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Lebensmuster 1: Beziehungen Die Triangel

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Predigten 2013<br />

Neun LebensMuster zum Nachmachen und Selberglauben<br />

6. Januar <strong>Die</strong> <strong>Triangel</strong> – <strong>Lebensmuster</strong> <strong>Beziehungen</strong><br />

14. April Der Weg – <strong>Lebensmuster</strong> Erfahrungen<br />

28. April <strong>Die</strong> Schaukel – <strong>Lebensmuster</strong> Rhythmus<br />

26. Mai <strong>Die</strong> Telefonzelle – <strong>Lebensmuster</strong> Gebet<br />

23. Juni Das Brot – <strong>Lebensmuster</strong> Bibel<br />

21. Juli Der Staffelstab – <strong>Lebensmuster</strong> Leiten<br />

22. September Das Mosaik- <strong>Lebensmuster</strong> Biographie<br />

20. Oktober <strong>Die</strong> Tür – <strong>Lebensmuster</strong> Mission<br />

24. November Der Organismus – <strong>Lebensmuster</strong> Fazit<br />

Zu jeder Predigt gibt es einen vorbereiteten Hauskreisentwurf.<br />

Das Buch zur Predigt und zu den Hauskreisen:<br />

Christoph Schmitter Neunmalweise LebensMuster zum Nachmachen und Selberglauben, ca. 288<br />

Seiten, Paperback, Format 13,5 x 21 cm, € [D] 14,90, ISBN 978-3-86256-024-0 Bestell-Nummer<br />

590 024<br />

Internet: Neunmalweise.de<br />

<strong>Lebensmuster</strong> 1: <strong>Beziehungen</strong><br />

Pastor Tobias Radtke Januar 2013<br />

<strong>Die</strong> <strong>Triangel</strong><br />

Bild: shutterstock.com


Moderation<br />

a) Das ist eine Fleischwurst mit einem Bärchengesicht. Wisst ihr, wie so eine Fleischwurst<br />

hergestellt wird?<br />

Schweinefleisch wird gehäckselt und zu einer feinen Masse verarbeitet, dem Brät. Dann gibt es<br />

zwei Möglichkeiten. Bei der ersten wird für das Gesicht ( Augen und Mund ) extra ein Brät nur aus<br />

Rind gemacht, das dann deutlich dunkler als das restliche Schweinebrät ist.<br />

Bei der zweiten wird von der ursprünglichen Schweinebrätmasse ein Teil entnommen und mit<br />

Schweineblut eingefärbt.<br />

<strong>Die</strong> weitere Herstellung läuft dann so ab: <strong>Die</strong> Brätmasse für das Gesicht wird vorher separat<br />

abgebrüht, in zwei schmalen Formen für die Augen und einer Form für den Mund.<br />

Wenn man dann diese fertigen "Gesichtsteile" hat" arbeitet man normalerweise mit einer<br />

Pastetenform . Dann kommt etwas Brät in die Form, dann wird der Mund eingelegt , dann kommt<br />

wieder Brät, dann die Augen usw. Das ganze wird dann noch einmal fertig gebrüht und dann hat<br />

man seine Gesichtswurst<br />

Zwei Dinge also: Normalerweise hat eine Fleischwurst kein Gesicht. Jemand hat es erzeugt. Und:<br />

Wo man die Fleischwurst auch anschneidet, immer kommt das Gesicht zum Vorschein.<br />

Das ist ein Bild worum es in der Predigtreihe "Neunmalweise" dieses Jahr gehen gehen wird. <strong>Die</strong><br />

Gesichtswurst ist ein Bild für innere Stärke, für Charakter, für Reife, für Persönlichkeit: Sie zieht<br />

sich durch ein ganzes Leben und sie entsteht nicht automatisch.<br />

b) Was ich euch dieses Jahr vorstellen werden sind neun Wege, um dem Leben Tiefe zu verleihen.<br />

Dabei folge ich dem Buch Neunmalweise von Christoph Schmitter, Pastor in Würzburg. Neun<br />

<strong>Lebensmuster</strong>, die von Jesus abgeguckt sind.<br />

Ich treffe also zwei Annahmen:<br />

Zum einen, dass es einen Gott gibt und dass Gott in Jesus Mensch wurde, um uns zu zeigen, wie<br />

Menschsein funktioniert. Und zum anderen, dass Leben wächst, sich entwickelt, Fortschritt ist.<br />

Christsein ist eine Reise (Sketchboard Figur mit Bezeichnung Jesus und Weg mit Bezeichnung<br />

Lebensreise.)<br />

Neun <strong>Lebensmuster</strong>, Neunmalweise. Weise in dem Sinn, dass es klug ist, jedes dieser Muster auf<br />

das eigene Leben anzuwenden. Eine Art und Weise, wie Leben gelingen kann. Es sind Muster,<br />

manchmal werden sie passen, manchmal sind sie nur eine Hilfe zum weiterdenken.<br />

c) Ich würde mich freuen, wenn ihr zuhört und für euch prüft. Selbst wenn du dem christlichen<br />

Glauben skeptisch gegen über stehst, wirst Du für dein Leben profitieren. Zum Weiterdenken gibt<br />

es auch Gruppenmaterial für Hauskreise und Immer bei diesen Predigten ein Predigtnachgespräch<br />

im Raum der Stille für 15 Minuten.<br />

Ziel ist ein Glaube, der im Alltag ankommt und Leben verändert, Persönlichkeiten entwickelt. Man<br />

sagt, dass man im Schnitt drei Tage Zeit hat, einen Vorsatz umzusetzen, sondern hinterlässt er nur<br />

eine dunkle Erinnerung. Also Neunmalweise. Nicht alles auf einmal, aber etwas. Deswegen sind<br />

die <strong>Lebensmuster</strong> auch auf ein ganzes Jahr verteilt.<br />

Pastor Tobias Radtke Januar 2013


<strong>Lebensmuster</strong> 1 <strong>Die</strong> <strong>Triangel</strong><br />

Eine <strong>Triangel</strong>. Es gibt wohl kein einfacheres Musikinstrument als dieses. Ein simples Metalldreieck,<br />

mit drei gleich langen Seiten, nach einer Seite offen. Aber es setzt manchmal im Orchester die<br />

Glanzlichter.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Triangel</strong> steht in diesem <strong>Lebensmuster</strong> für <strong>Beziehungen</strong>, eine erste LebensWeise.<br />

Schnipselfilm (www neunmalweise)<br />

1) Unsere Lebenswelt (Sketchboard: Liebe)<br />

<strong>Lebensmuster</strong> <strong>Beziehungen</strong>. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht Liebe. <strong>Die</strong> meisten<br />

Liedern, Geschichten oder Filmen handeln davon. Jesus selbst hat gesagt, als er danach gefragt<br />

wurde, wo drauf es im Leben ankommt: Es ist Liebe: Liebe Gott, liebe Deinen Mitmenschen, liebe<br />

Dich selbst" (Mk 12, 28). Liebe ist der Rahmen unseres Lebens.<br />

Dabei ist das nicht so einfach mit der Liebe. Wir werden alle ergriffen von dem Zauber einer<br />

Hochzeit und fühlen gleichzeitig die Melancholie, dass es nicht so bleiben wird. Eine Autorin<br />

schrieb einmal: Ich halte viel davon, an die ewige Liebe zu glauben, wenn sein muss, immer<br />

wieder. Und selbst Menschen, die glücklich verheiratet sind, kennen Einsamkeit und<br />

Fremdheit.Und wie viele von uns leiden bis heute, sind deformiert, weil sie sich als Kind nicht<br />

geliebt fühlte.<br />

Hermann Hesse schrieb einmal: Seltsam, im Nebel zu wandern. Einsam ist jeder Busch und Stein.<br />

Kein Baum sieht den anderen. Jeder ist allein. Voll Freunden war mir die Welt, als mein Leben<br />

noch licht war. Nun, da der Nebel fällt, ist keiner mehr sichtbar. Wahrlich, keiner ist weise, der nicht<br />

das Dunkel kennt, dass unentrinnbar und leise, von allen ihn trennt. Seltsam im Nebel zu wandern!<br />

Leben ist Einsam sein. Kein Mensch kennt den anderen, jeder ist allein.<br />

So gilt beides: Zum Glück sind wir nicht alleine und leider kommen wir unterm Strich nicht<br />

besonders gut miteinander klar. Wo auch immer wir sind.<br />

Und selbst wenn wir wir auf immer besser werdende Ehejahre zurückschauen können, wie meine<br />

Frau und ich es mit Dankbarkeit letztens taten, selbst wenn Du wirkliche Freunde hast, selbst wenn<br />

Deine Kinder wissen, dass sie geliebt wurden, selbst dann gibt es einen letzten Feind: Der Tod ist<br />

das Ende aller <strong>Beziehungen</strong> und jeder stirbt am Ende ganz allein.<br />

2) Lebensdimension (Jesus als Vorbild)<br />

<strong>Die</strong>ser Traum von intakten <strong>Beziehungen</strong> von Liebe bleibt dennoch. Er zieht sich auch durch die<br />

Bibel. (Sketchboard: Traum vom Paradies , <strong>Triangel</strong>, beschriften mit oben, innen, außen)<br />

Sie kennt die Träume und die Einsamkeit. die Urgeschichte von Paradies erzählt davon. Am<br />

Anfang waren intakte <strong>Beziehungen</strong> in allen Dimensionen. Es war das Paradies, wo der Mensch<br />

eins ist mit Gott (oben), seiner Frau (innen) und der Welt (außen)<br />

Und dann geht das alles kaputt. Der Mensch versteckt sich vor Gott, beschuldigt die Frau und<br />

schwitzt auf dem dornigem Acker und stirbt. (Sketchboard: Oben: Angst, Innen: Verrat, Außen:<br />

Dornen)<br />

Gott versucht, die <strong>Beziehungen</strong> wieder herzustellen,mit einem einzelnen Menschen, Abraham und<br />

dann mit einem Volk. Humane Gesetze sollen das Zusammenleben der Menschen regeln, ein<br />

Opferkult den Kontakt zu Gott ermöglichen.<br />

Und jetzt zitiere ich aus dem Buch Neunmalweise: "Und immer schwingt der Traum in dieser mehr<br />

schlecht als recht funktionierenden Gemeinschaft von Menschen mit, dass es eines Tages wieder<br />

so sein wird wie am Anfang. Dass eines Tages die Welt in Ordnung kommen wird. Völlig! Dass sich<br />

eines Tages Gott und Mensch (und Mensch und Mensch, Hinzufügung) wieder im Garten treffen<br />

werden. Dass eines Tages einer kommen wird mit dem Himmel im Gepäck. Der Retter. Der<br />

Messias [...]<br />

Pastor Tobias Radtke Januar 2013


Und als Jesus dann kam, bestand sein Wirken vor allem in Liebe und <strong>Beziehungen</strong>.<br />

"Zum einen lebt Jesus in einem ständigen und so intensiven Kontakt mit Gott, dass viele, die ihn<br />

reden hören, sagten, seine Worte seien Gottes Worte. Wenn er handle, handle Gott, sagten sie.<br />

[...] Zum anderen investiert er die meiste Zeit des Tages in die Formung einer kleinen<br />

Gemeinschaft gewöhnlicher Menschen. [...] Und zum dritten ist er ständig unterwegs zu denen, die<br />

ihn nicht kennen und Schalom, Frieden, doch so dringend brauchen. Er hat eine Mission. Er sucht<br />

die von Gott getrennten, die Ungeliebten und vom lieblosen Leben Zermürbten. (Sketchboard:<br />

<strong>Triangel</strong>, oben Gott, innen ihm seine Fans, außen Welt<br />

In den drei Jahren seines Lebens, die wir heute durch die Evangelien überblicken, geht es immer<br />

und immer wieder um Beziehung.Das sind die Dimensionen, in denen er lebt, atmet und schwitzt.<br />

<strong>Die</strong> Beziehung nach oben - zu Gott.<strong>Die</strong> Beziehung nach innen - zu seinen Jüngern.<strong>Die</strong> Beziehung<br />

nach außen - zu allen anderen.<br />

Man muss sagen, er vernachlässigt dafür beherzt ein paar Dinge, die Männern in seinem Alter für<br />

gewöhnlich wichtig sind. Er baut kein Haus. Er pflanzt keinen Baum. Er zeugt keinen Sohn. [...]<br />

Jesu Leben predigt: Fokussiere Dich auf <strong>Beziehungen</strong>. Und dann geht er sogar noch einen<br />

weiteren und lebensgefährlichen Schritt weiter... [...] Er stirb an einem Kreuz.Und das letzte, was er<br />

fühlt, ist der hässliche Riss, der durch <strong>Beziehungen</strong> geht. Mein Gott, mein Gott, warum hast Du<br />

mich verlassen", schreit er. (Sketchboard: Unter <strong>Triangel</strong> Schlucht und Kreuz in der Mitte<br />

So weit geht Gottes Liebe zu uns. Und sie gewinnt. Nach drei Tagen steht Jesus von den Toten<br />

wieder auf und siegt tatsächlich die Liebe über den Tod. Aus dem Zeichen des Todes wird eine<br />

Brücke. (Sketchboard: Linien des Kreuzes werden weiter gezogen, so dass sie Schlucht<br />

verbinden.) Gott baut eine Brücke. Und als er die Beziehung zu ihm wieder herstellte, da stellte er<br />

auch die <strong>Beziehungen</strong> der Menschen auf eine neue Basis. " Und das ... [ist] dann der Anbruch<br />

des Reiches Gottes! Der Beginn des Himmels auf Erden. Jesus hatte ihn wirklich im Gepäck.So<br />

wurde das Kreuz zum Schlüsselsymbol für die Hoffnung, dass am Ende alles Sinn machen wird<br />

und es sich tatsächlich lohnt, an die Liebe zu glauben.Liebe ist tatsächlich ewig.<br />

b) Allerdings ist es eine andere Art Liebe als die, die wir gewohnt sind. (Sketchboard: neben Liebe<br />

"Eros" und "Agape")<br />

Was wir heute Liebe nennen, hätten die alten Griechen Eros genannt. Eros ist jede Art von Liebe,<br />

die vom Objekt der Liebe ausgelöst wird. Eros ist die Liebe, die liebt, weil etwas oder jemand so ist,<br />

dass es Liebe in uns auslöst. Eros ist eine Reaktion. [...]<br />

Ewige Liebe allerdings ist anders. <strong>Die</strong> Griechen nannten sie Agape, die herabsteigende Liebe.<br />

<strong>Die</strong>se Liebe gilt jemandem oder etwas, das nicht zwangsläufig liebenswert ist. Agape beugt sich<br />

herunter und indem sie liebt, erhebt sie das Objekt der Liebe. <strong>Die</strong>se Liebe ist nicht Reaktion,<br />

sondern Aktion.Eros liebt, weil etwas wertvoll ist. Agape verleiht Wert, weil sie liebt.<br />

Was selten sehr romantisch ist.Was sogar an einem Kreuz enden kann. <strong>Die</strong> herabsteigende Liebe<br />

ist die, die die ersten Christen in Jesus erkannten. Eine Liebe, die nicht vorhat, glücklich zu<br />

werden, sondern zu leiden. <strong>Die</strong> sich herunterbeugt. Bis ganz, ganz unten. Und die uns Menschen<br />

dadurch ungeahnten Wert verleiht.<br />

<strong>Die</strong> ersten Christen wussten: <strong>Die</strong>se Art Liebe ist nicht menschlich. Sie liegt uns nicht im Blut. Sie<br />

wird schmerzlich vermisst auf diesem Planeten, weil nämlich Gott diese Liebe ist und diese Welt<br />

keine Verbindung mehr zu ihm hatte.Bis jetzt. Bis Jesus. (Sketchboard: Agape in zweite <strong>Triangel</strong>.)<br />

Jetzt ist sie da.Und sie begannen, an sie zu glauben, die ewige Liebe. Und sie zu leben.Und das<br />

war der Beginn der Kirche.Sie entstand, weil die kleine von Jesus gegründete Gemeinschaft sich<br />

multiplizierte und fortführte, was er begonnen hatte. Zu leben und zu lieben wie er. Man traf sich<br />

wöchentlich im Tempel, feierte Gott und half einander. Man saß täglich in den Häusern beim Essen<br />

zusammen, teilte das alltägliche Leben und übte sich darin, der entstandenen Gemeinschaft eine<br />

reale Form zu geben. Und man trug die Liebe Gottes zu denen in der Gesellschaft, die sie am<br />

Pastor Tobias Radtke Januar 2013


nötigsten hatten. Den Alleingelassenen. Denen in Not.<br />

Natürlich war die Kirche nie der Himmel auf Erden. Man musste blind sein, um ihre Fehlerhaftigkeit<br />

zu übersehen - damals schon. Aber sie war ein Anfang. Eine Gemeinschaft, in der man eine<br />

Ahnung bekommen konnte, wie geheilte <strong>Beziehungen</strong> aussehen. Ein Projekt, das Hoffnung<br />

machte. Eine Bewegung, die an die Kraft der Liebe glaubte und daran, dass Gott ihr Ursprung ist.<br />

Einer der Schüler Jesu - im Zwölferteam war er immer der Jüngste gewesen - schrieb als uralter<br />

Mann an seine Kirche:<br />

Meine Freunde, wir wollen einander lieben, denn die Liebe hat ihren Ursprung in Gott, und wer<br />

liebt, ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist<br />

Liebe. Und Gottes Liebe zu uns ist daran sichtbar geworden, dass Gott seinen einzigen Sohn in<br />

die Welt gesandt hat, um uns durch ihn das Leben zu geben. Das ist das Fundament der Liebe:<br />

nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühneopfer<br />

für unsere Sünden zu uns gesandt hat. Meine Freunde,da Gott uns so sehr geliebt hat, sind auch<br />

wir verpflichtet, einander zu lieben. Ihn selbst hat niemand je gesehen. Doch wenn wir einander<br />

lieben, lebt er in uns, und seine Liebe hat uns von Grund auf erneuert?<br />

3) <strong>Lebensmuster</strong><br />

Nun also zur kommenden Woche und zu Wegen, die man gehen könnte.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Triangel</strong>. (Sketchboard: <strong>Triangel</strong>, oben, innen, außen) Oben bedeutet Beziehung nach oben, zu<br />

Gott, Innen steht für die Beziehung nach innen, zu den Menschen, mit denen wir unterwegs sind,<br />

außen ist die Beziehung nach außen, zu denen, die in dieser Welt Liebe brauchen.<br />

Das Geheimnis dieses <strong>Lebensmuster</strong>s liegt nun darin, dass diese drei Beziehungsdimensionen im<br />

Gleichgewicht sind (Sketchboard: Faden, an dem <strong>Triangel</strong> hängt) <strong>Die</strong>se erste Predigt grundlegend,<br />

deswegen heute die Frage, ist <strong>Triangel</strong> im Gleichgewicht?<br />

a) OBEN Jesus gewinnt aus seiner Beziehung zu Gott Kraft und hat sie immer wieder gesucht.<br />

Ganz oft steht in den Evangelien: "Er zog sich zurück zu einer Zeit mit Gott."<br />

Zeit mit Gott, das ist kein religiöses Rituale, wie sie ein Losungsvers vor dem Frühstück oder der<br />

Gottesdienstbesuch sein können. <strong>Die</strong>se Dinge helfen im besten Fall, aber sie ersetzen keine<br />

Beziehung. Beziehung ist ganzheitlich, alltäglich, ständig. Wir reden mit jemanden, der uns zuhört,<br />

Hören ihm zu. Beziehung zu ihm ist ja wiederhergestellt.<br />

Natürlich ist das eine Idealvorstellung, aber wir können wachsen in dieser Dimension.Ich denke, es<br />

gibt keinen Gott, sagt einer, ein anderer antwortet: Seien Sie unbesorgt, ich habe gerade noch mit<br />

ihm gesprochen!<br />

Wir werden dieses Jahr weiter üben mit Gott zu reden und auf ihn zu hören. Thema Gebet. Hören<br />

noch schwieriger. Idee: Tagebuch.<br />

b) INNEN Bei dieser Ecke geht es um die Menschen, mit denen Du dein Leben teilst. Deine<br />

Familie, Deine Freunde, die Gemeinschaft, zu der du gehörst, die Gemeinde. Deine <strong>Beziehungen</strong><br />

nach innen zu pflegen bedeutet, den Menschen um dich herum Zeit und Aufmerksamkeit zu<br />

schenken, solange du noch Zeit dafür hast. Menschen in <strong>Beziehungen</strong> zu lieben hat nicht so viel<br />

mit Gefühlen zu tun, sondern mit Taten. Es geht um Agape, nicht um Eros. Es geht um Zeit für<br />

Gemeinschaft, auch wenn beruflicher Erfolg darunter leiden sollte. Es geht um Zeit für Kinder,<br />

auch wenn die Turnhalle kalt und einsam ist. Es geht um einen Telephonanruf oder einen Kochtopf<br />

bei der Familie mit der kranken Mutter, es geht Verbindlichkeit in der Gemeinde. <strong>Beziehungen</strong><br />

nach innen, wer von euch kommt zum Gottesdienst und kennt keinen und keiner kennt ihn.<br />

Es bedeutet Zeit. Es bedeutet großzügig mit Anerkennung und Dankeschön zu sein. Es bedeutet<br />

Menschen praktisch zu helfen. Beim Umzug helfen, die Kinder nehmen, wenn die Eltern ein<br />

Wochenende weg wollen, das Auto verleihen. Es bedeutet für Leute beten, ihnen zuzuhören. Es<br />

bedeutet, Menschen einzuladen, das Haus zu öffnen.<br />

So ungefähr sollte Gemeinde aussehen. Tut sie natürlich nicht. Das war schon immer so: die erste<br />

Kirche bekam Briefe, in denen der Paulus erklären musste, dass es nicht in Ordnung ist, sich beim<br />

Pastor Tobias Radtke Januar 2013


Abendmahl zu betrinken oder gegenseitig vor Gericht zu zerren. Gemeinde ist ein Weg, ist lernen,<br />

ist Arbeit.<br />

Warum das alles? Weil sich immer wieder die Schönheit eines Fortschrittes erleben lässt, das<br />

Reich Gottes und weil es Gott gesagt hat und uns in Jesus eins gemacht hat und weil Gott weiß,<br />

was er tut.<br />

3) Außen <strong>Die</strong> Gemeinde hat einen Auftrag. Glaube hat nicht nur mit mir und Gott und denen zu tun,<br />

mit denen ich unterwegs bin, Glaube hat mit den anderen zu tun. Sogar ganz zentral: Gott ist<br />

Mensch geworden, um die Menschen in Beziehung zu holen. Wir sind seine Gemeinde, wenn wir<br />

gesendete Gemeinde sind. Überspitzt: Es ist wichtig, dass unsere Kinder versorgt sind und der<br />

Saal geputzt ist und was wären wir ohne treuen Geschwister, die dafür sorgen, aber wenn sich<br />

unser Denken als Gesamtgemeinde nur um unser Haus und unsere eigenen Kinder dreht, dann ist<br />

das zu wenig, dafür hat Jesus Gemeinde nicht gegründet. Was ist der Sinn, wenn man man sich<br />

nur um sich selber dreht. Hat den Jesus eine Karte vor Augen gehabt und gesagt, mein Reich soll<br />

in er Bergstrasse 42 sein und in der Rolandstrasse?<br />

Klar, wir vermissen die da draußen nicht. Aber es geht um die <strong>Triangel</strong>. Balance, es muss frei<br />

pendeln und es ist gleichseitig, alle drei Dimensionen der Liebe.<br />

Wenn wir also dieses Jahr in ein Gespräch über unsere Gemeinde kommen wollen, wozu wir auf<br />

der Gemeindeversammlung erste Infos geben wollen, oder für sich selbst nachdenken, dann<br />

könnte man ein großes Blatt Papier nehmen und einmal die Ausdrucksformen der drei<br />

Dimensionen der Liebe in deinem/unserem Leben aufschreiben:<br />

Bei "oben" steht dann vielleicht "Gebetszweierschaft" oder "regelmäßiger Gottesdienst" , bei<br />

"innen" stehen Namen, dein Hauskreis oder ein Team, bei "außen" Arbeitskollegen, Sportverein.<br />

Nun schreibe mit einer anderen Farbe, Hoffnungen und Wünsche an die <strong>Triangel</strong>. Dann mit einer<br />

andere Farbe Ideen, Vorhaben.<br />

Und du könntest überlegen: Welche der drei Dimensionen ist bei Dir und bei unserer Gemeinde<br />

der Schwachpunkt.<br />

Dann kannst Du das in einer Gruppe tun, kannst Verbindungen suchen: Wer von innen kommt mit<br />

nach außen. Und es wird nicht ohne Prioritätenentscheidungen gehen. Prioritäten zu verschieben<br />

geht wiederum fast nie ohne konkrete Zeitplanung. Wann willst du beten? Wann willst Du<br />

mitarbeiten? Und dann setzte eine Sache um.<br />

Fazit<br />

NeunmalWeise. Neun <strong>Lebensmuster</strong>. Das erste "in <strong>Beziehungen</strong> leben". Liebe Zu Gott, zur<br />

Gemeinschaft, zur Stadt. Leben im Gleichgewicht. Leben in der Liebe, die die Welt zusammenhält<br />

und lebenswert macht. Jesus nannte nicht Gottesdienstbesuch und moralisches Verhalten als<br />

Erkennungsmerkmal seiner Jünger, sondern Liebe, <strong>Beziehungen</strong>.<br />

<strong>Beziehungen</strong>, in denen man bereichert wird, Gemeinde, die miteinander unterwegs ist, mit Gott,<br />

mit einander, mit der Welt.<br />

Amen.<br />

Pastor Tobias Radtke Januar 2013

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