16. Juni - "Den Johannes-Kühn-Weg schreibend erwandern

Geheimnisvoller Wald
Regengeschichten erzählt der Wald
Bunte Schirmwanderung auf
aufgeweichten Pfaden
Der Wind lacht und schmeißt Tropfen
aus den Bäumen
die von den Schirmen springen
Die Gräser schütteln sich und
Schuhe schwappen über
„Die Sonne fehlt“ flüstert das Moos
MMK
Elfte Station: Am Kremersberg; Mit Blick auf
Hasborn, die Heimat von Johannes Kühn; dort
ist ein Auszug aus seinem Gedicht „Hasborn“
vorgesehen
Waldeinsamkeit
du dicke Eiche
am Ende des Weges
die Zeit hat Spuren hinterlassen:
dein rauer Stamm -
unzählige Astringe
dein Geäst -
drastisch eingekürzt
deine Krone -
licht
passt nicht ins
pralle Bild des Waldes
verloren wirkst du
streckst deine kahlen Äste aus
als suchtest du Kontakt
Manch' heftigem Sturm hast du getrotzt
stehst auch jetzt noch stark
und wirst bewundert
Wächterin der Beständigkeit
Vögel singen dir des Dichters Lied
Monika M.
Der alte Eichenkönig
Axt und Säge spielten dir schon übel auf
- oder durchstürmten Dich die Wetter -
vermooste Aststümpfe lassen alte Pracht erahnen
nur eine Richtung noch zeigt dein Kompass an
von deiner Krone blieb nur ein spärlich‘ Diadem
doch Frau Holler huldigt dir zu Füßen
mit Nesselringen schützt sie deinen Burggraben
Johannes-Kühn-Weg
führt in die Waldeinsamkeit
und wieder heraus
Der „graue Stein“: Kult-
stein im Hasborner
Wald; zehnte Station
Der Graue Stein
Sonja V.
Juliane R.
Im Wald verborgen
erhörte er vor mehr als tausend Jahren schon
der Menschen Beten und Bitten
strahlte Hoffnung aus
mitten in dunklen Moosen ruhend
unter dem Grün hoher Wipfel in denen
noch heute
der Wind mit ihm singt
MMK