Budo-Gala in Mülheim - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...
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Frauenselbstverteidigung<br />
mit Sab<strong>in</strong>e Kloß<br />
E<strong>in</strong>e Handvoll Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswillige traf sich <strong>in</strong> <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
beim TSV Viktoria. Nach der Begrüßung und nach e<strong>in</strong> paar Aufwärmspielen<br />
g<strong>in</strong>g es zunächst darum, effektiv Schlag- und Trittvariationen<br />
an Pratzen zu üben. Hierbei hatten alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer des Lehrgangs mit dem Schwerpunkt Frauenselbstverteidigung<br />
sichtlich Spaß. Sab<strong>in</strong>e Kloß (2. Dan Jiu Jitsu), welche<br />
die Federführung des Lehrgangs <strong>in</strong>ne hatte, zeigte den mittlerweile<br />
gut durchwärmten Jiu-Jitsukas e<strong>in</strong>ige höchst wirkungsvolle Nervenpunkte<br />
des menschlichen Körpers, die <strong>für</strong> die Verteidigung von Angriffen<br />
sehr wichtig s<strong>in</strong>d. Sie g<strong>in</strong>g auch auf die Körpersprache - und<br />
zwar die des Angreifers sowie die eigene (!) e<strong>in</strong> - und verdeutlichte,<br />
wie wichtig es ist, die laute und kraftvolle eigene Stimme im Dienste<br />
der Verteidigung des Selbst zu benutzen. Sab<strong>in</strong>e Kloß zeigte kurze<br />
und sehr dynamische Abwehrtechniken gegen Angriffe im Stand, aus<br />
der Umklammerung, an der Wand und im Sitzen. Die Zeit verg<strong>in</strong>g<br />
wie im „Flug“, so dass Sab<strong>in</strong>e sich auf e<strong>in</strong>en Grundstock an Abwehrtechniken<br />
konzentrierte, die immer wieder geübt wurden, bis sie<br />
buchstäblich „<strong>in</strong> Fleisch und Blut“ übergegangen waren.<br />
Doch e<strong>in</strong> Lehrgang besteht nicht nur aus Selbstverteidigung und<br />
Technik. H<strong>in</strong> und wieder muss man auch mal „zwischen den Zeilen“<br />
lesen bzw. hören können. Auch das ist <strong>Budo</strong>, denn Wachsamkeit<br />
und Aufmerksamkeit s<strong>in</strong>d wichtige Merkmale des vorbeugenden<br />
Arbeitens, Prävention genannt. Wer sich mit der Selbstverteidigung<br />
e<strong>in</strong> bisschen auskennt, weiß, dass Prävention Teil der wirkungsvollen<br />
Selbstverteidigung ist und dass alles se<strong>in</strong>e Zeit braucht. Rom wurde<br />
auch nicht an e<strong>in</strong>em Tag erbaut, heißt es. Wohl wahr! Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer nahmen als „Botschaft“ mit, dass manche<br />
gefährliche Situation erst gar nicht entstehen darf/kann, sondern<br />
schon im Vorfeld durch kluges Beobachten der Umgebung und des<br />
(eigenen) Umfeldes neutralisiert wird. Mann und Frau haben grundsätzlich<br />
drei Möglichkeiten: Erstens e<strong>in</strong>e Situation zu ‘lieben‘, was<br />
<strong>in</strong> Notsituationen sehr unwahrsche<strong>in</strong>lich und <strong>für</strong> den gesunden Menschen<br />
auch abwegig ist; zweitens e<strong>in</strong>e Situation zu verändern, was<br />
e<strong>in</strong>er (im Zweifelsfall immer zu vermeidenden) Selbstverteidigungssituation<br />
gleich kommt. Doch wie sieht diese „Änderung“ aus? Wie<br />
werde ich aus der Ause<strong>in</strong>andersetzung herausgehen? Was passiert<br />
mit mir? - Drittens bleibt das Weggehen, welches fast immer die beste<br />
Alternative ist, denn e<strong>in</strong> nicht stattgefundener Kampf ist der beste<br />
Kampf ... Prävention ist der Schlüssel <strong>für</strong> die Fähigkeit, Situationen<br />
und Momente richtig e<strong>in</strong>schätzen zu können. Sie ist das „Weggehen“,<br />
und zwar noch bevor man überhaupt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gefahrensituation angekommen<br />
ist! Man (Frau) kann aber nicht immer „weggehen“ und<br />
sich der Gefahrensituation entziehen. Daher muss der unbeugsame<br />
Wille, kämpfen zu wollen, geweckt werden. Selbstverteidigung ist<br />
eben beides: Kampf und Prävention mit allen S<strong>in</strong>nen. Das ist womöglich<br />
e<strong>in</strong>er der Schwerpunkte folgender Lehrgänge ..., vielleicht schon<br />
beim nächsten Mal!?<br />
Sab<strong>in</strong>e Kloß<br />
Prüfungen <strong>in</strong> <strong>Mülheim</strong><br />
In <strong>Mülheim</strong>-Styrum fanden Jiudo-Prüfungen statt. Der Buj<strong>in</strong>do <strong>Mülheim</strong><br />
nahm mit der Abteilung Kle<strong>in</strong>gruppen an den geme<strong>in</strong>samen<br />
Prüfungen teil und der Styrumer Turnvere<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergruppe.<br />
Insgesamt nahmen an der Prüfung 27 Prüfl<strong>in</strong>ge teil. Neun K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendliche aus den Kle<strong>in</strong>gruppen des Buj<strong>in</strong>do <strong>Mülheim</strong> und 18<br />
Nachwuchs-Jiudokas des Styrumer Turnvere<strong>in</strong>s. Sechsmal wurde die<br />
Prüfung zum roten Streifen und viermal zum Gelbgurt abgenommen.<br />
13 K<strong>in</strong>der und Jugendliche zeigten e<strong>in</strong>e Prüfungsleistung, welche<br />
sie nun qualifiziert, sich den Orangegurt um den Gi b<strong>in</strong>den zu dürfen.<br />
E<strong>in</strong>e neue Grüngurt- und drei neue Blaugurt-Urkunden werden<br />
<strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>en Platz „an der Wand“ f<strong>in</strong>den. Wieder e<strong>in</strong>mal zeigte<br />
sich, dass es sich lohnt, e<strong>in</strong>e längere Zeit auf e<strong>in</strong> Ziel h<strong>in</strong> zu arbeiten,<br />
getreu dem Motto Senecas: „Durch Rauhes zu den Sternen“ bzw.<br />
„Durch Mühen und Schwierigkeiten zu Ruhm gelangen“. Nach überzeugenden<br />
Leistungen konnte das Prüfungskomitee, das an diesem<br />
Tag aus Josef Djakovic, Andreas Dolny und Sab<strong>in</strong>e Kloß bestand,<br />
dann zur großen Freude der Prüfl<strong>in</strong>ge verkünden: „Alle K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendlichen haben gute Leistungen gezeigt und somit ihre Prüfung<br />
bestanden.“ Herzlichen Glückwunsch und alles Gute auf dem weiteren<br />
Weg.<br />
Sab<strong>in</strong>e Kloß<br />
der budoka 1-2/2011 35