11 / 2007 November K 10339 2,65 EUR - Dachverband für ...

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09.02.2013 Aufrufe

JIU-JITSU Lehrgänge zur Freude der anwesenden Jiu-Jitsukas die herausragende Bedeutung des Jiu Jitsu unter den Kampfkünsten heraus und wies auf die Nähe zwischen seiner Stilart - dem Brasilianischen (Gracie-) System - und dem des Deutschen Jiu Jitsu-Bundes hin. Beide „Systeme“ harmonieren vor allem in den Bereichen „Kraftlosigkeit“ (die physische Kraft steht nicht im Vordergrund) und im Prinzip „Technik gegen Kraft“. Mit wachsender Sympathie verfolgten die ca. 150 Teilnehmer, wie sanft und kontrolliert die Lehrer aus Irland unter Beibehaltung aller Wirksamkeit ihren Bodenkampf demonstrierten und wertvolles Wissen in internationaler „Sprache“ - dem Jiu Jitsu als Kampf- und Bewegungskunst - weitergaben. Gelegentliche Hinweise auf die Verwendung der Techniken in der Selbstverteidigung wurden gerne aufgenommen und rundeten das gelungene Bild ab. Aber es ist auch dem Auftreten von Josie Murray und seinen zwei Begleitern aus Letterkenny in Irland selbst zu verdanken, dass es möglich wurde, in einer intensiven, konzentrierten und herzlichen Atmosphäre mehr als einen ersten Einblick in den Bodenkampf nach dem Brasilianischen System zu erhalten. Als eine Geste der Freundschaft und Verbundenheit liefen die drei Gäste aus Irland nach jedem Abgrüßen erneut an den Lehrgangsteilnehmern vorbei und „klatschten“ die Hände ab. Dieses „Shake-hands“ traf man auch vor jedem der Übungskämpfe an - eine ehrliche (auch sportliche) Geste, die auch den Geist des Budo widerspiegelt, insbesondere da bei den Übungskämpfen erhebliche Auf die Haltung im Bodenkampf kommt es an Kräfte zum Einsatz kommen, die den ungeübten Bodenkämpfer und sein Gegenüber bei unkontrollierter Ausführung der Techniken schädigen können. Auch hier stand der Respekt vor dem Gegner und der Gedanke der Erhaltung - nicht der Schädigung! - der Gesundheit des Gegenübers im Mittelpunkt. Am Donnerstagabend hatten wir alle gewonnen: an Freundschaft, Wissen und Erfahrung. Während die Freundschaft etwas Dauerhaftes und für uns Jiu-Jitsukas nicht unbedingt Zweckgebundenes ist, ebenso wie die Bestimmung der Kirschblüte dies nicht vorsieht, so war das praktische Üben des Bodenkampfes für Josie Murray mit Dieter Lösgen und Josef Djakovic sowie den Teilnehmern Festgelegt die Teilnehmer an den Internationalen Meisterschaften der UNJJ in Griechenland (27.9. - 4.10.2007) eine wertvolle Bereicherung und eine nicht zu unterschätzende Vorbereitung auf die Kämpfe, die in Zukunft kommen werden. Im Nachhinein wird eines deutlich: Die Verbundenheit beider Stile kommt nicht von ungefähr. Es gibt nur eine Wurzel und ein Fundament: Jiu Jitsu ist der Weg, Quell der Freundschaft und der gemeinsame Blick nach vorne - ob beim Üben im Dojo oder bei den Meisterschaften. Is fada an bóthar nach mbíonn casadh ann. (Übersetzung aus dem Gälischen: Ein Weg auf dem man nicht umkehren kann, ist ein langer Weg.) VS 50 11/2007 der budoka

SpongeBob, Pink Panther ... und der Bujindo Mülheim im Movie Park Am Sonntag, 19. August 2007, fand der diesjährige Kampfsporttag im Movie Park Germany statt. Zahlreiche Vereine aus dem Dachverband für Budotechniken folgten der Einladung nach Bottrop-Kirchhellen und so auch der Bujindo Mülheim - als Repräsentant des Deutschen Jiu Jitsu Bundes Landesverband NRW. Ab 11.00 Uhr morgens hatten Kampfsportler die Gelegenheit, den Alltag von SpongeBob, Pink Panther und den Blues Brothers aufregender zu gestalten. So wurde den Besuchern des Movie Parks - durch Vorführungen aus dem Jiu Jitsu, Aikido, Judo, Kendo und weiteren Kampfkünsten - die Vielfalt der Budosportarten dargestellt. Pünktlich um 14.00 Uhr betraten dann die elf Jiu Jitsukas des Bujindo Mülheim bei strahlendem Sonnenschein und vor großem Publikum die Bühne. Das Musikstück „Mortal Combat“ (engl. Kampf bis in den Tod) donnerte aus den Lautsprechern und sogleich fing die Show mit Frauenselbstverteidigung (FSV) an, bei der zwei „Flegel“ - dank Jiu Jitsu vergeblich! - versuchten, einer jungen Dame die Handtasche zu entreißen. Im Anschluss daran folgte die Kindergruppe und demonstrierte Grundlagen der Fallschule. Daraufhin schloss sich die Darbietung einer „Paar-Kata“ mit Kobushi-Bo (jap. Fauststab zur Selbstverteidigung) an. Hierbei wurden auf festgelegte Art und Weise die Angriffe Ukes (jap. „Erleidender“ = „Angreifer“) dynamisch und effizient von Tori (jap. „Handelnder“ = „Verteidiger“) wirkungsvoll abgewehrt. Als nächstes zeigten Auch zwei Angreifer können besiegt werden Kampfsporttag JIU-JITSU Die Teilnehmer des Bujindo Mülheim bei der Verbeugung vier junge Frauen zum Takt der Musik spektakuläre und virtuose Judowürfe - schließlich ist Jiu Jitsu der Ursprung des Judo. Danach wurde von weiteren vier Budokas des Bujindo Mülheim eine „Einzel-Kata“ gezeigt. Es wurden Abwehrtechniken gegen imaginäre Gegner zuerst in Zeitlupe, dann aber schnell und dynamisch dargeboten. Doch hat in der Selbstverteidigung der echte Angreifer erfahrungsgemäß auch schon mal eine Waffe - ein Messer, Stock, etc. -, die es im Jiu Jitsu durch Verteidigungstechniken unter Kontrolle zu bringen gilt. So zeigten zwei Mitglieder des Bujindo Mülheim Möglichkeiten, sich gegen einen bewaffneten Angreifer zu verteidigen. Das Highlight der Aufführung sollte ein zweiminütiges „Pairs“ („Paar- Demonstration“) - eine Wettkampfkategorie im Deutschen Jiu Jitsu Bund (DJJB) - bilden. Hierbei demonstrierten zwei Jiu Jitsukas schnell und dynamisch eine einstudierte Abfolge von Angriffen und Abwehrtechniken 11/2007 der budoka 51

JIU-JITSU Lehrgänge<br />

zur Freude der anwesenden<br />

Jiu-Jitsukas die herausragende<br />

Bedeutung des Jiu Jitsu unter<br />

den Kampfkünsten heraus und<br />

wies auf die Nähe zwischen seiner<br />

Stilart - dem Brasilianischen<br />

(Gracie-) System - und dem des<br />

Deutschen Jiu Jitsu-Bundes hin.<br />

Beide „Systeme“ harmonieren<br />

vor allem in den Bereichen<br />

„Kraftlosigkeit“ (die physische<br />

Kraft steht nicht im Vordergrund)<br />

und im Prinzip „Technik<br />

gegen Kraft“. Mit wachsender<br />

Sympathie verfolgten die ca.<br />

150 Teilnehmer, wie sanft und<br />

kontrolliert die Lehrer aus<br />

Irland unter Beibehaltung aller<br />

Wirksamkeit ihren Bodenkampf<br />

demonstrierten und wertvolles<br />

Wissen in internationaler<br />

„Sprache“ - dem Jiu Jitsu als<br />

Kampf- und Bewegungskunst<br />

- weitergaben. Gelegentliche<br />

Hinweise auf die Verwendung<br />

der Techniken in der Selbstverteidigung<br />

wurden gerne<br />

aufgenommen und rundeten<br />

das gelungene Bild ab. Aber<br />

es ist auch dem Auftreten von<br />

Josie Murray und seinen zwei<br />

Begleitern aus Letterkenny<br />

in Irland selbst zu verdanken,<br />

dass es möglich wurde, in einer<br />

intensiven, konzentrierten und<br />

herzlichen Atmosphäre mehr<br />

als einen ersten Einblick in<br />

den Bodenkampf nach dem Brasilianischen<br />

System zu erhalten.<br />

Als eine Geste der Freundschaft<br />

und Verbundenheit liefen die<br />

drei Gäste aus Irland nach<br />

jedem Abgrüßen erneut an den<br />

Lehrgangsteilnehmern vorbei<br />

und „klatschten“ die Hände ab.<br />

Dieses „Shake-hands“ traf man<br />

auch vor jedem der Übungskämpfe<br />

an - eine ehrliche (auch<br />

sportliche) Geste, die auch<br />

den Geist des Budo widerspiegelt,<br />

insbesondere da bei den<br />

Übungskämpfen erhebliche<br />

Auf die Haltung im Bodenkampf kommt es an<br />

Kräfte zum Einsatz kommen,<br />

die den ungeübten Bodenkämpfer<br />

und sein Gegenüber bei<br />

unkontrollierter Ausführung der<br />

Techniken schädigen können.<br />

Auch hier stand der Respekt vor<br />

dem Gegner und der Gedanke<br />

der Erhaltung - nicht der Schädigung!<br />

- der Gesundheit des<br />

Gegenübers im Mittelpunkt.<br />

Am Donnerstagabend<br />

hatten wir alle gewonnen:<br />

an Freundschaft, Wissen<br />

und Erfahrung. Während die<br />

Freundschaft etwas Dauerhaftes<br />

und <strong>für</strong> uns Jiu-Jitsukas nicht<br />

unbedingt Zweckgebundenes<br />

ist, ebenso wie die Bestimmung<br />

der Kirschblüte dies nicht<br />

vorsieht, so war das praktische<br />

Üben des Bodenkampfes <strong>für</strong><br />

Josie Murray mit Dieter Lösgen und Josef Djakovic sowie den Teilnehmern<br />

Festgelegt<br />

die Teilnehmer an den Internationalen<br />

Meisterschaften der<br />

UNJJ in Griechenland (27.9.<br />

- 4.10.<strong>2007</strong>) eine wertvolle<br />

Bereicherung und eine nicht<br />

zu unterschätzende Vorbereitung<br />

auf die Kämpfe, die in<br />

Zukunft kommen werden. Im<br />

Nachhinein wird eines deutlich:<br />

Die Verbundenheit beider Stile<br />

kommt nicht von ungefähr. Es<br />

gibt nur eine Wurzel und ein<br />

Fundament: Jiu Jitsu ist der<br />

Weg, Quell der Freundschaft<br />

und der gemeinsame Blick nach<br />

vorne - ob beim Üben im Dojo<br />

oder bei den Meisterschaften.<br />

Is fada an bóthar nach mbíonn<br />

casadh ann. (Übersetzung aus<br />

dem Gälischen: Ein Weg auf<br />

dem man nicht umkehren kann,<br />

ist ein langer Weg.)<br />

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50 <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> der budoka

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