11 / 2007 November K 10339 2,65 EUR - Dachverband für ...

Bernd
Kampmann
mit Armhebel
bewusst, wie hilfreich Jiu Jitsu -
neben der praktischen Dimension
der reinen Selbstverteidigung
- sein kann, um ins Gleichgewicht
zu kommen, in Harmonie
mit sich selbst. Abschließend
bleibt festzustellen, dass es ein
sehr aktiver Nachmittag auf der
Matte war, und zwar mit einem
abgerundeten Mix aus Theorie
und Praxis. Alle Teilnehmer
waren hoch motiviert und neuen
Anregungen gegenüber sehr
offen. Es hat Spaß gemacht.
BK
Der Gegner darf nicht mehr treten
können
B. Kampmann fixiert die Hände Nach dem Fixieren die Folgetechnik
Die Techniken funktionieren
auch an der Wand
Lehrgänge JIU-JITSU
Lehrgang Bodenkampf
mit Weltmeister
Josie
Murray - oder
„Keep it simple!“
Wer es sich einrichten
konnte, der hatte vom 27. bis
29. August 2007 eine hervorragende
Gelegenheit, sich vom
amtierenden Weltmeister im
Bodenkampf (groundfight),
Josie Murray Sensei (6. Dan
Jiu-Jitsu, 4. Judo und 2. Kickboxen),
unterrichten zu lassen.
Schon auf dem diesjährigen
KID-Seminar hatten einige
Teilnehmer mit großer Begeisterung
den Bodenkampf mit
Josie Murray geübt und viel
über Theorie und Praxis des
Bodenkampfes gelernt. „Wer
am Boden liegt, hat noch lange
nicht verloren!“, so hätte das
selbst gestiftete Motto dieser
drei Lehrgangsabende sein
können. Da sich die Kampfkunst
Jiu Jitsu als vielseitiges
System versteht, ist auch der
Bodenkampf ein wesentlicher
Bestandteil, der geübt werden
muss. Wie schön ist es dann,
wenn man sich aus den Reihen
der Meister des Jiu Jitsu einen
kompetenten Spezialisten und
Freund wählen kann, um von
ihm mehr über den wirkungsvollen
Bodenkampf zu lernen.
Im Mittelpunkt des Lehrgangs
stand aber nicht nur der Aspekt
der Selbstverteidigung, sondern
das Üben des regelhaften
Kampfes mit einem Gegner am
Boden. Hierbei zeigte sich, dass
der Bodenkampf nach dem brasilianischen
Gracie-System ein
auf Technik, Geschmeidigkeit
und Taktik basierender Kampf
ist und Josie Murray betonte,
dass nicht nur Kraft und impulsiver
Einsatz zählen. In diesem
Zusammenhang verwies er auf
die Bedeutung von „Aktion“
und „Reaktion“. Daher müssen
die Bodenkämpfer neben
körperlicher Fitness nicht nur
technisches Können mitbringen,
sondern sie benötigen auch ein
Gespür für mögliche Folgebewegungen
und „Schachzüge“
des Gegenübers. Hieraus ergibt
sich eine schier unendliche
Kette von Bewegungsabläufen,
die tatsächlich erst dann ein
Ende findet, wenn einer der beiden
Kontrahenten mit seinem
Abklatschen signalisiert, dass
er verloren bzw. der andere ge-
Josie Murray mit Michael Develin
wonnen hat. Für die „Griechen“
unter den Lehrgangsteilnehmern
waren die Tipps von Josie
Murray und seinen beiden Assistenten,
Michael Develin und
Antony Rogers, einmal mehr
eine willkommene Hilfe bei der
Vorbereitung auf die Meisterschaften
der UNJJ in Griechenland
Ende September/Anfang
Oktober. Schon früh zeigte sich,
dass die Gäste von der „grünen
Insel“ neben ihrem technischen
Können auch viele strategische
Hinweise mit im Gepäck hatten.
So ging der Wechsel von einer
in die nächste Position bei
den auch von beeindruckender
Bescheidenheit geprägten
Meistern im Bodenkampf
erstaunlich entspannt und mit
sehr wenig Kraft vonstatten.
Leitsprüche wie „Keep it
simple“ und „It‘s easy“ sowie
„be careful“, „gently“ und „feel
good!“ hörte man auf der Matte
- es machte deutlich, dass für
den erfolgreichen Bodenkampf
keineswegs der grimmige Blick
und die gestählten Muskeln
verantwortlich sein würden,
sondern vielmehr Gelassenheit,
Technik, Fitness und kluges
Taktieren im „grünen Bereich“
die Erfolgsformel waren. Dies
bewiesen die Drei in unzähligen
Übungskämpfen. Somit standen
auch diese drei Lehrgangstage
im Zeichen des ausgewogenen
Verhältnisses von Theorie und
Praxis. Josie Murray stellte
Den Partner am Boden auf Seite
werfen
11/2007 der budoka 49