11 / 2007 November K 10339 2,65 EUR - Dachverband für ...
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JIU-JITSU Lehrgänge<br />
Dieter Lösgen mit den Teilnehmern des Lehrgangs<br />
erleiden. Glücklicherweise<br />
wird im Jiu Jitsu das „Mitgehen“<br />
in der Technik geübt,<br />
Partner wechseln untereinander<br />
und jeder bekommt Einsicht<br />
darin, wie schmerzhaft gekonnt<br />
gezogene Hebeltechniken sein<br />
können. Das sensibilisiert uns<br />
beim Üben.<br />
Die Hebeltechniken gelten<br />
als ein Spezialgebiet von Dieter<br />
Lösgen; Hebel, insbesondere<br />
an Händen und Handgelenken,<br />
müssen geübt und geübt<br />
werden - so der Lehrgangsleiter<br />
-, dann gewinnt der Jiu Jitsuka<br />
ein Potenzial an Möglichkeiten,<br />
das im Bereich des Jiu<br />
Jitsu bzw. der angewandten<br />
Selbstverteidigung erstaunlich<br />
effektive Anwendungen auch<br />
mit „normaler“ Körperkraft<br />
zulässt. Die gleichen Grundprinzipien<br />
finden sich auch in<br />
den Abwehren gegen das Fassen<br />
des Revers, des Ärmels oder des<br />
Kragens (auch von hinten) wieder.<br />
Die zahlreich angereisten<br />
Jiu Jitsukas erfuhren, nachdem<br />
sie erfolgreich die Hand- und<br />
Handgelenkabwehren absolviert<br />
hatten, dass, wenn man einmal<br />
die Grundlagen des Hebelns<br />
verinnerlicht hat, anatomisch<br />
gesehen viele abgewandelte<br />
Angriffe mit den gleichen<br />
Ansätzen parieren kann. Dies<br />
spiegelte sich in den Abwehren<br />
gegen Revers-, Ärmel- und<br />
Kragenfassen wider. Dieter<br />
Lösgen gestaltete den Lehrgang<br />
betont binnendifferenziert, so<br />
dass alle Anwesenden individuell<br />
und gemäß ihrer Vorkenntnisse<br />
gefördert werden konnten.<br />
- Der „Doppel-Nelson“ gilt<br />
als einer der gefährlichsten<br />
Angriffe, weil hier gleichzeitig<br />
mit Körper- und Hebelkraft<br />
die Halspartie von hinten mit<br />
großer Wirkung attackiert wird.<br />
Einer solchen Summierung von<br />
Kraft und Hebelkraft kann man<br />
ebenfalls mit Reaktion, Technik<br />
und „Köpfchen“ entgegen<br />
treten. Doch Dieter Lösgen beschränkte<br />
sich nicht darauf, Reaktionen<br />
gegen das Durchfassen<br />
von hinten zu üben, sondern er<br />
übte mit den Lehrgangsteilnehmern<br />
die Varianten „Blocken<br />
im Ansatz“ und „Folgetechnik<br />
nach dem Durchfassen“, so dass<br />
mehrere mögliche Situationen<br />
berücksichtigt wurden.<br />
Jeder Lehrgang geht<br />
irgendwann zu Ende und als<br />
Fazit dieses Lehrgangs kann<br />
festgehalten werden, dass<br />
Wachsamkeit, Reaktion und<br />
technisches Können wirkungsvolle<br />
Elemente der Selbstverteidigungskunst<br />
Jiu Jitsu sind, die<br />
an diesem Tag zur Freude der<br />
Anwesenden eindrucksvoll von<br />
Dieter Lösgen demonstriert und<br />
<strong>für</strong> alle vermittelt wurden.<br />
In allen Dingen der Welt<br />
findet sich etwas vom Wunderbaren<br />
(frei nach Aristoteles).<br />
VS<br />
Bernd Kampmann und Frank Grabinski<br />
mit den Teilnehmern des Lehrgangs<br />
Kyu-Lehrgang<br />
in Hagen gut<br />
besucht<br />
Am Samstag, 8. September<br />
<strong>2007</strong>, fand im Dojo des Toshido<br />
Hagen ein Kyu-Lehrgang <strong>für</strong><br />
Gelb- bis Grüngurte statt.<br />
Planmäßig sollte Markus Wilger<br />
(4. Dan Jiu Jitsu) diesen Kyu-<br />
Lehrgang leiten, Markus musste<br />
aber leider verletzungsbedingt<br />
absagen. So sprang Bernd<br />
Kampmann (6. Dan Jiu Jitsu)<br />
als Referent ein. An seiner Seite<br />
stand Frank Grabinski (2. Dan<br />
Jiu Jitsu), um Fragen der zahlreich<br />
angereisten Kyu-Grade<br />
zu beantworten und Techniken<br />
zu vermitteln. Das Thema des<br />
Nachmittags sollte die „Abwehr<br />
von Haarzugangriffen“ sein.<br />
Nach einem kurzen Aufwärmen<br />
übten alle zunächst die Grundlagen<br />
der Haarzugabwehr: Fixie-<br />
Pratzentraining<br />
rung der angreifenden Hand und<br />
Schutz vor Folgeangriffen. Erst<br />
danach konnte die eigentliche<br />
Gegenwehr beginnen: Ein<br />
Hebel, eine „harte“ Aktion (Tritt<br />
oder Schlag) und abschließend<br />
eine Halte- oder Transporttechnik.<br />
Natürlich alles im Rahmen<br />
der gesetzlichen Möglichkeiten<br />
der Notwehr. Schnell zeigte<br />
sich, dass ein Haarzugangriff<br />
komplexer und vielseitiger sein<br />
kann, als zunächst angenommen.<br />
Eine Haarzugabwehr<br />
z.B. an der Wand stellte <strong>für</strong><br />
die Gelb- bis Grüngurte schon<br />
eine neue Herausforderung dar.<br />
- Kein Lehrgang mit einem<br />
Renshi ohne Lehrgespräch.<br />
So wurden die Fragen „Was<br />
ist Jiu Jitsu?“, „Aus welchen<br />
Elementen besteht Jiu Jitsu?“,<br />
„Warum betreibst du Jiu<br />
Jitsu?“ und „Was erwartest du<br />
vom Training?“ diskutiert und<br />
erläutert. Vielen wurde schnell<br />
48 <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> der budoka