11 / 2007 November K 10339 2,65 EUR - Dachverband für ...
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JUDO Aus den Vereinen<br />
Düsseldorfer und<br />
Hildener Judokas<br />
in Israel<br />
Kultur pur und Sport auf<br />
hohem Niveau, das könnte<br />
man zusammenfassend über<br />
die Fahrt sagen, die acht<br />
Jugendliche des Judo-Club 71<br />
Düsseldorf zusammen mit zwei<br />
Betreuern in den Herbstferien<br />
unternommen haben. Die<br />
Einladung zu dem Judoturnier<br />
<strong>für</strong> Jugendliche erhielt Oberbürgermeister<br />
Erwin aus der<br />
Düsseldorfer Partnerstadt Haifa<br />
in Israel von seinem Amtskollegen<br />
Yona Yahav. Der Leiter des<br />
Judostützpunktes <strong>für</strong> den Kreis<br />
Düsseldorf in Hilden, Harry<br />
Neuhaus, erhielt die Aufgabe,<br />
ein starkes Team zusammenzustellen,<br />
was ihm offensichtlich<br />
auch gelungen ist. So sind fast<br />
alle Teilnehmer der Fahrt in<br />
Kadern des Judoverbandes geführt<br />
und haben schon Erfolge<br />
auf vielen Turnieren erkämpfen<br />
können.<br />
Nachdem am ersten Tag der<br />
Klimawechsel, hohe Luftfeuchtigkeit<br />
bei fast 30 Grad, bei<br />
einem Besuch der wunderschönen<br />
Bahai-Gärten und einem<br />
kurzen Bad im Mittelmeer<br />
vollzogen wurde, ging es am<br />
zweiten Tag <strong>für</strong> die Altersklasse<br />
U 15 zum Turnier. Besonders<br />
ungewohnt <strong>für</strong> die Gruppe war<br />
das hautnahe Miterleben des<br />
hohen israelischen Sicherheitsbedürfnisses.<br />
Nicht nur vor<br />
dem Flug und bei der Einreise,<br />
sondern auch bei allen öffentlichen<br />
Einrichtungen wie z.B.<br />
auch Geschäften werden beim<br />
Betreten Sicherheitskontrollen<br />
durchgeführt. Niemand kam in<br />
die Sporthalle, ohne vorher mit<br />
einem Metalldetektor überprüft<br />
worden zu sein. Sogar in der<br />
Halle waren Sicherheitskräfte<br />
eingesetzt, die teilweise offen<br />
eine Waffe trugen. Das ganze<br />
war <strong>für</strong> die Deutschen zwar irgendwie<br />
beklemmend, gab aber<br />
besonders auch das Gefühl von<br />
Sicherheit. Auf der Judomatte<br />
war dann alles wieder wie gewohnt.<br />
Neben den Teilnehmern<br />
aus ganz Israel, standen noch<br />
Gruppen aus Erfurt und aus<br />
Odessa in der Ukraine mit auf<br />
der Matte. Schon bald war allen<br />
klar, dass das Turnier keine<br />
leichte Sache war. Jeder Kampf<br />
war hart und konnte nur mit<br />
außergewöhnlicher Konzentration<br />
bis zur letzten Sekunde ge-<br />
Das Düsseldorfer Team mit Urkunden und Medaillen in Israel: Petra Freisler<br />
(Coach), Lukas Krautmacher, Carin Schröter, Mayan Schwarze, Yannick<br />
Rödl, Lutz Riedrich (ehemaliger JC 71-Trainer von Düsseldorf nach<br />
Israel ausgewandert) mit seiner schwangeren Frau Ofra (stehend hinten<br />
von links); vorne von links: India Rauber, Tristan Maaßen, Harry Neuhaus<br />
(Coach), Darius Nahvipour und Anthony Zingg<br />
wonnen werden, da die Gegner<br />
immer wieder blitzschnell ungewohnte<br />
Techniken ansetzten.<br />
Am Abend waren die Trainer<br />
und die meisten Kämpfer dann<br />
doch mit den Ergebnissen<br />
zufrieden. Gold erkämpfte sich<br />
Mayan Schwarze (bis 52 kg),<br />
Silber ging an India Rauber (bis<br />
44 kg) und an Anthony Zingg<br />
(bis 46 kg). Eine Bronzemedaille<br />
konnte noch Carin Schroeter<br />
(bis 48 kg) ergattern. Knapp<br />
am Edelmetall vorbei griffen<br />
Tristan Maaßen (bis 55 kg)<br />
und Darius Nahvipour (bis 34<br />
kg) mit ihren fünften Plätzen.<br />
Damit war der erste Turniertag<br />
beendet. Am Abend gab es dann<br />
noch ein offizielles Abendessen<br />
<strong>für</strong> die ausländischen Gäste mit<br />
der Vertretung der Stadt Haifa.<br />
Am kommenden Tag<br />
startete die Altersklasse U<br />
18. Yannick Rödl (bis 73 kg)<br />
erreichte nach guter Leistung<br />
einen siebten Platz. Lukas<br />
Krautmacher startete erstmalig<br />
in seiner neuen Gewichtsklasse<br />
bis 60 kg. Obwohl er dieses<br />
Gewicht noch nicht ganz ausgefüllt<br />
hat, schlug er sich wacker<br />
und erkämpfte schließlich einen<br />
tollen dritten Platz.<br />
Die beiden folgenden Tage<br />
wurden gefüllt mit dem Kennenlernen<br />
einiger schöner Orte<br />
in Israel, einem Land, in dem so<br />
viele Kulturen und Glaubensrichtungen<br />
auf engem Raum<br />
nebeneinander beheimatet<br />
sind. So wurde unter anderem<br />
Jerusalem besucht, am See<br />
Genezareth gegessen, bei der<br />
Taufstelle im Jordan im Wasser<br />
gewatet, ein zweites Bethlehem<br />
in der Nähe von Nazareth<br />
entdeckt, die Strecke das alten<br />
Orient-Express gequert oder die<br />
Grenze zum Libanon besichtigt.<br />
Teilweise waren es gewaltige<br />
und beeindruckende Gefühle,<br />
die bei den historisch bedeutenden<br />
Orten aufkamen und<br />
immer waren alle Israelis sehr<br />
gastfreundlich und hilfsbereit.<br />
Es entstand der Eindruck, dass<br />
die Israelis durch eine starke<br />
Sehnsucht nach Frieden und<br />
Heimat geprägt sind.<br />
Am Ende der Reise war<br />
jeder der Teilnehmer begeistert<br />
und würde jederzeit die Fahrt<br />
wiederholen.<br />
Nachruf<br />
Judokas aus<br />
Wegberg in<br />
Ungarn<br />
Dank der Großzügigkeit der<br />
Kreissparkassenstiftung KSK<br />
Heinsberg und der Sanitärfirma<br />
Dahlmanns aus Rath-Anhoven<br />
konnte der Budo-Club Wegberg<br />
mit sechs Wettkämpfern und<br />
drei Betreuern zum Internationalen<br />
Bergwerk-Cup nach<br />
Ungarn in die Stadt Oroszlany<br />
fahren. Die Anreise wurde<br />
mit einem Kleinbus gestaltet.<br />
Nach 13 Stunden trafen die<br />
Judokas in Oroszlany ein ,wo<br />
sie von Tibor Vegh, Trainer des<br />
Judo-Club Oroszlany und der<br />
Präsidentin Janoki Laszlone<br />
empfangen wurden. Neben<br />
dem eigentlichen Grund, dort<br />
Judo zu machen, war man auch<br />
sehr schnell in das kulturelle<br />
Geschehen eingebunden. Mit<br />
Ausflügen zu den Sehenswürdigkeiten<br />
wie Kloster Majk,<br />
Schloss der Familie Eszterhazie<br />
sowie zum Wahrzeichen<br />
Ungarns, nahe der Stadt<br />
Tatabanya, einem riesigen Adler<br />
mit der Krone Ungarns, wurde<br />
aufgewartet. Die sprichwörtliche<br />
Gastfreundschaft wurde<br />
mit kostenloser Unterbringung<br />
und Verköstigung bei weitem<br />
überschritten. Ganz besonderen<br />
Dank gebührt Eszter Vegh, sie<br />
stand als Dolmetscherin und<br />
Fremdenführerin <strong>für</strong> die Judokas<br />
des BC Wegberg das ganze<br />
Wochenende zu Verfügung.<br />
Der Wettkampftag wurde<br />
ein Erfolg <strong>für</strong> die angereisten<br />
Judokas des BC Wegberg. Es<br />
waren Judokas der nordtransdanubischen<br />
Region Ungarns,<br />
aus Österreich, Frankreich,<br />
Tschechien, Rumänien und der<br />
Am 9. Oktober <strong>2007</strong> verstarb<br />
Wilfried Schneemann<br />
im Alter von 62 Jahren.<br />
Wir trauern um Wilfried Schneemann. Er war 29 Jahre, von 1976<br />
bis 2005 Trainer des Judo Club Senden, Träger des 2. Dan, Kyu-<br />
Prüfer und Kampfrichter im Bezirk Münster.<br />
Richtungsweisend trainierte er Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
nach tradioneller, alter Schule getreu seinen Prinzipien. Er<br />
wurde geliebt und verehrt. Wir werden uns in Dankbarkeit und<br />
Anerkennung an Wilfried Schneemann erinnern. Er fehlt uns.<br />
Seiner Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.<br />
Judo Club Senden e.V.<br />
Johanna Brusdeilins<br />
18 <strong>11</strong>/<strong>2007</strong> der budoka