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Braunschweigisches Jahrbuch 57.1976 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

BRAUNSCHWEIGISCIIES JAHRBUCH<br />

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?<br />

Cf<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Schriftleitung:<br />

Archivdirektor Dr. J. König, Wolfenbüttel, Forstweg 2<br />

(Niedersächsisches Staatsarchi v)<br />

Tausch und Vertrieb der Vereinsveröffentlichungen:<br />

Braunschweigischer Geschichtsverein e. V.<br />

Tauschstelle<br />

334 Wolfenbüttel, Forstweg 2<br />

(Niedersächsisches Staatsarchiv )<br />

Gedruckt in der Waisenhaus-Buchdruckerei Braunschweig<br />

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Inhalt<br />

Der "welsdIe pawmaister" Chiaramella in Wolfenbüttel<br />

Mit einer Abbildung<br />

von Dr. Wolf-Dieter Mo h r man n, Wolfenbüttcl . . . . . . . . . . .. 7<br />

SozialgesdIidItliches um TiIl Eulenspiegel 11. Eine Nachlese<br />

von Hans W i s w e, Wolfenbüttcl ..<br />

Die Gründung der Universität Hclmstedt<br />

von Prof. Dr. Peter Bau m gar t, Würzburg<br />

Akademische Orden in Helmstedt<br />

Mit einer Abbildung<br />

von Walter R ich t er, Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 49<br />

Die unveröffentlichten Reiseberichte in der L'niversitätsbibliothek C1austhal<br />

im Rahmen der Reisetätigkeit Harzer Berg- und Hüttenleute<br />

von Dietrich Hof fm a n n (t) . . . . . . . . . . . .<br />

100 Jahre Wahlen in der Stadt Braunschweig 1871 bis 1972<br />

von Dr. Christian W. Z ö 11 n er, Schinkcl ..... .<br />

Kleinere Beiträge<br />

Stammbücher Helmstedter Studenten in Baltimore<br />

von Prof. Leonard F 0 r s t er, Cambridge<br />

Zum Grabmal der ALbinia Oldfield in der St. Johanniskirche zu Wolfenbüttel<br />

von Prof. Leonard F 0 r s t er, Cambridge<br />

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23<br />

3 1<br />

93<br />

107<br />

153<br />

157


Brand der Nettcl>becksdlen Brauerei am Neuen Petritore am 26. Oktober 1791<br />

Mit einer zeitgenössisdlen Darstellung von A. C. J. Giem<br />

von Hans-Jürgen Sc hol z ............ .<br />

Zur Ersdlließung mittelalterlicher Handsdlriften in Niedersachsen<br />

von Dr. Helm ar H ä r tel, Wolfenbüttcl .......... .<br />

Die "Karte des Landes Braunsdlweig im 18. Jahrhundert" und das "Geschicht­<br />

liche Ortsverzeichnis des Landes Braunsdlweig": Ihre Anführung als Quellen<br />

von Dr. jur. Hennann K 1 ein a u, Braunschweig/Stöckheim<br />

Bibliographie Friedrim Thöne (19°7-1975)<br />

Zusammengestellt von Pietro Mai e t t a und Heinrich Gei s sie r . . .. 171<br />

Bibliographie zur braunschweigischen Lamlcsgeschichte 1975<br />

Bearbeitet von Irene Be r g, \Volfenbüttel ..<br />

Chronik des Braunschweigischen Geschimtsvereins<br />

vom Mai 1975 bis 9. Mai 1976<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Zusammengestellt von Dr. Joseph K ö n i g, Wolfenbüttcl . . . . . . . .. 211<br />

Verstorbene Mitglieder ........... . . . . . . . . . . . . . .. 218<br />

Mitgliederverzeidmis ..............•............ 2 I 9<br />

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179


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Der "welsche pawmaister" Chiaramella m Wolfenbüttel<br />

Von<br />

Wolf-Dieter Mohrmann<br />

Daß die Erforschung der Geschichte Wolfenbüttels in den letzten zwanzig Jahren<br />

größere Fortschritte gemacht hat als in den über zweihundert jährigen Bemühungen<br />

zuvor 1), wird insbesondere demjenigen bewußt, der die denkmalpflegerischen<br />

Fragen, Diskussionen und Auseinandersetzungen in Niedersachsen und darüber<br />

hinaus mit Aufmerksamkeit verfolgt hat 2). Die Erhaltung des Residenzcharakters<br />

') Der Gang der Forschung wird in etwa durch die folgenden Darstellungen gekennzeichnet:<br />

Chr. 'V 0 I t e r eck, Chronicon der Stadt und Vestung Wolfenbüttcl, HeImstedt<br />

1747. - K. Beg e, Chronik der Stadt Wolfenhüttel und ihrer Vorstädte, 1839. - J. F.<br />

R 0 I 0 f f, Geschichte und Beschreibung der Stadt Wolfenbüttel, 1851. - P. J. Me i er,<br />

Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, Jb. d. Geschichtsvereins f. d. Hzgtm.<br />

Braunschweig, I. 1902, S. 1-37. - Der s.. Die Festungsbauordnung vom I. Juni 1599.<br />

ebenda 2, 1903. S. 116-148. - Der s. und K. S te i n a c k er, Die Bau- und Kunstdenkmäler<br />

der Stadt Wolfenhüttcl (Bau- und Kunstdenkmäler des Hzgtms. Braunschweig III, I),<br />

1904. - Th. V 0 g es, üherhliili über die Geschichte der Stadt Wolfenhüttel, in: Die Braunschweiger<br />

G-N-C-Monatsschrift, Dezember 1913. S. 645-658. - G. S pie s, Geschichte der<br />

Hauptkirche BMV in Wolfenbüttel (QForschBraunschwG, 6) 1914. S. 142-47. - K.<br />

See lek e, Paul Franilie. ein fürstlicher Baumeister, BraunschwJh 3. Folge, I. '940, S. %9<br />

bis 57. - O. Kar pa, 'Volfenhüttel. 195 I. - H. K lei na u, Geschichte des Niedersächsischen<br />

Staatsarchivs in Wolfenbüttel (VeröffNdSächsArchivverw. I) 1951. - F. T h ö n e,<br />

Wolfenhüttel unter Hzg. Julius (156g-1589). Topographie und Baugeschichte. BraunschwJb<br />

33, 195%. S. 1-74· - Der s., Artikel .. Wolfenbüttel", in: Deutsches Städtcbuch, hg. v. E.<br />

K e y s er, Bd.3, '952, S. 387-94. - Der s., Wolfenhüttel in der Spätrenaissance. Topographie<br />

und Baugeschichte unter den Herzögen Heinrich Julius und Friedrich Ulrich (1589<br />

bis 1634), BraunschwJb 35, 1954. S. 7-116. - H. K lei na u, Artikel n Wolfenbüttel", in:<br />

Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig, L-Z (VeröffHistKommNdsB, 30).<br />

1968. S. 721-723.- F. T h ö n e, Wolfenbüttel. Geist und Glanz einer alten Residenz, 1.<br />

Aufl. 1963, 2. Aufl. 1968. - S. Bus eh, Hannover, Wolfenbüttel und Celle. Stadtgründungen<br />

und Stadterweiterungen in den drei welfischen Residenzen vom 16. bis zum 18. Jh.<br />

(QDarstGNdSachs, 75) 1969. - J. K ö n i g (Hrsg.), Beiträge zur Geschichte der Stadt<br />

Wolfenbüttel, 1970. - [Wo D e e te r sund D. M a t t he 5], Wolfenhüttel. Wappen und<br />

Stadtgeschichte. Eine Ausstellung des Nds. Staatsarchivs in Wolfenbüttel (VeröffNdsArchivverw.,<br />

Beiheft Il), 1970. - G. Riviere, Die Residenz Wolfenbüttel im 18. Jh., Maitrise<br />

pour la Facultc .des Lettres et Sciences Humaines (maschinenschriftlich), Rouen - France,<br />

1971. - K. W. 0 h n e s 0 r ge, Wolfenbüttel. Geographie einer ehemaligen Residenzstadt<br />

(BraunschwGeogrStud,5) 1974·<br />

') Eine engagierte, ideenreiche Einführung in die Problematik bietet P. Raa b e, Der<br />

alten Stadt eine Zukunft. Wolfenbüttel als Beispiel (Wolfenbütteler Hefte I), 1975. - Vgl.<br />

ferner U. K. Pas c h k e, Die Idee des Stadtdenkmals (Erlanger Beiträge zur Sprach- U.<br />

Kunstwiss., 45), Nürnberg 1972. - Zur Situation der Denkmalpflege in Niedersachsen insbesondere<br />

"Denkmalpflege 1975". Dokumentation der Jahrestagung der Vereinigung der<br />

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7


des einstigen Wclfensitzes an der Oker hat hierbei stets eine widltige Rolle gespielt.<br />

Die entsdleidenden Anstöße dazu sind in hervorragendem Maße von der wissensdlaftlichen<br />

Leistung Friedrich Thönes ausgegangen. Ihm, der von 1946 bis 1960<br />

das Stadt- und Kreisheimatmuseum in Wolfenbüttcl leitete und der 1975 in der<br />

Sdlweiz verstarb 3), ist die eigentliche Bewußtseinsweckung für "Geist und Glanz<br />

der alten Residenz" in weiten Kreisen der Öffentlichkeit zu verdanken. Sein auf<br />

intensiven Vorstudien 4) aufbauendes gleichnamiges Buch 5) ist mittlerweile selbst<br />

zu einem Denkmal dieser Stadt geworden, das sowohl von der strahlenden Vergangenheit<br />

als aum von der gefährdeten Gegenwart kündet.<br />

Thöne ist es gelungen, den ersten bekannten Baumeister, der in "Volfenbüttel<br />

gearbeitet hat, namhaft zu machen. Es war der aus Venetien stammende Italiener<br />

Francesco ChiarameIIa di Gandino 6). Dieser kunstfertige Architekt im Dienst<br />

Herzog Heinrichs d. J. begann in einer Zeit zu bauen, die den Zwang der Notwendigkeit<br />

bereits überwunden zu haben schien. Thöne nahm wohl zu Recht an, daß das<br />

dringende Schutzbedürfnis nach der Rückkehr des Herzogs aus der Smmalkaldischen<br />

Gefangenschaft 7) 1547 als erstes zur Wiederherstellung 8) der Wehrbauten<br />

Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Goslar 15·-zo. Juni 1975,<br />

Hannover 1976.<br />

8) Vgl. den Nachruf auf ihn von R. Hag e n in dieser Zeitschrift 56, 1975, S. 184 f.<br />

') Außer den in Anm. I genannten Arbeiten sind zu nennen: F. T h ö n e, Schloß<br />

Wolfenbüttel und seine wiederhergestellten Schloßräume, Heimatmuseum 1959. - Der 5.,<br />

Der Wolfenbütteler Barockbaumeister Johann Balthasar Lauterbach, Zs.f.Kunstwiss·4, 1950,<br />

S. 197-%0%. - Der s., Burgen und Sdllösser im Landkreis \Volfenbüttel, in: Hcimat- und<br />

Adreßbuch des Kreises \Volfenbüttel, 19(,0161, S. I-20. - Der s., Schloß WolfenbütteI.<br />

Baunachrichten, Burgen und Schlösser II, 1961, S.49-52. - Der 5., Hans Vredeman de<br />

Vries in Wolfenbüttel, BraunschwJb 41, 1960, S. 47-68. - De r 5., Hans Vredeman de Vries<br />

und Wouter van der Elsmer in Wolfenbüttel, Pantheon 1962, S. 335 f. - Der 5., Aus der<br />

Geschichte des Wolfenbütteler Rathauses, in: "Das Rathaus zu Wolfenbüttel", hg. von der<br />

Stadt Wolfenbüttel, 1960, S. I 3-z8. - Der s., Wolfenbiittels Werdegang, in: Adreßbuch der<br />

Stadt Wolfenbüttel, 1958, S. lI-X. - Der s., Wolfenbüttels alte Festungstore, in: Adreßbuch<br />

der Stadt Wolfenbütte1, 1963, S. V-IX.<br />

5) F. T h ö n e, Wolfenbiittel. Geist und Glanz einer alten Residenz, München 2. Auf!.<br />

1968.<br />

8) F. T h ö n e, Wolfenbüttel unter Herzog Julills (1569-1589). Topographie und Baugeschichte,<br />

BraunschwJb. 33, 1952, S. 8. - Der s., Geist u. Glanz (wie Anm. 5), S. 43 f. Die<br />

Identifizierung des italienischen Baumeisters Chiaramella gelang Thöne anhand des Aktenbandes<br />

Alt Abt. z C Supp!. V 1413, Bd. c. des Niedersächsischen Staatsarchivs in Wolfenbüttel.<br />

Das Archivale führt seit der Neuverzeichnung des Bestandes die Signatur 1 Alt 15 324.<br />

über Chiaramellas sonstige Bauten s. A. Lud e w i g, Die Baugeschichte der Citadelle<br />

Spandau im 16. Jh. und das Wirken ihrer Baumeister, Der Burgwart, Mai 1955, S. Z-17,<br />

hier S. 9 f. - R. Ta r d i t 0 - Am e rio, Italienische Architekten, Stukkatoren und Bauhandwerker<br />

der Barockzeit in den Welfischen Landen und im Bistum Hildesheim (Nachrr­<br />

Akad.Gött, phil.-hist.KI. 6).1968, S. 149-152.<br />

7) über die Gefangenschaft Hzg. Heinrichs d. J. sind immer noch maßgebend E. B r a n -<br />

den bur g, Die Gefangennahme Herzog Heinrichs von Braunschweig durch den schmalkaldischen<br />

Bund 1545, Leipzig 1894 und S. Iss lei b, Philipp von Hessen, Heinrich von<br />

Braunschweig und Moritz von Sachsen, Jb.d.Geschichtsvereins f. d. Hzgt. Braunschw. 2, 1903,<br />

S.I-80.<br />

8) über den Zustand der Befestigungen vor der Zerstörung 1542 s. zuletzt K. W.<br />

8<br />

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in Wolfenbüttel geführt hatte. Bereits für das Jahr 1548 rechnete er mit einer -<br />

wenn auch wohl nur provisorischen - Instandsetzung der von den Schmalkaldenern<br />

zerstörten Dammbefestigungen 9). Ihnen, nicht dem ebenfalls zur Ruine zusammengesunkenen<br />

herzoglichen Schloß, war bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts die<br />

eigentliche Schutzfunktion zugefallen 10). Die Burg hatte diesen primären Bereich<br />

ihrer ursprünglichen Aufgaben den neuen Waffenentwicklungen zum Opfer gebracht.<br />

Die zweifellos richtigen Beobachtungen von Thöne implizieren einen Gedanken,<br />

den er zwar nicht ausspricht, der sich aber doch gleichsam aufdrängt. Wenn der<br />

Damm bereits um 1548 wiederhergestellt ist, dann erscheint es folgerichtig, daß<br />

zunächst alle weitere Bautätigkeit dem zerstörten Schloß als dem zentralen Bauwerk<br />

und Verwaltungsmittelpunkt des Fürstentums gegolten hat. In immer stärkerem<br />

Maße wird ja das Schluß, in Wolfenbüttel wie anderswo, Träger des Ausdrucks<br />

landesherrlicher Selbstdarstellung. Walter Hotz hat darauf hingewiesen, daß überall<br />

in Deutschland um die Mitte des 16. Jahrhunderts das große Bauen einsetzt. In<br />

vielen Fällen ist es das Umbauen der ihres Verteidigungszweckes entkleideten mittelalterlichen<br />

Burgen zu fürstlichen Wohn- und Regierungssitzen 11). Der dualistisch<br />

verfaßte frühneuzeitliche Fürstenstaat beginnt die Baukunst in seinen Dienst zu<br />

nehmen. Sie dient der steinernen Repräsentation herrscherlichen Wollens, das in der<br />

Ferne bereits ein absolutistisches Selbstverständnis leise ahnen läßt. In der Ausgestaltung<br />

des Wolfenbütteler Wohnsitzes suchte und fand der die ständische Mitregierung<br />

stetig aushöhlende Herzog die Möglichkeit der eigenen Denkmalsbildung.<br />

Derlei überlegungen waren geeignet genug, Thöne zu bewegen, den Namen<br />

Chiaramellas mit den 1556 - wie es schien - erkennbar einsetzenden Um- und Ausbauten<br />

am Schloß in Zusammenhang zu bringen. Einmal soweit, verführte ihn seine<br />

Entdeckerfreude zu der Behauptung, es sei der Forschung bislang entgangen, daß<br />

der Start des berühmten Baumeisters in Wolfenbüttel gelegen habe 12). Die Umschau<br />

unter der wissenschaftlichen Literatur gab ihm sodann die gewünschte Antwort auf<br />

die Frage, in welcher Zeit Chiaramella in Wolfenbüttel gebaut haben könnte. Für<br />

ihn stand fest: "Chiaramella war in den Jahren 1556 bis 1559 in Wolfenbüttel tätig,<br />

vielleicht auch noch nach 1561." 13) Worauf hatte sich der sonst so kritische und<br />

quellenfreudige Forscher gestützt?<br />

Thöne griff auf einen Aufsatz von Kurt Seeleke aus dem Jahr 1940 zurück 14).<br />

Der Veröffentlichung lag eine bei dem Kunsthistoriker Wilhelm Pinder (1878 bis<br />

o h n e s 0 r g e. WoIfenbütteI. Geographie einer ehemaligen Residenzstadt (Braunschw­<br />

GeogrStud, 5) 1974, S. 33 f.<br />

9) T h ö ne, Geist u. Glanz (wie Anm. 5) S. 43.<br />

10) T h ö n e,. BraunschwJb. 33, 1952 (wie Anm. 6) S. 19. Der 5., Geist und Glanz (wie<br />

Anm. 5) S. 199·<br />

11) W. Hot z, Kleine Kunstgeschichte der deutschen Schlösser, 1970, S. 1 z6.<br />

12) T h ö n e, BraunschwJb 33, 1951 (wie Anm. 6) S. 8.<br />

13) T h ö n e, BraunschwJb 33, 1951 (wie Anm. 6) S. 9 und S. 19 f. mit Anm. 94. Der s.,<br />

Geist und Glanz (wie Anm. 5) S. 44.<br />

14) K. See lek e, Paul Francke, ein fürstlicher Baumeister zu Wolfenbüttel, BraunschwJb<br />

3. Folge, I, 1940, S. z9-57.<br />

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9


1947) 1939 in Berlin angefertigte Dissertation zu Grunde. - Seeleke glaubte, an der<br />

Ausführung des WestflügeIs des Schlosses und an der noch heute erhaltenen nördlichen<br />

Außenwand der einstigen Schloßkapelle den Einfluß "fremder Gesinnung"<br />

erkannt zu haben 15). Diese Beobachtung brachte er mit einem Aktenfund aus dem<br />

brandenburgischen Hausarchiv im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin in Zusammenhang.<br />

Seeleke hatte dort das Konzept eines Briefes des Markgrafen Johann von Brandenburg<br />

(Hans von Küstrin) an Herzog Heinrich d. J. aus dem Jahre 1558 aufgefunden.<br />

Das Außenrubrum auf der Rückseite dieses Konzeptes nannte einen" welschen<br />

baumeister" 16). In dem Brief bedankt sich Markgraf Hans für die freundliche Freistellung<br />

eines Baumeisters, den er wieder in die Dienste Herzog Heinrichs zurückkehren<br />

lassen wolle. Seeleke fügt an, daß sich der Markgraf den Baumeister im<br />

Folgejahr 1559 neuerlich ausgebeten habe. Einen Quellenbeleg für diese Aussage<br />

gibt er nicht.<br />

Diesen Baumeister aus den Akten des Wolfenbütteler Archivs zu ermitteln, ist<br />

Seeleke nicht gelungen. Er behalf sich mit einer Notiz, die er der kleinen, gleichwohl<br />

trefflichen Darstellung des einstigen Lehrers am Gymnasium zu Holzminden, WilheIm<br />

Elster, über Heinrich d. J. entnahm 17). Nach Elster - so Seeleke - habe der<br />

kaiserliche Vizekanzler Dr. Mathias Held einen befähigten Baumeister an den Herzog<br />

in \Volfenbüttel vermittelt. 1556 habe Dr. Held Herzog Heinrich geschrieben, er<br />

möge sich mit diesem Baumeister in Geduld üben, da derlei künstlerisch begabte<br />

Leute stets etwas närrisch seien 18). Seeleke unterließ es, die genaue Seitenzahl in<br />

der Elsterschen Darstellung zu nennen. Das enthob zwar die nachfolgenden Forscher<br />

nicht einer eigenen überprüfung dieser Angaben, erschwerte dieselbe aber erheblich.<br />

Erst Friedrich Thöne gelang es dann, den Namen dieses welschen Baumeisters aufzuspüren<br />

19) und damit das Bild in wünschenswerter Weise zu komplettieren: Der<br />

Baumeister habe seinen Weg nach Wolfenbüttel durch die Vermittlung Dr. Hclds<br />

gefunden. Er sei 1556 hier nachweisbar und seine Tätigkeit auch noch 1558 und 1559<br />

in Wolfenbüttel zu belegen. Er sei italienischer Abkunft und sein Name Francesco<br />

Chiaramella.<br />

Derlei Aussagen halten einer kritischen Nachprüfung zum größeren Teil nicht<br />

stand. Bereits die alte Arbeit von Wilhelm Elster aber enthielt eine richtige Spur,<br />

der jedoch niemals nachgegangen worden ist. Elster hatte eine Beziehung Heinrichs<br />

d. J. zu zwei Männern entdeckt, die "in das Triebrad der Geschichte mächtig<br />

eingriffen". Er nannte den kaiserlichen Rat Lazarus von Schwendi und den Reichsvizekanzler<br />

Dr. Held 20). Nach einer allgemeinen Charakterisierung dieser Beziehung<br />

konkretisiert Elster die Verbindung zu Schwendi folgendermaßen:<br />

'") See 1 e k e, a. a. 0., S. 35.<br />

16) Seeleke benutzte das Archivale GStA Berlin, Brandenb. Hausarchiv Rep. 19 V 11;<br />

s. See 1 e k e, a. a. 0., S. 51, Anm. 7.<br />

17) Charakteristik Heinrichs des Jüngeren, Herzogs zu Braunschweig und Lüneburg,<br />

Braunschweig 1845.<br />

18) Vgl. das Zitat in Anm. 11 und unten S. 10.<br />

19) S. oben S. 8 Anm. 6.<br />

20) EIs te r, Charakteristik (wie Anm. 17) S. 30.<br />

10<br />

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erät Kaiser Ferdinand I. und dient dessen Nadlfolger Maximilian 11. Smwendi<br />

steht in direktem Kontakt mit den Großen jener frühneuzeitlimen Welt. Er kennt<br />

Kaiser und Könige persönlich, hat tiefen Einblick in die Arbeit ihrer Regierungen<br />

und Bürokratien. Er verhandelt mit Egmont, Hoorn und Oranien, die ihm verbunden,<br />

mitunter aum seine Waffengefährten sind. Smwendi verkehrt am Hofe der Margarete<br />

von Parma, besumt deutsme Fürstenhöfe und feiert mit Herl.ögen gemeinsame<br />

Feste. Mit Heinrim d. J. ist er eng befreundet; der Herzog hat ihm in smweren<br />

Stunden mehr als einmal sein Herz geöffnet.<br />

Man könnte diesen Mann als einen der Transmissionsriemen der kaiserlichen<br />

Politik bezeichnen. Er ist einer ihrer Vermittler, nicht selten aber auch ihr Anreger,<br />

ihr Initiator. Sd1\vendi ist es, der die geheimen politischen Dinge Heinrims d.]. am<br />

Hof betreibt, der aber auch umgekehrt den Herzog durch Ratschläge, Empfehlungen<br />

und mitgeteilte oder unterlassene Nachrimten lenkt.<br />

Mit der Feder nimt weniger geübt als mit dem Schwert, verfaßt er Denkschriften<br />

über den Zustand des Reiches. Danehen versucht er sich als Poet und gehört überdies<br />

zu den bedeutendsten Militärtheoretikern der frühen Neuzeit. Seine praktischen<br />

Erfahrungen bezog dieser im Kriegsdienst mehrfach verwundete Edelmann aus den<br />

Belagerungen von Magdeburg und Metz, den Schlachten von St. Quentin und<br />

Gravelingen sowie aus dem Feldzug gegen die Türken in Ungarn. Smwendi ist es,<br />

der die Verleihung des Ordens vom Goldenen Vlies an Herzog Heinrim ins Werk<br />

setzt. Er besorgt das Schoßhündmen für die Herzogin; er schlägt Ehekandidaten für<br />

die wolfenbüttelschen Prinzessinnen vor - und er vermittelt den italienismen Baumeister<br />

Chiaramella an Heinrich d. J.<br />

Im Mai und Juni des Jahres 1558 weilte Smwendi - zum zweiten Mal übrigensin<br />

Herzog Heinrims Residenz 24). Im Auftrag König Philipps H. von Spanien warb<br />

er bei Heinrich d. J. um Truppen für den Krieg gegen Frankreich 25). Hier in Wolfenbüttel<br />

hat er sim aus eigener Anschauung ein Bild vom baulichen Zustand der<br />

welfischen Residenz machen können. Vermutlich hat er bei diesem Besuch dem<br />

Herzog versprochen, sich nach einem erfahrenen Baumeister umzusehen. Seit 1555,<br />

seit Kaiser Karl V. die Regierung der Niederlande seinem Sohn Philipp übertragen<br />

hatte, stand der einstige kaiserliche Kommissar im Dienst des spanischen Königs<br />

und betrieb in dessen Auftrag die Rüstungen gegen Frankreich 26). In der Tat hat<br />

er sich in den Niederlanden um einen Baumeister für den Wolfenbiitteler Herzog<br />

gekümmert. Am I z. Juli 1558 teilte er Herzog Heinrich von Brüssel aus mit, König<br />

Philipp habe Herzog Philibert Emanuel von Savoyen, dem derzeitigen Oberbefehlshaber<br />

in den Niederlanden, befohlen, Heinrich d. J. ein erfamen bawmaister von<br />

denen, so Ir Mt. hat, zuzuschicken 27). Zwei Monate später suchte ein Diener des<br />

WoIfenbütteler Fürsten Schwendi in seinem Feldlager an der niederländisch-französischen<br />

Grenze auf. Schwendi hatte gehofft, diesem Diener den Baumeister bereits<br />

24) Schwendi traf am 16. Mai 1558 in Wolfenbüttel ein und reiste am 3. Juli 1558 nam<br />

Brüssel zurütXj vgI. den Brief Hzg. Heinrims an Erim II. von Calenberg in Wf. 1 Alt 8<br />

Nr. 356 foI. 71 sowie Smwendis Sm reiben an Hzg. Heinrim aus Steinbrück, ebenda foI. 115r •<br />

'fi) K ö ni g, Lazarus von Smwendi, 1934, S. 54.<br />

28) K ö n i g, a. a. 0., S. 5d.<br />

IZ<br />

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27) Schwendi an Hzg. Heinrim, Brüssel: Wf. 1 Alt 8 Nr. 356 foI. 124 r •<br />

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mitgeben zu können. Die Hoffnung erwies sich als trügerisch. Der in Aussicht<br />

Genommene war so verhindert worden, daß er nOI.;h vor etlich tagen nit wal wurt<br />

khanden auft sein 2A). Als Grund der Verhinderung des stets namenlos auftretenden<br />

Baumeisters ist eine Krankheit anzunehmen. Am 6. Oktober 1558 nämlich berichtete<br />

Schwendi an den Herzog: Der italienisch baumaister ist von Sant Quintin hieher ins<br />

leger khomen und allerdings fertig, allein das er etwas schwach an einem fieber<br />

worden. Wurt aber doch pald widerum auff sein 29). .<br />

Mit diesen Nachrichten wird der Baumeister aus den Quellen bereits deutlicher<br />

erkennbar. Er ist Italiener, kein unbekannter Anfänger, sondern offenbar ein ausgewiesener<br />

Könner. Als solcher, nicht als unerfahrner Lehrling gehört er zur Reihe<br />

der "Regierungsbauleute" im Dienst des spanischen Königs. Er ist in den Niederlanden<br />

beschäftigt und für Schwendi rasch erreichbar gewesen. Sein Aufbruch in das<br />

Kriegslager des Landsknechtsobersten Sdlwendi fällt mitten hinein in die Zeit der<br />

blutigen Schlacht von Gravelingen, die Flandern unter dem Grafen Egmont von<br />

den Franzosen befreite. - Kein Zweifel, daß es sich bei diesem Baumeister um<br />

Chiaramella handelte, kein Zweifel aber auch, daß der Beginn seiner Karriere keineswegs<br />

in Wolfenbüttel gelegen hat, wie Thöne glaubte.<br />

Heinrich d. J. erhielt die Nachricht von dem am Fieber erkrankten Italiener<br />

am 23. Oktober 1558 30). In seiner Antwort vom 24. Oktober dieses Jahres geht<br />

der Herzog mit keinem Wort auf den verhinderten Baumeister ein 31). Erst aus einem<br />

zweiten Schreiben des Fürsten, das am 5. November 1558 Wolfenbüttel verlassen<br />

hat 32), erfährt man, daß Chiaramella offenbar immer noch nicht an der Oker<br />

eingetroffen ist. Heinrich bat Schwendi, er möge ihm den Baumeister so rasch wie<br />

möglich zusenden, wenn er wieder gesund geworden sei. Am 21. November befand<br />

sich Chiaramella immer noch in den Niederlanden 33), und am I. Dezember dieses<br />

Jahres mahnte der Herzog neuerlich dessen Abreise an 34).<br />

Schwendi stand während dieses Briefwechsels in ständigem Kontakt mit Chiaramella.<br />

Aus Sicherheitsgründen verzögerte er dessen Abreise nach Wolfenbüttel so<br />

lange, bis er dem Baumeister eine durdl Fürstendienst ausgezeichnete Respektsperson<br />

als Begleitung mitgeben konnte. In einem Sekretär Herzog Ernsts von Grubenhagen<br />

glaubte er eine soldle Begleitperson für Chiaramella gefunden zu haben, dann ine<br />

allein abzuschickhen, weil er ein welscher ist, wil nit wol thunlich sein 35).<br />

Tatsächlich kommt der Italiener erst im Sommer 1559, vielleicht im Mai dieses<br />

Jahres 36), in Wolfenbüttcl an. Dem sdleint Seclekes Quellenfund zu widersprechen,<br />

.e) Schwendi an Hzg. Heinrich, 1558 Sept. 8: Wf. I Alt 8 Nr. 357 fol. 4v•<br />

29) Schwendi an Hzg. Heinrich, Chasteaussy: Wf. I Alt 8 Nr. 357 fol. 15r.<br />

30) Das Datum ergibt sich aus dem Präsentatum des in Anm. 29 genannten Briefes.<br />

3') Hzg. Heinrich d. J. an Schwendi, Wolfenbüttel: Wf. 1 Alt 8 Nr. 357 fol. 16r- v.<br />

32) Hzg. Heinrich d. J. an Schwendi, Wolfenbüttel: Wf. ebenda fol. 25r-26v.<br />

33) Schwendi an Hzg. Heinrim d. J., St. Omer 1558 Nov. 21: Wf. I Alt 8 Nr. 357 fol. 68 r.<br />

34) Hzg. Heinrich d. J. an Schwendi, Wolfenbüttel: Wf. 1 Alt 8 Nr.357 fol. 69r-70v.<br />

36) Schwendi an Hzg. Heinrich d.]., BrüsseI 1559 Jan. 10: Wf. 1 Alt 8 Nr. 358 fol.<br />

2S r-26 v •<br />

36) S. dazu die den Baumeister betreffende Bemerkung im Brief Schwendis an Hzg.<br />

Heinrich d. J., BrüsseI 1559 Mai 26: \Vf. I Alt 8 Nr. 353 fol. 41 r.<br />

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13


der ChiarameIIa bereits im Jahre 1558 an der Oker tätig sein ließ 37). Bei der Nach­<br />

'Prüfung erwies sich der Widerspruch als ein schlichter Lesefehler Seelekes. Der<br />

angezogene Brief des Markgrafen Hans von Küstrin stammt in Wahrheit aus dem<br />

Jahr 1559 38).<br />

Chiaramella ist seines herzoglichen Herrn in Wolfenbüttel nicht recht froh<br />

geworden. Vielmehr hat auf beiden Seiten, der des Fürsten und der des Baumeisters,<br />

alsbald herbe Enttäuschung Platz gegriffen. Der Venetianer scheint sich und die<br />

Wolfenbütteler Welt mit eigenem Maßstab gemessen zu haben. Herzog Heinrich,<br />

zwischen Bewunderung und Verärgerung schwankend, hat dem genannten Markgraf<br />

Hans von seinem kunstfertigen Architekten berichtet. Jener zeigte sogleich<br />

eifriges Interesse an diesem Mann, bedurfte er doch eines erfahrenen Baumeisters<br />

zum Ausbau seiner eigenen Residenz Küstrin und der Festung Peitz. Kurzerhand<br />

sandte der Markgraf am 4. Oktober 1559 seinen "Maurermeister Wilhe1m" mit<br />

einer Kutsche nach Wolfenbüttel in der Absicht, Chiaramella ohne \Vissen des<br />

Herzogs zu sich nach Küstrin fahren zu lassen. Dieser grobe überrumpelungsversuch<br />

hat Herzog Heinrich zutiefst erbost. Am nächsten Morgen, am 5. Oktober 1559,<br />

schrieb er dem Brandenburger einen geharnisdlten Brief.<br />

Dieses Schreiben, dessen Konzept im Staatsardliv zu Wolfenbüttel aufbewahrt<br />

wird 39), ist das bislang früheste nachgewiesene schriftliche Zeugnis für die Anwesenheit<br />

ChiarameIIas in der welfisdlen Residenz. Darin empörte sich der Herzog, daß<br />

der Italiener sogleich Bereitschaft gezeigt habe, stehenden Fußes und seinem AnsteIlungsvertrag<br />

zuwider Wolfenbüttel den Rücken zu kehren, einen trotz des<br />

schönen Wetters nodl nicht fertiggestellten Bau zu hinterlassen und sich fursetzlichen<br />

aus ungefertigter seiner arbeith [zul entziechen. Man merkt freilich: der Zorn<br />

auf den Baumeister gilt in Wahrheit dem hemdsärmeligen Vorgehen Markgraf<br />

Johanns. Dessen Anschlag auf ChiarameIIa - es kann schwerlich anders genannt<br />

werden - ist allerdings mißlungen, da der Italiener an der Abreise gehindert<br />

worden ist.<br />

Nachdem sich die erste Wut gelegt hatte, schrieb Herzog Heinrich am 2. November<br />

1559 ahermals an den Markgrafen 40). Vielleicht war die Entlassung des Venetianers<br />

nach Küstrin die eleganteste Lösung für ihn, von einer Quelle latenten Ärgernisses<br />

befreit zu werden. Dieser Mann zehrte in der Tat an den fürstlichen Nerven.<br />

Heinridl teilte dem Brandenburger mit, daß ChiarameIIa so trotzigen, stoltzen<br />

kopffs [seil, das wir kaum mit ime zurecht komen konnten. Der Baumeister habe<br />

ihm, dem Fürsten, boese, stoltze wort gegeben, daß er ihn habe züchtigen müssen.<br />

Nun haben wir ime aber an E. L. zu reisen erlaubt mit freundlicher pit, E. L. wolle<br />

ine nit lang uffhalten, sonder mit dem ersten wieder an uns komen lassen, uf das<br />

37) S. oben S. 10.<br />

38) Freundliche Auskunft des Zentralen Staatsarchivs - Historische Abteilung lI-in<br />

Merseburg, wo der von Seeleke angeführte Brief noch unter der alten Signatur im Brandenburgischen<br />

Hausarchiv Rep. 29, Lit. V 21 heute verwahrt wird.<br />

39) Hzg. Heinrich d. J. an Mgf. Johann von Brdbg., Wolfenbüttel: Wf. I Alt 8 Nr.241<br />

fol. 4Ir-42r.<br />

4") Hzg. Heinrich d. J. an Mgf. Johann von Brdbg., \Volfenbüttel: ebenda fol. 43.<br />

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er gantzlich mit uns abschiede und dan heimziechen mege. Freilich vergaß der Herzog<br />

nicht, dem Brandenburger noch einmal sein Befremden darüber auszudrücken, daß<br />

Chiaramella ohne sein Wissen in die Mark geholt werden sollte.<br />

Bei Sdlwendi aber spram sim Herzog Heinrich näher über diesen Vorfall aus<br />

und sdlilderte seine zwiespältigen Beziehungen zu dem italienismen Armitekten auf<br />

besonders plastisme Weise 41). Bewundernde Anerkennung der künstlerisch-handwerklimen<br />

Leistung mismt sim mit dem Vorwurf der finanziellen Verschwendung.<br />

Der haushälterisme Sinn des Herzogs rebellierte gegen diesen Mann, den zu beaufsimtigen<br />

er gehindert war und dem Rücksichten auf die fürstlimen Kassen offenbar<br />

fremd waren. Bei diesem Fremden war Vertrag augensmeinlim nimt Vertrag; der<br />

ehedem königlich-spanisdle Baumeister beansprumte eine Freiheit, die einzuräumen<br />

der welfisdle Herzog nidlt über sidl bringen modlte. Es war ein seltener exotischer<br />

Vogel, den der Wolfenbütteler Fürst in einen Käfig gesteckt hatte, und es hat nicht<br />

den Anschein. als ob Heinrich d. J. gewußt habe, warum der Vogel traurig war.<br />

Gleichwohl läßt sich der Grund erraten. Hier an der Oker war der Italiener ein<br />

Fremder. In einiger Entfernung von der großen Wolfenbütteler Baustelle aber<br />

lebte und arbeitete eine stattlidle Gruppe von Landsleuten ChiarameIIas. Im gleidlen<br />

Jahr 1559 nämlidl hatte Kurfürst Joachim H. von Brandenburg, der Bruder des<br />

Markgrafen Hans von Küstrin. 200 italienisdle Bauleute nach Spandau kommen<br />

lassen 42). War es daher vcrwunderlidl, wenn sich Chiaramella in den Wolfenbütteler<br />

Verhältnissen nimt eben wohl fühlte?<br />

Sonsten und hieneben aber, so heißt es in dem Brief an den Freund Sdlwendi vom<br />

8. November 1559, magen wir euch unangetzeigt nit lassen, wie seltzam es uns mit<br />

dem verworrenen, wunderbarlichen, leigenküpfischen (jedoch sonst kunstlichen) bawmeister<br />

ergangen, den ir uns guetmeinlich zugeschickt hapt, dan dennoch er den baw<br />

der vbestung treffeniich, stattlicb und auch also angefangen, das wir denselben one<br />

ine nit wal fuglich femer vollenfueren mögen.<br />

Herzog Heinrich biJIigte diesem Manne Talent, ja mehr noch: Unentbehrlidlkeit<br />

bei seinem \Volfenbüttcler Bauvorhaben zu. Er war audl bereit, seinen Preis dafür<br />

zu zahlen. In dem genannten Brief teilte er Smwendi mit, das wir ime gewilligt einen<br />

jeden monat uber alle andere seine und seiner knecht und pferdt underhaltung<br />

funfftzig thaler, dergleichen auch fur sein anzug, auch abtzug als ein jedes fun//tzig<br />

thaler zu geben. Darüber hinaus hatte er Chiaramella versprochen, sich bei der<br />

spanischen Regierung dafür zu verwenden, daß ein noch ausstehender Restbetrag für<br />

in den Niederlanden geleistete Bauarbeiten endlich an den Italiener ausbezahlt werde.<br />

Sollte dies nicht gelingen, so wollte er, der Herzog, die Schulden der spanischen Regierung<br />

übernehmen und selbst bezahlen. Auf dieser Grundlage hatte der Fürst mit<br />

dem Baumeister einen Vertrag geschlossen. 400 Taler hatte er ihm bereits ausgehändigt<br />

und geglauQt, ein bindendes Dienstverhältnis begründet zu haben. Das Wetter<br />

war gut, die Bauten hätten gut vorankommen können - da sandte der Brandenburger<br />

41) Hzg. HeinridI d. J. an SdIwendi, WoIfenbütteI 1559 Nov. 8: Wf. 1 Alt 8 Nr.353<br />

foI. 34r-38v.<br />

'2) Lud e w i g, Spandau (wie Anm. 6) s. 7.<br />

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15


Markgraf seinen Diener aus, um Chiaramella in di Marcke wegzuholen. Da der<br />

Italiener in der Tat Anstalten gemacht hatte, Wolfenbüttel zu verlassen, stellte ihn<br />

der Herzog zur Rede und erinnerte ihn an seine Vertragspflichten. Da hat er uns<br />

ins angesicht solche trutzige, ungeschickte, zornige, bose wort gegeben, das wir uns<br />

auch schier in ander wege an ime vergessen hetten. Jedoch haben wir uns in<br />

dem dannocht anders begriffen, aber in etwas sonst getzuchtiget, gleichwol aber nur<br />

eine stunde in thurm setzen lassen. Trotz dieses Zusammenpralls habe er ihm hernach<br />

erlaubt, sich zu Markgraf Hans zu begeben. Allerdings habe Chiaramella ihm versprechen<br />

müssen, im kommenden Jahr 1560 nach Wolfenbüttel zurückzukehren und<br />

den begonnenen Bau fortzusetzen.<br />

Spätestens an dieser Stelle ist die Frage zu stellen, an welchem Bauwerk dem<br />

Fürsten soviel gelegen war, daß er Chiaramellas Arbeit daran trotz allen Ärgers<br />

nicht missen wollte. - Es ist bereits oben 43) darauf hingewiesen worden, daß der<br />

Italiener gewöhnlich mit dem Schloßum- und -ausbau unter Heinrich d. J. in Zusammenhang<br />

gebracht wird 44). Die Ansicht geht ebenfalls auf die wiederholt angeführte<br />

Arbeit von Kurt Seeleke zurück 45). Ihm hatten gewisse Partien am Schloßgebäude<br />

den Einfluß fremder - und das kann nur heißen: italienischer - Gesinnung verraten.<br />

Dr. Helds Brief von 1556 - in Wahrheit Schwendis Schreiben von 1559 - wies<br />

ihn auf den ungefähren Baubeginn unter dem welschen Baumeister hin. Seeleke<br />

scheint die Dürftigkeit der quellenmäßigen Fundierung seiner Aussage selbst empfunden<br />

zu haben. Auf der Suche nach einer weiteren Aufbesserung dieser Grundlage<br />

stieß er am Erker der ehemaligen Schloßkapelle auf einen Stein, in den die J ahreszahl<br />

1558 eingegraben war. Damals seien, so Seeleke, die Bauarbeiten am Schloß zu<br />

einem gewissen Abschluß gekommen.<br />

Bis auf ein Glied ist das die "Kette der Beweise", mit deren Hilfe Chiaramella<br />

bislang als Schloß baumeister in Anspruch genommen worden ist. Das kühnste der<br />

Argumente, der Stein mit der Jahreszahl 1558, erledigt sich von selbst. Was, um<br />

alles in der Welt, so muß man fragen, beweist denn ein Stein mit einer bloßen<br />

Jahreszahl für die Anwesenheit des Italieners in WoIfenbüttel? Was beweist er gar<br />

für dessen Bautätigkeit am Schloß?<br />

Er beweist schlechthin überhaupt nichts, und Scelekes Folgerung kann nur ein<br />

krasser logischer Fehlschluß genannt werden. Indessen hat sich auch Thöne von der<br />

Jahreszahl 155 8 auf dem genannten Stein faszinieren lassen. Auch für ihn stand fest,<br />

daß der Italiener am Schloß gebaut habe 46). überdies führte Thöne die rundbogigen<br />

43) S. oben S. 9.<br />

44) Auf zwei nennenswerte Ausnahmen muß allerdings aufmerksam gemacht werden.<br />

Sowohl A. Be u e r man n, Die Grundrißentwicklung der Innenstadt von Wolfenbüttel,<br />

in: J. K ö ni g (Hrsg.), Beiträge zur Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, 1970, S.61-73,<br />

hier S.65 als auch K. W. 0 h ne s 0 r g e, Wolfenbüttel, Geographie einer ehemaligen<br />

Residenzstadt (BraunschwGeogrStud,5) 1974, S.45 führen ihn nicht als Schloßbaumeister,<br />

sondern als Festungsbaumeister bei der Dammfestung an.<br />

40) See lek e, Paul Francke (wie Anm. 14) S. 35.<br />

46) T h ö n e, BraunschwJb 33, 1951 (wie Anm.6) S.9; Der 5., Geist und Glanz (wie<br />

Anm. 5) S. 44.<br />

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, I V<br />

. er Kar s. bei Hesdin, Anlage Gra von f s m,f< Mitte Ano"- Oktober 1554 w;,d".<br />

B Die Festung Kalchs 'cht vollendeten b "ttel I<br />

nd der no m . in Wolfen u<br />

Alt 8 Nr. 294.<br />

Das 'ld gibt den Zusta . Nds. StaatsarchlV . elotte WesseIs.<br />

I Vorlage. Aufnahme: 15<br />

L<br />

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Fensterumrandungen an der Hoffront der Schloßeinfahrt ebenfalls auf den welschen<br />

Baumeister zurüdl: 47). Angesichts dieser Erkenntnis mochte dann auch Tassilo Knauf<br />

nicht kritischer sein als seine Vorgänger. Er erklärte sehr dezidiert, daß Francesco<br />

Chiaramella mit der Umgestaltung des Wolfenbütteler Schlosses beauftragt worden<br />

sei (8).<br />

Hiergegen ist einzuwenden, daß der Befund der bislang bekannten schriftlichen<br />

Quellen eine solche Interpretation keineswegs zuläßt. Vielmehr kann nicht nachdrücklich<br />

genug betont werden, daß Chiaramella als Baumeister des Schlosses in den<br />

Akten nirgends erwähnt wird. Seine von Herzog Heinrich bewunderte Kunstfertigkeit<br />

hat er nicht am Schloß, sondern an der Festung Wolfenbüttel, der Dammfeste,<br />

unter Beweis gestellt. Daß der Italiener den baw der vhestung trefflich, stattlich und<br />

auch also angefangen, das wir denselben one ine nit wol fuglich ferner vollenfueren<br />

mögen, hatte Herzog Heinrich am 8. November 1559 dem Freund Schwendi nach<br />

Brüssel mitgeteilt 49). In der ersten seiner drei großen Wolfenbüttel-Studien hatte<br />

Thöne Chiaramella bereits mit der Dammfestung in Verbindung gebracht 50). In<br />

seinem glänzenden Buch hat er dann später diesen Gedanken wieder fallengelassen -<br />

vielleicht aus Mange! an ausreichenden Quellen 51).<br />

In dem wiederholt zitierten Brief an Schwendi vom 8. November 1559 geht<br />

Herzog Heinrich näher auf einzelne Vorfälle beim Festungsbau ein. Er klagt, daß<br />

Chiamarella leichtfertig und wankelmütig darinnen verfahren ist, indem das er dan<br />

mit den gewelben, die er zu hoch gelegt und angefangen, dan in andern stucken<br />

davon ab und uf was anders gestelt. Dieses Herumexperimentieren mit den zu groß<br />

geratenen Gewölben hat den Herzog viel unnötiges Geld gekostet. Wäre er durch<br />

seine leipsschwacbeit nicht verhindert gewesen, die Architektur zu besichtigen, er<br />

hätte eine solche Arbeitsweise dem Baumeister nicht durchgehen lassen, wie er<br />

schreibt.<br />

Die angesprochenen Gewölbe deuten auf die Errichtung von Bastionen (Bollwerken,<br />

Streichwehren) hin, keinesfalls aber auf Arbeiten am Schloß. Solche Gewölbe<br />

dienten im Festungsbau anfangs als den Druck auffangende Entlastungsgewölbe,<br />

wurden aber seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in zunehmendem Maße als<br />

kasemattenartige Geschützunterstände angelegt 52). Indessen ist der Hinweis auf<br />

die den Herzog nicht befriedigende Arbeit an den Gewölben noch in einem andern<br />

17) T h ö n e, Geist und Glanz (wie Anm. S) S.9S.<br />

48) T. K n auf, Bildende Kunst, in: Braunschweigische Landesgeschichte im überblick,<br />

hg. v. R. Mo der ha c k (QuForschBraunschwG, z3) 1976, S.3Z7-358, hier S.346. - R.<br />

T ar d i t 0 - Am er i 0 (wie Anm. 6) S. 149/ So übernimmt zwar für ChiarameIIas Anwesenheit<br />

in Wolfenbüttel die Thöneschen Daten, läßt es aber dahingestellt, was der Italiener am<br />

Schloß gebaut haben könnte.<br />

48) wie Anm. 41.<br />

50) T h ö n e, BraunschwJb 33, 195Z (wie Anm. 6) S. 19 f.<br />

61) T h ö n e, Geist und Glanz (wie Anm. S) S. ZOS: H ••• ob Chiaramella Einfluß auf<br />

die Befestigung der Dammfeste und deren Ausbau hatte, ist unbekannt."<br />

62) M. Jäh n 5, Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland, I.<br />

Abtlg., 1889,853 f.<br />

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17


Zusammenhang interessant. Man hat seit W. Elsters Büchlein 53) auch deshalb immer<br />

wieder das Schloß als Objekt der Tätigkeit Chiaramellas angenommen, weil des<br />

Herzogs vermeintliche Klage über den überflüssigen und kostspieligen Zierat so<br />

unzweifelhaft auf den Schloßbau zu deuten schien. Dies ist das bislang noch fehlende<br />

Glied in der oben angesprochenen Beweiskette gewesen. Es zeigt sich nunmehr, daß<br />

die Beschwerden des Fürsten ihren Grund in Wahrheit in mancherlei nachträglichen<br />

Abänderungen an den bereits fertiggestellten, jedodt zu hoch gezogenen Gewölben<br />

hatte. Hier lag die eigentliche Ursache für die steigenden Baukosten, nicht aber in<br />

der Anbringung von Dekor und Ornamenten. Vielmehr ist von ihr in Herzog Heinrichs<br />

Brief, den Elster nur flüchtig gelesen hat, mit keiner Silbe die Rede. Damit aber<br />

fällt die letzte der Voraussetzungen für die bislang angenommene Schloßbautätigkeit<br />

des Italieners.<br />

Die Frage ist, unter welchen Umständen Heinrich d. J. überhaupt auf den Gedanken<br />

gekommen ist, ein für Wolfenbüttel so neuartiges Befestigungssystem mit<br />

einzelnen vorspringenden Bastionen anlegen zu lassen. Gab es ein Vorbild, dessen<br />

Vorzüge des Herzogs Entscheidung bestimmten? Wenn ja, wie lernte er es kennen,<br />

wie erfuhr er die Wirkungsweise einer solchen Anlage?<br />

Im Jahre 1554 stand Schwendi als Oberst eines Landsknechtsregiments in kaiserlichem<br />

Auftrag in der Grafschaft Artais. Dieses Gebiet latenter Spannungen in den<br />

ha'bsburgisch-französischen Beziehungen versuchte Karl V. durch eine Festungsanlage<br />

zu sichern. Es ist die kaiserliche Festung Hesdin, deren knapp dreimonatige<br />

Erbauung Schwendi als Augenzeuge miterlebt hat.<br />

Der Bau begann in der ersten Septemberwoche 1554 54) und war Mitte September<br />

bereits so weit fortgeschritten, daß den verschiedenen Truppenteilen des Heeres<br />

einzelne Quartiere und Stellungen innerhalb der Anlage zugewiesen werden<br />

konnten 55). Am 28. November 1554 ist das wehrhafte Werk fertiggestellt. Schwendi<br />

kann sich nicht genug tun, dasselbe zu rühmen. Die Feste Hesdin sei 10 Meilen breit<br />

und 15 Meilen lang; sie umfasse die ganze Herrschaft Hesdin. Es sei beinahe unglaublich,<br />

wie man in nur zwei Monaten auf freiem Felde eine ganze Stadt mit<br />

großen Bollwerken und Wällen, Straßen und Häusern errichtet habe. Und in diesem<br />

Zusammenhang gibt Schwendi dem Herzog einen entscheidenden Rat: da E. F. G.<br />

ainmal zu Wolfenbuttl bawen wolte, so wuste ich E. F. G. khain bessern patron,<br />

dan die pollwerckb und streichwebren dermassen aufzufuren. So darf es khains<br />

zwingers und anderer streichwehren vor dem wahl im graben und khan man die<br />

streichen nit beschiessen ader nemben und dieweil also die maist wehr allein auf dem<br />

schuetz steet, darf es auch desto weniger volckh in die besatzung 66). Was Schwendi<br />

hier schrieb, mußte Heinrich d. J. aufhorchen lassen. Hier wurde nichts anderes gepriesen<br />

als größtmögliche militärische Effektivität bei reduzierten Kosten. Wer nach<br />

") S. oben Anm. 17 und Anm. 21.<br />

M) Sdlwendi an Hzg. Heinridl d. J., Brüssel 1554 Sept. 9: Wf. I Alt 8 Nr. 353 fol. 116r- v•<br />

&6) Sdlwendi an Hzg. Heinridl d.]., Arras 1554 Sept. 16: Wf. a. a. O. fol. II3r-IISr.<br />

86) Sdlwendi an Hzg. Heinridl d. J. - Absdlrift, Cambray: Wf. I Alt 8 Nr. 353 foI.<br />

lo8r-IQ9V.<br />

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Tätigkeit in Wolfenbüttel dem Bau von Bastionen, nicht aber den bislang vennuteten<br />

Veränderungen am Schloßgebäude gegolten hat. Freilich läßt sich nicht mit Sicherheit<br />

ausmachen, welche Bastion Chiaramella in Wolfenbüttel errichtet hat. Daß es<br />

der sogenannte "welsche Berg" gewesen sein könnte, läßt sich lediglich 'mit Vorsicht<br />

mutmaßen 60).<br />

Auf des Herzogs klagendes Schreiben vom 8. November 1559 antwortete<br />

Schwendi am 15. November 1559 von Brüssel aus. Sein Brief enthält jenen bemerkenswerten<br />

Satz, den zu zitieren sich noch kein Forscher entgangen lassen hat: Was<br />

den bawmeister belangt, glaub ich gern, das er allemal etwas fantälschliscb sey, wie<br />

dan dergleichen leut gern ein sparen 'verloren haben. Es folgt sodann der Ratschlag,<br />

der Herzog möge dem Baumeister keine kostspieligen Experimente an den bereits<br />

fertiggestelIten Bauteilen erlauben. Vielmehr solle der Fürst villerlay muster Zuvor<br />

von ime machen lassen und hernac1,er selbst darauß kyesen und wehlen, was ihm<br />

das beste zu sein dünke. Darbey muß darnach der pawmaister pleiben und das groß<br />

werckh demselben gleich auffueren. - Schwendi scheint ChiarameIIa und seine<br />

Arbeitsweise gekannt zu haben. Er wußte, daß der Italiener einer führenden Hand<br />

bedurfte und zuviel Freiheit für diesen Mann von Obel war: Er ist sunst seiner kbunst<br />

erfaren und geschickt gnu?" aber er wil haben, das man ime aufsehe und sein freyen<br />

willen nit gar lasse.<br />

Wie lange Chiaramella in Wolfenbüttel beschäftigt war, läßt sich den hier mitgeteilten<br />

Quellen nicht eindeutig entnehmen. Am 10. Dezember 1559 bedankte sich<br />

Markgraf Hans von Küstrin, daß Herzog Heinrich ihm den Baumeister für kurze<br />

Zeit überlassen habe 61). Er teilt mit, daß sich der Aufenthalt des Italieners in der<br />

Mark doch länger hingezogen habe als ursprünglich beabsichtigt. Es habe nämlich<br />

auch Kurfürst Joachim Interesse an seiner Kunst gezeigt und ihn vorübergehend<br />

nach Spandau geholt 62). Danach erst sei der Baumeister nach Küstrin gereist, habe<br />

das Gelände besichtigt und darauf ein muster gerissen. Indessen war der Küstriner<br />

Aufenthalt zur Erfüllung aller \Vünsche des Markgrafen zu kurz gewesen. Der<br />

Brandenburger bat, Herzog Heinrich möge ihm den Baumeister im kommenden<br />

80) Vgl. T h ö ne, BraunschwJb 33, 1951 (wie Anm. 6) S. 19 f., der zudem wahrsmeinlich<br />

macht, daß der erst 1573 unter diesem Namen genannte "welsche Berg" ein Teil<br />

der auf 1565 datierten Kasematten des "Finkenberges" gewesen sein könnte.<br />

81) Wf. 1 Alt 8 Nr.241 fol. 48r-v. Es ist anzunehmen, daß dieser Brief die Ausfertigung<br />

jenes Konzeptes ist, das Seeleke einst in Berlin gesehen hatte und dem Jahre 1558 zuwies.<br />

82) Diese Namrimt ist höchst bedeutsam für den Beginn der Bauten an der Zitadelle<br />

Spandau, über den vielfache Meinungen geäußert worden sind. J. Sc h u I t z e, Die Mark<br />

Brandenburg, Bd. 4, 1964, S. 89 u. 147 setzt als Bauzeit die Jahre 1568 bis 1574 an. H. W. H.<br />

Mit hof f, Mittelalterliche Künstler und Werkmeister Niedersachsens und 'Westfalens,<br />

1885, S.65 ließ Chiaramella 1561 in Spandau tätig sein. Die Jahre 1562 bis 1578 gibt<br />

T h i e m e - B eck er, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. 4, 1912, S. 484 an.<br />

Demgegenüber hat A. Lud e w i g, Spandau (wie Anm. 6) S. 8 f. mehrfach betont, daß<br />

ChiaramelIa bereits seit 1560 in Spandau nachweisbar sei. Vgl. zuletzt N. Neu man n.<br />

Festungen des 16. und frühen 17. Jhdts. Eine wenig beamtete Sammlung von Fortifikationszeichnungen<br />

in der Herzog-August-<strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel. Burgen u. Schlösser 16, 1975.<br />

S. 3-13. hier S.9. - Ludewigs richtiger Ansatz für den Beginn der brandenhurgischen Bautätigkeit<br />

Chiaramellas ist R. Ta r d i t 0 - A m e rio (wie Anm. 6) S. 150 entgangen.<br />

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Frühjahr 1560 noch einmal für acht oder vierzehn Tage überlassen. Heinrims Antwort<br />

auf diese Bitte fiel eindeutig aus. Er könne den Mann nicht nom einmal für ein<br />

oder zwei Wochen entbehren, weil uns unsere vergnngnen somers bewiste gebew<br />

dermaßen anstendig worden, das wir itzo in eil damit gnug zu thun und daher des<br />

baumeisters nit zu entrathen werden haben! 63)<br />

Man wird demnach davon ausgehen dürfen, das Chiaramella aum im Jahre 1560<br />

in Wolfenbüttel gearbeitet hat 64). Heinrich d. J. tat alles, um den Baumeister in<br />

diesem Jahre noch bei sich zu halten. über die Zahlung der oben erwähnten 400<br />

Taler hinaus hatte er ihm versprochen, im Jahr 1560 pro Monat 50 Taler sowie<br />

Futter und Mehl für drei Pferde zahlen zu wollen. Ebenfalls hatte der Herzog die<br />

von der spanischen Regierung ausstehenden Schulden von 275 Kronen übernommen.<br />

Auf dieser Grundlage war nach Heinrichs Aussage Chiaramella bereit, in diesem<br />

Jahr neuerlich in der welfischen Residenz an der Oker tätig zu sein 65).<br />

Damit enden die direkten Nachrichten über den welsmen Baumeister in den<br />

Briefen Heinrichs d. J. an Schwendi. Es schließt sich ein unerquickliches Nachspiel<br />

an, das sich bis zum 12. Juli 1560 verfolgen läßt. Der Herzog bemühte sich bei den<br />

Spaniern um die Rückerstattung der 275 Kronen, die er an Chiaramella ausbezahlt<br />

hatte. Wieder ist es Lazarus von Schwendi, der die Vermittlung in dieser leidigen<br />

Angelegenheit übernommen hat. Auf seine Vorstöße hin erklärte sich die Regentin<br />

der Niederlande für nicht zuständig und wies ihn an den Hof in Madrid. Am 12.<br />

Juli 156o konnte Schwendi dem Herzog mitteilen, daß Paul Pfintzing, Rat König<br />

Philipps II. von Spanien, seinen Herrn an die Begleichung der von Heinrich d. J.<br />

übernommenen spanismen Schulden erinnern werde 66).<br />

Francesco Chiaramella aber hatte unterdessen Wolfenbüttel verlassen. Während<br />

der Sommermonate zweier Jahre war er damit beschäftigt gewesen, an Herzog Heinrichs<br />

neuer Dammbcfestigung zu bauen. Mit Festungsaf1beiten im kaiserlichen Auftrag<br />

hatte er seinen Ruf begründet, den er an der Oker in herzoglichen Diensten<br />

83) Hzg. Heinrich d. J. an Markgraf Hans v. Küstrin, Wolfenbüttel 1559 Dez. 3 r: Wf.<br />

I Alt 8 Nt. 141 fol. 50.<br />

84) Chiaramella ist zumindest noch bis zum April 1560 in Wolfenbüttel nachzuweisen.<br />

Am 30. April 1560 schrieb Heinrich d. J. an Schwendi (Wf. I Alt 8 Nr.353 fol. ur): Und<br />

weyl unser bawmaister sich uff hievor ime beschehene vertrostung, das seiner bezalung<br />

halben in Hispanien nach gueter rechtigkeith domahls geschrieben werden sollte, geduncken<br />

lest, es werde nunmehr von der Ko.Mt. aus Hispanien uff solchs bescheit und mandirung<br />

ankhomen und err.:olgt sein und derhalben disen patten abzuferttigen sich nit hat abhalten<br />

noch abwendig machen lassen wollen, als habm wir doch uff sein bei uns beschehen anhalten<br />

nit underlaßen megen noch wollen . ..<br />

"") Heinrich d. J. an Schwendi, Wolfenbüttel 1559 Dez. 15: Wf. I Alt 8 Nr.353 fol.<br />

26r-18r.<br />

88) Dieses Nachspiel schlägt sich in folgenden Briefen nieder: Heinrich d. J. an Schwendi,<br />

Wolfenbüttel 1560 Jan. 1: Wf.1 Alt 8 Nr.353 fol. 14r-25v. - an Herzogin Margarete von<br />

Parma, Regentin der Niederlande, Wolfenbütte1 1560 Jan. 2: Wf. 1 Alt 8 Nr. 267 foI. 4"-5r.­<br />

Schwendi an Hzg. Heinrich, Brossel 1560 Jan. 28: Wf.1 Alt 8 Nr. 353 fol. U"-H". - Hzg.<br />

Heinrich an Schwendi, Wolfenbüttel 1560 März 17: ebenda fol. 16r-17r. - Schwendi an Hzg.<br />

Heinrich, Brossel 1560 April I: ebenda fol. 14"-v. - Schwendi an Hzg. Heinrich, Brüsse1 1560<br />

Juli 12: ebenda foI. 1"-2 V •<br />

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11


nimt eben zu mehren vermochte. Gekrönt aber hat er sein Werk und seinen Weg<br />

als kurfürstIim-brandenburgischer Baumeister.<br />

Der Weg seiner Tätigkeit begann, soweit sich feststellen läßt, wohl 1540, als<br />

Chiaramella für Kaiser Kar! V. die Feste Antwerpen (Antorf) errichtete 87). In<br />

Gießen und Rüsselsheim hat er ihn 1548 fortgesetzt. Die auf kaiserlimen Befehl<br />

vorgenommene Zerstörung der dortigen Wehrbauten des hessismen Landgrafen ist<br />

sein Werk gewesen 68). Für König Philipp von Spanien war er in den fünfziger<br />

Jahren in den Niederlanden tätig. In den habsburgisch-franzäsischen Grenzkriegen<br />

ist er als Militärperson eingesetzt und hat dort seine Kunstfertigkeit unter Beweis<br />

gestellt. Dabei kam er mit dem deutsmen Landsknemtsobristen Smwendi in Berührung,<br />

der ihn 1S59 nam WoIfcnbüttei sandte. Sein Aufenhalt hier ist ni mt mehr als<br />

ein Zwismenspiel gewesen. Ruhm aber hat er ab 1560 in der Mark Brandenburg<br />

geerntet, wo er bis 156: für Markgraf Johann die Festungsanlagen in Peitz und<br />

Küstrin erbaute und bis J 578 als Baumeister des Kurfürsten Joachim an der Zitadelle<br />

Spandau arbeitete. Als Chiamarella 1578 den kurfürstlimen Dienst quittierte 69), da<br />

hatte er es zu Ehren und Ansehen eines Ritters gebracht, zu dem ihn der Kurfürst<br />

1569 gesmlagen hatte 70). In den Turm gesteckt vom welfismen Herzog, geadelt<br />

vom hohenzoIlcrnschen Kurfürsten - ein in der Tat bemerkenswerter Lebensweg,<br />

dessen Ende unbekannt ist. Nur: über den SmIoßbau zu Wolfenbüttel hat dieser<br />

Weg nimt geführt.<br />

87) C. Gur I i t t, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des<br />

Königreichs Sachsen. Bd. 13: Stadt Dresden. 1903. s. 317.<br />

88) Lu 0 e w i g, Spandau (wie Anm. 6) S. 9.<br />

II<br />

89) Lud e w i g, a. a. 0., S. II.<br />

10) Lud e w i g, a. a. 0., S. 10.<br />

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Sozial geschichtliches um Till Eulenspiegel II<br />

Eine Nachlese<br />

Von<br />

Hans Wiswe<br />

Hermann Bote, den Honegger 1) einwandfrei als den Verfasser des erstmals<br />

1510/ II gedruckten Eulenspiegelbuches nachgewiesen hat, hat den Helden seines<br />

unsterblichen Werkes als den typischen Vertreter des in seiner Zeit unter den Begriff<br />

der "unehrlichen Leute" fallenden Gauklers dargestellt. Das habe ich in diesem<br />

<strong>Jahrbuch</strong> in einer kleinen Srudie dargelegt 2). Nun ist bereits von anderer Seite darauf<br />

hingewiesen worden, daß Botes Werk mindestens ein e n Vorgänger gehabt<br />

hat 3). Damit ergibt sich die Frage als unbeantwortbar, ob es sich bei dem in einer<br />

Ilsenburger Klosterrechnung aufgeführten Eulenspiegelbuch 4) um ein Exemplar des<br />

Boteschen Werkes handelt.<br />

Im Jahre 1411 tadelt der päpstliche Kanzleibeamte Stalberg in einem Briefe<br />

seinen aus Brake! in Westfalen gebürtigen Kollegen Dietrich von Niem, daß dieser<br />

sein Gedächtnis mit vielen Schriften belaste und dabei den Ulenspeygel nicht auslasse.<br />

Er sieht darin ein Vergessen göttlicher Vorschriften. Derartige Bücher seien<br />

bei den Rechtgläubigen außer Gebrauch gekommen, weil, während diese weniger auf<br />

eigene Neugierde bedacht wären, sie ohne dem Seelenheil angemessene Worte seien 5).<br />

Demnach war dem Briefschreiber ein Eulenspiegelbuch bekannt. In der Folge weist<br />

er darauf hin, daß er seine Früchte im Winter in einem kostbaren Behältnis bergen<br />

werde; er wolle "sie nicht wie Eulenspiegel so säen (gesät haben), daß sie auf dem<br />

Markte zertreten" würden 6). Er spielt da offenbar auf den von Bote in Hist. 73 7 ) geschilderten<br />

Vorfall an, aber in jener Version, die das von mir 8) herangezogene po-<br />

1) P. Ho n e g ger, Ulenspiegel, 1973. Außer den von Honegger im Anhang zu dieser<br />

Arbeit herausgegebenen, von ihm entdeckten Bruchstücken ist inzwischen ein zweites unvollständiges<br />

Exemplar dieser Ausgabe aufgetaucht. Vgl. B. U. Hucker, Eine neuentdeckte Erstausgabe<br />

des Eulenspiegels von 1510/11. In: Philobiblon XXJI976, S. 78-IZO.<br />

2) H. W i 5 W e, Sozialgeschichtliches um TiIJ Eulenspiegel. In: <strong>Braunschweigisches</strong> J ahrbuch<br />

LIIII971, S. 61-79·<br />

8) S. Sie h t e r man n, Zwei wenig bekannte alte Eulenspiegel-Nachrichten. In: Eulenspiegel-<strong>Jahrbuch</strong><br />

1971, S. 30 H., danach Honegger a. a. 0., S. 117.<br />

t) Urkundenbuch des Klosters I1senburg, hrsg. v. E. Ja co b s, Dd. H, 1877, S. 455.<br />

&) H. He im p e I, Dietrich von Niem, 1931, S. 33 I.<br />

8) He i m p e 1, a. a. 0., s. 331, s. a. ebenda, S. 315.<br />

T) Ausgabe: Ein kurzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel, hrsg. v. W. L in d 0 w, (1966).<br />

8) A. a. 0., s. 77 f.<br />

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Z3


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li tische Gedimt vom Jahre 1606 darbietet: hier wie dort sät Eulenspiegel Korn und<br />

nicht, wie bei Bote, Steine.<br />

Stalbergs Einstellung wird verständlim, wenn man annimmt, daß es sich bei<br />

Eulenspiegel um einen Schalk nach dem Verständnis des späten Mittelalters handelt,<br />

um einen Bösewicht. Sehr wahrscheinlich war "Eulenspiegel" als Beiname mit diesem<br />

Sinngehalt im niederdeutsmen Spramgebict auch über das Braunschweiger Land hinaus<br />

verbreitet. Dafür sprechen nimt allein Stalbergs Ausführungen. Eine Urkunde<br />

aus Soest vom Jahre 1469 verzeichnet einen Johann von Lunen genannt Eulenspiegel<br />

als Zeugen einer Entsmeidung des Freiengerimtes 9). Im Jahre 1473 vertrat er 50est<br />

vor dem Gogericht in Erwitte 10). Am 15. August 1482 ließ er den Heinrich von<br />

Stenvorde vor das Soester Gogerimt laden, der über ihn, "Johan van Lunen gnant<br />

Ulenspeygell", unwahre Behauptungen mündlich und in einem Briefe ausgesprengt<br />

hätte 11). Betram te te er sich vielleim tals "versmalkt"? Arnd von Lunen, anders<br />

Ulenspegell genannt, erscheint in zwei Vorladungsurkunden des Freigrafen zu 50est<br />

als Anwalt ("gewunnen vorspreke") der Freischöffen Troclus Nacke 12) bzw. Godert<br />

Lodige 13). Die von Lünen, ursprünglich kölnische Ministerialen, gehörten zu<br />

den führenden Soester Patrizierfamilien, waren Fernkaufleute und stellten Ratsmitglieder<br />

14). Es ist nicht quellenmäßig nachzuweisen, wie jene Soester zu dem<br />

Beinamen gekommen sind. Es k ö n n t e sim um einen Smerznamen handeln, wie<br />

sie aus einem einmaligen Ereignis oder aus einer gelcgentlimen Äußerung entstehen<br />

und dann auf ihrem Träger haften bleiben 15). Immerhin könnten die in der Urkunde<br />

vom 15. August 1482 angedeuteten Nachreden Anlaß zu dem Obern amen gegeben<br />

haben. Auch bei der Frau UlenspegheI hzw. Ulenspegel, die das Verfestungsbum der<br />

Altstadt Braunschweig zu den Jahren 1335 bzw. 1337 verzeimnet, dürfte es sim um<br />

einen solmen Obern amen handeln 16).<br />

Fünfundvierzigmal nennt Bote den Eulenspiegel einen 5malk, einen Schalksnarren<br />

oder spricht von seiner Schalkheit oder sagt, er habe sich verschalkt.<br />

Der Ausdruck Smalk und auch die entsprechenden Wortableitungen sind nun<br />

weithin mißverstanden worden. Man läßt unberücksichtigt, daß erst seit der klassischen<br />

Zeit unserer Literatur man als Schalk "eine Person, die mit Heiterkeit und<br />

8) F. v. Klo c k e, Studien zur Soester Geschichte, Bd. I, 1928, S. 274 f.<br />

10) F. D. Ha e b e r I in, Analeeta medii aevi, 1764, S. 430.<br />

11) Ebenda, S. 447 f.<br />

12) Ebenda, S. 449 ff.<br />

13) Ebenda, S. 457 H.<br />

11) Vgl. F. v. Klo c k e, Alt-Soester Bürgermeister aus sechs Jahrhunderten, 1927, S.<br />

86 f.; F. Goswin v. Mi ehe I s, Genealogien So ester Geschlechter, 1955, S.359 f.; H.<br />

Sc h war tz, Soester Wappenhuch, 1962, S. 96.<br />

1&) Vgl. A. Ba eh, Deutsche Namenkunde, Bd. I, '1952, § 250, S. 184; W. Sc h a r f,<br />

Personennamen nach Braunschweiger Quellen des 14. Jahrhunderts, Diss. Freiburg 1960, Bd.<br />

I, S. 68.<br />

18) Urkundenbuch der Stadt Braunschweig, hrsg. v. L. H ä n sei man n u. H. Mac k,<br />

Bd.IH, 1905, S. 341 bzw. S. 400.<br />

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In Hist. 3 I "bestraft" Eulenspiegel keineswegs nur die unkeuschen Frauen, nimmt<br />

vielmehr "das Opfer von bösen und von guten".<br />

Wenn Hist. 32 Eulenspiegel die Nürnberger Scharwache zum Einschreiten an<br />

einer Stelle veranlaßt, wo manche Frau belästigt wurde, so ist nicht von unberechtigtem<br />

Zorn der Wächter die Rede. Diese taten da ihre Pflicht.<br />

Aus Hist. 33 ist ein Vorgehen gegen Völlerei nicht ersichtlich. Honegger bemerkt<br />

selbst, daß Lindow dieser Auffassung skeptisch gegenüberstehe 48). Dem kann man<br />

sich sehr wohl ansdlließen. Im Mittelpunkt von Hist. 34 steht eine Wette um hundert<br />

Dukaten. Demgegenüber erscheinen Honeggers Ausführungen sehr weit hergeholt<br />

und vermögen nicht zu überzeugen.<br />

In Hist. 35 ist das Motiv der Bereicherung der betrogenen Juden bei Bote nicht<br />

gegeben, indessen findet es sich in einem entspredlenden Schwank bei Bebel 49).<br />

Niemand dürfte dem "frommen, einfältigen Bauern" verübelt haben, seine Pflaumen<br />

anläßlich eines Turniers günstig (nicht überteuert!) verkaufen zu wollen. Lange<br />

aufbewahren konnte er die leichtverderblidle Ware ohnehin nicht. Pflichtgemäß bot<br />

er sie auf dem l\hrkte feil; denn Vorkauf, d. h. Verkauf außerhalb des Marktes,<br />

war in den mittelalterlichen Städten verboten. Man wollte damit die Versorgung zu<br />

marktgerechten Preisen simersteIIen 50). Nichts hätte Eulenspiegel veranlassen können,<br />

den Bauern zu bestrafen.<br />

Diese Beispiele mögen genügen zum Beweise für die Fragwürdigkeit von Honeggers<br />

These bezüglich der Sieben Todsünden. Freilich war Bote nicht nur "nicht<br />

gerade ein sattelfester Theologe" 61), er war überhaupt keiner 52)! Er war auch als<br />

Z 0 I I schreiber keineswegs Schreiber schlechthin, vielmehr städtischer Steuereinnehmer.<br />

Als solmer hatte er ebensowenig wie als niederer Landrichter (Hogreve) und<br />

RatskeIlerverwalter die Möglichkeit, weite Reisen zu unternehmen, und schwerlich<br />

Veranlassung, oberdeutsdle Sprachkenntnisse sich anzueignen und anzuwenden. Tagtäglich<br />

saß er in seiner ZolIbude 53).<br />

Im übrigen benennt sein Diensteid seine Dienstobliegenheiten 54). Es ist durchaus<br />

unwahrscheinlich, daß Bote, der in seinen übrigen Werken ein reines Niederdeutsdl<br />

schreibt, seinen Eulenspiegel im oberdeutsmen Dialekt ab g e faß t hat.<br />

Dafür lag bei der damaligen Bedeutung und Verbreitung des Niederdeutschen als<br />

hansischer Geschäftssprache kein Grund vor. Niederdeutsche Drucke sind aus Augsburg,<br />

Basel, Bonn, Erfurt, Frankfurt am Main, Leipzig, Mainz, Nürnberg, S t r a ß -<br />

•• ) A. a. 0., S. 98, Fn. 2.<br />

49) Vgl. E. K a die c, Untersuchungen zum Volksbuch von Ulenspiegel, 1916, S.60.<br />

GO) Vgl. G. v. Bel 0 w, Probleme der \Virtsdtaftsgesdtidtte, 219z6, S. 540; H. Au bin<br />

u. W. Z 0 rn, Handbudt der deutschen Wirtsdtafts- und Sozialgesdtidtte, Bd. I, 1971, S.<br />

2.79,319,611; U th man n, a. a. 0., S. 38.<br />

&!) Ho n e g ger, Eulenspiegel und die sieben Todsünden, S. 30.<br />

&') VgI. G. Co r des, Die Weltdtroniken von Hermann Bote. In: Braunsmweigisdtes<br />

Jahrbudl XXXlll/195Z, S. 94.<br />

z8<br />

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&3) O. Fa h I bus eh, Die Finanzverwaltung der Stadt Braunsmweig ... , 1913, S.37.<br />

M) L. H ä n sei man n, Urkundenbuch der Stadt Braunsdtweig, Bd. I, 1873, S. 90.<br />

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bur g und Wittenberg für das 15. und 16. Jahrhundert nachgewiesen 55). Größer<br />

ist die \Vahrscheinlichkeit, daß die Cbertragung von dritter Seite erfolgt ist. Dabei<br />

bleibt offen, ob das auf Veranlassung Botes erfolgt ist. Vielleicht hat ein fliegender<br />

Buchhändler, dem Bote auch die gen aue Kenntnis Nürnberger Lokalverhältnisse zu<br />

verdanken hatte, etwa ohne Zutun oder gar gegen den Willen Botes 58 dabei seine<br />

Hand im Spiele gehabt, jemand, der von Berufs wegen niedcr- und oberdeutsche<br />

Dialekte kannte.<br />

M) C. Bor chI i n g u. B. Cl aus sen, Niederdeutsche Bibliographie, 1931-1936, Bd.<br />

11, Sp. 1894-1913.<br />

58) Dazu. daß dergleichen vorkam, vgI. A. H. R i b i, Die Fischbenennungen des Unterseegebietes.<br />

Diss. Zürich, 1941, S. 98.<br />

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Staat ood Kirdte im Dienste des "gemeinen Nutzens" 16). Wie der Staat die Kinne<br />

und diese wiederum den Staat, so benötigten beide ,das Studium, die Wissenschaften.<br />

Ein bereits in der spätmittelalterlidten politischen Publizistik auftauchender Gedanke,<br />

wonadt neben den traditioneLlen zwei Gewalten, Regnum und Sacerdotium, das<br />

Studium eine dritte unentbehrliche Potenz ist 16), hat also noch am Ende des 16. Jahrhoodcrts<br />

für den bnunschweigischen Landesherm Geltung.<br />

Wenn wir dem zeitgenössischen Biographen des Herzogs, Franz Algermann 17),<br />

GLauben schenken dürfen, dann hatte Ju:lius bereits 'als Erbprinz den Plan gefaßt,<br />

eine Universität zu gründen. An Anregungen dazu hat es ihm sicherlich nidtt gefehlt;<br />

und die Einführung der Reformation verlangte möglidtst rasch eine umfassende Neuorientierung<br />

des Bildungswesens. So sah denn die Wolfenbütteler Kirchenordnung<br />

von 156918), die in i


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1572 die wolfenbüttelschen Landstände auf dem ersten Landtag seiner Regierung zu<br />

Salzdahlum eine mit den üblichen 5 Ofo verzinste Kapitalsumme zum Unterhalt der<br />

Gandersheimer Schule bewilligten 20). Diese Summe blieb zwar bescheiden, aber sie<br />

6ignalisierte dem Landesherrn, daß die Stände jedenfalls keine grundsätzliche Opposition<br />

gegen seine Hochschu1pläne betrieben.<br />

Ein weiteres Hindernis auf dem \Vege zur Universität war die letztlich unzulängliche<br />

Unterbringung in der von dem altgläubig gebliebenen Reichsstift geprägten Stadt<br />

Gandersheim. Dem konnte der La;ndesherr nur durch eine VerIegwng an eine andere<br />

Stelle im Fürstentum begegnen. Die Wahl fiel auf die Landstadt Helmstedt am äußersten<br />

Nordostrand des Wolfenbütteler Territoriums. Dort zogen die Professoren<br />

und Studenten am 6. Juli 1574 mit 25 Amtsfuhren nach zweitägiger Fahrt ein 21 ).<br />

Hclmstedt bot wesentlich günstigere Bedingungen für eine Universitätsgründung ails<br />

Gandersheim. Dies lag weni.ger an der "gesunden Luft", wie der Fürstenbiograph<br />

Algermann, einen alten Topos aufgreifend, zu berichten wußte 22), als vielmehr an<br />

der jedenfalls damals recht verkehrsgünstigen Lage - Algermann spricht von "einern<br />

lustigen und wohlgelegenen Ort" - und


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Anziehungskraft sollte über die Welfenlande hinausreichen. Ein Blick in die Matrikel<br />

bestätigt die Richtigkeit dieser Konzeption volLauf 24).<br />

Ehe es aber dazu konunen konnte, waren zunächst die Widerstände zu überwinden,<br />

die sich in der auf eine lange eigenständige Tradition zurückblickenden, erst<br />

1490 endgültig unter die Herrschaft der Wolfenbütteler Herzöge gelangten Landstadt<br />

Helmstedt 25) regten. Die Stadt betrachtete nämlich die eilig in ihre Mauem verlegte,<br />

designierte Universität als Eindringling. Die alte städtische Korporation bangte<br />

um ihre wohlerworbenen und teuer erkauften Rechte und Freiheiten. Sie fürchtete,<br />

nid1t ohne Berechtigung, von der Anwesenheit einer privilegierten Körperschaft mit<br />

eigener Gerichtsbarkeit und Sonderrechten eine tiefgreifende Veränderung ihres Gemeinwesens,<br />

ganz abgesehen von der zu erwartenden Gefährdung des Stadtfriedens<br />

durch die wenig disziplinierten Studenten des nachrefonnatorischen Zeitalters, in<br />

dem der Bursenzw3ll1g weitgehend aufgdhoben war. Rat und Bürgerschaft lehnten<br />

sich zwar nicht offen gegen die Entsd1eidung des Landesherrn auf, aber sie boykottierten<br />

die Juliusschule in ihren Mauern und suchten ihr nach Kräften zu schaden.<br />

Dies wirkte sich bei rasch zunehmender Studentenzahl vor allem auf den Wohnungsmarkt<br />

und die Preise für Nahrungsmittel aus. Nur durch das persönliche Eingreifen<br />

des Herzogs, der den Rat im JuH 1575 nach Schöningen zitierte, konnte die Situation<br />

entspannt werden 26).<br />

Dabei handelte es sich nicht nur, wie man vielleicht annehmen könnte, um vorübergehende<br />

Anpassungsschwierigkeiten zwischen Stadt und Universität, sondern um<br />

von massiven Wirtschaftsinteressen bestimmte strukturelle Gegensätze, die in fast<br />

allen Universitätsstädten zu beobachten sind. Sie konnten deshalb auch während der<br />

Gründungsphase nicht beigelegt werden, vie1mehr gingen die Auseinandersetzungen<br />

um die Immunitäten und Spezialprivilegien der Universitätsangehörigen noch jahrelang<br />

weiter. Nach ermüdendem Hin und Her fällte Herzog Heinrich Julius, der<br />

Nachfolger des fürsclichen Gründers, Anfang 1592 schließlich kurzerhand einen<br />

Machtspruch, indem er den Kontrahenten ausgesprochen universitätsfreundliche Spezialprivilegien<br />

oktroyierte 27). Die bei einer erneut notwendig gewordenen Schlichtung<br />

1597 ergangene Aufforderung des Fürsten, "sich künftig miteinander wohl [zu]<br />

24) Vgl. meine Auswertung der Matrikel für die ersten Jahrzehnte: Pet erB a u mgar<br />

t, Die Anfänge der Universität Helmstedt im Spiegel ihrer Matrikel (1576-1600), in:<br />

Braunschweig. Jb. S0, 1969, S. 5 H.<br />

2&) Eine umfassende, heutigen Ansprüchen voll genügende Stadtgeschichte gibt es bisher<br />

leider nkht, immerhin ist für die Zeit vor der Universitätsgründung heranzuziehen E d u ar d<br />

Mut k e, Helmstedt im Mittelalter. Verfassung, Wirtschaft, Topographie, Wolfenbüttel<br />

1913 (= Quellen u. Forschungen zur braunschweig. Geschichte Bd. 4).<br />

28) Dazu das Protokoll der Konferenz zu Schöningen vom 10. 7. 1575, HStAH., Cal. Br.<br />

H, D I, Nr. 6.<br />

21) Druck des vom 23. 2. 1592 datierten Spezialprivilegs in Statuten (wie Anm. 3), S. 201<br />

ff.; nach der Darstellung des Helmstedter Rates verkündeten die herzoglichen Visitatoren<br />

zum Abschluß der ersten Visitation des neuen Landesherrn am 5. März "gegen abends, bey<br />

brennendem lichte" in Anwesenheit der offenbar völlig überraschten Ratsvertreter die Privilegien<br />

(StA W., 37 Alt 1193); vgl. auch zur Sache B ern d B eck er, Die Privilegien der<br />

Universität Helmstedt und ihre Bekämpfung durch die Stadt 1576 bis 1810, Diss. TU Braunschweig<br />

1939.<br />

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begeben und einer den anderm aUen freundlichen nachbarlichen WilJen [zu] erzeigen",<br />

erfüBte sich nicht. Die Rivalität auf engem Ra'lliI11 zwischen den beiden höchst<br />

verschiedenartigen, aber aufeinander angewiesenen Korporationen dauerte an - im<br />

Grunde bis zum Ende der Universität.<br />

Den Schwierigkeiten mit der Stadt Helmstedt stand jedoch eine durchaus günstige<br />

Entwicklung der Juliusschule selbst gegenüber, die sich vor allem in den rasch wachsenden<br />

Studentenzahlen widerspiegelte 28). Es zeigte sich, daß die Neugründung in<br />

den südlichen Welfenlanden einem offensichdichen Bedürfnis entsprach. Um keinen<br />

Rückschlag zu erleiden, der bei der starken Fluktuation der darnaJigen Studentenschaft<br />

jederzeit möglich war, und um seine Stiftung dauerhaft zu sichern, mußte der<br />

Herzog seiner Gründung aum den Rechtsstatus einer Universität zu verschaffen<br />

suchen. Dazu bedurfte es im wesentlichen dreier Schritte: der Einholung eines kaiserlichen<br />

Privilegs, der Ausarbeitung einer präzisen Universitätsverfassung, schließlich<br />

einer möglichst großzügigen finanziellen wie personellen Ausstattung.<br />

Das Helmstedter Professorenkollegium drängte im Interesse der inneren Ordnung<br />

der Hochschule zunächst auf die Fertigstellung und Publikation der Satzung; der<br />

Landesherr hingegen entschied sich für die vorrangige Einholung eines kaiserlichen<br />

Universitäts-Privilegs 29). Für den reichs- und kaisertreuen Herzog Julius war es<br />

selbstverständlich, sich der Tradition des Universitätsrechts zu fügen und seine<br />

Stiftung durch die Reichsgewalt sanktionieren zu lassen. Nur mit Hilfe der universalen<br />

GewaJten konnte bis zum Ausklang des Alten Reiches ein deutscher Landesherr<br />

ein in seinem Territorium errichtetes Partikularstudium in ein Generalstudium<br />

verwandeln und so die allgemeine Anerkennung der dort erworbenen akademischen<br />

Grade gewährleisten.<br />

Wir sind über die von Julius und seinen Ratgebern sorgfältig vorbereitete Gesandtschaft<br />

an den Kaiserhof zu Prag im Frühjahr 1575 durch die erhaltenen Beridtte<br />

verhältnismäßig gut unterrichtet: Aus ihnen gebt hervor, daß der Braunschweiger<br />

nicht der einzige war, der bei Kaiser Maximilian H. um ein Privileg nachsuchte. In<br />

dem erst kürzlich gewahlten, tatkräftigen Fürstbischof von Würzburg, Julius Echter<br />

von Mespe1brunn, erhielt er einen gewidltigen Konkurrenten. Vor allem verfolgte<br />

der Fürstbischof religionspolitische Ziele mit seiner von den Jesuiten betreuten Würzburger<br />

Gründung 30), die dem katholischen habsburgischen Kaiserhaus genehmer sein<br />

mußten als die des kürzlich zur Reformation übergetretenen Territorialherm in Niedersachsen.<br />

Dennoch erreichten seine mit den Praktiken in der kaiserlichen Um-<br />

28) Nach der von Pa u 1 Z i m m e r man n edierten Matrikel: Album Academiae Helmstadiensis.<br />

Abt. I Studenten, Professoren etc. der Universität Hclmstedt von 1574 bis 1636,<br />

Hannover 1926 (= Veröffentlichungen der Histor. Komm. f. Hannover etc. 9); dazu Bau mgar<br />

t, Die Anfänge (wie Anm. 24), S. 6 H.<br />

29) Alles Wesentliche zum Folgenden bereits in meiner Einleitung zu den Statuten (wie<br />

Anm. 3), im Abschnitt "Die Genesis der Helmstedter Universitätsstatuten", S. 10 ff., sowie<br />

Pet erB au m gar t, Die kaiserlimen Privilegien von 1575 für die Universitäten Würzburg<br />

und Helmstedt, in: Würzburger Diäzesan-Geschichtsbll. 35/36, 1974, S. 319 ff.<br />

SO) Dazu jetzt mein in Anm. 2 zitierter Festvortrag 400 Jahre Privilegierung der Julius­<br />

Universität zu Würzburg (1575-1975).<br />

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gebung offenbar besser vertrauten Abgesandten verhältnismäßig rasch und sogar<br />

noch vor dem Würzburger Mitbewerber ihr Ziel, nachdem sie festgestellt hatten,<br />

"daß munera und Schmiralia, wie hier [in Prag] gebreuchlich, zun sachen viel thun<br />

konnten". Sie erhielten unter dem Datum des 9. Mai 1575 - jener erst unter dem<br />

1 I. Mai - ein tatsächlich einige Tage später mundiertes kaiserliches Privileg 31).<br />

Die "Julius-Universität" zu Helmstedt, wie sie nunmehr heißen sollte, bekam<br />

alle den hohen Schulen von alters her gewiihrleisteten Vorrechte, insbesondere das<br />

Promotionsrecht in den vier tr-aditionellen Fakultäten, eine Rektoratsverfassung mit<br />

begrenzter eigener Gerichtsbarkeit und schließlich ein allerdings an die landesherrliche<br />

Zustimmungsbedürftigkeit gebundenes Satzungsrecht.<br />

Nach dem Urteil des Fürsten und seiner universitätskundigen Berater war das<br />

Kaiserprivileg »in optima forma" ahgefußt, denn es übertrug das erste Rektorat auf<br />

den Erbprinzen Heinrich JuIius und verband damit die Würde eines kaiserlichen<br />

Hofpfalzgrafen (comes palatinus). Zumal die Verleihung der Hofpfalzgrafenwürde<br />

32), mit der das Recht zur Ernennung von Notaren verbunden war, konnte als<br />

besondere Auszeichnung gelten; sie war auch rechtspolitisch bedeutsam und außerdem<br />

ziemlich einträglich. Das Rektorat für ein Mitglied des fürstlichen Hauses, das<br />

für die praktische Amtsführung ein Vizerektorat der Professoren erforderlich machte,<br />

war zwar als Ehrenamt für das Herzoghaus und den hohen Adel konzipiert; aber es<br />

'bot dem Landesherm die Möglichkeit, gewissermaßen von Amts wegen seinen Fuß<br />

in den universitären Autonomiehezirk zu setzen und die Landeshochschule von dort<br />

her dauerhaft zu reglementieren. Herzog Julius ergriff diese Möglichkeit gern, indem<br />

er J 578 einfach die Rektorwürde rur den Erbprinzen perpetuierte 38).<br />

Die Erteilling des kaiserlichen Privilegs war universitätsrechtIich bedeutsam, verschaffte<br />

sie doch der im Aufbau ,befindlichen Hochschule die reichsrechtliche Anerkennung.<br />

Dennoch war damit weder die Gründung der Universität im Rechtssinn<br />

bereits vollzogen, noch waren aUe Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt, die sich<br />

der tatsächlichen Eröffnung in den Weg stellten.<br />

Vor allem galt es jetzt, die künftige innere Ordnung der neuen Hochschule durch<br />

ein Statutenwerk zu gewährleisten, das neben den akademischen Verfahrensregeln<br />

und den Disziplinargesetzen für die Studierenden auch einen Lehrkanon der vier Fakultäten<br />

enthielt. Ein derartiger Lehrkanon war für das konfessionell-humanistische<br />

Zeitalter ebenso selbstverständlich, wie er uns nach heutigem Wissenschaftsverständnis<br />

befremdlich erscheinen mag.<br />

Um dies zu verstehen und richtig würdigen zu können, muß man sich vergegenwärtigen,<br />

daß die Hochschule des späten 16. Jahrhunderts noch keine freie, ungebundene<br />

Forschung und Wahrheitssuche kannte. Sie betrachtete ein derartiges Vor-<br />

81) Drud< in Statuten, § 18-§ 3 J.<br />

32) In der Fonn der sog. Comitiva minor, vgl. Bau m gar t, Die kaiserlidlen Privilegien<br />

(wie Anm. 29). S. 327; die Helmstedter Notarliste in dem von Jürgen Arndt<br />

bearbeiteten Hofpfalzgrafen-Register, Bd. J, NeustadtlAism 1964. S. 195 ff.<br />

aa) Siehe Bau m gar t, Universitätsautonomie und landesherrlidle Gewalt (wie Anm.<br />

2), S. 28 f.<br />

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Humanist und Historiker mit weitgespannten wissenschaftlichen Interessen und Verbindungen<br />

zur europäischen Gelehrtenrepubli'k blieb Chyträus in einer vom Theologenstreit<br />

erfmIten Zeit auf Ausgleich und VermittlWlg bedacht. Er hatte sich als<br />

Reformator des lutherischen Kirchenwesens im Reich und in den kaiserlichen Erblanden<br />

hervorgetan. Unter seinem Rostocker Rektorat 1563 war die verfassWlgsmäßige<br />

Erneuerung der alten hansischen Hochschule eingeleitet worden.<br />

Diesen bewährten Universitätsorganisator und irenischen Theologen soHte der<br />

braunschweigische Herzog nach dem Vorschlag des Chemnitz mit der Ausarbeitung<br />

der Universitätsverfassung betrauen und ihn womöglich noch als Primarius, als ersten<br />

Professor, für die im Aufbau begriffene Theologische Fakultät gewinnen. Julius<br />

hätte als Garanten für die "reine Lehre" lieber den erprobten Kontroverstheologen<br />

Chemnitz gesehen; 3!ber als dieser nicht darauf einging, unternahm er alle Anstrengungen,<br />

um Chyträus von Rostock nach Helmstedt zu ziehen. Da die mecklenburgischen<br />

Herzöge die Zierde ihrer Hochschule nicht freigeben wollten, mußte der Fürst<br />

sich mit einem Teilerfolg begnügen.<br />

Von Februar bis Anf3ll1g April 1576 entwarf eine Viererkommission im Kloster<br />

Riddagshausen vor Braunschweig 37) das Statutenwerk für die Universität Helmstedt.<br />

Von ihrem Mitglied Ohyträus, der sich dabei an das Rostocker Vorbild anlehnte,<br />

ohne es doch einfach zu kopieren, stammen, wie ich seinerzeit nachweisen konnte,<br />

alle wesentlichen Teile der Helmstedter Universitätssatzung, außerdem noch eine<br />

für die des Lateinischen weniger kundigen Leser bestimmte deutsche Teilfassung<br />

"Bedenken von der Juliusschule" 38).<br />

Damit lag auch das für die Lehrer und Organisation der JuIius-Universität grundlegende<br />

Werk in einer Fassung vor, die von dem bei der Einweihung überreichten<br />

Statutenbuch nur noch Wlwesentlichabwich. Nach diesem "Grundgesetz" ist die<br />

Julius-Universität 1576 angetreten. Der ihr bei der Gründung gezogene, formen<br />

niemals aufgehobene organisatorische und lehrmäßige Rahmen erwies sich in der<br />

Folgezeit als tragfähig, jedenfalls im ersten Jahrhundert ihrer Geschichte, das zugleich<br />

die Blütezeit der Academia Julia war.<br />

Den Landesherrn interessierten an dem umfänglichen und ausführlichen Gesetzeswerk,<br />

das unter den zeitgenössischen Universitätsstatuten seinesgleichen sucht, naturgemäß<br />

weniger die StudienanweisWlgen für die vier Fa'kuItäten, die "Scholastica"<br />

als vielmehr diejenigen Teile, die seine "fürstliche Reputation, Hoheit, Regalien und<br />

Jurisdiktion" betrafen 39). Dazu gehörte nicht zuletzt die Regelung der Fundation,<br />

der finanziellen Ausstattung seiner Hochschule.<br />

Pet erB au m gar t, David Chyträus und die Gründung der Universität Helmstedt, in:<br />

Braunschweig. Jb. 42, 1961, S. 36 H.<br />

87) Vgl. jetzt auch die knappe Zusammenfassung bei C h r ist 0 f R ö m er, Riddagshausen<br />

und die Entstehung der Universität Helmstedt 1576, in der Festschrift 700 Jahre Riddagshausen,<br />

Braunschweig 1975, S. 37 ff.<br />

38) Abdruck im Anhang zu meinem Aufsatz über David Chyträus (wie Anm. 36),<br />

S. 58 H.<br />

89) Dazu das Schreiben der Mitglieder .der Viererkommission Chyträus und Kirchner an<br />

Herzog Julius vom 16. April 1576, HStAH., CaI. Br. 11, D I, Nr. 19.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

43·


Zwar erforderte die frühneuzeitliche Universität in keiner Weise emen dem<br />

heutigen vergleichbaren Aufwand an Sach- und P


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Die Deputierten bewilligten der Hochschule als "Prinzipaldotation" einen von<br />

den Ständen aufzubringenden Kapitalstode von 100000 Goldfl., der ab sofort bis zur<br />

völligen Abtragung mit dem üblichen Satz von 5 % verzinst und für die Professorenbesoldung<br />

verwendet werden sollte; alle bereits bestehenden Stiftungen für das bisherige<br />

Pädagogium, darunter das Marienkloster vor Gandersheim mit seinen Einkünften,<br />

sollten davon unberührt bleiben und noch um ein verzinsbares zusätzliches<br />

Stiftungskapital des Landesherrn vermehrt werden.<br />

Diese Fundation der Julius-Universität war großzügig, nach den Vorstellungen<br />

des sparsamen Landesherm, sogar "fast [zu] hoch gesetzt". Um sich zu vergewissern,<br />

ob sie nicht etwa "mehr, dan bey andern ... universiteten in Teutschland bräuchlich",<br />

erfordere, fragte er bei den fürstlichen Vettern in Kursachsen, Brandenburg, Hessen,<br />

Württcmbcrg, Mccklenburg und Pommern an, wie es um die wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

in Leipzig und Wittenberg, in Frankfurt a. d. Oder, in Marburg und Tübingen,<br />

in Greifswald und Rostock bestellt sei 45). Aber die großzügige Bewilligung<br />

hatte den kleinen Schönheitsfehler, daß die Ständedeputierten sie nur vorbehaltlich<br />

der Ratifikation durch einen allgemeinen Landtag aussprachen. Und diesen Plenarlandtag<br />

hat Herzog Julius ungeachtet des ständischen Drängens vor der Eröffnung<br />

der Academia Julia nicht mehr einberufen. Das Risiko einer möglichen weiteren Verzögerung<br />

schien ihm zu groß. Die Fortdauer des Provisoriums hat dem Wachstum<br />

der jungen Universität aber nicht geschadet, weil die Professorengehälter auch weiterhin<br />

reibungslos aus dem fürstlichen Kammeretat angewiesen wurden.<br />

Erst zehn Jahre später, auf den Landtagen von 1585/86 stand die Finanzierung<br />

der Hochschule, die inzwischen selbst kraft ihrer grundherrschaftlichen Stellung Deputierte<br />

dorthin delegierte, wieder zur Diskussion. Der Abschied von Salzdahlum 46),<br />

am 23. Dezember 1586, fixierte die seinerzeit erzielte Regelung zwischen dem Landesherrn<br />

und seinen Landständen Il!unmehr auf Dauer, ohne daß die Universität<br />

selbst formell als Partner der übereinkunft in Erscheinung trat. Sie war jedoch Nutznießerin<br />

der stattlichen Prinzipaldotation von 100000 Goldfl., die wegen der Garantie<br />

durch die Landschaft ein hohes Maß an Sicherheit besaß. Wegen der Form<br />

des zentralen, von der Landrentei bewirtschafteten Fonds erforderte sie auch keinen<br />

größeren Verwaltungsaufwand. Das 1586 eingeführte System bewährte sich in normalen<br />

Zeiten. Erst die Preisrevolution am Beginn des neuen Jahrhunderts und<br />

vollends dann die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf das Fürstentum<br />

haben diese ebenso einfache wie solide und für die Zeitverhältnisse moderne Finanzverfassung<br />

zerrüttet.<br />

Die Vorbehalte seiner Landstände konnten den Herzog Julius nicht davon abhalten,<br />

im Frühjahr und Sommer 1576 die fönnliche Eröffnung seiner Universität<br />

mit allem Nachdruck zu betreiben. Er stand dabei unter dem Zugzwang der von ihm<br />

selbst planmäßig eingeleiteten Maßnahmen und der Situation in Helmstedt, wo sich<br />

bis zum Herbst 377 Studierende immatrikulierten 47). Die dort lehrenden Professo-<br />

46) Konzept des Schreibens von der Hand des Kammersekretärs, 23. 3. 1576, HStAH.,<br />

Cal. Br. 2 I, D I, Nr. 18.<br />

40) StAW., 132 Urk u.<br />

47) Die Zahl nach Zirn m e r man n, Album (wie Anm. 28).<br />

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45


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ren baten den Landesherrn wiederholt dringend um die rechtskräftige Verleihung<br />

des Universitätsstatus 48). Ihre Furcht vor einem jähen Umschlag war bei anhaltender<br />

Unruhe in der Stadt nicht unbegründet. Julius mußte daher rasch handeln.<br />

Wegen des Datums zögerte er nom, ob er den Tag der festlichen Publikation der<br />

Privilegien und Statuten eher auf den Geburtstag des Erbprinzen oder seinen eigenen<br />

legen sollte, um so den engen Zusammenhang zwischen seiner Universitätsgründung<br />

und dem Fürstenhaus zu dokumentieren. Er ließ zu dem Zweck durch seinen theologischen<br />

Berater und erfahrenen Sterndeuter Martin Chemnitz in Braunschweig sogar<br />

die Sterne befragen 49). Er sollte feststellen, ob die eigene Nativität oder die des<br />

Sohnes für die Geburtsstunde der neuen Universität günstigere Auspizien verhieß.<br />

Allerdings verwahrte er sich entschieden dagegen, daß er etwa den Sternen mehr<br />

vertraue als der göttlimen Vorsehung. "Astra incIinant, sed non necessitant", suchte<br />

er sich vor dem Forum der Theologen zu rechtfertigen. Die Sterne neigten diesmal,<br />

in voller übereinstimmung mit allen rationalen Argumenten, dem erstmöglichen<br />

Eröffnungsdatum zu. Julius wählte trotzdem den späteren Termin, den Geburtstag<br />

des Erbprinzen am 15. Oktober.<br />

Es war der erklärte Wille des Fürsten, die Eröffnung der Julius-Universität zu<br />

einem außergewöhnlichen, festlichen Ereignis werden zu lassen. Schon im Sommer<br />

begannen daher die umfangreichen Vorbereitungen. Das Programm, die Predigt und<br />

die Reden, das Zeremoniell, die Ausstattung, die Gästeliste - dies alles wurde bis in<br />

die Einzelheiten festgelegt. Die fertigen Pläne für den Ablauf lagen bereits Ende<br />

August vor 50).<br />

über den Hergang der dreitägigen Eröffnungsfeierlichkeiten berichten drei zeitgenössische<br />

Quellen 51). Sie spiegeln sämtlim den nachhaltigen Eindrud


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hielt eine Rede über den Sinn der philosophischen Studien und vollzog dann aufgrund<br />

der ihm vom Vizekanzler als Leiter des Promotionsverfahrens erteilten Erlaubnis<br />

die eigentliche Promotion. Noch einmal bat der Fürst zur Tafel, diesmal<br />

auch die anwesenden adligen Studenten. Ein allegorisches Festspiel des Professors<br />

der Poetik gelangte zur Aufführung, in dem die Historie des Welfenhauses, insbesondere<br />

aber des Herzogs Julius und seiner Stiftung besungen wurde. Für die Studenten<br />

fand auf öffentlichem Markt eine Fechtschule statt. Schließlich wurde auch in<br />

Helmstedt durch die fürstliche Anwesenheit bei einer Deposition dieser alte Aufnahmeritus<br />

in die studentische Gemeinschaft sanktioniert.<br />

*<br />

Sicherlich strahlte nicht nur in der Allegorie ein Teil des Glanzes, den der Herzog<br />

von Braunschweig-Wolfenbüttel zur Einweihung seiner Landesuniversität entfaltet<br />

hatte, auf den Gründer zurück. Rückblickend dürfen wir seine geschichtliche Leistung<br />

nicht zuletzt darin sehen, daß er es nicht bei der äußeren Reformation des ihm<br />

zugefallenen Territoriums bewenden ließ. Julius hat diesem Land Wld darüber hinaus<br />

ganz Niedersachsen eine ideelle Grundlage, einen geistigen Mittelpunkt gegeben,<br />

dessen Platz in der deutschen Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte unbestritten -<br />

und wie die heutige Feierstunde vielleicht demonstrieren kann, auch unvergessen ist.<br />

Lassen Sie mich in einer geschichtsfemen und allem historischen überschwang<br />

abholden Zeit wie der unsrigen mit den schlichten Worten eines zeitgenössischen<br />

Beobachters der Gründung sagen, was mir meine heutige Aufgabe zu sein schien:<br />

Franz Algermann schrieb um 159653): »Dieses [nämlich die Gründung der Universität<br />

Helmstedt] habe ich kürzlich berichten wollen, weil es der löblichsten und nützlichsten<br />

Werke eines, so sich jemals im [Lande] Braunschweig und Liineburg zugetragen."<br />

1iJ) Aigermann (wie Anm. 17),S. 198.<br />

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Akademische Orden in Helmstedt<br />

Von<br />

Walter Richter<br />

I. Die irenische Schule von Helmstedt<br />

Die Gründung der Universität Helmstedt vor gen au vierhundert Jahren fiel in<br />

die Zeit eines tiefgreifenden geistigen Umbruchs. Herzog Julius von Braunschweig<br />

und Lüneburg führte, als er 1568 zur Regierung gelangte, sofort die lutherische Konfession<br />

im Fürstentum WolfenbütteI ein und stiftete 1576 die Universität Helmstedt.<br />

Unter seiner Regierung bis 1589 und derjenigen seines Sohnes Heinridl Julius bis<br />

1613 nahm das Fürstentum einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung. Als<br />

bewußte Vertreter des ersten sich entwickelnden volkswirtschaftlichen Systems, des<br />

Merkantilismus, wurden von ihnen die sieben Bergstädte im Harz gegründet,<br />

Kanäle und Talsperren gebaut, die Landeskultur verbessert und Land- und Forstwirtschaft<br />

gefördert. Heinrich Julius war Humanist und schrieb auch deutschspramige<br />

Dramen. Mit seinem Sohn Friedrich Ulrich starb diese Linie 1634 aus. Das<br />

Erbe trat eine Nebenlinie mit Herzog August dem Jüngeren, einem an der Universität<br />

Rostock ausgebildeten, gelehrten Fürsten, an. Er gründete in Wolfenbüttel die<br />

Bibliotheca Augusta, die alsbald grüßte Berühmtheit erlangte und zusammen mit der<br />

Universität Helmstedt ein bedeutendes Geisteszentrum bildete. Von seinen Söhnen<br />

Rudolf August und Anton Ulrich, die von 1666 an regierten, war insbesondere der<br />

letztere eine vielseitig gebildete, insbesondere der Kunst und Literatur zugewandte<br />

Persönlichkeit. Nach seinem Tode 1714 folgten seine Söhne August Wilhelm und<br />

Ludwig Rudolf' Mit dem letzteren starb 1735 auch diese Linie aus. Sein Nachfolger<br />

Karl I. aus der Linie Braunschweig-Bevern setzte die bei seinen Vorgängern zur<br />

Tradition gewordene Förderung von Kunst und Wissensmaft fort, gründete 1745<br />

das Collegium Carolinum in Braunsmweig und berief 1774 G. E. Lessing an die<br />

Bibliotheca Augusta in Wolfenbüttel. Sein Sohn Karl Wilhclm Ferdinand war in<br />

erster Lin:ie preußischer Heerführer und starb 1806 an den in der Smlacht von<br />

Auerstädt erlittenen Wunden.<br />

Wenn auch die in Wolfenbüttel und Braunschweig residierenden Herzöge im<br />

Rektorat der Universität Hclmstedt mit der in Celle und Hannover residierenden<br />

Linie des Welfenhauses alternierten, so gingen doch die wesentlimsten Impulse für<br />

die Universität von den ersteren aus, die durch ihre geistige Potenz hervorragend<br />

dazu prädestiniert waren. Allerdings hat der hannoversche Herzog Johann Friedrich<br />

im Jahre 1676 G. W. Leibniz nach Hannover geholt, der es in der Folgezeit zu<br />

einem Mittelpunkt europäismen Geisteslebens machte, von dessen Glanz auch die<br />

Universität in Helmstedt profitierte.<br />

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49


Unter dem Schutz und mit Förderung durch diese ungewöhnlich lange Reihe<br />

wissenschaftlich und literarisch interessierter Fürsten erwarb sich die Universität im<br />

17. Jahrhundert einen führenden Rang als eine dem neuen Zeitgeist aufgeschlossene<br />

Institution. Dieser erhielt neue Impulse durch die Veröffentlichungen von Kopernikus<br />

u. a., die das bisherige Weltbild in Frage stellten. Für die Gelehrtengeneration<br />

des 16. Jahrhunderts war die lutherische Reformation kein abgeschlossener Vorgang,<br />

sondern nur der erste Schritt einer Reformation auf allen Gebieten, insbesondere<br />

den Wissenschaften, für deren weitere Entwicklung das Tor aufgestoßen war (35,<br />

H8). Ihre Tendenz ging nicht dahin, die Bibel zu widerlegen, sondern sie betrachtete<br />

die neu gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse als eine zusätzliche Fundierung<br />

der christlichen Lehre; Kopernikus widmete seine VI libri dem Papst, Jacob Böhme<br />

war Pantheist und im Nachlaß von Joadlim Jungius fand sich ein Notizzettel mit<br />

dem Satz: "Die Theologie ist herauß, nun muß auch die Theosophie kommen" (17,<br />

235). Es ist unerheblich, ob es sich dabei um die Fixierung eines eigenen oder die<br />

Niederschrift eines aufgelesenen Gedankens handelte; auch im letzteren Falle würde<br />

er eine Auffassung wiedergeben, die Jungius für bemerkenswert im eigentlichen<br />

Sinne hielt.<br />

Die junge Universität gewährte in den Jahren 1589/90 einem der markantesten<br />

Gelehrten dieser Generation, dem italienischen Dominikanermönch Giordano Bruno,<br />

Gastrecht. Hier entstanden seine Hauptwerke "De immenso et innumerabilibus",<br />

"De tripIici minimo et mensura" und "De monade, numero et figura". Der Monadenbegriff,<br />

ein früher Vorläufer des heutigen Atombegriffs, ging über die Sphäre<br />

der Materie hinaus; er wurde später von Leibniz weiterentwickelt und bildete einen<br />

wesentlichen Bestandteil seiner Lehre von der prästabilierten Harmonie. Bruno ließ<br />

sich verleiten, nach Italien zurückzukehren und fiel in Venedig in die Hände der<br />

Inquisition. Während seiner siebenjährigen Gefangenschaft und auch in der Folterung<br />

widerrief er seine Lehre nicht; er starb am 17. Februar 1600 in Rom auf dem<br />

Scheiterhaufen.<br />

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts trat nicht nur die katholische Kirche dem neuen<br />

Zeitgeist entgegen, sondern auch in der protestantischen Kirche regte sich das konservative<br />

Luthertum, das den vom bisherigen Dogma abweichenden Meinungen mit<br />

Schärfe entgegentrat. In diesen Widerstreit geriet J ohannes Caselius, der 1589 von<br />

Rostock nach Helmstedt als Professor berufen worden war. Er gilt als der bedeutendste<br />

Vertreter des ausgehenden Humanismus und wurde wegen seiner Toleranz in<br />

religiösen Auffassungen von seinen streng-lutherischen Kollegen heftig angegriffen.<br />

Der Toleranzgedanke in der Theologie wurde von seinem Schüler Georg Calixt,<br />

der seit 1614 als Professor der Theologie in Hclmstedt lehrte, aufgenommen und ab<br />

1625 unter denI Eindruck des Dreißigjährigen Krieges dahin erweitert, daß er nachdrücklich<br />

für eine Wiedervereinigung der christlichen Kirchen eintrat. Auch Calixt<br />

zog sich dadurch die Gegnerschaft der orthodoxen Lutheraner zu, die 1645 in dem<br />

Thorner Religionsgcspräm öffentlich ausgetragen wurde.<br />

Angezogen von der Freiheit der Forschung und der Lehre in HcImstedt übernahm<br />

Joachim Jungius aus Rostock im Jahre 1624 eine Professur der Medizin in<br />

Helmstedt, die er am 21. Juni 1625 antrat. Jungius ist nach dem Zeugnis von Leibniz<br />

5°<br />

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und Goethe als der vor Leibniz bedeutendste Vertreter des neuen Zeitgeistes<br />

anerkannt (52, 17). Harnack bezeichnet ihn als "in mehr als einer Hinsidtt ein Leibniz<br />

vor Leibniz" (18, 23). Jungius war zehn Jahre zuvor im Auftrage der Herzogin von<br />

Weimar als Gutachter über das von Rathke (Ratachius) entworfene Bildungssystem<br />

tätig geworden und audt sein Ziel war es, eine neue allgemeine Bildungslehre an<br />

Stelle der Sdtolastik einzuführen (34, 61). Sein spezielles Forsdtungsgebiet war jedodt<br />

die Chemie, die er dun.:h seine :Forsdtungsergebnisse und deren systematische Darstellung<br />

als Wissenschaft begründete (22). Sdton ein Jahr nadt seiner Ankunft in<br />

HcImstedt verlagerte sidt das Schwergewicht des Krieges in das braunsdtweigisdte<br />

Land, wo 1616 die Schlacht bei Lutter am Barenberge stattfand, so daß der Lehrbetrieb<br />

der Universität Helmstoot vorübergehend eingestellt werden mußte. ]ungius<br />

hielt sidt nodt ein Jahr am Hofe in Wolfenbüttel auf und kehrte 1627 nach Rostock<br />

zurück. Eine nachhaltige Wirkung konnte seine einjährige Lehrtätigkeit in Helmstedt<br />

nicht haben; hier interessiert jedodt, daß die Universität Helmstedt einen<br />

solchen Ruf genoß, daß sie Professoren vom Range eines Jungius anzuziehen vermodtte.<br />

Von Hermann Conring, seit 1631. Professor der Naturphilosophie, später der<br />

Medizin und Politik, erhielt Calixt tatkräftige Unterstützung in seinen Bestrcbungen<br />

um eine Wiedervereinigung der Konfessionen als Grundlage für die Wiederherstellung<br />

der Reichseinheit. Die Grundlage bildeten Conrings Werke "De origine<br />

iuris Germanici" 1643 und insbesondere "De finibus imperii Gennanici" 1654. Einer<br />

seiner bedeutendsten Sdtüler war J. C. von Boineburg. Geboren 1628 in Eisenach,<br />

war "der junge Boineburg während seiner Studienzeit Schüler von Conring in<br />

Hclmstedt gewesen, unter dessen Vorsitz er über Conrings Abhandlung ,De Gennanorum<br />

Imperio Romano' disputierte. Beide waren darin einig, die Bezeichnung<br />

,römisch' und alle Herrschaftsansprüdte der römisdten Kirche auf dieses deutsdte<br />

Reich abzulehnen. Bis zum Ende seines Lebens iblieb er mit Conring in einem<br />

lebendigen und vertrauten Gedankenaustausch" (52, 42). v. Boineburg trat 1650 als<br />

Protestant in die Dienste von Joh. Phi!. von Sdtönborn, seit 1647 Erzbischof von<br />

Mainz, und wurde, nachdem er 1653 zum katholischen Glauben übergetreten war,<br />

kunnainzischer Minister. In dieser E.igenschaft war er der Geschäftsführer seines<br />

Dienstherrn in dessen Politik, die Einheit des alten Reichs wiederherzustellen. Als<br />

Aktionsbasis und zugleidt als Gegengewicht zum Hause Habsburg diente .ihm die<br />

1654 von den drei geistlichen Kurfürsten einsdtließlidt Münster und Pfalzneuburg<br />

geschlossene Rheinische Allianz, die 1658 um die protestantisdten :Fürsten König von<br />

Sdtwedcn für seine deutschen Territorien, die Herzöge August d. J. und Georg<br />

Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg, den Herzog von Mecklenburg und die<br />

beiden hessisdten Landgrafen zum ersten Rheinbund erweitert wurde.<br />

Unter den gegebenen politischen Verhältnissen galt als wichtigste Voraussetzung<br />

zur Erreichung des Ziels der Wiederherstellung der Reichseinheit die Wiedervereinigung<br />

der Kirchen. Da auf dem theologischen Sektor seit langen Jahren Georg<br />

Calixt und seine "irenische Schule" in diesem Sinne hervorgetreten war, wurde die<br />

Universität Helmstedt Verhandlungs führer auf Seiten der lutherischen Konfession.<br />

Sie blieb es auch, als der Lehrstuhl und die Führung der irenischen Schule nach dem<br />

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Tode von Georg Calixt 1656 auf dessen Sohn Fr. Ulrich Calixt überging. "Im März<br />

1660 trat v. Boineburg an Conring mit der Anregung heran, eine Aussprache von<br />

Theologen des Mainzer Domkapitels mit solchen der Universität Helmstedt einzuleiten,<br />

um eine Grundlage für die Wiedervereinigung oder doch gegenseitige Annäherung<br />

der Kirchen zu finden" (52,81).<br />

Nachdem v. Boineburg 1664 aus kurmainzischen Diensten verabschiedet worden<br />

war, lernte er - wahrscheinlich in Nürnberg - den jungen Leibniz kennen, der im<br />

seIben Jahr nach Altdorf gekommen war und dort 1667 promovierte. Er erkannte<br />

liofortdie Fähigkeiten von Leibniz und blieb ihm bis zu seinem Tode 167Z ein<br />

treuer Förderer und Berater. "Mit dem Stand der theologischen Streitigkeiten hatte<br />

sich hereits der frühreife Knabe vertraut gemacht. Nach seinem eigenen Zeugnis habe<br />

er die ,Historien' angefangen zu lesen, fast sobald er überhaupt habe lesen können.<br />

Dabei ist er von der Haltung Calixts besonders angezogen worden" (52, 47). Als<br />

Leibniz 1664 von Leipzig und Jena nach Altdorf ging, war in der freien und mächtigen<br />

Reichsstadt Nürnberg das Reich ein vorrangiger politischer Faktor und deren<br />

Universität Altdorf das wissenschaftliche Sprachrohr. Dementsprechend wurde auch<br />

hier die Irenik gepflegt. Professor J. W. Textor, nur acht Jahre älter als Leibniz,<br />

bei dem dieser 1667 promoviert wurde, trat im selben Jahr "in einer Abhandlung<br />

für die Wiedervereinigung der drei im deutsmen Reich zugelassenen Bekenntnisse"<br />

ein und bemühte sich "auch sonst um die Reform der Reichsverfassung" (52, 47).<br />

Schon bald nach seiner Promotion forderte Leibniz in seiner Schrift "nova Methodus<br />

discendae docendaeque Jurisprudentiam" auch das Studium der "Historia Irenica".<br />

Durch Vermittlung v. Boineburgs, der sich inzwischen mit dem Erzbischof ausgesöhnt<br />

hatte, ohne allerdings in dessen Dienste zurückzukehren, wurde Leibniz in<br />

kurmainzische Dienste übernommen. In Mainz verfaßte er "seine ersten politischen<br />

Denkschriften im Dienste der securitas publica, im Dienste der Sicherheit des<br />

Reichs, die er durch Zusammenschluß der katholischen und evangelischen Fürsten<br />

zu erhalten hoffte" (28, 7s). Eine längere Bildungsreise von 167Z-1676, die in Paris<br />

in dienstlichem Auftrag begann und nach dem Tode des Erzbischofs 1673 auf anderer<br />

Basis fortgesetzt wurde, führte ihn nach London und den Niederlanden, wo er die<br />

bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit persönlich kennenlernte. Nach seiner Rückkehr<br />

trat Leibniz 1676 in die Dienste des früheren Mitgliedes des Rheinbundes Herzog<br />

Johann Friedrich von Braunschweig und Lüneburg in Hannover. Hier war wieder<br />

die irenische Politik eine seiner Hauptaufgaben, der er einen großen Teil seiner<br />

Schaffenskraft widmete (49, 180). Ferner kam er über die Bibliotheca Augusta mit<br />

Herzog Anton Ulrich von Wolfenbüttel in näheren Kontakt, über den er den<br />

irenischen Gedanken zu fördern suchte. Die gemeinsame irenische Basis führte auch<br />

zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Leibniz und der Universität Helmstedt.<br />

Nachdem der jüngere Calixt verstorben war, veranlaßte Leibniz, daß dessen<br />

Schüler Joh. F. Fabricius, den er bereits von der gemeinsamen Studienzeit in Altdorf<br />

her kannte (52, 47), die Nachfolge auf dem Lehrstuhl von Calixt antrat. Im Jahre<br />

1705 beauftragte Leibniz auf Anordnung von Herzog Anton Ulrich die theologische<br />

Fakultät der Universität Helmstedt, ein Gutachten zu erstellen, "ob denn nidIt eine<br />

lutherische Prinzeß, welcher eine Heirath mit einem katholischen König unter der<br />

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Condition, daß sie zu dessen Religion trete, proponiert worden, sich ohne Verlust<br />

der Seligkeit dazu resolvieren könne" (28, 108). Das Gutachten kam, u. a. mit den<br />

Voten der Professoren Fabricius und C. T. Wiedeburg, zu einem zustimmenden<br />

Ergebnis und diente 1708 als theologische Grundlage für die Eheschließung zwischen<br />

einer Enkelin des Herzogs und Karl von Habsburg, den Eltern der Kaiserin Maria<br />

Theresia.<br />

Als letzter große Ireniker folgte J. L. von Mosheim auf dem ehemals Calixtschen<br />

Lehrstuhl. Dieser hat von berufener Seite eine zusammenfassende Würdigung<br />

erfahren: "Kann die Bedeutung Calixts für das kirchliche Leben in Niedersachsen<br />

nicht hoch genug veranschlagt werden, so gilt ein gleiches für seinen Einfluß auf die<br />

niedersächsischen Universitäten Helmstedt, Rinteln und Göttingen. Die Größe Helmstedts<br />

und der Rang Calixts entsprechen einander. Casclius und Martini waren seine<br />

Lehrer, Conring sein Schüler und Kollege, Mosheim sein später Nachfahre. Auch<br />

Göttingen ist eine Gründung aus calixtinischem Geist. Der aus Helmstedt nach<br />

Göttingen berufene Mosheim wurde der erste Kanzler der Universität. Die Richtlinien<br />

des Kurators Münchhausen für die theologische Fakultät vom 16. April 1733<br />

nennen namentlich als größten Theologen, den die Universität im Laufe der Geschichte<br />

gehabt hat, Georg Calixt. Die von Mosheim entworfenen Satzungen der<br />

theologischen Fakultät von 1736 beziehen sich auf die theologia moderata Helmstedto"<br />

(29, 131).<br />

H. Die Sozietäten des 17. 'Jahrhunderts<br />

Aus dem neuen Zeitgeist entwickelten sich typische Formen, in denen das<br />

geistige Gemeinschaftsleben stattfand, in Gestalt der Sozietäten. Als Leitbilder gab<br />

es einerseits die allgemein bekannten, vorwiegend kirchlichen Kalandbrüderschaften,<br />

die auf ein Alter von mehreren Jahrhunderten zurückblickten, und andererseits die<br />

Gilden, die als Institution noch älter waren; sie werden bereits im Kapitular von<br />

Heristall aus dem Jahre 779 genannt (47, 395). Unter der Gegnerschaft der mächtigen<br />

katholischen Kirche und der orthodoxen Protestanten, die die neuen Erkenntnisse<br />

mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, wie das Beispiel von Giordano Bruno zeigt,<br />

zu unterdrücken suchten, kam als neues Element für die Satzungen der Sozietäten<br />

hinzu, daß sie streng geheim waren.<br />

Die einflußreichste Sozietät des 17. Jahrhunderts war die "Fruchtbringende Gesellsdlaft".<br />

Sie wurde im Jahre 1617 vom Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen nach<br />

dem Vorbild der "Accademia della Crusca" in Florenz, der er seit 1600 angehörte,<br />

gegründet. Offiziell diente sie, wie die Accademia in Florenz, der Pflege der Sprache;<br />

in Wirklichkeit war ihr Tätigkeitsbereich, ihr Ritual und der Mitgliederkreis<br />

ein streng gehütetes Geheimnis. "Als die Gesellschaft im Jahre 1673 der Auflösung<br />

nahe war, wurde die Mitgliederliste bekannt. Unfaßbar erschien da der überraschten<br />

Welt die Tatsache, daß diese Sozietät unter ihren 789 Mitgliedern nicht bloß Gelehrte<br />

und andere Männer bürgerlichen Standes zählte, sondern daß sie vor allem mächtige<br />

deutsche Fürsten und adlige Herren für ihre Bestrebungen gewonnen hatte" (45a,<br />

540). In einer gedruckten Selbstdarstellung der Gesellschaft "Der Neu-Sprossende<br />

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53


Teutsche Palmbaum oder ausführlicher Bericht von der hochlöblichen Fruchtbringenden<br />

Gesellschaft und dieses Palmen-Ordens Mitglieder" aus dem Jahre 1668, die von<br />

dem derzeitigen Sekretär der Gesellschaft Georg Neumark verfaßt worden ist, wird<br />

mitgeteilt, daß der Gesellschaft von 1617-1662 ein König, drei Kurfürsten, 49 Herzöge,<br />

4 Markgrafen, 10 Landgrafen, 8 Pfalzgrafen, 19 Fürsten, 60 Grafen, 3S Freiherren<br />

und 600 Edelleute, Gelehrte und andere vornehme bürgerliche Standes­<br />

Personen angehört haben (32, 34). Nach der ferner veröffentlichten Mitgliederliste<br />

handelt es sich bei dem König um Kar! X. Gustav, ab 1654 König von Schweden<br />

(Nr. 513), und bei den drei Kurfürsten um Georg Wilhelm von Brandenburg (Nr.<br />

307), Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Große Kurfürst (Nr.401), und<br />

Johann Georg 11. von Sachsen (Nr. 682). Vom Hause Braunschweig und Lüneburg<br />

gehörten die Wolfenbütteler Herzöge Friedrich Ulrich (Nr.38) und August der<br />

Jüngere (Nr.227), ferner dessen Söhne Rudolf August (Nr.754) und Christi an<br />

Ulrich (Nr. 716), und die Hannoverschen HerL.öge Georg (Nr. 231) und Christian<br />

Ludwig (Nr. 371) der Gesellschaft an. Unter den 600 werden auch die Prinzenerzieher<br />

der späteren Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich, Konsistorialrat Schottel<br />

und v. Birken, unter Nr. 397 bzw. 681 geführt.<br />

Neumark nennt einige zeitgenössische Sozietäten, die "zwar von niedrigem Standespersonen"<br />

gestiftet worden waren (32, 49f.), u. a. die "Pegnitz-Schäferei"in<br />

Nürnberg und die "Elbschwanengesellschaft" in Hamburg. Harsdörfer und v. Birken,<br />

die Gründer der Pegnitz-Gesellschaft, und Johann Rist, ein Schüler von Jungius in<br />

RostocX und Gründer der Schwanen-Gesellschaft (45a, 540 u. 548), waren unter<br />

Nr. 368, 467 und 681 Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft. Nicht von<br />

Neumark erwähnt wird die "Bruderschaft der drei Rosen" in Hamburg, die am<br />

I. Mai 1643 von Philipp v. Zeesen nach dem Vorbild der Fruchtbringenden GeselIschaft<br />

gegründet worden ist. (45a, 5.U). v. Zeesen wurde in der letzteren 1648 unter<br />

Nr.51I aufgenommen. Anscheinend rechnet Neumark diese GeselIschaft zu den<br />

"Rosenkreutzern und deren mehr", von denen die Fruchtbringende Gesellschaft<br />

"wiedrige Meinungen schöpfete" (32,5 f.).<br />

Etwa gleichzeitig mit der Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft erschienen<br />

in Kassel die anonymen Drucl{S(nriften: "Allgemeine und General-Reformation der<br />

gantzen Welt. Beneben der Fama Fratcrnitatis, des löblichen Ordens der Rosenkreutzer,<br />

an alle Gelehrte und Häupter Europas geschrieben" (1614) und "Confession<br />

oder Bekandnuß der Societät und Bruderschaft R. C. An die Gelehrten<br />

Europas" (1615), ferner in Straßburg 1616 die "chymische Hochzeit Christians<br />

Rosenkreutz Anno 1459'" Die Anhänger dieser Geistesrichtung, deren Ziel das<br />

Heil der Menschheit und deren Mittel die Naturphilosophie, zunächst noch als<br />

Pantheologie, und die Alchemie war, wurden Rosenkreutzer genannt. Die beiden<br />

Kasseler Schriften werden dem Kreis um Johann Valentin Andreae, die Straßburger<br />

Schrift wird ihm persönlich zugeschrieben (35, 130ff.). Andreae wurde 1646 Mitglied<br />

der Fruchtbringenden Gesellschaft (Nr. 464).<br />

Anscheinend ging Neumark bei der Ablehnung der" wiedrigen Meinungen" der<br />

Rosenkreutzer von der allgemeinen Einstufung der Alchimie als Scharlatanarie aus;<br />

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der Große Kurfürst, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, kaufte Rezepte zur<br />

Herstellung von Gold (45a, 510). Der Theologe Andreae hingegen erhoffte von der<br />

Alchimie die Bestätigung, daß alle Lebensvorgänge als chemische Prozesse aufzufassen<br />

seien, und meinte, daß die Ergebnisse der chemischen Forschung zusätzliche<br />

Erkenntnismittel für die christliche Lehre erbringen würden. So erhielt Joachim<br />

Jungius :in Rostock von Andreae selbst oder aus dem Kreis um Andreae die Anregung<br />

zur Gründung einer Gelehrten-Gesellschaft (450, 510), die im Jahre 1622 als<br />

"societas ereunetica" in Rostock errichtet wurde, also drei Jahre bevor Jungius<br />

nach IIelmstedt übersiedelte. Sie hatte, wie fünf Jahre zuvor die Fruchtbringende<br />

Gesellschaft, die Accademia della Crusca in Florenz zum Vorbild, die J ungius während<br />

seines Studiums in Padua, wo er 1617 zum Dr. med. promoviert wurde, kennengelernt<br />

hatte. Mitglied der societas ereunetica war u. a. Johann Adolf Tassius, der<br />

1618 in Tübingen mit Andreae in Verbindung getreten war.<br />

Ihre Mitglieder waren Gelehrte, Künstler und Werkleute und ihr Zweck war<br />

nach § I der Satzung, "die Wahrheit aus der Vernunft und Erfahrung zu erforschen"<br />

und "alle Künste und Wissenschaften von der Sophistik zu befreien". Der zweite<br />

. Halbsatz zielt auf die von Jungius angestrebte allgemeine Bildungslehre anstelle der<br />

Scholastik hin (34, 61). Die Ritualien und sonstigen Gebräuche in der societas und<br />

die Mitgliederlisten wurden streng geheim gehalten. Aus dem heute vorliegenden<br />

Archivmaterial hat Guhrauer eine Reihe von Mitgliedern ermitteln können, darunter<br />

Jodocus Stalius, Arzt am Hofe in Wolfenbüttel (17, 7s). Diese Gesellschaft gilt<br />

heute als die erste wissenschaftliche Akademie Deutschlands (17, 69) und hat an dem<br />

bedeutenden chemischen Lebenswerk ihres Gründers (22) ihren entsprechenden<br />

Anteil.<br />

Während des Verfalls nach dem Westfälischen Frieden sind "Züge eines eigenständigen<br />

GemeinschaftswiIIens und Einheitsgefühls, jedoch im engeren Bereich der<br />

Wissenschaften nur im Wirken einzelner Gelehrter und privater Vereinigungen zu<br />

erkennen", während die Universitäten "in engsten Kreisen, überlieferungen und<br />

Formen" erstarrten (52, 2.J). Lediglich für Helmstedt galt eine Ausnahme, wo Georg<br />

Calixt und sein Sohn, ferner Professor Conring, ihre irenischen Bestrebungen intensivierten.<br />

Ausnahmen sind ferner diejenigen Gelehrten, die in den Sozietäten eigene<br />

Wege gingen.<br />

Zu Beginn dieser Epoche wurde Leibniz geboren, der ihr in Deutschland ihre<br />

Prägung gab. Als er 1663 die Universität Jena bezog, wurde er Mitglied der von<br />

dem Historiker Bose geleiteten akademischen Gesellschaft "Societas quaerentium",<br />

die aus Professoren und Studenten bestand (16, 139). Bose war ein bedeutender<br />

Historiker, hatte aber auch naturwissenschaftliche Interessen. "Mit vielen deutschen<br />

und ausländischen Gelehrten verband ihn persönliche Freundschaft oder pflegte er<br />

brieflichen Verkehr. Johann Christian von Boyneburg, Veit von Seckendorf und<br />

Hermann Conring sind die bedeutendsten unter ihnen" (16, 152). Bose selbst gründete<br />

eine "Societas disquirentium", die anfangs aus acht Magistern bestand und der<br />

später andere junge Gelehrte beitraten. Es lag - wie bei Jungius - in der Natur<br />

der Sache, daß die Stifter von Gesellschaften diesen ihr Gepräge gaben.<br />

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Leibniz setzte 1664 seine Studien in Altdorf fort. Hier wurde er Mitglied einer<br />

Rosenkreutzer-Gesellschaft im benambarten Nürnberg, deren Interessengebiet die<br />

Naturwissensmaften waren. Ihr gehörten auch zahlreiche Theologen an, darunter<br />

ein Verwandter von Leibniz. Sie zählte auch, ebenso wie in Rostorn, Gelehrte,<br />

Künstler, Handwerker, Patrizier und Kaufleute zu ihren Mitgliedern. Geleitet wurde<br />

sie von Pastor Daniel Wülfer. Sie war, wie alle Rosenkreutzer-Gesellschaften, eine<br />

geheime Gesellschaft; ihr Ritual, ihr Braumtum und ihre Mitglieder wurden als<br />

strenges Geheimnis gehütet. Leibniz übernahm im Laufe seiner Mitgliedschaft das<br />

Amt eines Sekretärs dieser Gesellschaft (52, 49; 45a, 514; 35, 415). Ob er auch zu<br />

dem Orden der Pegnitz-Schäfer Beziehung bekam, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich,<br />

da er bald darauf in Mainz mit großer Sachkunde über die "teutschliebenden<br />

Genossenschaften" schrieb (52,48).<br />

In Nürnberg lernte Leibniz den für seine weitere Entwicklung wichtigen J. C.<br />

v. Boineburg kennen. Die Umstände, unter denen dies geschah, sind bisher nicht<br />

quellenmäßig ermittelt worden. Denkbar wäre, daß die Mitgliedschaft von Leibniz<br />

in der Leipziger Societas qaerentium, deren Mentor der mit v. Boineburg befreundete<br />

Prof. Bose war, oder in der Rosenkreutzer-Gesellschaft in Nürnberg oder beide<br />

zusammen die Grundlage gegeben haben. Auch v. Boineburg war ein "Adept dieser<br />

Kunst" (19, z68) und wird als Ordensmeister des "Ordens der Unzertrennlichen"<br />

genannt (23, 196).<br />

Der Name "Orden" geht auf die Ritterorden des Mittelalters zurück. Aus dem<br />

16. Jahrhundert sind Orden des Herren- und Ritterstandes mit beschränkten Zwekken,<br />

insbesondere der Mäßigkeit und der Tugend überliefert (27, Z4), etwa der<br />

"Orden vom güldenen Ring", der im Jahre 1524 von Fürsten und Grafen in Heidelberg<br />

gestiftet wurde. "Daneben gab es Orden, die auch Personen aufnahmen, die<br />

nur etwas ,vom Stande' waren, also nicht dem Ritterstande angehörten" (27, 29).<br />

Im 17. Jahrhundert bezeichnet Neumark als Sekretär der Fruchtbringenden Gesellschaft<br />

diese selbst auf dem Titelblatt und auch mehrfam im Text als "Palmen­<br />

Orden". Auch die "von niedrigern Standespersonen" gegründete Elb-Schwanen­<br />

Gesellsmaft wird von ihm häufig als "Elb-Schwanen-Orden" bezeichnet (32, soff.).<br />

Es entsprach also zeitgenössischen Begriffen, wenn v. Boineburg als "Ordensmeister"<br />

des Ordens der Unzertrennlichen bezeichnet wird.<br />

Als Begründung für die Errichtung einer Gesellschaft smrieb Jungius: "Pro<br />

collegio philosophico instit.: Was an einer Person hanget, ist sterblich, was am<br />

ganzen Collegio, ist dauerhaft" (17, 69). Es gab aber auch materielle Gründe. "Der<br />

erstaunliche Aufschwung der Naturwissenschaften rief das Bedürfnis nach dem<br />

organisatorischen Zusammenschluß der Wissenschaftler wach, die dadurch die Möglichkeit<br />

zum regelmäßigen Austausch ihrer Erfahrungen erhielten. Die Durchführung<br />

naturwissenschaftlicher Experimente erforderte einen immer höheren Aufwand<br />

an Mitteln, den zu bestreiten ein einzelner Forscher kaum noch in der Lage war.<br />

Es mußten daher zwangsläufig neue Organisationsformen wissenschaftlicher Zusammenarbeit<br />

geschaffen werden. Da die Universitäten noch sehr dem scholastischen<br />

Schulbetrieb verhaftet und den Erfordernissen des neuen Wissenschaftsbetriebes nicht<br />

gewachsen waren, mußte man auf andere Formen des organisatorischen Zusammen-<br />

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schlusses bedacht sein. Diese glaubte man, in der Gründung der wissenschaftlichen<br />

Gesellschaften zu finden" (49, 296). Die Labor-Arbeiten wurden von den Mitgliedern<br />

selbst durchgeführt, da sonst die Geheimhaltung nicht gewahrt werden konnte.<br />

Bei der Arbeitsteilung wird den Handwerkern vornehmlich der Apparatebau und<br />

den Kaufleuten die Aufgabe der Finanzierung zugeordnet worden sein.<br />

Leibniz stellte dann auch fest, "daß anietzo ein säculum sey, da man zu sozietäten<br />

lust hat" (24b, 217). Er schwärmte 1678 - also bereits in Hannover -in einer<br />

Druckschrift von einer Societas Theophilorum vel amoris divini, welche "allda<br />

anzufangen hätte, wo die Jesuiten aufhören", insbesondere Studien betreiben könnte,<br />

die Jesuiten nicht pflegen, nämlich "die Naturwissenschaften und die Heilkunde,<br />

Chymica und Arcana naturae". Das wäre "das herrlichste Institutum, so zu ersinnen"<br />

(24b, 21 f; 29, 2I f.). Er selber wußte von Nürnberg her zu genau, daß es<br />

bereits ersonnen war. Im gleichen Jahr fuhr er nach Hamburg, um außer der Bücherei<br />

des Naturforschers Fogel auch "die nachgelassenen Schriften des Mathematikers und<br />

Philosophen Joachim Jungius für die Nachwelt zu erhalten. Denn dieser Naturforscher,<br />

der als Logiker weit über Descartes zu stellen ist, war nach Leibniz' überzeugung<br />

neben dem Cartesianer Johann C1auberg der entscheidende Vorkämpfer<br />

neuzeitlichen Denkens in Deutschland gewesen. Beider Werk vor dem Vergessenwerden<br />

zu bewahren, empfand er als unabdingbare Pflicht" (49, 32 f.). Er bezog auch<br />

die Sprachreinigung und das Buchwesen als Träger und Verbreiter des Wissens und<br />

als Mittel der Erziehung und Bildung in das Aufgabengebiet der Gelehrten-Gesellschaften<br />

mit ein (49, 307 f.) und wies dabei auf die societas frugetarum, die Fruchtbringende<br />

Gesellschaft, hin (24a, 19). Diesen Zwecken diente offenbar die Rundreise<br />

seines Freundes Johann Wülfert im Jahre 1676 zum Besuch von Gelehrten­<br />

Gesellschaften (4Sa, 513)' Nach damaligem Sprachgebrauch waren "Gelehrte" alle<br />

mehr oder weniger vorgebildete Interessenten an "gelehrten Sachen", die Aufwertung<br />

des Begriffs des Gelehrten fand erst Mitte des 18. Jahrhunderts statt (49, 4).<br />

Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1671, die in einer Abschrift aus dem Jahre<br />

1771 überliefert worden ist, war Dr. Gerhardus Titus, S. S. Theol. Prof. in Academis<br />

Julia Ordinis Fratrum Inseparabilium Praeses, also Ordensmeister der Unzertrennlichen<br />

Brüder. Begemann hat den Wahrheitsgehalt dieser Urkunde in Zweifel gezogen<br />

(8, 7) und die geschilderten Angaben als Erfindungen des Jahres der Beglaubigung<br />

der Abschrift 1771 bezeichnet (8, 3). Nur die Beglaubigung der Abschrift läßt<br />

er als Beweis, daß es bereits im 17. Jahrhundert einen Orden der Unzertrennlichen<br />

gegeben habe, nicht gelten (8). Tatsächlich besagt diese beglaubigte Abschrift nicht<br />

mehr, als daß dem Beglaubigenden, wahrscheinlich ein Mitglied des 1770 in Erfurt<br />

rekonstituierten Inseparabilistenordens, eine Urkunde vorgelegen hat, von der die<br />

Abschrift angefertigt worden ist. Selbst wenn Bedenken zurückgestellt werden, ob<br />

die Abschrift genau mit der Urschrift übereinstimmt, so bleiben doch Zweifel an<br />

der Echtheit und Wahrheit der letzteren Urkunde, über deren Herkunft und Verbleib<br />

weiter nichts gesagt wird.<br />

Die Frage, ob der Orden der Unzertrennlichen bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht,<br />

ist jetzt erneut akut geworden, nachdem quellenmäßig festgestellt worden<br />

ist, daß dieser Orden in den vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts, als die Geschichts-<br />

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haupt des Ordens in lIalle bezeichnete, doch aber nie den Ursprung und den Stifter<br />

desselben entdeckte. Vennutlich war er einer der ersten und der ältesten der akademischen<br />

Orden, die nachmals rue Universität wie ein Strom überschwemmten und zu<br />

vielem Unheil und zu lauten Beschwerden Anlaß gaben. Auch mag es eine Nachahmung<br />

der Freimaurerey gewesen sein, die Brenk im übrigen garnicht begünstigte<br />

und ihr deswegen, wenigstens meiner Vennutung nach, diesen seinen Orden entgegensetzte.<br />

Er brachte mich in denselben, da ich in Halle war, und ließ mich's nicht<br />

gereuen, in eine Gesellschaft getreten zu sein, in der ich vieles lernte und mit einigen<br />

würdigen Personen bekannt wurde. Doktor Häusler (Heisler), der nachmalige<br />

Professor der Rechte in Halle, ein Baron von Thüngen, verschiedene von den französischen<br />

Flüchtlingen, die zu Halle ansäßig waren, und einige artige Studenten traf<br />

ich als Gesellschafter an und mit Brenken selbst errichtete ich von der Zeit an eine<br />

enge Freundschaft, die bis an seinen Tod dauerte. Ich hatte das Glück, etwas über ihn<br />

zu vennögen und seine Achtung zu gewinnnen.<br />

Von der Gesellschaft muß ich etwas sagen, weil sie ihm, wenn er der Stifter ist,<br />

Ehre macht. Ihr Name war ein Geheimnis und man durfte ihn selbst in Ordenssachen<br />

nicht ausschreiben, sondern nur mit wenigen Buchstaben anzeigen: dadurch sollte<br />

verhütet werden, daß man ihr nachfrage oder viel von ihr spreche. Es ist von dieser<br />

Gesellschaft gedruckt: Virentis Societatis Mon. Met. brevis Relatio Amstelodami<br />

Anno MDCCXXXXIX I Bg. in 4, welche der deutschen Übersetzung der Schrift des<br />

Grafen von Windischgrätz: über geheime Gesellschaften, wieder angehängt worden<br />

ist. Die Glieder hatten gewisse Zeichen, woran sie einander kannten, fast auf Art der<br />

Freimaurer, und auch eine geheime Schrift. Der Endzweck der Gesellschaft konnte<br />

jedennann gesagt werden; es war kein geringerer als die Menschenkenntnis. Die<br />

Mittel, die man dazu anwendete, waren Philosophie, Erfahrung, Physiognomie,<br />

Chiromantie u. dgl. Es wurden Vorlesungen gehalten und darüber geurteilt. Wir<br />

physiognomierten so gut und so schlecht als Lavater, lange vor ihm, und unser Vorsteher<br />

sagte uns viel von der Wichtigkeit der Chiromantie vor, das aber kaum einer<br />

von uns achtete, ungeachtet er es systematisch vortrug und auf alle Weise wahrscheinlich<br />

zu machen suchte, besonders durch eine kleine Sammlung von gezeichneten<br />

Händen, unter anderen der zum Tode verurteilten Verbrecher. Man verzeiht ihm<br />

diese Schwachheit, wenn man weiß, daß über die Chiromantie noch im vorigen und<br />

gegenwärtigen Jahrhundert Vorlesungen auf Universitäten sind gehalten und viele<br />

Bücher geschrieben worden. Die wichtigste Art der Menschenkenntnis wurde auf<br />

eine sehr rühmliche Weise, wiewohl mit einem herben Mittel, in der Gesellschaft<br />

'befördert. Ein jedes Mitglied mußte bei Versammlungen in der Reihe, wie die<br />

Ordnung es traf, abtreten und die übrigen Mitglieder fällten über des Abgetretenen<br />

Charakter, gute und böse Eigenschaften ein vollständiges, geheimes Urteil, welches<br />

schriftlich verfaßt und dem Beurteilten zugestellt wurde. Es war nicht erlaubt, etwas<br />

dagegen zu äußern oder einzu'wenden, wenn sich nicht etwa beleidigende Unwahrheiten<br />

oder wirklidle Injurien mit eingeschlichen hatten. Die Absicht war bloß<br />

Selbstprüfung und Besserung. Ich erinnere mich, und zwar jetzt mit Vergnügen, was<br />

mir zum ersten Mal für ein Spiegel vorgehalten wurde, in welchem ich mich noch nie<br />

beschaut habe. Ich lernte mich auf einer Seite kennen, die ich noch garnicht kannte,<br />

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Abhandlung beibehalten. Der Name bedeutet jedoch nicht, daß sämtliche Mitglieder<br />

Studenten gewesen sind. Will nennt als Mitglieder den Doktor Häusler (Heisler),<br />

Baron von Thüngen, in Halle ansässige französische Flüchtlinge neben "einigen,<br />

artigen Studenten". Auch das Lebensprinzip der Ordens-Logen hatte zur Folge, daß<br />

der Anteil der nichtstudierenden Mitglieder ständig wuchs, sobald die Studenten<br />

nach Abschluß ihres Studiums ins Berufsleben traten. Mehrere Orden unterhielten<br />

Logen in Städten, die Sitz einer Regierung waren, wie etwa Berlin, Hannover und<br />

Kassel, an die Mitglieder der Loge am Ort der Universität überwiesen wurden, wenn<br />

sie dort ihren beruflichen Wohnsitz genommen hatten. Diese Eigenart, nicht nur eine<br />

Studenten-Verbindung zu sein, wurde anscheinend besonders gepflegt. Brückner<br />

befürchtete zwanzig Jahre später in seinem als Anhang 1 beigefügten Rundschreiben<br />

des A. s. F.-Ordens, daß dieser "zuviel Ähnlichkeit" mit einem Universitäts-Orden<br />

erhalten könnte.<br />

Brenk's Gesellschaft war schon so weit organisiert, daß die Mitglieder in mehrere<br />

Grade eingeteilt waren. Ferner hatte sie eine Geheimschrift, die in der Korrespondenz<br />

mit Gesellschaften Anwendung fand, die denselben Geheim-Code hatten, in<br />

der Regel also demselben geheimen Dach-Verband angehörten. Nach Brenks "standhafter"<br />

Darstellung handelte es sich bei dem letzteren um einen Orden. Da er sich<br />

selbst nur als Oberhaupt in Halle bezeichnet, ist anzunehmen, daß sich die Leitung<br />

des Ordens an einem andern Ort befand. Wilts Zweifel scheinen emotioneller Art<br />

zu sein, jedenfalls hat er sie nicht sachlich motiviert.<br />

Nach Quellen dieser Epoche ist ein Orden die Dach-Organisation von zwei oder<br />

mehr Logen, die an verschiedenen Orten ihren Sitz haben. Die Leitung lag bei einem<br />

,gemeinsamen Ordensmeister, der in der Regel einer Hauptloge vorstand, die die<br />

Aufsicht und die Kontinuität innerhalb des Ordens zur Aufgabe hatte. Das ist auch<br />

dem Anhang I zu entnehmen, der als Rundschreiben der Loge Regia des A.s. F.­<br />

Ordens, also der Hauptloge, Weisungen an die nachgeordneten Logen erteilt.<br />

Besonders klar kommt diese Organisationsform in den Gesetzen des Unzertrennlichen<br />

Concordien-Ordens, von denen eine systematische Übersicht vorliegt (40,<br />

119 H.), zum Ausdruck. Wenn auch spezifisches Quellenmaterial für die vierziger<br />

Jahre nicht vorliegt, so ist gleichwohl anzunehmen, daß diese Grundsätze schon zu<br />

dieser Zeit galten, zumal eine andere Organisation eines Ordens nicht gut vorstellbar<br />

ist. Unter diesen engeren Begriff des akademischen Ordens fallen nicht der "Oculisten-Orden"<br />

und die Gesellschaft "Harmonia" in Hclmstedt, über die Frau Asche<br />

berichtet (4, 72, 87), oder der "Freischmiede-Ordcn", auf den Dressel hinweist (10,<br />

120). Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, daß sie mit auswärtigen, gk-ichartigen Ge­<br />

'sellschaften in Verbindung standen; Spuren haben sie auch in der IIclmstedter<br />

Studentengeschichte nicht hinterlassen.<br />

Der Freimaurer-Orden, wie er sich damals selbst bezeichnete, wurde von Brenk<br />

so wenig geschätzt, daß Will meint, Brenk habe seine Gesellschaft der Freimaurerei<br />

"entgegengesetzt". Ähnlich klingt die Ablehnung der Freimaurerei bei E. C. Graf<br />

Manteuffel, dem Mitbegünder und Präsidenten der Societe d'Alethophiles, der Keimzelle<br />

des Ordens der Harmonie, der 1744 in einem Brief an Chr. Wolff äußerte,<br />

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daß er nicht neugierig sei, in die Geheimnisse der Freimaurerei einzudringen (43, I I).<br />

Auch im übrigen gibt es in den Quellen bislang keine Hinweise auf engere Beziehungen<br />

zwischen Freimaurer-Logen und solchen der akademischen Orden. Von der<br />

überwiegenden Meinung in der freimaurerischen Geschichtsforschung wird ein<br />

solcher Zusammenhang abgelehnt. Hingegen ist in der Studentengeschichtsforschung<br />

die Meinung weit verbreitet, daß die "akademischen Logen", wie sie dort allgemein<br />

genannt werden, irregulär gegründete Logen der Freimaurerei, sogenannte "Afterlogen",<br />

seien (44, 165). QueIIenmäßige Nachweise fehlen jedoch völlig. Diese<br />

Meinung ist sogar widerlegbar.<br />

Die regulären Freimaurer-Logen hatten die Attribute "gerechte und vollkommene<br />

Logen". Nach den Protokollen der ersten von Studenten in Halle gegründeten<br />

Loge "Zu den drei goldenen Schlüsseln" ist sie von der "tres juste et parfaite Loge<br />

aux 3 Globes a Berlin" errichtet worden, die 1743 "Ia Permission d'etablir une Loge<br />

juste et parfaite sur le titre de la ,Loge aux trois elefs d'or'" in Halle erteilte (13, 2).<br />

Nach einer Dokumentation, die sich auf die gesamte Zeit erstreckt, in der die Gründung<br />

von Logen der akademischen Orden quellenmäßig belegbar ist, also die zweite<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts, und die bekanntesten akademischen Orden umfaßt (41,<br />

57), galt dasselbe Prinzip auch für die akademisdlen Orden. Danach mußte eine "gerechte<br />

und vollkommene Loge" von einer anderen "gerechten und vollkommenen<br />

Loge" als Mutterloge errichtet worden sein. Die Mutterloge hatte bei dem Gründungsakt<br />

ihre eigenen Gesetze zu übergeben, die dann als Grundlage für die Errichder<br />

der neuen Loge dienten. Beteiligt an der Gründung konnten nur Mitglieder der<br />

MutterIoge oder allenfalls Mitglieder einer anderen gerechten und vollkommenen<br />

Loge desselben Ordens sein. Die Bezeichnung "gerecht" wurde im Laufe der Zeit<br />

in "ächt" oder "rechtmäßig" umgewandelt; das Adjektiv "vollkommen" hatte<br />

begrifflich zum Inhalt, daß eine solche Loge, im Gegensatz zu einer Filialloge, ihrerseits<br />

"gerechte und vollkommene Logen" als Mutterloge errichten konnte. Dies<br />

Prinzip der förmlichen Logengründung galt in der Ordenswelt allgemein; eine Loge,<br />

die bei ihrer Gründung diese Voraussetzungen nicht erfüllt hatte, galt bei den<br />

akademischen Orden und deren Mitgliedern als "unächt" und wurde demgemäß nicht<br />

anerkannt (41, 57). Bei den Freimaurerlogen, die sich als "juste et parfaite" bezeichneten,<br />

dürften die gleichen Regeln gegolten haben. Hier wurden Logen, die sich als<br />

Freimaurerlogen gerierten, ohne die formellen Voraussetzungen bei der Gründung zu<br />

erfüllen, als "Afterlogen" bezeichnet.<br />

In authentischen Ordensschriften des Ordens der Hoffnung Ende der fünfziger<br />

Jahre (42, 30) und des Ordens der Harmonie aus dem Jahre 1760 (43, 10) bezeichnen<br />

sich die Jenaer Logen dieser beiden Orden als "gerechte und vollkommene Logen".<br />

Sie sind demnach von einer anderen "gerechten und vollkommenen Loge" gegründet<br />

worden. AfterIogen der Freimaurerei hatten diese Eigenschaften jedoch nicht - sie<br />

waren weder "gerecht" noch "vollkommen" -. Die Logen der akademischen Orden,<br />

die das allgemeine Ordensprinzip der förmlichen Logengründung praktizierten,<br />

können also nicht von freimaurerischen AfterIogen ihren Ursprung haben. Sie waren<br />

vielmehr eigenständige Gesellschaften, als deren Gründer lediglich solche Sozietäten<br />

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des 17. oder frühen 18. Jahrhunderts in Betracht kommen, die ihrerseits "gerecht<br />

und vollkommen" waren. Für eine Bestätigung dieser Schlußfolgerung reicht das aus<br />

diesen Jahrzehnten zur Verfügung stehende, sehr spärliche Quellenmaterial nicht aus.<br />

IV. Die Loge Amicitia et Concordia<br />

Die erste Loge, die in den Helmstedter Universitäts akten in Erscheinung tritt,<br />

ist die Loge Amicitia et Concordia im Orden der Unzertrennlichen. Auf eine Rundfrage<br />

des Vizerektors vom 17. März 1758 äußerte sich Professor Häberlin, "daß<br />

der Hauptorden resp. Amicitia et Concordia ... itzo ganz starck ist", und Professor<br />

Heister weiß zu berichten, "den Grafen von Isenburg, der jetzt hier ist und<br />

comptissima Sich immer bisher aufgeführt, haben die hiesigen Mitglieder, wovon<br />

fast aUe die vornehmsten Studenten sind, zu ihrem Präsidenten erwählt". Häberlin<br />

meint, daß "Herr Silo"ihn von Göttingen nach Helmstedt gebracht habe (ra). In<br />

Göttingen hingegen, wohin die Hclmstedter Behörde Meldung machte, war man<br />

umgekehrt der Ansicht, daß er von Helmstedt nach Göttingen verpflanzt worden sei.<br />

In den Göttinger Akten werden J anßen, v. Reden, SiIlow, Scharlach, v. Hanstein,<br />

v. KaIm, v. Hattorf sen., v. Hattorf jun. und Schultze, med., als Mitglieder genannt.<br />

Als der Comparent Janßen bei seiner Vernehmung aussagt, Graf v. Isenburg, der<br />

Ordensmeister in Helmstedt, sei hier in Göttingen durchgegangen und habe "die<br />

gedachten membra rezipiret", wurden die Akten sofort geschlossen und abgelegt<br />

(9,49),<br />

C. J. SiIIow (SuUow), Londinensis, wurde am H. Juni 1754 in Heimstedt und<br />

am S. Mai 1756 in Göttingen immatrikuliert, J. W. Jansen, med. aus Lüneburg, am<br />

3. Mai 1756 in Helmstedt und am 14. Mai 1757 in Göttingen, S. J. S. Schulze aus<br />

Ingelcben am 16. Juni 1753 in Heimstedt und am 15. Mai 1757 in Göttingen. Die<br />

drei Genannten gingen also von Helmstedt nach Göttingen, so daß die Göttinger<br />

Version, daß der Orden von Heimstedt nach Göttingen verbracht worden sei, den<br />

höheren Wahrscheinlichkeitsgrad hat. Der Graf v. Isenburg läßt sich in der Helmstedter<br />

Matrikel nicht ermitteln.<br />

Von den um diese Zeit bei Helmstedter Stammbuch-Eintragungen in übung<br />

kommenden Erkennungszeichen der Logen ist das A. e. C. der Loge Amicitia et<br />

'Coneordia, vom 3. April 1757 von Fr. Ad. Dethleffsen, med. aus Itzehoe, das<br />

älteste (2aw). Dethleffsen wurde am 17. September 1757 ex academia Jena und<br />

r Erfurt in Heimstedt immatrikuliert. Er führt eine Liste von sechzig Mitgliedern an,<br />

die durch Erkennungszeichen in Stammbuch-Eintragungen bis Oktober 1764 ermittelt<br />

werden konnten. Hinzu kommt noch ein großer Teil des Dutzends, das von<br />

Helmstedt nach Göttingen ging und sich erst dort durch ein Erkennungszeichen zum<br />

Orden bekannt hat. Einen Anspruch auf VoUständigkeit erhebt diese Liste jedoch<br />

nicht (40, 109 f.).<br />

Bemerkenswert zu einzelnen Mitgliedern ist, daß CIaus von der De&en, jur.<br />

a. d. Land Kehdingen, also dem Bremischen, immatrikuliert in Helmstedt am 14.<br />

April 1760, sich hier am 30. März 1763 und ab 10. November 1763 in Göttingen<br />

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mehrfach mit dem Zeichen A. e. C. in Stammbücher eingetragen hat, ohne dort<br />

immatrikuliert gewesen zu sein. Nach dem Vermerk eines Stammbuch-Inhabers zu<br />

seiner Eintragung war v. d. Decken" I 796 Geheimrat und Staatsminister in Hannover"<br />

(zab).<br />

Ordensgeschichtlich interessanter sind die A. e. C.-Mitglieder L. F. Lübbern,<br />

jur. a. d. Bremischen, und J. M. Hansmann, theol. a. Oldenburg, in Helmstedt<br />

immatrikuliert am 6.01,tober bzw. 29. September 1758. Sie haben zusammen mit<br />

Johann Friedrich Reiche, Harbecensis Magdeburgicus, in Helmstedt immatrikuliert<br />

am 19. August 1757, am 18. Oktober 1760 in Jena eine Loge gegründet, die das<br />

Zeichen C. e. T. = Concordia et Taciturnitas führte. Reiche war der erste Senior<br />

dieser Loge, die nach ihm Friedrichsloge genannt wurde. Die Jenaer Loge gelangte zu<br />

hohem Ansehen und hat ihrerseits weitere Logen gegründet, u. a. auch die Göttinger<br />

C. e. T.-Loge. Einige Jahre später schloß sie sich mit ihren Tochter-Logen und deren<br />

Tochter-Logen zu einem selbständigen Orden zusammen, dem "Unzertrennlichen<br />

Concordien-Orden", deren Hauptloge die Friedrichsloge wurde (40, 109 ff.).<br />

Als die die Jenaer Loge gründende Mutterloge gemäß dem allgemeinen Ordensprinzip<br />

der förmlichen Logengründung (4I, 57) kommt nur die A. e. C.-Loge in HeImstedt<br />

in Betracht, da Lübbern und Hansmann ihr angehÖrten. Von Reiche ist zwar<br />

eine Stammibuch-Eintragung in Hclmstedt nicht bekannt geworden, gleichwohl ist<br />

seine Mitgliedschaft zur A. e. C.-Loge anzunehmen, da er sicherlich bei der Gründung<br />

der Jenaer Loge mitgewirkt haben wird. Gemäß dem allgemeinen Gründungsprinzip<br />

hat die Helmstedter Loge der neu gegründeten Jenaer Loge ihre eigenen Gesetze<br />

übergeben, so daß die späteren Gesetze des Unzertrennlichen Concordienordens<br />

auf den Gesetzen der A. e. C.-Loge in Hclmstedt basieren. Mehr ist von den<br />

letzteren nicht bekannt. Übergeben wurde ferner der Code einer Geheimschrift, die<br />

dem internen Schriftverkehr zwischen den Logen desselben Ordens diente und nur<br />

einzelnen, besonders zuverlässigen Logenbrüdern, die bereits einem höheren Logengrad<br />

angehörten, bekannt war. Dieser Code ist in seiner Fortentwicklung, etwa im<br />

Stadium von zehn Jahren später, bekannt und veröffentlicht (40, 114).<br />

Diesem Geheim-Code sind die Chiffren--P -e entnommen, die eine Anzahl von<br />

Helmstedter Logenbrüdern anstelle des A. e. C. als Erkennungszeichen ihren Stammbuch-Eintragungen<br />

beigefügt haben. Dethleffsen verwendet es 1762, michdem er bei<br />

drei früheren Eintragungen in den Jahren 1757-1762 die Buchstaben A.e.C. gesetzt<br />

hatte, ebenso v. Kalm nach zweimaligem A.e. C. 1758/59 ein drittes Mal am 4.2. 1761.<br />

die Chiffren. Sie waren bereits 1758 neben dem A. e. C. üblich, so bei W. C. L. Loelius.<br />

Nach dem Code war das -t'das Symbol für U, während B als Symbol für einen<br />

Begriff steht, der in den Text von Stammbuch-Eintragungen in dem Zusammenhang<br />

"Dein treuer -81', "ewig getreuer Freund und -81' oder "gehorsamster Diener und<br />

getr. -81' vor dem Namenszug aufgenommen worden ist (zab). -B- könnte also<br />

"Ordensbruder" bedeuten, so daß -IJ B- als unzertrennlicher Ordensbruder zu lesen<br />

wäre.<br />

Diese beiden Chiffren weisen auf die Zugehörigkeit der Helmstedter A. e. C.-Loge<br />

und deren Tochterlogen zum Orden der Unzertrennlichen hin. Das wird in den<br />

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Gesetzen des aus der Jenaer Tochterloge hervorgegangenen Unzertrennlichen Concordien-Ordens<br />

bestätigt, in denen die "Gebräuche des hochlöblichen Ordens der<br />

Unzertrennlichen" für den Unzertrennlichen Concordien-Orden als verbindlich erklärt<br />

worden (40, 12 I). Ferner wird das große Ordenszeichen der Marburger<br />

Tochterioge von den Ghiffren -f-I und 0 = Vo = Unzertrennlicher Orden flankiert<br />

(20, nach 242 Nr. 4). Erwähnenswert ist, daß Christoph Graf zu Solms und Tecklenburg<br />

und G. P. v. Kalm im Datum ihrer Eintragungen als Jahreszahlen die Ziffern<br />

1913 und 1914 verwenden. Das sind offenbar Jahreszahlen nadl der Zeitrechnung<br />

des Ordens, an ni ordinis, die auf einer Geschichtslegende beruht, die als NadlWirkung<br />

des im Zeitalter des Humanismus erwachten Interesses für die Antike zu verstehen<br />

ist. Solche Legenden waren bei den Geheimen Gesellschaften keine Seltenheit, wie<br />

beim Orden der Harmonie dessen Herleitung von Pythagoras in Kroton und beim<br />

Freimaurer-Orden die pra'ktizierte Ableitung vom Otden der Tempelherren zeigt.<br />

Historischen Wert haben sie nicht; allenfalls sind sie ein Indiz dafür, daß der Orden<br />

schon längere Zeit bestanden haben muß, da audl die Entwicklung einer solchen<br />

Legende ihre Zeit braucht.<br />

Auch die Geheimschrift, der die Chiffren entnommen worden sind, hrauchte für<br />

ihre Entwicklung eine gewisse Dauer. Aus ihrer Zweckbestimmung, dem Schriftverkehr<br />

zwischen Gesellschaften zu dienen, die demselben Dachverband, dem Orden,<br />

angehörten, ergibt sich ferner, daß mehrere Ordenslogen bestanden haben müssen.<br />

In Erscheinung getreten ist bislang eine Loge in Erfurt, deren Erkennungszeichen<br />

A. u. C. 1m Jahre 1757 einer Stammbuch-Eintragung beigefügt worden ist (2aw).<br />

Dieser Loge muß auch Dethleffsen angehört haben, der von Erfurt nam Helmstedt<br />

kam und bereits ein halbes Jahr vor seiner Immatrikulation in Helmstedt das Zeichen<br />

A. e. C. einer Helmstedter Eintragung in dasselbe Stammbuch beigefügt, in dem<br />

auch das Erfurter A. u. C.-Zeichen enthalten ,ist (2aw). Dethleffsen hat sich lange<br />

Jahre in Helmstedt aufgehalten, anfangs als stud. med., später als Dr. med., und<br />

genoß in seiner Loge ein solches Ansehen, daß bis 1762 keiner der bekannten Stammbuch-Inhaber<br />

es versäumt hat, von ihm eine Eintragung zu erbitten.<br />

Als Orden, dem diese Logen angehörten, kommt nach der Bedeutung der als<br />

Erkennungszeichen verwendeten Chiffren nur der Orden der Unzertrennlidlen in<br />

Betracht, der bereits bei den Sozietäten des I 7. Jahrhunderts genannt worden ist.<br />

Es ist somit nicht auszuschließen, daß die Helmstedter A. e. C.-Loge mit der Societas<br />

identisch ist, welcher Professor Titius im Jahre 1671 als Präses Ordinis Fratrum<br />

Inseparabilium vorstand. Denkbar wäre aber audl, daß die Helmstedter Loge von<br />

Erfurt aus gegründet worden ist. Es fehlt das erforderliche Quellenmaterial, um<br />

diese Frage zu beantworten.<br />

Mit dem Jahr 1764 verschwinden die A. e. C.-Zeidlen in den zur Verfügung<br />

stehenden Helmstedter Stamm'büchern aus nicht erkennbarer Ursache. Der sonst<br />

üblidle Anlaß einer Untersuchung der Universitätsbehörde gegen die Loge, wie<br />

etwa zwei Jahre später gegen die Göttinger Loge, ergibt sich aus den Archivakten<br />

der Universität Helmstedt nicht. Ob lediglich das Zeichen bei Fortbestehen der<br />

Loge gewechselt worden ist oder ob sich die Loge, etwa wegen Nachwuchsmangels,<br />

mit einer anderen Loge zusammengeschlossen hat, konnte bislang<br />

66<br />

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worden, dem nach seinen Worten offenbar die Fliegenden Blätter vorgelegen haben.<br />

Das Zeichen I. A. C., das<br />

J4) 3. 5.6% C. R. Riesel a. Schöningen<br />

(2at)<br />

J5) 15. 5.6% S. F. E. Pflüger a. Halberstadt<br />

(2at)<br />

ihren Stammbuch-Eintragungen beigefügt haben, bezieht sich offenbar auf diese Loge.<br />

Am 12. Juni 1771 berichtete der Senat der Universität seinem Herzog in Braunschweig:<br />

"Endlich sind wir nach vieler angewandter Mühe und Sorgfalt hinter die<br />

Geheimnisse des seit 1769 von neuem wieder in Gang gebradlten Ordens genannt<br />

amicitia gekommen" (la). Demnach müßte in angemessener Zeit - etwa einige J ahre<br />

- vorher !bereits eine Amicitia Gegenstand einer Untersuchung gewesen sein; die<br />

Akten enthalten jedoch darüber nichts, wahrscheinlich sind sie wie manche anderen<br />

in der Zwischenzeit verloren gegangen.<br />

Bei seiner Vernehmung im Juni 1771 sagte der stud. jur. St. Allg. Siemens aus<br />

Goslar aus, "daß ein Orden namens Amicitia unter einigen der hiesigen studierenden<br />

Jugend seit Ostern J769 existiere. Ein auswärtiger hier auf der Nadlbarschaft habe<br />

selbigen eigentlich hierher gebradlt. Er sei das älteste Mitglied dieses Ordens. Die<br />

gegenwärtig sich hier befindenden Ordensmitglieder seien die stud. Vethacke, Lerche,<br />

Schlegel, Stalmann, Wettberg,Wygand, der Wendeburger Koch und er, Comparent"<br />

(ra).<br />

Aus Stammbüchern lassen sich einige der Genannten und weitere Logenmitglieder<br />

feststellen (MHe = Matrikel der Universität IIclmstedt)<br />

J6) 17. 6.69 J. B. Löwel a. Sprottau 0 (2av)<br />

17) 17. 6.69 F. C. Schaller, iur. a. GÜstrow/Medd.<br />

(MHe u. 4.69 ex ac. Halle) A. s. F. G:1 (2av)<br />

18) 17. 6.69 W. G. Preimnitz, iur. a. Breslau<br />

(MHe 25.7.69 ex ac. HaUe) A.s.F. C+ 0 Cl (24V)<br />

19) 5· 8.70 J. G. L. Abel, med. a. Halberstadt<br />

(MHe 27.6.69) A.s.F. DA t::l (2ba)<br />

::0) 4. 9. 70 G. E. A. Raabe, med. a. Clausthal<br />

(MHe 15.4.68) A.s.F. DA lZl (24C)<br />

21) 23. 9'70' H. L. M. Hertell, iur. a. Celle .<br />

(MHe 13. JO. 66) '1$7' (2ac)<br />

u) 29. I. 71 A. F. Schlegel a. Blankenburg I+'<br />

(MHe 10.5.70 ex ac. Jena) A.s.F. DA t.;FJ (2all)<br />

23) 15. 3. 71 J. D. F. Engelbrecht, iur. a. SediniPom.<br />

(MHe 15.10.69 ex ae. Halle) :: A.s.F.0A(2ba)<br />

24) u. 9.71 L. H. Leyding, iur. a. Hamburg (MHe 14. 6. 69) ::<br />

In den UntersudlUngsakten sind außer Schlegel genannt:<br />

68<br />

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25) F. C. Vethake, med. a. Petrihagen (Minden) (MHe 9.6.70 ex ae. Halle)<br />

26) R. H. Lerche, jur. a. Blankenburg (MHe 17.2.70 ex ae. Jena)<br />

27) D. J. A. Stalmann, theol. a. BorbeckJBrschwg. (MHe 18. 10. 68)<br />

28) H. A. C. Wettberg a. Wolfenbüttel (MHe 14. 1 1.69)<br />

29) W. Wigand, math. a. Paderborn (MHe 24- 10. 69)<br />

30) J. A. Koch a. Wendeburg i. Braunschwg. (MHe 19. JO. 68)<br />

31) St. A. Siemens, jur. a. Goslar (MHe 9· S' 67)<br />

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allen Universitäten, erzwungen aufgelöte Logen sofort wieder rekonstituiert. Als sich<br />

im Juni 1774 in Helmstedt eine Loge des Unanimitäts-Ordens konstituierte und sich<br />

ein blau-seidenes Band zulegte, an dem das Ordenskreuz getragen wurde, mußte sie<br />

es alsbald wieder ablegen und eine andere Farbe einführen, "weil ein ähnliches die<br />

Amicisten tragen", wie es in deren überlieferter Konstitution heißt (Ib). Bei dem<br />

blauen Band handelt es sich um dasselbe, das Brüdmer in seinem Rundschreiben als<br />

das Ordensband der Amicisten nennt. Dieses Band wurde demnach noch 1774 von<br />

den Amieisten in Helmstedt getragen, so daß deren Wiedererstehung als Loge trotz<br />

behördlicher Auflösung feststeht.<br />

Das Verschwinden der A. S. F.-Zeichen bei Helmstedter Stammbuch-Eintragungen<br />

nach 1771 ist somit kein Indiz für das Erlöschen der Loge, so wenig wie im<br />

gleichgelagerten Fall der C. c. T.-Concordienlogc in Göttingen nach deren behördlicher<br />

Auflösung im Jahre 1766; die Concordicnloge erlebte erst in der Zeit nach<br />

ihrer Auflösung ihre wirkliche Blütezeit (40, 124), obgleich auch dort keine C.e. T.­<br />

Zeichen mehr anzutreffen sind. Wahrscheinlich hatte in Helmstedt wie zuvor in<br />

Göttingen die Loge das Beifügen von Erkennungszeichen bei Stammbuch-Eintragungen<br />

untersagt, um nicht bei etwaiger Beschlagnahme von Stammbüchern die Aufmerksamkeit<br />

der Behörde auf sich zu lenken.<br />

Es wäre auch denkbar, daß nach dem Vorbild der Göttinger Concordienlogen<br />

(40, 124) sämtliche Helmstedter Amieistenlogen auf die A. S. F.-Loge konzentriert<br />

worden sind, so daß - ebenso wie in Göttingen bezüglich des C. e. T.-Zeichens -<br />

für ein A. S. F.-Zeichen kein Raum mehr war. Ebenso wie in Göttingen bezüglich<br />

der Concordienzeichen treten in Helmstedt nach 1776 alte Erkennungszeichen der<br />

Amicisten in Erscheinung, voran das A. e. C.-Zeichen der Loge Arnicitia et Concordia,<br />

das jedoch nunmehr die Legende Amicitia et Constantia zu haben scheint,<br />

somit auch die Loge In Amicitiae Constantiam mit .einschIießend, wie die nachfolgende<br />

Liste ergibt:<br />

33) 30. 7.76 A. C. D. Curio AetC<br />

VetM<br />

in aeternum<br />

Ir. 9.77 (2aa) und 30. r. 81 (2ae) beide A.e.C.<br />

34) u. 3· 77 J. W. C. Luce a. HasselfeIde A.e.C.<br />

35) 16. 1.78 J. L. Haspelmacher a. Helmstedt A.e.C.<br />

36) 6. 3.78 A. P. C. Ehrenpfort, jur. a. Helmstedt A.e.C.<br />

37) zo. 3· 78 C. F. Pini, jur. a. Wolfenbüttel V.H.A.<br />

38) 10. 6.78 J. P. Frey, theol. a. Hamburg v.A.<br />

39) 18. 6.78 A. H. Mühlenbein, jur. a. Königslutter A. e. C.<br />

10.8.78 v.A.<br />

40) 19· 7. 78/zz. 9. 79 J. A.Stoeter, theol. a. Brschwg. F. A. C.<br />

41) 3· 9· 78 H. W. Cyra, theol. a. Osnabrück F.A.C.<br />

41) 3. 10. 78/z8. 11.78 G. D. Thesing, theol. a. Osnabrück<br />

F.A.C.<br />

43) 3. Il. 78 J. L. Mühlenberg a. Wernigerode<br />

A. O. V.j V. C.<br />

44) S. 11.78 H. D. C. Schnoor, theol. a. Corvey F.C.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

(2aa)<br />

(2aa)<br />

(2aa)<br />

(2ae)<br />

(2aa)<br />

(2aj)<br />

(2aa)<br />

(2aaln)<br />

(2aa)<br />

(:aals)<br />

(2as)<br />

(2as)<br />

7 1


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Langenheinischen Tischgesellschaft, welche einen hier unerlaubten Orden Coronata<br />

Unitas führt oder wenigstens, nachdem von der Akademie scharf verbothen, heimlich<br />

träget" (4, 7s). Frau Asche meint, daß Harpe der Stifter dieser Loge sei, die<br />

etwa 30 Mitglieder habe. Nach dem allgemeinen Ordensprinzip der förmlichen<br />

lLogengründung, das um diese Zeit auch bei der IIclmstedter Loge Amicitia et<br />

Concordia Geltung hatte, muß die Loge des Ordens Coronata Unitas von einer<br />

anderen gerechten und vollkommenen Loge gegründet worden sein. Im Bereich des<br />

Ordens der Unzertrennlichen findet sich kein der Unitas ähnlicher Name, so daß<br />

die Coronata Unitas wahrscheinlich anderen Ursprungs ist. In Betracht käme bei<br />

der baltischen Herkunft ihrer führenden Mitglieder ein Orden, der im Baltikum<br />

beheimatet war. Es gab auch dort bereits im 17. Jahrhundert geheime Gesellschaften;<br />

von einer solchen berichtet Herder (48, 446 f.).<br />

Das Erkennungszeichen in Stammbuch-Eintragungen lautete C. U., C. V. oder<br />

V. V., das bei folgenden Mitgliedern ermittelt werden konnte:<br />

I) 4· 3.58 J. F. Heidemann a. Land Hadeln C.V. (2ay)<br />

2) 4· 1. 59 J. D. L. Buße a. Smöningen C.V. (2ay)<br />

3) 1O. 3·59 E. W. Tesm, theol. a. Curland C.V. (2ay)<br />

4) 3°· 3·59 C. G. Liptmann, theol., Cellensis C.U. (2ay)<br />

5) 26. 4·59 O. G. Harpe a. Reval C.U. (2ay)<br />

6) 6. 5·59 E. W. Tusm, theoI. a. Libau C. V. (2ay)<br />

7) 10. 7·59 J. F. Kühn, theol. a. Curland C.U. (2ay)<br />

19. 11 . 61 C.V. (2ay)<br />

8) 10. 7·59 C. C. Kühn, theol. a. Curland C.U. (2ay)<br />

9) 11. 7· 59 F. A. C. Henke, theoI. a. Braunschweig C.V. (2ay)<br />

10) Il. 7·59 C. P. Kühn, Curanus C.U. (2ay)<br />

11) 13· 7·59 J. M. Kühn a. Mitau/Curland C.V. (2ay)<br />

Il) 18. 7·59 A. A. Schwerdtfeger a. EbstorflLüneburg<br />

C. V. olim/nune V. G. R. (2aw)<br />

13) 15· 9·59 C. R. Franckc, jur. a. Reval C.U. (2ay)<br />

14) 1O. 1.60 J. D. Eggers a. d. Lünebg.<br />

V .G.R.lC. V./C. C. E.S. (2ay)<br />

15) I. 3. 60 J. C. Struve, theoI. a. Braunschweig C.V. (2ay)<br />

16) 21.11.60 C. A. Stobb, thcoI., Curonus C.V. (2ap)<br />

17) 2. H. 60 R. L. G. Rautenberg, jur. a. d. Celleschcn<br />

V.G.R./C.C.J.S./C. V. (2ay)<br />

18) 15· I. 61 J. J. A. Ribock a. d. Lünebg.<br />

C. C. E. S./C. V.IV. G. R. (zay)<br />

19) 1. 3. 61 Lasius, theol. a. Verden C.V. (2ay)<br />

20) I. 3. 61 J. C. Krafft, theoI. a. Hannover<br />

C. C. E. S./c. V./V. G. R. VII (zay)<br />

lr) 9· 4·62 A. H. Hurtzig, theol. a. d. Bremismen C.V. (2ap)<br />

ll) 11. 6.62 Ferd. Bemhard, theol. a. WoIfenbüttel V.c. (2at)<br />

23) 20. 7. 62 J. Ch. Bosse, theoI. a. d. SmwarLburgism. C. V. (2at)<br />

14) 16. 9. 62 J. G. A. Edel a. Braunschweig V.C. (2at)<br />

15) 23· 9. 62 c. A. Gruner a. Wolfcnbüttel V.C.S. (2at)<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

73


16) 19. 4.63 (Brschwg.) G. J. lIildcbrand, jur. V. C. (2ad)<br />

27) 24· 7.63 L. Fr. Grantzin, jur. a. d. Brschwg. C. V. (2ab)<br />

28) 30.10.64 J. c. Eggers a. Lüneburg C.C.E.S.lC. V. (2ab)<br />

29) 6. 7.6S Fr. D. Demmel, jur. a. Ulm V. V. (2au)<br />

30) 5. J. 66 J. F. G. Zenk a. Wolffenburg V.c. (2ap)<br />

Die Eintragung von Schwerdtfeger (Nr. Il) C. V. olim/nunc V. G. R. kann<br />

sich auf ihn persönlich, aber auch auf die Loge beziehen in der Weise, daß das C. V.­<br />

Zeichen nunmehr in V. G. R. abgeändert worden ist. Da das Ietzere nur von Studenten<br />

aus dem Kurfürstentum gesetzt wurde, scheint es sich jedoch um eine Iandesmannschaftliche<br />

Verbindung zu handeln. Gleichzeitige Zugehörigkeit zu einer Landsmannschaft<br />

und einer Loge, aber auch zu verschiedenen Logen war eine durchaus<br />

übliche Erscheinung. Die Liste zeigt, daß sich die Loge Coronata Unitas nicht in<br />

der Hauptsache auf Cur- und Livländer beschränkte, sondern auch zahlreiche Mitglieder<br />

aus dem Hannoverschen, Braunschweigischen und Bremischen hatte. Die<br />

Buchs taben C. C. E. S. war das Zeichen einer Göttinger Loge Concordia et Sinceritas.<br />

Nach dortigen Untersuchungsakten soll der Orden aus HaUe stammen (9, sof.). In<br />

IIelmstedt wird dieser Orden nicht genannt; die Erkennungszeichen in Stammbüchern<br />

sind auch nicht zahlreich genug, um daraus auf eine Loge in Helmstedt<br />

schließen zu lassen.<br />

Mitte der sechziger Jahre versiegen die C. V.-Zeichen ähnlich wie die A. e. C.­<br />

Zeichen, ohne daß ein Anlaß, etwa eine behördliche Untersuchung, erkennbar wäre.<br />

\Vie bei dem bereits mehrfach zitierten Beispiel der Gättinger Concordienloge<br />

C. e. T. (40, 124) muß das kein Indiz für eine Auflösung der Loge sein; es wäre<br />

u. a. möglich, daß das Erkennungszeichen geändert worden ist, das in der neuen<br />

Form noch nicht als dieser Loge zugehörig erkannt worden ist.<br />

In den Helmstedter Akten erscheinen erst wieder 1774 Unitisten. So werden in<br />

den Untersuchungsprotokollen die Mitglieder eines Ordens bezeichnet, der sich in<br />

seinen authentischen Urkunden "Unanimitäts-Orden" nennt. Die sich in den Akten<br />

befindliche Mitgliederliste von '774 bis 1778 (rb) beginnt mit den Worten: "Der<br />

10. August 1774 war derjenige Tag, an welchem dieser Orden gestiftet und eingeweyhet<br />

wurde. Zu dessen Mitgliedern wurden folgende angenommen:<br />

74<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

I) J. L. W. Herweg, jur. a. Blankenburg; erster Senior bis 1775<br />

2) J. G. Fritze, jur. a. Gardclcgcn/ Altmark<br />

3) F. L. U. Herweg, theol. a. Meroorf/Brschwg.; Sekretär bis April 1775<br />

4) J. H. A. Hcttling, jur. a. Hamburg<br />

5) C. G. L. Hagemann, jur. a. d. Blankenhurgischen<br />

6) G. L. Hurlebusch, mcd. a. Wunstorf/Han.<br />

7) A. C. Hofmann, jur. a. Braunschweig<br />

8) C. A. H. Stoeter, jur. a. Braunschwcig<br />

9) S. C. W. Grosheim, jur. a. Nohra/Hohenstein<br />

10) T. C. Grotrian, theol. a. Holzmindcn; Sekretär ab '775<br />

'I) J. L. Schultzc, theo!. a. Salzwedel/Altmark<br />

Il) C. G. L. v. d. Milbe, jur. a. Braunschweig;<br />

Harn 9. Oktober '775 zum Ordensmeister ernannt"<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

13) Fr. Kemnitz, jur. a. Blankenhurg<br />

14) F. C. A. v. d. Lühe, jur. a. Mecklenhurg-Schwerin<br />

15) J. F. Spitzbarth, jur. a. Elberfeld<br />

16) P. H. Bentin, theol. a. Hamburg<br />

17) E. G. D. Twele, theol. a. Stadtoldendorf<br />

18) S. C. Sölling, jur. a. Holzminden<br />

19) J. W. C. Brüel, jur. a. Stemberg/Lippe<br />

10) J. C. Schiller, jur. a. Blankenburg<br />

1I) F. W. C. Roemer, jur. a. \VendemarklAltmark;<br />

.. J 77 5 kam von Halle aus der dasigen Loge"<br />

ll) Stephan Spitzbarth, jur. a. Elberfeld; "Den ... kam von Halle aus der<br />

dasigen Loge." "In der am 9. Oktober 1775 gehalt. Versammlung erhielt<br />

er die Würde e. Vize-Ordensmeisters"<br />

23) C. P. Lunde, jur. a. C1austhal<br />

24) A. W. L. Lambrecht, jur. a. d. Braunschweigischen<br />

15) J. F. Schrötteringk, jur. a. Hamburg<br />

16) F. A. Kamlah, jur. a. Braunschweig<br />

27) C. G. Ruperti, theol. a. Zellerfeld<br />

28) J. C. F. Lambrecht, jur. a. d. Braunschweigischen<br />

zu 14) und 15) am 18. Il. 1776 in den zweiten Grad<br />

zu 16) und 17) am 18.5.77 in den zweiten Grad<br />

zu 18) am 5. 7. 1777 in den 1. Grad<br />

19) Fr. J. Bertram, jur. a. d. HalberstädtisdIen<br />

30) C. W. F. Kaiser, jur. a. Jena; .. Wurde 11. April 1778 solemniter removiret";<br />

Der Name ist durchgestrichen.<br />

In den Gesetzen wird der Name "Unanimitas" und das Symbol "In aetemum<br />

uniti" festgelegt. Die in den Akten ausschließlich wiederkehrende Bezeichnung<br />

"Unitisten" orientierte sich offenbar an dem Symbol und nicht an dem Namen des<br />

Ordens; die Wortschöpfung "Unanimitisten" (4, BI) ist jüngsten Datums und nicht<br />

historisch. Es wird ein Zeichen aus Silber getragen, das "an einem blauen seidenen<br />

Band hängt". Zu einem späteren Zeitpunkt ist ein "Supplement" nachgetragen:<br />

"Das blaue seidene Band, woran das Kreutz hieng, ist von den Mitgliedern unseres<br />

Ordens abgeschafft worden, weil ein ähnliches die Amicisten tragen. Statt dessen<br />

ist folgendes erwählt worden:" Das mit Lade eingeheftet gewesene Band ist inzwischen<br />

wieder herausgerissen worden; wahrscheinlich von einem späteren Sammler.<br />

In den Gesetzen wurde das Wort "blauen" gestrichen und durch die Worte "roth<br />

und gelb-gestreiften" ersetzt. Im Text des Supplements wird fortgefahren: "Ferner<br />

trägt jedes Mitglied ein kleines orange-gelbes Band auf der linken Seite des Hutes,<br />

hinter der Masche, doch so, daß es eben nicht zu sehen ist." Am Rande der Urkunde<br />

ist das orange-gelbe Band mit Siegellack eingeheftet und dort noch heute vorhanden.<br />

Hinsichtlich der Organisation des Ordens bestimmt das Supplement, daß die<br />

Loge "Senioren, Subsenioren und Sekretaire" hat. "Die Ältesten in der Loge zu<br />

Helmstedt als der Haupt-Loge führen den Namen Ordens-Meister und Vize-Ordensmeister."<br />

"Schlägt sich einer von Unseren Mitgliedern in Angelegenheiten des<br />

Ordens, so sind die übrigen verpflichtet, ihm alle mögliche Hilfeleistung (zu gewähren<br />

und) Schaden und Verlust zu ersetzen."<br />

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75


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

über die Verbreitung des Ordens "auf anderen Academien" als Helmstedt wird<br />

in diesem Zusammenhang nidlts gesagt. In der Mitgliederliste ist bei Roemer (NI'.<br />

1I) und St. Spitzbarth (NI'. 12) vermerkt: "Kam von Halle aus der dasigen Loge<br />

hierher" und bei letzterem außerdem: "In der am 9. Oktober 75 gehalt. Versammlung<br />

erhielt er die Würde eines ViceOrdensmeisters." Später ist Spitzbarth nach<br />

Halle zurückgekehrt, wo er sich am 17.4.1778 mit dem Zeichen F. V. in ein Stammbuch<br />

eingetragen hat (2C). Daraus ergibt sich, daß in Halle eine Loge desselben<br />

Ordens bestand, für die nach allgemeinen Ordensprinzipien dieselben Grundgesetze<br />

wie für die Helmstedter Loge galten.<br />

Die Helmstedter Loge wurde 'im Dezember 1775 in ein Untersuchungsverfahren<br />

seitens der Universitätsbehörde verwickelt. Veranlassung war eine Anzeige von<br />

Professor Häberlin beim Ministerium in Braunschweig, die den Hinweis enthielt,<br />

daß der derzeitige Volontair beim Braunschweigischen Regiment von Rheetz namens<br />

Hagemann (Liste Nr.5) früher dem Orden angehört habe und sich in seinem Gewahrsam<br />

wahrscheinlidl Beweismaterial über den Unitisten-Orden befinden werde.<br />

Eine vom Regiment durchgeführte Haussuchung bei Hagemann hatte Erfolg. Dem<br />

Reskript des Ministeriums waren "das Certificat von seiner Reception, nebst dem<br />

Ordens-Creuze", ferner Statuten und Hinweise auf Mitglieder beigefügt. Das<br />

Ordenskreuz und das Band, in dem es hängt, befindet sich noch heute in den Akten<br />

(I b). Das Kreuz besteht aus Weißmetall und hat die durch die Gesetze vorgeschriebene<br />

Gravierung; das zusammengeknotete Band besteht aus Seide, es ist 60 cm lang<br />

iUnd 22 mm breit, in der Mitte läuft ein 14 mm breiter purpurroter und an den<br />

Kanten je ein 4 mm breiter gold-gelber Streifen (s. Abbildung neben S. 76).<br />

Unterschiedliche Bänder, von denen das eine am Hut in der Weise, "daß es<br />

eben nicht zu sehen", Eingeweihten aber doch noch erkennbar ist, und das andere,<br />

in dem das Kreuz hängt und das "verdeckt auf dem Hemd zu tragen" ist, sind bei<br />

anderen Orden bislang nicht bekannt geworden. Als einer der Gründe kommt in<br />

Betracht, daß das gold-rot-goldene Band außerhalb Helmstedts von den Landsmannschaften<br />

der Meddenburger getragen wurde, so bereits mindestens seit 1772 an<br />

der Universität Göttingen (12, 373), so daß es als "eben nicht zu sehendes" Erken­<br />

'nungszeichen des Ordens nicht geeignet war. Die Veranlassung, es dennoch als<br />

Zu nebenstehender Abbildung: Ordenskreuz und -band der am 10.8.1774 in Helmstedt<br />

gegründeten Loge des akademischen Unanimitätsordens. Es wurde Ende 1775 bei einem früheren<br />

Logenmitglied beschlagnahmt und befindet sich jetzt bei den Helmstedter Universitäts­<br />

Akten des Niedersächsischen Staatsarchivs in Wolfenbüttel. Die Abbildung ist auch in der<br />

Größe und Farbe originalgetreu. Das Mittelfcld des Kreuzes enthält die Devise des Ordens:<br />

"In Aeternum Uniti" und eine Symbolzeichnung, die anscheinend einen Altar mit dem<br />

Buchstaben V (Unanimitas) darstellt. Auf den Schenkeln des Kreuzes bedeuten die Buchstaben<br />

V.F.O.V. Vivat Fratres Ordinis Unanimitatis. Das nach der ersten Satzung blaue<br />

Band wurde schon bald nach der Logengründung in ein purpurrotes Band mit goldener<br />

Einfassung geändert. Es ist mit dem Band der Mecklenburgischen Landsmannschaft an der<br />

Universität Göttingen identisch, wo es bereits 1771 nachgewiesen ist, und wurde wohl zu<br />

Ehren des führenden Logenmitgliedes F.C.A. von der Lühe angelegt, der 1769 der Landsmannschaft<br />

in Göttingen angehört hatte, (Siehe auch die Ausführungen auf den Seiten 76 f.<br />

dieses <strong>Jahrbuch</strong>s.)<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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34) z4· z. 79 F. C. J. Toegel, jur. a. d. Brschwg. V. F. (2ar)<br />

5.8.1781 C.F.V.<br />

35) 13· 5· 79 J. F. D. Premper, jur. a. Halberstadt V. W.<br />

36) 16. 8.79 Chr. Mühlenberg, theoI. a. Wernigerode V.F.<br />

37) 5· z. 80 J. J. F. Diener, theol. a. d. Brsmwg. V. F.<br />

38) 18. 1.80 C. F. J. Deller, theoI. a. d. Brschwg. F. V.<br />

39) z9· 1. 801Iz. 3. 80 D. J. D. Kunze,<br />

I. 3.80<br />

16. 3.80<br />

theol. a. d. Brsmwg. C. V. F. V.<br />

Kniepp, med. a. Wcrnigerode F. V.<br />

H. W. B. Weitenkampf, jur. a. Wolfenbüttcl<br />

V.F ....<br />

8.9.80 G. W. B. Weitenkampf V.F.<br />

Juni 80 J. H. Stoeter, theoI. a. Brummachtersen P. V. F.<br />

17. 7.80 J. G. Wittkugel, jur. a. Hannover V. V.<br />

3. 9.80 A. L. (C.?) Klingenspor, th. a.Hannover V. v. F.<br />

8. 9. 80 L. 11. D. Toegel, theoI. V. f.<br />

15. 9.80 J. O. Thieß, theoI. a. Hamburg V. V. O.<br />

16. 9.80 J. F. Danehl, theol. a. Helmstedt V. F.<br />

10. 9.80 Fr. A. WaIIroth, theoI. a. Sachsen F. V.<br />

14. 1.81 H. P. Oberfeld, theoI. a. Wolfenbüttel V.F.<br />

z7. I. 81<br />

z8. I. 81<br />

1. z.81<br />

18. 3.81<br />

Z5. 1.8z<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

G. A. Kühl, theol. a. Hamburg V.V.<br />

Pfund, theol. a. d. Magdeburgismen \V<br />

Fr. X. Wichard, jur. a. d. Padcrbornsm. F. V. G.<br />

C. Th. Cunze, theoI. a. d. Brsmwg. V. C.<br />

Ferd. Pelizanus,<br />

(2aa)<br />

(2aa)<br />

(2ar)<br />

(2an)<br />

(2an)<br />

(2asfr)<br />

(2as)<br />

(2an)<br />

(2ak)<br />

(2ae)<br />

(2ae)<br />

(2as)<br />

(2as)<br />

(2ak)<br />

(2as)<br />

(2an)<br />

(2af)<br />

(2ak)<br />

(2ae)<br />

2af)<br />

(2ae)<br />

jur. a. d. Paderbornsdlen F. C. V. (2ak)<br />

14.4.81 F.C.V. (2af)<br />

J. F. Allburg, theoI. a. Brschwg. F. V.; C. V. D. (2az)<br />

(Ging mit mir Ostern 84 nam Jena)<br />

II.n.83 F.V. (2ar)<br />

56) 15. H. 81 F. W. Lademann V. V.; V.J.A. F. (2az)<br />

(Ging Ostern 85 nach Halle und Mich. 85 wieder<br />

nam Hclmstedt)<br />

4.3.86 V. V.; V.J. A. F. (2ai)<br />

A. Hinze, med. a. Braunsmweig F. V. (2az)<br />

Z9. 3· 86 V. V. (2am)<br />

58) 13· 4. 8) C. H. Stuckenbrock, jur. a. d. BIankenbg.<br />

C.V.G.<br />

Joh. Struensee, theoI. 8. d. Mark V. R.; V. V.<br />

(Ging Ostern 83 nam Halle) V.J.A.F.<br />

60) 18. 7.83 C. F. Schnapper!, theol. a. Isna/Smw. V. V. (2am)<br />

61) 18. 9.8) C. Culemann, jur. a. d. Halberst. V. F. V.; v. V. (2az)<br />

(Ging Ostern 84 wieder nach Halle)<br />

61) I. 9.8) F. F. Sohlke a. Bremen V. W. O. (2am)<br />

63) 17.9.8) C.Smlutius V.V.;V.J.A.F. (2az)<br />

(Ging Mimacl 178) nam Halle)<br />

64) 5. 10.83 J. C. L. Rimter, theol. a. Pinnow/MeckI. V. W. (laz)<br />

Felir.85 V. W. (2am)<br />

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65) 11.11.8) F. J. Kutscher, theol. a. d. Harz V.F.R.j (zar)<br />

14.1. 1784 V. F. R. (zai); 16. 9. 8) V. R. (zam)<br />

(Ging Ostern 84 von hier nach Göttingen)<br />

66) 14· %.84 J. Chr. Dugge, jur. a. BrüelJMeckl. V.M.W. (zaz)<br />

Juni 85 V. W.P. T. (zal)<br />

67) 16. 9. 84 J. V. C. Dill, tbeoI. a. Blankenbg. C.V. (zom)<br />

68) 3· 9. 86 C. Wolffram, jur. a. Helmstedt<br />

V. V.; V.J. A. F. (zol)<br />

69) 8. 9. 86 H. HiIIe. theoL a. Halberstadt C,S,V' T (zol)<br />

(Kam Ostern 86 von Halle)<br />

Die Daten vor den Namen sind jeweils der Tag der Helmstedter Eintragung; die<br />

in Klammern gesetzten Worte sind Vermerke zu den Stammbuch-Eintragungen von<br />

fremder Hand, offenbar der Stammbuch-Inhaber. Die Liste erhebt keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit, da sie lediglich auf Stammbuch-Eintragungen beruht. Bei den<br />

oft eigenwilligen und sehr differenzierten Erkennungszeichen ist es zuweilen sehr<br />

schwierig, sie richtig einzustufen; soweit auch nur geringe Zweifel bestehen, ob es<br />

isich um ein Unitisten-Zeichen handelt, sind die Namen nicht in die Liste aufgenommen.<br />

Die Liste ist hier nur bis 1786 fortgesetzt worden, um den zeitlichen Anschluß<br />

an die Errichtung von Unitisten-Logen in Jena im Jahre 1785 und in Gättingen im<br />

Jahr 1786 herzustellen, die für die Identifizierung der Helmstedter Loge von Bedeutung<br />

sind. Nach den Anmerkungen in der ,authentischen Matrikel der Gättinger<br />

Unitisten-Loge hat der Helmstedter Unitist Carl Wolffram (Liste Nr.68) mit den<br />

HaJleschen Unitisten W. Dähn und F. L. Reinhold im Jahre 1785 die Unitisten­<br />

Loge in Jena gegründet (7, 67). Wolffram ging nach seinem Vermerk in seinem<br />

Stammbuch Ostern 1784 zusammen mit seinem Logenbruder F. J. Allburg (Liste<br />

Nr. 55) von Helmstedt nach Jena. Ferner wurde 1786 in Göttingen eine Loge von<br />

A. G. Tannen zusammen mit A. W. Holzbrink und Fr. v. Halem gegründet; Tannen<br />

kam nach der Logenmatrikel Nr. I aus Helmstedt, Holzbrink aus Halle und v. Halem<br />

aus Jena (7, 59).<br />

In Göttingen wurde das Ordenskreuz an demselben rot-gelben Band getragen wie<br />

in Helmstedt. Mendorf berichtet ,auf Grund von ihm vorliegenden Akten: "Das<br />

genannte Zeichen. das sich in unserer Sammlung befindet. ist ein am rotgelben Bande<br />

hängendes Kreuz, dessen Mitte ein Hen, hinter welchem zwei Degen gekreuzt,<br />

darunter eine Rose; der Querbalken J 3 3 A" (30, %98). Die Beschreibung paßt<br />

genau auf das Kreuz, das in der Göttinger Unitisten-Matrikel als Unitisten-Kreuz<br />

abgebildet worden ist (7, 56). Merzdorf hält es allerdings für ein Concordisten­<br />

Kreuz. das von dem Geh. lIofrat und Amtmann im Oldenburgischen Erdmann, der<br />

"Mitglied Concordiae" gewesen sei, stammt (30, 297). Merzdorf irrt auch insoweit:<br />

Erdmann war nach der Göttinger Unitisten-Matrikel Nr.22. Unitist (7, 60). Anscheinend<br />

wurde Merzdorf dadurch zu diesem Irrtum verleitet, daß sich die Göttinger<br />

Loge offiziell als einen "Bund der Eintracht" bezeichnet (7, 56); Eintracht heißt<br />

im Lateinischen sowohl Concordia wie Unanimitas.<br />

Das sind untrügliche Anzeichen dafür, ,daß die HcImstedter, Hall csch e, Jenaer<br />

und Göttinger Unitisten-Logen demselben Orden angehörten. Nach dem allgemeinen<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

79


Ordensprinzip der förmlichen Logengründung (41,57) kunnten die Logen in Jena und<br />

Göttingen nur von Mitgliedern desjenigen Ordens gegründet werden, dem auch die<br />

neu gegründeten Logen angehörten. Danach waren Wolffram und Tannen Mitglieder<br />

einer Loge in Helmstedt, die demselben Orden angehörte wie die Loge in Halle,<br />

und später der neu gegründeten Logen in Jena und Göttingen. Nach dem erwähnten<br />

Ordensprinzip mußte eine der Logen, denen die Gründer angehörten, als Mutterloge<br />

die Gesetze übergeben. Aus den bisher bekannt gewordenen Quellen ist nicht<br />

ersichtlich, welche der beiden Logen in Helmstedt und Halle als Mutterloge fungierte.<br />

Als Hauptloge des Ordens käme in erster Linie Helmstedt in Betracht, zum al<br />

an beiden Gründungen Helmstedter Unitisten teilnahmen. Dafür spräche auch, daß<br />

von der Loge in Göttingen das rot-gelbe Band nach den Helmstedter Gesetzen und<br />

nicht das orangcfarbene Band von HaIIe übernommen worden ist (25, 93, 99).<br />

Ein Orden setzt begrifflich zwei oder mehrere Logen voraus, die sich zu diesem<br />

Zweck zusammengeschlossen haben und unter der gemeinsamen Leitung eines<br />

Ordensmeisters und in der Regel einer Hauptloge stehen. Die Helmstedter Gesetze<br />

entsprechen genau dieser Begriffsbestimmung und unterscheiden zwischen dem<br />

Ordensmeister, der der Hauptloge vorsteht, und dem Senior einer nachgeordneten<br />

Loge. Die Errichtung des Ordens kann daher erst stattfinden, wenn die gründenden<br />

Logen bereits existieren. In den Helmstedter Gesetzen sind die Bestimmungen über<br />

Ordensmeister und Hauptloge in einem Supplement enthalten, die den bei Gründung<br />

der Loge normierten Gesetzen später hinzugefügt worden sind. Das Supplement<br />

trägt kein Datum; es ist in derseJ.ben Handschrift in das Gesetzbuch eingetragen, wie<br />

die bei der Gründung der Loge stipulierten Gesetze, so daß es schon zur Zeit des<br />

ersten Sekretärs der Loge, Herweg (Liste Nr.3), niedergeschrieben worden ist.<br />

Dieser verließ Helmstedt im April 177 5. Einen weiteren Anhaltspunkt für den Zeitpunkt<br />

der Errichtung des Ordens geben die Vermerke in der Mitgliederliste bei<br />

v. d. Milbe (Nr.lI) und Spitzbarth (Nr.22), daß sie am 9. Oktober 1775 zum<br />

Ordensmeister bzw. Vize-Ordensmeister ernannt worden sind, während v. d. Milbes<br />

Vorgänger Herweg (Nr. I) noch als Senior bezeichnet wird.<br />

In der Literatur wird die Meinung vertreten, daß der Unitisten-Orden am<br />

I. oder 2. März 1774 in Halle durch den stud. theoI. Johann Georg Schütz aus<br />

Pommern gestiftet worden sei (44, 168; 36, 11 8). Wie diese Meinung zustandegekommen<br />

ist, ist nicht erkennbar, auch nicht, wie man sich die Einrichtung eines<br />

Ordens im einzelnen vorgesteIlt hat. In den neben den Helmstedter einzigen authentischen<br />

Urkunden des Unitisten-Ordens, die die Göttinger Loge betreffen, wird<br />

am Ende der Logenmatrikel gesagt: "Die akademischen Logen sind gestiftet worden<br />

in HaUe im Jahre 1774 durch Johannes Georg Schütz aus HaUe mit Hilfe seiner<br />

Freunde .•. " (drei Namen) (7, 66). Im "Kurtzen Auszug aus der Geschichte des<br />

Ordens" wird ausgeführt: "Die Entstehung und Einrichtung dieses Bundes verdanken<br />

wir dem ehrwürdigen Schütz, dem es im Jahre 1774 in Halle gelang, den Orden<br />

der Unitistcn zu stiften." (7, 56). Das ist eine verständlichere Formulierung, da sie<br />

die Lesart zuläßt, daß es der Initiative und der Tatkraft von Schütz zuzuschreiben<br />

ist, daß es zu der Errichtung des Ordens durch mindestens zwei Logen gekommen ist.<br />

Es wird auch hier zwischen Loge und Orden unterschieden. Anscheinend bezieht sich<br />

80<br />

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das Datum vom x. oder z. März 1774 auf die Gründung der Loge, während die<br />

Errichtung des Ordens alsbald nachfolgte, nam der Göttinger Urkunde nom im<br />

Jahre 1774.<br />

Von der Errichtung der Helmstedter Loge ist aus dem Vernehmungsprotokoll<br />

Hagemann nur bekannt, daß nicht v. d. Lühe, sondern Fritze (Liste Nr. z) daran<br />

beteiligt war; er brachte "den Orden eigentlim hierher". Simer werden hier wie in<br />

HaUe das allgemeine Ordensprinzip der förmlichen Logengründung beachtet worden<br />

sein, da "unächte" Logen kaum eine Chance gehaht hätten, sich in der konkurrierenden<br />

Welt der Orden zu behaupten und sogar einen weit verbreiteten und horn ange­<br />

ISChenen Orden zu entwickeln. Wer bei der Gründung der Logen in Halle und<br />

Helmstedt als Mutterloge fungiert hat, ist nicht bekannt. Pietzsch meint, daß die<br />

HaUesche Loge von Abtrünnigen einer dort hereits 1773 bestehenden Unanimitäts­<br />

Loge gegründet worden sei, die aum die Loge in Helmstedt errichtet habe (37, 68).<br />

Es ist aber kaum vorsteUbar, daß diese Unanimitätsloge von 1773 als Mutterloge<br />

bei der Errichtung einer Loge mitgewirkt haben sollte, die von ihren eigenen<br />

Abtrünnigen errichtet worden wäre. Unwahrscheinlich ist auch die Situation in<br />

HaUe, daß dort zwei Logen nebeneinander bestanden hätten, die sich heide Unitisten<br />

nannten und beide das orangefarbene Band als äußeres Erkennungszeimen hatten.<br />

Pietzsm ist nur insoweit beizupflimten, als er eine Klärung der Zweifelsfragen nur<br />

durch weiteres QuelIenmaterial für möglich hält, auch insoweit, als er auf die Loge<br />

Coronata Unitas in Helmstedt als mögliche Vorgängerin der Halleschen Loge<br />

hinweist.<br />

VII. Drei späte Ordens-Logen<br />

Nachdem C. Wolffram Michaelis 1785 von Jena nam Helmstedt zurückgekehrt<br />

war, traten die Erkennungszeichen des Harmonisten-Ordens in Helmstedter Stammbuch-Eintragungen<br />

in solchem Umfang in Erscheinung, daß auf die Errichtung einer<br />

Harmonistcn-Loge in HcImstedt zu schließen ist. Wolffram hat sich als Angehöriger<br />

des dritten, also höchsten Grades ausgewiesen, so daß er als besonders engagierter<br />

Harmonist als Mitgründer der von Jena aus gestifteten Loge in Betramt kommt.<br />

Das Stammbuch Mengen (2al) enthält folgende Eintragungen:<br />

I) April 85 Eirnler aus Lübeck<br />

1) I. 1.86 J. C. Kieff, theol. a. Bremen<br />

3) u. 3.86 J. A. F. Blum, jur. a. Hildesheim<br />

4) 14· 3.86 W. Kenst<br />

5) März 86 A. M. Jürgens, theol. a. Holstein<br />

6) März 86 C. Reumland, theol. a. d. Bremisrnen<br />

7) 1. 4.86 Fr. L. Meißner, jur. a. d. Uckermark<br />

8) 1. 5.86 C. v. Loneysen, jur. a. d. Braunsrnwg.<br />

9) 18. 8.86 A. H. F. Wegener, jur. a. d. Braunsrnwg.<br />

10) 1. 9.86 Chr. Wasser, jur. a. Oettingen<br />

I I) 3. 9.86 Carl Wolffram, jur. a. Helmstedt<br />

u) II. 9.86 A. H. Meincken, med. a. Hildesheim<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

z. Grad<br />

I. Grad<br />

z. Grad<br />

I. Grad<br />

1. Grad<br />

I. Grad<br />

z. Grad<br />

3. Grad<br />

3. Grad<br />

I. Grad<br />

3. Grad<br />

z. Grad<br />

81


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

13) 14. 9.86 E. G. Nolte, theol. a. Magdeburg<br />

14) Sept. 86 J. A. Cramer, jur. a. Kopenhagen<br />

15) 5.11.86 M. H. OItermann, jur. a. d. Bremismen<br />

Im Stammbuch W olffram findet sich von dessen Hand<br />

16) Ostern 87 J. B. Carpzow, jur. a. IIelmstedt<br />

I. Grad<br />

I. Grad<br />

I. Grad<br />

z. Grad<br />

Im Nachlaß de5 Studentenhistorikers Wilhe1m Fabricius ist das Konzept einer<br />

Rede des Logenmeisters der Loge "Ernestine zur Sonne" in Helmstedt vom Z3.<br />

April 1789 erhalten geblieben, die wie folgt beginnt: "Zuerst muß ich die schmerzliche<br />

Pflicht erfüllen, Ihnen, werte Brüder, den Tod eines unserer (ältesten) (ehrwürdigsten)<br />

vortrefflichsten und geliebtesten Brüder, des Herrn Dr. und Professor<br />

der Philosophie auf der Gesamtakademie Jena bekannt zu machen. Er starb am<br />

1. Januar dieses Jahre5 im 58. Lebensjahre. Er war eine Zierde unseres erhabenen<br />

Ordens, als Gelehrter mit Ruhm bekannt, und ebenso sehr wegen seiner seltenen<br />

Rechtschaffenheit und Tugend bewundert und geliebt. Einer der ältesten Verehrer<br />

der Harmonie und einer unserer würdigsten Brüder" (37, 66).<br />

Diese Ansprache könnte von Carl Wolffram gehalten worden sein, der in seiner<br />

an den Herzog von Braunschweig gerichteten Verteidigungsschrift vom 6. 1 I. 1797<br />

(rd) den in dem Konzept gemeinten Professor Wiedeburg in Jena als "unseren<br />

Lehrer, unseren Ratgeber, unseren Freund" bezeichnet. Im Jahre 1791 erhielt Wolffram<br />

den Auftrag, das Ritual für ein verbessertes System des Ordens auszuarbeiten.<br />

Zugleich wurde er ,gebeten, die Oberaufsicht über den Orden als Nachfolger Wiede­<br />

,burgs zu übernehmen. In Durchführung dieses Auftrages wurde anscheinend eine<br />

Direktorial-Loge in Braunschweig errichtet, wohin Wolffram inzwischen seinen<br />

Wohnsitz verlegt hatte. Im Jahre 1795 erklärte Wolffram, verärgert insbesondere<br />

über Vorgänge in der Göttinger Loge, daß er sein Versprechen, eine Zeitlang die<br />

Oberaufsicht über den Orden zu führen, redlich erfüllt habe und nunmehr durch<br />

Umstände veranlaßt sei, abzutreten. Man möge ihn künftig so betrachten, als wenn<br />

er dem Orden nicht mehr angehöre.<br />

Auch in Helmstedt schwand das Interesse an dem Orden. Anfang der neunziger<br />

Jahre finden sich noch Erkennungszeichen in Stammbüchern, nach 1795 jedoch keine<br />

mehr. Im Jahre 1798 war die Loge bereits so sehr in Vergessenheit geraten, daß sich<br />

eine neue Verbindung mit dem Namen Harmonia etablieren konnte. Diese hatte<br />

nach ihrer Gründtmgsurktmde den Zweck: "Ganz entfernt von den Zwecken<br />

der gewöhnlichen Orden, die ihre Existenz noch über die Studentenjahre hinaussetzen,<br />

hat diese Verbindung blos die Absicht, den bisher unbeständigen Comment<br />

auf hiesiger Unversität in einen guten zweckmäßigen .•• Comment umzuschaffen."<br />

(u; 4, 87). Die Verbindung war also keine Ordens-Loge; von einer förmlichen<br />

Logengründung kann daher keine Rede sein.<br />

In demselben Jahr 1785, in dem Wolffram von Jena zurückkehrte, kam kurz vor<br />

ihm Dr. Christian Locber aus Erfurt nach Helmstedt und errichtete hier eine Loge<br />

seines Inseparabilisten-Ordens. Er hatte bereits 1770 in Erfurt eine Loge "Sincera<br />

Concordia" als Tochter-Loge der Dresdner Loge "Gloriosa Amicitia" im Orden<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

der Unzertrennlimen errichtet, die im Jahre 1774 ihren Namen in "Inseparabilis<br />

Concordia" änderte (40, 107)' Diese gründete weitere Logen, die zum Orden der<br />

Inseparabilisten zusammengeschlossen wurden. Bekannt sind außer Erfurt die Logen<br />

in Jena, Halle, Erlangen, Frankfurt (Oder) und Leipzig. Die Helmstedter Loge<br />

scheint die jüngste Loge dieses Ordens gewesen zu sein.<br />

Schon bald nam seiner Ankunft entwi


7. Und hat einer Ursach, so muß er sich nicht tückisch und rachgierig bezeigen,<br />

sondern die gehörigen Rechtsmittel gebrauchen und also rechtschaffen gegen ihn<br />

verfahren.<br />

8. Man suche einem jeden wohl zu thun, soviel einem möglich ist.<br />

9. Es ist niederträchtig, sich aus bloßer Neubegirde in fremde Händel zu mischen und<br />

Geheimnisse zu erforschen, die uns nichts angehen, weil es alleweil nachtheilige<br />

Folgen nach sich zieht.<br />

10. Es muß sich Niemand mit ungebührendcm Stolze über -andere erheben.<br />

I I. Man muß sich besonders dankbar gegen die bezeigen, die sich um uns verdient<br />

gemacht haben.<br />

u. Der Staat besorgt das allgemeine Beste, folglich muß ein jeder =, der mit dazu<br />

berufen ist, diese 1\ aufs genaueste erfüllen.<br />

13. Ein jeder ist verbunden, ein patriot gegen seine Regierungsform zu seyn.<br />

14. Nächst diesem muß niemand weder sich noch seine Familie durch Verschwendung<br />

und Nachlässigkeit seiner Geschäfte unglücklich madlen, kurz ein jeder<br />

muß ein ebenso guter Hausvater als Bürger seyn.<br />

15. Ohnfehlbar wird nur dieses den Charakter eines tugendhaften =s ausmachen<br />

können, wenn aber derselbe ohne die besten Grundsätze, zu welchen uns nur<br />

allein die Religion verweisen kann, ohnmöglich bestchet, so folget, daß<br />

16. jeder auch in diesem Falle alle Ärgernisse verhüten müsse durch Beobamtung der<br />

uns von A und Menschen vorgeschriebenen Gebräuche.<br />

17. Es sind also auch leichtsinnige Spöttereyen über religiöse Sachen zu verabsmeuen<br />

und geziemet sich vielmehr, jederlcit anständig und vernünftig sich auszudrücken.<br />

18. Diese Pflichten eines rechtschaffenen Mannes soviel als möglich zu erfülIen und<br />

zur Bestrebung derseLben uns mehr u. mehr anzufeuern und aufzumuntern, darauf<br />

nur allein ist unsere Verbindung errichtet worden, die Stifter derselben sind<br />

(rühmlichen Andenkens) die ehrwürdigen Herren B. und M. 'Sie errichteten denselben<br />

a. o. 1103 den I ten Saturn und nannten ihn A. S. F.<br />

19. Die =' = sind aber nimt allein verbunden, obige allgemeine 1\ 1\ zu erfülIen,<br />

sondern auch die 1\ der unzertrennlichen A.<br />

Literatur- und Quellen-Verzeichnis<br />

1) Akten des Niedersächsischen Staatsarchivs Wolfe1lbüttel<br />

a) 37 Alt l594<br />

b) 37 Alt l595<br />

c) 37 Altl596<br />

d) 37 Alt l597<br />

e) 37 Alt 1598<br />

88<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


z) Studenten-Stammbücher<br />

a) Eingestellt beim Nds. Staatsarchiv Wolfcnbüttcl<br />

a) Achmet, C. P., theol. a. Braunschweig<br />

b) v. Bülow, J. J. F., jur. a. Hannover<br />

c) Cleve, C. A., a, Braunschweig<br />

d) Georgi, J. D., Achera-Mansfeldensis<br />

e) Grove, K. F., jur. a. Eschershausen<br />

f) Hennings, J. J., a. Braunschweig<br />

g) Hoffmeister, J. L. c., a. Braunschweig<br />

h) Hüpeden, G. H., a. Hoya<br />

i) Lüdcrs, W. L., B. HasseIfeIde<br />

j) Manxwordt, J. 5., a. Schöningen<br />

k) Meibom, J. G., a. Wolfenbüttel<br />

I) Mengen, J. A. J., a. Braunschweig<br />

m) Niemann, G. W. J., a. 5chöppenstedt<br />

n) Pricelius, J. G. C., a. Helmstedt<br />

0) Richter, F. W., theol.<br />

p) du Roi, J. P., a. Braunschweig<br />

q) Schmidt, H. N., jur. a. Braunschweig<br />

r) Schroeter, J. H., theol. a. Braunschweig<br />

5) Stoeter, J. H., theo!. a. Helmstedt<br />

t) Soellig, Carl, theol. a. Blankenburg<br />

u) Stradc, J. S., jur. a. Idstein<br />

v) Trier, J. C.<br />

w) Unbekannter Holsteiner Student<br />

x) Wiedemann<br />

y) Winter, Heinr., a. Braunschweig<br />

z) Wolffram, Carl, jur. aus Helmstedt<br />

b) Eingestellt beim Städtischen Museum in Göttingen<br />

a) Heusinger<br />

b) Knochenhauer<br />

VI Hs I]<br />

Nr·75<br />

54<br />

6z<br />

51<br />

8z<br />

79a<br />

85<br />

56<br />

76a<br />

70<br />

83<br />

9 0<br />

89<br />

75 a<br />

44<br />

51<br />

76<br />

81<br />

77<br />

53<br />

58<br />

60<br />

48a<br />

78<br />

50<br />

84<br />

c) Eingestellt beim Institut für Homschulkunde in Würzburg<br />

Emerim<br />

d) Eingestellt bei der Städtischen <strong>Bibliothek</strong> in Nümberg<br />

Will, Georg Andreas, phi!. a. Altdorf Will III 534<br />

e) Im Besitz von Dr. Hans Stula in Hannover<br />

v. Held, Hans<br />

J) Allgemeine Deutsche Biographien<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

4) Asche, Marta, Der akademische Senat und die studentischen Verbindungen an der Universität<br />

Helmstedt im 18. Jahrhundert. In: <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong> 1964, Band 45<br />

(Wolfenbüttel 1964)<br />

5) Baldinger, E. G., Biographien jetzt lebender Ärzte, Band 1,1. Stüdc (Jena 1770)<br />

6) Bauer, Erim, Die Gesetze des Rostocker Constantistenordens von 1796. In: "Einst und<br />

Jetzt" Bd. 19, Jahrbum 1974 des Vereins für corpsstudentisme Geschichtsforschung<br />

7) Bauer, Erich,und F. A. Pietzsch, Zum Göttinger Unitistenorden (1786-1799). In: "Einst<br />

und Jetzt" Band 13, <strong>Jahrbuch</strong> 1968 des Vereins für corpsstudentisme Gesmimtsforsmung<br />

8) Begemann, Wilh., Der Orden der Unzertrennlichen des 18. und die Frumtbringende<br />

Gesellsmaft des 17. Jahrhunderts (Berlin 1910)<br />

9) Deneke, Ouo, Göttinger Studenten-Orden (Göttingen 1938)<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

89


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

10) Dressei, Albert, Die Landsmannsdlaften und Studentenorden an der Universität Helmstedt.<br />

In: <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für Braunschweig 14. Jahrgang, 1915 und 1916<br />

(Wolfenbüttcl 1916)<br />

11) Deuerlein, Ernst, Aus Peter Hebels Erlanger Studentenzeit 1775-1780. In: "Einst<br />

und Jetzt" Band 8, <strong>Jahrbuch</strong> 1963 des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung<br />

I2) Eberhard, Studien über Farbensymbolik. In: Akademische Monatshefte Jahrgang XX<br />

I3) Eckstein, F. A., Geschichte der Freimaurer-Loge im Orient von Halle (Halle 1844)<br />

I4) Eschenbach, J. c., Annalen der Rostocker Akademie Bd. I (Rostock 1788)<br />

I5) Fabricius, Wilh., Die Deutschen Corps, 2. Auf!. (Frankfurt 1926)<br />

I6) Geschichte der Universität Jena. Ein Kollektivwerk (Jena 1958)<br />

I7) Guhrauer, G. E., Joachim Jungius und sein Zeitalter (Stuttgart 1850)<br />

I8) Harnack, Ad., Geschichte der Akademie der Wi3senschaften (Berlin 1900)<br />

I9) Hazard, Paul, Die Krise des europäischen Geistes 1680-1715 (Deutsche übersetzung<br />

Hamburg 1957)<br />

20) Heer, Georg, Studentenorden der Universität Marburg seit Mitte des 18. Jahrhunderts.<br />

In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde Band 56 (Kassel<br />

19 2 7)<br />

2I) Hirschings Historisch-literarisches Handbuch Band 16, Abt. 2 (Leipzig 1815)<br />

22) Kangro, H., Joachim Jungius, Experimente und Gedanken zur Begründung der Chemie<br />

als Wissenschaft (Wiesbaden 1968)<br />

23) Keller, Ludwig, Die Großloge Indissolubilis und andere deutsche Großlogen-Systeme<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Monatshefte der Comenius-Gesellschaft 16. Jahrg.<br />

(Jena 1907)<br />

24) Klopp, Onno, Die Werke von Leibniz (Hannover 1872)<br />

a) Band 2 b) Band 5 c) Band 6<br />

25) König, Aus zwei Jahrhunderten (Halle 1894)<br />

26) Koppe, J. c., Jetztlebendes gelehrtes Mecklenburg; TeillII (Rostock 1783)<br />

27) Krücke, Carl, Deutsche Mäßigkeitsbestrclmngen und -vereine im Reformationszeitalter.<br />

In: Archiv für Kulturgeschichte Band 7 (Berlin 1909)<br />

28) Krumwiede, H. W., Molans Wirken für die Wiedervereinigung der Kirchen. In: <strong>Jahrbuch</strong><br />

der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte Band 61 (BIomberg 1963)<br />

29) Krumwiede, H. W., Neuere Arbeiten über den Unionstheologen Georg Calixt. In:<br />

<strong>Jahrbuch</strong> der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte Band 61 (BIomberg 1963)<br />

30) Merzdorf, Der Concordienorden nach den bis jetzt unbekannten Originalakten. In:<br />

Latomia, Freimaurerische Vierteljahrszeitschrift Band II (Leipzig 1863)<br />

3I) v. Nettelblatt, ehr., Geschichte freimaurerischer Systeme (Berlin 1879)<br />

32) Neumark, Georg, Der Neu-Sprossende Teutsche Palmbaum (Nümberg 1668)<br />

33) <strong>Jahrbuch</strong> des Vereins für niederdeutsche SprachforsdlUng 1934'5 (Hamburg 1935)<br />

34) Olechnowitz, Geschichte der Universität Rostock (Berlin 1969)<br />

35) Peuckert, W. E., Die Rosenkreutzer (Jena 1928)<br />

36) Pietzsch, F. A., Der Unitistenorden in Leipzig und das Stammbuch des stud. C. A. Herzog<br />

aus den Jahren 1800-1802. In: "Einst und Jetzt" Band 7, <strong>Jahrbuch</strong> 1962 des Vereins<br />

für corpsstudentische Geschichtsforschung<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


37) Pietzsch, F. A., Unklarheiten in der Studentengeschichte - Ordensverbindungen. In:<br />

"Einst und Jetzt" Band 14. <strong>Jahrbuch</strong> 1969 des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung<br />

38) Reichard, H. A. 0 .• Seine Selbstbiographie. herausgegeben von Herm. Uhde (Stuttgart<br />

1877)<br />

39) v. Reinbeck, Leben und Wirken des Dr. Th. Joh. Gust. Reinbedl: (Stuttgart 1841)<br />

40) Richter, W .• Concordienlogen im Orden der Unzertrennlichen. In: Göttinger <strong>Jahrbuch</strong><br />

1974 (Göttingen 1974)<br />

41) Richter, W., Das allgemeine Ordensprinzip der förmlichen Logengründung. In: "Einst<br />

und Jetzt" Band :u, <strong>Jahrbuch</strong> 1976 des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung<br />

42) Richter, W., Der Esperance- und ZN-Orden. In: "Einst und Jetzt" Band 19, <strong>Jahrbuch</strong><br />

1974 des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung<br />

43) Richter, W., Der Orden der Harmonie. In: "Einst und Jetzt". Band 18, <strong>Jahrbuch</strong> 1973<br />

des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung<br />

44) Schulze, Fr., und Paul Ssymank, Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis<br />

zur Gegenwart. 193 1,4. Auf!. (München 1932)<br />

45) Schuster, Georg, Die geheimen Gesellschaften und Orden (Leipzig 1904)<br />

a) Band I b) Band z<br />

46) v. Seydewitz, Thea, Ernst Christoph Graf Manteuffel (Dresden 1916)<br />

47) Sommer, Jacob, Westfälisches Gildenwesen. In: Archiv für Kulturgeschichte Band 7<br />

(Berlin 1909)<br />

48) Suphans Herder-Ausgabe Band 14<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

49) Totok-Haase, Leibniz, Sein Leben, sein Wirken, seine Welt (Hannover 1966)<br />

50) Weidlich, Christoph, Zuverlässige Nachricht von den jetzt lebenden Rechtsgelehrten,<br />

3. Teil (Halle 1759)<br />

51) Weinbold, Karl, Heinrich Christi an Boie (Halle 1868)<br />

52) Wiedcburg, Paul, Der junge Leibniz, ·das Reich und Europa (Wiesbaden 1961)<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Die unveröffentlichten Reiseberichte in<br />

der Universitätsbibliothek Clausthal im Rahmen<br />

der Reisetätigkeit Harzer Berg- und Hüttenleute<br />

Von<br />

Die tri c h Hoff man n (f)<br />

In der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind<br />

von der Leitung des Harzer Berg- und Hüttenwesens jüngere Führungsnachwuchskräfte<br />

in andere Bergbaugebiete und zu anderen Hütten geschickt worden, um ihr<br />

Wissen zu erweitern und Erfahrungen zu sammeln. über diese Reisen waren schriftliche<br />

Berichte an das Bergamt abzuliefern, damit auch die zu Hause Gebliebenen<br />

über die Eindrücke und Erkenntnisse der Reisenden unterrichtet wurden. Diese<br />

Reiseberichte sind vom Bergamt der Clausthaler Lehranstalt zur Verfügung gestellt,<br />

da ihre Hörer damals vorwiegend Angehörige des Harzer Bergbaus waren und die<br />

Bergverwaltung auf deren Unterrichtung über die Verhältnisse in anderen Bergbauoder<br />

Hüttenbezirken Wert legte. Eine größere Anzahl dieser handschriftlichen Beridlte<br />

befindet sich heute in der <strong>Bibliothek</strong> der Technisdlen Universität Clausthal.<br />

Der älteste dieser in der Universitätsbibliothek vorhandenen Reiseberichte<br />

stammt aus dem Jahre 1764 von dem damaligen Einfahrer, späteren Oberbergmeister,<br />

Georg Andreas Steltzner (1725-1802). Steltzner war auf Wunsch des<br />

Bergdrosten, späteren Berghauptmannes, Claus Friedrich von Reden, der sich auf<br />

einer großen Belehrungsreise durch Europa befand, Ende des Jahres 1763 nach<br />

Sachsen nachgereist. Steltzner gibt in seinem Bericht das wieder, was er während<br />

seines einmonatigen Aufenthaltes in Sachsen an technisch Wissenswertem kennengelernt<br />

hat. Der umfangreiche Reisebericht Redens befindet sich heute als Leihgabe<br />

der Familie von Reden im Staatsarchiv Detmold. Die entsprechenden umfangreichen<br />

Reisenotizen von den Bergdrosten, späteren Berghauptleuten, Franz August von<br />

Meding und Friedrich Otto Burchard von Reden, um die Wende zum 19. Jahrhundert<br />

befinden sich im Oberbergamtsarchiv.<br />

Der nächste in der Universitätsbibliothek vorhandene handschriftliche Reisebericht<br />

ist 15 Jahre jünger. Er stammt schon aus der Zeit nach Gründung der<br />

Clausthaler Lehranstalt und berichtet von einer Reise, welche der Markscheidergehilfe<br />

Carl August Rausch (geb. 1750) im Jahre 1779 nach Mitteldeutschland und<br />

in das sächsische Erzgebirge unternommen hat. Der Bericht (278 Seiten) ist in zwei<br />

Teile geteilt, einer Beschreibung der Schieferflöz-Bergwerke im Mansfeldischen, zu<br />

Rothenburg, zu Bottendorf und der Steinkohlen-Bergwerke zu Wettin, Löbejün und<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

93


Dölau (100 Seiten Handschrift) sowie einer Beschreibung einiger Bergwerke im<br />

chursächsischen Erzgebirge (178 Seiten Handschrift). Leider sind die zu diesen<br />

Berichten ursprünglich gehörenden, aus der Hand eines Markscheiders sicherlich<br />

vorzüglidt ausgeführten, Zeichnungen heute nicht mehr aufzufinden.<br />

Zur Person von Rausdt bleibt folgendes zu bemerken: Als Sohn eines bekannten<br />

Clausthaler Markscheiders ist Rausdt nach dem Schulbesuch als Markscheiderlehrling<br />

bei seinem Vater ausgebildet worden. Im Jahre 1771 wird er nach beendeter Ausbildung<br />

Marksd1eidergehilfe bei seinem Vater. Im nächsten Jahr geht er zur Vervollkommnung<br />

seines Wissens nach Göttingen und läßt sich dort an der Universität<br />

als Student der Mathematik einschreiben. Nadt beendetem Studium ist er wieder als<br />

Markscheidergehilfe in Clausthal bei seinem Vater tätig.<br />

Nach seiner Rückkehr von der Reise wird Rausch zum Markscheider beim Bergamt<br />

in Zellerfcld bestellt. Im Laufe der Jahre 1779 bis 1781 besucht er die wichtigsten<br />

Salzwerke Deutschlands und berichtet darüber in einer 290 Seiten umfassenden<br />

Handschrift, die sich ebenfalls in der Universitätsbibliothek befindet. Leider<br />

fehlen heute audt hier die s. Zt. dazu gehörenden Zeichnungen. In der Arbeit<br />

werden folgende Salzwerke beschrieben: Artern (27 Seiten), Dürrenberg (43 Seiten),<br />

Kösen (5 Seiten), Halle (67 Seiten), Allendorf (21 Seiten), Nauheim (27 Seiten),<br />

Wimpfen (9 Seiten), Hall am Kocher (9 Seiten), Traunstein (10 Seiten), Reichenhall<br />

(28 Seiten), Hallstein (40 Seiten). Auf Grund eines Augenleidens scheidet<br />

Rausch im Jahre 1785 als Markscheider aus und wird Salzschrei;ber auf der damals<br />

neben Lüneburg bedeutendsten hannoverschen Saline Rothenfelde. Seit 1797 ist er<br />

Salineninspektor der Saline Sülbeck.<br />

Im Sommer 1779 werden "auf höheren Orts geschehene Verordnung der Steiger<br />

Johann Heinrich Haherland und der Untersteiger Carl August Schwabe nach auswärtigen<br />

Bergwerken geschickt, ,um sich derer kundig zu machen". Sie reisen nach<br />

Mitteldeutschland (Eisleben) und weiter über Merseburg, Leipzig, Wurzen, Meißen<br />

und Dresden nach Freibcrg, wo sie am 3. Juli eintreffen. Hier und im sächsischen<br />

Erzgebirge halten liie sich bis zum 19. Dezember auf. Die Reise sollte über Böhmen<br />

weitergehen, doch erhalten sie keine Erlaubnis zur Befahrung der böhmischen<br />

Werke, so daß der Weg von Johanngeorgenstadt über Karlsbad, Prag und Iglau<br />

nach Wien und weiter nach Ungarn führt. Am 12. Februar 1780 sind sie wieder<br />

zurück in Clausthal.<br />

Von dieser Reise ist heute nur noch ein 341 Seiten umfassender handschriftlicher<br />

Bericht über die sächsischen Werke in der UniveI'Sitätsbibliothek vorhanden. Die<br />

übrigen Teile des Reiseberichts und sämtliche dazugehörenden Zeichnungen fehlen.<br />

Zu den Reisenden selbst 'bleibt zu bemerken, daß Johann Heinridt Haberland im<br />

Jahre 1754 in Clausthal als Pochknabe zu arbeiten angefangen hat. Von 1758 bis<br />

1765 war er als Soldat eingezogen (Siebenjähriger Krieg). 1781 wurde er Einfahrer<br />

und zwei Jahre darauf Geschworener im Clausthaler Bergbau. Seit 1787 ist er Unterbergmeister<br />

und seit 1797 als Nachfolger des Oberbergmeisters Steltzner Vizeoberbergmeister<br />

beim Bergamt in Clausthal. über Carl August Schwabe ließ sich in den<br />

Akten nichts finden.<br />

94<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Nach dem Titel einer Akte im Findbuch "Reisebericht der IIüttenleute Uslar<br />

und W;alter zu Clausthal - 1781 ", die heute im Oberbergamts archiv nicht mehr<br />

aufzufinden ist, waren in diesem Jahre der Hüttenschreiber Philipp Daniel von Uslar<br />

(1759-1825) und der Hüttenwädlter Georg Ernst Walter (gest. 1793 als Berggegenprobierer)<br />

auf einer Belehrungsreise.<br />

Im September 1781 bitten der Grubensteiger S. A. Kast, der Kunststeiger Georg<br />

Friedrich Rottmann und der Untersteiger Johann Friedrich Bo


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erteilen im März 1786 Trebra und einem von ihm zu wählenden Hüttenbedienten,<br />

es handelt sich dabei um den Hüttenschreiber Philipp Daniel von Uslar, dem Härer<br />

und späteren Schwiegersohn des Bergapothekers Ilsemann, die Erlaubnis zur Unterrichtung<br />

über die Amalgamationsversudle für vier Monate nach Wien und nach<br />

Ungarn zu reisen. Gleichzeitig wird der hannoversche Resident in Wien beauftragt,<br />

die zur Besichtigung der Bergwerke erforderliche Genehmigung der österreichischen<br />

Staatskanzlei zu beschaffen. Im Juni 1786 treten die beiden ihre Reise an. Trebra<br />

hatte dabei die Erlaubnis erhalten, Erze vom Harz zu entsprechenden Versuchen<br />

mitzunehmen. Der Urlaub wird später auf sechs Monate verlängert. Dabei erfolgt<br />

während einer Versanunlung von Fachleuten in Glashütte (Szkleno) in der heutigen<br />

Slowakei im September 1786 durch Born und Trebra die Gründung der Societät<br />

der Bergbaukunde, der sich im Laufe der nächsten Zeit etwa 150 meist im Bergbau<br />

führende Persönlichkeiten aus 15 verschiedenen Ländern anschließen. Die Berichte<br />

Trebras über die Reise und Uslars über die Ergebnisse der mit den Clausthaler<br />

ErL.en in Schemnitz durchgeführten Versuche befinden sich im Hauptstaatsarchiv<br />

Hannover. Im übrigen hat Born die Ergebnisse seiner Versuche selbst veröffentlicht<br />

1). Trebra erhielt für die Reise einen Zuschuß von 1200 Talern.<br />

Wie wir aus den Bergamtsprotokollen wissen, befuhr im Jahre 1790 der Obergeschworene<br />

Georg Christian Grösch (1750-1792) aus Clausthal im Auftrage des<br />

Bergamtes zehn \Yochen lang obersächsische Werke. über diese Reise läßt sich<br />

heute kein Bericht mehr finden.<br />

In der ,Zeit vom l5.Mai 1792 bis zum l3.Januar 1793 unternahm der Hüttengehilfe,<br />

ein Hörer der Ilsemannschen Vorlesungen und spätere Hüttenreuter in<br />

Goslar, Friedrich Seidensticker, der Sohn eines Hüttenreuters in Clausthal, mit Genehmigung<br />

der Kammer in Hannover und mit genauer Instruktion des Bergamtes<br />

eine Belehrungsreise in das Mansfcldische und in das sächsische Erzgebirge. Der<br />

H4 Seiten umfassende handschriftliche Reisebericht befindet sich nicht in der Universitätsbibliothek<br />

sondern im Oberbergamtsarchv; er soll hier aber der Vollständigkeit<br />

harber mit angeführt sein.<br />

Vom 9. September 1793 bis zum 15. Mai 1794 befinden sich der Eisenhüttenschreiber<br />

Konrad Heinrich Stünkel (1763-1826) und der Hüttengehilfe Gottlob<br />

Weinschenk (-1803) auf einer großen Belehrungsreise. Vom Bergamt in Clausthal<br />

war ihnen dabei aufgegeben, nicht allein die berühmtesten sächsischen und schlesischen<br />

Eisenhütten -in hüttenmännischer Hinsicht zu befahren, sondern auch auf<br />

alles dasjenige zu achten, was von nützlichen Einrichtungen, vorteilhaften Fabriken,<br />

Bauten und besonders Maschinen bei Berg- und Hüttenwerken ihnen auf der Reise<br />

aufstößt.<br />

über diese Reise befindet sich in der Universitätsbibliothek ein 856 Seiten umfassender<br />

handschriftlidler Bericht mit Zeichnungen. Die Reise ging über Nordhausen,<br />

Eisleben, Rothcnburg (Bückling'sche Dampfmaschine!), Halle, Leipzig,<br />

Eilenburg, Torgau, Müd


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rich Stünkel, von Rothehütte nach Mägdesprung, Thale und Blankenburg zu den<br />

dortigen Eisenhüttenwerken durchgeführte Fußreise liegt ein gedruckter Bericht<br />

(63 Seiten) vor, so daß hier nicht weiter eingegangen zu werden braucht 2). Blumhof<br />

hatte ebenso wie Carl August Rausch in Göttingen studiert.<br />

In diesem Zusammenhang soll auch die Reise erwähnt werden, welche Johann<br />

Friedrich Ludwig Hausmann (178z-1859) in Begleitung von Christian Leopold<br />

von Buch in den Jahren 1806/ I 807 nach Skandinavien unternahm und über die<br />

ebenfalls ein gedruckter Bericht vorliegt 8). Hausmann war nach juristischem und<br />

naturwissenschafdichem Studium in Göttingen im Jahre 1803 Bergamtsauditor in<br />

Clausthal geworden. Im Jahre 1809 wurde er Generalinspektor der Berg-, Hüttenund<br />

Salzwerke in Kassel, wobei ihm auch der Harzer Bergbau unterstand. Seit 181 I<br />

als Professor in Göttingen ist er vielfach lehrend und beratend für den Harzer<br />

Bergbau tätig geworden.<br />

Während der Zeit des Königreiches Westphalen wurden im Jahre 1811 der<br />

Clausthaler Maschineninspektor Ludwig Christoph Mühlenpfordt (1775-1864) und<br />

der hessische Hüttenmeister Schwedes aus Richelsdorf auf eine große Studienreise<br />

geschickt. Für diese Reise liegt ein genauer Reiseplan vur: Sechs Wochen sächsisches<br />

Erzgebirge, dann einige böhmische Werke, darunter das Werk IIorozowitz, weiter<br />

entweder unmittelbar über Wien nach Steiermark und Kärnten (Eisenerz, Vordernberg,<br />

Hüttenberg, Villach) oder durch Niederösterreich nach Ungarn (Schemnitz,<br />

Krenmitz, Neusohl, Herrengrund - zwei bis drei Monate), schließlich nach Oberschlesien<br />

(Tamowitz, Wieliczka, Königshütte, Gleiwitz, Malapane, Kreuzberg -<br />

zwei bis drei Monate) sowie Waldenburg und Lausitz (Kupferberg, Friedrichstaler<br />

und Mückenberger Werke) und, soweit die Zeit noch reichte, ü'ber Berlin<br />

zurück. Nach Möglichkeit sollten Modelle mitgebracht werden, doch ergab sich, daß<br />

diese kaum zu beschaffen waren. Ein Bericht über diese Reise läßt sich heute nicht<br />

mehr finden.<br />

Fünf Jahre später werden der Hüttenschreiber, spätere Oberfaktor, in Rothehütte<br />

Heinrich Andreas Biewend, der Baugehilfe, spätere Masch'inendirektor, Johann<br />

Karl Jordan (1789-"1861) sowie der Absolvent der Bergschule und Hüttengehilfe,<br />

spätere Hüttenschreiber in Clausthal, Karl Friedrich August Schönian (1787-1827)<br />

auf eine große Reise geschickt. Die Reise führt sie vom z. Juni 1816 bis zum<br />

14. Februar 1817 durch Mitteldeutschland (Eisleben) und die Mark nach Schlesien<br />

und Sachsen. E6 geht also diesmal nicht mehr nach Österreich-Ungarn. Von dieser<br />

Reise sind 15 durch Skizzen erläuterte handschriftliche Einzelberichte der Teilnehmer<br />

in der Universitätsbibliothek vurhanden, die insgesamt etwa 780 Seiten<br />

umfassen. Besonders ausführlich werden dabei beschrieben: Die Hüttenarbeiten auf<br />

den Mansfclder Hütten, die Messinghütte zu Hegermühle bei Eberswalde, die<br />

lIalsbrücker SchmeIzhütte bei Freiberg, die Friedrichshütte bei Tarnowitz in Oberschlesien<br />

und in Niederschlesien das Morgensteiner Vitriol- und Schwefelwerk bei<br />

2) Vgl. BI u m hof. J. G. und S t ü n k e I, J. G.: Beobachtungen auf einer Reise in<br />

das Anhaltische, besonders in Rüd


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Schönbach, die Rudolstädter Schmelzhütte bei Rudolstadt sowie die Arsenikfabrikation<br />

zu Reichenstein. Einige Jahre nach ihren Reisen haben Mühlenpfordt, Jordan<br />

und Schönian begonnen, Unterricht an der Bergschule in Clausthal zu erteilen.<br />

Ober eine in der Zeit vom 11. Mai bis 9. Juni 18zo durchgeführte Studienreise<br />

berichtet der Eisenhüttengehilfe Kar! Friedrich August Werlisch (1798-1877) unter<br />

dem Titel "Bemerkungen über die Saline zu Schönebeck, Eisengießerei bei Berlin,<br />

Münze und Porzellanmanufaktur in Berlin, über die Lioner Gold- und Silberfabrik<br />

von Hempel und Schulunann und die Maschinenfabrik von Freund in Berlin, ferner<br />

über die Kupfer-, Eisen- und Messingwerke bei Neustadt-Eberswalde, das Alaunwerk<br />

bei Freienwalde und das Eisenwerk Mückenberg". Der vor.lügliche mit Skizzen<br />

erläuterte handschriftliche Reisebericht (119 Seiten) befindet sich in der Universitätsbibliothek.<br />

Werlisch ist dank seiner Tüchtigkeit vom Bergschüler zum Bergrat<br />

und Leiter des gesamten Harzer Eisenhüttenwesens aufgestiegen.<br />

Nur aus den Akten können wir entnehmen, daß im Jahre 1830 Wedisch zusammen<br />

mit dem Maschinenmeister Johann Karl Jordan in England gewesen ist. Ein<br />

Bericht über diese Reise liegt heute nicht mehr vor. Auf Vorschlag des Maschineninspektors<br />

Jordan genehmigte das .Ministerium in Hannover dem bei dem Bauhofe<br />

in Clausthal als "Maschinisten" beschäftigten Bergschulabsolventen Hans Schönian<br />

(geb. 1819), einem Neffen des oben erwähnten Carl Friedrich August Schönian,<br />

im Jahre 1843 eine achtmonatige Instruktionsreise in die Rheinlande, nach Belgien,<br />

England, Schottland und Irland. Anscheinend ist Schönian, der im Jahre 1850 in die<br />

Leitung der Maschinenfabrik von Schöttler & Co. in Magdeburg-Sudenburg eintrat,<br />

aus Zeitmangel nicht mehr dazu gekommen, einen Reisebericht zu verlassen.<br />

Im übrigen hören wir in nächster Zeit mit Ausnahme besonderer Fälle, auf die<br />

wir noch zurückkommen werden, nichts mehr von großen gemeinsamen Studienreisen.<br />

Einzelne Beamte besuchen nur noch bestimmte Werke und berichten darüber.<br />

So reist im Jahre 18z8 der Bergsdlulabsolvent, spätere Hüttensdlreiber und Bergschullehrer,<br />

Friedrich Ferdinand Seidensticker (18°3-1879) zur Loher Eisenhütte<br />

bei Siegen und zum Stahlberg bei Müsen. Sein handschriftlicher Reisebericht befindet<br />

sich in der Universitätsbibliothek. Aus dem Jahre 1836 finden sich Reisenotizen<br />

des Andreasberger Hüttenmeisters Juhann Karl Julius Friedrich Wilhelm Seidensticker,<br />

eines Vetters des oben erwähnten Friedrich Ferdinand Seidensticker über<br />

die Arsenikwerke zu Reichenstein in Schlesien, zu Riesenhain in Böhmen und zu<br />

Ehrenfriedersdorl in Sachsen sowie in einem besonderen lieft Notizen über die<br />

Anwendung heißer Gebläse1uft auf der Obermuldner Hütte bei Freiberg. Diese 65<br />

und 33 Seiten umfassenden und mit Skizzen versebenen Handschriften befinden<br />

sidl in der Universitätsbibliothek. Anläßlich seines Studienaufenthaltes in Berlin<br />

befährt im Jahre 1837 der damalige Hüttengehilfe und spätere Finanzrat zu Hannover<br />

Theodor Wilhelm Brüe1 (1810-1885) das Messingwerk Hegermühle bei<br />

Eberswalde. Sein handschriftlicher Befahrungsbericht befindet sich ebenfalls in der<br />

Uni versi tä tsbibliothek.<br />

Das gleiche gilt von dem handschriftlichen, 400 Seiten umfassenden und mit<br />

erläuternden Skizzen versehenen Reisebericht des Bergschulabsolventen und Hüttengehilfen<br />

sowie späteren Bergrates und Hüttendirektors in Rothehütte August Wil-<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

99


helm Jahn (IBoB-IBBS), dem Sohn eines Oberbergmeisters. Die Reise sollte dazu<br />

dienen, drei Neuerungen auf dem Gebiete des Eisenhüttenwesens in ihrer praktischen<br />

Anwendung auf den einzelnen Werken zu ergründen, und zwar:<br />

I. Die Puddlingfri-scherei mit Holz, 2. die Benutzung der Gichtgase zum Umschmelzen<br />

des Roheisens und zur Stabeisenerzeugung und 3. die Anwendung des<br />

Holzes statt der Kohlen beim Hochofenbetriebe. In der Zeit vom II. Oktober IB40<br />

bis zum MärL. 1841 besuchte lahn dazu folgende Werke: Fidttelberg, Weiherhammer,<br />

Bodenwöhr, Obereidtstädt in Bayern, WasseraIfingen, Königsbronn, Itzelberg,<br />

Unterkochern, Abtsgemünd, Ludwigsthal in Württemberg, Amalienhütte, Ristorf,<br />

Zitzenhausen, Hammereisenbach der Fürsten von Fürstenberg in Baden, Niederbronn<br />

im Elsaß, Quint bei Trier sowie die Saynerhütte bei Koblenz.<br />

Im Jahre IB43 unternimmt zur Unterrichtung über das Silber-, Blei- und Kupferhüttenwesens<br />

der Bergsdmlabsolvent und SiJberhüttengehilfe August Eduard Beermann<br />

(geboren 1 B 14 als Sohn eines späteren Hüttenreuters, gestorben 1871 als<br />

Bergrat der Altenauer Hütte) auf Staatskosten eine sechsmonatige Bclehrungsreise,<br />

die nach zwei Jahrzehnten ersunalig wieder über Mitteldeutschland nach Sachsen<br />

und Böhmen führt. Beermann erhält vom Ministerium gen aue Anweisungen darüber,<br />

worauf er alles bei seiner Reise zu achten hat. Auf der Reise hält sich Beermann<br />

in Prcibram einen Monat, in Freiberg und Umgebung zwei Monate auf.<br />

Sein ausführlicher handschriftlicher Reisebericht (576 Seiten) ist s. Zt. nicht mehr<br />

an die <strong>Bibliothek</strong> der Bergschule abgegeben worden. Er befindet sich im Oberbergamtsarchiv<br />

•<br />

Während wir in den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Clausthaler Lehranstalt<br />

nichts von Studienreisen der Bergamtsauditoren oder der Vizebergschreiber,<br />

d. h. der angehenden Verwaltungsbeamten hören, werden im Jahre IBzz die Vize­<br />

'bergschreiber Georg Rudolf Neuß (gest. 1B59) und Carl Ferdinand Germelmann<br />

(I796-1B74, der spätere Oberbergrat in Clausthal, auf eine große Belehrungsfahrt<br />

geschickt. Neuß hatte in Göttingen neun und Germelmann acht Semester Jura und<br />

Naturwissenschaften studiert, ehe sie die Auditorprüfung in Clausthal ablegten.<br />

über diese Reise ist in der Universitätsbibliothek ein ausführlicher, 940 Seiten umfassender,<br />

Reisebericht vorhanden. Danach führte die Reise über Kassel, Frankfurt,<br />

Stuttgart, Augsburg nach München. Bis hierhin begleitete sie der Maschineninspektor<br />

Jordan, der dort mrit Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach wegen einer Wassersäulenmaschine<br />

verhandeln wollte. Von München ging die Reise weiter nach Salzburg,<br />

Linz, Prag, Freiberg, Dresden, Halle, Eisleben und zurück nach Clausthal.<br />

Auf der Reise werden u. a. besichtigt die Stückgießerei von Henschel in Kassel,<br />

die Saline in Wimpfen, die Reichenbachschen und die alten Wasserkünste in Augsburg.<br />

In München werden die Institute von Reichenbach und Fraunhofer, die<br />

Sternwarte, die Münze sowie die Lindauersche Stahlfabrik besucht. Eingehend beschäftigen<br />

sich die Reisenden mit den oberbayrischen und österreichischen Salinen<br />

und Eisenhütten. Ausführlich' wird über den Bergb.au in Schwaz und in Brixlegg,<br />

in Werfen sowie am Rathausberg und Böckstein berichtet. Dagegen fällt der Bericht<br />

über den böhmischen Bergbau sehr kurz aus. Über den weiteren Reiseweg hören<br />

wir überhaupt nichts mehr.<br />

100<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Im gleichen Jahre wie Neuß und Germelmann, aber getrennt von ihnen, ist der<br />

von Clausthal an die Kammer in Hannover abgeordnete Vizebergschreiber und<br />

spätere Oberbergrat im hannoverschen Finanzministerium Friedrich Ludwig<br />

Christian Jugler (1792-1871) auf eine große Belehrungsreise gegangen, die ihn<br />

etwa zu den gleichen Werken wie diese führt. Seiner Reise hatte sich, mindestens<br />

zeitweise, der Bergdrost, spätere dirigierende Oberbergrat in Clausthal earl Georg<br />

Christian von Grote (1795-1868) angeschlossen. Die EinzcIberichte, welche Jugler<br />

über diese Reise gibt, beziehen sich auf die Bohrversuche nach Salz in Württemberg,<br />

auf den Steinsalzbergbau von Wieliczka sowie auf die Solbergwerke in den Alpen.<br />

Diese Berichte befinden sich heute im Archiv des Oberbergamtes.<br />

Amt Jahre später machte der Bergamtsauditor Wilhelm von Laffert (-1842)<br />

etwa die gleiche Reise und berichtet im wesentlichen, nur lrurzer (300 Seiten) über<br />

dieselben Gegenstände wie Neuß und Germelmann. Auch dieser Bericht befindet<br />

sich nicht in der Universitätsbibliothek, sondern im Archiv des Oberbergamtes.<br />

Von Laffert setzt seine Reise über Schlesien, Sachsen und Brandenburg fort. Hierüber<br />

finden sich in den Akten etwa 100 Seiten Entwürfe zu einem Reisebericht.<br />

Als eigentliche Reiseberichte sind die nachfolgenden Erfahrungsberichte, die auf<br />

Grund längerer Auslandsaufenthalte entstanden, wohl nicht zu bezeichnen. Da sie<br />

jedoch in die behandelte Zeit fallen, soll auch auf sie kurz eingegangen werden.<br />

Im Jahre 1828 gibt der damalige Hütteneleve und spätere Bergprobierer Franz<br />

Hoffmann einen kurzen handschriftlichen Bericht über seine Erfahrungen, die er<br />

während eines einjährigen Aufenthaltes in England bei der Einrichtung einer<br />

Kupferhütte in der Grafschaft Wales gesammelt hat. Der Bericht befindet sich in<br />

der Universitätsbibliothek.<br />

Ebenfalls in der Universitätsbibliothek befindet sich der 501 Seiten umfassende<br />

handschriftliche Erfahrungsbericht des EisenhüttengehiIfen, späteren Faktors, Gustav<br />

Adolf MülIer (-1856), der sich von 1838 bis 1841 .auf dem Hasseleisenwerk bei<br />

Snarum in Norwegen aufhielt. In diesem Bericht beschreibt Müller außer diesem<br />

Werk die Kobaltwerke zu Modum und Snarum, den Kongsberger Silberbergbau<br />

sowie eine Anzahl Eisenerzgruben. Dieser Bericht wird ergänzt durch Notizen,<br />

welche der bereits erwähnte Andreasberger Hüttenmeister Johann Kar! Julius Friedrich<br />

Wilhelm Seidensticker auf seiner Reise nach Modum, wo er sich im Jahre 1839<br />

einer Badekur unterzog, über am Wege liegende Bergwerke und Hütten gemacht<br />

hat. Auch dieser Bericht befindet sich in der Universitätsbibliothek.<br />

Daß Harzer Bergleute nach beendeter Ausbildung zunächst ins Ausland gingen,<br />

war damals nichts außergewöhnliches. So waren der spätere Oberbergrat Hermann<br />

Koch (1814-1877) und der spätere langjährige Werksdirektor des Rammelsberges<br />

Friedrich Wilhelm Wimmer (1824-19°0) nach beendeter Ausbildung im Harz<br />

mehrere Jahre im französischen Bergbau tätig, ehe sie von der hannoverschen Bergverwaltung<br />

übernommen worden sind.<br />

Während sich in allen übrigen Berichten neben geographischen und geologischen<br />

Angaben nur technische und wirtschaftliche Mitteilungen über die besichtigten<br />

Werke finden, enthält der Müllersche Bericht als einziger in seinem ersten Teil<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

101


auch einige sonstige Reiseerlebnisse. Wir erfahren so, daß die Posten vielfach nachts<br />

fahren und auf den einzelnen Poststationen man oft lange auf Anschluß warten<br />

muß. Man vertrieb sich dann die Wartezeit mit der Stadtbesichtigung und abends<br />

mit Schlafen in der Poststube, aber auch von einem Tanz, den die Reisegesellschaft<br />

in der Passagierstube in Artern zum Zeitvertreib beginnt, berichtet Müller. Zwischen<br />

Leipzig und Dresden bewundert er die im Bau befindliche Eisenhahn (1838!),<br />

auf der schon auf einer Länge von neun Meilen Züge verkehren. Von Stettin geht<br />

die Reise auf dem kleinen dänischen Dampfschiff "Dronning Maria" bis nach Kopenhagen<br />

und von dort mit dem größeren und komfortableren norwegischen Dampfer<br />

"Prinds Carl" weiter nach Christiania.<br />

Im Anschluß an seinen Aufenthalt in Norwegen übersetzte Müller im Jahre 1844<br />

einen schwedischen Aufsatz von Selström: "über die Einwirkung der warmen<br />

Gebläseluft auf die Eigenschaft des schwedischen Eisens." Das ist die letzte Handschrift,<br />

welche die Berghauptmannsch.aft an die <strong>Bibliothek</strong> der Bergschule abgegeben<br />

hat. Von Harzer Berg- und Hüttenbeamten sind auch in nächster Zeit zahlreiche<br />

Belehrungsreisen unternommen worden, doch blieben ihre Reiseberichte jetzt bei<br />

der Bergbehörde und wurden nicht mehr an die <strong>Bibliothek</strong> der Bergschule abgegeben.<br />

Das mag damit zusammenhängen, daß im Laufe der Jahre die Zahl der<br />

Studierenden an der Clausthaler Lehranstalt, die mit den Harzer Bergwerken und<br />

Hütten keine Verbindung hatten, immer größer geworden war und die Bergverwaltung<br />

diese internen Berichte dem für sie fremden Kreis nicht zur Verfügung<br />

stellen wollte.<br />

Zusammenfassend bleibt festzustellen: Aus den in der Universitätsbibliothek<br />

aufbewahrten handsch'riftlichen Reiseberichten ergibt sich, daß in den ersten Jahrzehnten<br />

des Bestehens der Clausthaler Lehranstalt bei der damals einsetzenden<br />

planmäßigen Ausbildung sämtlicher Führungskräfte des Harzer Bergbaus die Belehrungsreisen<br />

in andere Bergbau- und Hüttenbetriebe einen wesentlichen Anteil<br />

haben. Mansfeld, sächsisches Erzgebirge sowie Oberschlesien sind die bevorzugten<br />

Reisegebiete. Einige Reisen führen auch nach Süddeutschland sowie nach Österreich-Ungarn,<br />

wozu damals auch die Gebiete der heutigen Tschechoslowakei zu<br />

rechnen sind. Während in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zahlreiche Naturwissensrnaftler<br />

und Techniker vom Kontinent nach England fahren 4), um die dort<br />

mächtig aufstrebende Industrie kennen zu lernen, erfahren wir - trotz der Personalunion<br />

zwisrnen England und Hannover - mit Ausnahme zweier Reisen des Berghauptmannes<br />

von Reden nach England in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts,<br />

über die nich'ts Näheres bekannt ist, für diesen Zeitabsrnnitt von keiner weiteren<br />

Reise auS dem Harz dorthin. Im Jahre 1855 schreibt der damalige Bergrat Hermann<br />

Koch, im 19. Jahrhundert wären Werlisch, Jordan und Schönian bis dahin die<br />

einzigen Englandreisenden gewesen, um so wichtiger sei es jetzt, jemanden nach<br />

England zu schicken .<br />

• ) Kr 0 k er, Werner: Wege zur Verbreitung technologischer Kenntnisse zwischen<br />

England und Deutschland in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. - Sduiften zur Wirtschafts-<br />

und Sozialgeschichte Bd. 19, Dund


Daß England für die Belehrungsreisen aus dem Harz nur so selten das Reiseziel<br />

war, mag zum Teil daran liegen, daß man im Harzer Bergbau lange Zeit ohne die<br />

Dampfmaschine auszukommen glaubte. Die erste Dampfma·schine wurde hier erst<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestellt. Auf dem Gebiet des Eisenhüttenwesens hat<br />

offensichtlich der Berghauptmann von Reden selbst die Unterlagen für die auf<br />

seinen Reisen in England kennengelernten Neuerungen und Verbesserungen in den<br />

Harz mitgebracht 5).<br />

Abschließend bleibt festzustellen, daß durch die handschriftlichen Reiseberichte<br />

aus der zweiten Hälfte des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die<br />

<strong>Bibliothek</strong> der Technischen Universität Clausthal eine der wenigen, vielleicht sogar<br />

die einzige Btbliothek einer Technischen Universität ist, die derartige für die Geschichte<br />

der Technik wichtige Handschriften besitzt. Sie vennitteln ein eindrucksvolles<br />

Bild über den Stand der Technik im Bergbau, bei den Salinen und auf den<br />

Hütten in Deutschland und Österreich-Ungarn zu Beginn der Industrialisierung.<br />

Belehrungsreisen in der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

vom Harz aus:<br />

Nr.<br />

I<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

II<br />

Il<br />

13<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Name Berufsbezeidmung Jahr Dauer Reiseziel<br />

damals später (Monate)<br />

v. Reden Bergdrost Berghauptmann 1763-1764 :u Europa<br />

Steltzner Einfahrer Oberbergmeister 1763-1764 1 Sadtsen<br />

Rausdt Marksdteidergehilfe Salineninspektor 1779 1 Mansfeld, Sadtsen<br />

Haberland<br />

Sdtwabe<br />

Steiger<br />

Untersteiger<br />

V. Oberbergmeister<br />

} 1779-1780 8<br />

Mansfeld, Sadtsen<br />

Osterreidt-Ungam<br />

Rausdt Marksdteidergehilfe Salineninspektor 1779-1781 Deutsdte Salinen<br />

v. Uslar<br />

Walter<br />

Hüttensdtreiber<br />

Hüttenwädtter<br />

Oberhütteninspektor }<br />

Berggegenprobierer<br />

1781<br />

Kast<br />

Rottmann<br />

Bode<br />

Grubensteiger<br />

Kunststeiger<br />

Untersteiger<br />

Gesdtworener<br />

Bergmeister } 1781 1% Sadtsen<br />

Spärer Marksdteidergehilfe V. Oberbergmeister 1781 2- Sadtsen<br />

v. Reden Berghauptmann 1781- 1783 16 Deutsdtland, Belgien<br />

England<br />

Kutsdter<br />

v. Reden<br />

Stelzner<br />

Oberpodtsteiger<br />

Berghauptmann<br />

Oberbergmeister<br />

1783<br />

} 1785<br />

2-<br />

2-<br />

Sadtsen<br />

Obersdtlesien<br />

v. Trebra V. Berghauptmann Berghauptmann }<br />

1786 6 Osterreidt-Ungarn<br />

v. Uslar Faktor Oberhütteninspektor<br />

Grösdt Obergesdtworener 1790 1% Sadtsen<br />

&) Vgl. Botzenhart, E. und Hubatseh, W.: Freiherr vom Stein, Briefe und<br />

amtlidtc Sdtriften. Bd. I, Stuttgart 1957 ,so 153.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

1°3


Nr. Name Berufsbezeichnung Jahr Dauer Reiseziel<br />

damals später (Monate)<br />

14 Stünkel<br />

Weinschenk<br />

Hüttenschreiber<br />

Hüttengehilfe<br />

Oberbergrat<br />

Hüttenschreiber<br />

}[793-[794 8<br />

[5 Seidensticker Hüttengehilfe Hüttenreuter [793 8 Mansfeld, Sachsen<br />

[6 Meding Bergdrost Berghauptmann [793 [0 Sachsen, Schlesien<br />

17 Stünkel<br />

Quantz<br />

Hüttenschreiber<br />

Hüttengehilfe<br />

Oberbergrat<br />

Faktor<br />

[79S Schmalkalden<br />

[S Blumhof<br />

Stünkel<br />

Hüttengehilfe<br />

Hüttengehilfe<br />

Professor<br />

?<br />

ISoo Blankenburg, Thale<br />

19 Koch Pochsteiger Bergprobierer [SO[ 6 Sachsen, Schlesien<br />

Hillegeist Pochverwal ter<br />

Napoleoniche Kriege<br />

10 Mühlenpfordt Maschineninspektor Maschinendirektor<br />

Schwedes Hüttenmeister ?<br />

} [S[ 1-IS[l 10<br />

Sachsen,<br />

Österreich-Ungarn<br />

1I Biewend Hüttenschreiber Oberfaktor<br />

Jordan Baugehilfe Maschinendirektor<br />

}18[6-[SI 7 S% Mitteldeutschland,<br />

Schönian Hüttengehilfe Hüttenschreiber Schlesien, Sachsen<br />

11<br />

13<br />

Werlisch Hüttengehilfe<br />

Neuß Vizebergschreiber<br />

Bergrat<br />

Rat<br />

IS10<br />

}<br />

Brandenburg, Berlin<br />

ISn<br />

Germelmann Vizebergschreiber Oberbergrat<br />

5<br />

Süddeutschland,<br />

österreich, Böhmen<br />

14 Jungler Vizebergsdueiber Oberbergrat<br />

} [Sn ca. [0 Süddeutschland,<br />

v. Grote Bergdrost Oberbergrat Österreich, Schlesien<br />

15 Seidensticker Hüttengehilfe Oberhütteninspektor IS11 Siegerland<br />

:6 v.Laffert Auditor Oberbergrat [830 ca. [0 Österreich,Süddeutschland,<br />

Berlin,<br />

Schlesien<br />

17 Werlisch<br />

Jordan<br />

Hüttenmeister<br />

Maschinenmeister<br />

Bergrat<br />

Maschinendirektor<br />

[S30 England<br />

:8 Seidensticker Hüttenmeister [S3 6 ca. 4 Sachsen, Schlesien<br />

19 Brüel Hüttengehilfe Finanzrat [S37 Messingwerk Hegermühle<br />

b. Eberswalde<br />

30 Jahn Hüttengehilfe Bergrat IS4Q-[S41 6 Süddeutsch land<br />

31 Beermann Hüttengehilfe Bergrat IS43 6 Mitteldeutschland,<br />

Sachsen, Böhmen<br />

3Z Schönian Maschinist Fabrikant [843 S Rheinland,<br />

Belgien, England<br />

Die Re i s e be r ich t e befinden sich:<br />

A. In der <strong>Bibliothek</strong> der Technischen Universität C1austhal in Nummern:<br />

: unter der Signatur IV B 1 C 5<br />

3 .. "<br />

4<br />

"<br />

5 .. IVG II<br />

S<br />

.. IVB 1 C7<br />

" " 10 IV C 3 f 1<br />

1°4<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

IV BI b 10 und IV BI C 6<br />

IVBlc8<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


14<br />

17<br />

21<br />

II<br />

23<br />

25<br />

28<br />

29<br />

3 0<br />

"<br />

lVBan<br />

IV BI d 3<br />

IV B 1 (besonderes Verzeichnis!)<br />

IV BI a 8<br />

IVBICIO<br />

IV B 1 e 4 und e 5<br />

IV BI f 16<br />

IVBlhl5<br />

IVBlh7<br />

B. Im Armiv des Oberbergamtes C1austhal die Nummern:<br />

6 unter der Bezeimnung Fach 1330 Akte 2 (z. Zt. nicht auffindbar)<br />

7 479 • 87<br />

15 479 • 91<br />

19 152 • 28<br />

20 152 • 29<br />

26 152 • 30<br />

27 142 • 59<br />

32 142 • S9<br />

C. Im Archiv des Oberbergamtes Clausthal (ehemaliges Finanzministerium) die Nummern:<br />

24 unter der Bezeichnung Fach 106 Akte 1<br />

31 • 106 • 2<br />

D. Im Hauptstaatsarchiv Hannover die Nummern:<br />

12 unter der Bezeichnung Hann. 92 XXVII 30<br />

16 • 92 XXVII 7<br />

E. Im Staatsarmiv Detmold die Nummer:<br />

unter der Bezeimnung LI 144 von Reden Nr.434.<br />

Zu der Reise vom 2. Juni 1816 bis zum 14. Februar 18I7 (lfd. Nr.ll)<br />

gehören folgende 15 Berichte in der Universitätsbibliothek:<br />

Biewend, J. A.: Bemerkungen über Hüttenkunde auf einer Reise durm Schlesien. Sachsen<br />

etc. - IV B I f 13<br />

Schönian, G. H. und Beschreibung des Messingwerkes zu Hegermühle bei Neustadt-Ebers-<br />

Biewend, J. A.: walde - IV B I h 1 I<br />

Schön;an, G. H.:<br />

1ordan, J. c. S.:<br />

Schön;an, G. H.:<br />

Schön;an, G. H.:<br />

Schön;an, G. H.:<br />

Schönian, G. H.:<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Beschreibung der Arbeiten auf dem Messingwerke zu Hegermühle bei<br />

Neustadt-Eberswalde - IV B I h 13<br />

Reisebemerkungen betreffend die Messinghütte zu lIegermühle bei<br />

Eberswalde - IV B 1 h 14<br />

Beschreibung der Hüttenarbeiten auf der Saigerhütte bei Hettstadt -<br />

IV BI b 31<br />

Besmreibung der Hüttenarbeiten auf den Eisleber und Mansfelder<br />

Kupferhütten - IV B 1 b 32<br />

Beschreibung der Hüttenarbeiten auf der Kupferhütte zu Rothenburg<br />

a. d. Saale - IV B 1 d 6<br />

Besmreibung der Hüttenarbeiten auf der Halsbrü


Schönian, G. H.:<br />

Schönian, G. H.:<br />

Schönian, G. H.:<br />

Schönian, G. H.:<br />

Schönian, G. H.:<br />

Schönian, G. 11.:<br />

1ordan, J. C. S.:<br />

106<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Besdtreibung der Arbeiten auf dem Amalgamirwerk bei Freiberg in<br />

Sadtsen - IVB 1 C 18<br />

Besdtreibung der Hüttenarbeiten auf der Saigerhütte zu GrünenthaI<br />

im sädtsischen Erzgebirge - IV B 1 C 19<br />

Beschreibung der Arbeiten auf dem Morgensterner Vitriol- und Sdtwefelwerk<br />

bei Schönbach in Niedersdtlesien - IV B 1 f 9<br />

Beschreibung der Arbeiten auf der Rudolstädter oder Fröhlich-Anblid!:er<br />

Schmelzhütte in Niedersdtlesien - IV B 1 f 10<br />

Besdtreibung der Arsenikfabrikation zu Reidtenstein in Niedersdtlesien<br />

- IVB 1 f 11<br />

Beschreibung der Hüttenarbeiten auf der Friedridtshütte bei Tarnowitz<br />

in Obersdtlesien - IV B 1 f 1 Z<br />

Reisebemerkungen betreffend die Friedrichshütte bei Tarnowitz in<br />

Oberschlesien - IV B J f 14.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

100 Jahre Wahlen in der Stadt Braunschweig<br />

1871 bis 1972<br />

Von<br />

ehr ist i a n W. Z ö II n e r<br />

Politische Wahlen sind in erster Linie Verfahren zur Organbestellung. Sie erfordern<br />

rationale, kontrollierbare und demokratische Grundlagen. Entsprechend der<br />

zentralen Verfassungsnorm unserer demokratischen Ordnung nehmen sie folgende<br />

Funktionen wahr: Ihre Durchführung in regelmäßigen Zeitabständen ermöglicht die<br />

individuelle und die kollektive Entscheidung zwischen Alternativen, damit jedoch die<br />

Begrenzung und Kontrolle jener Gruppen und Organe, die Macht- und Entscheidungsbefugnisse<br />

ausüben. Als demokratische Verfahren der Organbestellung legitimieren<br />

die Wahlen jene politischen Kräfte, die für eine Gruppe handeln, durch die<br />

Entscheidung der Gruppe selbst. Die konkurrierenden Kräfte präsentieren sich in der<br />

Form der politischen Parteien. Sie integrieren die politische Willensbildung innerhalb<br />

eines Volkes, sie geben gruppenspezifischen Interessen Ausdruck, sie mobilisieren<br />

weite Kreise im Wettbewerb um die Besetzung von Machtpositionen. Im Wahlakt<br />

findet ihre integrierende Funktion ihren Höhepunkt. In der "allgemeinen, unmittelbaren,<br />

freien, gleichen und geheimen Wahl" (Art. 38 Abs. I GG) manifestiert sich<br />

Volkssouveränität.<br />

100 Jahre Wahlen in der Stadt Braunschweig - darin äußern sich 100 Jahre<br />

wechselvoller und besonders schidcsalsreicher politischer Geschichte. Die Wahlergebnisse<br />

hier unterscheiden sich deutlich von denen im übrigen Deutschland.<br />

Auf diesen Aspekt und auf die unterschiedlichen Erfolge der Parteien bei den verschiedenen<br />

Wahlen weisen die folgenden Ausführungen hin. Welche Faktoren,<br />

weIche Variablen mögen die Wahlentscheidungen beeinflußt haben? Im folgenden<br />

werden solche veränderlichen Größen - wie Wahlgesetzgebung, Zeitbedingtheit,<br />

Sozialstruktur - aufgezeigt. Die besondere Auswirkung der Sozialdaten wird anhand<br />

von drei verschiedenartigen, aufeinanderfolgenden Wahlen aus der Zeit I968 bis<br />

1970 illustriert. Die politische Geschichte Braunsdtweigs selbst ist nicht Gegenstand<br />

der Erörterungen, auch wenn die Wahlen darin gewisse Höhepunkte darstellen. Eine<br />

solche Geschichte müßte Rolle und Entwicklung der Parteien und Persönlichkeiten,<br />

die Arbeit der Selbstverwaltungsorgane, der Parlamente und Regierungen, die Aktivität<br />

der verschiedenen Interessengruppen, Verbände, öffentlichen Medien umfassen<br />

- um nur einige zu nennen. Darauf - wie auch auf die politischen Auseinandersetzungen<br />

und die Wahlkämpfe - wird verzichtet. Im Mittelpunkt stehen die Wahlergebnisse:<br />

Momentaufnahmen politischer WiIlensbildung.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

107


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

März 1871 und November 1972 sind Eckdaten einer (zunächst) hundertjährigen<br />

Manifestation der politischen Meinungs- und Willensäußerung braunschweiger Bürger<br />

bei Wahlen zum Parlament des deutsdIen Volkes. Es war keine gradlinig kontinuierliche<br />

Entwicklung. UnterschiedlidIe Wahlvoraussetzungen, untersdIiedlidIe<br />

politisdIe Strukturen (auch bei scheinbarer Kontinuität), versdIiedenartige Einwirkungen<br />

äußerer Umstände und umwälzende Eingriffe durch katastrophale Ereignisse,<br />

wie die bei den Weltkriege und ihre Folgen, plädieren eher für eine isolierte Behandlungsweise<br />

einzelner AbsdInitte. Daher werden die Wahlergebnisse zum Parlament<br />

nebeneinandergestellt.<br />

Die Reichstagswahlen bis 1912 (Tab. I) stehen ganz im ZeidIen der Auseinandersetzung<br />

der "Bürgerlichen" mit den Sozialdemokraten. Bis auf wenige Ausnahmen<br />

sind es vor allem die Nationalliberalen (Darst. I), die der "bürgerlidIen" WählersdIaft<br />

als Katalysator dienen. Obwohl es nur bei wenigen Gelegenheiten zu einer<br />

Verteilung der "bürgcrIidIen" Stimmen auf mehrere Parteien kommt, erreichen die<br />

Sozialdemokraten vielfadI sdIon im ersten Wahlgang die erforderlidIe Mehrheit der<br />

abgegebenen gültigen Stimmen und stellen sie den ReidIstagsabgeordneten. Herausragende<br />

Merkmale der Wahlergebnisse sind: Nahezu konstante Stimmabgabe für die<br />

Sozialdemokraten (Durchschnitt 51,6vH der gültigen Stimmen); relative Bedeutungslosigkeit<br />

von Parteien wie Zentrum, Welfen, Konservative - mit partieller Ausnahme<br />

der Liberalen; Polarisierung von Nationalliberalen und Sozialdemokraten (anfangs<br />

vereinigen sie nahezu 100 vH der Stimmen auf sidI). Ein VergleidI mit den Wahlergebnissen<br />

insgesamt (Tab.4) zeigt, daß die Parteienerfolge sidI wesentlidI von<br />

denen im DeutsdIen ReidI - vor allem Konservative, Zentrum und Sozialdemokraten<br />

- untersdIeiden, audI in der ausgesprochenen Polarität.<br />

In der Zeit von 1919 bis zum März 1933 sdIneidet die SPD in BraunsdIweig<br />

gegenüber den Wahlergebnissen im ReidI insgesamt erheblidI besser ab (Tab. 2,<br />

Darst. 2). Allerdings wirkt sich in BraunsdIweig anfangs in besonderem Maße die<br />

starke Position von USPD/KPD aus, die bis 1924 sogar stärkste Parteiung bildet. Die<br />

Ergebnisse aller "bürgerlichen" Parteien (besonders Zentrum) liegen deutlidI unter<br />

dem ReidIsdurdIsdInittj die NSDAP dagegen erzielt gleidIe, später bessere Erfolge.<br />

In BraunsdIweig stellen die Wahlen 1928 einen Höhe- und Wendepunkt dar: Während<br />

in den nadIfolgenden Wahlen KPD (geringfügig) und NSDAP (entsdIeidend)<br />

ihre Position verbessern, büßen die "bürgerlidIen" Parteien (wesentlidI) und SPD<br />

Stimmen ein. Die MadItühernahme durch die NSDAP für ganz DeutsdIland bahnt<br />

sich an.<br />

In den Wahlen zum DeutsdIen Bundestag bis 1971 (Tab. 3, Darst. 3) behauptet<br />

die SPD wieder ihre Position als stärkste Partei in Braunschweig. Ihr erwächst in<br />

der CDU - die im BundesvergleidI anfangs außergewöhnlichen Erfolge von DP<br />

und DRP bleiben eine Ausnahme - der Hauptkontrahent. Als relativ konstante, wenn<br />

audI nicht sehr starke 3. Kraft verhindert die FDP ein reines Zweiparteiensystem.<br />

Im Gegensatz zur CDU erzielt die SPD audI in dieser Epoche bessere Ergebnisse in<br />

Braunschweig als im Bundesdurchschnitt.<br />

In den 100 Jahren parlamentarischer Wahlen in Braunschweig erweist sidI die<br />

SPD (Darst. 4) trotz Einbrüche radikaler Gruppierungen insgesamt als attraktivste<br />

Wählerpartei und als die stabilste politische Kraft.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

111


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

einzelnen demokratischen Parteien abwenden und ihr Schicksal in die Hände radikaler<br />

Gruppierungen, hier in erster Linie der NSDAP legen. Hoffen sie doch, der Not der<br />

Zeit dadurch am ehesten begegnen zu können. Der überblick über sämtliche Wahlergebnisse<br />

in Braunschweig unterstreicht diese Entwicklung (Darst. 5): In den ersten<br />

Jahren der Weimarer Republik steht einem relativen großen Block "bürgerlicher"<br />

Wähler eine starke USPD/KPD (bedingt durch den Arbeiter- und Soldatenrat) und<br />

eine vergleichsweise schwache SPD gegenüber. Mitte der 20er Jahre kommt es zu<br />

einem verhältnismäßigen Gleichgewicht zwischen SPD und "Bürgerlichen", bei niedrigen<br />

Wahlergebnissen für die radikalen Parteien. Nach einer Zeit, in der die SPD<br />

eindeutig dominiert, setzt mit den Wahlen im Jahre 1930 eine Wende hin zu den<br />

radikalen Parteien, vor allem der NSDAP, zu Lasten der demokratischen Vertretungen<br />

ein. Schon die März-Wahlen 1933 finden in Braunschweig nur bedingt unter<br />

demokratischen Vorzeichen statt - danach ist keine Rede mehr davon.<br />

Die einzelnen Wahlen unterscheiden sich nur geringfügig. Es fällt auf, daß die<br />

"bürgerlichen" Parteien - teilweise von der DNVP bis zum Z, gelegentlich auch mit<br />

der DDP; mit DVP und einem schwachen Z als Kern - bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung<br />

und zum Landtag sog. "Einheitslisten" aufstellen. Aufgrund<br />

ihrer überregionalen Verflechtungen treten sie bei Reichstagswahlen dagegen<br />

getrennt auf. Der Stimmenschwund dieser Parteien nach 1928 ist bis auf die Landtagswahlen<br />

1930 offensichtlich. Hier bilden sie mit der NSDAP jene für Braunschweig<br />

so unheilvolle Regierungskoalition. Daran beteiligt sich zum ersten Mal auch die<br />

DVP, deren Abgeordnete sonst, zusammen mit der DDP, die SPD im Landtag unterstützen.<br />

Bis zum Zusammenschluß von SPD und USPD erringen KPD und USPD 1)<br />

anfangs bei allen Wahlen die größten Erfolge. Deutlich ist der Stimmenrückgang<br />

dieser Parteien (Darst. 6) nach den revolutionären Ereignissen und im Zuge der zunehmenden<br />

Konsolidierung in Braunschweig zu erkennen. Umgekehrt dazu verläuft<br />

die Entwicklung der SPD (Darst. 7), die von der Fusion mit der USPD und von der<br />

maßgeblichen Beteiligung an den Regierungskoalitionen bis 1930 profitiert. Nahezu<br />

konstant vermag sie ihren Stimmenanteil (durchschnittlich 31,7 vH) bei allen Wahlen<br />

nach 1924 zu halten. Im Gegensatz zur KPD aber, die nach 1930 einen leichten Aufstieg<br />

verzeichnet, lassen ihre Wahlerfolge später geringfügig nad1. Der ebenfalls<br />

relativ hohe durchschnittliche Stimmenanteil der "bürgerlichen" Parteien 2) von<br />

33,0 vH (Darst.8) bei den Wahlen bis 1933 beruht vor allem auf den verhältnismäßig<br />

guten Wahlergebnissen bis zum Beginn des Stimmenrückganges, der mit den<br />

Wahlen zum Landtag 1927 einsetzt. Der beachtliche Stimmenanteil noch 1930 ermöglid1t<br />

die Regierungsbildung mit der NSDAP, die - im Vergleich zu anderen<br />

Wahlen nach 1928 (Darst.9) - nur mäßig abschneidet. Es ist der rasche Stimmenanstieg<br />

der NSDAP nach 1928 (Gesamtdurchschnitt "nur" 21,5 vH) der letztlich<br />

entscheidend wird für das Schicksal der Bevölkerung in Braunschweig und im gesamten<br />

Deutsd1land.<br />

1) In der Statistik werden KPD und USPD gemeinsam geführt.<br />

') Hier sind die Ergebnisse aller Parteien von DNVP bis DDP zusammengefaßt.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

II7


Ungeachtet der Einschränkungen und Belastungen, welche die Entwicklung unmittelbar<br />

nach 1945 prägen, fallen die Wahlen von 1946 bis 1971 in eine Periode der<br />

politischen Kontinuität und Stabilität. Neben den äußeren Lebensumständen konsolidieren<br />

sich auch die politischen Verhältnisse. Am deutlichsten wird dieses in den<br />

Ergebnissen aller Wahlen (Tab. 10-11) sichtbar, die auf zunehmend stabiles Wählerverhalten<br />

(Darst. IO) ab Mitte der 50er Jahre schließen lassen. Hervorragendes<br />

Merkmal ist, daß zwei Parteien - SPD und eDU - seit 1957 über 80 vH und mehr<br />

der Stimmen auf sich vereinigen, während sich die FDP als 3. Kraft profiliert.<br />

Die anfänglichen Wahlergebnisse nach 1945, z. B. die Bundestagswahl 1949, die<br />

Landtagswahl 1951, zeigen eine Zersplitterung der "bürgerlichen" Parteien bei einer<br />

verhältnismäßig starken SPD, aber auch bei - zumindest anfangs - beachtlichen<br />

Stimmabgaben für die KPD. Bemerkenswert sind ebenfalls die ersten Wahlerfolge<br />

von DRP und SRP. Schließlich runden die bis 1957 relativ hohen Stimmenanteile der<br />

sog. "Interessenparteien" DP und BHE das Bild eines ungefestigten, auf eine sichere<br />

Zukunft noch nicht vertrauenden Wählerverhaltens ab. Die Bundestagswahl 1957<br />

leitet die Phase stabiler, aber auch polarisierender Wahlergebnisse ein. (Die unter<br />

5 vH Stimmenanteile der NPD bleiben eine Ausnahme). Zu den einzelnen Wahlen fällt<br />

noch auf: Die uneinheitliche Rolle der Parteilosen und der UWG bei den Gemeindewahlen;<br />

die nach wie vor niedrigen Wahlergebnisse der DZP; der gemeinsame<br />

schwach honorierte Wahlvorschlag eDU/DP 195 I, und der rasche Stimmenschwund<br />

von DP und BHE trotz der Fusion zur GPD (GDP).<br />

Mit einem Gesamtdurchschnitt von 47,S vH (Darst. II) knüpft die SPD an ihre<br />

Wahlerfolge der Zeit bis 1911 und Mitte der 10er Jahre an. Ihre Attraktivität bei<br />

der Wählerschaft erweist sich, ungeachtet eines impliziten Wandels, als ein Kontinuum<br />

in der braunschweigischen politischen Entwicklung seit 1871. Ein Vergleich der<br />

verschiedenen Wahlen seit 1946 zeigt, daß die SPD eindeutig ihre besseren Wahlergebnisse<br />

bei den Gemeindewahlen erzielt, gefolgt von Landtags- und dann erst<br />

Bundestagswahlen. Allerdings vollziehen sich Schwankungen in den Wahlerfolgen<br />

nahezu parallel.<br />

Die \Vahlerfolge der FDP (Darst. 11) sind bei allen Wahlen nahezu konstant.<br />

Nur bei den Bundestagswahlen, die über dem Gesamtdurchschnitt von 7,5 vH liegen,<br />

sind die Abstände zwischen den Wahlergebnissen größer. Insgesamt lassen die<br />

'Stimmabgaben für die FDP den Schluß zu, daß ein zwar nicht sehr großer aber<br />

gleichbleibender Anteil der Wählerschaft sich konsequent für einen dritten Weg<br />

neben SPD und eDU in Braunschweig entscheidet. Die eDU (Darst. 13) liegt mit<br />

einem Durchschnitt von 31,7 vH zwar eindeutig unter dem der SPD, präsentiert sich<br />

aber nachdrücklich als die maßgebliche politische Alternative. Dies wird besonders<br />

bei den Bundestagswahlen deutlich, die - gefolgt von den Landtags- und drittens<br />

den Gemeindewahlen - der eDU die größten Stimmenanteile bringen. Der eDU ist<br />

es in zunehmendem Maße gelungen, den Hauptanteil der "bürgerlichen" Stimmen<br />

auf sich zu vereinigen. Der Rolle der FDP als einer unabhängigen 3. Kraft sowie<br />

befristeter politischer Entscheidungen eingedenk, kann durmaus von einer groben<br />

Zweiteilung der Wählerschaft in Braunsrnweig in diesem Zeitabschnitt gesprochen<br />

werden.<br />

110<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


Wahlergebnisse in der Stadt Braunschweig 4<br />

Wahlberechtigte und Wahlbeteiligung 1871 bis 1971<br />

Tab. 13 Reichstagswahlen 1871 bis 1912<br />

Tag Wahlberechtigte Wahlbetciligung Wahlbeteiligung<br />

derWahl Braunschweig 1) in vH Sp. I im Reich<br />

insgesamt invH<br />

3· 3. 18 71 11639 47,3 SO,7<br />

10. I. 1874 17411 68,7 60,8<br />

10. I. 1877 18 S41 70,1 60,3<br />

3°· 7. 18 78 19°19 7M 63,1<br />

17.10.1881 3 I I 17 60,1 S6,1<br />

IJ.II.1881 2 ) 31 JI7 64,1<br />

18. 10. 1884 Jl 77S 55,7 6Cl,3<br />

14. 1 I. 18842) 31 775 64,0<br />

11. 1.1887 33 SIS 78,1 77,1<br />

10. 2. 1890 36 s08 76,7 71,1<br />

I. 3. 18902) 36 508 79,6<br />

15· 6. 1893 39 875 74,4 71,1<br />

16. 6. 1898- 43741 68,8 67,7<br />

14· 6. 18982) 43741 74,1<br />

16. 6. 1903 47 Oll 77,1 75,8<br />

15· I. 1907 47999 89,1 84,3<br />

11. I. 1911 5 1 377 90,7 84,5<br />

1) 1. Braunsdtweigisdte Wahlkreis. 2) Stidtwahl.<br />

Tab. 14 Reichstagswahlen 1919 bis 1933<br />

Tag<br />

dcrWahl<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Wahlberechtigte<br />

Braunschweig 1)<br />

Wahlbeteiligung (Wähler)<br />

insges. absolut vH Im Reich<br />

Sp. I invH<br />

19· I. 19192 754°7 83,0<br />

6. 6. 1910 96 481 81 549 84,5 79,1<br />

4· 5. 1914 101 °79 85510 84,6 77,4<br />

7. Il. 1914 1°53 14 89391 84,9 78,8<br />

10. 5. 1918 109061 94485 86,6 75,6<br />

14· 9· 1930 I Il 773 103 154 91,6 81,9<br />

31. 7· 193 1 11 3 741 101 54 I 90,1 84,0<br />

6.11.193 1 117951 105 785 89,7 80,6<br />

5· 3· 1933 119736 109716 91,6 88,7<br />

1) Stadt Braunsdtweig. 2) Deutsdte Nationalversammlung.<br />

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Tab. Isa Wahlen 1946 bis 1972<br />

Tag<br />

der Wahl<br />

Wahlberechtigte Wähler (Wahlbeteiligung)<br />

Braunschweig 1) Braunschweig 1 ) Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

insgesamt darunter absolut VHSp.1 2 ) in vH aller<br />

Frauen Wahl-<br />

(vH Sp. I) beredltigten<br />

Bundestagswahlen<br />

14· 8. 1949 159954 54,3 117 97 I 73,8 78,S<br />

6. 9· 1953 168 1I6 54,8 145 53 I 86,6 85,8<br />

15· 9· 1957 180 55 8 55,1 158 109 87,6 87,8<br />

17· 9. 1961 180049 56,0 158 807 88,2 87>7<br />

19· 9· 1965 176060 56,1 15 1 734 86,2 86,8<br />

z8. 9· 1969 16 7360 56,3 144 17 2 86,1 86,7<br />

19. I I. 1972 16 9980 154 416 9°,8 91,z<br />

Gemeindewahlen<br />

13. 10. 1946 120 516 54,8 87 896 72,9<br />

z8. 1I. 1948 149919 54,5 88 HZ 58,8<br />

9· 11 . 195 z 168 717 54,8 127 81 9 75,8<br />

28. 10. 1956 178 982 55,0 13 2 54 1 74,1<br />

19· 3. 1961 179 583 56,0 129416 72,1<br />

27· 9· 1964 186 713 54,7 122 265 65,5<br />

Z9· 9. 1968 168684 56,3 118 385 7°,2<br />

22. 10. 1972 169972 154 416 9°,8<br />

1) Stadt Braunsd!weig. 2) Einsd!ließlid! der sog. selbständigen Wahlscheine.<br />

Tab.lsb Wahlen 1947 bis 1970<br />

Tag<br />

derWahl<br />

20. 4· 1947<br />

6. 5. 195 1<br />

z4· 4· 1955<br />

19· 4· 1959<br />

19· S. 1963<br />

4· 6. 1967<br />

14· 6. 1970<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Stadt Braunschweig<br />

Wahlberechtigte Wähler (Wahlbeteiligung)<br />

insgesamt darunter absolut in vH<br />

Frauen Sp. I<br />

vH Sp. 1<br />

Landtagswahlen<br />

Ip 406 56,2 84959 64,z<br />

167955 54,8 1 Z I 995 7 z ,6<br />

173 Z13 55,0 136 zS6 78,7<br />

180868 55,8 13 8 4 17 76,5<br />

179 zo7 56,0 134 884 75,3<br />

171 7°° 56,Z 120 z 10 70,0<br />

177 365 13 I 302 74,0<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

IZ5


Tab.16 Zum Vergleich: Einwohnerzahl in der Stadt Braunschweig<br />

nach ausgewählten 'iahren 1)<br />

Jahr<br />

18 71<br />

1880<br />

189°<br />

19°0<br />

19 10<br />

1919<br />

insgesamt<br />

57 88 3<br />

75 0 38<br />

101 °47<br />

128226<br />

143 552<br />

139544<br />

Frauen<br />

auf 100<br />

Männer<br />

96,9<br />

103,2<br />

103,7<br />

107,3<br />

109,8<br />

118,4<br />

Jahr insgesamt<br />

192 5 146 72 5<br />

1933 156840<br />

1945 136 3 18<br />

195° 123 760<br />

1961 246085<br />

197° 2237°0<br />

1) Auswahl der Jahre nach Volkszählung. ") Mittlere Einwohnerzahl.<br />

Frauen<br />

auf 100<br />

Männer<br />

112, I<br />

112,7<br />

118,5 2 )<br />

113,8<br />

115,2<br />

115,7<br />

Mit den extremen Daten von 47,3 vH und 90,7 vH ist die WahIbeteiligung bei<br />

den Reichstagswahlen ungewöhnlich großen Schwankungen unterworfen (Tab. 13).<br />

Von periodischen Niedrigwerten abgesehen, nimmt die Wahlbeteiligung von den<br />

ersten Wahlen an zu und bestätigt nicht zuletzt wachsendes politisches Engagement<br />

in der Wählerschaft. Diese These wird durch den Umstand erhärtet, daß die Wahlbeteiligung<br />

bei den Stichwahlen, also bei erhöhter direkter Entscheidung, jedesmal<br />

höher als die bei den vorangegangenen Hauptwahlen ist. Der Vergleich zwischen<br />

\Vahlherechtigten und Einwohnerzahl- obwohl direkt nicht zulässig - ist zumindest<br />

ein Indiz dafür, daß bestimmte Bevölkerungsgruppen unterrepräsentiert bleiben. Sonst<br />

läßt sich die eher langsame Zunahme der Wahlberechtigten mit der raschen Bevölkerungszunahme<br />

1871 bis 1890 (Tab. 16) nicht in Einklang bringen. Deutlich liegt,<br />

bis auf wenige Ausnahmen, die Wahlbeteiligung in Braunschweig übel' der im gesamten<br />

Reichsgebiet (Darst. 14).<br />

Auch in der Zeit von 1920 bis 1933 ist die braunschweiger Wahlbeteiligung bei<br />

Reichstagswahlen höher als im Reichsdurchschnitt (Darst. 15). Allerdings sind hier<br />

(Tab. 14) im Vergleich zu den Wahlen bis 1911 die Schwankungen in der Wahlbeteiligung<br />

insgesamt sehr viel geringer. übereinstimmend verhalten sich auch Bevölkerungszunahme<br />

und Zunahme der Wahlberechtigten. Der prozentuale überhang<br />

der Frauen in der Gesamtbevölkerung verschiebt sich in der Zeit nach dem Weltkrieg<br />

noch mehr zu Ungunsten der Männer.<br />

Nahezu parallel verläuft die \Vahlbeteiligung zum Bundestag in Braunschweig<br />

und im Bundesgebiet (Darst. 16): Die Schwankungen sind, bis auf 1949, minimal; die<br />

Wahlbeteiligung entspricht dem Bundesdurchschnitt und liegt nur wenig darunter.<br />

Die Entwicklung der Zahl der Wahlberechtigten (Tab. Isa) stimmt mit jener der<br />

Stadtbevölkerung - rückläufig mit der Wahl 1965 - überein. Deutlich weist die<br />

Statistik das proportionale übergewicht der Frauen aus.<br />

Erst der Blick auf die Wahlbeteiligung bei Gemeinde-, Landtags- und Bundestagswahlen<br />

1946 bis 1972 (Tab. Isa u. b; Darst. 17) macht auf unterschiedliches<br />

Wählerverhalten in der Stadt Braunschweig aufmerksam. Zunächst ist die Zahl der<br />

126<br />

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Dies wirkt sich natürlich auf das Wahlergebnis aus. Sonderauszählungender abgegebenen<br />

Stimmen nach Gruppen und Parteien (Tab. 19) geben darüber Auskunft.<br />

Sie zeigen für die verschiedenen Wahlen ein durchaus unterschiedliches Wählerverhalten.<br />

So steigen die Stimrnenanteile der SPD mit zunehmendem Alter bei den Gemeindewahlen<br />

an, fallen dagegen bei Bundestags- und Landtagswahlen. Die besten<br />

Wahlergebnisse nach Altersgruppen sind: 1968: MfF 60+; 1969: M/F 30-45; 1970:<br />

M/F: 18-lI. Im übrigen erzielt die SPD bei den Männern (2,3; 3,7 und 1,6 vII mehr<br />

als durchschnittlich) die größten Stimmenanteile. Umgekehrt die CDU, wo die<br />

Frauen (6,4; 7,7 und 6,1 vH mehr) die besten Wähler insgesamt sind. Auch hier ist<br />

der Stimmenanteil nach Wahlart unterschiedlich: Jüngere Wähler entscheiden sich<br />

bei der Gemeindewahl (prozentual am besten F/M lI-30) eher für die CDU, ältere<br />

bei den BlIndestags- und Landtagswahlen (hier sind F/M 60 + und F/M 45-60 die<br />

stärksten Gruppen). Allein die FDP erzielt bei allen Wahlen ihre prozentual besten<br />

Stimmenanteile bei den jüngeren Wählern (1968: M/F lI-30; 1969: M/F lI-30;<br />

1970: M 18-1I, F lI-30)' Auch bei der FDP ist der Stimmenanteil der Männer<br />

(um 0,6; 1,3; 1,4 vII) höher als jener der Frauen.<br />

13°<br />

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Wahlergebnisse in der Stadt Braunschweig j<br />

Tab. 17 Wahlberechtigte, Wähler und Nichtwähler nach Altersgruppen<br />

aufgrund von Sonderauszählungen 1968 bis 1970·)<br />

W ahlberech tigte 1) Wähler (abgegebene Stimmen)<br />

absolut in vH der Wahl-<br />

Alter<br />

berechtigten<br />

in Jahren .... ....<br />

IU c::<br />

.... Q) c::<br />

IU<br />

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c:: Q) vi c:: IU c:: IU<br />

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... '" ::l<br />

.... .... N .... N<br />

Gemeindewahl am 19. 9.1968 (16 von 185 allgemeinen Stimmbezirken)<br />

1I bis unter 30 1801 1716 3518 934 9°1 1836 51,8 51,3 51,0<br />

3° " " 45 1597 1809 5406 1781 1985 3766 68,6 70,7 69,7<br />

45 " " 60 1511 3595 6II7 1979 1685 4 664 78,5 74,7 76,1<br />

60 Jahre u. älter 3 1 °3 4755 7 858 1452 3436 S 888 79,0 71,3 74,9<br />

Zusammen 10024 Jl88S 12 9°9 7 146 9 008 16154 71,3 69,9 70,5<br />

Bundestagswahl am 18.9. 1969 (z6 von 185 allgemeinen Wahlbezirken)<br />

2I bis unter 30 1617 1573 3 zoo 1134 1118 1461 75,8 78,1 76,9<br />

3° " " 45 1608 1755 5363 z1I6 1385 4 601 85,0 86,6 85,8<br />

45 " " 60 1369 34°5 5774 1158 3° 01 5 16o 9 1,1 88,1 89,4<br />

60 Jahre u. älter 1958 4 61 5 7573 17°1 3968 6669 91,3 86,0 88,1<br />

Zusammen 9562 U348 2I 910 83°9 1 °583 18891 86,9 85,7 86,2<br />

Landtagswahl am 14.6.197° (16 von 189 allgemeinen Stimmbezirken)<br />

18 bis unter 11 468 447 9 15 3°0 168 568 64,1 60,0 61,1<br />

ZI<br />

" " 3° 1849 1659 3508 984 9°7 1891 53,2 54,7 53,9<br />

3° " " 45 1667 165 I 53 18 1719 1862 3591 64,8 7°,1 67,5<br />

45 " " 60 13°9 3444 5753 1845 2647 4492 79,9 76,9 78,1<br />

60 Jahre u. älter 199° 4 638 7 628 1516 3 618 6144 84,1 78,2 80,5<br />

Zusammen 10,28 3 I2 839 13 I II 7374 93 11 16686 71,7 72,5 72,2<br />

.) Direkt übernommen aus Linkmann, H., Die Braunschweiger Wahlen 1968, 1969, 1970,<br />

S.67. 1) EinschIießIidt vereinnahmter Wahlscheine.<br />

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13 1


Tab.18 Gliederung und Rangfolge der Wahlberechtigten, Wähler und Nichtwähler<br />

nach Altersgruppen (Sonderauszählungen 1968 bis 1970)<br />

18 a<br />

Prozentualer Anteil der<br />

Altersgruppen an Gesamtzahl<br />

aller Wahlberechtigten<br />

(Sp. 1-» in Rangfolge<br />

ihrer Stärke<br />

I. Frauen 60 Jahre u. älter<br />

2. Männer 60 Jahre u. älter<br />

3. Frauen 45 bis unter 60<br />

4. Männer<br />

3° " " 45<br />

5. Männer 45 " " 60<br />

6. Frauen<br />

3° " " 45<br />

7. Männer 21<br />

" " 3°<br />

8. Frauen 21 " 3°<br />

( 9. Männer 18 " " 21)<br />

(10. Frauen J8 "<br />

13 2<br />

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" 21)<br />

18 b<br />

Rangfolge der Altersgruppen<br />

entsprechend der Beteiligung<br />

der Wahlberechtigten an der Wahl<br />

(Sp·7-9)<br />

Altersgr. Rangflg. d. Wahlbetlg.<br />

1968 1969 197°<br />

M 60 + I. I. I.<br />

M 45-60 2. 2. 2.<br />

F 45-60 3· 3· 4·<br />

F 60 + 4· 5· 3·<br />

F 30-45 S· 4· 5·<br />

M 30-45 6. 6. 6.<br />

F 21-30 7· 7· 7·<br />

M 21-30 8. 8. 8.<br />

(M 18-21 9·)<br />

(F r8-21 10.)<br />

18 c<br />

Anteil der Altersgruppen an den Nichtwählern<br />

in Relation zu Anteil der Altersgruppen an den Wahlberechtigten<br />

1968 bis 1970<br />

übereinstimmend Mu.F J8-21<br />

F 30-45<br />

Gering abweichend F 60 + (pos.)<br />

F 45-60 (pos.)<br />

M 30-45 (neg.)<br />

F 21-30 (neg.)<br />

Stark abweichend M 60 + (pos.)<br />

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M 45-60 (pos.)<br />

M 21-30 (neg.)


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Härten (Wilhe1m Raabe: "Hungerpastor"). Sie prägt entscheidend die Verteilung<br />

der politischen und sozialen Gewichte in der Stadt: Auf der einen Seite ein nach<br />

wie vor starker Mittelstand, auf der anderen Seite eine stets anwachsende Arbeiterschaft.<br />

In besonderem Maße ist dieses Braunschweig mit der Frühgeschichte der deutschen<br />

Sozialdemokratie verbunden. Wilhelm Brad(e wirkt weit über die Grenzen<br />

Braunschweigs hinaus, nachdem am 6. September 1869 der Ortsverein des Allgemeinen<br />

Deutschen Arbeitervereins unter seinem Vorsitz ins Leben gerufen wurde.<br />

Bracke ist es vor allem zuzuschreiben, daß der Sitz des Parteiausschusses der Sozialdemokratischen<br />

Arbeiterpartei von 1869 bis 1871 nach Braunschweig-Wolfenbüttel<br />

gelegt wird. Der "Braunschweiger Volksfreund" erscheint 1871 zum ersten Mal.<br />

Redakteur bis 1873 ist Wilhelm Blos, der als sozialdemokratischer Abgeordneter<br />

Braunschweig von 1890 bis 1907 und von 1911 bis 1918 im Reichstag vertritt.<br />

Kokosky, Wesemeier, Brenner sind weitere "Volksfreund"-Redakteure; 1913 wird<br />

das mit dem Schicksal der Sozialdemokraten so eng verbundene .. Volks freund-Haus"<br />

Ecke Schloßstraße-Ölschlägern errichtet. Eine bedeutsame politische Entwicklung<br />

bahnt sim in dieser Zeit an: Die "bürgerlichen" Wählersmichten müssen einen<br />

gemeinsamen politischen Nenner - hier die Nationalliberalen - finden, um gegenüber<br />

den gefestigten Sozialdemokraten bestehen zu können. Die Sozialdemokratische<br />

Partei dagegen kann die Grundlagen für eine straffe Organisation, für einen den<br />

damaligen Verhältnissen entsprechend großen Mitgliederstand und - langfristig -<br />

für zukunftsgerimtete Parteiarbeit schaffen. Der Weltkrieg 1914 unterbricht jede<br />

lineare Entwiddung.<br />

Braunschweigs Weg durch die Weimarer Zeit ist von einschneidenden Ereignissen<br />

begleitet, an deren Ende dann die Katastrophe steht. Anfangs sind die Auswirkungen<br />

des Krieges spürbar. Aum vor Braunschweig mamt die revolutionäre<br />

Bewegung nicht halt: Im November 1918 dankt Herzog Ernst August ab, übernimmt<br />

der Arbeiter- und Soldatenrat die Macht und wird die Sozialistisme Republik unter<br />

August Merges proklamiert. Die Verabschiedung der Landesverfassung 1911 beendet<br />

eine erste Periode von Streiks, Massenkundgebungen und Demonstrationen, in die<br />

aum der Einmarsch der Regierungstruppen unter General Maercker fällt. Die Zeit<br />

bis 1914 steht unter dem Eindruck der inflationären Entwicklung in der Weimarer<br />

Republik, aum hier finden Teuerungsunruhen statt. Es gelingt nicht, der sim<br />

anbahnenden Wirtschaftskrise in den Folgejahren Herr zu werden, die bis 1930 verstärkt<br />

über die Einwohner hereinbrimt. Inmitten verschärfter politischer Auseinandersetzungen<br />

findet jene Landtagswahl statt, welche die NSDAP zunächst in einer<br />

Koalition mit der DNVP an die Regierungsmacht führt. Weitere Stationen auf<br />

dem Weg zur völligen Machtübernahme vor dem Hintergrund des wirtschaftlimen<br />

Zusammenbrums sind Harzburger Front, Ernennung Hitlers zum braunsmweigischen<br />

Regierungsrat, Terrormaßnahmen der Jahre 1931 und J 93 1 und Verschärfung<br />

der Konfliktsituation bis zur Ankündigung der Mamtübernahme im<br />

Januar 1933. Die Terroranschläge seitens der NSDAP erreichen im März/April 1933<br />

vor der Gleichschaltung einen Höhepunkt. Braunschweig wird als erstes deutsches<br />

Land am 19. April 1933 rein nationalsozialistisch.<br />

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Die politismen Ereignisse, Wahlen und Regierungsbildungen zeimnen die allgemeine<br />

Entwiddung nam. In der unmittelbar revolutionär übersmatteten Phase<br />

bis 1921 hat die USPD mit Sepp Oerter die Vorherrschaft; sie stellt nahezu kontinuierlich<br />

und teilweise unter Hinzuziehung der SPD die Landesregierung. Mit der<br />

Landtagswahl 1922 nimmt die USPD eine neue Position ein, und vollzieht sie die<br />

Fusion mit der SPD. Bis 1924 regiert die SPD - teilweise in Koalition mit der<br />

DDP - unter Dr. Heinrich ]asper, der auch schon vorhergehende Regierungskoalitionen<br />

mit der USPD führte. Es ist die Zeit zunehmender Entzweiung unter<br />

den "bürgerlichen" Parteien und der Gründung des ersten Ortsverbandes der<br />

NSDAP. Nach den Landtagswahlen im Dezember 1924 leitet die Regierung<br />

Marquordt mit einer "bürgerlichen" Koalition die sog. Ära "Smwarz-Weiß-Rot"<br />

ein. Sie wird nach den Wahlen von 1927 durch eine Regierung der SPD (stärkste<br />

Fraktion) abgelöst. Die NSDAP erhält bei dieser Wahl zwar auch nur 1 Mandat,<br />

gewinnt jedoch zunehmend an Sympathie. 1930 macht es die "Bürgerliche Einheitsliste"<br />

(ll Mandate im neuen Landtag) der NSDAP (9 Mandate) möglich, an die<br />

Regierungsrnacht im Land Braunschweig zu gelangen. Im September 1931 wird<br />

Dietrich Klagges Minister. Noch vor den Gleichschaltungen bzw. Verboten lösen<br />

sich die "bürgerlichen" Parteien faktisch auf.<br />

In der Weimarer Zeit werden bestimmte Traditionen in Braunschweig fortgesetzt.<br />

Nach anfänglicher Auseinandersetzung mit der USPD um die Vertretung der<br />

Arbeiterschaft, bestimmt die SPD - verbunden mit Namen wie Dr. ]asper, Steinbrecher,<br />

Antrick, Grotewohl, Sievers, Wesemeier - wesentlich die Geschicke des<br />

Landes Braunschweig. Ihr steht anfangs ein starker "bürgerlicher" Block gegenüber,<br />

der im Zuge der Wirtschaftskrise und des Aufkommens des Nationalsozialismus<br />

zerfällt. Die NSDAP wird in einer Phase zunehmender Radikalisierung jedoch<br />

attraktiv für alle Wählerschichten. Das Bürgertum befindet sich nur teilweise im<br />

Gegensatz zum Nationalsozialismus, zu dessen stärkstem Gegner die SPD wird. Sie<br />

hat, zusammen mit der KPD, besonders unter den Verfolgungen zu leiden und<br />

führt den Kampf im Untergrund fort. Die NS-Gewaltherrschaft erstreckt sich jedoch<br />

auch auf die "Bürgerlimen" und verleiht der Koalition von 1930 nachträglich auch<br />

unter diesem Aspekt den Charakter eines .. tragischen Irrtums".<br />

Die NS-Periode endet für Braunsmweig wie für ganz Deutschland im Kriegschaos.<br />

Exemplarism mögen Daten zur Zerstörung der Stadt und zu den angemeldeten<br />

Kriegssmäden (Tab. 23 und 24), der überlagerung der soziologischen Struktur<br />

durm die Flümtlinge, Heimatvertriebenen und Ostzonenzuwanderer (Tab. lI), zu<br />

dem Umfang der Fürsorgeverpflimtungen (Tab. 22) und zur Einstellung der Bevölkerung<br />

(S. 140) über die katastrophale Lage in der zerstörten Grenz- und Peripheriestadt<br />

Braunschweig Aufschluß geben. Faktoren wie Mensmenverluste der Stadtbevölkerung,<br />

Zusammenbrum der Verwaltung, der Wirtschaft, des Gesundheitswesens,<br />

der Versorgung mit lebenswimtigen Gütern, Mangelsituation auf nahezu<br />

allen Gebieten, Zerstörungen, Unterordnung unter die Besatzungsmacht, belastende<br />

Vergangenheit weiter Bevölkerungskreise, Verelendung und Zerrüttung, Pessimismus,<br />

Gleichgültigkeit und Lethargie angesichts der politisch, wirtschaftlich und<br />

sozialen Ungewißheit, Mißtrauen und überwiegen der Daseinssorgen - alle diese<br />

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137


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Momente prägen die Ausgangssituation bei dem erhofften Neuanfang. AIs Bedingungen<br />

für die wirtschaftliche, soziale, kultureIle und - im weitesten Sinne - politische<br />

Entwicklung nach 1945 stellen sie eine erhebliche Belastung dar. Sie sind entscheidende<br />

Variablen sowohl für die Arbeit der Parteien, der Verbände, der Medien,<br />

des öffentlichen Lebens als auch für die politische Bewußtseinsbildung und damit<br />

direkt für die politische Meinungs- und WiIIensbildung. Sie finden letztlich ihren<br />

Niederschlag in den Wahlergebnissen, zumindest der Anfangszeit.<br />

Die allgemeine Krisensituation nach 1945 bestimmt wesentlich auch den Aktionsradius<br />

der politischen Parteien. Dieses wirkt sich wiederum verstärkt auf die<br />

politische WiIIensbildung aus. Dazu zählen - meist bekannt - die überregionalen<br />

und lokalen Bedingungen. Die Bildung der Zonen ist ein ebenso einschneidender<br />

Aspekt wie die aufgezwungene Teilung Deutschlands. Die Entstehung des Landes<br />

Niedersachsen, die Währungsreform, die Gründung der Bundesrepublik Deutschland,<br />

die politische Entwicklung in Europa und in der Welt vor dem Hintergrund<br />

der Konfrontation der Großmächte, dies formt politische Einstellungen und bedingt<br />

Aussage und Aktion der Parteien. In starkem Maße wirkt die Parteienkonstellation<br />

auf Bundesebene - CDU als Regierungspartei mit Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

und der FDP als Koalitionspartner, SPD unter Kurt Schumacher in der Opposition,<br />

andere Parteien in der Koalition oder ohne nennenswerten Einfluß - auf die<br />

politische Entwicklung auch in Braunschweig ein. Im Lande Braunschweig und in<br />

Niedersachsendagegen ist die SPD die Regierungspartei. Nicht nur Wähler oder<br />

Partei können sich überregionalen Entwicklungen entziehen, auch lokale Entscheidungen<br />

und Abläufe werden oft maßgeblich von diesen Variablen gesteuert.<br />

Exemplarische Daten für die Einwirkung<br />

äußerer Faktoren auf die strukturellen Verhältnisse<br />

a) Ausgewählte Daten zu den Kriegseinwirkungen und Kriegsfolgen<br />

in der Stadt Braunschweig nach 1943<br />

Tab. 21 Ansässige Flüchtlinge und Gleichgestellte<br />

Jahr l ) absolute in VH2) Davon waren nach dem<br />

Zahlen Religionsbekenntnis<br />

(Stand 10. 10. 1948) in vB<br />

1945 3560 2,3 evangelisch 60,3 (71,3)3)<br />

1946 26 475 14,4 röm.-Iwtholisch 28,6 ( 1I,8)<br />

1947 34 143 17,4 Freidenker u.<br />

1948 397 15 19,1 Freireligiöse 10,7 } (16,8)<br />

1949 47528 21,8 Sonstige 0,4<br />

1) Stand jeweils im Oktober des Jahres.<br />

') In vH der Gesamtbevölkerung Anfang Oktober.<br />

3) In Klammern jeweils die Verhältniszahlen für die Gesamtbevölkerung (Stand 1950).<br />

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Tab.21 Fürsorgeaufwand in der offenen Fürsorge in Braunsc1,weig 1946-1948<br />

78643<br />

171 43 6<br />

389971<br />

1) Ab Oktober.<br />

7781 150199 60 996 41524 289424 4438 889826 1521931<br />

13179580799245323142947107°0021414832924235641257<br />

14621 535026329255 158641 628227 2160128669384954281<br />

Tab. 13 Wohnhäuser und Wohnungen vor und nac1, der Zerstörung<br />

Stadt<br />

Braunschweig<br />

Wohnhäuser<br />

Wohnungen<br />

1) in vH Sp. I.<br />

Vor der<br />

Zerstörung<br />

1943<br />

absolut<br />

15 897<br />

59 826<br />

Stadt mittelschw. besch.<br />

Braun- 15bis40vH<br />

schweig abs. vH<br />

Wohnh. 1 °79 13,1<br />

Wohng. 6602 11,0<br />

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nach der Zerstörung<br />

unbeschädigt leicht bcsdlädigt<br />

bis 15vH<br />

abs. vB t) abs. vH<br />

5955 37,5<br />

I I 153 11 452 37,5<br />

nach der Zerstörung<br />

schwer beschädigt total beschädigt<br />

40 bis 60 vH 60 bis 100 vH<br />

abs. vII ahs. vH<br />

1005 6,3 4 02 4 25,3<br />

4 142 6,9 15477 25,9<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

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N<br />

139


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Die überwiegende Wählerentscheidung zugunsten der SPD in Braunsdtweig<br />

muß vor dem örtlichen Hintergrund gesehen werden. Braunsdtweig als Stadt<br />

sozialdemokratischer Tradition und \Vahlerfolge begünstigt eine erfolgreiche Fortsetzung<br />

dieser Parteiarbeit in dem gleichen Maße, wie Arbeit und Erfolg der<br />

"bürgerlichen" Parteien noch relativ lange von der NSDAP/DNVP-Koalition<br />

kompromittiert werden. Auch der gemeinsame Widerstand (Antifa) gegen den<br />

Nationalsozialismus kommt unmittelbar nach 1945 der SPD und der KPD zugute.<br />

Historisdl begründet ist der Versudl dieser beiden Parteien, nadl 1945 zu einer<br />

Einheitsfront der Arbeiterschaft zu gelangen. Eine sokhe Sozialististhe Einheitspartei,<br />

vor allem als Versuch, sowohl die Trennung von USPD und MSPD nicht<br />

aufleben und es zu einer Spaltung der Arbeiterschaft wie bis 1933 nidtt wieder<br />

kommen zu lassen, scheitert allerdings, trotz günstiger Voraussetzungen gerade in<br />

Braunsdlweig. Mit durdl ihre Gegnersthaft zur NSDAP bedingt, übernehmen<br />

sozialdemokratisdle Politiker unter der Militärregierung die wichtigsten Positionen<br />

in Braunsdlweig nach 1945. Dies führt dazu, daß Regierung mit SPD in der<br />

Anfangszeit innerhalb der Bevölkerung gleichgesetzt wird. Der SPD gelingt es<br />

gegenüber der Militärregierung, vielfach Labour-Party-Mitgliedern, berechtigte Belange<br />

im Interesse der Bevölkerung mit Erfolg durchzusetzen und dadurdl zusätzlich<br />

Kredit zu bekommen.<br />

Die SPD kann sidl auch, unter anderem durch die Rolle der Pädagogisdten Hochschule<br />

nadl 1945 und durch das Wirken ihrer Hochschullehrer gegenüber dem<br />

Mittelstand und den akademischen Kreisen stärker öffnen. Sie kommt zu einem<br />

Arrangement mit der Kirche. In der Betreuung der Flüchtlinge, Vertriebenen und<br />

Heimkehrer kann sich die SPD aufgrund der Einsatzmöglichkeiten der Verwaltung<br />

stärker als die anderen Parteien profilieren. Sie präsentiert sich audl verhältnismäßig<br />

früh in der Auseinandersetzung mit der KPD als der einzige Vertreter sozialdemokratisdlen<br />

Gedankenguts. Die "bürgerlichen" Parteien setzen dagegen, vor allem<br />

in den Anfangsjahren, die unglückliche Tradition der inneren und äußeren Gespaltenheit<br />

fort. Die Attraktivität der SPD beruht nicht zum letzten darin, daß es ihr<br />

eher als den anderen Parteien möglidl ist, verdiente und befähigte Mitarbeiter in<br />

Verwaltungs- oder Regierungspositionen unterzubringen. Audt spielt in der Zeit<br />

der Entnazifizierung sicherlich der Umstand mit eine Rolle, daß die Mitgliedschaft<br />

in der SPD als gewichtiges Argument für politische Unbedenklichkeit ins Spiel<br />

gebracht wird.<br />

Diese, auf die Partei bezogenen Variahlen können sidlerlidl nicht sthlüssig<br />

"beweisen", warum in der Zeit nach 1945 eine mehr oder weniger große Affinität<br />

gegenüber der SPD in Braunschweig besteht. Im Zusammenhang mit den überregionalen<br />

Bedingungen jedoch und vor allem in der Zusammenschau mit den<br />

sozialgeographisthen Daten der Stadt können sie erklärend wirken. Sie lassen aber<br />

die Aktivitäten der Partei und ihrer Vertreter im politisdlen Leben, etwa in den<br />

Wahlkämpfen, ebenso außer Acht, wie den nicht zu unterschätzenden Einfluß eiczelner<br />

Persönlidtkeiten, wie gewisse Abnutzungserscheinungen, wie soziologische,<br />

wirtschaftlidte und geistige Verschiebungen oder neue Machrkonstellationen. Sie sind<br />

letztlich ein e Variable neben anderen.<br />

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Das hier erkennbare Sozialgefüge, aber auch die komprimierende Wirkung der<br />

großen Bevölkerungsdichte bei geringer arealer Ausbreitung bleiben nicht ohne Einfluß<br />

auf die politischen Entscheidungsprozesse. Allerdings tritt, nach der NS-Bevölkerungs-<br />

und Eingemeindungspolitik und der totalen Desintegration von Bevölkerung<br />

und Stadt, in der Zeit bis 1972 noch ein drittes wesentliches Moment hinzu:<br />

"Die Stadtagglomeration Braunschweig wuchert in das Umland hinein." (SON).<br />

Die Expansion der Einwohnerzahl in den Stadtrandgemeinden entspricht einer<br />

negativen Wanderungsbilanz für die Kemstadt:<br />

Stichtag Stadt II Randgemeinden Insgesamt<br />

VZ Braunschweig um Braunschweig<br />

13.9· 1950 123.760 16.653 15°.413<br />

6.6.1961 246.°35 31.541 278.62 7<br />

17.4· 1970 12 3.7°° 49·4°8 173.108<br />

Damit wird einer Verlagerung der wirtschaftlichen und soziologischen Struktur<br />

Braunschweigs zusätzlich Vorschub geleistet.<br />

Die Entwicklung der braunschweiger Einwohnerzahl (Tab. 15) spiegelt die tiefgreifenden<br />

historischen Ereignisse wider: Ein stetiges Anwachsen wird durch die<br />

beiden Weltkriege und ihre Folgeerscheinungen (Braunschweig wird Grenzstadt)<br />

deutlich unterbrochen. Auch die altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung<br />

(Tab. 16) ist dadurch einschneidend verändert. Die Tendenz zur überalterung, an<br />

sich schon durch höhere Lebenserwartungen begünstigt, wird signifikant für die<br />

Zusammensetzung der Wählerschaft, damit aber auch für Wahlergebnisse. Ebenso<br />

bedeutsam ist das für eine Großstadt typische Bild des konstanten Frauenüberschusses<br />

vor allem in den Altersgruppen über 45 Jahre; dagegen sind 1970 die Männer in den<br />

jüngeren Jahrgängen teilweise prozentual stärker vertreten. Bedeutsam für mögliches<br />

Wählerverhalten ist auch die Zusammensetzung der Bevölkerung nach dem<br />

Religionsbekenntnis. Eine Sonderstellung kommt dabei dem überdurchschnittlich<br />

hohen Anteil - nahezu 1/5 - an Freireligiösen, Dissidenten zu; die katholische<br />

Diaspora hat sich seit 1939 nahezu verdoppelt. Diese Ausnahmestellung bewirkt<br />

zweifellos, vor allem anfangs etwa in der Frage einer "christlichen" Partei, bestimmtes<br />

Wahlverhalten.<br />

Wesentlich bedeutsamere Größen für die Interpretation von Wählerverhalten<br />

sind jedoch Einteilung der Bevölkerung nam Wirtschaftsbereichen und nach SteIlung<br />

im Beruf (Tab. 17). Die strukturellen Verschiebungen zwischen den Wirtschaftsbereichen<br />

wiegen danach nicht schwer, allerdings bildet der in seiner Relation<br />

bedeutsame Rückgang in der Land- und Forstwirtschaft sowie die allgemein rückläufige<br />

Tendenz im gütcrproduzierendcn Gewerbe zugunsten der Dienstleistungsbereiche<br />

eine Ausnahme. Die berufliche Untergliederung der braunschweigischen<br />

Bevölkerung nach den verschiedenen Zweigen ist relativ gut proportioniert. Dje<br />

Entwiddung der Zahlen nach Stellung im Beruf wird auf der einen Seite gekennzeichnet<br />

durch einen bedeutsamen Rückgang des Anteils der Selbständigen (Symptom<br />

einer Grenzstadt) und des signifikanten Anstiegs der Angestelltenzahl (möglicher-<br />

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143


weise wird in dieser Gruppe die sinkende Zahl der Selbständigen und die der<br />

Arbeiterschaft aufgefangen). Die Strukturierung der Bevölkerung zeichnet sich im<br />

übrigen durch einen besonders hohen Anteil an Angestellten und Beamten mit<br />

SO vH, durch eine starke Arbeiterschaft mit über 40 vH und durch einen relativ<br />

geringen Prozentsatz von Selbständigen (6,2 vB) aus. Die Entwicklung bestätigt<br />

diese spezifischen Merkmale der Zusammensetzung der Erwerbstätigen als Symptome<br />

sowohl einer wirtschaftlichen Stagnation aufgrund der Peripherielage als<br />

auch hinsichtlich der zunehmenden Bedeutung Braunschweigs auf dem Verwaltungs-,<br />

Ausbildungs- und Forschungssektor und für den Bereich der Dienstleistungen.<br />

Ausgewäl}lte Sozialdaten der Stadt Braunschweig<br />

Tab. :5 Einwohnerzahl der Stadt Brattnsdlweig nach ausgewählten Jahren<br />

Einwohner 1) Frauen auf<br />

Jahr männlich weiblich insgesamt 100 Männer<br />

1871 0 z9400 28 483 57 883 96,9<br />

18800 36 933 38 1°5 75 °3 8 1°3,:<br />

1890 0 49598 51 449 101 047 1°3,7<br />

19°00 61856 66370 128 226 1°7.3<br />

19100 68 435 75 117 143 55 z 109,8<br />

1919 0 639°7 75 637 139544 118,4<br />

1925 w 69 164 77 561 146 7z5 IIZ,I<br />

1933 w 73 73 I 83 109 156840 I IZ,7<br />

1939 m 98 488 98 909 197 397 100,4<br />

1945 m 2) 6: 385 73933 13 6 318 118,5<br />

1946 m 80604 90 572 171 176 I IZ,4<br />

1947 m 9 1 34 1 103 °52 194393 I I z,8<br />

1948 m 97 81 3 107 15 8 2°497 I 109,6<br />

1949 m 103 141 IIZ 354 ZI5495 108,9<br />

1950 w 104 645 119 11 5 223760 I 13,8<br />

1961 w II4345 13 1 740 246085 115,2<br />

1970 w 103 691 uoo09 z23700 115,7<br />

1) 0 = orts anwesende Bevölkerung nach der Volkszählung; w Wohnbevölkerung<br />

nach der Volkszählung; m = mittlere Einwohnerzahl. 2) Seit 1945 sind die Einwohner der<br />

Eichendorffsiedlung in den Zahlen der braun schweiger Wohnbevölkerung enthalten.<br />

144<br />

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Entfaltung: Die SPD mit einem verhältnismäßig stabilen Stimmenanteil von über<br />

40 Ofo kann ihre lange Tradition hier fortsetzen. Mit über 30 Ofo vermag die enu<br />

die füher auseinanderlaufenden Strömungen innerhalb der "Bürgerlichen" auf sich<br />

zu vereinigen. Als Ergänzung zu den beiden genannten vereinigt die FDP über 6 %<br />

auf sich. In zunehmendem Maße kommt den Wechselwählern mit nahezu 15 Ofo eine<br />

bedeutende Rolle bei den Wahlentsmeidungen zu.<br />

Prognosen über Wählerverhalten stellen, heißt jedom, eine geradlinige Entwicklung<br />

voraussetzen. Das würde bedeuten, die politische Mobilisierungsmöglichkeit<br />

der Bevölkerung, die Aktivität der Parteien, ihre Aussagekraft, das politische Engagement<br />

der Wähler nicht berücksichtigen. Letztlich aber, darauf deuten die Wahlergebnisse<br />

der letzten 100 Jahre hin, bestimmen auch historisch-politische, soziale<br />

und wirtschaftliche, oft nicht vorhersehbare Zusammenhänge über Wählerverhalten<br />

und über den Wahlerfolg einer Partei.<br />

Anhang<br />

I. Erklärung der abgekürzten Parteibezeichnungen<br />

ADF<br />

BHE<br />

Br. Rechts P.<br />

eDU<br />

DDP<br />

DFU<br />

DKP<br />

DNVP<br />

DP<br />

DRP<br />

DVP<br />

DZP<br />

FDP<br />

Fort.<br />

Fr.<br />

FSU<br />

GB/BHE<br />

GPD (GDP)<br />

Kons.<br />

KPD<br />

Lib.<br />

NL<br />

NPD<br />

NSDAP<br />

Ref.P.<br />

RSF<br />

SPD<br />

SRP<br />

USPD<br />

UWG<br />

Z<br />

150<br />

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Aktion Demokratischer Fortschritt<br />

Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (vgl. GB/BHE)<br />

Braunschweiger Rechtspartei<br />

Christlich-Demokratische Union<br />

Deutsche Demokratische Partei (Staatspartei)<br />

Deutsche Friedens-Union<br />

Deutsche Kommunistische Partei<br />

Deutschnationale Volkspartei<br />

Deutsche Partei (früher NLP = Niedersächsische Landespartei)<br />

Deutsche Reichspartei (1947 = Deutsche Rechtspartei)<br />

Deutsche Volkspartei<br />

Deutsche Zentrumspartei (vgl. Z)<br />

Freie Demokratische Partei<br />

Fortschrittspartei<br />

Freisinnige (Partei)<br />

Freisoziale Union (- Demokratische Mitte)<br />

Gesamtdeutscher Block/BHE<br />

Gesamtdeutsche Partei (DP-BHE)<br />

Konservative (Partei)<br />

Kommunistische Partei Deutschlands<br />

Liberale (Partei bzw. Vereinigung)<br />

Nationalliberale (Partei)<br />

Nationaldemokratische Partei Deutschlands<br />

National-Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei<br />

(Deutsche) Reformpartei<br />

Radikalsozialistische Freiheitspartei<br />

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Soz.dem.)<br />

Sozialistische Reichspartei<br />

Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />

Unabhängige Wählergemeinschaft<br />

Zentrum<br />

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l. Ausgewählte Quellen und Literatur<br />

Braunsenweiger Tageblatt 1865-1897.<br />

Braunsenweigisene Landeszeitung 1889-19U.<br />

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Braunsenweig in der Statistik, I. Folge 1936- 11. Folge 1971.<br />

Kommunalpolitisene Senriften der Stadt Braunsenweig, H. 1,5, 7, 13, 15, 19,11, 13-17.<br />

Verwaltungsberient der Stadt Braunsmweig, 1945-1948.<br />

Linkmann, Helmut: Die Braunsmweiger Wahlen 1968, 1969 und 1970, Braunsmweig<br />

1971.<br />

Meibeyer, W.: Bevölkerungs- und sozialgeographisme Differenzierung der<br />

Stadt Braunsenweig um die Mitte des 18. Jahrhunderts, Braunschweig<br />

1966.<br />

Müller, Th.: Wirtsenaftsfunktion und Sozialgefüge der Stadt Braunschweig<br />

in Vergangenheit und Gegenwart, in: "<strong>Jahrbuch</strong> der Geographischen<br />

Gesellschaft zu Hannover", 1953.<br />

Ders.: Der Wirtschaftsraum Braunschweig-Helmstedt, in: "Geographisene<br />

Rundsenau", Jg. 10, H. 1, 1958.<br />

Niemeier, G.: Braunsenweig - soziale Senichtung und sozialräumliene Gliederung<br />

einer Großstadt, in: "Raumforschung und Raumordnung",<br />

H. 5/6, 1969.<br />

o. V.: Raumplanungsgutnchten Südostniedersachsen (SON), 1961 H.<br />

RoloH, E. A.: Braunsenweig und der Staat von Weimar, Braunschweig 1964.<br />

Ders.: Bürgertum und Nationalsozialismus 1930-1933. Braunschweigs<br />

Weg ins Dritte Reim, Hannover 1961<br />

SPD (Braunsenweig) (Hrsg.): 1865-1965,90 Jahre SPD Braunsmweig, Braunschweig 1965.<br />

Zöllner, Ch. W.: Aspekte kommunalpolitischer Entscheidungsprozesse, dargestellt<br />

an der Entwicklung in der Stadt Braunschweig nach 1945.<br />

Diss., Braunschweig 1971, mit weiteren Literaturhinweisen.<br />

Ders.: Wahlrecht und Klassenwahl in Herzogtum und Stadt Braunschweig<br />

in der Zeit vom Wiener Kongreß bis zum Ersten<br />

Weltkrieg, in: Mitteilungen der Technischen Universität<br />

Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Braunsmweig, H. I,<br />

1971•<br />

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KLEINERE BEITRÄGE<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Stammbücher Helmstedter Studenten in Baltimore<br />

Von<br />

Leonard Forster<br />

Das George Peabody Institute in der amerikanischen Stadt Baltimore im Staate<br />

Maryland besitzt eine kleine Sammlung von 15 Stammbüchern aus dem nördlichen<br />

Deutschland, darunter auch einige von Helmstedter Studenten. Die Bände wurden<br />

alle 1875 vorn Leipziger Antiquar Kar! Franz Köhler (ADB. 51, 3 u f.) gekauft, der<br />

sie offenbar als ,geschlossene Gruppe von einem norddeutschen Sammler erworben<br />

hatte. Der Schwerpunkt der <strong>Bibliothek</strong> des Peabody Institute liegt in der Genealogie;<br />

die Stadt Baltimore hatte damals (wie noch heute) eine große Anzahl von<br />

Bürgern deutscher Abstammung. Die kleine Sammlung hat man wohl als familiengeschichtliches<br />

Quellenmaterial angeschafft, ohne es jedoch jemals aU5gewertet zu<br />

haben. Sie trägt heute die Signatur 091.A 345 RB Nr I bis 15. Die ursprünglichen<br />

Besitzer stammen alle aus Norddeutschland; mehrere studierten in Rostock, sieben<br />

jedoch in Helmstedt. Es folgen einige Notizen über die Stammbücher, die Beziehungen<br />

zu Helmstedt haben. Alle sind ohne Folierung, so daß gen aue Verweise im<br />

einzelnen nicht gegeben werden können.<br />

Nr. 3. L e 0 n ha r d T ö bin gaus Lüneburg; Einträge 165-53. meistens in Rostock<br />

und Leipzig. Leonhard Töbing Lunaeburgensis trug sich zweimal in die Helmstedter<br />

Matrikel ein, 1641 und 1646. und zweimal in die Rostocker. im August 1644 und Oktober<br />

1649. Der N. Mancke. der sich am 18. Oktober 1653 in Helmstedt mit folgendem Spruch in<br />

sein Album eintrug, ist in der Helmstedter Matrikel nicht nachzuweisen:<br />

In aula, amore et sylva raro quod quaeritur capitur<br />

Im Walde Lieb und Hoff wird selten das gefangen<br />

Wornach so mancher trägt ein ängstliches Verlangen.<br />

Das Stammbuch weist fünf hübsche Zeichnungen auf - Bauernszenen nam der Art von<br />

Teniers oder Brouwer. Von literarismem Interesse ist der Eintrag des Dichters (und<br />

Rostocker Professors) Andreas Tscherning "MDCLI Mense Veneris" in Rostock. - Das<br />

Niedersächsische Staatsarchiv in Wolfenbüttel besitzt unter der Signatur VI Hs 13 Nr.7<br />

eine Sammlung loser Blätter aus verschiedenen Stammbüchern der Familie Töbing, darunter<br />

ein Blatt (S. 41-:) aus einem anderen Stammbuch desselben Leonhard Töbing mit Einträgen<br />

aus Rostock 1645-7. -<br />

10,5 x 15.5 cm. Ledereinband mit Goldpressungen und ziseliertem Goldschnitt.<br />

Nr. 4. W i I kin Lud w i g Mol a n u s. stud. jur .• immatr. Helmstedt 19. Oktober<br />

1616 Cloppenburgo-Westphalus ex dioecesi Monasteriensi. Einträge in Jena. Helmstedt.<br />

Gießen. Bremen 1615-:4. viele von Edelleuten; vier kolorierte Wappen. - über ihn siehe<br />

Jöcher. Ergänzungsband 4. 1910. Er wurde Scholarch und Ratsverwandter in Hameln und<br />

Vater des Theologen Gerhard Walter Molanus (ADB. H. 86). Als Curiosum mag er wonl<br />

ein Blatt mit der undatierten Unterschrift "Petrus Vock Baro de Ryzmberka et Strihova<br />

mpp" erworben und eingeklebt haben: Peter Wod!: von Rosenberg starb schon 1611 ohne<br />

Nachkommen. -<br />

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153


10,5 x 15 cm. Ledereinband mit Goldpressungen und zisiliertem Goldsdmitt. Superlibros<br />

WLM MW 1615.<br />

Nr.7. Basilius Johannes Sattler, stud. theoI., immatr. Helmstedt 1637,<br />

Eltzensis; Einträge 1640-50, meistens in Helmstedt. Am I. April 1641 hatte er Audienz bei<br />

Herzog August und Herzogin Sophie Elisabeth, am 1. bei Rudolf August und Anton Ulrich,<br />

die sich mit charakteristischen Sprüchen eintrugen: Rudolf August, wie auch sonst, mit:<br />

"Quid suavius est quam bene rem gerere bono publico" (Plautus, Captivi 111. 1, wo jedoch<br />

der Sinn ironisch ist) und Anton Ulrich mit: .. Virtus Fortunam superat, hanc Pietas". Am<br />

gleichen Tage war er bei Justus Georg Schottei, der schrieb: "11 n'y a iamais serrure ny<br />

verroil qui puisse empecher le mal public d'entrer dans les maisons privees". Von literarischem<br />

Interesse ist auch der Eintrag des späteren Diplomaten und Romanciers Johann<br />

Thomas, der sich am 18. J.muar 1641 in Helmstedt mit einem Horazzitat ("Rebus angustis<br />

animosus", Od. 11. 10) und dem landläufigen Motto "Spes mea Christus" eintrug. (Ober ihn<br />

vgI. ADB. 38,59 und Johann Thomas, Damon und Lisille 1663 und 1665, hg. Herbert<br />

Singer und Horst Gronemeyer, Hamburg 1966. In der Helmstedter Matrikel erscheint er<br />

nicht; er studierte 1640 in Wittenberg und 1641 in Leipzig). Christian Told


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

10 x 14,5 cm. Ledereinband mit Goldpressungen und unziseliertem Goldsdmitt, Superlibros<br />

vorne: HENRICVS HORN HANNOVERAN9, hinten: ANNO 1649, mit denselben<br />

Lettern wie auf Nr. 8, Album Berkelmann.<br />

Nr. 11. Pet er V 0 i g t s, immatr. Helmstedt 16. September 1651 Peinensis. Einträge<br />

meistens aus Helmstedt, einige aus Hannover, 1651-57. -<br />

12,5 x 15 cm. Ledereinband, Goldpressungen, wenig Ziselierung auf Goldsdmitt, Superlibros<br />

P. V. N. D. 1651.<br />

Nr. 11. Stammbudx eines U n gen a n n t e n, dessen Name nidxt zu ermitteln war;<br />

Einträge von nidxt weiter bekannten Personen aus I-Ielmstedt, Frankfurt/Oder und von<br />

einer Reise nach Sdxlesien 1685-9°' Wie das Hallenser Stammbudx des Hannoveraners U.<br />

T. Sdxrader (1718) in der Sammlung des Staatsardxivs Wolfenbüttel VI Hs 13 Nr. 30B, weist<br />

dieses ein förmlidxes Titelblatt auf, mit einer Aquarellzeichnung auf Pergament: Krone,<br />

Kranz und Monogramm (JO? oder OJ? undeutlich), und illuminiertem Titel: .. Album<br />

Patronorum & Amicorum Aeternae memoriae consecratum", doch ohne Besitzername . -<br />

11 x 16 cm. Ledereinband, ohne Goldpressung und Goldschnitt.<br />

Unter den Einbänden dieser Sammlung heben sidt ganz deutlich ein Rostocker<br />

und ein Helmstedter Stil hervor. Nr. 3, Album Töbing, gehört z. B. der Rostocker<br />

Gruppe an; Nr.7, 8, 10 (Sattler, Berkelmann und Horn) weisen charakteristisdte<br />

radförmige Goldpressungen auf, zum Teil mit den gleichen Rollen und Stempeln,<br />

die auch auf anderen Helmstedter Stammbüchern zu finden sind, z. B. auf dem<br />

Album des Conrad von EItzen aus Celle, der am 17. Mai 1651 in Helmstedt immatrikuliert<br />

wurde (Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wolfen'büttel, MS. Blank. 131), wie<br />

auf dem Album des Hil


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

N r. 13. Christophorus Schelhamerus aus Hamburg, stud. med., Jena 1637-41.<br />

Nr.14. Paulus Relovius aus Hamburg, stud. theol., Einträge aus Königsberg und<br />

Wittenberg 1635-6.<br />

Nr.15. Lucas Lyser oder Leyser aus Leipzig, stud. theol., Einträge aus Leipzig und<br />

Straßburg 1637-5°'<br />

Die <strong>Bibliothek</strong> des Peabody Institute bildet seit einiger Zeit Teil der öffentlichen<br />

<strong>Bibliothek</strong> der Stadt Baltimore, der Enoch Pratt Free Library. Die Anschrift lautet<br />

somit: Enoch Pratt Free Library, George Peabody Dcpartment, 17 East Mount<br />

Vernon Place, Baltimore Md. 21102, U. S. A. Die verantwortliche <strong>Bibliothek</strong>arin<br />

des George Peabody Department ist Frau Gail P. Juris, der ich für freundliche<br />

Aufnahme und für manche verständnisvolle Hilfestellung auch hier herzlich danken<br />

möchte.<br />

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Zum Grabmal der Albinia Oldfield in der St. Johanniskirche<br />

zu W olfenbü ttel<br />

Von<br />

Leonard Forster<br />

An der Nordwand der St. JohanniskirdIe zu Wolfcnbüttel befindet sidI das<br />

eindrucksvolle hölzerne Grabmal mit Inschrift in englischer und deutscher Sprache,<br />

das Samuel Oldfield seiner in Wolfenbüttcl plötzlich verstorbenen Frau Albinia<br />

1703 setzte. Es besteht aus einer großen ovalen Inschrifttafcl auf Untersatz, von<br />

einem Lorbeerkranz umrahmt; an den Seiten Hängewerk mit Akanthusblättern;<br />

uben eine Iorbeerumrahmte, querovale Inschrifttafcl, über die ein Phönix hervorragt;<br />

zur Seite Putten mit WappensdIildern, von denen der eine mit dem Finger<br />

auf den Phönix als Symbol der Auferstehung deutet, der andere die Finger an die<br />

Lippen legt, um anzudeuten, daß die Verstorbene hier schläft 1). In neuerer Zeit<br />

hatte das Grabmal teil an der behutsamen und geschmackvoIIen Renovierung und<br />

Neubemalung der ganzen Kirche. Oben auf der kleineren, querovalen Tafel unter<br />

dem Phönix steht der englische Text in Antiquaversalien:<br />

Here Heth the body of Mrs Albinia<br />

Oldfield wief of Samuel Oldfield Esqr oi<br />

Lincolnshire in the Kingdome of England<br />

daugther to Sr Christopher Wray Barofiett<br />

& granddaugther to Cieil Viscount Wimbleton<br />

san of Cieil Lord High Treasuer of England<br />

She died March d. 7th 1703<br />

Darunter auf der größeren, vertikalovalen Tafel der deutsche Text in Fraktur:<br />

Hier liegt<br />

Begraben Die Hochgehorne<br />

Frau Frau Albinia Old-<br />

Field, Gemahlin des Hochgebohrnen<br />

Samuel Oldfield Freyherr aus Lincolnschier<br />

Jn dem Königreich England Ihr<br />

Vater ist gewesen der Baron Christopher Wray und<br />

Grass vatter Cieil Vice. Graff von Wime1ton<br />

Sohne des Cicils Herrn Ober Schatz­<br />

Meister von England Sie ist in Gott<br />

sanfft und seelig entschlaffen<br />

den 7. Martii '703<br />

1) P. J. Meier und K. Steinacker, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums<br />

Braunschweig III. " Wolfenbüttel '904, S. 95 (ergänzungsbedürftig).<br />

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Das Bestattungsregister von St. Johannis verzeichnet unter dem Datum 10. März<br />

17°3: "ist die Ir. oldfields in der kirchen beygesetzt" 2).<br />

Samuel Oldfield war auf die hohe Abstammung seiner Frau offenbar stolz, denn<br />

er gibt genaue Einzelheiten darüber. Demnach war sie die Urenkelin einer der<br />

großen Gestalten der englischen Geschichte, Robert Cecil Lord Burghley, Lord<br />

High Treasurer von England unter Königin Elisabeth I. und König Jakob 1., des<br />

Sohnes eines noch größeren Vaters. Sein Sohn, General Sir Edward Cecil, Viscount<br />

Wimbledon, hatte eine Tochter Albinia, die mit Sir Christopher Wray aus Lincolnshire<br />

verheiratet war. Die dritte Tochter dieser Ehe, Albinia Wray, heiratete 1656<br />

in erster Ehe Richard Betenson von Scadbury in Kent, dem sie einen Sohn Edward<br />

und eine Tochter Albinia gebar. Diese Albinia Betenson heiratete 1681 William<br />

Selwyn und starb 1737 3 ); von ihren Söhnen wird unten kurz die Rede sein. Richard<br />

Betenson starb früh, jedenfalls vor 1679; aus dem Grabmal in Wolfenbüttel geht<br />

nun hervor, daß seine Witwe Albinia geb. Wray in zweiter Ehe Samuel Oldfield<br />

heiratete und in der Fremde starb. Die Wappenschilde auf dem Grabmal, rechts<br />

drei Garben, gold auf blau ("or, a pile azure, three garbs or, two and one") für<br />

Oldfield und links drei Strauße rot und gelb, unten weiß ("gules on a chief or,<br />

three ostriches gules") für Wray, weisen gegenüber den in englischen Qeullen verzeichneten<br />

Wappen der beiden Familien gewisse Unstimmigkeiten auf, die vielleicht<br />

dem deutschen Handwerker zuzuschreiben sind 4). Es gab zwei Zweige der Familie<br />

Oldficld in Lincolnshire, doch war es nicht möglich, diesen Samuel OIdfield dem<br />

einen oder dem anderen mit Sicherheit zuzuordnen 5). Nehmen wir an, daß Albinia<br />

Wray 1656 mit ungefanr zwanzig Jahren heiratete (für damals keineswegs zu früh),<br />

so muß sie 17°3 in den späten Sechzigern gestanden haben.<br />

Wie kam nun das Ehepaar OIdfield nach Wolfenbüttel? Am 9. Juli 1702 wurde<br />

in London ein Paß ausgestellt für "Robert Lord WiIloughby, and Samuel and<br />

Albinia OIdfield and servants, to Holland and thence to Germany, to stay some<br />

time; provided they visit no enemy's state" 6). (Der Spanische Erbfolgekrieg war<br />

in vollem Gange.) Ziel der Reise war offenbar von vornherein Wolfenbüttel, wo<br />

') Niedersämsismes Staatsarmiv Wolfenbüttel, I Kb 1340.<br />

I) Dictionary of NatJional Biography LXIII, S. 77; C. Da I ton, History of the Family<br />

of Wray, 2 Bde., London 1881, besonders Bd. I S. 110 und 1S8 ff. und Bd.II S.168; C.<br />

D alt 0 n, Life and Times of General Sir Edward Cedl, Viscount Wimbledon, 1 Bde.,<br />

London 1885.<br />

4) Das Wappen der Familie OIdfield of Spalding Lincolnshire hat grün wo das<br />

Wolfenbütteler Grabmal blau aufweist, British Library MS. HarI. 14H BI. 40b; ein ähnlimes,<br />

in den Farben abweimendes Wappen BI. I24b für .. Samuel Oldfield of London",<br />

jedom ohne Datum. Das Wappen der Familie Wray hat sonst Smwalben ( .. martlets") statt<br />

Strauße. Nach Me i e rund S t ein ac k e r war 1904 die Farbe der Strauße braun, was<br />

in der englismen Wappenkunde keine heraldisme Farbe ist. A. R. M a d d i. so n, Lincolnshire<br />

Pedigrees, London 1902 ff, S. 1311 gibt rote Smwalben an.<br />

a) Ober mit dem in Anm. 4 erwähnten Samuel Oldfidd von London identisch ist,<br />

steht nimt fest. Die Stammbäume der beiden Zweige der Familie OIdficld bei M a d d i -<br />

so n, S. 735 H, enthalten keinen SamueI. Siehe im übrigen H. 0 I d f i eid, History of<br />

the Oldfield Family, London 1936 (als Manuskript gedruckt).<br />

0) Public Record Office London, State Papers Domestic, Anne 1701-3, Entry Book 389.<br />

S.lI.<br />

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der achtzehnjährige Lord Willoughby an der Ritterakademie Rudolfo-Antoniana<br />

studieren sollte. In die Matrikel der Akademie trug er sich als Nr. 109 ein 7).<br />

Robert Lord WiIloughby eldest son to Robert Earl of Lindsey, Baron of Willughby,<br />

Beak & Earsby, Hereditary Lord Great Chamberlaine of England; One of the Lords<br />

of the Privy Council to her Sacred Majesty Queen Ann, Lord Lievetenant of the<br />

County of Lincoln & Hereditary Lord Warden of her Majesties Forrest of Waltham<br />

in Essex, entered into the Academy Ducal att Woolfcnbutle the 2nd day of September<br />

1702.<br />

Dabei ein gemaltes Wappen und von der Hand des Künstlers noch das optimistische<br />

Motto: "Nil rnortalibus arduum est". Die nächstfolgenden Einträge in der<br />

Matrikel stammen von zwei Brüdern Se1wyn, John und Charles, Enkeln der Albinia<br />

Oldfield; sie waren die Sühne ihrer Tochter aus erster Ehe, Albinia, die mit William<br />

Selwyn verheiratet war, den seine Söhne voll Familienstolz in der Matrikel so<br />

beschreiben (vielleicht wollten sie es Lord Willoughby gleichtun) 8):<br />

Governour Captaine General & Admiral of Her Majesties Island of Jamaica, Major<br />

General of Her Sacred Majesties Forces in Great Brittaine & Governour of her<br />

Castle of Tilbury (late Member of Parliament for the Citty of Gloucester) of<br />

Mattson in Gloucestershire.<br />

Die Brüder Selwyn sind offenbar nicht mit ihrer Großmutter gereist, denn Jolm<br />

Selwyn trug sich am 5. Dezember 17°2 in die Matrikel ein und sein Bruder Charles<br />

erst am 27. Juli 1707. Das Ehepaar Oldfield stammte nach all dem aus Kreisen des<br />

Adels und der höheren Gentry, beide waren dazu noch gesetzten Alters und bildeten<br />

also geeignete Reisebegleiter für einen jungen Edelmann.<br />

Die Ursache des Todes von Albinia Oldfield wird nicht angegeben, weder auf<br />

auf Grabmal noch im Kirchenbuch. Etwas über ein Jahr später starb der junge Lord<br />

WiIIoughby. Die Matrikel der Ritterakademie verzeichnet ihn als "Egressus 2ndo<br />

die Aprilis Anno 1704", -doch scheint er in Wolfenbüttel noch geblieben zu sein,<br />

denn am 2. Mai desselben Jahres berimtete ein englisch'er Agent aus Hannover:<br />

"We received last night from Wolfenbuttell the news of the death of my poor<br />

Lord WiIIoughby after a sidmess of nine daies of a feavour. He will be so much a<br />

greater loss as he was a good natur'd gentleman of great hopes" 9). Offenbar war<br />

er in Wolfenbüttcl gestorben, doch läßt sich dort weder der Todesfall selbst noch<br />

eine Bestattung belegen; ein Grabmal war auch nicht zu finden.<br />

Über die sonstige Tätigkeit des Samuel Oldfield berichtet ein Brief von ihm an<br />

den englischen Staatssekretär Lord Nottingham vom 13. Februar 1703 aus Hannover,<br />

also nur -drei Wochen vor dem Tod seiner Frau in Wolfenbüttel. Daraus<br />

7) Herzog-August-<strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel, MS. 31 Extr., S. 171 H. Die Wiedergabe bei<br />

Alfred Kuh I e n kam p, Die Rittemkademie Rudolfo-Antoniana in \Volfenbüttel 1687<br />

bis 1715 (Beiträge zur Geschichte der Carolo-Wilhelmina: Sdlriften des Braunschweigischen<br />

HodlSCnulbundes e. V., Bd. III, 1975) ist ungenau. Siehe für Willoughby auch Complete<br />

Peerage Bd. XII (1959) S.680.<br />

8) Da I ton, Wray Bd. H, S. 168; Matrikel S. 173; Dictionary of National Biography<br />

LI, S. 231. Das Wappen, das für John Selwyn gemalt wurde, ist das auch sonst bekannte<br />

Familienwappen, das als Bestandteil des Wappens des Selwyn College in Cambridge figu:<br />

riert; das College wurde einem späteren Mitglled der Familie, George Augusrus Selwyn,<br />

erstem Bischof von Neuseeland, zum Gedächtnis gegründet.<br />

e) Public Record Office, Sp. 81!I61.<br />

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159


geht nichts hervor, was auf eine Krankheit oder einen Unfall schließen ließe; Frau<br />

Oldfield muß ganz unerwartet gestorben sein, vielleicht wie Lord Willoughby an<br />

einer plötzlichen Fiebererkrankung. Wegen einiger anschaulicher Einzelheiten verdient<br />

der Brief hier mitgeteilt zu werden 10):<br />

My Lord Hanover February 13th 1703<br />

Upon my arrival ut Hanover about a fortnight agone. I found Mr Cresset in a distracted<br />

condition (whereof I doubt not you have heard before). His raveing cast him into a fever<br />

and tho' his fever has left him, his distemper continues. I was in hopes that Lord Winmilsea's<br />

coming might have repaired this misfortune to Her Majesties Affaires, but I understand<br />

by his Lordship, that he must of necessity be in F.ngland the next month. This<br />

occasions my giveing your Lordship this trouble, and to renew my former offer of service<br />

to Her Majesty while I am abroad; that if upon Lord Winchelsea's departure and dureing<br />

Mr Cressett's ilIness, or till the comeing of some other Minister, I can any way express my<br />

duty to Her Majesty I court the honour of approveing my integrity to her service wherein<br />

I hope Lord G. ChamberIaine will be responsible for me. My lord, I am not covitteous of<br />

any man's office and my obligations of friendship to Lord G. C. would (at pressent) prevent<br />

such desires, if I were so inclined. I only request in this juncture of affaires, that you will<br />

8cquaint her Majesty with my zeal for her interest, if you think it necessary. I shall return<br />

in a very few days to Woolfenbuttl (Lord Willoughby being of that Academy) where I<br />

intend to continue about Midsummer, unless I should be otherwise commanded by her<br />

Majesty to some of the adjacent courts. That Duke expresses all honour and este em for Her<br />

Majesty, and declares hirnself extreamly sorry that the late disturbances has hindered him<br />

from acquainting her therewith. He accuses Mr Cressett to have misrepresented him and to<br />

be very mum his enemy att our court. He has shewed me a letter und er Mr Cressett's<br />

hand, wherein he styles him the Emperour of the Moon whim has inflamed Duke Anthony<br />

against hirn, who says he has exceeded his commission, but it was writt to his friend and<br />

he 1ittle thought it would fall into his Highnesses hands.<br />

I humbly beg pardon for thus presuming upon your Lordship's patience, who am, my Lord<br />

Your Lordships most faithful obedient servant<br />

Sam: Oldfield.<br />

Aus diesem Brief ist unter anderem zu entnehmen, daß Oldfield, trotz seiner<br />

Bemerkung "1 am not covitteous of any man's office", doch hofft, Cressett zu<br />

ersetzen. J arnes Cressett, englischer Resident in Hannover, mißtraute der francophilen<br />

Politik Anton Ulrichs und unterstützte Rudolf August, der als der englischen<br />

Politik "weIl intentioned" dargestellt wird. Die "obligations of friendship" dem<br />

Lord Great Chamberlain gegenüber beziehen sich. zweifellos auf die Betreuung<br />

dessen Sohnes, des jungen Lord Willoughby. Oldfields Hoffnungen wurden wohl<br />

durch den plötzlichen Tod seiner Frau vereitelt. Er stand offenbar gut mit Herzog<br />

Anton Ulrich ("that Duke") und war schon von ihm in Audienz empfangen worden.<br />

Die "late disturbances" beziehen sich. wohl auf die plötzliche Besetzung des Landes<br />

Braunschweig im Jahre 1702 durch hannoversche und ceIIesche Truppen [so diese<br />

Zeitschrift 56,1975, S. 27-100].<br />

Über die späteren Schicksale Samuel Oldfields war nichts zu ermitteln.<br />

10) H. 0 I d f i eId, History of the OIdfield Family, Appendix VII; über James<br />

Cressets Ungnade bei Anton Ulrich siehe PubJic Record Office Sp. 81/160. Lord Winchelsea<br />

war Envoy Extraordinary an den Höfen zu Hannover und Celle; Public Record Office,<br />

Calendur of Treasury Books 1702 S. 345 und 1703 S. SI.<br />

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Brand der Nettelbeckschen Brauerei am Neuen Petritore<br />

am 26. Oktober 1791.<br />

Eine zeitgenössische Darstellung von A. C. J. Giem.<br />

Von<br />

Hans-Jürgen Scholz<br />

Der Brand in der Nettelbeckschen Brauerei entstand in den Abendstunden des<br />

26. Oktober 1791, wahrscheinlich durch Selbstentzündung der auf der Darre lagernden<br />

Zichorien. Die Flammen griffen sdtnell auf die Nachbarhäuser an der Beckenwerkerstraße<br />

und am Neuen Wege über. An den Löscharbeiten beteiligten sich<br />

neben sämtlichen Braunschweiger Löschmannschaften auch Spritzen aus Wolfenbüttel<br />

und Bettmar, während u. a. Wendhausen, Volkmarode, Waggum und Wenden<br />

Feuereimer sandten. Die Bemühungen, welche unter der Leitung des Herzogs Kar!<br />

Wilhelm Ferdinand standen, führten jedoch erst am Vormittag des 27. zum vollen<br />

Erfolg. Noch bis zum I. November wurde eine Brandwache an der Unglücksstelle<br />

belassen. Vier Wohnhäuser und sieben Hintergebäude brannten völlig nieder, insgesamt<br />

wurden 23 Gebäude beschädigt 1).<br />

Eine lebendige Darstellung dieser Katastrophe liefert noch heute eine kleine in<br />

Privatbesitz 2) befindliche Tuschzeichnung (31 x 23 cm). Eine Holztafel, welche den<br />

Rahmen auf der Rückseite schließt, gibt hierzu folgende Auskunft:<br />

Aussicht von dem, vor dem Petrithore<br />

am 26. 8br 1791 entstandenen, Brande: wodurch<br />

des Brauer Nettelbecks, und der Witwe Voss, Gebäude<br />

ein Aschenhaufen, und noch einige andere Gebäude<br />

versehrt, wurden.<br />

Dem Herrn Nettclbeck<br />

Zum Andencken gewidmet,<br />

von<br />

J. Giem<br />

Camer Conducteur, und Lehrer der<br />

Freihandzeichnungs-Kunst am Fürstl.<br />

Waysenhause<br />

zu<br />

Braunschweig<br />

1) Günther, Hennann: Die Großfeuer der Stadt Braunschweig und Maßnahmen zu ihrer<br />

Verhütung und Bekämpfung. 1936. S. 75-77. Maschinenschriftlich. (Vorhanden in der Stadt.:<br />

bibliothek Braunschweig). - Für alle Literaturhinweise bin ich Frau Dr. L. Camerer von<br />

der Stadtbibliothek Braunschwcig zu Dank verpflichtet.<br />

2) Dr. H.-J. Scholz, Marburg/Lahn, Hcinrich-Hcine-6traße 17.<br />

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161


Da Andreas Christian Julius Gicm (gest. am 16. Mai 1836) erst am H. Oktober<br />

1792 als Lehrer der Waisenhausschule eingestellt wurde 8), enstand diese Widmung<br />

demnach mindestens ein Jahr nadl dem Brand, während das Bild als Erinnerung<br />

für den Hauptleidtragenden der Katastrophe gedacht war.<br />

8) Hänselmann, Ludwig: Das erste Jahrhundert der Waisenhausscnule in Braunschweig.<br />

Braunschweig 1897. S. 418-419.<br />

162<br />

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Brand der Nettelbeckschen Brauerei am Neuen Petritore<br />

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schriftensammlungen Auskunft geben. Es ist sidler bedauerlim, daß dieses Verzeichnis<br />

nur das Land Niedersachsen berücksichtigt. Aber vielleimt wird durch seine<br />

Existenz auch in anderen Ländern der Wunscq nach einer solchen Übersimt geweckt.<br />

Auf jeden Fall ist damit der erste Schritt getan, wn aum schwer zugängliche<br />

und verwahrloste Bestände zu ersmließen. Ihre Erfassung nannte Gustav Hofmann<br />

im Jahre 1960 »ein wesentlimes Anliegen bei der Neubclebung unserer deutsmen<br />

Handschriftenkatalogisierung" 1). Die Vorläufigkeit dieses Adreßbuches sei erwähnt.<br />

Fast alle Angaben können sich ändern.<br />

l. Die auf den Reisen gemachten Erfahrungen unterstreichen die Notwendigkeit,<br />

daß auf eine sachgemäßere Unterbringung der zum Teil gefährdeten Bestände hinzuwirken<br />

ist. Die hohe Verlustquote, die zum Beispiel bei den Beständen der ehemaligen<br />

Gymnasialbibliotheken feststellbar ist, rnadlt den Wunsdl dringlich, kleine<br />

Bestände erst einmal zu sidlern. Denn das, was bei den berühmten Handschriftensammlungen<br />

selbstverständlidl ist, mangelt den kleinen im Lande. Sie sind häufig<br />

nidlt sidler untergebradlt, die Kodizes selbst oft durdl langjährig sdlledlte Lagerung<br />

verwahrlost, ihre Verwaltung in der Regel nicht sadtkundig.<br />

Konkrete Maßnahmen sind nodl nidlt in Sidlt. Die Arbeitsstelle hat keinerlei<br />

Kompetenz in dieser Richtung. Vor einer Besserung der Lage sind zwei Probleme<br />

zu lösen: das des Unterbringungsortcs und das der Restaurierung.<br />

Es muß im einzelnen untersudlt werden, welche Orte sidl für die Unterbringung<br />

von Handschriften überhaupt eignen. Es soll nidlt dafür plädiert werden, alle<br />

Handschriften zentral an einem Ort zusammenzuziehen. Denkbar wäre es in Form<br />

der Dauerleihgabe. Ohne Antastung der Besitzverhältnisse würden die Handsdlriften<br />

einer Zentrale zur Verwaltung übergeben. Dagegen spridlt einmal, daß es kaum<br />

möglidl ist, die versdliedenen Träger der. "Handsdlriftenbibliotheken" zu einer<br />

solchen Maßnahme zu bewegen. Zum anderen ist es fraglidl, ob man den Kodizes<br />

wirklidl einen guten Dienst mit einer solchen Maßnahme angedeihen läßt.<br />

Verlagerung und Zerreißung einer Sammlung stiften häufig Verwirrung 2).<br />

Außerdem darf ja nidlt vergessen werden, daß im Hauptstaatsarchiv Hannover<br />

1) G. Hof man n, Stand der Handsmriftenkatalogisierung, in: Zeitsmrift für <strong>Bibliothek</strong>swesen<br />

und Bibliographie, Sonderheft 1 (1963), S.7.<br />

I) Als niedersämsismes Beispiel sei das Smicksal der Handschriftensammlung des ehemaligen<br />

Benediktinerklosters S. Mimaelis in Lüneburg genannt. Diese gehörte bis zu ihrer<br />

Auflösung (1851) der Ritterakademie in Lüneburg. Danam kamen manme Handsmriften in<br />

die Lüneburger Ratsbümerei, einige in die heutige Landesbibliothek Hannover, weitaus die<br />

meisten aber in die jetzige Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Smon den Zeitgenossen,<br />

die die Bestände der Ritterakademie nom genutzt hatten, waren die Verlagerungsorte<br />

weitgehend unbekannt geblieben. Die heutige Handsmrift Hannover LB XXIII 1144<br />

war ursprünglim Teil der von M art i ni in seinen Beiträgen zur Kenntnis der <strong>Bibliothek</strong><br />

des Klosters St. Mimaelis in Lüneburg (Lüneburg 1827) besmriebenen Handsmrift Nr.61.<br />

Nam 1852 im Besitz der damaligen königlimen <strong>Bibliothek</strong> in Hannover ist sie aus ihrem<br />

alten Einband entfernt worden. Die übrigen Teile der Handsmrift sind unter den Signaturen<br />

184, 217. 171 zu finden. Der unter XXIII 1144 katalogisierte Teil (ab BI. 38r CHRONICON<br />

EPISCOPORUM VERDENSIUM) ist dann von K. F. H Kr aus e (vgI. Forsmungen zur<br />

Deutsmen Gesmichte 19 [1879]. S.598 Anm.6) und aum von F. Wie h man n (vgl. Zs.<br />

d. hist. Vereins für Nds. 1904, S.184 Anm.13) nimt mehr aufgefunden worden. Man<br />

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zusammengezogene Sammlungen 1943 en bloc vernichtet worden sind 3). Bei Katastrophen<br />

einwirkung ist eben der Schaden bei einer großen Sammlung viel schwerwiegender.<br />

Es müßte ein Mittelweg gefunden werden zwischen völlig zentralisierter<br />

Unterbringung und der oft ungesicherten Aufbewahrung an vielen verstreuten<br />

Orten. Bei unseren Überlegungen ist die Erfahrung hilfreich, daß eine ganze Reihe<br />

von Institutionen sich als sehr geeignet für die Aufbewahrung von alten Dokumentcn<br />

hcrausgcstcUt hat. Ich\ dcnke vor aUem an die Betreuung von Handschriften in<br />

Archiven und in den noch intakten Klöstern. Sicherlich widerspricht es der Trennung<br />

von <strong>Bibliothek</strong>s- und Archivgut im strengen Sinn nicht registraturfähiges<br />

Material einem Archiv zur Betreuung zu übergeben, aber der Gedanke der Bewahrung<br />

zwingt dazu. Es ist also darüber nachzudenken, ob kleinere Besitzvedagerungen<br />

vorgenommen werden soUten.<br />

Die Besitz- und Bestandssicherung fängt im kleinen an. Seitdem die an <strong>Bibliothek</strong>en<br />

mit größeren Alrbeständen eingerichteten Restaurierungswerkstätten dem<br />

<strong>Bibliothek</strong>ar den Blick für die Schäden am alten Buch geschärft haben, entstand<br />

der Wunsch, die Handschriftenbestände der Restaurierung zuzuführen. Dies kann<br />

nur im Rahmen eines Langzeitprogramms geschehen, da enorme Kosten bei der<br />

Restaurierung anfaUen. Sie seien der Einfachheit halber an zwei Beispielen erläutert.<br />

1. Buchblock der Handsch.rift in Ordnung, aber leichte Sch.äden am Einband (durch.broch.encr<br />

Falz etwa). Die Reparatur nimmt einen Tag in Anspruch. Bei einem<br />

Stundenlohn von ca. 30,- DM sind also 140,-DM einzuplanen.<br />

1. Der Buchblock weist erhebliche Wassersch.äden auf, der Einband ist beschädigt.<br />

Ca. I Monat ist zu rechnen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 5000,- DM.<br />

Diese zwei willkürlich gewählten Beispiele geben eine ungefähre VorsteUung<br />

von der Spanne der einzuplanenden Kosten. Selbstverständlich. soUten anfangs nur<br />

wertvolle Einbände einer fachmännischen Restaurierung unterworfen werden. Bei<br />

kleineren Schäden, vor allem an relativ selten benutzten Büch.ern reicht zur Not vielleicht<br />

ein Schuber, der das beschädigte Buch vor weiteren Schä


schriften restaurieren lassen, nachdem jeweils Mittel beantragt und auch bewilligt<br />

worden waren. Auf jeden Fall sollten alle Maßnahmen mit einer ausgewiesenen<br />

Werkstatt abgesprochen werden.<br />

3. Der VersucQ einer Bestandssicherung über die Mikroverfilmung und die<br />

Anlegung eines entsprechenden Mikrofilmarchivs hat das Stadium der Planung verlassen.<br />

Im letzten Jahr ist in der Herzog August <strong>Bibliothek</strong> damit begonnen worden,<br />

im kleinen Rahmen Bestände zu verfilmen. Im Augenblick ist die Verfilmung der<br />

Handschriften der Sammlung Adam in Goslar und der Stadtbibliothek Hannover<br />

durchgeführt, die der Handschriften der Stadtbibliothek Hildesheim steht kurz vor<br />

dem Abschluß. Die Herzog August <strong>Bibliothek</strong> hat diese Verfilmungen bisher auf<br />

eigene Kosten durchgeführt, sie ist aber auf Dauer nicht in der Lage, dieses aus<br />

eigener Kraft zu leisten. Nach Verhandlungen mit dem Niedersächsischen Staatsarchiv<br />

in Bückeburg eröffnet sich nun die Möglichkeit, im Rahmen der Bundessicherheitsverfilmung<br />

von Ardlivalien die mittelalterlichen Handschriften Niedersachsens<br />

mitzuverfilmen.<br />

4. Die Verzettelung der auf <strong>Bibliothek</strong>s reisen angelegten Verzeichnisse und der<br />

schon vorliegenden, aber unzureichenden und nicht gedruckten Kataloge und<br />

ihre Erschließung durch einen Schlagwortkatalog ist in Angriff genommen worden.<br />

kommt aber nur langsam voran, weil die Arbeitsstelle nur über wenige Hilfskräfte<br />

verfügt.<br />

5. In diesem Zusammenhang seien die Bemühungen erwähnt, die Arbeit an den<br />

Handschriften auf eine breitere personelle Basis zu stellen, und zwar durch Stellen<br />

für Mitarbeiter aus dem wissenschaftlichen und dem gehobenen Dienst. Sie waren<br />

bisher nur zum Teil erfolgreich. Im Juni 1975 wurde von der Deutsdlen Forschungsgemeinschaft<br />

für die Fortsetzung der Katalogisierung des mittelalterlichen<br />

Handschriftenbestandes der Ratsbüdlerei Lüneburg durch die Arbeitsstelle zur Erschließung<br />

der mittelalterlichen Handschriften in Niedersachsen die entsprechenden<br />

Mittel bereitgestellt. Im Juli 1976 nahm eine junge Wissenschaftlerin diese Arbeit<br />

an der Herzog August <strong>Bibliothek</strong> auf. Es war möglich, von der Leitung der Landesbibliothek<br />

Hannover im Juni 1975 die Zusage zu erreidlen, daß ein Mitarbeiter in<br />

der nächsten Zeit eine Reihe von Handschriftenbeschreibungen anfertigen wird.<br />

Unterdessen sind die kleinen Bestände der Stiftsbibliothek Gandersheim und der<br />

<strong>Bibliothek</strong> des Hildesheimer Gymnasium Andreanum durchgeführt worden. In<br />

absehbarer Zeit werden die Kataloge in der schon geplanten Reihe ersdteinen. Was<br />

größere Handschriftenbestände anlangt, so wird nehen der abschließenden Katalogisierung<br />

der Bestände der Ratsbücherei Lüneburg seit März 1975 an der Beschreibung<br />

der Bestände der Landesbibliothek Hannover gearbeitet. In den beiden letzteren<br />

Fällen handelt es sich angesichts der größeren Handschriftenzahl um auf<br />

mehrere Jahre projektierte Vorhaben. Nach dem augenblicklichen Stand der Handschriftenerfassung<br />

sind etwa 1300 Handschriften unzureichend oder gar nicht katalogisiert.<br />

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft geht davon aus, daß ein wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Jahr hödtstens 50 Handsdtriften beschreibt. Da es sich<br />

bei den niedersächsisdten Handsdtriften zu einem großen Teil um sehr sdtwierige<br />

Katalogisierungsobjekte handelt - es sind durchweg spätmittelalterliche Gebrauchs-<br />

166<br />

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Die "Karte des Landes Braunschweig im 18. Jahrhundert"<br />

und das "Geschichtliche Ortsverzeichnis<br />

des Landes Braunschweig": Ihre Anführung als Quellen<br />

Trotz des bescheidenen räumlichen Bezirkes, dem diese bei den Veröffentlichungen<br />

der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremden gewidmet sind,<br />

haben sie bisher erfreuliche Beachtung und Benutzung erfahren. Leider sind bei ihrer<br />

Anführung als Quellen unterschiedliche Bezeichnungen verwendet. Hierauf möchte<br />

ich aufmerksam machen und die Benutzer bei der Werke bitten, diese einheitlich<br />

zu benennen.<br />

Die Karte 1) enthält auf jedem Blatt den oben angeführten Titelaufdruck. Daß<br />

er gelegentlich anders wiedergegeben ist, könnte daran liegen, daß in der überschrift<br />

eines Beitrages in dieser Zeitschrift 2) besser das Wörtchen "Eine ... " statt "Die ... "<br />

verwendet wäre. In meinem kurzen Bericht über das Kartenwerk S) hatte ich schon<br />

auf seine zutreffende Bezeichnung hingewiesen. Es wird übrigens Ende 1976 in<br />

einer verbesserten 1. Auflage zu erhalten sein, deren Blätter mit einem den ältesten<br />

Meßtischblättern entnommenen Höhenlinien-Aufdruck versehen sind. Er wird hoffentlich<br />

der Wege-, Flurnamen- und Wüstungsforschung sowie bei ur- und frühgeschichtlichen<br />

Untersuchungen von Nutzen sein.<br />

Der Text des Geschichtlichen Ortsverzeichnisses (GOV) 4) besteht aus zwei Teilen,<br />

denen als dritter Teil ein Namen- und Sachverzeichnis beigegeben ist. Die Angabe,<br />

daß eine angeführte Stelle dem Teil I oder II entnommen ist, dürfte das Nachschlagen<br />

erleichtern. Im übrigen ergeben nur die gegenUber den bescheidenen an<br />

die Seitenenden gesetzten Seitenzahlen fett gedruckten Zahlen der Stichworte und<br />

die Ziffern ihrer Untergruppen (z. B. 2 a, b, c) die FundsteIle einwandfrei und<br />

führen zum erstrebten schnellen Auffinden der Stelle 5).<br />

Es wäre sehr zu 'begrüßen, wenn dieser Hinweis allgemeine Beachtung fände.<br />

Hermann Kleinau<br />

1) Karte des Landes Braunschweig im 18. Jhdt. Bearb.: [Hennann] Kleinau, [Ernst]<br />

Pitz, [Albert) Vorthmann. Zeichn.: [Friedrich) Lübke, Zeichn. u. Zeichn. d. Höhenlinien:<br />

[Engelbert) Reinwald. I: 25000. I. vervol1st. [mo Höhenlinien vers.) Auflage [Hannover];<br />

Hist. Komm. f. Nds.; Wolfenbüttel: Nds. Staatsarchiv in Komm 1968 ff. (Veröffentlichungen<br />

d. Hist. Komm. f. Nds. 2J).<br />

I) Ernst Pitz: Die historische Karte des Landes Braunschweig im 18. Jhdt. In: Br. Jb.<br />

Bd. 38, 1957, S. 141-149.<br />

8) Br. Jb. Bd. 49, 1968, S. 201-208.<br />

I) Hermann Kleinau: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig (T. I:)<br />

A-I{. (T. 1:) L-Z U. Reg. Hildesheim 1968. (= Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen.<br />

1.) (Veröff. d. Histor. Komm. f. Nds. 30).<br />

&) Beispiel: KircheIPfarre Denstorf = GOV I, 456, 3a.<br />

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Bibliographie Friedrich Thöne (1907-1975)<br />

Zusammengestellt von<br />

Pie t roM a i e t t a und 11 ein r ich Gei s sie r<br />

A Malerei und Zeichnung 16.-19.1hdt.<br />

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I) ZU einzelnen Künstlem (alphabetisch nach Künstlernamen)<br />

Hans Sebald, Be harn, in: Old Master Drawings; XI, No. 43, Dezember 1936, S. P-5]<br />

B ° c kHans. unter: Monogrammist H. B.<br />

B r a n d Hans s. unter: Monogrammist H. B.<br />

Franz B unk e, in: Meddenburgische Monatshefte; Heft 11, 1930, S. 467-471<br />

Zu drei Zeichnungen des Pieter e a n d i d, in: <strong>Jahrbuch</strong> der Preußischen Kunstsammlungen;<br />

Band 58, 1937, S. 114-116<br />

Lucas er a n ach {)es Älteren Meisterzeichnungen. Heimbücher der Kunst. August-Hopfer­<br />

Verlag, Burg b. Magdeburg, 1939<br />

er a n ach s Frauenbildnis in Wilhelm Hauffs Novelle "Die Bettlerin vom Pont des Arts",<br />

in: Kunst- und Antiquitäten-Rundsmau; 1939, H. 3, S. 58<br />

Lucas er a n ach der Ältere. (Die blauen Bümer.) Langwiesme-Verlag, Nachfolger Hans<br />

Köster, Königstein in T. 1965<br />

er a n ach Lucas, the EIer, in: Encyclopaedia Britannica, 15. Ausgabe 1974, S. 1Jl-1J4<br />

easpar Fr eis i n ger s Zeimnungen, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissensmaft;<br />

Band 7, Heft I, 194o, S. 39-63<br />

Zwei neckarschwäbisme Bildnisse von Heinrich F ü I I mau r e r (?), in: Pantheon XIX,<br />

1937, S. 150-151<br />

Giuseppe Garn bar i n i-Zwei bislang unbekannte Werke des Meisters, in: Pantheon, XVI,<br />

1935, S. 397-399<br />

Maximilian Ha n n I (Hänl) - Ein unbeachteter Wiener Maler des 18. Jahrhunderts, in:<br />

Kunst- und Antiquitäten-Rundschau; 43. Jg. 1935, S. 185-191<br />

Friedrich Her li n, in: Pantheon; XXV, 1940, S. 49-55<br />

Die Malerfamilie Hol bei n - Selbstbildnisse und Bildnisse (Heimbücher der Kunst);<br />

August-Hopfer-Verlag, Burg b. Magdeburg, 1941<br />

Zu einer Zeimnung von Wenceslas Ho II ar, in: Old Master Drawings SO, September<br />

1938, S. 30<br />

Zu Johann H u 1 s man n als Zeichner, in: WaIIraf-Rimartz-Jahrbum; Band 18, 1966,<br />

5.159-164<br />

David J 0 r i 5, in: Old Master Drawings; XIII, No. 51, Dezember 1938, S. 43-44<br />

Ein unbekannter Entwurf von Joseph Anton K 0 eh, in: Kunst- und Antiquitäten-Rundsm<br />

au, 1939, Heft 5, S. 113 .<br />

Ein Frühwerk von Johannes Ku p e z k y, in: Kunst- und Antiquitäten-Rundsmau; 43. Jg.<br />

1935, H. 9, S. 111-111<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Ein Bildnis des Glasmalers Hieronymus L an g und einige Beiträge zu seiner und seines<br />

Sohnes Daniel Tätigkeit, 1n: Zeitsduift für Smweizerisme Armäologie und Kunstgesmimte<br />

I, 1939, S. 31-39<br />

L a n g, Hans Caspar, s. aum unter: Thomas Smmid<br />

Zu zwei Zeimnungen von J acopo L i g 0 z z i, in: Old Master Drawings So, September<br />

1938, S. 16<br />

Daniel Li n d tm e y er (1551-1606/07); Die Sdlaffhauser Künstlerfamilie Lindtmeyer,<br />

hrsg. vom Smweiz. Institut für Kunstwissensmaft (


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Tobias S tim m e r s Zeichenkunst, in: Pantheon; XXVII, 1941, S. 83-88<br />

Tobias S ti m m e r - Maler und Dichter, in: Merian, "Der Hochrhein vom Bodensee bis<br />

Basel"; Hoffmann und Campe-Verlag Hamburg, Heft 8, 1965, S. l8-31<br />

Der Maler Johann Christophorus S tor e r als Zeichner, in: Münchner <strong>Jahrbuch</strong>, N. F.<br />

XIII, 1938/39, S. 1 u-l34<br />

5 tor er, Christoph und Storer, Johann Lukas, in: ThicmeIBed


Augsburger Barock, Ausstellungskatalog, Städt. Kunst-Sammlungen Augsburg 1968, Verfasser<br />

der Katalog-Nummern: z88 (Conrad Meyer), 371-375 (Storer)<br />

Zeidmungssammlung Dr. Hugo von Ziegler, Schaffhausen. Katalog (Ms), 1 96 8 (Expl.<br />

im Besitz der Städt. Kunstsammlungen Schaffhausen)<br />

5cheibenrisse und Glasgemälde, in: Auktionskatalog der Fa. August Laube & Sohn, Zürich<br />

3. VI. 197 o. Einführung und Katalog-Nummern: 1000-1131<br />

Die Zeichnungen des 16. und 17. Jahrhunderts im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen.<br />

Hrsg. vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und dem Museum zu<br />

Allerheiligen Schaffhausen, I 9 7 z<br />

Die Handzeichnungen des 16. und 17. Jahrhunderts im Museum zu Schaffhausen - Wertvolle<br />

Zeugnisse einer vergangenen Zeit, in: Schaffhauser Nachrichten, 111. Jg., Z9. April 1971,<br />

Nr.loo<br />

B Zur KunstgesdJichte von Ort- und Landschaften<br />

I) Wolfenbüttel, Stadt (chronologisch geordnet)<br />

Das Wolfenbütte1er Glas, in: Braunschweiger Zeitung 1949, U/13, XI<br />

Der Wolfenbütte1er Barockbaumeister Johann Balthasar Lauterbach, in: Zeitschrift für Kunstwissenschaft,<br />

IV, I 9 5 0, S. 197-Z0Z<br />

Wolfenbüttel unter Herzog Julius (1568-1589) - Topographie und Baugeschichte (Forschungen<br />

aus dem Stadt- und Kreismuseum Wolfenbüttel), in: <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>, 33,<br />

195 2, S. 1-74 (erschien auch als Sonderabdruck)<br />

Wolfenbüttel .in der Spätrenaissance, Topographie und Baugeschichte unter den Herzögen<br />

Heinrich Julius und Friedrich Ulrich (1589-1634), in: <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>; 1954,<br />

S.I-1I6<br />

Museumsberichte: Wolfenbüttel, in: Beiträge zur deutschen Volks- und Altertumskunde,<br />

hrsg. vom Museum für Hamburgische Geschichte, I, 1 954, S. 164-165<br />

Das Schloß in Wolfenbüttel, in: Unsere Hütte; Heft 11, 1 9 5 5, S. 350<br />

Der Schädel des Herzogs Heinrich Julius aufgefunden, in: Wolfenbütteler Zeitung; 16. März<br />

1955, S·9<br />

Wolfenbütteler weihten dem hl. Longinus eine Kapelle, in: Wolfenbütteler Zeitung; 9. April<br />

1955, S. 19<br />

Aus der Baugeschichte der Wolfenbütteler Trinitatiskirche, in: Wolfenbütteler Zeitung;<br />

17. Dezember 1 95 5, S.9<br />

Viele Wege führten von Wolfenbüttel nach Weimar, in: Wolfenbütteler Zeitung; 25. Februar<br />

I 9 5 6, s. 9<br />

Welfin schuf den Weimarer Musenhof, in: Braunschweiger Zeitung; 16. März 1956<br />

Die wiederhergestellten Schloßräume (Forschungen aus dem Stadt- und Kreisheimatmuseum<br />

Wolfenbüttel), in: Heimatkalender für den Landkreis Wolfenbüttel; I 956, S.35-38<br />

Das Schloß in Wolfenbüttel - Die historischen Räume, in: Unsere Hütte; Heft 2, 1 9 5 6,<br />

S·54-55<br />

Schloß Wolfenbüttel und seine wiederhergestellten Schloßräume, in: Heimatland, hrsg. vom<br />

Heimatbund Niedersachsen e. V., Heft 5/6, 1957, S. 81-109, und aus Stadt- und Kreisheimatmuseum<br />

Wolfenbüttel, hrsg. vom Zweckverband Stadt- und Kreisheimatmuseum<br />

Wolfenbüttel; 195 8, S. 1-36<br />

Wolfenbüttel wurde 1431 Hauptsitz der Herzöge, in: Wolfenbütteler Zeitung; 3. November<br />

1957, S·9<br />

Streitigkeiten um die Erweiterung des Rathauses, in: Wolfenbütteler Zeitung; 25. Januar<br />

195 8 , S·9<br />

174<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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Die historischen Schloßräume des Stadt- und Kreisheimatmuseums Wolfenbüttel, in: Heimatkalender<br />

für den Landkreis Wolfenbüttel; 1958, S.78-81<br />

Wolfenbüttel (Städte, Landschaften und Kultur zwischen Harz und Heide), Gerhard­<br />

StoletzkiVerlag, Wolfcnbüttcl, I. Auflage 1958, 2. veränderte Auflage 1959, 3. veränderte<br />

Auflage 1961, 4. veränderte Auflage 1964, 5. veränderte Auflage 1967, 6. unveränderte Auflage<br />

1970<br />

Aus der Geschidlte des Wolfenbütteler Ratskellers, in: Wo)fcnbütteler Zeitung; 27. September<br />

I 9 5 8, S. 9<br />

Das Zeughaus in Wolfenbüttel, in: Heimatland, hrsg. vom lIcimatbund Niedersachsen e. V.,<br />

Heft 4, 1959, S.I48- I5I<br />

Schon Herzog Julius schuf "Kunst- und Wunderkammem", in: Wolfcnbütteler Zeitung;<br />

3 I. Oktober I 9 5 9, S. 9<br />

Wolfenbenütteler Bauten als Zeugen seiner Geschichte, in: Die Kette, Studentenzeitung der<br />

Staat!. Ingenieurschule in Wolfenbüttel; Nr. 8, I 959, S. 1-4<br />

Aus der Gesdlichte des Wolfenbütteler Rathauses (Beitrag zu; Das Rathaus zu \Volfenbüttel),<br />

hrsg. von der Stadt Wolfcnbüttel 196 0, S.I3-18<br />

Sdlloß Wolfenbüttel - Baunachrichten, in: Burgen und Schlösser, Heft 1, I 96 I, S.49-51<br />

und 56<br />

Wolfenbüttels alte Festungstore, in: Adreßbuch der Stadt Wolfenbüttel; 1963, S.3-7<br />

Wolfenbüttels alte Festungstore, in: Wolfenbütteler Zeitung; 7. September 1963, S. 19;<br />

14. September 1963, S. 19 (Schluß)<br />

Wolfenbüttel - Geist und Glanz einer alten Residenz. Bruckmann-Verlag München, I. Auflage<br />

I 963, 2. Auflage 1968<br />

1) Wolfenbüttcl, Landkreis<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Die Wiederherstellung der Homburger Kirche Beatae Mariae Virginis, in: Wolfenbütteler<br />

Zeitung; I. Oktober I 9 5 5, S.9<br />

Der Landkreis Wolfenbüttel. Geschichte, Kultur, Kunst und Natur. S. I, 17-50, 10 Abb. in:<br />

Heimat,Adreßbuch des Kreises Wolfenbüttel 195 5<br />

Gotische Kirchen im Landkreis Wolfenbüttel, in: Wolfenbütteler Zeitung; 18. April I 95 6,<br />

5·9<br />

Romanische Kirchen im Landkreis Wolfcnbüttel, in: Heimatkalender für den Landkreis<br />

Wolfenbüttel; I 95 7, S. 42-45 und in: Stadt- und Kreisheimatmuseum Wolfenbüttel; 1957,<br />

S. I-10<br />

Wolfenbüttel - Landkreis zwischen Harz und Elm (Städte, Landschaften und Kultur<br />

zwischen Harz und Heide); Gerhard-Stoletzki-Verlag, Wolfenbüttel 1 959<br />

- Burgen und Schlösser im Landkreis Wolfenbüttel, in: Heimat-Adrcßbuch des Kreises Wolfenbüttel,<br />

1 9 6 0 / 6 I, S. 1-20 (erschien auch als Sonderdruck)<br />

ü übriges Niedersachsen (alphabet. nach Ortsnamen)<br />

B rau n s c h w e i g (Städte, Landschaften und Kultur zwischen Harz und Heide); Gerhard­<br />

Stoletzki-Verlag, Wolfenbüttel, I. Auflage 1958, 2. veränderte Auflage 196o, 3. veränderte<br />

Auflage 1962, 4. unveränderte Auflage 1964<br />

Go s 1 8 r (Städte, Landschaften und Kultur zwischen Harz und Heide); Gerhard-Stoletzki­<br />

Verlag, Wolfenbüttel 1959<br />

Ha n n 0 ver s Ausflugsorte um 1795, in: Wochenblatt des Hannoverschen Anzeigers, Nr.<br />

137,9· Oktober 1930, S. 3<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

175


Aus Nie der säe h s i s ehe n Bädern um die Jahre 1780-1800, in: Wochenblatt des<br />

Hannoverschen Anzeigers; Nr. 2.57, I. November 1930, S. 2.6<br />

Der Machtbereich der 0 ben s bur g - Alte Volkskunst zwischen Ith und Weser, in:<br />

Hannoversches Tageblatt; I. Beilage Nr. 79, zoo März 193 I, S. 67<br />

S al z g i t t er (Städte, Landschaften und Kultur zwischen Harz und Heide); Gerhard­<br />

Stoletzki-Verlag, Wolfenbüttel 1959<br />

Hannoverland und Nachbargebiete - Die Kirche zu W i I k e n bur g, in: Hannoversches<br />

Tageblatt; I. Beilage Nr. 107, 18. April 19z6, S. 6<br />

Die W i I k e n bur ger Klosterkirche, in: Die Heimat; Nr. 12., Hannoversches Tageblatt;<br />

Nr·48, 11. Juni 193 I<br />

Ferner Beiträge zu:<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

RecIams Kunstführer - Baudenkmäler, Bd. IV: Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein,<br />

Hessen. Philipp RecIam Jun. Stuttgart, I. Auf!. 1960<br />

Reclams Kunstführer - Baudenkmäler, Bd. V: Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein.<br />

PhiIipp RecIam Jun. Stuttgart, I. Aufl. 1967<br />

Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, 11, Niedersachsen, Bremen. Alfred-Kröner­<br />

Verlag, Stuttgart, I. Auf!. 1969<br />

4) Oherrhein und Bodenseegebiet (alphabet. nadt Ortsnamen)<br />

Die s sen hof e n - St. Katharinentbal - Paradies Diessenhofen, ersch. im Eigenverlag<br />

des Autors, 1965<br />

Johann Jakob Mentzinger (1604-1668), Pfarrer von D.j e s sen hof e n, Orgel- und<br />

Klavierchorerbauer, Konstrukteur von Fernrohren und wissenschaftlichen Geräten und Kartograph.<br />

Hrsg. vom Museumsverein Schaffhausen. Kommissionsverlag Peter Meili, Schaffhausen<br />

1975<br />

Auf den Spuren der Heiligen - Eine Kunstfahrt, in: Merian " Hoc h rh ein vom Bodensee<br />

bis Basel", 8, 1965, S. 39-47<br />

Kunstgeschichte des Landkreises K 0 n s t a n z, in: Der Landkreis Konstanz; Band I, Konstanz<br />

1968, S. 413-488<br />

Veduten der Stadt K 0 n s t an z von Hartmann Schedel bis Merian und \Volfgang Spengler,<br />

in: Hegau, Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschidtte des Gebietes zwischen<br />

Rhein, Donau und Bodensee, Heft I (26), 1969, S. 167-178<br />

Heinz Finke, K 0 n s t a n z - Ein Fotobuch (Beitrag S. 34-37): Die Stadt in der Kunstgeschichte),<br />

Konstanz, Stadler-Verlag, o. J.<br />

Vom Bodensee zum Rheinfall - Ein Führer zu Kunst- und Geschichtsstätten im Landkreis<br />

K 0 n s t an z und den angrenzenden Schweizer Gebieten. J an-Thorbeme-Verlag Konstanz;<br />

Stuttgart, I. Auflage 1962,1. Auflage 1963, erweiterte Auflage 1975<br />

Kunstgeschichte der ehemaligen Augustiner-Chorherrenpropstei 0 h ni n gen und der<br />

Burgen Oberstaad und Katterhorn, in: Dorf und Stift Ohningen; Hrsg. im Auftrag der<br />

Gemeinde Ohningen durch Herbert Berner, 1966, S. 1 I 1-13 I<br />

Das Münster Unserer Lieben Frau zu Rad 0 I f z e I I; Hrsg. vom Kath. Münsterpfarramt,<br />

RadolfzelIlBodensee, 1972<br />

Vom Rheinfall bis Säe kin gen und St. Blasien - Kunst- und Geschichtsstätten beiderseits<br />

des lIochrheins und im Südschwarzwald. Jan-Thorbeme-Verlag, Sigmaringen 1975<br />

übe r I i n gen, St. Nikolaus-Münster, Kirchenführer; Hrsg. im Auftrage des Münsterpfarramts<br />

überlingen, 1967<br />

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C Verschiedenes<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Au g s bur ger J acobertor s. unter: Schorer, Hans Friedrich<br />

Eu I e n s pie gel: (unter Mitarbeit von Thomas Poensgen), in: Reallexikon zur deutschen<br />

Kunstgeschichte, VI, Stuttgart 1971, S. 341-360<br />

Johannes Fis c h art als Verteidiger deutscher Kunst, in: Zeitschrift des deutschen Vereins<br />

für Kunstwissenschaft; Band I, 1934, H. 3, S. 1l5-133<br />

D Zur Persönlichkeit Friedrich Thönes, Nachrufe<br />

Heinrich Geissler, in: Weltkunst, 4. Februar 1976, S. 114<br />

Heinrich Geissler, in: Das Münster;Heft I, 1976, S. 91<br />

Heinrich Geissler, in: Unsere Kunstdenkmäler XXVII, 1976,1, S. 117-119<br />

Rolf Hagen, in: Wolfenbütte1er Zeitung vom 5. November 1975<br />

Rolf Hagen, in Braunschweiger Zeitung vom 6. November 1975, S. 11<br />

Jürg Zimmermann, in: Schaffhauser Nachridlten vom 30. Oktober 1975, S. 17<br />

Jürg Zimmermann, in: Anzeiger am Rhein vom 7. November 1975, S. 1<br />

Rolf Hagen, in: <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>, Band 56/1975, S. 184-185<br />

Jürg Zimmermann, In memoriam Dr. Friedrich Thöne (19°7-1975), in: Schaffhauser Beiträge<br />

zur Geschichte. Hrsg. vom Historischen Verein des Kantons Schaffhausen. Heft 53,<br />

1976, S.157-158. Dort auch auf S. 15


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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I I. Lau b, Gerhard: Besonderheiten dreier Harzfelsen. (Hübichenstein, Treppenstein im<br />

Okertal, Abbcnstein.) In: Allgern. Harz-Berg-KaI. 1976. [1975.] S. u-30, 3 Abb.<br />

Il. Ho p f gar t e n, Gerhard: Sorge um das liebe Salz. Schon in ältesten Zeiten unentbehrlich.<br />

Im Harz Großaktion gegen Sal:lschmuggel. (1836-1841.) In: Allgern. Harz­<br />

Berg-KaI. 1976. [1975.] S.68-69.<br />

13. Her b s t, Rudolf: Alte Grenzsteine an der "Großen Schnede am Harz". ("Grenze<br />

zwischen d. Herzogtümern Wolfenbüttel u. Grubenhagen", die Steine wurden seit 1565<br />

gesetzt.) In: Unser Harz. Jg. 23. 1975. S. 209-213, 230-23 I, 15 Abb.<br />

14. Her b s t, Rudolf: Alte Grenzsteine zwischen Braunschweig und Hannover. (Grenzziehung<br />

1788 nach d. Teilungsvertrag d. Kommunionharzes.) In: Unser Harz. Jg.23.<br />

1975. S. 26-28, I I Abb.<br />

15. Ho P f gar t e n, Gerhard: Geheimnisse um den nördlichen Heber. In: Unser Harz.<br />

Jg. 13· 1975. S. 187-188.<br />

16. Z e ehe I, Artur: Die Geschichte der Stadt Peine. [Bd 1, Forts. u. Schluß.] In: Der<br />

Heimatspiegel. Beil. d. Peiner Allgern. Zeitung. Nr 101-106. IOS-I Il. 1975.<br />

[Vg!. Bibliogr. '973. Nt 3 u. '974. Nr 11.]<br />

17. Z e ehe I, Artur: Die Geschichte der Stadt Peine. Bd 1: Von der Mitte des 17. Jahrhunderts<br />

bis zum Ende des Hochstifts Hildesheim. (Peine:) Peiner Allgemeine Zeitung;<br />

(Hannover:) Madsack 1975. 334 S., 57 Abb.<br />

[Bd 1 •. Bibliogr. '971. Nr 1.J<br />

Amt Wolfenbüttel S. Nr 21.<br />

Quellenkunde und Historische Hilfswissenschaften<br />

18. H aas e , earl: The Records of German history in German and certain other<br />

record offices with short notes on libraries and other collections. Die Archivalien<br />

zur deutschen Geschidtte in deutschen und einigen anderen Archiven mit kurzen<br />

Bemerkungen über <strong>Bibliothek</strong>en und andere Sammlungen. Boppard a. Rh.: Boldt (1975).<br />

194 S.<br />

[Namen.- u. Ort.reg. S. ,84-'94.]<br />

19. Archivalische Quellen zur deutschen Geschichte seit 1500 in Großbritannien. Manuscript<br />

Sources for the history of Germany since 15°° in Great Britain, zsgest. von<br />

Wilhelm L e n z. Boppard a. Rh.: Boldt (1975). XXVIII, 372 S. [Rückent.:] Lenz,<br />

W.: Britische Quellen zur deutschen Geschichte. (Veröffentlichungen d. Deutschen<br />

Hist. Inst. in London. Bd 1.)<br />

[So 317-37°: Namen.index, Samindex.]<br />

10. Quellen zur ländlichen S021ialgeschichte im Niedersädtsischen Hauptstaatsarchiv in<br />

Hannover. Unter Leitung von Manfred Harn a n n neu bearb. von Peter Bar d e h I e<br />

[u. a.] Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (1975). 182 S. (Veröffentlichungen d.<br />

Nds. Archivverwaltung. H. 34.)<br />

[Darin aum Quellen aus Amtern. Gerimten u.w., deren Zugehörigkeit zu d. Armivsprengeln Hannover u.<br />

Braunsmw. gewemselt hat; Ortsreg. S. 149-181.J<br />

21. Beschreibung des Amtes Wolfcnbüttel von 1630' Bearb. von Werner All ewe 1 t.<br />

Hildesheim: Lax 1975. VIII, 150 S. (Quellen zur Wirtschafts- U. Sozialgesch. Nds. in d.<br />

Neuzeit. Bd 3.) (Veröffentlichungen d. Hist. Komm. f. Nds. U. Bremen. 34.)<br />

[Handsdtrift d. Amtsbe.mreibung im Nd •. StaatsA Wolfenbüttel: Land.maft!. Bibi. 1751.]<br />

:n. K ö ni g, Joseph: Quellen zur Geschichte der Stadt Ostcrode und Umgebung im Staatsardliv<br />

Wolfenbüttel. In: Heimatbll. f. d. süd-westl. Harzrand. H. 3 I. 1975. S.30-33.<br />

23. K ö n i g, Joseph: Erweiterung des Staats archivs Wolfenbüttel. In: Heimatbuch f. d.<br />

Landkr. Wolfenbüttel. Jg. ll: 1976. [1975.] S. 48-5°,3 Abb.<br />

180<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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24. 15 r a e I, Ottokar: Der erste Faust hieß Schütz. (Theaterzettel-Sammlung im Stadtarchiv<br />

Braunschweig.) In: Braunschw. Kai. 1976. [1975.] S. 16-20,2 Abb.<br />

25. K ö n i g, J[oseph]: Der Niedersächsische Reichskreis und Kreiskarten. Vortr. von Dr.<br />

Christof Römer im Braunschweigischen Geschichtsverein. In: Wolfenbütteler Zeitung.<br />

Heimatseite. Jg. 189, Nr 39. 1975. Vom 15. Febr. Mit 2 Abb.<br />

26. Karte des Landes Braunschweig im 18. Jhdt. Bearb.: [Hermann] K lei n a u, [Ernst]<br />

Pi tz, [Albert] Vor t h man n. Zeichn. d. Höhenlinien: [Engelhard] Re in wal d.<br />

1 : 25000. I. [vie1m. 2.], vervol1st. [mit Höhenlinien vers.] Aufl. [Meßtisch-BI.] 40141<br />

4114 Alfeld (Leine)/Dassel, 402514115 Freden (Leine)lEinbeck, 4016 Lamspringe, 4116<br />

Gandersheim. [Hannover:] Hist. Komm. f. Nds.; Wolfenbüttel: Nds. Staatsarchiv in<br />

Komm. 1975. (Veröffentlichungen d. Hist. Komm. f. Nds. 23.)<br />

27. Kr a atz, Hartwig: Die Generallandesvermessung des Landes Braunschweig von 1746-<br />

1784. Ihre Ziele, Methoden u. Techniken u. ihre flurgeographische Bedeutung. (Göttingen,<br />

Hannover; Göttingen:) Göttinger Tageblatt in Komm. 1975. XII, 337 S., 41 Tab.,<br />

15 Kt. [Ersch. zugleich als Naturwiss. Diss. TU Braunschweig.] (Veröffentlichungen<br />

d. Nds. Inst. f. Landeskde u. Landesentwicklung an d. Univ. Göttingen. [R. AI,]<br />

Bd 104.)<br />

Siegel u. Wappen s. auch Nr 109, 214.<br />

28. La m pe, Walther, u. Alfred B re c h t: Neue Wappen in kommunalen Siegeln in<br />

Niedersachsen. In: Heraldische Mitteilungen. Bd 11!I3: <strong>Jahrbuch</strong> 1974/75. [1975.]<br />

S. 15-73.25 Abb.<br />

[Darin u .•. : Gemeinde Büdden,tedt. Landkreis Helmstedt. S.34-)5. J Abb. - Gemeinde Liebenhurg.<br />

Landkreis GoslaT. S. 51-53, J Abb.l<br />

29. Hirn m I er. G[ustav]: Das Homburger Stadtwappen im Wandel der Zeit. In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 201. 1975. Vom 30. Aug. Mit 4 Abb.<br />

30. R ü g g e be r g. Helmut: Die \Vappen auf den Münzen der Welfen. T. I. 1. In: Money-trend.<br />

Jg.6. 1974. 11. 2, S. 8-13; H. 3. S. 7-13, mit 43 Abb. u. 3 Abb. auf Titelbl.<br />

von H. 3.<br />

Münzen s. Nr 30. 94, 96, 101.<br />

Allgemeine Geschichte in zeitlicher Reihenfolge<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

3 I. Dokumentation zur Archäologie Niedersachsens in Denkmalpflege und Forschung. Hrsg.<br />

im Auftr. d. Niedersächs. Ministers für Wiss. u. Kunst von Hans-Günter Pet e r s.<br />

Hannover; Wunstorf: Goetz-Druck in Komm. 1975. 294 S., 211 Abb. quer-8°<br />

[Darin S .• 63-175. Abb.1I3-111: Verwaltung,bezirk Braunsmweig u. S.189: Erläuterungen zu d. Abb.<br />

u. Literarurhinweise.]<br />

32. Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen. Hrsg. von d. Archäologischen<br />

Komm. f. Nds. (Schriftl.: Herbert Ja n kuh n u. Klaus Rad d atz.) 9. Hildesheim:<br />

Lax 1975. 244 S. mit Abb. im Text u. auf 15 Taf. 4°<br />

[Darin u. I.: 5 e e man n t lIenning: Die Keramik der Römischen Kaiserzeit und der Merowingerzeit<br />

der Siedlung am Hetelberg bei Gielde, Kreis Go,lar. (Phi!. Diss. Göttingen 1974.) Mit 69 Abb., 1 Tab.,<br />

I Kt., I Plan u. d. Taf. 4-9. S. 59-J94. - S c h n eid er. Wemer: Erläuterungen zu mineralogisdlpetrographismcn<br />

Untersuchungen an Keramiksmerbcn aus dem 3. und 4. Jahrhundert n. ehr. von Seinstedt,<br />

Gielde und Haverlah. Mit I Abb., 1 Tab. u.Taf.JC>-JI.S. '95-'00. - End er I e. Kurt: Die Tierknochen<br />

der kaiserzcidichcn Siedlung "Am Kaiserstein" bei Gieldc, Kreis Guslar. Mit 18 Tab. u. d. Taf.<br />

n-I5. S. 101-144.]<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

181


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

44. J 0 r dan, Kar!: Die Gestalt Heinrichs des Löwen im Wandel des Geschichtsbildes.<br />

Ein Beitrag zur historischen Urteilsbildung. In: Geschichte in Wissenschaft u. Unterricht.<br />

Jg. z6. 1975. S. zz6-z41.<br />

45. Bau man n, Winfried: Die Sage von Heinrich dem Löwen bei den Slaven. München:<br />

Sagner 1975. 185 S. [Masch.Schr. vervielf.] [Ersch. aum als Phil. Diss. Mündlen 1973']<br />

(Slavistisme Beiträge. Bd 83.)<br />

46. Hof f man n, Erich: Beiträge zum Problem des "Volksadels" in Nordelbingen und<br />

Dänemark. In: Zs. d. Ges. f. schleswig-holsteinische Gesch. Bd 100. 1975. S. Z5-8r.<br />

[Darin u. I. die Führungssdlicht Nordclbingens im Verhälmis zu Heinrich d. Löwen.]<br />

47. B rad I er, Günther: Studien zur Geschichte der Ministerialität im Allgäu und in<br />

Obersmwaben. Göppingen: Kümmerle 1973. 600 S., V Kt. [überarb. Phil. Diss. FU<br />

Berlin 1971.] (Göppinger akademische Beiträge. Nr 50.)<br />

[Darin auch Ministeri.lität d. welfischen Herzöge, u. I. Heinrichs d. Löwen.]<br />

48. Müll e r - R a m eIs loh, Otthinrich: Heinrich der Löwe und Friedrich Rotbart.<br />

Drama in 5 Aufzügen. Zugleich als Fernseh- u. Filmmanuskript sowie als Hörspiel geschrieben.Wien:<br />

Europäischer Verl. [1975.] 111 S., 1 Abb., 1 Kt.<br />

49. Sc hall er, Martin: Das geistige Leben am Hofe Kaiser Ottos IV. von Braunschweig.<br />

In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschw. Jg. 10, H. r. 1975. S. u-z9.<br />

50. L e r m, Kurt: Otto das Kind - erster Her.wg von Braunschweig-Lüneburg. In: Braunsmw.<br />

KaI. 1976. [1975.] S. 56-58.<br />

51. Z i 11 man n, Sigurd: Die welfische Territorialpolitik im 13. Jahrhundert (uI8-Il67).<br />

Braunschweig: Waisenhaus-Buchdr. u. Verl. 1975. 37z S., 13 Abb. auf 5 Taf., IV Stammtaf.,<br />

1 Kt. [Ersch. zugleich als Phi!. Diss. Kie!.] (Braunschw. Werkstücke. Bd 5Z =<br />

R. A, Bd IZ.)<br />

p. Kur t h, Franz: Zwei bedeutsame Urkunden für Obemfeld. In: Die Goldene Mark.<br />

Jg. z6. 1975. S. 78-81.<br />

[Dlrin S. 80--8r: Obemfcld im Besitz der Herzöge von Braunschweig


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

59. HilI e gei s t, Hans-Heinrich: Hans BarteIs - der Geschützgießer und Hüttengewerke<br />

zu Kamschlacken. In: Allgern. Harz-Berg-KaI. 1976. [1975.] S. 38-41, 1 Abb.<br />

[Darin u. a. Henog Julius zu Braunschweig u. Lüneburg als Auftraggeber für Geschützrohre = Abb., darunter<br />

der" Wilde Mann" von 1585.]<br />

60. W a n e k e I, Carl 0 [tto]: Feldschlange und Wilder Mann. In: Allgern. Harz-Berg­<br />

KaI. 1976. [1975.] S.99.<br />

[Bring. d. Inschrift des in Nr 59 genannten u. abgebilde.en Geschüurohres.]<br />

61. R ö rn er, Christof: Herford 1587. Ein Tag dreier Reidtskreise im Rahmen der westfälisch-niedersädtsischen<br />

Beziehungen arn Ende des 16. Jahrhunderts. In: Herforder Jb.<br />

Bd ISh6: 1974/75. 1975. S. 97-1°7.<br />

[Vermittelt Einblicke in d. Politik d. Fürstentums Wolfenbüttel unter Henog Julius zu Braunschweig u.<br />

Löneburg.]<br />

6z. F 0 r rn s rn a, W. J.: De Aanbieding van de landsheerlijkheid over Groningen aan de<br />

hertog van Brunswijk in de jaren 1 59Z-1 594. In: Bijdragen en rnededelingen betreffende<br />

de gesdtiedenis der Nederlanden. D. 9°.1975. S. 1-14·<br />

63' G run 0 w, Heinz: Wolfenbüttel und das erste Theater Deutschlands unter Herzog<br />

Heinrich Julius. (IIrsg. vom Kulturbund d. Lessingstadt WolfenbütteI.) Wolfenbüttel:<br />

E. Fischer (1975)' 48 S.<br />

[Darin S. 5-31: B rau n eck, Manfred: Henog Juliuo von Braunsmweig. Die englischen Komödianten.<br />

Di. Stücke.]<br />

Christian Ludwig Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. Nr 101.<br />

Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. Nr I z8, 130, 13 J.<br />

64. K ö r per, Gerlinde: Studien zur Biographie Elisabeth Christines von Braunschweig­<br />

Lüneburg-Wolfenbüttel


83. Fra n k. Barbara: Das Erfurter Peterskloster im 15. Jahrhundert. Studien zur Geschidlte<br />

d. Klosterrefonn und d. Bursfelder Union. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht<br />

1973. 465 S .• 5 Planskizzen. [Ersch. zugleich als Phi!. Diss. Göttingen 1969.]<br />

(Studien zur Gennania sacra. 11.) (Veröffentlichungen d. Max-Planck-Inst. f. Gesch. 34.)<br />

[Darin n. a. die zur Bursfelder Union gehörenden Klöster im Raum Braunsmw., Konfratemitätsbriefe aus<br />

d. Jabren 13[3-[3[5; Pers.- n. OrlSreg. S. 445-465.]<br />

84. Rau I s, Wilhelm: Die Taufe in der Geschichte der Evangelisch-lutherischen Landeskirche<br />

in Braunschweig. In: Jb. d. Ges. f. nds. Kirchengesch. Bd 73. 1975. S. 55-81.<br />

85. Mo g k, Walter: Das Archiv der "Niedersächsischen Konföderation" in Göttingen.<br />

Entstehung u. Bestandsübersicht. In: Göttinger Jb. F. 13. 1975. S. 99-106.<br />

[Zum Synodalverband d. Nieders. Konföderation von [703 gehörten audl d. Oeundl-Französisdl-Reformienen<br />

Gemeinden Braunsdlweigs.]<br />

Wirtschafts- und Verkehrsgescbichte<br />

Bergbau s. auch Nr 73, 93, 109-114, 169, 316, 317. 363.<br />

86. Zur Sicherheit der Endlagerung radioaktiver Abfälle im Salzbergwerk Asse. (3. Aufl.,<br />

Stand Jan. 1975') (Neuherberg, Post Oberschleißheim:) Ges. f. Strahlen- u. Umweltforschung<br />

mbH München (1975). 51 S., 13 Abb. quer-8°<br />

[Ausg. [973 s. Bibliogr. [973, Nr 96.]<br />

87. Alb r e eh t, E[gon], u. K[laus] K ü h n: Die Endlagerung radioaktiver Abfallstoffe<br />

im Salzbergwerk Asse 11. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbütte!. Jg. 11: 1976.<br />

[1975·] S. 51-54, 4 Abb.<br />

88. Sc h m i d t. Kurt: Matthaeus Eybyschs "Carmen de effossione et praeparatione metallorum"<br />

als bergbaugeschichtliche Quelle. In: Harz-Zs. Jg. 17. 1975. S. 81-91.<br />

89. Hof f man n, Dietrich: Die Versuche mit wassersparenden Maschinen für die Wasserhaltung<br />

des Oberharzer Bergbaus im 18. Jahrhundert. In: Technikgeschichte. Bd 41.<br />

1975. S. 1-17.5 Abb.<br />

90. Hof f man n. Dietrich: Der Tiefe Georg-Stollen. In: Der Anschnitt. Jg. 17. H. 3· 1975.<br />

S. 11-19, 3 Abb., I Kt.<br />

91. Me y er, Adolf: Vor 150 Jahren geboren: Adolf Achenbach. Retter des Oberharzer<br />

Bergbaus. In: Goslarer Bergka!. Jg. 316: 1976. [1975.] S. 31-36. I Abb.<br />

91. Kr emse r, Walter: Aus der Entwicklung der althannoverschen Jagd. In: Rotenburger<br />

Schrr. H. 41/43. 1975. S. 56-81,1 Taf. mit 3 Abb.<br />

[Darin u. a. für d. Verhältnisse in Braunschwcig-Wolfenbüttel zahlreime Zitate aus "Aulico-Politica''. Remlingen<br />

[6u, von Georg Engelhard von Löhneisen.]<br />

93. Wägen und Wagen. Niedersachsens Wirtschaft im Wandel der Zeit. (Texte Helmut<br />

PI a t h.) 1976. [WandkaI.] (Hannover, Braunschweig: Norddeutsche Landesbank<br />

[1975].) 17 B!.. 15 Abb. 1° [Umschlagt.]<br />

IOarin u .•. : Mai = Morgenspradle der Beutler in Braunschweig um [600, [7.6 cm x 37.5 cm, ölhild e.<br />

unbekannten Ktinstlen. - Okt. = Prospekte des Hanwaldes 1749, n,l cm x 14,8 cm, kolorierter Kupferstich<br />

von Christi.n Böse (Aussmnitt).]<br />

94. R i t t man n. Herbert: Deutsche Geldgeschichte 1484-1914. (München:) Battenberg<br />

(1975)' 1067 S.<br />

[S. 94['"i)76: Reg. nSachstichworte u. Personen".]<br />

95. Keil n er. Wolfgang: Das "Fürstliche Leyhaus" zu Braunschweig. Ein Beispiel aus d.<br />

Wirtschaftsgeschichte d. 18. Jahrhunderts. T. [1]-3. In: Damals. Jg. 7. 1975. S. 45-60,<br />

137-156, l45-163, 16 Abb.<br />

[Gekürzter n. mit Abb. vers. N.dldr. aus Vierteljahrsmrift für Sozial- u. Wirtschaftsgesch. Bd. S [. [964.<br />

S. 3°1-369; s. Bibliogr. [964, Nr 85.]<br />

186<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

96. So bot t a, Wolfgang: Geschichte des Goslarer Notgeldes 1916-19Z3. Berlin: Pröh<br />

(1973)' 98 S., 66 Abb. (Die Münze. Bd 41.)<br />

97. Handwerk, Brücke zur Zukunft. 75 Jahre Handwerkskammern in Deutschland, von G.<br />

Co u r t s [u. a.] Hrsg.: Deutsd1er Handwerkskammertag. o. 0.: Verl.Anst. Handwerk<br />

GmbH (1975). 167 S. mit zahlr. Abb., 10 Taf. mit 35 Abb.<br />

lDarin S. 1°5-167: Handwerkskammer Braunsdtweig (1950-1975).]<br />

98. Lau b, Gerhard: Dcr Bleifund vom Radauberg bei Bad Harzburg. Eine Studie zur<br />

Verhüttung von Rammelsberger Erzen in älterer Zeit. In: Harz-Zs. Jg. z7. 1975. S. 31-56.<br />

99. Den n e r t, Herbert: Das Eisengewerbe im Bereim des Harzes von 1500 bis 1650' In:<br />

Schwerpunkte der Eisengewinnung und Eisenverarbeitung in Europa 1500--165°. Köln,<br />

Wien 1974. S. 233-24°. (Kölner Kolloquien zur internationalen Sozial- u. Wirtsmaftsgesd1imte.<br />

Bd 2.)<br />

100. R Ü g g e b erg, Helmut: Ofenplatten und Grabtafeln aus dem Stiftsamt Walkenried.<br />

(Hütten in Wieda u. Zarge.) In: Temnisme Kulturdenkmale. Zeitschrift d. Förderkreises<br />

Westfälisches Freilimtmuseum Temnismer Kulturdenkmale e. V. H. 8. 1975.<br />

S. 18-z6, 13 Abb.<br />

101. R ü g ge b erg, Helmut: Der Clausthaler Löser Herzog Christian Ludwigs von 1650<br />

als Vorlage für die ersten Ofenplatten mit Pferdedarstellungen. In: Unser Harz. Jg. 23.<br />

1975. S. 148-151, 6 Abb. - Ersm. aum als Sonderdruck ohne Scitenzählung: 4 BI., erw.<br />

um 1 Kt. u. die Abb. 2a, 3a, 4a.<br />

102. (K ast e n, Karl-Heinz:) 1850-1975. 115 Jahre Zucker fabrik Königslutter. (Königslutter<br />

1975') 76 S., 32 Abb.<br />

103. Agrarkarte des Landes Niedersacbsen. Agrarstrukturelle Rahmenplanung. (Hannover:)<br />

Niedersächs. Minister f. Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten 1975. Losebl.-Ausg.<br />

quer-4°<br />

104- W i s w e, Mechthild: Eine Gutswirtsmaft zu Beg.inn des 17. Jahrhunderts (Salzgitter­<br />

Barum). In: Braunschw. Heimat. Jg. 61. 1975. S. 94-97.<br />

105. Rot h, Otto: Das Gandersheimer Holz bei Herrhausen. In: Unser Harz. Jg. 23. 1975.<br />

S. 167-171.<br />

106. Her b s t, Rudolf: Der "Heidenstieg" im Harz. Mit Taf. I-IH. In: Harz-Zs. Jg. 27.<br />

1975· S. 17-30.<br />

107. Pa u dIe r, Gerhard: Die Gesmichte der Stadt-Brief-Beförderung Hammonia in Braunsmweig.<br />

(Braunschweig: Bezirksgruppe Braunschweig d. Ges. f. deutsche Postgesm.<br />

e. V.) 1975.4° S. mit zahlr. Abb. (Braunschw. postgesch. Bll. H. 13/r4.)<br />

Geschichte der geistigen Kultur, Kunstgeschichte und Denkmalpflege<br />

108. Sc h n eid er, Ferdinand: Zur Geschichte des Instituts für landwirtschaftliche Technologie<br />

und Zuckerindustrie. (Gegr. I. April 1949') In: Mitteilungen d. TU Carolo­<br />

Wilhelmina zu Braunschw. Jg. 10, H. I. 1975. S. 53-55.<br />

109. Temnische Universität OausthaI. Zur Zweihundert jahrfeier 1775-1975. I. 2. Oaus-'<br />

thal-Zellerfeld (: Techn. Univ. Clausthal) 1975.4°<br />

I •. Di. Bergakademie und ihre Vorgesdtidtte; darin T. J: Die Hodtsdtule, T . ., Bergverwaltung und Gesellsdtaftsentwicklung<br />

in den Harzer Bergstödten, T. 3: Harzer Berg- und Hüttenwesen. - •• Von der Bergakademie<br />

zur Tedtnisdtcn Universität.]<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


110. L 0 m m atz sc h, Herbert: 200 Jahre Technische Universität ClausthaI. In: Unser<br />

Harz. Jg. 23· 1975. S. 83-86,4 Abb.<br />

111. Sc h I i e p h a k e, Heinz: Von der Bergakademie zur Technischen Universität (CI austhaI).<br />

In: Unser Harz. Jg. 23. 1975. S. 86-87.<br />

111. L 0 m m atz s eh, Herbert: Pädagogische Zusammenhänge Gättingen-C1austhal um<br />

1775. Ein Beitrag zur 200-Jahr-Feier d. TU u. Berg- u. Hüttenschule Clausthal. In:<br />

Göttinger Monatsblätter. Ständige Beil. im "Göttingcr Tageblatt". Ausg. 16. 1975.<br />

S. 9-10, 3 Abb.<br />

113. Mo h r, Kurt: Die Bergakademie C1austhal als Wegbereiterin der geologischen Erforschung<br />

des Har.lgebirges. Von d. Anfängen d. Forschung bis zum Jahre 1954. In: Mitteilungsblatt<br />

TU C1austhal. H. 40(41. 1975. S. 3-7, 4 Abb.<br />

114. L 0 m m atz s eh, Herbert: Organisation und Belegung der Technischen Universität<br />

C1austhal im Jubiläumsjahr 1975. In: Unser Harz. Jg. 23.1975. S. 87.<br />

115. Bau m gar t, Peter: Zur wirtschaftlichen Situation der deutschen Universitätsprofessoren<br />

am Ausgang des 16. Jahrhunderts: Das Beispiel Helmstedt. In: Jb. f. fränkische<br />

Landesforsch. 34/35. 1975. S. 957-974·<br />

116. Mag er, Inge: Lutherische Theologie und aristotelische Philosophie an der Universität<br />

Helmstedt im 16. Jahrhundert. Zur Vorgeschidlte d. Hofmannschen Streites im<br />

Jahre 1598. In: Jb. d. Ges. f. nds. Kirchengesch. Bd 73. 1975. S. 83-98.<br />

117. W i I b erg, Ernst-Eberhard: Die Julius-Universität in Helmstedt und die Leibniz'sche<br />

Rechenmaschine 1699-171 I. T. 3: über die "ältere" Maschine und ihre mutmaßliche<br />

Bauweise nach Vergleichen mit der erhalten gebliebenen "jüngeren" im Schriftwechsel<br />

Leibniz/R. C. Wagner. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschw. Jg.<br />

10, H. 1.1975. S. 19-36, Abb. 3,4,7-13.<br />

[Anfang s. Bibliogr. 1971, Nr '99 u. 197'. Nr J18.)<br />

118. (K u h I e n kam p, Alfred:) Die Ritterakademie Rudolf-Antoniana in Wolfenbüttel<br />

1687-1715. (Braunschweig:) Braunschw. Hochschulbund e. V. (1975.) VII, 120 S., 40<br />

Abb. (Beiträge zur Geschichte d. Carolo-'Vilhelmina. Bd 3.)<br />

II 9. 1850 Braunschweigischer Landeslehrerverein I 1975 Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.<br />

Geschichte und Aufgabe. (Hrsg. zur 3 I. Vertreterversammlung d. Bezirksverbandes<br />

Braunschweig d. GEW.) (Braunschweig:) Gewerkschaft Erziehung u. Wiss., Bezirksverband<br />

Braunschweig (1975). 24 S.<br />

UO. W i s w e, Mechthild: Bücherbesitz und Leseinteresse Braunschweiger Bauern im 18.<br />

Jahrhundert. In: Zs. f. Agrargesch. u. Agrarsoziologie. Jg. 13. 1975. S. 110-215.<br />

11 I. Hag e I w eid e, Gert: Deutsche Zeitungsbestände in <strong>Bibliothek</strong>en und Archiven. Hrsg.<br />

von d. Komm. f. Geschichte d. Parlamentarismus u. d. politischen Parteien u. d. Verein<br />

Deutscher <strong>Bibliothek</strong>are e. V. Düsseldorf: Droste (1974). 372 S. (Bibliographien zur<br />

Geschichte d. Parlamentarismus u. d. politischen Parteien. H. 6.)<br />

[Ersdleinllngsotle u. Standorte u. a.: Braunsmweig. Goslar. Salzgitter. Wolfenbüuel.]<br />

Ill. Zeit in Zeitungen. (Hrsg. von d. Pressestelle d. Senats d. Freien Hansestadt Bremen in<br />

Zsarb. mit d. Abt. Deutsche Presseforschung d. Universitätsbibliothek Bremen. Text:<br />

Martin u. Sabine W e I k e.) (Bremen: Schünemann 1974.) 4 BI. u. 8 Faks. in Kassette.<br />

quer-8°<br />

[Faks. von 16.0-1945 ersdlienenen Zeitungen. u. a .• Braunsdtweiger Bote, Nadtridttenblatt der amerikanismen<br />

11. Heeresgrupp." Nr. 5 vom I. Juni 1945']<br />

188<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

149. Will e, Louis: Altharzer Musikinstrumente. In: Braunschw. Heimat. Jg. 61. 1975.<br />

S. 98-100, 4 Abb.<br />

ISO. R öhr bei n, Waldemar R[ichard]: Museen und Sammlungen in Niedersachsen und<br />

Bremen. Im Auftr. d. Museumsverbandes für Niedersachsen e. V. bearb. 2., erw. Auf!.<br />

IIildesheim: Lax 1975. XI, 2365., 16z Abb., 1 Kt.<br />

15 I. Z an k I, Franz RudoIf: Das Personalmuseum. Untersuchung zu e. Museumstypus. Berlin<br />

[usw.]: de Gruyter (197S). 131 5., U Abb. 4° (Museumskunde. Bd 41: 1971 = F.3.<br />

Bd 13, H. Ih.)<br />

[Darin S. 80-127: Katalog der Personal-Museen; Ortsreg. zum Katalog.)<br />

151. Go s e b r u eh, Martin: Die Anfänge der Frühgotik in Niedersachsen. In: Niederdt.<br />

Beitrr. zur Kunstgesch. Bd 14. 1975. S. 9-S8, 63 Abb.<br />

153. Re u t her, Hans: Geschichte des katholischen Sakralbaus in Niedersachsen 1648-1789.<br />

In: Niederdt. Beitrr. zur Kunstgesch. Bd 14· 1975. S. u7-174, 34 Abb.<br />

154. Binding, Günther, Udo Mainzer, Anita Wiedenau: Kleine Kunstgeschichte<br />

des deutschen Fachwerkbaus. Darmstadt: Wiss. Buchges. 1975. VIII, 147 S. mit<br />

163 Textzeichn., 208 Taf. mit 117 Abb.<br />

[Bauten IU. d. braunscl1w. Raum s. Bauten-Verzeidmis S. 139-145.)<br />

155. Fr i c k e, Rudolf: Das Bürgerhaus in Braunschweig. Tübingen: Wasmuth (1975).173 S.<br />

mit 138 Textabb., 108 Taf. mit 136 Abb., I Falttaf. 4° (Das deutsche Bürgerhaus. zo.)<br />

156. G r i e p, Hans-Günther: Das Bürgerhaus der Oberharzer Bergstädte. Tübingen: Wasmuth<br />

(1975). VIII, 291 S. mit 113 Textabb., 88 Taf. mit 278 Abb. 4° (Das deutsdle<br />

Bürgerhaus. 19.)<br />

IS7. Fr i c k e, Rudolf: Das Haus des "Kleinen Mannes K auf dem Lande. In: Braunschw.<br />

Heimat. 19. 61. 1975. S. 9-u, 4 Abb.<br />

IS8. D res ehe r, Hans: Messerbesdlläge aus Hansesdlalenbledl. In: Zs. f. Ardläulogie d.<br />

Mittelalters. Jg. 3· 1975· S. 57-68,4 Abb.<br />

[Darin u .•. : Zeitstellung, Vorkommen und Verwendung d. Hansc,d18len. S. 58-6., Abb. 2. Als Produktionsstätten<br />

d. Hansesella1en werden u. I. genannt Braunschweig u. Goslar.)<br />

159. Niedersachsen. Eine Kunstausstellung im Landtag. Gemälde u. Grafik aus fünf Jahrhunderten.<br />

29. Nov. 1975 bis 11. Jan. 1976. (Red.: Rolf Hag e n u. Rüdiger K I es sman<br />

n.) (Hannover: Niedersädls. Landtag 1975.) 1075.,63 Abb. quer-BO<br />

160. D r ä ger - M ü h I e n p f 0 r d t, Anna: Eine Auswahl aus dem Sdlaffen. Mit e. Einf.<br />

von Heinrich Me r s man n. (Lübe


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

165. Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik DeutsdIland. Tagungsführer.<br />

Jahrestagung in Goslar, Hotel "Der AdItermann", 15. bis 20. Juni J975.<br />

([Vorw.:] Hans-Herbert M ö II er.) (Hannover: Niedersächs. Landesverwaltungsamt,<br />

Denkmalpflege 1975.) 130 5., 27 Abb. [UmsdIlagt.:] EuropäisdIes DenkmalsdIutzjahr<br />

1975. Tagung der LandesdenkmalpHeger in Niedersachsen.<br />

[Darin S. 17 ff •• Bauhistorisme und denkmalpflegerisme Erläuterungen" zu Baudenkm,lem im Verw.Bezirk<br />

Braunsmweig.]<br />

166. Lebensraum und historisdIes Erbe. Beiträge zum DenkmalsdIutz heute. Hrsg.: Deutscher<br />

Landkreistag, Bonn. (Köln:) Kohlhammer 1975. S. 253-386 mit zahlr. Abb. 4°<br />

[Umschlagt.] (Der Landkreis. Jg. 45, 8/9.)<br />

[Darin u. a.: Co n rad y, Hans Walter: Juleum Helmstedt. S.171, I Abb. - Ga e n tz s eh, Günter:<br />

Remts- und VerwaltungsvorsdIriften. S. 38'-386. B, VII = Nieder,am,en. S. 384.]<br />

Volkskunde, Sprachgeschichte, Namenkunde, Naturschutz<br />

167. P f eil, Sigurd Graf von: SdIützenwesen und SdIützenfeste in Niedersachsen. Göttingen:<br />

O. Schwartz 1975. 290 S., 27 Abb. (Schriften zur niederdeutschen Volkskunde.<br />

Bd 7.)<br />

168. Ho p f gar t e n. Gerhard: Hochzeitfeiern "nur" zwei Tage erlaubt. Kindtaufgelage<br />

überhaupt nidIt. Dauer der SdIulzeit nach Lernerfolg - so war's 1647 im Land Braunschweig.<br />

In: All gern. Harz-Berg-Kal. 1976. [1975.] S. 58-59.<br />

169. Ho P f gar t e n. Gerhard: Blauer Montag ... fast vergessen. Im Harzer Bergbau d.<br />

16. Jahrhunderts hieß er "guter Montag". Die "gute alte Zeit" war keine. In: Allgern.<br />

I-Iarz-Berg-Kal. 1976. [1975.] 5.59-60.<br />

170. Me y er, Bernd-Uwe: Sagen zwisdlcn Harz und Bruch. In: Braunschw. Heimat. Jg. 61.<br />

1975. S. 84-87'<br />

171. Müll er. Hermann: Altbraunschweiger Neujahrsgruß der Bäd


177. F lee h s i g, Werner: Auf den Spuren einer germanischen Göttin in Ostfalen. Wortgeographische<br />

Untersuchungen über die alte H!iksche, Frau Harke, Frau Holle und<br />

Fre(k>e. In: Braunschw. Heimat. Jg. 61. '975. S. 87-94.<br />

Naturschutz s. Nr 3.<br />

Geschichte einzelner Orte<br />

Alt-Wallmoden s. auch Nr 341.<br />

178. T h i eie man n, Otto: Sie heißen alle ThedeI. Der Herrensitz von AIt-\Vallmoden in<br />

d. Geschichte u. Sage. In: AIlgem. Harz-Berg-KaI. 1976. [1975.] S. 77-78, 2 Abb.<br />

Alversdorl s. Nr 277.<br />

Beienrode s. Nr 251.<br />

179. Re i n eck e, Adolf: Beuchte ist über 800 Jahre alt. Dreißigjähriger Krieg: Ende des<br />

Wohlstands. In: Wolfenbütteler Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 136. 1975. Vom<br />

14. Juni.<br />

180. B r a n des, Friedrich: Ist Börßum ein reines Straßendorf? F. B. untersuchte d. Dorfform<br />

"Klein" u. "Groß" Börßum. In: Wolfenbüttcler Zeitung. Heimatseite. Jg. 189,<br />

Nr 237. 1975. Vom 11. Okt. Mit I Lageplan.<br />

Brauniage s. Nr 10.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Braunscbweig s. auch Nr 24, 70, 79, 81, 107, 108, 111, 129, 142, 143, 155, 158, po,<br />

323, 37 1.<br />

181. Me n t z e I, Fred: Rätselraten um Dankwarderode. In: Braunschw. KaI. 1976• [1975.]<br />

S. 43-54. 2 Abb.<br />

182. Go s e b r u eh, Martin: Zur Frage der Inschriften auf dem Braunschweiger Löwenstein.<br />

Ein Nachtrag. In: Braunschw. Jb. Bd 56. 1975. S. 181-182.<br />

[Bett. Bibliogr. 1967. Nr 49.]<br />

183. Be h r, Hans-Joachim: Die Städte Braunschweig und Lüneburg - ihre Landespolitik<br />

und Landesherren im Mittela]ter. In: Alt-Hannoverscher VolkskaI. Jg. 104: 1976. [1975.]<br />

S·55-59·<br />

184. Eh b r e eh t, Wilfried: Verhaltens formen der Hanse bei spätmittelalterlichen Bürgerkämpfen<br />

in Westfalen. In: Westfäl. Forschungen. Bd 26: 1974. (1975·) S. 46-59.<br />

[Daril1 u .•.• Verhansung" von Braunsmweig 1374 .als Strafe in einem Bürgerkampf".]<br />

185. Sc h war z w ä I der, Herbert: "Bannerlauf" und" Verrat" in Bremen 1365-1366. In:<br />

Bremisches Jb. Bd 53. 1975· S. 43-90.<br />

[Ver!. zieht zum Vergleich auch d. mittelalter!. Auseinandersetzungen in d. Stadt Braunsmw. heran.]<br />

186. Mo r i t z, Karl Philipp: (An ton Reiser [Teilausg.]) Anton Reiser in Braunschweig.<br />

Eingel. von Rolf Hag e n. (Nachw.: Bemhard Me wes.) Braunschweig 1975. 83 S.,<br />

I Abb. (Bibliophile Schrr. d. Literarischen Vereinigung Braunschweig e. V. Bd H.)<br />

187. Brandschutz im Wandel der Zeit. 100 Jahre Berufsfeuerwehr Braunschweig. I. Ausstellungskatalog<br />

(von Mechthild W i 5 W e). 2. Die Berufsfeuerwehr Braunschweig<br />

1875-1975 (von Rudolf Pr e s c her). (Sonderausstellung 24. Aug. bis 16. Nov. 1975.)<br />

Braunschweig 1975.114 S., 55 Abb. (Veröffentlichungen d. Braunschw. Landesmuseums.<br />

3·)<br />

188. F lee h s i g, Werner: Sänger trafen sich vor 100 Jahren. (Liederfeste in Braunschweig<br />

1856,1863, 1876.) In: Braunschw. KaI. 1976. [1975.] S. 24-27, 2 Abb.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

193


189. He i n e, A(lfred): Der Schutz historischer Dorfkerne am Beispiel des Stadtgebietes<br />

Braunschweig. In: Braunschw. Heimat. Jg. 61. 1975. S. 104-107, 2 Abb.<br />

190. J ü n k e, Wolfgang: Die Geschichte der Braunschweiger Garnisonkirche, nachdem St.<br />

Matthäus. In: Braunschw. Heimat. Jg. 6 I. 1975. S. 73-83, 2 Abb.<br />

191. Die s tel man n, Helga: Liberei - ein kleines Haus mit großer Vergangenheit. (St.<br />

Andreaskirche zu Braunschweig, <strong>Bibliothek</strong>sgebäude.) In: Braunschw. KaI. 1976. [1975.]<br />

S. 1-3, I Abb.<br />

192. S t a at s, \Valter: Wie Not verbinden kann. (Aus d. Erleben d. St.-Johannis-Gemeinde<br />

in Braunschweig I9451I946.) In: Freundeskreis d. Gr. Waisenhauses, Braunschweig,<br />

e. V. Jg. 25 = H. 74. 1975. S. 7-10. - Ersch. auch als Sonderdruck ohne Seitenzählung:<br />

2 BI.<br />

193. St. Laurentius in Braunschweig 1900-1975. (Braunschweig: Kath. Pfarramt St. Laurentius<br />

1975.) 40 S., 29 Abb. quer-8°<br />

194. (K I e s s man n, Rüdiger, Sabine Ja C 0 b :) Herzog Anton U1rim-Museum Braunschweig.<br />

Französisme Kunst des Barock. (Katalog. Fotogr.: Bernd-Peter K eis er.)<br />

Braunschweig (: Herzog Anton U1rich-Museum) 1975. 23 S. Text, 32 S. Abb. (Bilderhefte<br />

d. Herzog Anton Ulrich-Museums. H. 5.)<br />

195. Herzog Anton UIrim-Museum Braunschweig. Deutsche Kunst des Barock. (Red. d. Ausstellung:<br />

Rüdiger K I e s s man n.) Ausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum<br />

Braunschweig vom 15. Jan. bis 16. März 1975. (Braunsmweig 1975.) 88 S., III Farbtaf.,<br />

33 Taf. mit 66 Abb.<br />

196. Veröffentlimungen des Braunschweigischen Landesmuseums. H. 2-5. Braunschweig<br />

1975·<br />

[,. B u 9 eh, Ralf: Duingcn. Ein niedersämsismer Töpferort. Ausstellung. 39 S. mit zahlr. Abb. -<br />

3. Brandsmutz im Wandel der Zeit. 100 Jahre Berufsfeuerwehr Braunsmweig. I. Ausstellungskatalog von<br />

Memthid W i 9 W e. ,. Die Berufsfeuerwehr ßraunschweig 1875-1975 von Rudolf Pr e 5 ehe r. 1145.,<br />

55 Abb. - 4. P. I an d. Rolf. u. M. W i • w e: Remenkunst und Rementedmik von den memanismen<br />

Anfängen zur elektronismen Gegenwart. [Betr. ehern. Brunsviga Masminenwerke.] Sonderaussrellung. Il BI.,<br />

,6 Abb. - 5. Jugoslawische Volkskunst. F.in Ausstellung,führer. Text d. Einführung: Dusan M •• I 0 -<br />

Val i c. Katalogred.: Helmut PI. t h, M. W i s w e. Sonderausstellung. 16 S., 9 Abb.l<br />

197. 0 e t tin ger, Kar1: Hans Dauchers Relief mit dem Zweikampf Dürers. In: Jb. f.<br />

fränkische Landesforsch. 34/35. 1975. S. 299-3°7, IZ Abb. auf 5 Taf.<br />

[Darin 5,305-307 u. Abb. 8: "Anhang: Da. Bumsbaummoden in Braunsmweig: Ein Selbstporträt Dürers",<br />

berr. Holzmedaillon im Braunsmw. Landesmuseum.1<br />

198. (R ö m e r [, Christof]:) Im Galopp durch die Geschichte. Kulturhistorische Zinnfiguren<br />

in Verb. mit d. Sammlerkreisen Braunschweig u. Berlin d. Klio, 26. I. - 3 I. 3.<br />

75, Landcsmuseum an der Aegidienkirche. [Ausstellungskatalog.] (Braunschweig 1975.)<br />

18 S. 4° [Masm.Smr. vervieIf.]<br />

199. W i s w e, Memthild: Stockspritze aus Wolfenbüttel ist rund 400 Jahre alt. Im Braunsmweigischen<br />

Landesmuseum läuft e. Sonderausstellung "Brandsmutz im Wandel der<br />

Zeit". In: Wolfenbütteler Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 213. 1975. Vom 13. Sept.<br />

Mit 5 Abb.<br />

200. Städtismes Museum Braunschweig. Miszellen. 22-24. (Braunschweig) 1975.<br />

[,.. Me r. man n, Heinrim: Walter Dexel (1890-1973): Komposition X/1923. öl auf Lw .• H 78 cm,<br />

B 63 cut. Rede bei d. Trauerfeier für d. Künstler am 14. Juni '973 in Braunsdlweig. S S., ,Abb. - '3'<br />

5 pie 5, Gerd: Zwei Unbekannte, Lindenholz, Höhe: 185 cut. 3 S., • Abb. - '4. S pie., G.: Moritatenbild.<br />

01 auf Leinwand, '70 X 165 cm. Ende '9. Jahrhundert. Gemalt von Adam lIölbing (15. Febr.<br />

18SS Neustadt in Holstein - 3. Juni 1929). 7 5., , Abb.l<br />

201. Biologisme Bundesanstalt für Land- und Forstwirtsmaft, BerIin und Braunschweig.<br />

Braunsmweig 1973. 23 S., 2 Lagepläne.<br />

194<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

2.02.. Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig-Völkenrode. Stand: März 1975.<br />

(Braunschweig 1975') 42. S., 1 Lageskizze.<br />

2.03. Die s tel man n, Helga: Verkehrsverein über 75 Jahre im Dienst der Stadt Braunschweig.<br />

In: Braunschw. KaI. 1976. [1975.] S. 49-5[,1 Abb.<br />

2.04. Z i m me r man n, Gottfried: Vergessenes Leben. Ein Gang durch d. Jahrhunderte<br />

d. Riddagshäuser Klostergeschichte. T. 1-[3]. In: Braunschweiger Evangelische Zeitung.<br />

Nt lB-30. Vom 13., 2.0., 2.7. Juli 1975. Mit 7 Abb.<br />

2.05. Z im m e r man n, Gottfried: Chronicon Riddagshusense. Heinrich Meiboms Riddagshäuser<br />

Klosterchronik II4S-1620. In: Braunschw. Jb. Bd 56. 1975. S. 7-2.6.<br />

2.06. B rat man n, Kurt: Eine alte 'Crkunde erzählt. Im Jahre I [60 schenkte Graf Ludolf<br />

von Peine dem Kloster Riddagshausen das Gut Harvesse. In: Der Heimatspiegel. Beil.<br />

d. Peiner AIlgem. Zeitung. Nr 103. 1975. S. 10, I Abb.<br />

2.07. KeIl e r geb. Nehrkom, Hildegard: Die bösen Streiche des Otto Varenhorst. Ein Bericht<br />

über d. Sorgen u. Nöte e. Riddagshäuser Klosterschülers 1594 bis 1596. In: Riddagshäuser<br />

Nachrichten. Jg. 7 = Nr 2.7· [975. S. 7·<br />

2.oB. (Z i m m e r man n, Gottfried:) Johann Georg Justus Ballenstedts "Geschichte des<br />

Klosters Riddagshausen" < 1 792), eine Klostergeschichte im Lichte der Aufklärung.<br />

[Braunschweig 1975.] 19 BI. [Masch.schr.]<br />

1°9. 700 Jahre Riddagshausen. Die Kirche d. einstigen Zisterzienserklosters wurde 12.75 geweiht.<br />

(Red. u. Gestaltung: Heinrich M e r sm a n n.) (Braunschweig: Bürgerschaft<br />

Riddagshausen mit Freundeskreis e. V. 1975.) 124 S., 133 Abb.4°<br />

[uarin u. I.: Me r s man n, H.: Mit dem Blick auf die Klosterkirche. Lebendige Vergangenheit.<br />

S. '-7, 5 Abb. - Zeittafel. S. 8. - Bi c k e I, Wolfsang: Notizen zur Baugeschichte. S.9-'3, 11<br />

Abb. - Bus eh, Ralf: Erste Spuren Jahrtausende alt. Archäologische Funde. S. '4. - F I. c h s i g,<br />

Wemer: Herkunft und Bedeutung der Ortsnamen. S .• 6-)0. - Z i m m e r m • n n, Goufried: Die<br />

Reformation im Kloster. S. )1-36, • Abb. - R ö m er, Christof: Riddagshausen und die Entstehung<br />

der Universität Helmstedt 1576. S. 37-41' 4 Abb. - K ö n i g, Joseph: Zur Geschichte der Siegel und<br />

W.ppen. S.44-56, 38 Abb. - Q u e r ur t h, Hans Jürgen: Einen Sommer lang Mittelpunkt Niedersachsens<br />

(anläßlich der letzten Belagerung der Stadt Braunschweig im Jahr. 1671). S.57-60. - W i s w e,<br />

Mechthild: Künstler sehen Riddagshausen. S. 61-75. 19 Abb. - Hag e n, Rolf: Der Argonauten­<br />

Orden (gegr. 1771). S.76-77. - Ha h n e, Ouo: Die "Schuddekappe", ein altes Riddagshäuser Klosterbier.<br />

S. 78. - D 0 rn, Reinhard: Die Restaurierung der Klosterkirche Riddagshausen 196.-1975. S. 8--96,<br />

H Abb. - Kr a f t, Armin: Die Glod


1I3. 0 ll r 0 g, Wolfgang: Pfälzer in Niedersachsen. (U5. Gründungstag von Braunschweig­<br />

Veltenhof.) In: Norddt. Familienkde. Bd 10 = Jg. 24. 1975. S. 332.<br />

214- Starke, Günter K[arl] P[aul]: Zwei Jahrhunderte - wie im Flug •.. (Flughafen<br />

Braunschweig-Waggum.) In: Braunschw. KaI. 1976. [1975'] S. 31-35. 6 Abb.<br />

215. 900 Jahre Gemeinde Brunkensen, 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brunkensen. 28 .• 29.<br />

und 30. Juni 1975. (Festschrift zur Jubiläumsfeier.) (Brunkensen 1975.) 52 S .• 4 Abb.<br />

[Umschlagt.]<br />

[Darin u. a.: 0 ü er k 0 p, W.: Ein Blick in die Brunkenser Ort.geschichte. S. '5-'3. - SeIl e.<br />

Eberhard: Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr. S. 16-45.]<br />

Brunsen s. Nr 223.<br />

Brunsleberfeld s. Nr 277.<br />

Bfiddenstedt s. Nr 28.<br />

216. Lau f. Gerhard: Zur Erkundung der Scharenberghöhle (in Bündheim Ortsteil Schlewecke).<br />

In: Goslarer BergkaI. Jg. 316: 1976. [1975.] S. 45-51.2 Abb.<br />

Burghagen s. Wolfshagen.<br />

Clausthal-Zellerfeld s. auch Nr 109-114. 145. 146. )28. 363.<br />

217. L 0 m m atz sc h, Herbert: An fähigen Köpfen fehlte es nicht. Unterrichts- u. Bildungsfragen<br />

zwischen 1724 u. 1775 in d. Bergstadt CIausthal. Ein Beitrag zur Würdigung<br />

d. Schulreform von 177S als Ausgangspunkt zur Berg- u. Hüttenschule u. Techn. Univ.<br />

Clausthal. In: Der Anschnitt. Jg. 27, H. 3. 1975. S. 2-7.6 Abb.<br />

218. G res k y, Wolfgang: Gauß spendete für Clausthaler Brandgeschädigte (1844). In:<br />

AlIgem. Harz-Berg-Kal. 1976. [1975.] S. 35-37. 2 Abb.<br />

219. (Kronenberg, Kurt:) Die Kirche von Dankelshelm. Eine Chronik. 1875-1975.<br />

1129-1975. (Dankelsheim: Ev.-luth. Kirchengemeinde 1975.) 15 S., 2 Abb. [Umschlagt.]<br />

Dankwarderode s. Braunschweig.<br />

120. Buh be, Gertrud: Eilum. Gewidmet d. Freiwilligen Feuerwehr zum loojährigen Bestehen<br />

von d. Reiterkameraden Eilum. Eilum 1975. 38 BI.. 3 Abb., 2 Kt. 4° [Masch.Schr.]<br />

221. Bor n 5 te d t, Wilhe1m: Die Elmsburg nördlich von Twieflingen. In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189. Nr 136. 1975. Vom 14. Juni. Mit I Planskizze.<br />

2U. B rat man n, Kurt: Ersehof - ein Kuriosum. Mit dem Spargel am Dreiländereck<br />

groß geworden. In: Der Heimatspiegel. Beil. d. Peiner Allgern. Zeitung. Nr 107. 1975.<br />

S.2, 2 Abb.<br />

Esbeck 5. Nr 34.<br />

Evessen s. Nr 35.<br />

Gandershelm s. auch Nr 41,105.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

223. Gandersheimer Chronikblätter. Heimatbeil. zum Gandersheimer Kreisblatt. Jg. 6. (Bad<br />

Gandersheim: Hertel) 1975.28 S. 4° [Kopft.]<br />

[Darin u. a.: Kr 0 n e n b erg, Kurt: Gandersheims mittelalterliche Stadttore. S. '-30 2 Abb.; 7-8; %I-li.<br />

, Abb.; '7-.8, • Abb. - Kr 0 n e n b erg, K.: Der Stiftssenior wird Soldat (Wemer Sigi,mund Goldener,<br />

,643-,660). (Forts.) S. 2-4. - Eingegangene Dörfer im Amt Greene: I. WÜSIUDIl Harboldessen.<br />

S.4. - Kr 0 n e n b erg, K.: Die Ehrtnbürger der Stadt Bad Gander.heim. S.5-7, • Abb.; 10-11,<br />

• Abb. - F r e i t I g, Friedrich: Brunsener Bluem uberfallen '764 einen kurfürstlichen Gesandten. S. 9;<br />

", ,Abb. - Me i n hol d, Wilhelm: Das rettende Lied des Johlnn Anastasiua Freylinghluscn. S. '3-'5,<br />

3 Abb.; '7-'0. 2 Abb. - Fr ei t I g, F.: Klage gegen den Verwalter von Oyershausen. S. '7, 1 Abb. -<br />

B r. c k e b u. eh, Georg Ludwig: Der Regierungsantritt Herzog Wilhelms 1831. S. '3. - Fr e i t. g.<br />

P.: Heilkünstler und Kurpfuscher rund um Gandersheim. S. '5-'7. I Abb.]<br />

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231. Monumenta Annonis. Köln und Siegburg, Weltbild und Kunst im hohen Mittelalter.<br />

Eine Ausstellung d. Schnütgen-Museums d. Stadt Köln in d. Cäcilienkirche vom 30. April<br />

bis zum 27. Juli '975. (Hrsg.: Anton Leg n er.) Köln (: Schnütgen-Museum) 1975.<br />

248 S. mit zahlr. Abb., 24 Farbtaf. 4°<br />

[Erzbischof Anno von Köln gehörte 1049-1056 zum Stift St. Simon u. Judas. wo er lOH Propst wurde;<br />

er hielt .ich erneut in d. Stadt auf in d. Jahren 1056. 106). 1064. 1065. 1073; .Weggenosse" Ekbert I.<br />

Graf von Braunschweig (t 1068).]<br />

2p. G r i e p [, Hans-Günther]: Die Bauherren der Altgoslarer Häuser. Register für das<br />

Griep-Buch "Das Bürgerhaus in Goslar", I '0 Familien, Jahreszahlen u. Wappen. In:<br />

Harzer Heimatland. Geschichtsbeil. zur Goslarschen Zeitung. 1975, Nr I. Vom 4. März.<br />

Mit 2 Abb.<br />

[Vgl. Bibliogr. 1959. Nr 116.]<br />

233. (K a h s ni t z, Rainer:) Romanische Glasfenster aus der Marktkirche in Goslar. Ausstellung<br />

im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg 22. März bis 4. Mai 1975. (Nümberg:<br />

Germ. Nationalmuseum 1975.) 92 S., 20 Abb. (Farbige Fenster aus deutschen<br />

Kirchen des Mittelalters. 2.)<br />

[Darin S. li-I): HilI e b r a n d. Werner: Geschichte der Plarrei zum Markte in Goslar bis 1)00.]<br />

234. Goslarer Museum. Geschichte in Zinn. SonderaussteIlung in Zsarb. mit Klio Berlin u.<br />

Klio Braunschweig, Freunde der Zinnfigur. 10. Juni - 29. Aug. 1975. (Ausstellungskatalog.]<br />

(Goslar: Stadt Goslar, Goslarer Museum '975.) 20 BI. 4° [Masch.5chr. vervielf.]<br />

225· bbk. Ausstellung '7.0kt. - '9. Nov. '75. Goslarer Museum. Bund bildender Künstler<br />

Gruppe Harz. (Ausstellungsleitung: K(laus]-U(lrich] Eh I e r s.) (Goslar 1975.) 6 BI.<br />

[Umschlagt.]<br />

236. (D i e h 1, K.:) 50 Jahre Nordharzer Kraftwerke. (Goslar: NKW Goslar 1975·) 37 S.,<br />

30 Abb. [Umschlagt.]<br />

237. 100 Jahre und ein Tag. Möbel-Unger, Firmen-Chronik (,875-1975). (Goslar 1975.)<br />

2 I BI., 64 Abb.<br />

Grauhof s. Goslar.<br />

GroB Steinum s. Nr 35.<br />

238. Z i P P e I, IIeinz: Die Platte von Gross-Twülpstedt, das Urmass, mit 5 Abb. In: Mitteilungsblatt<br />

für Vor- u. Frühgeschichte. Jg. 26. 1975. S. 103-112.<br />

Groß Vahlberg s. Nr 34.<br />

239. Ku I k e. Heinz: Winterwanderung in die Vergangenheit Hachums. H. K. fand im<br />

Kirchenbuch d. Gemeinde zwischen Elm u. Asse gute u. böse Seiten. In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 15. '975. Vom 18. Jan. Mit 3 Abb.<br />

Halchter s. Nr 381.<br />

Hallendorf s. Salzgitter.<br />

Harboldessen, Wüstung s. Nr 223.<br />

Harvesse s. Nr 206.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

240. S pie r. Heinrich: lIarzburg-Regestcn. Bad Har.dmrg 1975. 52 S., 4 Taf. mit 6 Abb.<br />

[Umschlagt.] (Beiträge zur Geschichte des Amtes Harzburg. H. 7.)<br />

[Ersch. zuerst in Harz-Zeitschrift. Jg. lI/I). 1970171; Jg. '4/'5. 197'/73; Jg. 16. 1974; s. Bibliogr. 197'.<br />

Nr 3"; 1973. Nr 166; 1974. Nr 157.]<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


141. V 0 i g t, Horst: 13 Jahre Landschaftspflege in Bad Harzburg. In: Braunschw. Heimat.<br />

Jg. 61. 1975· S. 60-63.<br />

Haverlah s. Nr 31.<br />

Helmstedt s. auch Nr 35, 11 5-1 17, 166, 1°9.<br />

242. Sc h a per, Robert: Aus 50 Jahren. Ein lIelmstedter Bilderbuch. Helmstedt 1975.<br />

111 BI. mit zahlr. Abb. (Zwischen Hausmannsturm u. Walbecker Warte. Nr 15 [a].)<br />

[Text u. Abb. sind z. T. masm.sehr. odtr fotokopiert, z. T. aufgeklebte Ausschnitte aus anderen Veröffentlichungen.]<br />

143. Sc h a per, Robert: Das Helmstedter Häuserbuch. (Als Ms. gedr.) T. I: (Die lIelmstedter<br />

Altstadt), H. 3. 4. Helmstedt 1975. 4° [Masch.Schr. vervieIf.] (Zwisdlen Hausmannsturm<br />

u. Walbecker Warte. Nr 14.)<br />

[H. [.1 s. Bibliogr. [974, Nr 168.]<br />

144. Festsdlrift St. Stephani Helmstedt. Orgelweihe: 25. Mai 1975. 81s-Jahr-Feier: I. Juni<br />

1975. (VerantwortI. für d. Inhalt: R[udoIf] K lei n e r t.) (Helmstedt: Vorstand von<br />

St. Stephani 1975.) 23 BI., 20 Abb., quer-8° [Umsdllagt.]<br />

[Darin u .•. : Sc h • per, Robert: Wann entstand die erste (romanische) St.-Stephani-Kirche in Helmstedt?<br />

- Sc h u I1 z, U[ans]-A[dolf]: Ist ein romanischer Bau der Stephanikirche noch nachweisbar?]<br />

245. Sc h u I t z, H(ans) A(doIf): Läßt sidl ein romanisdler Bau der Stephanikirdle (in<br />

Helmstedt) nodl nadlweisen? In: Braunsdlw. Heimat. Jg. 61. 1975. S. 5-9, 1 Abb.<br />

Herrhausen s. Nr 105.<br />

246. Sc h u 1 t z, Hans Adolf: Verborgene historisdle Stätten: Die HIndenburg bei Badenhausen<br />

am Westharz. In: Braunsrnw. Heimat. Jg. 61. 1975. S. 66-73, 5 Abb.<br />

Hohenrode s. Salzgitter.<br />

147. Bot h e, Gerhard: Chronik des Dorfes Hondelage. im Auftr. d. ehemals selbständigen<br />

Gemeinde zsgest. Hondelage (: Gemeinde Hondelage) 1975. 143 S., 66 Abb., 6 Kt.<br />

Hornburg s. Nr 29.<br />

148. Sc h u I t z, H(ans) A(dolf): Verborgene historisrne Stätten: Die .. Hünenburg M<br />

bei<br />

Bevenrode. In: Braunsrnw. Heimat. Jg. 61. 1975. S. 33-36,4 Abb.<br />

Jerxheim s. Nr 177.<br />

Klein-Denkte s. Nr 34.<br />

149. B u eh h eis t er, K(urt), F[red] Me n t z e I: Freiwillige Feuerwehr KneiUingen.<br />

Festsrnrift zur IOo-Jahr-Feier. (Kncitlingen 1975.) 7 S. [Masdl.Srnr. vervieIf.]<br />

150. Me n t z e 1, Fred, Kurt B u eh h eis t er: 100 Jahre freiwillige Feuerwehr in Kneitlingen.<br />

In: Heimatburn f. d. Landkr. WolfcnbütteI. Jg. 12: 1976. [1975.] S. 126-129.<br />

Königslutter s. aurn Nr 102.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

15 I. Das Moosholzmänndlen, heimatkundliches Beiblatt des luttcrschen Stadtbüttels. Nr 107-<br />

115. (Königslutter am Elm) 1975. [Kopft.]<br />

[Darin u .•. : R öhr, H[einz]: 50 Jahre Sonderschule Königslutt«. Nr [09, 3 Abb. - Spennernann<br />

[, Wilhe1m]: Königslutter am Elm, Ortsleil Beienrode. Nr [[[, I Abb. - Röhr, H.: Der Bod


Z53. Kr i e ger, Heinz-Bruno: Ein Malermcister entdeckte das Steinkreuz von Königslutter.<br />

Es ist e. altes Sühnekreuz. In: Wolfenbütteler Zeitung. Hcimatseite. Jg. 189, Nr 147.<br />

1975. Vom 28. Juni.<br />

1S4. Kr i e ger, Heinz-Bruno: Hundert Jahre Sdtuh-Eilers 1875-1975 in Königslutter am<br />

Elm. Die Gesdtidtte e. Firma u. e. Familie im Spiegel e. Jahrhunderts. (Königslutter)<br />

1975. 10 BI., I I Abb.<br />

langelsheim s. audt Nr 33.<br />

lSS. S t 0 1 t e. Ernst: Zwei Sagen bewahrten als "Naturkunden" altes Wissen: Die Erdfälle<br />

vor dem Bredelemer Holz bei Langclsheim. In: Goslarer Bergka!. Jg. 326: 1976. [1975.]<br />

S. 75-78, I Abb.<br />

156. Pi I z - Sc hot tel i u s, Albert: Aus der Ortsgesdtidtte der Bergstadt laulenlhaL<br />

Die mitteiaiterlidten Sdlme!zhütten (etwa 12Z7-(347). In: Allgem. Harz-Berg-Ka!.<br />

1976. [1975.] S. 43-49, Z Abb.<br />

157. Ge f f e r s, Heinridt: Tausend Jahre leim. Baulidte Entwicklung an Hand von Urkunden<br />

975 n. Chr. Geb. bis 1975 n. ehr. Geb. Leim (1975)' 18 B!., 8 Planskizzen. 4°<br />

[Masdt.Sdtr. vervieIf.]<br />

158. Ge f f e r s, Heinridt: Aus der fünfhundert jährigen Gesdtidtte eines weiteren Leim er<br />

Bauernhofes. (Ackermannshof Ass. Nr 43, Am Lindenberg Nr 1.) (Leim 1975.) 50 gez.<br />

B!., 25 BI. 4° [Masdt.Sdtr. vervielf.]<br />

159. (G e f f e r s. Heinridt:) 100 Jahre Feuerwehr Leim 1875-1975. (Leim 1975.) ZI S. 4°<br />

[U msdtlagt.]<br />

liebenburg s. Nr 18.<br />

160. Ku I k e, Heinz: Was die Linde in Linden alles erzählen könnte. H. K. forsdtte in d.<br />

Kirdtenbüdtem. In: Wolfenbütteier Zeitung. Heimatseite. Jg. 189. Nr 124 u. 130. 1975.<br />

Vom 3 I. Mai u. 7. Juni. Mit 4 Abb.<br />

lobmacblersen s. Salzgitter.<br />

161. La m pe. Kar! H(einridt): Bibliographie des Deutsdten Ordens bis 1959. Bearb. von<br />

Klemens Wie s e r. Bonn-Bad Godesberg: Ver!. Wiss. Ardtiv (1975). XV, 347 S.<br />

(Quellen u. Studien zur Gesdt. d. Deutsdten Ordens. Bd 3.)<br />

[Darin S. 105-108: Ballei Sadtscn; dazu gehörten d. Kommende Lucklum u. anderer Besitz im braunsdtw.<br />

Gebier.]<br />

26z. 0 er tel. Hennann: Die emblematisdte Bildausstattung der Kirdte des Deutsdten<br />

Ritterordens zu Lucklum. In: Niederdt. Beitrr. zur Kunstgesdt. Bd 14. 1975. S. 175-<br />

104,38 Abb.<br />

163. La n g e. Karin u. Wolfgang: Bedeutsames Kulturgut in Lucklum. In: Heimatbudt f.<br />

d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 22: [976. [[975·] S. 64-69. 3 Abb.<br />

Mariental s. Nr 43.<br />

164. Freiwillige Feuerwehr NeubfÜdc. 75 Jahre. 1l.-14. Sept. 1975. (Neubrück 1975') 31 5 .•<br />

5 Abb. [Umsdtlagt.]<br />

[Darin S. 16-17: Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Neubrüd< 1900-1975.]<br />

100<br />

Neuerkerode s. Nr 79.<br />

Nordstelmke s. Nr 35.<br />

Oyershausen s. Nr 113.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


165. Volksbank Pelne 1915-1975. (Red.: Jürgen-A. SdlUlz [u. a.]) (Peine: Volksbank Peine<br />

eG 1975') u BI., 26 Abb. quer-SO<br />

RhUden s. Nr 55.<br />

Riddagshausen s. Braunschweig.<br />

166. Me y er, Bernd-Uwe: Dokumente 1m Roklumer Kirchturmknauf. In: Heimatbuch f.<br />

d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. n: 1976. [1975·] S. 76-79·<br />

Salzdahlum s. Nr 143.<br />

Salzgitter s. auch Nr 33, 104, 111.<br />

167. Salzgitter. Monatsschrift d. Verkehrsvereins Salzgitter e. V. (Nr 1 H.: Monatsschrift für<br />

Fremdenverkehr, Kultur u. Wirtschaft) mit VeranstaltungskaI. Jg. 13. (Salzgitter: Verkehrsvercin<br />

Salzgitter e. V.) 1975. [Kopft.]<br />

[Darin u .•. : Vor 's Jahren: Der Existenzkampf Salzgitters. Nr J. S .• 6-'7. 1 Abb. - Für Verdienste<br />

um die Stadt geehrt. Ehrenbürgerschaft für Hans Birnbaum und Erich Söchtig. Nr 7. S. 1-'. 1 Abb. _<br />

7S Jahre Bismardturm. Nr 8. S. '4. - Lehwort, Erich: Ritter Gebhards Burg. Aus .Salzgitter. die Ge­<br />

.chidtte seines Raumes". Nr 11. S. '4-'5. 1 Abb.J<br />

268. L e h w 0 r t, Erich: Salzgitter. Die Geschichte seines Raumes. (Salzgitter: Kulturkreis<br />

Salzgitter e. V. 1975.) 66 S. mit zahlr. Abb. 4 0<br />

169. La n g e, Horst-Günther: "Leute, auf die Straße!" - "Bürger, zu den Waffen und zur<br />

Wahl!" Aus d. Revolutionstagen 1848 in Salzgitter


177. Unsere Heimat. Mitteilungsbl. d. Heimatvereins Schöningen u. Umgebung. (Schrift!.:<br />

Kar! R 0 se.) Jg. 14. (Sdlöningen) 1975.96 S. [Kopft.]<br />

[Darin u. a.: R 0 • e. K.: Beiträge zur Gesdlichte der Clus-Kirchengemeinde. (Forts.) S. '-5. 17-11.<br />

n-36. 49-5'. 65-70. 81-83. - R 0. e, K.: Wer war Adamus Viebingius? (Adam Viebing, Stadtschreiber<br />

u. Notar, 1595-,670. u. Nachkommen.) S.6-8, 11-'5. - R 0 5 e, K.: In memoriam Alversdorf. (Forts.<br />

4-9') S. 8-9, '5-.6. 44-45. 55-56, 76-77, 87. - R ° • e. Wolfgang: KPD-Kampfschrift .Roter Sender"<br />

'931-1933. S. 10-11. - R ° • e. W.: '5 Jahre Ortsverband .Bund der Vertriebenen" Schöningen. (Schluß.)<br />

S. u. - Fr eis t, W[emer): Geschichte des Schöninger Heimatmuseums. (Forts. folgt.) S. '7. 39. -<br />

R 0 set K.: Erinnerungen (Erinnerungsstücke) an die ehemalige Saline Schöningen. S. 17-18, 45-46, 59. -<br />

R 0. e, K.: Geschichte der Gaststätte .Klo,terstübchen". S .• 8-)0. - R 0 se, W.: Vor JJ Jahren<br />

Fliegerbomben auf Schöningcn. S. )0-3" - R 0 se. K.: FörSlerei und ehern. Waldwirtschaf, Brumlehcrfeld.<br />

S. 36-39, 54-55. - R 0 • e, W.: Grabmale im Volk'park Schöningen. S.40-4', 57-58. - R 0 • e •<br />

K.: Ergänzungen zur .Geschich,e der Schöninger Juden". S.4'-43. - R 0 5 e. W.: Schöninger Geldinstitute.<br />

(Ergänzung.) S.53-54. - R 0 se. K.: '00 Jahre Gasts,atte .Zum Heidenkönig". S.70-7" -<br />

R o. e. K.: Bemerkenswerte Stätten im Elm. S.73-74: Waldg.Slstalle .Schunterquelle"; S.81-84: Ruinen<br />

der ersten Burg Warberg. - R 0 se, W.: Polen forderte 1596 Verwaltung von Sdlöningen und Jerxheim.<br />

Hoflager in Schöningen von '568-'575 belebte Handel u. Wandel. S.90-9" - R o. e. K.: Geschicht.<br />

der Bäd


188. He c h t, Konrad: Vorsfelde und Fallersleben. Zur Frage d. Erhaltung u. Pflege zweier<br />

alter Kleinstädte im Gebiet d. heutigen Stadt Wolfsburg. Eine Untersuchung im Auftr.<br />

d. Stadt Wolfsburg. (Wolfsburg) 1975. 170 S., 114 Zeichn., 36 Planskizzen.<br />

Waggum s. Nr 148.<br />

189. Be h ren s, Reiner: Die Geschichte von Wahle und seinem Gesundbrunnen. In: Der<br />

Heimatspiegel. Beil. d. Peiner AIIgem. Zeitung. Nr 105. 1975. S. 10-11,3 Abb.<br />

Walkenried s. auch Nr 10.<br />

190. B a h r s, Hans: Stolze Stätte der Demut. (Zisterzienserkloster Walkenried.) Eine<br />

Reiseskizze. In: Goslarer BergkaI. Jg. 316: 1976. [1975.] S. 57-59, I Abb.<br />

Warberg s. Nr 277.<br />

Werla s. Nr 33, 38.<br />

291. [B ö tel, Georg:] Der Hof Nr. Ass. I und die Familie Bötel-Wetzleben. (Wetzleben<br />

1975.) 38 gel,. BI. 4° [Umschlagt.; Masch.Schr. vervielf.]<br />

Wieda s. Nr 100.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

291. Me y'e r, Bernd-Uwe: Auf Eisenerzsuche bei Winnigstedl (1921.) In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 147. 1975. Vom 28. Juni.<br />

WolfenbüUel s. auch Nr 11-13, 43, 56, 63, 71, 118, 111, 143.<br />

193. K ö n i g, Joseph: Historischer Arbeitskreis zur Erforschung Wolfenbütteis. (Gegr.<br />

April 1975.) In: Heimatbuch f. d. Landler. Wolfenbüttel. Jg. 11: 1976. [1975.] S. 900-91.<br />

294. Rät z e I, Dirk: Wolfenbüttel im Dreissigjährigen Krieg. (Wolfenbüttel 1975·) 3S S.,<br />

4 Kt. 4° [Masch.Schr.]<br />

295. Bor ne man n, Heinz: Als man noch 8174 Einwohner zählte. H. B. blätterte in e.<br />

WoIfcnbütteler Adreßbuch aus d. Jahre 1835. In: Wolfenbütteler Zeitung. Heimatseite.<br />

Jg. 189, Nr 97· 1975. Vom 16. April.<br />

196. Ku 1 k e, Heinz: Wolfenbüttel um die Mitte des vorigen Jahrhunderts. 1867 die Zehntausendergrenze<br />

überschritten. 170 Einwohner "kaserniertes Militair". In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 189 u. 197. 1975. Vorn 16. u. 13. Aug. Mit<br />

1 Abb.<br />

197. Ni q u e t, Jean: Die Auswirkungen der Revolution 1918-1919 in WoIfenbütteI. [WolfenbüttelI975·]<br />

34 S. 4° [Masch.Schr.]<br />

'198. Wolfenbüttel Altstadtwoche 3 I. 8. - 7. 9. 75. Programm. (Wolfenbüttel: Presse- u. InformationssteIle<br />

d. Stadt WolfenbüttclI975·) 36 S.<br />

199. Wes seI, Wolfgang: Wolfenbüttel - heute. In: Mitteilungen d. Altherrenschaft d.<br />

Gr. Schule zu WolfenbütteI. H. 10. 1975. S. 10-16, I Abb.<br />

300. Raa b e, Paul: Der alten Stadt eine Zukunft. Wolfenbüttel als Beispiel. Wolfenbüttel:<br />

Jacobi (1975).43 S. (Wolfenbütteler Hefte. 1.)<br />

301. Be r g, Irene: "Touristen" in WolfenbütteI. Aus zeitgenössischen Berichten über unsere<br />

Stadt. [Teilabdr. aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt WoIfenbütteI. Wolfenbüttel<br />

1970. S. 93-94, 101-104.] In: Hcimatbudl f. d. Landkr. WolfenbütteI. Jg. 12:<br />

1976. [1975·] S. 136-139.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

1°3


302. G run 0 w, Heinz: Poeten in WolfenbütteI. (Wilhelm Brandes, Rudolf Hudt, Kurt<br />

Meyer-Rotermund.) (Wolfenbüttel: Verkehrsverein 1975.) 28 s., 3 Abb. (Sdtriften zur<br />

Heimatkunde. H. 5.)<br />

303. Ku 1 k e, Heinz: Die Lauenkuhle - ein Stück Alt-\Volfenbüttel. In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr z '9. 1975. Vom 20. Sept. Mit I Abb.<br />

304. Bor n e man n, Heinz: Die WoIfcnbütteler Badeanstalten früherer Zeit. In: WoIfcnbüttelcr<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 183. 1975. Vom 9. Aug. Mit 4 Abb.<br />

30S. Ku I k e, Heinz: Gasthaus vor dem Herzogtore "Zum Goldenen Posthorn". (WoHenbüttel,<br />

Alter Weg 17.) In: Wolfenbütteler Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 153. 1975.<br />

Vom 5. Juli.<br />

306. Ku I k e, Heinz: Wolfenbütteler Buchbinder vor langer, langer Zeit. In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr Z90. 1975. Vom 13. Dez.<br />

307. Elbing, 15. Mai 19Z5, Wolfenbüttel, 15. Mai 1975. So Jahre Kraftverkehr Willi Hohmann<br />

KG, WolfenbütteI. (Wolfenbüttel 1975.) 16 S., 13 Abb. [Umschlagt.]<br />

308. Nachrichten der Großen Schule. Hrsg.: Schulleitung, Lehrerkollegium, Vorstand d.<br />

Schulelternrates u. Altherrensdtaft d. Großen Sdtule WoHenbütteI. Jg. [I,] H. I. (Wolfenbüttel)<br />

1975. IZ S. 4° [Kopft.; Masch.Schr. vervieIf.]<br />

309. K eis eh, WoHgang: Die Große Schule in den Jahren 1955-1974. (Wandlungen u.<br />

Probleme.) In: Mitteilungen d. Altherrenschaft d. Gr. Schule zu Wolfenbüttel. H. zoo<br />

1975. S. 3-18, 2 Abb.<br />

31o. Me y e r - Rot e r m und, Kurt: "Prominente" einst Angehörige der Großen SdlUle.<br />

In: Müteilungen d. Altherrenschaft d. Gr. Schule zu Wolfenbüttel. H. zoo 1975. S. 26-z8.<br />

3' I. Ausstellungskataloge der Herzog August <strong>Bibliothek</strong>. Nr 14: Raa be, Paul: Bildhauer<br />

machen Bücher. (Wolfenbüttel: Herzog August BibI. 1975·) z3 S., 7 Abb.<br />

3' z. Pet e r sen, Dag-Ernst: Mittelalterliche Bucheinbände der Herzog August <strong>Bibliothek</strong>.<br />

Photos von Günter Sc h ö n e. Wolfenbüttel (: Herzog August BibI.) 1975. 91 S.,<br />

:XXXIX u. I I I Abb. (Kleine Schrr. d. Herlog August BibI. WoHenbüttel. H. 5.)<br />

3'3' W i lek e n s, Hans Jürgen v(on): Sdllesisdte Leichenpredigten, Trauerreden und Abdankungen<br />

des 17. Jhs. aus der Herzog-August-<strong>Bibliothek</strong> in WoHenbüttel. Familienkundlich<br />

ausgewertet. Mit e. Nachwort u. e. Verzeichnis berichtigter Personen- u. Ortsnamen<br />

von Oskar Pu s c h. Dortmund 1974 (1975)' 70 S., I Abb. 4° [Masch.Sdtr. vervieIf.]<br />

(Veröffentlichungen d. Forschungsstelle Ostmitteleuropa. R. B, Nr 26.)<br />

314. Neu man n, Hartwig: Festungen des 16. und frühen '7. Jahrhunderts. Eine wenig<br />

beachtete Sammlung von Fortifikationszeichnungen in d. Herzog-August-<strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel<br />

(Cod. GueH. I. 6. I3 Aug. ZO). In: Burgen u. Schlösser. Jg. 16. 1975. S. 3-'3,<br />

14 Abb.<br />

315. No f f k e [, Herbert]: Aus der Gesdtidtte der Kirche zu Wolfshagen im Harz. (Forts.<br />

folgt.) In: St. Thomas-Bote. Mitteilungen d. ev.-Iuth. Kirchengemeinde Wolfshagen<br />

im Harz. '975, Nov. S. 4-S u. Dez. S. 2-3.<br />

3 16. W i 1 ger 0 t h, August: Mauerreste bisher falsch gedeutet: Auf dem Burghagen gab<br />

es ein Bergwerk. Die Burg von Wolfshagen gehört ins Reich der Legende. Unbekanntes<br />

Aufbereitungsverfahren. In: Harzer Heimatland. Geschidttsbeil. zur Goslarschen<br />

Zeitung. 1975, Nr 1. Vom '7. Juli. Mit z Abb.<br />

204<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


317. Noffke, Herbert: Wir wollen die Burg im Dorfe lassen! Quellenstudium: Auf dem<br />

Burghagen in Wolfshagen gab es kein Bergwerk, sondern eine Burg. In: Harzer Heimatland.<br />

Geschichtsbeil. zur Goslarschen Zeitung. 1975, Nr 3. Vom 18. Dez. Mit 2 Abb.<br />

Zorge s. Nr 100.<br />

Bevölkerllngs- und Personengeschichte<br />

318. Au b e r t, Joachim: Handbuch der Grabstätten berühmter Deutscher, Österreicher und<br />

Schweizer. 1. (, verm.) Auf!. (München, Berlin:) Deutscher Kunstverl. (1975') 1505.,<br />

8 Taf. mit 63 Abb.<br />

["Auswahl". nach Ort"" hzw. Ländern geordnet. mit Personenreg. S. 215-150; I. Auf!. s. Bibliogr. 1973.<br />

Nr 349.J<br />

319. Bestmann, Frithjof, u. Axel Volquarts: Georg Volquarts, 1711-1784, und<br />

sein Sippenkreis bis zur Wende des 19. Jahrhunderts, ein Beitrag zur schleswig-holsteinischen<br />

Familiengeschichte. Hamburg 1975. 405 S., 64 Abb., 17 Wappenabb. quer-8°<br />

(Für Heiratsverbindungen. die in d. braunschw. Raum reichen, erhielten d. Verf. Auskünfte vom SuatsA<br />

Wolfenbüttel u. vom Stad cA Braunschw.1<br />

310. Fr eis t, Friedrich Wilhelm: Die Domprediger an St. Blasii zu Braunschweig seit der<br />

Einführung der Reformation im Jahre 1541. (Wolfenbüttel) 1975. 29 S. [Umschlagt.]<br />

(I. Ausg. s. Bibliogr. 1964. Nr 161.J<br />

311. Pi n i, Paul: Verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Hansestädten Braunschweig<br />

und lIildesheim im ausgehenden Mittelalter. In: Norddt. Familienkde. Bd 10 =<br />

Jg. 14· 1975· S. 327-)28.<br />

322. See b erg - E I ver f eId t, Roland: Revaler Regesten. Bd 3: Testamente Revaler<br />

Bürger und Einwohner aus den Jahren 1369 bis 1851. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht<br />

1975.471 S. (Veröffentlichungen d. Nds. Archivverwaltung. H. 35.)<br />

(Darin u. I. auch Erben u. Zeugen IUS d. braunschw. Raum. Ortsreg. S. 415-431.J<br />

323. Web e r - 0 I d e cop, Dieter Wilhelm: Kinderzahlen Braunschweiger Patrizier aus<br />

dem Zeitraum von 1300-1700. In: Braunschw. Heimat. Jg. 61. 1975· S. 13-14.<br />

Acbenbacb, Adolf s. Nr 91.<br />

314. Asseburger Urkundenbuch. Urkunden u. Regesten zur Geschichte d. Geschlechts Wolfenbüttel-Asseburg<br />

u. seiner Besitzungen. Mit Stammtaf. u. Siegelabb. Hrsg. von ][0hannes]<br />

Graf von B 0 C hol t z - Ass e bur g. Neudr. d. Ausg. Hannover 1876. Th. I:<br />

Bis zum Jahre 1300. Osnabrück: Wenn er 1975. XVI, 336 S., IV Taf. mit 20 Siegelabb.<br />

Ballenstedl, Johann Georg Justus s. Nr 108.<br />

Barteis, Hans s. Nr 59.<br />

Biertümpfel, Daniel s. Nr 7.79.<br />

Birnbaum, Hans s. Nr 7.67.<br />

315. Ha h ne man n, Hans: Zum 75. Todestag von Hermann Blumenau. Ein Harzer gründete<br />

d. größte deutsche Siedlungsgebiet in Brasilien. In: Unser Harz. Jg. 23. 1975. S. 17.<br />

Böse, Christi an s. Nr 93.<br />

Bötel, Familie s. Nr 291.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

lOS


326. Lu f f t, Peter: Erinnerungen an Rudolf Borch. Zu einem Bild von Ulfert Wilke. In:<br />

Freundeskreis d. Gr. Waisenhauses, Braunschweig, e. V. Jg. 25 = H. 75. 1975. S. 2-4,<br />

I Abb.<br />

Bracke, Wilhelm s. auch Nr 69.<br />

327. Sei dei, Jutta: Wilhelm Bradce - revolutionärer Arbeiterführer und sozialistischer<br />

Verleger. In: Beiträge zur Geschichte des Buchwesens. Bd 6. Leipzig 1973. S. 139-175.<br />

Brandes, Wilhelm s. Nr 302.<br />

328. B u tOS e, Hans: Katalog der Calvörschen <strong>Bibliothek</strong>. Hrsg. von Hans-Oskat Web e r.<br />

Bd 3: Register. Bearb. von Ulrike Sc h m i d t u. H. Burose. Clausthal-Zellerfeld: Univ.<br />

BibI. 1975. S. 807-1428.4°<br />

[T. , u. 1 s. Bibliogr. '97'. Nr 40S u. '9730 Nr 357.1<br />

Castrtes, CharIes Eugene Gabriel de la Croix Marquis de s. Nt 68.<br />

Christ, Jörg s. Nr 227.<br />

329. Genealogisches Handbuch der freiherrlichen Häuser. Hauptbearb.: Walter v. H u eck.<br />

A, Bd 9. Limburg a. d. Lahn: Starke 1975. XXXV, SJI S. (GeneaI. Handbuch d. Adels.<br />

Bd 59.)<br />

[Darin S. n-6t: Cramm (Sierstorpff-Cramm)·l<br />

330. Ku I k e, Heinz: Am Hofe "gesoffen" und "gotteslästerlich geflucht"? Aus d. Lebensgeschichte<br />

d. Herrn Burchart von Cramm auf Oelber (t IS87). In: Wolfenbütteier Zeitung.<br />

Heimatseite. Jg. 189. Nr 153. 1975. Vom 5· Juli.<br />

33 I. S t ras s n e t, Ernst: Ausstellung Professor Rudolf Curdl In: Freundeskreis d. Gr.<br />

Waisenhauses. Braunschweig, e. V. Jg. 2S = H. 73· 1975. S. 7-9. 3 Abb.<br />

Dexel, Walter s. Nr 200.<br />

332. Da m b ach er, I1segret: Christian Wilhelm von Dohm. Ein Beitrag zur Geschichte<br />

d. preußischen aufgeklärten Beamtenturns u. seiner Reformbestrebungen am Ausgang<br />

d. 18. Jahrh. Mit e. Geleitw. von Hans T h i e m e. Bern: H. Lang; Frankfurt/M.: P.<br />

Lang 1974. 481. 51, 7, XVII S. [Geringfügig veränd .• durch Reg. ergänzte Phi!. Diss.<br />

München 1957.] (Europäische Hodlschulschriften. R. 3. Bd 33.)<br />

[Darin Kap. 3. 4 = S. 393-438: Die Organisation Gosla .. ,80.-,804' Eintritt in westphälische Dienste.l<br />

Dräger-Mühlenpfordt, Anna s. Nr 160.<br />

Eilers, Familie s. Nr 254.<br />

333. B r i n k, I(lse): Spielzeugausstellung erstrahlt morgen im Kerzenlicht. Woher stammen<br />

d. meisten Stüdce d. Ausstellung? Blidc in d. FamiIiengeschichte Engelhardl In: Wolfenbütteler<br />

Zeitung. Heimatseite. Jg. 189. Nr 284. 1975. Vom 6. Dez. Mit 3 Abb.<br />

Eschenburg, Johann Joachim s. Nr 135.<br />

334. F ü I I n e t. Gustav: Dr. Erwin Feick zum Gedenken. Unser alter Landwirtschaftsrat<br />

war ein Stüdc Zeitgeschichte. (1890-1975.) In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />

Jg. ll: 1976. [1975.] S. 101-1°3, I Abb.<br />

335. Eie h h 0 rn, Heinz: Hennann Fischer, dem Altmeister der Tierfotografie, zum<br />

90. Geburtstag. In: Braunschw. Heimat. Jg. 61. 1975. S. 2S-29, I Abb.<br />

336. Den z in, Heinz: Ein Meister ging von uns. (Hermann Fischer, 2. 11. 1885 - 7. 6.<br />

1975') In: Heimatbuch f. d. Landkr. WoIfenbütteI. Jg. ;u: 1976. [1975.] S. 98-100. I Abb.<br />

206<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Freyllnghausen, Johann Anastasius s. Nr 223.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


337. Hol z hau sen, Hans-Dieter: Gottlieb Fritz und die städtischen <strong>Bibliothek</strong>en Berlins.<br />

In: Mitteilungen d. Vereins f. d. Geschichte Berlins. Jg. 71. 1975. S. 63-69, 1 Abb.<br />

Gauß, Carl Friedrich s. auch Nr 218.<br />

338. W a g n er, Rudolf: Gcsprädle mit Carl Friedrich Gauß in den letzten Monaten seines<br />

Lebens. Hrsg. von Heinrich Ru b n e r. Göttingen: Vandenhoedc & Ruprecht (1975).<br />

31 S. (Nachrichten d. Akad. d. Wiss. in Göttingen. 1. PhiI.-hist. K!. Jg. 1975, Nr 6.)<br />

Goldener, Werner Sigismund s. Nr 223.<br />

339. H u m bur g, H[ans] M[ax]: August Siegfried von Goue. Ein Hildesheimer Werther­<br />

Dichter. Mit 4 Abb. In: Alt-Hildesheim. H. 46.1975. S. 1-9.<br />

)40. Georg Friedrich Grotefend 1775-1853. Festschrift seiner Vaterstadt zu seinem Gedenken.<br />

Mit Beitr. von Helmut von Ja n [u. a.] Münden im Juni 1975. Münden: May<br />

1975. 88 S., I I Abb. [Umschlagt.:] Grotefend-Festschrift 1775-1975. (Schriften zur Geschichte<br />

d. Stadt Münden. 1.)<br />

[5. 67-76: B r e t hau er. Kar!: Die Familie Grotefend und die Stadt Münden. .Die Grotefenda<br />

stammen aus dem Braunschweigischen".]<br />

)41. T h [i eIe man n, Otto]: Verdienter Heimatforsdler. \Vilh[elm] Hartmann [t 18.<br />

Aug. 19741 erschloß Gutsarchive Söder u. Alt WaIlmoden. In: Harzer Heimatland. Geschichtsbei!.<br />

zur Goslarschen Zeitung. 1975. Nr I. Vom 4. März.<br />

341. Ha r tun g, Günther: Genealogie Hartung. 2: Die Hartungs aus Lutter am Barenberge.<br />

Zwei Stammlisten u. Stammtafeln. München: Verf. 1975. 195 BI., 2 Abb. 4°<br />

[Masch.Schr. vervielf.]<br />

[T.I s. Bibliogr. '973. Nr 37 •. ]<br />

Hartwlm, Heinrich s. N r 2 [ I.<br />

343. Kam p, Norbert: Prof. Dr. phi!. Heinrich Heuter t. In: Mitteilungen d. TU Carolo­<br />

Wilhelmina zu Braunschw. Jg. 10, H. 2. 1975. S. 50-51, 1 Abb.<br />

344. Hof f m eis te r, Kurt: August Hermann - Braunschweigs Turnvater. In: Braunschw.<br />

KaI. 1976. [[975.] S. 53-55, 1 Abb.<br />

345. Brandenburg, Hans Christian: Die Familien Heusinger vom 15. Jahrhundert bis<br />

heute. Mit Stammlisten d. Familien Heusinger, Heusinger v. Waldegg, v. Heusinger,<br />

Heisinger. Bd 2. 3. Göttingen: Reise in Komm. 1974. (Veröffentlichung d. Familienkund!.<br />

Komm. f. Nds. u. Bremen sowie angrenzende ostfälische Gebiete e. V. R. A.)<br />

[Sundhauscner Linie, Braunschweiger Ast in Bd 2, S. 33. 45-46, 66-69. 8S-87. 1°4-1°5, 115-128, 148-151,<br />

16. = 18.-.0. Jahrh.]<br />

346. Bur 0 se, Hans: (Friedrich Anton von) Heynitz plante die Gründung einer "Bergakademie<br />

am IIarz". In: Der Anschnitt. Jg. 17, H. J. 1975. S. 27-3 1,2 Abb.<br />

[HeynilZ stand 1746-1764 in braunsmw. Diensten. zuletzt als Vizeberghauptmann in Zel1erfeld; 176./64<br />

Entwurf d. Statuten für d. Akademie = bergwissensmaftlime Gesellsmaft.}<br />

347. Hel k, VeIlo: Conrad von Hövelen. Ein deutscher Barodcdichter in Dänemark. In:<br />

Daphnis. Zs. f. mittlere deutsche Literatur. Bd 4. 1974. S. 144-17 I, 1 Abb.<br />

348. Heb bel, Hermann: Hopstod


350. L 0 m m atz s eh. Herbert: Audt ein Zellerfeider war dabei! Johann Friedrich Kast,<br />

der Sdtreib- und Redtenmeister der .Bergsdtule" von 1775. In: Allgem. Harz-Berg-KaI.<br />

1976. [1975.] S. 31-33. I Abh.<br />

Klrdmer, Emil s. Nr 69.<br />

35 I. Klo c k e. Bernhard: Hermann Korb aus Niese am Köterherg. Der Barockbaumeister<br />

blieb in Westfalen unbekannt. In: WestfäI. HeimatkaI. Jg. 30: 1976. [1975.] S. 88-93.<br />

5 Abb.<br />

351. B r e t hau er. Karl: Nadttrag zu .Johannes Krabbe Mundensis". In: Braunschw. Jb.<br />

Bd 56. 1975. S. 183.<br />

[VgI. Bibliogr. '974, Nr J87.]<br />

353. Kirdte und Theologie in Franken. Festsdtrift für Theodor Kramer (. 7. Dez. 1899 in<br />

Bündheim). (Würzburg: BischöfI. Ordinariatsarchiv) 1975. XLVI. 770 S .• I Abb. (Würzburger<br />

Diözesangesdtichtsblätter. Bd 37/38.)<br />

IDarin S. XXIII-XXXVIII: Fr e u den b erg er, Theobald: Dr. Theodor Kramer. Aus 75 Lebensjahren.<br />

- S. XLI-XLVI: G 11 n t her, Maria: Bibliographie Tbeodor Kramer.]<br />

354. Ta c k e. Eberhard: Zum Vorsdtlag einer "mit Torf aus dem Rothen Brudte bei Braunlage<br />

zu befeuernden" Glashütte im Rahmen eines Industrieansiedlungsprogramms für<br />

das Fürstentum Blankenburg vom Jahre 1744/45. Neues zum Leben und Werk des Hofjägermeisters<br />

Johann Georg von Langen.


360. Voll b r e c h t, Ursula: Rudolf Ni&el bleibt unvergessen. Ein Gedenkblatt zum Tode<br />

dieses großen Harzer Bildhauers. (7.4. 1890 - 27.4. 1975.) In: Allgem. Harz-Berg-Kal.<br />

1976. [1975.] S. 18-19,2 Abb.<br />

361. Hell f a i er, Detlev: Ein Verzeichnis der Hildesheimer Lehen des Hilmar von Ob erg.<br />

In: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit u. Gegenwart. Jg. 43. 1975. S. 67-75.<br />

[Vorh. im StaatsA Wolfenbüttel 16 Alt 158 •• BI. lor-Iov.j<br />

Peine, Graf Ludolf von s. Nr 206.<br />

362. Fr i c k e, Rudolf: Schi&sal einer Schreibkommode. (Auftraggeber u. Besitzer: Johann<br />

Heinrich Plper in Schöppenstedt, Ende d. 18. Jahrhunderts.) In: Braunschw. KaI. 1976.<br />

[1975.] S. 59-61,1 Abb.<br />

Raabe, Wilhelm s. Nr 140.<br />

363. Bur 0 se, Hans. Dietrich Hof f man n: Claus Friedrich von Reden. Mitbegründer<br />

d. Clausthaler Lehranstalt. In: Der Anschnitt. ]g. 27, H. 3. 1975. S. 8-20, 6 Abb.<br />

364. L 0 m m atz s eh, Herbert: Zur beständigen Erinnerung •.. Die GedächtnismedaiIIe<br />

auf Berghauptmann Claus Friedrich von Reden (geprägt Ende 1791 oder 1792 in d.<br />

Münzstätte Oausthal.) In: AIIgem. Harz-Berg-Kal. 1976. [1975'] S. 19-2%, 5 Abb.<br />

365. Lau b, Gerhard: Das Schaffen des Malers und Zeichners Walther Reinboth. In: Der<br />

Anschnitt. ]g. 27, H. I. 1975. S. 20-26,9 Abb.<br />

366. L 0 m m atz s eh, Herbert: Christi an Heinrich Georg Rettberg. Ein Braunschweiger<br />

im Schulsystem d. Oberharzer Industriegesellschaft (1765 bis 1806). In: Braunschw.<br />

Heimat. Jg. 61. 1975. S. 55-59, 1 Abb.<br />

367. R öhr, Heinz: Das Asseburgsche Lehen der RöhrlRoder. In: Braunschw. KaI. 1976.<br />

[1975.] S. 71-72.<br />

368. B erg e, 0 [tto]: Gedenken an den Musiklehrer Ferdinand Saffe. Eine Würdigung d.<br />

in WoIfenbüttel geborenen Pädagogen u. Musikschöpfers zum 25. Seminaristentreffen.<br />

In: Wolfenbüttelcr Zeitung. Heimatseite. Jg. 189, Nr 85. 1975. Vom Il. April.<br />

369. Schmldtbochum, Erich: Aus dem Leben eines Künstlers. In: Freundeskreis d. Gr. Waisenhauses,<br />

Braunschweig, e. V. Jg. 25. 1975 = H. 73. S. 15-17, 1 Abb.; H. 74. S. 4-6,<br />

1 Abb.; H. 75. S. 7.<br />

[Anfang s. Bibliogr. '97 •• Nr 449; '973. Nr 4°1; '974. Nr 400.)<br />

Schnltger, Arp s. Nr 146.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

370. Be r n s, Jörg Jochen: Der weite Weg des Justus Georg SchotteUus von Einbeck nam<br />

Wolfenbüttel. Eine Studie zu d. Konstitutionsbedingungen e. deutschen Gelehrtenlebens<br />

im 17. Jahrhundert. In: Einbecker Jb. Bd 30: 1974. [1975.] S·5-20.<br />

37 1. Mitteilungen des Familienverbandes Schrader e. V. Nr 36. Braunschweig 1975. S. 249-<br />

330 mit Abb. (Schrader-Archiv. Bd 7, Lfg 6.)<br />

Inarin u ••. : Sc h r. der - Rot tm er.. Wilhelm. u. Jens Pe,er Sc h rad er: Unser .Schradcr­<br />

Ar


373. Ha h n em an n, Hans: Bemerkenswerte Persönlichkeiten aus Oker. (Heinrich Friedrich<br />

Anton Schncht, 1826-19°4, u. Söhne.) In: Goslarer BergkaI. Jg. 326: 1976. [1975.]<br />

S. 69-70, 1 Abb.<br />

374. P [r a cl i k 1, B[ernhard]: Kirchenrat Ernst-August SdJ.ütze. (17. Juli 1900 - 20. März<br />

1975.) In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. zz: 1976. [1975.] S. 130--131.<br />

SdJ.wicheldt, Ludwig von s. Nr 75.<br />

Sierstorpff-Cramm, Familie von s. Nr 329.<br />

SÖdJ.tig, Erich s. Nr 167.<br />

375. San der s, Karl-Wolfgang: In memoriam: J'riedrich Stolberg (1892-1975). Schriftenverzeichnis<br />

Friedrich Stolberg. In: Harz-Zs. Jg. 27. 1975. S. 1°5-109.<br />

376. S pie r, Heinrich: Dr.-Ing. Friedrich Stolberg - dem Harzer Höhlenund<br />

Heimatforscher zum Gedächtnis. In: Unser Harz. Jg. 23. 1975. S. 154-155, I Abb.<br />

377. S pie r, Heinrich: In memoriam Dr. Friedrich Stolberg: Burgenforschung und Höhlenkunde.<br />

Sein Buch "Befestigungsanlagen im und am HarL" fand viel Anerkennung in der<br />

\Vissenschaft. In: Harzer Heimatland. Geschichtsbeil. zur Goslarschen Zeitung. 1975,<br />

Nr 2. Vom 17. Juli.<br />

378. Moll e n hau e r geb. Koerner, Astrid: Aus dem Tagebuch eines Braunschweiger<br />

Bürgers der Barockzeit. (Joachim Andreas Teichmüller.) In: Freundeskreis d. Gr. Waisenhauses,<br />

Braunschweig, e. V. Jg. 15 = H. 73.1975. S. 18-21.<br />

379. Hag e n, Rolf: Friedrich Thöne, 16. Oktober 1907 - 17. Oktober 1975. In: Braunschw.<br />

Jb. Bd 56. 1975. S. 184-185.<br />

Varenhorst, Otto s. Nr 207.<br />

Veitheim, August Ferdinand von s. Nr 138.<br />

Vieblng, Adam s. Nr 177.<br />

Voigt, Johann s. Nr zz7.<br />

380. Ja h n s, Käthe: Erinnerungen an Anna Vorwerk. In: BU. aus d. Schlosse. Nr 52· 1975.<br />

S. 10--11.<br />

381. Ku 1 k e, Heinz: Das Dorf Halchter und die Familie Wätjen. In: Wolfenbütteler Zeitung.<br />

Heimatseite. Jg. 189, Nr 45 u. 51. 1975. Vom 12. Febr. u. I. März. Mit 3 Abb.<br />

382. Kr e b s, Erich: Zwei Steinlaher Pastorensöhne wurden berühmt. (Schriftgießer Erich<br />

Walbanm, 1768-1837; Kupferstecher Moritz Müller-Steinlah, 1791-1858.) In: Heimatbuch<br />

f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. zz: 1976. [1975.] S. 91-97, 3 Abb.<br />

WaUmoden, Familie von s. Nr 178.<br />

383. Sc h wer in von Kr 0 s i g k, Lutz Graf: Jenny Marx. Liebe u. Leid im Schatten<br />

von Karl Marx. Eine Biographie nach Briefen, Tagebüchern u. anderen Dokumenten.<br />

110<br />

Wuppertal: Staats (1975). 264 S., 13 Abb.<br />

[Darin wird u. a. ausführlich über d. aus Braunschweig stammende Familie von ].nny Man: geb. von<br />

Weslphalen berichtet.]<br />

Wiegand, Andreas s. Nr 114.<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Chronik des Braunschweigischen Geschichtsvereins<br />

vom Mai 1975 bis 9. l\1ai 1976<br />

Die Hauptversammlung des Jahres 1975 fand am 3. Dezember 1975 unter Leitung des<br />

Vorsitzenden Dr. jur. Wilhe1m PIe ist er, in Braunschweig-Gliesmarode, Restaurant<br />

Seela, unter Beteiligung von 56 Mitgliedern statt.<br />

Nach Erstattung des Tätigkeitsberichts für das Jahr 1974175, den Oberkustos Dr. G.<br />

S pie s für den erkrankten Geschäftsführer Archivoberrat Dr. Q u e r f u r t h erstattete.<br />

erfolgte die Totenehrung. In dem vom Schatzmeister Dr. G. S pie s vorgetragenen Kassenbericht<br />

über das Vereinsjahr 1975 sind die Einnahmen und Ausgaben am 31. H. 1974 auf<br />

59121.91 DM festgestellt worden. Auf Antrag vOn Syndikus a. D. Dr. Bot h e wurde dem<br />

Schatzmeister und dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Wegen langjähriger treu er<br />

Mitgliedschaft wurden mit einem Buchgeschenk geehrt: Propst Otto J ü r gen s, Braunschweig,<br />

Postamtmann a. D. Helmut Wie se, Braunschweig, Pastor i. R. Dr. Kurt Kr 0 -<br />

ne n b erg, Bad Gandersheim, Versteigerer und Taxator Erich Sc h m i d t, Braunschweig<br />

und Lehrer i. R. Wilhelm Be u 1 e k e, Salzgitter-Salder.<br />

Anschließend berichteten Dr. G. S pie s in Vertretung von Dr. Q u e r f u r t h über<br />

die vom Verein im Winterhalbjahr 1975/76 geplanten Vortäge und Archivdirektor Dr.<br />

K ö n i g über die Beiträge des Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>s 56, 1975, das wegen später<br />

Zuteilung von erbetenen Zuschüssen und aus anderen Gründen aber erst Mitte 1976 erscheinen<br />

kann. In der Reihe der "Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Geschichte" sollen<br />

die Bände 13 und 14 [ .. Braunschweigische Landesgeschichte im überblid!:" und J. San der:<br />

"Gästebuch der Industrie-Töchterschule in Blankenburg am Harz (1805-1838)"] zur Feierstunde<br />

anläßlich des 75jährigen Bestehens des Braunschweigischen Geschichtsvereins am<br />

9. Mai 1976 vorliegen. Endlich berichtete Oberkustodin Dr. M. W i s w e über die für 1976<br />

geplanten Studienfahrten.<br />

Für den als Archivdirektor nach Aurich versetzten Dr. W. D e e t e r s wurde Archivoberrat<br />

Dr. L e nt, Wolfenbüttel, einstimmig in den Vorstand gewählt. Zum Punkte<br />

.. Verschiedenes" berichtete Dr. K ö n i g über die Unternehmen der Historischen Kommission<br />

für Niedersachsen und Bremen, die für das ehemalige Land Braunschweig von Belang<br />

sind.<br />

Den zweiten Teil der Hauptversammlung bildete der Vortrag von Pfarrer Dr. Gottfried<br />

Zirn m e r man n, Braunschweig: "Johann Georg Justus Ballenstedts Geschichte des<br />

Klosters Riddagshausen (1791), eine Klostergeschichte im Lichte der Aufklärung".<br />

*<br />

Am 6. Mai 1976 bestand der Braunschweigische Geschichtsverein 75 Jahre. Aus diesem<br />

Anlaß fand am Sonntag, dem 9. Mai, 1m Altstadtrathaus zu Braunschweig eine Feierstunde<br />

statt. Nach Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer durch den Vorsitzenden, Dr. jur. WiIhelm<br />

Pie ist er, gab dieser einen kurzen Rüd!:blid!: auf einzelne Stationen der Vereins geschichte:<br />

Mit seinen 75 Lebensjahren kann sich der Braunschweigische Geschichtsverein nicht zu<br />

jenem älteren Kreis von Gesellschaften zählen, die am Anfang des 19. Jahrhunderts, in den<br />

Tagen der historisch gestimmten Romantik und der Entwid!:lung einer historischen Methode,<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

IIJ


in der Zeit nach den Freiheitskriegen entstanden. Man denke etwa an Steins 1819 in Frankfurt/Main<br />

gegründete "Gesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde" oder - aus<br />

unserem näheren Raum - an den 1835 in Hannover entstandenen "Historischen Verein für<br />

Niedersachsen". Dieser sollte ursprünglich "Verein für Hannover und Braunschweig" genannt<br />

werden, weil man auf Mitarbeit aus dem Braunschweiger Raum rechnete. Tatsächlid\<br />

haben auch einzelne Braunschweiger, wie z. B. der Geheime Rat von Strombeck und andere,<br />

an der Vereinszeitschrift, dem" Vaterländischen Archiv für Hannoversche und Braunschweigische<br />

Geschichte" mitgearbeitet.<br />

Zu einem Braunschweiger Ortsverein zum Historischen Verein für Niedersachsen kam es<br />

jedoch nicht, da damals der rechte Mann fehlte, der ihn organisiert hätte. 38 Jahre dauerte<br />

es noch, bis es 1873 zur Gründung eines allerdings nicht voll selbständigen Braunschweigischen<br />

Geschichtsvereins kam. Dies geschah unter der Ägide des 1868 in Wernigerode gegründeten<br />

Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde, zu dem sich 1873 ein Ortsverein<br />

für Geschichte und Altertumskunde zu Wolfenbüttel (später: zu Braunschweig und Wolfenbüttel)<br />

bildete. Der neue Ortsverein unterstand also dem Har.l-Geschichtsverein, der die<br />

im und am Harz gelegenen Gebiete vertreten wollte und dem Dreiviertel der Mitgliedsbeiträge<br />

zuflossen. Dennodl hat der Ortsverein einige beachtliche Veröffentlichungen herausgegeben,<br />

und seine Mitglieder erhielten seit 1895 alle 14 Tage das von Archivrat Dr. Paul<br />

Zimmermann redigierte "Braunschweigische Magazin".<br />

Als das Braunschweigische Staatsministerium die Zuschüsse für das "Braunschweigische<br />

Magazin" zum I. April 1901 einstellen wollte, beschloß der Ortsverein, die Zeitschrift in den<br />

eigenen Verlag zu übernehmen. Dies konnte er aber nur, wenn ihm der volle Jahresbeitrag<br />

seiner Mitglieder zur Verfügung stehen würde. Man mußte sich also als selbständiger Geschichtsverein<br />

organisieren und die Abhängigkeit vom Harzgeschichtsverein lösen. Dazu kam,<br />

daß man schon lange einen das ganze Land Braunschweig umfassenden Geschichtsverein<br />

gründen wollte, der gleichzeitig ein die Geschichte des ganzen Herzogtums berücksichtigendes<br />

<strong>Jahrbuch</strong> herausgeben sollte. Manche Teile des Braunschweiger Landes, insbesondere der<br />

ganze Weserkreis, fühlten sich vom Harz-Geschichtsverein nicht genügend repräsentiert. So<br />

kam es am 6. Mai 1901 zur Gründung des Geschidltsvereins für das Herzogtum Braunschweig,<br />

des heutigen Braunschweigischen Geschichtsvereins. Alle Motive und Ziele der neuen<br />

Gründung kommen in einem Schreiben des Vereins vom 14.11.19°1 an den Magistrat der<br />

Stadt Braunschweig zum Ausdruck, das 1961 im Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong> (Seite IHf.)<br />

veröffentlicht worden ist. Zum engeren Vorstand gehörten damals Archivrat Dr. Paul<br />

Zimmermann, \Volfenbüttel, als Vorsitzender, Stadtarchivar Dr. Heinrich Mack, Braunschweig,<br />

als Schriftführer sowie Museumsdirektor Prof. Dr. Paul Jonas Meier, Braunschweig,<br />

als Konservator. Trotz zeitweise schwieriger Verhältnisse - man denke nur an die heiden<br />

Weltkriege und an die Inflationszeit - ist der Braunschweigische Geschichtsverein seinen<br />

Verpflichtungen im Rahmen des Möglichen nachgekommen. Er hat die Erforschung der braunschweigischen<br />

Landesgeschichte durch Vorträge und Studienfahrten wesentlich gefördert.<br />

Von dem 1901 begründeten Braunschweiger <strong>Jahrbuch</strong> sind bis heute 57, durchweg hochwertige<br />

Bände herausgekommen. Das "Braunschweigische Magazin" mußte allerdings 1931<br />

aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden. Dafür sind aber in der Reihe "Quellen<br />

und Forschungen zur braunschweigischen Geschichte" von 1904 bis heute 14 umfangreiche<br />

wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht worden.<br />

In einem GnIßwort würdigte der Präsident des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks<br />

Braunschweig, Prof. Dr. WiIIi T h i eie, die erfolgreiche Tätigkeit des Vereins und nicht<br />

zuletzt seine Verdienste um die Hebung des Geschichtsbewußtseins. Die Grüße des Oberbürgermeisters<br />

der Stadt Braunschweig überbrachte Ratsherr K 0 h 1, die des Oberstadtdirektors<br />

Stadtrat Wen z e 1. Den Festvortrag hielt Professor Dr. Hans Pa t z e, Ordinarius<br />

für niedersächsische Landesgeschichte an der Universität Göttingen, über das Thema:<br />

"Bürgertum und Frömmigkeit im mittelalterlichen Braunschweig".<br />

Als neue Veröffentlichungen des Geschidltsvereins wurden der öffentlichkeit eine von<br />

Dr. Richard Mo der h a c k herausgegebene "Braunschweigische Landesgeschichte im<br />

111<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

überblick" sowie der von Dr. Julie San der, Frankfurt/Main, bearbeitete Band "Kulturelles<br />

Leben in Mitteldeutschland im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, dargestellt am Gästebuch<br />

der Industrie-Töchterschule in Blankenburg am Harz (1805-1838)" vorgestellt.<br />

*<br />

Die erste S tu die n fa h r t am Z4. Mai 1975 führte zu .. Bur gen und Sc h löss<br />

ern des I n n e r s t e b erg 1 a n des". Sie vermittelte einen Eindruck von den Bauauffassungen<br />

und -stilen verschiedener Epochen, beginnend mit dem Historismus, wie er in<br />

der heutigen Gestaltung von Schloß Derneburg zur Geltung kommt, und zurückgehend bis<br />

in das Mittelalter, aus dem der ehemalige Bergfried von Burg Wohldenberg überkommen ist.<br />

Derneburg geht freilidt auf eine mittelalterIidte Höhenburg der Grafen von Asle zurück.<br />

Die Gebrüder IIermann 11. und Heinridt von Winzenburg übergaben diese der Hildesheimer<br />

Kirdte zur Gründung eines Klosters. 1213 wurde der Konvent der Augustinerinnen aus dem<br />

benachbarten Holle nadt hier verlegt. Nach einer wechselvollen Geschichte, in deren Verlauf<br />

Derneburg 1443 von Zisterzienserinnen besetzt, 1651 aber in ein Zisterzienserkloster umgewandelt<br />

wurde, wurde das Kloster I R03 säkularisiert. 1815 kam es als Gnadengesdtenk des<br />

Königs von Hannover an dessen Kabinetts- und Staatsminister Ernst Friedrich Herbert Graf<br />

zu Münster. Durch diesen wurde die um 1700 in sdtlichten Bauformen erridttete Klosteranlage,<br />

die getrennt vom Wirtschaftshof liegt, im romantisierenden Stil der Zeit umgestaltet.<br />

Aus der ehemaligen Klosterkirche entstand eine neogotische Halle. Das Äußere erhielt durdt<br />

Zinnen und Söller einen neuen Charakter. Kein geringerer als der berühmte hannoversche<br />

Baumeister Georg Ludwig Friedridt Laves wirkte an der Umgestaltung mit.<br />

Im Gegensatz zu Demehurg liegt S öde r an der Sohle eines von bewaldeten Höhenzügen<br />

umgebenen Talkessels. Die spätbarocken Bauten, die bereits klassizistisdte Züge aufweisen,<br />

gehen auf die Familie von Brabeck zurück. Die 1742 vollendete Anlage, auf die<br />

eine Lindenallee zuführt, hat die Form eines offenen Rechted(s. An der Südseite erhebt sidt<br />

das zweigesdtossige Herrenhaus, an der West- und der Ostseite aber je ein niedrigeres Wirtschaftsgebäude,<br />

während der Hof zur Straße hin von einem breiten Wassergraben begrenzt<br />

wird, der in der Mitte überbrückt ist. Bewußt sind Sdtloß und Okonomiegebäude in dieser<br />

Anlage vereinigt, um so die Verbundenheit des Eigentümers mit der Landwirtschaft zu<br />

dokumentieren. Die Anlage zeigt deutlidte Anklänge an die Wasserschlösser in der westfälischen<br />

Heimat der Familie von Brabeck. Bedeutendster Besitzer und Bewohner von Süd er<br />

war ohne Zweifel Friedrich Moritz von Brabeck (1738-1814), der 1791 seine Gemäldesammlung<br />

von europäisdter Bedeutung hierher überführt hatte. Von seinen Erben ging Süder an<br />

die Familie von Schwicheldt über. Deren Nachkommen haben es noch heute in Besitz.<br />

Auch die Gesdtichte He n n eck e n rod e s läßt sidt bis in das Mittelalter zurückverfolgen,<br />

als es im Besitz der Grafen von Wohldenberg und später der Hildesheimer<br />

Bischöfe war. In der Reformationszeit war dann die katholische Linie der Familie von<br />

Saldern mit Henneckenrode belehnt, seit 1687 aber die Familie von Buchholz. 18zo erhielt<br />

der Landrentmeister Friedridt Blum aus Hildesheim Henneckenrode als Ersatz für jene<br />

Geldsummen, die er dem letzten Besitzer aus der Familie von Buchholz vorgestreckt hatte.<br />

Blum bestimmte Henneckenrode testamentarisdt zum Waisenhaus, in dessen Nadtfolge das<br />

heutige Kinderheim steht. Seit 1856 wird das Heim von den Barmherzigen Schwestern geführt.<br />

- Die vor einigen Jahren vorgenommene Restaurierung der Gebäude läßt den<br />

Renaissancedtarakter der Anlage eindrucksvoll hervortreten. Diese gliedert sidt in einen<br />

Wirtsdtaftshof und den eigentlidten Schloßhof, an dem audt die Kirche liegt. Beide Höfe<br />

sind allseitig von Gebäuden umstanden.<br />

Im Jahre 1 '74 läßt sich in der historischen überlieferung erstmals die Burg Wo h 1den<br />

b erg, damals Waldeberdt genannt, als Sitz der Grafen von Wöltingerode nadtweisen,<br />

die sidt fortan nach dieser Höhenburg nannten. Von ihr aus beherrschten die Grafen<br />

von Wohldenberg den Ambergau. U75 wurde die Burg von Bisdtof Otto von Hildesheim<br />

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113


erworben. Sie war bis zur Aufhebung des Fürstbistums Hildesheim im Jahre 1801 überwiegend<br />

in dessen Besitz. Die mehrfach zerstörten und wieder aufgebauten Gebäude wurden<br />

um 1800 zum Teil abgebrochen, so die Reste des Palas, der Burgkapelle und einiger Wirtschaftsgebäude.<br />

Erhalten blieben das Pforthaus und die Ruine des Bergfrieds aus Bruchsteinen<br />

mit Quaderecken mit einer Höhe von noch etwa 25 m. Der damalige Bergfried wurde<br />

im 19. Jahrhundert zu einem Aussichtsturm ausgebaut. 1731 wurde die Pfarrkirche St. Hubertus<br />

am Rande des Burgbezirks errichtet. Sie stellt in ihrer Ausstattung ein eindrucksvolles<br />

Beispiel für den Regeneestil dar. [M. Wiswe]<br />

Ziele der zweiten Studienfahrt am 15. Juni 1975 waren Hel m s ted t und Kloster<br />

M a r i e n tal. Am Beginn stand ein Rundgang durch das alte 11 e I m s ted t unter<br />

Führung von Stadtarchivar R. Schaper, der besonders auf Probleme der Denkmalpflege hinwies.<br />

An einer alten Straße von Halberstadt gelegen, entstand etwa um 800 neben einem<br />

bereits vorhandenen Dorf eine Missionsstation als Tochtergrundung des Benediktinerklosters<br />

Werden an der Ruhr, aus der sich das spätere St. Ludgerikloster entwickelte. Noch bis zur<br />

Säkularisation im Jahre 1803 war dieses mit dem Kloster Werden durdl den gemeinsamen<br />

Abt verbunden. Neben Dorf und Kloster ist als dritte Keimzelle der Stadt ein Kaufmannswik<br />

anzusetzen, der als Einstraßenmarkt südwestlich der St. Stephanikirche vermutet wird.<br />

II76 kam es dann zur Gründung des Klosters Marienberg. Diesem wurde die planmäßig<br />

angelegte, zuerst 1249 erwähnte Vorstadt Neumarkt eingepfarrt, die aber ebenso wie Marienberg<br />

außerhalb der Stadtmauer blieb. Helmstedts Gewerbe und Fernhandel hatten während<br />

des Mittelalters beachtlidle Bedeutung. Zeitweilig gehörte es der Hanse an. Eine neue<br />

Blütezeit setzte für die Stadt ein nach der Gründung der Universität im Jahre 1574 durch<br />

Herzog JuIius. Der Leiter der ehemaligen Universitätsbibliothek, Herr V 0 I km a n n, gab<br />

im restaurierten <strong>Bibliothek</strong>saal einen fundierten überblick über die Geschichte der Universität<br />

bis zu ihrer Schließung, die im Jahre 1810 durch ein Dekret König Jeromes von Westphalen<br />

erfolgte. Nach der Mittagspause erläuterte Dr. 0 e r tel in St. Stephani die protestantische<br />

Bildausstattung dieser Kirdle, über die der Redner bereits im Braunschw. Jb.55, 1974,<br />

S. II3-126 publiziert hat. - Den Abschluß der Studienfahrt bildete eine Besichtigung des<br />

ehemaligen Zisterzienserklosters M a r i e n tal, den Frau von D e w i tz freundlicherweise<br />

ermöglicht hatte. In einer Senke des Lappwaldes wurde Mariental als Tochter des<br />

Klosters Altenberg im Rheinland durch den Pfalzgrafen Friedrich 11. von Sommerschenburg<br />

begründet und zum lIauskloster bestimmt. Nach dem Aussterben dieses Gesdlledlts kam das<br />

mit reichem Güterbesitz ausgestattete Mariental II79 an die Welfen. 1569 wurde das<br />

Kloster reformiert. Seither standen ihm als Äbte bis zu seiner Auflösung Professoren der<br />

Universität Helmstedt vor. Von 1569 bis 1745 bestand hier eine Klostersdlule, von 1753<br />

bis 1773 ein Lehrerseminar. - Die Klosteranlage ist weitgehend erhalten geblieben, freilich<br />

ihr größter, heute ungenutzter Teil in einem baulich schlechten Zustand. [M. Wiswe]<br />

Die engen historischen Beziehungen zwischen dem Lande Braunschweig und dem Gebiet<br />

um Wer n i ger 0 d e, B I a n k e n bur g und Hai b e r s t a d t waren es vor allem,<br />

die den Braunschweigisdlen Gesdlidltsverein am 13. September 1975 bewogen, die Möglidlkeit<br />

der Tagesfahrten in die DDR auszunutzen und unter Leitung von Oberkustodin Dr.<br />

Mechthild Wiswe jene besonders den Älteren unter den Fahrtteilnehmern vertrauten Orte<br />

des Ostharzes endlidl wieder einmal aufzusudlen. Der Umweg über HclmstedtiMarienborn<br />

wurde dabei gern in Kauf genommen.<br />

Nach Verlassen der Autobahn Helmstedt-Berlin fuhren die Teilnehmer entlang der<br />

Straße 245 nach Hamersleben, wo die mit 1 Türmen und Dachreiter versehene romanische<br />

Stiftskirdle St. Pankratius über die Baumwipfel herübergrüßte. Aus der wechselvollen Geschichte<br />

des Stiftes sei erwähnt, daß es im 16. Jhdt. einmal Reiter Herzog Heinrichs d. J.<br />

von Braunschweig-Wolfenbüttel beherbergte und sich dadurch einen Uberfall der Magdeburger<br />

zuzog. Nach Uberqueren des von Hornburg nach Osdlersleben führenden Großen<br />

Grabens bei Neuwegersleben kamen dann bald schon die Kirchen von Halberstadt in Sicht:<br />

der Dom, die zwei ungleich großen Türme der St. Martinikirche und die viertürmige Anlage<br />

lJ4<br />

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der Liebfrauenkirche. Das Fahrtprogramm sah jedoch zunächst die Besichtigung von<br />

Wer n i ger 0 d e vor, wo ein ortskundiger Führer die reizvollen, aus verschiedenen J ahrhunderten<br />

stammenden Fachwerkbauten in der Nähe des berühmten Rathauses und der<br />

Oberpfarrkirche St. Sylvester erläuterte. Immer wieder ergaben sich beim Rundgang Blicke<br />

auf das am Berghang gelegene Schloß Wernigerode, das jetzt in ein Feudalmuseum umgewandelt<br />

ist.<br />

Mit Spannung sahen die Fahrtteilnehmer dann dem Städtchen BI a n k e n bur g entgegen,<br />

das nach dem Aussterben der Grafen von Blankenburg-Regenstein von den Welfen<br />

beherrscht wurde und bis 1945 zum braunschweigischen Gebiet gehörte. Seine Blütezeit<br />

erlebte es von 1714 bis 1731, als Herzog Ludwig Rudolf hier regierte, das Schloß 1705 bis<br />

1718 von Hermann Korb umgebaut und 1715 das Kleine Schloß am Fuße des Burgberges<br />

errichtet wurde.<br />

Angenehm berührte die in die Harzlandschaft sich einschmiegende Lage des Städtchens<br />

mit seinem Dreiklang von Schloß, Altstadt und VilIengürtel. Nach der Französischen Revolution<br />

nahm von 1796 bis 1798 der spätere König Ludwig XVIII. mit 200 Emigranten unter<br />

dem Namen eines Grafen von LilIe in Blankenburg Aufenthalt. Eine Nacht beherbergte das<br />

Schloß dann den aus der Schlacht bei Auerstedt tödlich verwundet heimkehrenden Feldmarschall<br />

earl Wilhclm Ferdinand. An berühmten Persönlichkeiten stammen aus Blankenburg:<br />

Oswald Spengler, der Archäologe Robert Koldewey, der Dichter und Politiker August<br />

Winnig und der Physiker JuHus Elster, der an der Großen Schule in Wolfenbüttellehrte<br />

und sich zusammen mit Hans Geitel als Entdecker der Radioaktivität und Erfinder der<br />

Fotozelle einen Namen machte.<br />

Nach Besichtigung von Rathaus und Bartholomäuskirche ging es dann über Hüttenrode<br />

und Rübeland zur Rappbodetalsperre, deren große Bedeutung für Trinkwasserversorgung,<br />

Energiegewinnung und Fischzucht sowie als Erholungsgebiet eingehend erläutert<br />

wurde.<br />

Höhepunkt der Fahrt war zweifellos die Besichtigung des edlen HaI be r s t ä d te r<br />

Doms, der die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges zu 800/0 zerstörte Stadt<br />

überragt und hervorragend wieder restauriert wurde. Die an die Dome in Laon, Altenberg<br />

und Köln erinnernde Kathedrale birgt in ihrem Innern Kunstwerke von europäischem Rang.<br />

Erwähnt seien nur das Triumphkreuz, der aus Rübeländer Marmor gestaltete Taufstein<br />

von II95, die Glasfenster der Marienkapelle aus mittelalterlicher Zeit und der erst 1952 bei<br />

Grabungen aufgefundene Sarkophag des Bischofs Bernhard (t 968). Zum Domschatz gehören<br />

Kostbarkeiten wie liturgische Handschriften vom 9. bis 16. Jhdt., byzantinische Kleinkunst,<br />

wertvolle Reliquiare, liturgische Gewänder sowie Wandteppiche niedersächsischer Art<br />

(n. Jhdt.) in reicher Fülle. Ganz in der Nähe des Doms liegt das Gleimhaus und - als<br />

Zeuge des bedeutsamen Wirkens von Herzog Heinrich Julius von Braunsdtweig-Wolfenbüttel<br />

als Administrator des Stiftes Halberstadt - der schmucke, mit Skulpturen besetzte<br />

Fachwerkbau der Dompropstei.<br />

Es war schon spät, als die Fahrtteilnehmer wieder in Braunschweig und Wolfenbüttel<br />

eintrafen. In der Erinnerung bleibt der Reiz der Landsdtaft des Ostharzes, der Charakter<br />

der dort befindlidten Städte und Dörfer, der in vielem dem der hiesigen gleicht, vor allem<br />

aber das einmalige Erlebnis des Halberstädter Doms, in dem Ricarda Huch "die Ersdteinung<br />

des Vollkommenen" zu erleben glaubte.<br />

*<br />

Die Reihe der Vorträge wurde am 13. Oktober 1975 eingeleitet mit dem Referat von<br />

Archivoberrat Dr. Dieter M at t h es, Wolfenbüttel, über "Lessing und die welfische<br />

Landesgeschidtte". Es soll demnädtst umgearbeitet in diesem Jahrbudt abgedruckt werden.<br />

Es folgte am 29. Januar 1976 der Vortrag von Ardtivrat Dr. Wolf-Dieter Mo h rman<br />

n, Wolfenbüttel, über "Das Herzogtum Sadtsen und die sächsische Kurwürde bis zur<br />

Mitte des 14. Jahrhunderts".<br />

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"Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Frage nach den Motiven, die Kaiser<br />

Kar! IV. 1356 bewogen haben könnten, die sächsische Kurwürde den Herzögen von Sachsen­<br />

Wittenberg zuzusprechen. Der Redner erörterte dabei ausführlich die rechts- und verfassungsgeschichtlidle<br />

Seite eines Problems, das bislang vorwiegend unter machtpolitischen Gesidltspunkten<br />

beleudltet worden ist.<br />

Nadl einem knappen Rückblick auf die Entstehung des Kurfürstentums und die Situation<br />

des Herzogtums Sadlsen nach dem Sturz Heinridls des Löwen ging der Vortragende näher<br />

auf die sädlsische Landesteilung von 1295/96 ein. Er zeigte, daß bei dieser Teilung der Verbleib<br />

der sädlsisdlen Kurwürde nidlt geregelt, sondern der weiteren Zukunft der nunmehr<br />

ins Leben getretenen selbständigen Herzogtümer Sadlsen-Lauenburg und Sadlsen-Wittenberg<br />

überlassen worden ist. Die Feststellung der Stimmführer bei den einzelnen Königswahlen<br />

von Rudolf von Habsburg bis zu Kar! IV. ließ deutlidl werden, in weldl ausgeprägter Vorrangstellung<br />

sich die Herolöge von Wittenberg bewegt haben. Sie sind es gewesen, die in der<br />

Regel die sädlsisdle Kurstimme ausgeübt haben und damit eine gewohnheitsredltliche<br />

Fundierung des wittenbergisdlen Besitzes der Kurwürde entwickeln konnten.<br />

Dagegen haben die Herzöge von Lauenburg wiederholt auf Reichstagen Einsprudl<br />

erhoben und einen Anspruch auf Alleinbesitz der sädlsischen Kurwürde durdlzusetzen versudlt.<br />

Dieser Versudl lief darauf hinaus, die gewohnheitsredltlich begründete Kraft des<br />

wittenbergischen Anspruchs als "mala consuetudo", als Usurpation, abzustempeln. Gleichwohl<br />

ist den Darlegungen der Lauenburger im Kurkolleg kein Erfolg beschieden gewesen.<br />

Auch der einmalige Fall einer Königswahl, bei der ein Herzog von Lauenburg persönlich<br />

mitwirkte - derjenigen Ludwigs des Bayern von 1314 - hat den Herzögen von der NiedereIbe<br />

keinen spürbaren Vorteil gebracht. Der Redner zeigte, wie die Lauenburger in der<br />

Zeit Ludwigs d. B. vielmehr versuchten, die Entscheidung über den Verbleib der sächsischen<br />

Kurwürde dem Papst anzutragen. Er machte deutlich, wie dieser Sdlritt die Herzöge von<br />

Lauenburg einerseits in das politische Abseits führte, andererseits aber den Weg für die<br />

Wittenberger vollends freimachte. Durch die Mitwirkung an den großen Akten des Jahres<br />

1338, dem Kurverein von Rhens und dem sich daran anschließenden Gesetzgebungswerk,<br />

war es dem Wittenberger Herzog möglich, als Rechtsgenosse der übrigen Kurfürsten aufzutreten<br />

und sämtliche einem Kurfürsten zustehenden Redlte auszuüben. Hierdurdl erwarb<br />

sich das Wittenberger Haus die auctoritas, die es vor Lauenburg auszeichnete. Die auctoritas,<br />

eine der wesentlichen Voraussetzungen, auf denen das ältere deutsche Recht ruhte, besaß<br />

präjudizierende Kraft; sie band die Entsdleidung Karls IV. Der Redner sdlloß seine Ausführungen<br />

mit dem Hinweis; daß jene Entscheidung des Kaisers für Wittenberg und gegen<br />

Lauenburg somit nicht allein ein WilIkür- oder Radleakt, sondern die Berücksichtigung einer<br />

von den Wittenberger Herzögen erworbenen besonderen Rechtsqualität gewesen sei."<br />

[Dr. MohrmannJ<br />

(Lit.: W.-D. Mohrmann: "Lauenburg oder Wittenberg? Zum Problem des sädlsischen<br />

Kurstreites bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts". Hildesheim 1975)·<br />

"Das Pfahldorf Olper zur Zeit der Belagerung Braunschweigs" lautete das Thema, das<br />

Oberstudienrat Dr. Hans Li n dem an n, Braunschweig, am 26. Februar 1976 behandelte.<br />

Es erschien dem Vortragenden nicht möglich, bei der Fülle des zur Verfügung stehenden<br />

Stoffes einen Gesamtüberblick über die Geschichte des ehemaligen Dorfes Olper zu geben.<br />

Er beschränkte daher seine Ausführungen im wesentlichen auf die Beziehungen zwischen der<br />

Stadt Braunsdlweig und ihrem Pfahldorf Olper. In dem Augenblick, in dem 1393 Braunschweig<br />

mit Zustimmung des Grundherrn, des Domstifts St. Blasii, um Olper die Landwehr<br />

zog, geriet das Dorf unter die Verwaltungs- und Gerichtshoheit der Stadt. Olpers<br />

Bauern waren daher zu Dienstleistungen gegenüber der Stadt verpflichtet. Sie wurden, auf<br />

der Seite der Stadt stehend, leidtragende Zeugen der 200jährigen Auseinandersetzung zwisdlen<br />

den Herzögen und Braunsdlweig (1492-1671). Die Belagerungen von 1605 (Dammbau<br />

bei Olper!), 1615 und 1671 wurden als Beispiele herangezogen. Aber auch der späteren<br />

Residenzstadt drohte im Siebenjährigen Kriege mit dem Einbruch französisdler Heere ein<br />

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Ungemad!, in weld!es das nahe Pfahldorf in starkem Maße verwickelt wurde. Nehen diesen<br />

Besd!wernissen brad!te die Nähe der Stadt dem Dorf aber aud! manme Vorteile. Sie war<br />

aufnahmefähig für dessen landwirtsd!aftIidle Erzeugnisse.<br />

Der Vortrag wurde von Limtbildern umrahmt. Sie vermittelten eine Ansmauung von<br />

Olpers Flur und Dorfbild - einst und heute. Damit solIte absmließend der Umbrum, dem<br />

zur Stunde das bis vor kurzem intakte Bauerndorf bei der veränderten Agrarstruktur und<br />

dem dorfnahen Tangentenbau ("die Landwehr des 20. Jahrhunderts!") zu erliegen droht,<br />

kurz gestreift werden.<br />

Das wesentlime Anliegen des Vortrages, den Prof. Dr. Rimard D r ö ger e i t, Stade,<br />

am 25. März 1976 über "Das Weltbild des mittelalterlimen Mensmen unter besonderer<br />

Berucksid!tigung der Ebstorfer Weltkarte" hielt, war der Versuch, dem Hörer an Hand von<br />

Weltkarten die Weltsmau lange vergangener Generationen zu erläutern, um diese vergangene<br />

Welt dadurm zugleich besser beurteilen zu können. \Vas die erdkundliche Leistung<br />

betrifft. stehen die nüchternen Karten griechisch-arabismer Herkunft am höchsten. Für das<br />

Weltbild des mittelalterlimen Mensmen geben aber die Karten römism-christlim-abendländischer<br />

Provenienz. zu denen auch die herühmte Ebstorfer Weltkarte gehört, erheblich<br />

mehr her, da sie neben dem Weltbild der Bibel Erzählungen wie die von Herzog Ernst von<br />

Sm waben. das mittelalterliche Gedicht von Reinfried von Braunsmweig, den Alexander­<br />

Roman u. a. mit einbeziehen.<br />

Ausführlich deutete der Redner den Inhalt der Ebstorfer Weltkarte, insbesondere das<br />

darauf enthaltene Bild Niedersachsens (und damit aum der Stadt Braunsmweig) und des<br />

Baltikums. Als wahrscheinlimen Auftraggeber der Karte bezeichnete Prof. Drögereit Propst<br />

Gervasius von Tilbury und Ebstorf. Die Entstehungszeit ist vermutlich das zweite Viertel der<br />

ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Als Entstehungsort lehnt Drögereit Lüneburg als unwahrsmeinlim<br />

ab. Aum die Stadt Braunsmweig. für die manche Indizien spremen könnten.<br />

dürfte letztlid! dod! nid!t in Frage kommen. Dagegen spred!en viele Grunde für Hildesheim.<br />

Der Redner hat sie bereits in seinem Aufsatz "Zur Entstehung der Ebstorfer Weltkarte"<br />

(Lüneburger Blätter Heft 13. 1962. S.5-24) aufgeführt und wird sie demnämst in<br />

einem Beitrag in der Zeitsmrift "Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart"<br />

44. Jg. 1976 sowie in einer von ihm geplanten Neuedition der Ebstorfer Weltkarte<br />

weiter erhärten.<br />

Das Thema des Vortrages von Dr. Ralf Bus eh, Wolfenbüttel. am 8. April 1976<br />

"Frühgesmimtlid!e Funde aus dem Braunschweiger Land" war aus den Vorbereitungen für<br />

eine Wanderausstellung archäologischer Funde erwachsen, die 1975/76 in Wolfenbüttel,<br />

Helmstedt, Goslar, Braunsmweig, Peine und Homburg gezeigt wurde. Das im Vortrag vorgeführte<br />

Bildmaterial basierte somit auf dieser AusstelIung, wogegen der Referent in der Ausdeutung<br />

des Fundmaterials und in seiner Interpretation der im armäologischen Fundgut<br />

sid!tbar werdenden politischen und sozialen Veränderungen weit über das hinausging. was<br />

in einer Ausstellung sidltbar gemacht werden kann.<br />

Die Fruhgesmimte umfaßt den Zeitraum von 400 bis 800 nad! ehr., einen Absmnitt in<br />

der Geschichte, der kaum durch schriftliche Zeugnisse bekannt ist, in dem aber wichtige<br />

Veränderungen vor sich gingen. Die archäologischen Zeugnisse belegen eine enge Verbindung<br />

des Braunsd!weiger Raumes östlich der Oker mit dem Reim der Thüringer. Zahlreime<br />

Grundlagen des Mittelalters bildeten sich heraus: konstante Dörfer, Städte, Dynastenburgen.<br />

Der Adel als soziale Smimtung wird historism faßbar, aber aum weit gefämerte Spezialhandwerker.<br />

Simer kann das Braunsmweiger Land mit seinen archäologismen Funden nur<br />

einzelne und zum Teil bescheidene Beiträge zu diesen fundamentalen Ereignissen leisten.<br />

Simer haben die bisherigen Forsmungsergebnisse aus diesem Bereim der Armäologie nom<br />

keine abschließende Beurteilung ermöglicht, über eine Zeit, die von großer geschichtlicher<br />

Tragweite war. Gerade daher war es aber sinnvoll, die bisherigen Ergebnisse zusammenzufassen,<br />

aus denen sim neue Fragestellungen ergeben. Dom aum das jetzt smon vorliegende<br />

Material läßt viele Einzelheiten erkennen, etwa die Veränderungen der Bestattungssitten<br />

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unter christlichem Einfluß oder die Struktur der kleinen bäuerlichen Siedlungen, in denen<br />

aber auch Handwerker (Eisengewinnung, Kammacher) nachzuweisen sind. Herausragend ist<br />

u. a. auch die feintonige Braunschweiger Drehscheibenware, eine offensichtlich nur kurzlebige<br />

Keramikproduktion, die in heimischen Werkstätten vorzügliche Gefäße fertigte. Auch<br />

die Produkte der Metallhandwerker zeigen hervorragende Kunsthandwerke, allerdings sind<br />

nicht wenige kostbare Schmuckstücke nur durch Handel zu erlangen gewesen, wie etwa<br />

zahlreiche Glasperlen belegen, die aus dem Mittelmeergebiet und dem Kaukasus zu beschaffen<br />

waren.<br />

Auch diese Handelsbeziehungen ermöglichen einen Einblick in das Leben jener Zeit,<br />

kurz vor Beginn des Mittelalters, die historisch besonders dann verständlich zu machen ist,<br />

wenn menschliches Handeln und Denken ergriindet werden kann. Darum hat der Referent<br />

sich bemüht. [R. Busch]<br />

J. Kö nig<br />

VERSTORBENE MITGLIEDER<br />

Fricke, Gustav, Dr., OberIandesgerichtsvizepräsident i. R., Wolfenbüttel<br />

Krökel, Heinrich, Dipl.-Ing., Weddel<br />

KüchentbaI, Wemer, Dr., Staatsbankpräsident a. R., Hedeper<br />

Müller, Burckhard, Dr., Rechtsanwalt und Notar, Schöningen<br />

Rotb, Qtto, Realschullehrer a. D., Seesen<br />

Schulze, Klara, Gewerheoherlehrerin i. R., Braunschweig<br />

Staats, Wilhelm, Prof., Stadtrat a. n., Braunschweig<br />

Uhde, Heinrich, Dr., Direktor, OIdenburg i. O.<br />

118<br />

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BRAUNSCHWEIGISCHER GESCH ICHTSVEREIN<br />

MITG LIEDER VERZEICHNIS<br />

BRAUNSCHWEIG 1976<br />

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Es wird gebeten, etwaige Ungenauigkeiten bzw. Veränderungen<br />

der Geschäftsstelle mitzuteilen.<br />

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VORSTAND<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. jur. Wilhelm Pleister, Generaldirektor a. D., Wallmodenstr. 50, 3000 Hannover, Ruf:<br />

55°4 68<br />

Stellvertretender Vorsitzender und Herausgeber der Vereinszeitschrift:<br />

Dr. '}oseph König, Archivdirektor, Forstweg 2 (Niedersächsisches Staatsarchiv), 3340 Wolfenbüttel,<br />

Ruf: 7 1840<br />

Schatzmeister:<br />

Dr. Gerd Spies, Museumsdirektor, Steintorwall 14 (Städt. Museum), 3300 Braunschweig,<br />

Ruf: 470 24 50 oder 4 34 46<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Ottakar Israel, Ardliv- und <strong>Bibliothek</strong>sdirektor, Steintorwall 15 (Stadtarmiv), 3300<br />

Braunsmweig, Ruf: 470 24 48 und 4 13 89<br />

Leiterin der Studienfahrten:<br />

Dr. Mechthild Wiswe, Oberkustodin, Jakob-Hofmann-Weg 4, 3300 Braunsmweig, Ruf:<br />

5° 25 39<br />

Beisitzer:<br />

Dr. Arnald Beuermmm, o. Professor an der Technischen Universität Braunsmweig, Steinbrecherstr.<br />

15 II, 3300 Braunsdlweig, Ruf: 33 1024<br />

Fritz Gerhard, Bankdirektor a. D., Gneisenaustr. 2, 3300 Braunsmweig, Ruf: 33 8927<br />

Dr. Martin Gasebruch, o. Professor an der Tedmismen Universität Braunsmweig, Gieselerwall<br />

4, 3300 Braunsmweig, Ruf: 492 21<br />

Dr. Dieter Lent, Armivoberrat, Forstweg 2 (Niedersämsismes Staatsarmiv), 3340 Wolfenbüttel,<br />

Ruf: 7 1840<br />

Dr. Franz Niquet, Oberkustos i. R., Am Roten Amte 13, 3340 Wolfenbüttel, Ruf: 72374<br />

Hans Pet er Runte, Bankabteilungsdirektor der Norddeutsmen Landesbank, Girozentrale,<br />

Tiergarten 62, 3300 Braunsmweig, Ruf: 51 17 13<br />

Geschäftsstelle:<br />

Steintorwall 15 (Stadtarmiv), 3300 Braunsmweig, Ruf: 4702448 und 4 13 89<br />

Kasse:<br />

Steintorwall 14 (Städtismes Museum), 3300 Braunsmweig, Ruf: 47°245° oder 43446<br />

Konten:<br />

Norddeutsme Landesbank, Girozentrale Hannover-Braunsmweig 144592<br />

Postsmeckkonto Beiträge Hannover 95047-306<br />

Postsmeckkonto Studienfahrten Hannover 24 55 10-309<br />

Tausch und Vertrieb der Vereinsveröffentlichungen:<br />

Braunsmweigismer Gesmimtsverein e. V., Tausmstelle, Forstweg 2 (Niedersämsismes<br />

Staatsarmiv), 3340 Wolfenbüttel, Ruf: 7 1840<br />

EHRENMITGLIEDER<br />

Dr. Friedrich A. Knast, Präsident a. D. des Niedersämsismen Verwaltungsbezirks Braunsmweig,<br />

Süsterstr. 57, 4500 Osnabrück<br />

Dr. Bert Bilzer, Museumsdirektor i. R., Spitzwegstr. 5, 3300 Braunsmweig<br />

Dr. Hans Goetting, Universitätsprofessor, vVaitzweg 7, 3400 Göttingen<br />

Dr. Richard Maderhack, Armiv- und <strong>Bibliothek</strong>sdirektor a. D., SdlUnterstr. 9, 3300 Braunsmweig<br />

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MITGLIEDER<br />

Achilles, Gustav, Bergdirektor i. R., Justus-von-Liebigstraße 5, 3Ho Wolfenbüttel<br />

Achilles, Gustav, Hauptstraße 31, 3320 Salzgitter I<br />

Achilles, WalteT, Prof. Dr., LandwirtsdIaftsoberrat, Lindenkamp 31, 3101 Diekholzen<br />

Adam, Dietrich, RealsdlUllehrer, Ratsbleiche 3, 3457 Stadtoldendorf<br />

Abrens, Hermann, Landwirt, 3341 Ohrum<br />

Abre71S, Wolf-EberbaTd, Weideweg 17, HZl Bad Lauterberg<br />

Albrecht, Peter, Akademischer Direktor, Kreuzstraße 117, 3300 Braunschweig<br />

Allewelt, Werner, Lehrer, Tiergarten I, 3300 Braunschweig<br />

Angel, Jobannes, Stadtamtmann, Breslaustraße 14, 3301 Cremlingen 1<br />

Appubn, Karl-Heinz, Justizamtmann, Lautenthaler Straße 14, 3370 Seesen<br />

Arendt, Horst, Apotheker, Papenberg 3, 3330 Helmstedt<br />

Arrnerding, Hans-Erich, Rechtsanwalt, Goethestraße 1 1,333° Helmstedt<br />

Asche, Klaus, Dr., Eulenkrugstraße 54, 1000 Hamburg 67<br />

Aye, Erich, Dr. med., Medizinaldirektor a. D., Brandenburger Straße 35, 3330 Helmstedt<br />

Balabo, Franz, Frobelstraße 6, 3380 Goslar<br />

Ballin, Gerbard, Lautenthaler Straße 50, 3370 Seesen<br />

Barke, Heinrich, Oberstudienrat a. D., Am Ziegenberg 1, 3353 Bad Gandersheim<br />

Barner, Gerbard, Dr., Direktor, Winzingerodeweg 9, 3000 Hannover-Kirchrode<br />

Barnstorf, Fritz, Dr. med., Obermedizinalrat i. R., WalIstraße 10, 3307 Königslutter<br />

Becker, Henje, Oberlandeskirchenrat, Justus-von-Liebig-Ltraße 7, 3340 Wolfenbüttel<br />

Becker-Döring, lngrid, Antoinettenweg 4, 3340 Wo]fenbüttel<br />

Bebme, Harald, Dr. med., Schradersweg 8,3300 Braunschweig<br />

Bebnke, Ilse, Lehrerin, Händelstraße 4 A, 3041 Münster<br />

Bebrendt, Jochen, Lehrer, Uhlandstraße 1 I, 33 70 Seesen<br />

Beine, Ferdinand, Studienreferendar, Donnerburgsweg 3 a, 3300 Braunschweig<br />

Berg, lrme, Diplom-<strong>Bibliothek</strong>arin, Rubensstraße 4, 3340 Wolfenbütte1<br />

Berkboff, 1oacbim, Beethovenstraße 6, 1900 Oldenburg<br />

Bertram, Herrni, Harztorwall 6, 3340 Wolfenbüttel<br />

Besold, Horst, Postamtmann, IIlerstraße 14,3300 ßraunschweig<br />

Beuerrnann, Arnold, Prof. Dr., Steinbrecherstraße 15 I1, 3300 Braunschweig<br />

Beuleke, Wilhelm, Lehrer i. R., Vor dem Dorfe 19,3310 Salzgitter I<br />

Bickel, Wolfgang, Dr., Auf der Horst 1,6509 Armsheim über Mainz<br />

Bilzer, BeTt, Dr., Museumsdirektor i. R., Spitzwegstraße 5, 3300 Braunschweig<br />

Blankenburg am Harz, Stadtverwaltung, DDR 372 BJankenburg am Harz<br />

Blankenburg am Harz, Oberschule für Jungen, DDR 372 Blankenburg am Harz<br />

Blume, Richard, Mittelschullehrer a. D., Jacobistraße 5, 3317 Salzgitter-Bad<br />

Bode, Pet er, Dr., Steuerberater, Loogestieg 11, 1000 Hamburg 10<br />

Bode, Werner, Dr., Diplom-Kaufmann, Rotdomallee 15, 3301 Lagesbüttel<br />

Bobnstedt, Franz, Oberstleutnant a. D., Feigentalweg 9, 7770 Uberlingen/Bodensee<br />

Bojar, Ralpb, Oberstudienrat, Kleine Breite 13, 3340 Wolfenbüttel<br />

Bolz, Josef, Steuerberater, Gymnasialstraße 9-11, 5400 Koblenz I<br />

Borek, Friedrich, Buchdruc:kereibesitzer, Georg-Westermann-Allee 51, 3300 Braunschweig<br />

Borek, Ricbard, Kaufmann, Stresemannstraße 1,3300 Braunschweig<br />

Bornstedt, Wilbelm, Dr., Oberstudienrat i. R., Leiferder Straße 8, 3300 Braunschweig<br />

Bostelmann, Barbara, Alter Weg 56, 3340 Wolfenbüttel<br />

Botbe, Gerbard, Dr., Syndikus a. D., Richterstraße 16 a, 3300 Braunschweig<br />

Bracke busch, Vlrich, Dr. med. dent., Zahnarzt, Auguststraße 19, 3300 Braunschweig<br />

Brandes, W., Antiquariat, Kleine Campestraße 1, 3300 Braunschweig<br />

Bremer, Günter, Buchhändler, Kommißstraße 11, 3340 Wolfenbüttel<br />

Brendecke, Ricbard, Landwirt, Rittergut, 3301 Alvesse<br />

Brenner, Else, Angestellte, Honrothstraße 5, 3300 Braunschweig<br />

Brink, Ilse, Stadtmarkt 11, 3340 Wolfenbütte1<br />

222<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Broistedt, Elisabetb, 3174 Meine 26<br />

Brosche, Karl., Dr., Realschulrektor, Heinrichsplatz 9, 3330 Helmstedt<br />

BTÜggemann, Artur, Realschullehrer i. R., Elzweg 13, 3330 Helmstedt<br />

Brümann, August, Lerchenfeld I, 3300 Braunschweig<br />

BTÜning, Ludwig, Dr. med., Facharzt für innere Medizin, Steinmühlenkamp 3, 3330 Helmstedt<br />

Bruer, Olga, Wilhelmitorwall 30, 3300 Braunschweig<br />

BTÜser, Adolf, Dr.-Ing., Lessingstraße 26, 4150 Krefeld<br />

Buchler, Waltber, Dr.-Ing., Löwenwall 19,3300 Braunschweig<br />

Budde, Adolf, Dr., Oberregierungsrat, Behringstraße 61, 3340 Wolfenbüttel<br />

Büchau, Dieter, Steueramtmann, Melanchthonstraße H, 3340 Wolfenbüttel<br />

Bubbe, Otto, Diplom-Landwirt, Kreuzhof, 3307 Schöppenstedt<br />

Bultmann, Fella, Hermannstraße 6, 3300 Braunsmweig<br />

Burscbka, Manfred, Husarenstraße 55, 3300 Braunschweig<br />

Busch, Ralf, Dr., Kustos, Schleiermamerstraße 9,334° Wolfenbüttel<br />

Buttler, Hans Martin, Pastor, Dr.-Jansen-Straße 28, 3210 Alfeld<br />

Butzmann, Hans, Dr., <strong>Bibliothek</strong>soberrat a. D., Anton-Ulrim-Straße 47, 3340 Wolfenbüttel<br />

Calenberg, Sekretariat Sr. K. H. des Prinzen von Hannover, Herzogs von Braunschweig und<br />

Lüneburg, 32II SchulenburglLeine, Calenberg<br />

Camerer, Luitgard, Dr., <strong>Bibliothek</strong>soberrätin, Fasanenstraße 45, 3300 Braunschweig<br />

Cauers, Adolf, Lehrer, Dahlienweg 7, 3340 Wolfenbüttel<br />

Chemnitius, Günter, Dr. med., Im Kalten Tal 3 I, 3340 Wolfenbüttel<br />

Cuers, Günther, Rechtsanwalt und Notar, Kastanienallee 2, 3300 Braunschweig<br />

Dachnowsky, Karl Günter, Industriekaufmann, Tarodunumweg 13, 7815 Burg-Kirchzarten<br />

Damm, 'lürgen von, Direktor, Hannoversche Straße 60, 3300 Braunschweig<br />

Danneberg, K. A., Dr. med., Lautenthaler Straße 14 a, 3370 Seesen<br />

Daum, 'losef, Hon. Prof. Dr. rer. nat., Leit. <strong>Bibliothek</strong>sdirektor, Abt-Jerusalem-Straße 8, 3300<br />

Braunschweig<br />

Decker, Hans, Hauptlehrer a. D., Elmstraße 4, 333 I LeIm<br />

Deelers, Walter, Dr., Armivdirektor, Oldersumer Straße 32, 2960 Aurich I<br />

Dehmel, Richard, Direktor a. D., Georg-Westermann-Allee 29, 3300 Braunsmweig<br />

Denicke, 'lürgen, Kaufmann, IIIerstraße 52 a, 3300 Braunsmweig<br />

Dette, 'loacbim, Fährmühle, 3341 Hedwigsburg<br />

Deutschmann, Eberhard, Dipl.-Ing., Behringstraße 55, 3340 Wolfenbüttel<br />

Dexel, Marie-Luise, Pestalozzistraße 7, 3300 Braunschweig<br />

Dibbelt, Hans-'loachim, Dr. med., Medizinaloberrat, Steinbrecherstraße 43, 3330 Hclmstedt<br />

Diederichs, Walter, Kreisdirektor a. D., Dietrich-Bonhoeffer-Straße 7, 33 30 lIelmstedt<br />

Dierling, Dtto, Landwirt, GeiteIdestraße 36, 3300 Braunsmweig<br />

Dießel, Rudolf, Oberregierungsrat a. D., Langhansweg 8, 3340 Wolfenbüttel<br />

Diestel, Margarethe, Nedcarstraße 10, 3300 Braunschweig<br />

Döll, Ernst, Dr., Studienrat, Müllenhoffweg 70, 2000 Hamburg 52<br />

Dolega, Ericb, Dr. med., Föhrstraße, 3334 Süpplingen<br />

Dombrowski, Georg, In den Pappeln 2, 3387 Vienenburg 1<br />

Dorf!, Paul, Dr., Oberstudiendirektor, Am Steinmühlenkamp 5, 3330 Helmstedt<br />

Drevs, Sophie-Luise, Ärztin, Apothekenweg, 3305 Obersidcte<br />

Ebeling, Hete, Memeler Straße 32, 3300 Braunschweig<br />

E berle, H ermann Christoph, Dr., Direktor, Münstedter Straße 19, 3300 Braunsmweig<br />

Eckert, Gisela, Werksarmivarin, SZ-AG Hauptverwaltung, Konzern-Archiv, 3320 Salzgitter41<br />

Eh/ers, Hans, Kirmenrat a. D., Hasengarten 6, 3300 Braunsmweig<br />

Engelhard, Rainer, Oberstudienrat, ütsmenkamp 15, 3302 Cremlingen I<br />

Engelke, Karl, Bumhändler, Wolfsburger Straße 7, 3180 Wolfsburg 12<br />

Eppers, llse, Hauptstraße 29, 3341 Dettum über Wolfenbüttel<br />

Essmann, lna, Sondersmullehrerin, Sattlerweg 6, 3305 Niedersidcte<br />

Falk-Nehls, Gertrud, Oberstudiendirektorin a. D., An der Paulikirme 7, 3300 Braunsmweig<br />

Fanger, Walter, Gymnastiklehrer, Zudcerbergsweg 46 a, 3300 Braunsmweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

223


Feiler, Hans, Dr. med .• Augenarzt. Prof.-Plücker-Straße 4. 3340 Wolfenbüttel<br />

Fiesel, Ludolf, Dr .• Städt. Ardliv- und Museumsdirektor i. R .• Rischkamp 4. 3101 Wienhausen<br />

Fischer, Friedrich, Dr .• Bemerstraße 7. 3300 Braunschweig<br />

Fischer, Walter, Buchdruckereibesitzer. Reichsstraße 3. 3340 Wolfenbüttel<br />

Flechsig, Werner, Dr .• Oberkustos i. R .• Hagenring 6.3300 Braunschweig<br />

Franke, Ernst-August, Dr. med .• Medizinaldirektor. Landeskrankenhaus. 3307 Königslutter<br />

Freist, Wemer, Oberstudienrat. Salinenweg 39.3338 Schöningen<br />

Frese, Franz, Domkapitular. Propst i. R .• Am Spitzen Hey 2 I. 3300 Braunschweig<br />

Frömsdorf, Dietrich, Bankdirektor. Goldene Aue 24, 3380 Goslar<br />

Führer, Claus, Student. Tulpenweg 30. 3300 Braunschweig<br />

Füllner, Gustll'lJ, Dr .• Kreisoberrat 3. D .• Campestraße 19. 3340 Wolfenbüttel<br />

Fuhrmeister, Gisa, Hauptlehrerin. Hauptstraße 26. 3345 Winnigstedt<br />

Fuhse, Helmine, Webmeisterin. Gaußstraße 27. 3300 Braunschweig<br />

Gählert, Klaus-Ulrich, Schöninger Straße 16, 3330 Helmstedt<br />

Gählert, Sigrid, Schöninger Straße 16, 3330 Helmstedt<br />

Gabnz, Gerda, Steuerberaterin. Peter-Joseph-Krahe-Straße 9.3300 Braunschweig<br />

Ganc!ersheim. Landkreis. Wilhelmplatz 3.3353 Bad Gandersheim<br />

Gandersheim. Stadtverwaltung. Markt 10. 3353 Bad Gandersheim<br />

Garzmann, Manfred, Dr., Am Schwanhof 2 a. 3550 Marburg<br />

Gebbardt, Wemer, Technischer Angestellter, Illerstraße I 1.3300 Braunschweig<br />

Geifers, Ernst, Neue Knochenhauerstraße 18. 3300 Braunschweig<br />

Geffers, Heinrich, Landwirt. 3331 Lelm N r. 8<br />

Geffers, Walter, Oberkreisdirektor a. D., Fuchstwete 5, 3300 Braunschweig<br />

Geiger, Wilhelm, Oberstudiendirektor i. R.. Am Schiffhom 6. 3300 Braunschweig<br />

Gercken, Erich, Moltkestraße 20. 2400 Lübeck<br />

Gerhard, Christei, Oberstudienrätin, Stadtmarkt -14. 3340 Wolfenbüttel<br />

Gerhard, Fritz, Bankdirektor a. D., Gneisenaustraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Gerling, Ursula, Dr.-Heinrich-Jasper-Straße 5, 3340 Wolfenbüttel<br />

Gerloff, Haide, Lehrerin. Schreberweg 14, 3300 Braunschweig<br />

Germer, Ursula, Rektorin, Tostmannplatz 9, 3300 Braunschweig<br />

Glause, 1oachim, <strong>Bibliothek</strong>sleiter am Oberlandesgericht. Jasperallee 74, 3300 Braunsdlweig<br />

Görig, Heinrich, Lutfridstraße 2. 5300 Bonn I<br />

Goetting, Hans, Prof. Dr., Waitzweg 7, 3400 Göttingen<br />

Gorsler, Adalbert, Himmelsthürer Straße 19.3200 Hildesheim<br />

Gosebruch, Martin, Prof. Dr .• GieselerwaIl4. 3300 Braunschweig<br />

Grasse, Sigrid, Studentin, Pohlmannstraße 13, 3 I 10 Uelzen<br />

Grebe, Erika, Kleiner Wall 21. 3330 Helmstedt<br />

Grünhage-Voigt, Heinz-Hermann, cand. phi!., Berliner Straße 11. 3340 Wolfenbüttel<br />

Grünkom, Ursula, Allerstraße 36. 3300 Braunschweig<br />

GTÜnwaldt, Magdalene, Okerstraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Gruner, Manfred, RealsdlUlIehrer. Steinriedendamm 3. 3300 Braunschweig<br />

Grutze, Gertrud, Konrad-Adenauer-Platz 4. 5300 Bonn-Beuel I<br />

Guddas, Renale, Diplom-<strong>Bibliothek</strong>arin, Jasperallee 60, 3300 Braunschweig<br />

Günther, Walter, Stadtamtmann, HildesheimerStraße 68. 3303 Vechelde<br />

Hagemann, Ernst, Kaufmann. Neuer Weg 17. 3340 Wolfenbüttel<br />

Hagemann, Hildegard, Köslinstraße 3. 3300 Braunschweig<br />

Hagen, Rolf, Dr., Museumsdirektor, Moltkestraße 6. 3300 Braunschweig<br />

Hahne, Renate, Am Zoo 3 c. 3300 Braunschweig<br />

Hahne, Ursula, Apothekerin. Hagenmarkt-Apotheke. Hagenmarkt 20. 3300 Braunschweig<br />

Hammerstädt, lngrid, Lektorin, Georg-Westermann-Verlag, Georg-Westermann-Allee 66,<br />

3300 Braunschweig<br />

Hammerstein- Gesmold, Barbar«, Freifrau von. Rosenberg 42. 3380 Goslar<br />

224<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Hannover, Historisches Seminar der Universität, Lehrstuhl B, Schneiderberg 50, 3000<br />

Hannover<br />

Hansen, Carl Eduard, Kaufmann, Braunlager Straße 13,3300 Braunschweig<br />

Hansen, Einhard, Dr. med., Facharzt, Schrabberdeich 12, 2880 Brake<br />

Hansen, Maria, Diplom-<strong>Bibliothek</strong>arin, Paul-Eyferth-Straße 67, 3340 Wolfenbüttel<br />

Hartwieg, Wilhelm, Oberst a. D., Am Blauen Stein 24, 3340 Wolfenbüttel<br />

Harzburger Altertums- und Geschichtsverein, Dr.-Ing. Kurt Rödiger, Golfstraße 2, 3388<br />

Bad Harzburg<br />

Hasselbring, Kurt, Rektor i. R, Auf der Eiche 4, 3321 Nordassel<br />

Hedicke, Heinz, Steintorwall I I, 3300 Braunschweig<br />

Heidebroek, Günther, Pastor, Klosterstraße 4, 3340 Wolfenbüttel<br />

Heike-Cramm, Heinrich, Landwirt, Brinkstraße 4,3301 Groß Gleidingen<br />

Heinemann, 'Jürgen, Rechtsanwalt und Notar, Am Hohen Felde S, 3300 Braunschweig<br />

Heinemann, Kurt, Lehrer, Eschenweg 12, 3340 Wolfenbüttel<br />

Heinemann, Reinhard, Amtsgerichtsdirektor a. D., 'Vilhelm-Busch-Straße 12, 3340 Wolfenbüttel<br />

Heinrich, Gerd, Prof. Dr., Frohnauer Straße 39, 1000 Berlin 28<br />

Heinrieb, Wemer, Student, Fr.-Schaefer-Straße 2, 3340 Wolfenbüttel<br />

Heise, Karl sen., Konditormeister, Roswithastraße 20, 3353 Bad Gandersheim<br />

Heiseler, Bernbard, Studienrat, Werkstraße 16,3320 Salzgitter 41<br />

Heitefuß, Wilhelm, Direktor a. D., Franz-Trinks-Straße 3, 3300 Braunschweig<br />

lIeller, Ilse, Schloßplatz 14, 3340 Wolfenbüttel<br />

Hellfaier, Detlev, M. A., Guldenhagen 19,3400 Göttingen<br />

Helmstedt, Landkreis, Südertor 6, 3330 Helmstedt<br />

Helmstedt, Stadtverwaltung, 3330 Helmstedt<br />

Henning, Edith, Bürovorsteherin, Theaterwall I, 3300 Braunschweig<br />

Henninges, Segeband von, Landwirt, Gut, 3301 Luddum<br />

Henriksen, K. K., Kristiansdalsalle 47, DK- 5250 Odende SV, Dänemark<br />

Henze, lngrid, Klosterstraße 9, 3330 Helmstedt<br />

Hermann, Rudolf, Oberstudiendirektor a. D., In der Kreuzbreite 17, 3330 Hclmstcdt<br />

Hesse, Otto, Dr., Oberschulrat a. D., Herrenbreite 22, 3340 Wolfenbüttel<br />

Heusinger, Bruno, Dr., Präsident des Bundesgerichtshofes a. D., Wachtelweg 9, 3100 Celle<br />

Hickel, Erika, Prof. Dr., Kupfertwete 9, 3300 Braunschweig<br />

Hildesheim, Beverinsche <strong>Bibliothek</strong> (Dombibliothek), Pfaffenstieg 2, 3100 Hildesheim<br />

Hillebrand, Wemer, Dr., Stadtarmivdirektor, Zeppelinstraße 16, 3380 Goslar<br />

Hiller, Walter, Budthändler, Fallerslebertorwall 15,33°0 Braunsdtweig<br />

Hindu, Hartmut von, Student, Oberer Triftweg 17, 3380 Goslar<br />

Hinrichs, Hans, Dr. med., Facharzt für Lungenkrankheiten, Lange Herzogstraße 12, 3340<br />

Wolfenbüttel<br />

Hinz, Walter, Diplom-<strong>Bibliothek</strong>ar, Unterdorf 10,3300 Braunschweig<br />

Hirschfeld, Käu, Goslarsme Straße 57, 3300 Braunsdtweig<br />

Hirsebheydt, Harro 'Von, Antiquar, Wichmannstraße 20, 3000 Hannover-Döhren<br />

Hoffkneebt, Wilfried, Regierungsdirektor, Friedrich-Ebert-Straße 40 a, 3320 Salzgitter 51<br />

Hoffmann, Amo, Apotheker, Rubensstraße 5, 3340 Wolfenbüttel<br />

Hoffmeisur, Ursula, Gewerbelehrerin i. R, Am Mühlenberge 6, 3340 Wolfenbüttel<br />

Holzminden, Landkreis, Sdtul- und Kulturabteilung, Postfam 111, 3450 Holzminden<br />

Homann, Heyke, Regierungsoberbaurat, Am Steinmühlenkamp 7, 3330 Helmstedt<br />

Homann, Karl Heinz, Kaufmann, Spitzwegstraße 12, 3300 Braunsdtweig<br />

Hundertmark, Dedo, Dr. Dr., Rechtsanwalt, Ballindamm 33, 2000 Hamburg I<br />

Hundt, Dieter, Oberstudienrat, Nebenauerstraße 21, 7841 Kandem 3 - Wollbach<br />

Hundt, Thomas Günther, Dr. med., Medizinaloberrat, Köterei 18 D, 3300 Braunschweig<br />

Husung, Hans-Gerhard, Student, Wilhelmstraße 103, 3300 Braunsmweig<br />

Industrie- und Handelskammer, Postfam 3269, 3300 Braunschweig<br />

lrmscber, Elisabeth, Lehrerin, Lessingstraße 6, 3340 Wolfenbüttel<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556<br />

225


Israel, Ottokar, Dr., Archiv- und <strong>Bibliothek</strong>sdirektor, Steintorwall 15, 3300 Braunschweig<br />

'Jacob, Brunhilde, Kollwitzstraße 5, 3300 Braunschweig<br />

'lacobi, Hans, Dr. med., Weberstraße ZO, P50 Hameln<br />

'Jesse, Sibylle, Bernerstraße I, 3300 Braunschweig<br />

'Jordan, Ilse, Nelkenweg 5, 3340 Wolfenbüttel<br />

'lünke, Wolfgang, Vikar, Kleine Leonhardstraße 3, 3300 Braunschweig<br />

']ürgens, Klaus, Propst, Goslarsche Straße 33, 3300 Braunschwcig<br />

']ürgens, Otto, Propst i. R., HelmstedterStraße 38,3300 Braunschweig<br />

Kadziora, Heinz, Dr. med., Medizinaldirektor, Am Hasselteich 18,3300 Braunschweig<br />

Kahmann, Günther, Versicherungskaufmann, Am KakeIsberg 15, 3338 Schöningen<br />

Kahn, Hans-Werner, Reisebürokaufmann, Alte-Krug-Straße 6, 3306 Lehre<br />

Kahm, Rudolf, Dr. med., Leit. Medizinaldirektor, Karl-Hintze-Weg 73, 3300 Braunschweig<br />

Kaiser, Herrmann D., Dr., Lauenburger Straße 1,3170 Gifhorn<br />

Kalberlah, Charlotte, Fallersleber Straße 36, 3300 Braunschweig<br />

Kalberlah, Gerhard, Kirchenrat a. D., Rudolfstift, Rudolfstraße H, 3300 Braunschweig<br />

Kalm, Walter Tile von, Oberregierungsrat a. D., Steinriedendamm 40, 3300 Braunschweig<br />

Kalthammer, Wilhelm, Prokurist, Schildaustraße 6,3370 Seesen<br />

Kammann, Bernd, Student, Richterstraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Kamp, Norbert, Prof. Dr., Leipziger Straße 36 B, 3300 Braunschweig<br />

Kampe, Friedrich, Heidebruch 7, Z 100 Hamburg-Harburg 90<br />

Kattmann, Ros'Witha, Archivinspektorin, Forstweg 2, 3340 Wolfenbüttel<br />

Kaul, Erich, Dr., Direktor, Dornstraße 3, 3300 Braunschweig<br />

Keller, Hildegard, Alte Poststraße, 3°51 Bad RehburglHann.<br />

Kelsch, Wolfgang, Dr., Oberstudiendirektori. R., Rosenwall 13, 3340 Wolfenbüttel<br />

Keune, Heinrich, Dozent, 3341 Gielde ü. Wolfenbüttel<br />

Kindt, Matthias, Sozialarbeiter, Dürerstraße 3, 3300 Braunschweig<br />

Kittel, Gebhard, Dr. med., Medizinalrat i. R., Tummelburg I, 3353 Bad Gandersheim<br />

Kleinau, Hermann, Dr. jur., Archivdirektor a. D., Albertstraße Z5, 3300 Braunschweig<br />

Klöditz, Walter, Malermeister, Moltkestraße 1 1,3300 Braunschweig<br />

Kloth, Wiebke, Studentin, Steinbrecherstraße 1 I, 3330 Helmstedt<br />

Klüglich, Gerhard, Dipl.-Ing., Münstedter Straße n a, 3300 Braunschweig<br />

Klüglich, Sigrid, Apothekerin, Eulenstraße 10 a,33OO Braunschweig<br />

Klueting, Harm, Dr., Gutenbergstraße 19,4630 Bochum-Querenburg<br />

Knauf, Tassilo, Dr., Am Gottesberg 61, 4800 Bielefeld<br />

Knop, Herbert, Geschäftsführer, Elzweg 35,333° Helmstedt<br />

Knost, Friedrich A., Dr., Präsident i. R., Süsterstraße 57, 4500 Osnabrüdc<br />

König, 'Joseph, Dr., Archivdirektor, Paracelsusstraße 24, 3340 Wolfenbüttel<br />

Königslutter, Stadtverwaltung, Rathaus, 33°7 Königslutter<br />

Kötz, Helmut, DipI.-Ing., Hclenenstraße 16,3300 Braunschweig<br />

Kohl, Friedrich Theodor, Dipl.-Ing., Stargardstraße 20, 3300 Braunschweig<br />

Kopp, Hans-Werner, Steuerbeamter, Tiefe Straße 33 b, 3300 Braunschweig<br />

Kotula, Ingrid, Studentin, WaterIoostraßc zr, 3300 Braunschweig<br />

Kraatz, Hart'Wig, Dr., Oberstudienrat, Schlegelstraße 10, 3300 Braunschweig<br />

Kraft, Armin, Domprediger, Jasperallee 10,3300 Braunschweig<br />

Kramer, Heinrich, Dr. med., Ernst-Koch-Straße I, 3330 Hclmstedt<br />

Krause, Cäthe, Neustadtring 47, 3300 Braunschweig<br />

Kretschmer, Werner, Regierungsdirektor, Behringstraße 46, 33 40 Wolfenbüttcl<br />

Krieger, Heinz-Bruno, Neue Straße 10,3308 Königslutter<br />

Krökel, Magdalene, Breslaustraße 17, 330Z Cremlingen 1<br />

Kronenberg, Kurt, Dr., Pastor, Hildesheimer Straße 2, 3353 Bad Gandersheim<br />

Kronenberg, Martin, Oberstudienrat, Bertramstraße 50, 3300 Braunschweig<br />

Krosigk, Konrad von, Kelkheimer Straße 55, 6z 3 z Bad Soden<br />

Krug, Heinrich, Dr., Oberstudienrat, Forstweg 13, 3340 Wolfenbüttel<br />

Kruse, Wol/gang, Studienreferendar, Travestraße 9,33°0 Braunschwcig<br />

%26<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042556


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Kubereit, Gerhard, SteuerbevolImämtigter, Bismarckstraße 4, 3330 Helmstedt<br />

Kuhlenkamp, Alfred, Prof. Dr.-Ing., Masmstraße 42, 3300 Braunsmweig<br />

Kuhr, Hermann, Landeskirmenarmivrat, Am Hasengarten 3, 3300 Braunschweig<br />

Kulturamt der Stadt Braunsmweig, Steintorwall 3, 3300 Braunsmweig<br />

Lange, Bernhard, Arzt, Waltherstraße I, 3300 Braunschweig<br />

Lange, Karl, Prof. Dr., Oberstudiendirektor a. D., Lortzingstraße z, 3300 Braunsmweig<br />

Lasius, Rolf, Abteilungsdirektor, Brauerskamp 43, 3300 Braunsmweig<br />

Lauschmann, Ulrich, In den Springäckern 66, 3300 Braunsmweig<br />

Leerhoff, Heiko, Dr., Armivoberrat, Niedersämsisches Staatsarchiv, Georgstraße S0, 2960<br />

Aurim<br />

Lehmann, Wilhelm, Stadtamtsinspektor, Damsweg z, 3300 Braunsmweig<br />

Lent, Dieter, Dr., Armivoberrat, Niedersämsismes Staatsarmiv, Forstweg 2, 3340 Wolfenbüttel<br />

Lerche, Emil, Studienrat a. D., Moltkestraße 12, 3300 Braunsmweig<br />

IJerche, F:rnst Christian, Lehrer, Elzweg 39 b, 3330 Helmstedt<br />

Leverkübne, Elisabetb, <strong>Bibliothek</strong>arin, WalIstraße 9, 3307 Königslutter<br />

Levin, Hans, Dr. med., Theaterstraße 2, 8700 Würzburg<br />

Liekefett, Hildegard, Jasperallee 62, 3300 Braunsmweig<br />

Liepelt, Klaus-'Jürgen, Rimter am Landgerimt, Theodor-Francke-Weg 11, 3300 Braunsmweig<br />

Lindemann, Hans, Dr., Oberstudienrat a. D., Rimterstraße 16 b, 3300 Braunschweig<br />

Lindemann, Waltber, Bankprokurist i. R., Enge Straße 24, 3340 Wolfenbüttel<br />

Lindner, Marianne, Wiesenweg 28,3320 Salzgitter I<br />

Lippelt, Hans, Lehrer, Smule, 3301 Groß Gleidingen<br />

Loeesei, Lazlo, Pastor, Pfarrhaus, 3371 Ellierode<br />

Löbr, Anneliese, Diplom-<strong>Bibliothek</strong>arin, ]asperallee 40,3300 Braunsmweig<br />

Löbr, Marianne, Große Straße 13, 33z0 Salzgitter I<br />

Löloff, Wilbelm sen., Kreuzstraße 11, 3340 Wolfenbüttel<br />

Loock, Wilhelm, Dr., Oberstudienrat, Humboldtstraße 25, 3300 Braunschweig<br />

Lorenz, Hans-Güntber, Dr., Abteilungsdirektor a. D., Wamholtzstraße 7, 3300 Braunsmweig<br />

Lorenz, Wolfgang, Pastor, Kirmenhrink I, 3300 Braunsmweig<br />

Lowitz, Martha, Dr.-Heinrim-Jasper-Straße 9 a, 3353 Bad Gandersheim<br />

Lüddecke-Stielau, Conrad, Landwirt, 3301 Bettmar<br />

Maapberg, Robert, ReaIsmulIehrer, Howaldtstraße 6, 3300 Braunschweig<br />

Mack, Dietrich, Dr., Oherstudiendirektor, Heinrimstraße 28, 3300 Braunsmweig<br />

Mabling, Martin, Dr., Oberlandwirtschaftsrat, Mittelweg 7, 3340 Wolfenbüttel<br />

Mahrenboltz, Hans, Hirsmanger 30, 3000 Hannover-Kirchrode<br />

Mansfeld, Walther, Dr., Prälat, Generalvikariatsrat a. D., Postfam ]0, 7843 Heitersheim<br />

Mattbes, Dieter, Dr., Armivoberrat, Sauerbrumweg 5, 3340 Wolfenbüttel<br />

Meibeyer, Wolfgang, Prof. Dr., Stolpstraße 11, 3300 Braunsmweig<br />

Meier, Heinrich, Lehrer i. R., 3)4] Ohrum Nr. 31<br />

Meier, Rudolf, Dr., Armivoherrat, Heinrimstraße 13, 3340 Wolfenbüttel<br />

Menge, Fritz, Bauingenieur, Lämmerstraße 3, 3380 Goslar<br />

Mentzel, Fred, Bansleber Holzweg 1, 3339 Kneitlingen<br />

Menzel, Dieter, Bumdrucker, Mimael-Praetorius-Platz 9, 3340 Wolfenhüttel<br />

Menzel, Hubert, Apotheker, Postfach 458,2800 Bremen I<br />

Mertens, '}ürgen, Student, Rimterstraße 26, 3300 Braunschweig<br />

Metzger, Ingeborg, Lumtenmakerweg 16 C, 3300 Braunsmweig<br />

Meyen, Erika, Forstweg 11, 3340 Wolfenbüttel<br />

Meyer, Adolf, Industriekaufmann, Röhrfeld 4, 3300 Braunschweig<br />

Meyer, Bernd-Uwe, Lehrer, Rosenwinkellol, 3341 Roklum<br />

Meyer, Güntber, Ingenieur, Smulstraße 9,3338 Smöningen<br />

Meyer, Hans Peter, Pastor, Emtemstraße H, 3300 Braunschweig<br />

Meyer, Heinrich '}ulius, Dr. med., 3339 Gevensleben<br />

Meyer, Rolf, Student, 3301 Groß Gleidingen Nr. 14<br />

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Mielke, Dörte, Glockbergstraße 67, 3330 Hclmstcdt<br />

Mielke, Sopbus, Dr. med habiL, Augenarzt, Johannesstraße 10,3330 Helmstedt<br />

Milde, Wolfgang, Dr., <strong>Bibliothek</strong>srat, Martin-Luther-Straße 7,3340 Wolfenbüttel<br />

Miles, Dagmar, Jahnstraße 22, 3340 Wolfenbüttel<br />

Mitgau, Hermann, Prof. Dr., em. Universitätsprofessor, Am Kirschberge 14, 3400 Göttingen<br />

Moderback, Richard, Dr., Archiv- und <strong>Bibliothek</strong>sdirektor a. D., SdlUnterstraße 9, 3300<br />

Braunschweig<br />

Möller, Hans-Herbert, Dr., Landeskonservator, Heimstraße 10,3000 Hannover 71<br />

Möller, Lieselotte, Teichblick 6, 3301 Cremlingcn I<br />

Mobrmann, Wolf-Dieter, Dr., Archivrat, Niedersächsisches Staatsarchiv, Forstweg 1, 3340<br />

W olfenbüttel<br />

Mollenbauer, Heinz, Rechtsanwalt und Notar, Stresemannstraße 1, 3300 Braunschweig<br />

Mosbagen, Ulrich, Dr. med., SchützenwaU 4°,333° Helmstedt<br />

Müller, Alfred W., Kaufmann, Am Schiefen Berge 46,3340 Wolfcnbüttel<br />

Müller, Heinrich, Dr., Oberstudiendirektor a. D., Kastanienallee 42 a, 3300 Braunschweig<br />

Müller, Matbilde, Gut, 3339 Beierstedt ü. Schöningen<br />

Müller, Paul Otto, RealschuUehrer a. D., Jasperallee 56, 3300 Braunschweig<br />

Müller, Wolfgang, Oberst a. D., Beckerhofsstraße 15,4020 Mettmann<br />

Münster, Staatsarchiv, Bohlweg 1, 4400 Münster<br />

Multboff, Robert, Dr., Oberstudiendirektor i. R., Böcklinstraße 3, 3300 Braunschweig<br />

Mundbenke, Herbert, Dr., Archivdirektor, An der Strangriede 45, 3000 Hannover<br />

Neubauer, Jürgen, Wissenschaftlicher Assistent, Im Ziegenförth 9,3300 Braunschweig<br />

Neukirch, Dieter, Prof. Dr., Amselweg 6, 6301 Wißmar b. Lahn<br />

Nickel, Elisabetb, Studentin, Braunschweiger Straße 5, 3300 Braunschweig<br />

Niquet, Franz, Dr., Oberkustos i. R., Am Roten Amte 13, 3340 Wolfenbüttel<br />

Noffke, Herbert, Steuerbevollmächtigter, Rohrwiese 10, 3394 Langelsheim 3<br />

Nolte, Hermann, Werksarchivar, Magdeburgstraße 11, 3300 Braunsdlweig<br />

Norddeutsche Landesbank, Girozentrale Hannover/Braunschweig, Postfach 190, 3000 Hannover<br />

I<br />

Nürnberger, Brunbilde, Nußbergstraße 39, 3300 Braunschweig<br />

Oberbeck, Karl, Justizamtmann, Kampstraße 4,3370 Seesen<br />

Oberlandesgericht, Münzstraße 17, 3300 Braunschweig<br />

Oblmann, Horst, Dr., Oberstudienrat, Kleine Breite 19 a, 3340 Wolfenbüttel<br />

Gertei, Hermann, Dr., Oberschulrat a. D., Kollwitzstraße 1, 3300 Braunschweig<br />

Obnesorge, Klaus-Waltber, Dr., Akademischer Rat, I1senburger Straße 1 b, 3340 Wolfenbüttel<br />

Obnesorge, Rudolf, Postoberinspektor, Dürerstraße 37, 3340 Wolfenbüttel<br />

Oltrogge, Wollgang, Dr., Rechtsanwalt und Notar, Batteriewall 19,3330 Helmstedt<br />

Otten, Hans, Dr. med., Obermedizinalrat, Liegnitzstraße 5, 3340 Wolfenbüttel<br />

Otto-Küstner, Götz-Volhard, Dr. med. dent., Zur Oker 3,334° Wolfenbüttel<br />

Paeckelmann, Kurt, Architekt, Oderweg 4, 3340 Wolfenbüttel<br />

Paes, Rudolf, Oberforstmeister i. R., 3301 Bodenstedt<br />

Pagel, Hellmuth, Dr., Steuerberater, Petritorwall9, 3300 Braunschweig<br />

Pape, Hermann, Lehrer, Zimmerstraße 18, 3300 Braunschweig<br />

Pape, Hermann, Dr., Zur Mühle I I, 3000 Hannover 73<br />

Paris, Deutsches Historisches Institut, 9, rue Maspero, Paris 16 e<br />

Paul, Walter, Dr. med. vet., Veterinärrat a. D., Fasanenstraße 51,3300 Braunschweig<br />

Petersdorff-Campen, E. von, Landwirt, Steinweg 18, 3353 Bad Gandersheim<br />

Petersen, Annie, Ratzeburger AUee 57, 2400 Lübeck<br />

Petke, Wolfgang, Dr., Akademischer Rat, Sertümerstraße 4, )400 Göttingen<br />

Pfaue, Hildegard, GewerbeoberIehrerin, Moltkestraße I, 3300 Braunschweig<br />

P/lugböft, Claus, Stadtangestellter, Am Hohen Tore 2 b, 3300 Braunschweig<br />

Pflugmacher, Helga, Campestraße 15, 3300 Braunschweig<br />

Pförtner, Kurt, Fabrikant, Feldstraße 10, 3370 Seesen<br />

Piekarek, Roderich, Lehrer a. D., Gutenbergstraße 19,3300 Braunschweig<br />

128<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Piepmeyer, Günter, Archivoberamtsrat, Am Archive 1,3000 Hannover<br />

Pingel, Norman, Student, Cyriaksring 58, 3300 Braunschweig<br />

Pini, Edith, Unterrichtsschwester, Okerstraße 8 b, 3300 Braunschweig<br />

Pini, Paul, Oberstleutnant a. D., Cranachstraße 26, 3340 Wolfenbüttel<br />

Piper, Henning, Dr., Oberlandesgerichtsrat, Alter Weg 105, 3340 Wolfenbüttel<br />

Pleister, Wilhelm, Dr., Generaldirektor 3. D., WalImodenstraße S0, 3000 Hannover<br />

Pöschke, Helmut, Amtsgerichtsrat a. D., Johanniterstraße 6 A, 3300 Braunschweig<br />

Popp, Ludwig, Prof. Dr. med., Medizinaldirektor, Striegaustraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Poschmann, Brigitte, Dr., Archivdirektorin, Mindener Straße 3, 4967 Büdccburg<br />

Quakatz, Gisela, Am Hohen Felde 9, 3300 Braunschweig<br />

Querfurth, Hans Jürgen, Dr., Archivoberrat i. R., Adolfstraße 52, 3300 Braunschweig<br />

Quemer, Hermann, Fabrikant, Dürerstraße 8, 3300 Braunschweig<br />

Rabsilber, Hans Georg, Oberlandesgerichtsrat, Behringstraße 41, 3340 Wolfenbüttel<br />

Rapsch, I1se, Dr., Oberstudienrätin, Jahnstraße 11,3340 Wolfenbüttel<br />

Raschick, Ernst, Realschullehrer, Bismardcstraße 40, 3388 Bad Harzburg<br />

Rauber, Margarete, Höhenblidc 24, 3300 Braunschweig<br />

Rauls, Wilhelm, Propst a. D., Hermann-Löns-Straße 25, 3457 Stadtoldendorf<br />

Rautenberg, Ernst, Diakon, Emst-Moritz-Amdt-Straße 47, 3340 Wolfenbüttel<br />

ReiIe, Richard, Elrnblidc 5, 3302 Cremlingen 1<br />

Reinboth, Friedrich, Ingenieur, Gassnerstraße 10, 3300 Braunschweig<br />

Reinecke, Rudolf, Dr., Physiker, Bismardcstraße 16,3300 Braunschweig<br />

Reinhardt, Hermann, Diplom-Geograph, Querumer Straße 41,3300 Braunschweig<br />

Reuschel, Andreas, Student, Königsberger Straße 8, 3457 Eschershausen<br />

Rieche, Gertrud, Fasanenstraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Riedinger, Paul 1ürgen, Student, Voglerstraße 9,8700 Würzburg<br />

Rode, Hanna, Dürerstraße 20, 3300 Braunschweig<br />

Röhr, Heinz, Realschulkonrektor, Am Pastorenkamp u, 3308 Königslutter<br />

Römer, Christof, Dr., Kustos, Fasanenstraße 67, 3300 Braunschweig<br />

Roesky, Gertrud, Oberstudienrätin, Dießelhorststraße 10, 3300 Braunschweig<br />

Rössing, Günther von, Dipl.-Ing., Ernst-Moritz-Arndt-Straße 67, 3340 Wolfcnbüttel<br />

Rötting, Hartmut, M. A., Archäologe, Waldweg 2, 3340 Wolfenbüttel<br />

Roggenkamp, Hans, Dr., Landeskonservator i. R., Scheidestraße 17, 3000 IIannover-Kleefeld<br />

Rohde, Wemer, Student, Wieblingenweg 3, 3300 Braunschweig<br />

Rohe, 1örg, Pastor, 3351 Greene<br />

Roppel, Hans-Peter, Architekt, BiIlrothstraße 12, 33°° Braunschweig<br />

Rosendahl, Uwe, Werkzeugdreher, Schwabenstraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Roshop, Ulrich, Dr., Schulrat a. D., Lehmweg 15, 3 I 70 Gifhom<br />

Rümenapf-Siroers, Rosemarie, Studienleiterin, Maschstraße 16,3300 Braunschweig<br />

Rüster, Karl-Heinz, Dr., Realschullehrer, Am Forst 2, 3300 Braunschweig<br />

Ruff, Heinrich, Dr. med., Steintorwalll I, 3300 Braunschweig<br />

Runte, Hans Peter, Bankabteilungsdirektor, Tiergarten 62, 3300 Braunschweig<br />

Ruschepaul, Gunhild, Studienrätin, Walbedcerstraße 19, 3330 Helmstedt<br />

Salzgitter, Stadtarchiv, Nord-Süd-Straße ISS, 3310 Salzgitter 51<br />

Samse, Bernd-Peter, Lehrer, Wittekindstraße 7, 3090 Verden<br />

Sanders, Karl-Wolfgang, Dipl.-Ing., Hindenburgring p, 3388 Bad Harzburg<br />

Sandfuchs, Uwe, Akademischer Rat, Sauerbruchstraße SS' 3300 Braunsdtweig<br />

Schaper, Gertrud, Krambuden 21, 3340 Wolfenbüttel<br />

Schaper, Robert, Lehrer a. D., Stadtarchivar, Birkenweg 10,3330 Helmstedt<br />

Scheidt, Margarete, Kasernenstraße 1, 3300 Braunschweig<br />

Schelm, Gerhard, SdlUlrat, Meissenstraße 107, 3300 Braunschweig<br />

Schildt, Gerbard, Dr., Studienrat im Hochschuldienst, Kasernenstraße 1 I, 3300 Braunschweig<br />

Schiller, Karin, Walbedcer Straße 15 a, 3330 Helmstedt<br />

Schliepbake, Heinrich, Landwirt, Dorflage 9, 3300 Braunschweig<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Schlinke, Wolfgang, Oberregierungsrat, Bornweg 10, Seniorenwohnung 24, 3413 Bad Sachsa<br />

Schmalbach-Lubeca GmbH, Schmalbachstraße I, 3300 Braunschweig<br />

Schmidt, Editb, Gotthardstraße 81, 8000 München 21<br />

Schmidt, Erich, Versteigerer und Taxator, Gaußstraße 15, 3300 Braunschweig<br />

Schmidt, Günter, Landwirt, Schöppenstedter Straße 13,3341 Semmenstedt<br />

Schmidt, Irmgard, Gewerbeoberlehrerin i. R., Wohnstift Augustinum, Am 1I0hen Tore 4 a,<br />

3300 Braunschwe'ig<br />

Schmidt, 1ürgen, Kaufmann, Lindenallee 4, 3300 Braunschweig<br />

Schmidt, Karl-1I einz, amtlicher Prüfer, Peincr Straße IH, 3155 Edemissen I<br />

Schmidt, Peter Marius, Am Esel 2, 3310 Salzgitter I<br />

Schmidt, Walter, Bankkaufmann, Emmastraße 9, 3330 Helmstedt<br />

Schmidt zum Berge, Karl Ewald, Dr.-Ing., Reischauer Straße 47,3388 Bad Harzburg<br />

Schmidt-Colinet, Wilhelm, Oberforstmeister a. D., Kohlikamp 33, 3300 Braunschweig<br />

Schnath, Georg, Prof. Dr., Wiesenstraße 16,3000 Hannover<br />

Schnebel, Hans-Helmut, Johannes-Martin-Siedlung 18, 8783 Hammelburg I<br />

Schneider, Helmut, Technischer Kaufmann, Am Hasengarten 56, 3300 Braunschweig<br />

Schneider, Wolfgang, Prof. Dr., Universitätsprofessor, Einsteinstraße 14, 3300 Braunschweig<br />

Schoene, Richard, Dr., Margaretenhöhe 10, 3300 Braunschweig<br />

Scholkemeier, Waltrallt, Angestellte, Bölschestraße 30, 3300 Braunschweig<br />

Scholz, Adelheid, Lehrerin a. D., Steinbrecherstraße 9, 3300 Braunschweig<br />

Scholz, Hildegard, Studienrätin a. D., Steinhrecherstraße 9, 3300 Braunschweig<br />

Schreuer, Sieg/ried, Stadtarchivar, Ostlandstraße I 1,3310 Salzgitter I<br />

Schroeder, Gert, Dr. med., Blankenburger Straße I, 3330 Helmstedt<br />

Schröder, Walter, Pastor a. D., Goethestraße 14,333° Helmstedt<br />

Schubart, Win!rid, Forstmeister a. D., Hahnenkleer Straße 65, 3394 Langclsheim 1<br />

Schubert, Klaus, Student, Comeniusstraße 44, 3300 Braunschweig<br />

Schubmann, Albert, Realschullehrer, Am Kleinen Schafkamp 41, 3300 Braunschweig<br />

Schultz, Hans, Dr. med., Fachaf'Lt für Hals-, Nasen- und Ohrenleiden, Wilhelmitorwall 18,<br />

3300 Braunschweig<br />

Schultz, Hans-Adol/, Dr., Oberkustos a. D., Fuchsweg 11, 3300 Braunschweig<br />

Schulz, Günter, Dr., Generalsekretär der Lessing-Akademie, Wilhelm-Raabe-Straße 4, 3340<br />

Wolfenbüttel<br />

Schulz, Maria, Kurt-Schumacher-Straße 3, 3300 Braunschweig<br />

SchwartzkoPff, Theodor Hermann, Landwirt, Gut Büstedt, 3185 Ve\pke, Niedersachsen 1<br />

Schwarz, Ulrich, Wissenschaftlicher Assistent, Harztorwal1 7, 3340 Wolfenbüttel<br />

Schwarz, Wilbe/mine, Kasemenstraße 40, 3300 Braunschweig<br />

Seesen, Stadtverwaltung, Kulturamt, Postfach 208, 3370 Seesen<br />

Seidler, Gerhard, Oberlandesgerichtspräsident a. D., GreifswaIdstraße 18, 3300 Braunschwelg<br />

Siebert, Arno, Realschullehrer a. D., Cheruskerstraße 15, 3300 Braunschweig<br />

Siegert, H.1., Dr., Apotheker, Nordstraße 39, 3330 Helmstedt<br />

Sigmund, Rudolf, Dr. med., Facharzt für Röntgenologie, Kreiskrankenhaus, 3330 He1mstedt<br />

Smalian, Friedrich, Nelkenweg 13, 3340 Wolfenbüttel<br />

Söchtig, Erich, Hermann-Löns-Weg 26, 3320 Salzgitter 51<br />

Spielmeyer, Günter, Richter, Am Schäferhof 4, 3510 Hannoversch-Münden<br />

Spier, Heinrich, Oberstudienrat, Am J ürgenfeld 11, 33 80 Goslar<br />

Spies, Gerd, Dr., Museumsdirektor, Saarbrückener Straße 175, 3300 Braunschweig<br />

Staats, Emil, Schlosser, Karl-Schmidt-Straße 11, 3300 Braunschweig<br />

Staats, Walter, Kirchenrat a. D., Maschstraße 47, 3300 Braunschweig<br />

Stadelmann, Hans, Mittelschullehrer i. R., Helmstedter Straße 26, 3307 Königslutter<br />

Stadtarchiv und Stadtbibliothek, SteintorwaIll5, 3300 Braunschweig<br />

Steding, Rolf, Am Triangel 2, 3300 Braunschweig<br />

Steigertahl, Hans-1oachim, Studiendirektor, Leisewitzstraße 9, 3300 Braunschweig<br />

Stein, Marga, Humboldtstraße 13, 3300 Braunschweig<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Stenger, Hans-H., Prof. Dr. med., Städt. Medizinaloberrat, Am Schiefen Berge 65, 3340<br />

Wolfenbüttel<br />

Steuber, Margarete, Buchhändlerin, Lange HCrLogstraßc 50, 3340 WoIfenbüttel<br />

Stolte, Fritz, Dr. med. vet., Regierungsveterinärrat a. D., Ernst-Moritz-Arndt-Straße H,<br />

3340 Wolfenbüttel<br />

Strauchmann, Rudolf, Dipl.-Ing., Dozcnt, Riesengebirgswcg 3, 3340 WoIfenbüttel<br />

Stüwe , Wilhelm, Kaufmann, Konstantin-Uhde-Straße 2, 3300 Braunschweig<br />

Stuke, '1ohannes, Prälat, Domdechant, Domhof 28, 3200 Hildcsheim<br />

Thiele, Kurt, Angestellter, Bertramstraße 65, 3300 Braunschweig<br />

Timmler, Friedrich, Steucramtmann a. D., Blücherstraße 3, 5270 Gummersbach<br />

Törner, Rudolf, Vorstandsmitglied der Norddeutschen Landesbank, Ottmerbau, 3300 Braunschweig<br />

Trojok, Wolfram, Propst, Spohrplatz 9,3300 Braunschweig<br />

Ude, Wilhelm, Dr., Studiendirektor, Osterstraße Il, 2930 Varel<br />

Unger, Walter, Prokurist, Messeweg 17,3300 Braunsdlwcig<br />

Universitätsbibliothek der Technischen Universität, Pockelsstraße 13, 3300 Braunschweig<br />

Vermes, Roland von, Reichenaustraße 4 I, 8000 München 60<br />

Verwohl, Elisabeth, Helmstedter Straße 134, 33°0 Braunschweig<br />

Völker, Eberhard, Oberstudienrat, Eichendorffstraße 46, 3388 Bad Harzburg<br />

Vogelsang, Thilo, Prof. Dr., Reitmorstraße 25, 8000 München 2<br />

Voges, Ursula, Leonhardstraße 29 a, 3300 Braunsmweig<br />

Volkmann, Rolf, Lehrer, Helmstedter Straße 34, 3332 Grasleben<br />

Vollmar, Helge, Buchbindermeister und Restaurator, An der Beeke 9, 3340 Wolfenbüttel<br />

Vollrath, Fritz, Dr. med., Famarzt für Hals-, Nasen- und Ohrenleiden, Wendentorwall I,<br />

3300 Braunschweig<br />

Vorthmann, Albert, Vermessungsdirektor, Am lIeckenkamp 11,3340 WoIfenbüttcl<br />

Wagner, Rudolf, Kaufmann, Neißestraße 13, 3330 Helmstedt<br />

Walther, Cbristian, Dr. med., Klosterstraße 9 a, 3330 Hclmstedt<br />

Wand, Ilse, Am Kurzen Holze 15,3340 WoIfcnbüttel<br />

Wandersleb, Martin, Dr., Propst, Klosterstraße 13,333° Hclmstedt<br />

Wasmus, Emil, Diplom-Kaufmann, Okerstraße 2, 3300 Braunschweig<br />

Wedde, Willi, Techniker, Humboldtstraße 8, 3300 Braunschweig<br />

Wedekind, Wilhelm, Oberstudiendirektor i. R., Kleiner Wall 26, 3330 Helmstedt<br />

Wehe, Qua, Dr., Oberstudienrat i. R., Lange Straße 51, 3418 Uslar/Solling<br />

Weigert, Ludwig 1., Prof. Dr., Einsteinstraße 15,33°0 Braunsmweig<br />

WeisPflog, Reinbold, Dr., Oberregierungsrat a. D., Steinbrecherstraße 26, 3300 Braunschweig<br />

Welge, Pieter, Student, Sonnenstraße 3,3300 Braunschweig<br />

Werner, Margarethe, Geibelstraße 1 I, 3000 Hannover I<br />

Wesche, Erich, Realschullehrer i. R., Am Badeteich 4, 3340 Wolfenbüttel<br />

WesseI, Wolfgang, Stadtdirektor a. D., Am Kurzen Holze 29, 3340 Wolfenbüttel<br />

WesseIs, Lieselotte, Archivangestellte, Großer Zimmerhof I I, 3340 Wolfenbüttel<br />

Westphal, Peter, Dr. med., Augenarzt, Bernwardstraße 28, 3200 Hildesheim<br />

Wiese, Helmut, Postamtmann a. D., 'Vohnstift Augustinum, Am Hohen Tore 4 a, 3300<br />

Braunschweig<br />

Wilczek, Christoph, Archivamtmann, Forstweg 2, 3340 Wolfenbüttel<br />

Wilgeroth, August, Chemotechniker, Am Papiergarten 18, 3394 Langelsheim I<br />

Wilke, Hartmut, Dr. med., Batteriewall 15, 3330 Helmstedt<br />

Willecke, Raimund, Prof. Dr., Paul-Ernst-Straße 8, 3392 Clausthal-Zellerfeld<br />

Winkler, Siegfried, Studienrat, Elzweg :H, 3330 Helmstedt<br />

Winzer, Fritz, Dr., Verlagsdirektor, Dürerstraße 18, 3300 Braunsmweig<br />

Wiswe, Hans, Realschullehrer a. D., Fümmelser Straße 72, 3340 Wolfenbüttel<br />

Wiswe, Mechthild, Dr., Oberkustodin, Jakob-Hofmann-Weg 4, 3300 Braunschweig<br />

Wiswe, Wolfgang, Kaufmännischer Angestellter, Cyriaksring 9,3300 Braunschweig<br />

Wiswedel, Artur, Dr., Diplom-Kaufmann, Haeckelstraße 5,3300 Braunschweig<br />

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13 1


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Witten, Hannah, Postfam 1344, 3330 Helmstedt<br />

Witzke, Willi von, Landwirt, 3339 Ingeleben<br />

Wolfenbüttel, Kulturbund (Städtische Bücherei), Kommißstraße 3/4, 3340 Wolfenbüttel<br />

Wolfenbüttel, Braunsmweigisches Ritterschaftliches Kreditinstitut, Leibnizstraße 1, 3340<br />

Wolfenbüttel<br />

Wolfenbütte1, Niedersächsisches Staatsarchiv, Forstweg 1, 3340 Wolfenbüttel<br />

Wolfenbüttel, Theodor-Heuß-Gymnasium, Karl-von Hörsten-Straße, 3340 Wolfenbüttel<br />

Wolff-Metternich, Beatrix Freifrau von, Dro, Nachtigall, 3470 Höxtcr<br />

Wollanke, Gerd, Dro, Harztorplatz 1, 3340 Wolfenbüttel<br />

Wrede, Werner, Am Blauen Stein H, 3340 Wolfenbüttcl<br />

Wright, Raymond, Salt-Lake-City/Utah 84108, 729 University Village<br />

Wulkopf, Kötbe, Studienrätin ao Do, Charlottenhöhe 15,3300 Braunschweig<br />

Zezschwitz, Friedrich von, Dro medo, Facharzt für innere Krankheiten, Porschestraße, Europahaus,<br />

3 I 80 Wolfsburg<br />

Zieglcr, Heinz, Kaufmann, Campestraße I, 3300 Braunschweig<br />

Ziemann, Werner, Studienrat, Berliner Straße 15, 3340 Wolfenbüttel<br />

Zimmermann, Eleonora, Stadtmarkt 15, 3340 Wolfenbüttel<br />

Zimmermann, Gottfried, Dro, Pastor, Paul-Jonas-Meier-Straße 34, 3300 Braunschweig<br />

Zöllner, Christian Wo, Dro, Oberstudienrat, Mellenraderweg, 13°3 Schinkel<br />

Zufall, Lieselotte, Harzblick 9,3307 Schöppenstedt<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Geschichte<br />

Bd. I. Meier, Heinrich: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig. 1904.<br />

Bd. z. Bode, Georg: Herkunft und Heimat Gunzelins von Hagen, des ersten<br />

Grafen von Schwerin. Der Forst von HasselfeIde, ein welfisches Allod.<br />

Zwei geschichtliche Studien. 191 z.<br />

Bd. 3. Kriegserinnerungen des Obersten Franz Morgenstern aus westfälischer<br />

Zeit. Herausgegeben von Heinrich Meier. 19U'<br />

Bd. 4. Mutke, Eduard: Helmstedt im Mittelalter. Verfassung, Wirtschaft, Topographie.<br />

1913.<br />

Bd. 5. Vollmer, Bernhard: Die Wollweberei und der Gewandsdmitt in der Stadt<br />

Braunschweig bis zum Jahre 167 I. 1913.<br />

Bd. 6. Festschrift für Paul Zimmermann zur Vollendung seines 60. Lebensjahres.<br />

1914.<br />

Bd. 7. Spies, Gustav: Geschichte der Hauptkirche B. M. V. in WoIfenbütteI. 1914.<br />

Bd. 8. Aus den Briefen der Herzogin Philippine Charlotte von Braunschweig<br />

173Z-1801. Mitgeteilt von Hans Droysen. Bd. I: 1731-1768. 1916.<br />

Bd. 9. Meier, P. 'J.: Der Streit Herzog Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig­<br />

W oIfenbütteI mit der Reichsstadt Goslar um den Rammelsberg. 1918.<br />

Bd. 10. Keilitz, Alfred: Die Wirkungen des Dreißigjährigen Krieges in den Witturns<br />

ämtern des Herzogtums Braunschweig-WolfenbütteI. 1938.<br />

Bd. I I. Biehringer, Frieda: Herzog Kar! I. von Braunschweig. 1910.<br />

Bd. 11. Behse, Arthur: Die juristische Fakultät der Universität Helmstedt im Zeitalter<br />

des Naturrechts. 1920.<br />

Bd.13. Böse,Otto: Die Revolution von 1848 in Braunschweig. 1948.<br />

Bd. 14. Beiträge zur Geschichte des Gerichtswesens im Lande Braunschweig. Hrsg.<br />

von Werner Spiep. 1954.<br />

Bd.15. Forschungen zur braunschweigischen Geschichte und Spradtkunde. Hrsg.<br />

von Fritz Timme. 1954.<br />

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Bd. 16. Eckert, Georg: Die Braunschweiger Arbeiterbewegung unter dem Sozialistengestz,<br />

I. Teil (1878-1884). 1961.<br />

Bd.17. Wiswe, Mechthild: Die Flurnamen des Salzgittergebietes. 1970.<br />

Bd. 18. Giesau, Peter: Die Benediktinerkirche St. Ägidien zu Braunschweig. Ihre<br />

Baugeschichte von 1278 bis 1478 und ihre Stellung in der deutschen Architektur<br />

des 13. bis 15. Jahrhunderts. 1970.<br />

Bd.19. Kleinau, Hermann: Die von Werle im Raum Braunschweig - Nordharz­<br />

Halberstadt. Ein Beitrag zur Geschichte der welfischen Dienstmannschaft<br />

und zur Pfalzenordnung. 1971.<br />

Bd. 10. Gruhne, Fritz: Auswandererlisten des ehemaligen Herzogtums Braunschweig<br />

ohne Stadt Braunschweig und Landkreis Holzminden 1846-1871.<br />

1971.<br />

Bd.1I. Knauf, Tassilo: Die Ardlitektur der Braunschweiger Stadtpfarrkirchen in<br />

der ersten Hälfe des 13. Jahrhunderts. 1974.<br />

Bd.11. Gerkens, Gerhard: Das fürstliche Lustsdlloß Salzdahlum und sein Erbauer<br />

Herzog Anton Ulridl von Braunsdlweig-Wolfenbüttel. 1974.<br />

Bd. 13. Braunsdlweigische Landesgesdlidlte im überblick. Im Auftrage des Braunsdlweigischen<br />

Gesdlichtsvereins herausgegeben von Richard Moderhack.<br />

I. Aufl. 1976.1. Aufl. 1977.<br />

Bd. 14. Sander, Julie: Kulturelles Leben in Mitteldeutsdlland im ersten Viertel des<br />

19. Jahrhunderts, dargestellt am Gästebudl der Industrie-Töchter-Sdlule in<br />

Blankenburg am Harz (1805-1838).1976.<br />

Von den Bänden 1-14 sind Bd. 1,4-7,9, 11-15 und 13, 1. Aufl., vergriffen.<br />

Vertrieb: Braunsdlweigischer Gesdlidltsverein e. V., Tausdlstelle,<br />

334 Wolfenbüttel, Forstweg 1 (Niedersädlsisdles Staatsardliv)<br />

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2505 364<br />

25. e. 73<br />

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31. 10.77<br />

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