08/09 - Evangelische Kirchen in Erfurt
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ER�URTER BLÄTTER<br />
Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
August/September ‘06 Jahrgang 16 Nummer 6
INHALT 2<br />
KOLUMNE 4<br />
Stefan Börner<br />
18. AUGUST 1976 –5<br />
SELBSTVERBRENNUNG<br />
Dr. Aribert Rothe<br />
GEDANKEN ZU O. B. 7<br />
Otfried Pappe<br />
RELIGIÖSES BRAUCHTUM 9<br />
Geburtstag des Christopherus<br />
THEMA: BLICK ÜBER DEN<br />
TELLERRAND<br />
Thomas M. Austel 10<br />
Siegfried Trackl 12<br />
Kar<strong>in</strong> Eisbrenner 13<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles 15<br />
Gert Schellhorn 16<br />
Matthias Sengewald 17<br />
Wolfgang Musigmann 18<br />
Gerta L<strong>in</strong>k 19<br />
Dr. Aribert Rothe 20<br />
THEATERGOTTESDIENST 22<br />
Dr. sc. Gerhard Begrich<br />
INTERKULTURELLE WOCHE 25<br />
REZENSION 27<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
RATSGYMNASIUM 29<br />
Vater Unser?<br />
ARIE AUS DEM JAHR 1736 31<br />
Michael Jahn<br />
DER BLAUE LADEN 32<br />
DENKMALP�LEGE 33<br />
Woche / Tag<br />
NACHRICHTEN 35<br />
AUGUSTINERKLOSTER 38<br />
Lothar Schmelz<br />
LESERBRIE�E 42<br />
IN�ORMATION<br />
Sonntagstipp Gottesdienst 24<br />
Term<strong>in</strong>e und Veranstaltungen 28<br />
<strong>Kirchen</strong>musik 30<br />
ESG 34<br />
CCR / EEB 36<br />
Kirche mit K<strong>in</strong>dern 41<br />
Diakonie 43<br />
CVJM / Offene Arbeit 46<br />
<strong>Evangelische</strong> Jugend 47<br />
KIRCHENKREIS KONKRET<br />
�akten vom Kreiskirchenrat<br />
Überzeugend und engagiert<br />
Johannes Brehm<br />
Seelsorge<br />
Geöffnete Innenstadtkirchen<br />
142. Geburtstag<br />
Petra Oelze<br />
Infoblatt<br />
ER�URTER BLÄTTER<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong><br />
Senior Andreas Eras<br />
Schmidtstedter Straße 42, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-55076-11 �ax -19<br />
<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
www.erfurt-kirche.de<br />
REDAKTIONSKREIS<br />
Thomas M. Austel, Margit �laschmann, Christ<strong>in</strong>e<br />
Gohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />
Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />
REDAKTION<br />
Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5507625, �ax 0361-5507619<br />
erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
VERANTWORTLICH<br />
Thomas M. Austel<br />
Schmidtstedter Ufer 22, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
(/�ax 0361-562<strong>08</strong>18<br />
thomas.austel@ekkps.de<br />
�OTOS<br />
Titel (<strong>Evangelische</strong> Andreaskirche <strong>Erfurt</strong>), S. 20, grüne<br />
Seiten 6: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 19: privat;<br />
grüne Seiten S. 5: Trappe; S. 6: Petra Oelze<br />
SATZ/TYPOGRA�IE<br />
Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />
99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong> (/�ax 0361-7913874<br />
DRUCK<br />
�a. �ehldruck, Brühler Straße 53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2252355, �ax 0361-2252365<br />
fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
VERTRIEB<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />
Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />
Konto-Nr. 8001510, BLZ 820 6<strong>08</strong> 00<br />
<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />
Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />
Autors wieder.<br />
Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.
Gebet aus der Kaufmannskirche am Anger <strong>Erfurt</strong><br />
Erbarmender Gott,<br />
„zu dir h<strong>in</strong> hast du uns geschaffen,<br />
und unruhig ist unser Herz,<br />
bis es ruhet <strong>in</strong> dir“. (August<strong>in</strong>us, Confessio, 1. Buch, S. 31)<br />
Wir beten für unser unruhiges Herz,<br />
dass es Ruhe f<strong>in</strong>de <strong>in</strong> dir.<br />
Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die wir lieben,<br />
dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />
Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die auf den<br />
Straßen und Plätzen unserer Stadt mite<strong>in</strong>ander spielen,<br />
mite<strong>in</strong>ander lernen,<br />
mite<strong>in</strong>ander arbeiten;<br />
und wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die auf den<br />
Straßen und Plätzen unserer Stadt Spielplätze suchen,<br />
Lehr- und Ausbildungsplätze suchen,<br />
Arbeitsplätze suchen,<br />
dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />
Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die bei uns zu<br />
Gast s<strong>in</strong>d,<br />
dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />
Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen der Völker auf<br />
unserer Erde,<br />
dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />
Wir beten für die unruhigen Herzen der Erschöpften,<br />
Kranken,<br />
Sterbenden.<br />
Lass alle von de<strong>in</strong>em �rieden leben,<br />
der uns <strong>in</strong> Christus Jesus begegnet.<br />
In se<strong>in</strong>em Namen beten wir geme<strong>in</strong>sam:<br />
UNSER VATER IM HIMMEL ...
KOLUMNE 4<br />
Prägendes Christentum<br />
Stefan Börner<br />
„Kultur, Denken und Seelenwelt des Abendlandes s<strong>in</strong>d durch das Christentum geprägt.“<br />
Wer wäre nicht spontan geneigt, diesem Satz zuzustimmen und dabei an all die Werte zu denken,<br />
die im christlichen Glauben begründet s<strong>in</strong>d: ethisch <strong>in</strong> den Zehn Geboten, <strong>in</strong> Jesu Bergpredigt und<br />
<strong>in</strong> den Gleichnissen. Wer dächte nicht an Mönche und Klöster. In jedem Dorf steht e<strong>in</strong>e Kirche im<br />
Mittelpunkt, und die Kunst- und Geistesgeschichte ist überhaupt nicht denkbar ohne biblische Motive,<br />
zu Kunstwerken gewordene �römmigkeit, Musik zum Lobe Gottes und – <strong>in</strong> Deutschland – die<br />
Sprache Luthers. Es ist alles <strong>in</strong> Allgeme<strong>in</strong>besitz übergegangen, aber die Ursprünge s<strong>in</strong>d christlich.<br />
Unsere Welt besteht <strong>in</strong> jeder Zelle aus christlicher Erbsubstanz.<br />
Als der Autor dieser Zeilen vor Jahr und Tag begann – e<strong>in</strong>e „Wende“ sollte noch e<strong>in</strong> Jahrzehnt lang<br />
tätig ersehnt werden –, sich <strong>in</strong> kirchlichen Gremien zu engagieren, dachte er ohne weiteres Überlegen,<br />
auch die Demokratie gehöre dazu. Beispielsweise besitze ich noch e<strong>in</strong> hektographiertes<br />
�altblättchen „6 x 3 Spielregeln für die Synodalen e<strong>in</strong>er Kreissynode“, mit dem Re<strong>in</strong>hard Höppner,<br />
damaliger Präses des Magdeburger <strong>Kirchen</strong>parlaments, den neuberufenen Vertretern ihre Pflichten,<br />
vor allem aber ihre Rechte erklärte. Ich lernte z.B. „Anträge zur Geschäftsordnung“ kennen und,<br />
dass ich vor der Abstimmung über me<strong>in</strong>en eigenen Antrag das Recht auf e<strong>in</strong> Schlusswort habe. Im<br />
Nachwort stand: „Die Synode ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de“ und lebt „von dem Geist Gottes, ohne den gute<br />
Beratungen nicht möglich s<strong>in</strong>d.“ In der Kirche habe ich gelernt, wie gut und wie wichtig Demokratie<br />
ist. Sie – die evangelische Kirche – hat mit dieser Lehre Gutes für die Menschen getan, denn<br />
Demokratie konnte man damals nirgendwo sonst erfahren.<br />
Und doch gehört die Demokratie mitnichten zu den Werten, die kirchlichen Ursprungs s<strong>in</strong>d. Im<br />
Gegenteil. Die Kirche stand beim Erwachen der abendländischen Demokratien noch auf der Gegenseite<br />
– mit ihren Obrigkeitsvorstellungen, die ihr von Gott gewollt schienen, mit ihrem Menschenbild,<br />
das ohne Unterschiede nicht auskam, alle<strong>in</strong> schon zwischen Männern und �rauen. Gewiss<br />
hat sie seit damals h<strong>in</strong>zugelernt, aber dennoch: Demokratie als Ordnung Gleichberechtigter<br />
und als Weg, über Abstimmung und Interessenausgleich zu geme<strong>in</strong>samen, womöglich gottgefälligen<br />
Beschlüssen zu gelangen, liegt der Kirche nicht im Blute.<br />
Ob man es ihr, die von jeher und aus gewissermaßen „familiären“ Gründen e<strong>in</strong> Hort der Hierarchie<br />
war, wohl manchmal noch anmerkt?<br />
Wo demokratische und hierarchische Strukturen gleichzeitig existieren und e<strong>in</strong>ander angepasst,<br />
mite<strong>in</strong>ander verwoben werden müssen, s<strong>in</strong>d zwischenmenschliche Probleme unausweichlich. Das<br />
gilt <strong>in</strong> allen organisierten Verbänden (wenn sie nicht von vornhere<strong>in</strong> autoritär aufgebaut s<strong>in</strong>d), also<br />
auch unter Christengeschwistern, <strong>in</strong> der Kirche. Bei uns wird es noch etwas kurioser dadurch, dass<br />
<strong>in</strong> der Hierarchie viele �reiwillige ehrenamtlich mitarbeiten, die sich e<strong>in</strong>erseits schwerlich <strong>in</strong> Weisungsstrukturen<br />
e<strong>in</strong>sperren lassen, andererseits dar<strong>in</strong> durchaus folgenreich handeln können, und<br />
oftmals ganz gern. Und dazu haben wir alle unterschiedlich gemischte Persönlichkeiten, laut und<br />
leise, dom<strong>in</strong>ant und dezent, schnell und bedächtig, selbstbewusst und aufmerksam für Andere, auf<br />
die Richtung bedacht und auf die �e<strong>in</strong>heiten. – „Zwei Seelen wohnen, ach, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Brust“, sagt<br />
�aust, und auch der Kolumnenschreiber weiß aus Erfahrung, wovon er spricht.<br />
Aber e<strong>in</strong>es sollten wir dennoch nicht machen: Konfliktpotenzial, das so entstehen kann, aus dem<br />
Bedürfnis nach geschwisterlicher E<strong>in</strong>tracht im versöhnten Geiste Jesu zu ignorieren, zu verdrängen.<br />
Das kann ke<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>ander unter Christenschwestern und -brüdern se<strong>in</strong>, das die Harmonie <strong>in</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>schaft über den Seelenfrieden E<strong>in</strong>zelner stellt. Die Geme<strong>in</strong>schaft der Heiligen bewährt sich<br />
erst dort, wo jeder akzeptiert und geliebt ist trotz, ne<strong>in</strong>: wegen se<strong>in</strong>er Eigenart, die e<strong>in</strong> Beitrag ist zur<br />
�arbigkeit des Gesamtbildes. Kann man das „christliche Demokratie“ nennen?<br />
(Und die sollte der Kirche doch im Blute liegen...)
5 ZEITGESCHEHEN<br />
18. August 1976 –<br />
Selbstverbrennung<br />
Dr. Aribert Rothe<br />
Das Jahr 1976. Ich kann diese Jahreszahl<br />
mit vier Worten beschreiben: Anspannung,<br />
Aufregung, Wut, Mut.<br />
In der zweiten Hälfte der 70er Jahre kam<br />
<strong>in</strong> der DDR frischer Gegenw<strong>in</strong>d auf. Zwei<br />
Namen stehen als Auslöser dafür. Sie wurden<br />
zu geliebten und gehassten Symbolen:<br />
Biermann und Brüsewitz. Ausweisung und<br />
Selbstverbrennung waren zwei extreme<br />
Kennzeichen der schwül lastenden Atmosphäre<br />
im Lande. E<strong>in</strong> Vergleich beider Männer<br />
und ihrer Haltungen ist nicht ganz e<strong>in</strong>fach.<br />
Kritische Leute unterschieden damals<br />
zwischen Reaktionären und Oppositionellen.<br />
In beiden Richtungen konnte man aufrechte<br />
Menschen treffen. Aber für mich trafen<br />
nur Biermanns Lieder den subversiven<br />
Nerv der Zeit, und Brüsewitz’ selbstmörderische<br />
Courage kam mir zunächst ziemlich<br />
weltfremd vor.<br />
In me<strong>in</strong>em �alle ist ‘76 auch e<strong>in</strong>e Lebensmarke<br />
– die eigene Schnittstelle zwischen<br />
Staat und Kirche. Erstes Examen bedeutete<br />
nicht nur Ende des Studentenlebens sondern<br />
auch beruflicher E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Sonderwelt<br />
der Kirche mit ihren Chancen der<br />
�reiheit, e<strong>in</strong>er fasz<strong>in</strong>ierenden Botschaft und<br />
seltsamen Eigenregeln. Wenn ich da professionell<br />
mitmachen wollte, musste ich<br />
den bürgerlichen Amtstalar anziehen. Und<br />
darauf hatte ich mich vorsichtig e<strong>in</strong>gestellt.<br />
Nun hatte e<strong>in</strong> künftiger Kollege se<strong>in</strong>en Talar<br />
auf dem Zeitzer Markt angezogen und<br />
sich dar<strong>in</strong> angezündet. Das durchschlug<br />
alle Regeln von Dr<strong>in</strong>nen und Draußen,<br />
Ruhe und Ordnung, Kritischse<strong>in</strong> und Stillehalten.<br />
Was als Motto auf dem Plakat<br />
stand, das er entrollte, bevor er <strong>in</strong> �lammen<br />
stand, hielten Staat und Kirche per-<br />
fekt unter der Glocke. Ich habe es wohl erst<br />
nach der Wende erfahren: „�unkspruch an<br />
alle. Kirche <strong>in</strong> der DDR klagt den Kommunismus<br />
an wegen Unterdrückung <strong>in</strong> Schulen<br />
an K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen.“<br />
Es war klar: Dieser unbekannte Dorfpastor<br />
klagte auch die Kirche an mit se<strong>in</strong>er provokativen<br />
Verzweiflungstat. Wie e<strong>in</strong>sam<br />
und alle<strong>in</strong> gelassen muss er sich gefühlt<br />
haben! E<strong>in</strong> Kesseltreiben lief gegen ihn und<br />
gegen se<strong>in</strong>en schönen großen Spielplatz,<br />
den schönsten Spielplatz <strong>in</strong> der ganzen<br />
DDR, den von Staats wegen ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d im<br />
Dorf betreten sollte. Auch se<strong>in</strong>e Tochter<br />
Esther traf es, die beste Schüler<strong>in</strong> im Kreis,<br />
die wegen ihres offen bezeugten Glaubens<br />
nicht zur Gymnasialstufe der Erweiterten<br />
Oberschule zugelassen wurde. Ich kannte<br />
diese E<strong>in</strong>zelheiten im August 1976 noch<br />
nicht, aber jeder kannte diese Konfliktfelder<br />
und Tabus, die hier offenbar e<strong>in</strong>er nicht<br />
mehr geschickt umgehen wollte sondern<br />
direkt angriff, ohne geduldig die Gesprächsbereitschaft<br />
der staatlichen Herren<br />
für <strong>Kirchen</strong>fragen oder der kirchlichen<br />
Herren Stolpe und Co. abzuwarten.<br />
Ich arbeitete damals als Grafiker beim Leipziger<br />
Messeaufbau, als ich davon hörte,<br />
und es gab genug Stoff zu reden unter den<br />
Bauleuten. Die meisten waren sich e<strong>in</strong>ig:<br />
Dieser brennende Pastor war völlig übergeschnappt.<br />
Me<strong>in</strong> �reund und ich mussten<br />
ihn als Christen verteidigen. Und deshalb<br />
beschlossen wir, unbed<strong>in</strong>gt zur Beerdigung<br />
zu fahren. Uns bewegten drei �ragen:<br />
Würden wir überhaupt den �riedhof erreichen,<br />
um unsere Solidarität zum Ausdruck<br />
zu br<strong>in</strong>gen? Ist Brüsewitz vielleicht doch<br />
Psychopath oder Sektierer? Und würden<br />
die <strong>Kirchen</strong>oberen sich h<strong>in</strong>ter ihn oder gegen<br />
ihn stellen oder taktiererisch „herumeiern“,<br />
wie wir damals gern sagten?<br />
Der traurige Tag brachte e<strong>in</strong>ige positive<br />
Überraschungen. Vor allem hatten wir es<br />
tatsächlich geschafft, nach Rippicha durch<br />
zu kommen. Wir fuhren <strong>in</strong> beklecksten<br />
Malerklamotten auf dem Motorroller, <strong>in</strong> der
ZEITGESCHEHEN 6<br />
Tasche schwarze Trauerkleidung, wurden<br />
viermal angehalten, kontrolliert und streng<br />
befragt. Mit märchenhaften Lügen kamen<br />
wir durch. Später hörten wir von vielen,<br />
die beh<strong>in</strong>dert worden waren und sogar<br />
umkehren mussten. Übrigens trafen wir<br />
auch das ARD-Team und erklärten ihnen<br />
den Weg – zwei M<strong>in</strong>uten später wurden<br />
wir darüber kurz verhört.<br />
In Rippicha war der �riedhof buchstäblich<br />
schwarz voller Menschen. Es herrschte e<strong>in</strong>e<br />
gespenstische Stille, und ich glaube, auch<br />
die Vögel schwiegen. Reihenweise standen<br />
die Autos im Dorf. H<strong>in</strong>ter den geschlossenen<br />
�enstern der Schule standen Kopf an<br />
Kopf dunkle Gestalten – e<strong>in</strong>e Hundertschaft,<br />
um das Volk zu bewachen. Wir zogen<br />
uns h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Busch um und kamen<br />
gerade noch zurecht, um den Zug der<br />
vielen Pfarrer und Pastor<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> ihren<br />
schwarzen Talaren zu sehen. Auf e<strong>in</strong>mal<br />
begriff ich etwas davon, welch solidarischen<br />
S<strong>in</strong>n diese Tracht machen konnte.<br />
Die Ansprache von Propst Bäumer war die<br />
zweite Überraschung. E<strong>in</strong>e solche warme<br />
und kluge Anteilnahme hatte ich nicht erwartet.<br />
Immerh<strong>in</strong> war es im Bewusstse<strong>in</strong><br />
des Dorfes noch nicht lange her, dass<br />
Selbstmörder nur außerhalb des Gottesackers<br />
bestattet werden durften. Jetzt hatte<br />
ihr Pastor eigenhändig drei Tage vorher se<strong>in</strong><br />
Grab an der Mauer ausgehoben.<br />
Im Anschluss an die Trauerfeier beobachteten<br />
wir, wie <strong>Kirchen</strong>leute Interviews gegenüber<br />
Westmedien strikt ablehnten.<br />
Auch ich zog mich diskret zurück, während<br />
me<strong>in</strong> �reund sehr deutliche Worte <strong>in</strong>s<br />
Mikrofon sprach. Die Atmosphäre war sehr<br />
bewegt. Viele we<strong>in</strong>ten. Mir machte dieser<br />
Tag Mut auf die Arbeit <strong>in</strong> dieser widersprüchlichen<br />
und lebendigen Kirche.<br />
Dann begann die Verleumdungskampagne<br />
<strong>in</strong> den gleichgeschalteten Zeitungen.<br />
Das SED-Zentralorgan „Neue Deutschland“<br />
eröffnete die Hatz am 31. August, das<br />
CDU-Zentralorgan „Neue Zeit“ setzte es<br />
tags darauf <strong>in</strong> widerlicher Weise fort. Die-<br />
se Artikel wurden dann überall <strong>in</strong> den Bezirken<br />
nachgedruckt. Wenn auch die wenigsten<br />
alles glaubten, was da geschrieben<br />
stand, so blieb doch e<strong>in</strong>iges vom Schmutz<br />
hängen. Wir erzählten möglichst vielen<br />
Leuten von unseren E<strong>in</strong>drücken. Die meisten<br />
Gesprächspartner hatten Vorurteile gegen<br />
Brüsewitz oder die Kirche, ohne nun<br />
deshalb den Staat zu lieben. Die Westmedien<br />
konnten die fehlende Öffentlichkeit<br />
nicht ersetzen, aber doch die gröbsten<br />
Phantasien korrigieren.<br />
Ab September arbeitete ich dann als Vikar<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de und stieß hier auf<br />
e<strong>in</strong>e relativ differenzierte Gegenöffentlichkeit.<br />
Zum <strong>in</strong>nerkirchlichen Dienstgebrauch<br />
gab es viel hektographiertes Material. Mittels<br />
Schnell<strong>in</strong>formationen der verschiedenen<br />
kirchlichen Ebenen und Arbeitszweige<br />
lief die Debatte <strong>in</strong>tern weiter. Wer nicht<br />
stärker <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de verankert war<br />
und zum Beispiel die Kanzelabkündigung<br />
gehört hatte, war freilich auf allgeme<strong>in</strong>e<br />
Legenden angewiesen.<br />
In den nächsten Jahren war ich mehrmals<br />
<strong>in</strong> Brüsewitz’ Dorf und besuchte auch se<strong>in</strong>e<br />
�amilie. Besonders dankbar b<strong>in</strong> ich für<br />
die Gespräche mit �rau Brüsewitz und ihre<br />
Art, von ihrem Mann und se<strong>in</strong>er Entscheidung<br />
zu reden. Wir machten mit Konfirmanden<br />
Radtouren zum Grab und standen<br />
ergriffen vor den selbstgeschriebenen<br />
Kranzschleifen mit Unterschriften aus allen<br />
Teilen der DDR. E<strong>in</strong>e authentische Mischung<br />
aus Pietät und Protest. Außerdem<br />
organisierten wir Rüstzeiten im Nachbardorf<br />
Gladis. E<strong>in</strong>e Zeit lang wollten wir dort<br />
im Pfarrhaus e<strong>in</strong>e christliche Kommune e<strong>in</strong>richten<br />
als Treffpunkt offener Arbeit im Geist<br />
von Taizé. Das wurde aber unmöglich gemacht.<br />
Wenn wir auf den unkonventionellen<br />
Spielplatz g<strong>in</strong>gen, den Brüsewitz gebaut<br />
hatte, beschlich uns immer das mulmige<br />
Gefühl, gefilmt zu werden. Nie trafen<br />
wir e<strong>in</strong>en Menschen auf der Rippichaer<br />
Straße.<br />
Ich glaube, Brüsewitz hat vor dreißig Jah-
7 ZEITGESCHEHEN<br />
ren das Se<strong>in</strong>e dazu getan, dass der ostdeutsche<br />
Protestantismus <strong>in</strong> vitalen Teilen se<strong>in</strong>en<br />
Charakter wieder ernster nahm, Bekenntnis<br />
auch als Protest zu leben, wirklich<br />
protestantisch zu se<strong>in</strong>. Len<strong>in</strong>isten und<br />
Parteibürokraten, Christen und <strong>Kirchen</strong>funktionäre<br />
schreckten auf und konnten<br />
nicht e<strong>in</strong>fach so weitermachen. Und wenn<br />
die evangelische <strong>Kirchen</strong>geschichte <strong>in</strong> der<br />
DDR e<strong>in</strong>e Seite im Lexikon erhalten sollte,<br />
denke ich, kriegt Brüsewitz e<strong>in</strong>en Satz.<br />
Gedanken zu O.B. oder<br />
das Er<strong>in</strong>nern an die<br />
Er<strong>in</strong>nerung<br />
Otfried Pappe<br />
Er<strong>in</strong>nerungen lösen Gefühle aus, Gefühle<br />
prägen Er<strong>in</strong>nerungen.<br />
Wenn ich mich an Herrn B. er<strong>in</strong>nere, dessen<br />
Name zum Synonym für den Widerstand<br />
von Christen gegen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tolerantes<br />
und auch unmenschliches politisches System<br />
gemacht wurde, dann muss ich mich<br />
daran er<strong>in</strong>nern, dass ich mich er<strong>in</strong>nern und<br />
nicht verdrängen soll.<br />
Aber an was?<br />
An das, was die Er<strong>in</strong>nerung bis heute<br />
zuweilen mit mir macht, die schon längst<br />
Erlebtes <strong>in</strong> Bilder und �ragmente gefasst,<br />
überlagert von Emotionen? Oder s<strong>in</strong>d es die<br />
Spuren, die dem Erlebten am nächsten<br />
kommen wollen, mir das Vergessen verweigern?<br />
Zeitz ist die Stadt me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit, Schulzeit<br />
und anbrechenden Jugend. 1977 habe<br />
ich ihr den Rücken gekehrt und es war e<strong>in</strong>er<br />
der befreiendsten Augenblicke me<strong>in</strong>es<br />
Lebens. Der Stadt und den Menschen dort<br />
werde ich mit dieser Erfahrung sicher nicht<br />
gerecht. Aber ich glaubte zurückzulassen,<br />
was ich an Bedrängungen bis heute<br />
jederzeit aus me<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung herausrufen<br />
kann.<br />
Herrn K., der im Schulunterricht die ideo-<br />
logische Leitl<strong>in</strong>ie für die zukünftige Lebensgestaltung<br />
formulierte. E<strong>in</strong> klarer Dualismus<br />
von Rot und Schwarz, der damals nicht nur<br />
harte Grenzen durch die Kont<strong>in</strong>ente zog,<br />
auch durch die Schulklasse, deren Teil ich<br />
war. Ich gehörte zu den Schwarzen, auch<br />
wenn ich zu dieser Standortbestimmung<br />
weder befragt noch gehört wurde. Der<br />
Sohn e<strong>in</strong>es Pfarrers konnte nur e<strong>in</strong> Schwarzer<br />
se<strong>in</strong>, also e<strong>in</strong>er, der nicht zu den Siegern<br />
gehörte.<br />
Herr K. ließ unter se<strong>in</strong>en Schülern daran<br />
ke<strong>in</strong>en Zweifel aufkommen, obgleich er<br />
die Hoffnung formulierte, auch mir könne<br />
sich der richtige Weg noch erschließen.<br />
E<strong>in</strong>ige me<strong>in</strong>er Mitschüler verstanden dies<br />
als Aufforderung, mich mit gewissem Nachdruck<br />
auf diesen Weg zu weisen.<br />
Herr K. war es auch, der im September<br />
1976 dr<strong>in</strong>gend me<strong>in</strong>e Unterstützung<br />
brauchte, was mich doch sehr überraschte.<br />
E<strong>in</strong> unglaubliches Ereignis hatte die<br />
Kreisstadt Zeitz erschüttert. Die Wellen dieser<br />
Erschütterung breiteten sich über das<br />
ganze Land aus und überwanden mühelos<br />
Grenzen, die für die Ewigkeit bestimmt<br />
waren. Erklärungen wurden geschmiedet.<br />
Auch vor uns Schülern, denn Herr B. hatte<br />
sich am 18. August <strong>in</strong> Zeitz auf e<strong>in</strong>em öffentlichen<br />
Platz mit Benz<strong>in</strong> übergossen und<br />
entzündet. Schon am ersten Schultag die<br />
ersten Erklärungsversuche.<br />
„Nun sag doch mal“, so forderte mich Herr<br />
K. im Staatsbürgerkundeunterricht auf, „der<br />
Brüsewitz war doch geisteskrank! Du hast<br />
ihn doch gekannt. Der ist doch mit Sturzhelm<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Trabant gefahren“.<br />
„Das stimmt nicht“, mehr brachte ich nicht<br />
heraus, mehr war dann auch nicht mehr<br />
gefragt. Die Erklärung war geschmiedet,<br />
gleich, was ich antworten würde. In gewisser<br />
Weise stimmte es auch, Oskar Brüsewitz<br />
war ver-rückt. Er hatte es gewagt, den<br />
ihm zugewiesenen Platz zu verlassen.<br />
Mehrfach konnte ich ihn als Gast <strong>in</strong> unserer<br />
�amilie erleben. Me<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nern sieht<br />
e<strong>in</strong>en großen schlanken Mann, der <strong>in</strong>
ZEITGESCHEHEN 8<br />
gleich bleibender Regelmäßigkeit die blonden<br />
Haare se<strong>in</strong>es Scheitels mit der Hand<br />
zur Seite wegstrich. Beim Erzählen holte<br />
er immer tief Luft und se<strong>in</strong>e Redepausen<br />
schienen das Wort erst zu suchen, welches<br />
er aussprechen wollte. Immer um den Menschen<br />
werbend mit dem schmalen Lächeln,<br />
dass se<strong>in</strong> Gesicht nicht verließ. So hat sich<br />
se<strong>in</strong> Bild <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung geprägt. Wie<br />
auch e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>defest <strong>in</strong> Rippicha, dem<br />
Ort se<strong>in</strong>es Wirkens und wohl noch mehr.<br />
Die Wiese des Pfarrgartens wurde zum<br />
�ußballfeld erklärt und jeder Torerfolg mit<br />
e<strong>in</strong>em Karnickel belohnt, die Brüsewitz aus<br />
den eigenen Ställen holte.<br />
Es s<strong>in</strong>d wenige persönliche Begegnungen,<br />
die me<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nern festgehalten hat. Überlagert<br />
und geprägt aber von den Ereignissen<br />
um die Person Brüsewitz.<br />
Se<strong>in</strong> Aktionismus, der Mitte der Siebzigerjahre<br />
<strong>in</strong> vieler Munde war, verschaffte mir<br />
Genugtuung. Endlich e<strong>in</strong>er, der sich nicht<br />
alles gefallen ließ, der nicht mit stummer<br />
Verweigerung, sondern mit offenem Protest<br />
antwortete.<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Blick auf das aus Neonröhren<br />
gefertigte Leuchtkreuz bei Nacht ist mir <strong>in</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerung. Es zierte den Kirchturm von<br />
Rippicha und sprach e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Sprache:<br />
Ich will nicht schweigen.<br />
Dieses Kreuz war für andere e<strong>in</strong> Ärgernis.<br />
Brüsewitz hat, soweit sagt es me<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nern,<br />
um dieses Neonkreuz gerungen, das doch<br />
ke<strong>in</strong>e Duldung f<strong>in</strong>den sollte. So habe ich<br />
es empfunden und hätte es ebenso getan,<br />
wenn alle<strong>in</strong> die Spitze des Kirchturms bei<br />
Nacht im Sche<strong>in</strong>werferlicht erstrahlt wäre.<br />
Mit dem Namen Brüsewitz verband ich<br />
damals e<strong>in</strong>e stille Bewunderung wegen<br />
se<strong>in</strong>es Mutes, aber auch Existenzängste.<br />
Die �olgen se<strong>in</strong>es Rufens blieben mir nicht<br />
verborgen. In den Gesprächen me<strong>in</strong>er Eltern<br />
erfuhr ich von stundenlangen Verhören<br />
durch die Stasi, die Brüsewitz und se<strong>in</strong>e<br />
�amilie erdulden mussten. Und davon,<br />
dass kirchliche Verantwortungsträger e<strong>in</strong>e<br />
distanzierte Haltung zu ihm e<strong>in</strong>nahmen.<br />
Der Mensch Brüsewitz war für mich damals<br />
h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>en teilweise spektakulären Aktionen<br />
nur wenig erkennbar. Er besaß aber<br />
für mich e<strong>in</strong>e erkennbare Präsenz durch<br />
se<strong>in</strong>e Aktionen, deren Zeuge ich selber gar<br />
nicht gewesen b<strong>in</strong>.<br />
Er war Gesprächsthema.<br />
Auch für mich, der ich doch nur am Rand<br />
der ganzen Ereignisse stand, war e<strong>in</strong>e<br />
wachsende Spannung um die Person Oskar<br />
Brüsewitz zu spüren. Rippicha solle er<br />
verlassen, hieß es dann. Dass er nicht wollte<br />
und wahrsche<strong>in</strong>lich auch nicht konnte,<br />
sich dagegen wehrte, war auch am Rand<br />
der Ereignisse stehend zu erfahren.<br />
�ür mich war diese Zeit, ich war im 9.<br />
Schuljahr, e<strong>in</strong>e Zeit heftiger ideologische<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>in</strong> der Klasse. Ausgetragen<br />
wurde sie aber auf der persönlichen<br />
Ebene und formulierte klare �e<strong>in</strong>dbilder.<br />
Es war abzusehen, dass unsere �amilie<br />
Zeitz verlassen würde.<br />
Me<strong>in</strong> letztes Schuljahr aber wollte ich dennoch<br />
<strong>in</strong> Zeitz absolvieren, mich nicht verdrängen<br />
lassen, obgleich e<strong>in</strong> Schulwechsel<br />
nach <strong>Erfurt</strong> möglich war.<br />
Im Sommer 1976 bauten me<strong>in</strong>e Eltern <strong>in</strong><br />
<strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong> Haus, das wir e<strong>in</strong> Jahr später beziehen<br />
wollten.<br />
Es war wohl der 20. August, �reunde aus<br />
Zeitz besuchten uns. Noch hatten wir<br />
nichts von den Wellen des Ereignisses zwei<br />
Tage zuvor gespürt. So traf uns die Nachricht<br />
von der Selbstverbrennung Oskar Brüsewitz<br />
mit voller Wucht.<br />
Nach Zeitz zurückgekehrt, g<strong>in</strong>g ich gleich<br />
an den Ort, um den sich schon unzählige<br />
Berichte und Geschichten bildeten.<br />
Er lag der Michaeliskirche näher als dem<br />
gegenüberliegenden Rathaus, das auch<br />
Kreisparteileitung und Polizeirevier beherbergte.<br />
Die Brandspuren s<strong>in</strong>d hartnäckig.<br />
Herr K: „B. war verrückt, die Kirche wollte<br />
ihn doch auch nicht mehr.“<br />
Damals war ich 15 Jahre jung.
9 RELIGIÖSES BRAUCHTUM<br />
22. September – Geburtstag<br />
des Christopherus<br />
Wenn wir den <strong>Erfurt</strong>er Dom betreten, fällt<br />
unser Blick bald auf e<strong>in</strong> 8,80 x 5,95 m<br />
großes Wandgemälde an der Südwand des<br />
Domes, das 1499 mit Ölfarbe auf Sandste<strong>in</strong><br />
gemalt wurde. Es zeigt den heiligen<br />
Christopherus, den Christusträger. Um<br />
Christopherus ranken sich viele Legenden.<br />
E<strong>in</strong>em Christophoros, ist nach e<strong>in</strong>er Inschrift<br />
am 22. September 454 e<strong>in</strong>e Kirche<br />
<strong>in</strong> Chalkedon geweiht worden, weshalb<br />
von e<strong>in</strong>em Martyrer dieses Namens auszugehen<br />
ist. Ohne dass es jedoch gesicherte<br />
Daten zu diesem Christophoros<br />
gab, bildeten sich um ihn Legenden, die<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en östlichen und e<strong>in</strong>en westlichen<br />
Zweig aufspalteten. Nach e<strong>in</strong>er<br />
Handschrift des 8. Jahrhunderts berichtet<br />
der Osten von e<strong>in</strong>em Menschen fressenden<br />
Kynokephalen Reprobus, der <strong>in</strong> der<br />
Taufe den Namen Christophoros und die<br />
menschliche Sprache erhält. Als Missionar<br />
<strong>in</strong> Lykien tätig bestätigt ihn Gott durch<br />
e<strong>in</strong>en grünenden Stab. Se<strong>in</strong> Martyrium<br />
erleidet er nach �olter durch Enthauptung.<br />
Zum Westen h<strong>in</strong> verbreitete sich die Christophoros-Legende<br />
entlang der byzant<strong>in</strong>ischen<br />
Pilgerstraße. Der Heilige wurde<br />
zum Riesen. Im 13. Jahrhundert wird aus<br />
Christophoros lat. Christoforus, Christopherus,<br />
der nur dem mächtigsten Herrn<br />
dienen will. Als Eremit dient er Gott, <strong>in</strong>dem<br />
er Pilger durch e<strong>in</strong>en reißenden �luss<br />
trägt. Dabei trifft er auf Christus, verborgen<br />
<strong>in</strong> der Gestalt e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. Unter der<br />
Last des K<strong>in</strong>des droht Christopherus zusammenzubrechen.<br />
Da offenbart sich ihm<br />
Christus und tauft ihn im �luss. Die Gottesbegegnung<br />
wird durch e<strong>in</strong>en „grünenden<br />
Stab“ bestätigt. Diese aus den Südalpen<br />
stammende Legendenvariante wird<br />
auf dem Weg zum Norden um das Motiv<br />
des �ährdienstes und die Begegnung e<strong>in</strong>es<br />
Heiligen mit Christus erweitert. Im<br />
Westen wird Christopherus zu e<strong>in</strong>em populären<br />
Heiligen, e<strong>in</strong>em der Vierzehn<br />
Nothelfer. Se<strong>in</strong>e Verehrung verbreitet sich<br />
über ganz Europa, ist ab dem 16. Jahrhundert<br />
auch <strong>in</strong> Amerika präsent. Angerufen<br />
wird er als Helfer <strong>in</strong> Gefahr, bei<br />
Unwetter und Dürre. Se<strong>in</strong>es �ährdienstes<br />
wegen galt er als Patron der Pilger und<br />
Reisenden, Schiffer und �uhrleute. Das<br />
Stabwunder machte ihn zum Patron der<br />
Gärtner. Heute ist Christopherus vor allem<br />
als Schutzpatron im Straßenverkehr<br />
bekannt; se<strong>in</strong>e Plakette ist <strong>in</strong> vielen Autos<br />
angebracht. Zahlreiche Rettungshubschrauber<br />
tragen se<strong>in</strong>en Namen.<br />
Der Gedanke an den eigenen Tod beschäftigte<br />
den mittelalterlichen Menschen über<br />
alle Maßen. Die sprichwörtliche Sterbensangst<br />
war ganzjährig und lebenslänglich<br />
präsent. Dagegen versuchte man sich abzusichern.<br />
Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert<br />
galt der Anblick des heiligen Christopherus<br />
als sicherer Lebensschutz bis<br />
zum Abend, als Schutz vor e<strong>in</strong>em unvorhergesehenen<br />
Tod. Ritter brachten deshalb<br />
e<strong>in</strong> Bild des Christopherus an der Innenseite<br />
ihres Schildes an, Bürger malten ihn<br />
auf die Innenseite der Stadttore. Vor allem<br />
fand sich der Heilige überlebensgroß<br />
<strong>in</strong> oder an fast jeder Kirche wieder – gemalt<br />
oder als Plastik –, damit jeder Gottesdienstbesucher<br />
auch beim Besuch der<br />
Kirche des heiligen Christopherus<br />
ansichtig wurde. In e<strong>in</strong>er Redensart lebt<br />
das Wesen des Heiligen weiter: „Er hat<br />
e<strong>in</strong>en Christoffel, der ihn über Wasser<br />
trägt“, benutzt das legendarische Bild des<br />
heiligen Christopherus, um auszudrücken,<br />
dass e<strong>in</strong>er Hilfe gewährt, zu der der Betroffene<br />
selbst nicht <strong>in</strong> der Lage ist.<br />
Aus „Religiöses Brauchtum“ von Dr.theol.<br />
Manfred Becker-Huberti – bearbeitet von<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles
THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 10<br />
Verlässlich geöffnete<br />
Stadtkirchen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />
Thomas M. Austel<br />
Die Stadtkirchenarbeit <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> nach 1990<br />
f<strong>in</strong>det ihre Geschichte <strong>in</strong> der Geschichte<br />
von der Konsultation des Bundes der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der DDR im September<br />
1977 <strong>in</strong> Meißen. Die Konsultation hat<br />
gezeigt, „wie wichtig es ist, an diesen �ragen<br />
weiterzuarbeiten“. An dieser Konsultation<br />
nehmen sieben Vertreter der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />
teil (Magdeburg, Halberstadt, Halle,<br />
Wittenberg, Eisleben). Neben der katholischen<br />
Hofkirche Dresden haben aus <strong>Erfurt</strong><br />
teilgenommen der katholische Mariendom<br />
und die katholische Severikirche.<br />
In se<strong>in</strong>em Tagungsbericht schreibt Oberkonsistorialrat<br />
Dr. Eberhard Schmidt:<br />
„Während wir also dabei s<strong>in</strong>d, aus unseren<br />
großen Bauwerken auszuziehen und<br />
uns <strong>in</strong> die Atmosphäre des Klubraums<br />
zurückziehen, überrascht uns Gott mit<br />
unerwarteten Aufgaben und Möglichkeiten.<br />
Unsere großen City- und Domkirchen<br />
gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Bevölkerung und im Tourismus<br />
e<strong>in</strong>e zunehmende Bedeutung.“<br />
Beratungen durch die Projektstelle O��E-<br />
NE KIRCHEN <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />
und Überlegungen der evangelischen<br />
Andreas-, Kaufmanns- und Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
und des <strong>Evangelische</strong>n August<strong>in</strong>erklosters<br />
führen zu dem Konzept Modellprojekt<br />
GE��NETE KIRCHEN ER-<br />
�URT. Das Konzept ist Entscheidungsgrundlage<br />
für den Kreiskirchenrat des<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>, der<br />
das Modellprojekt beschließt und als Projektträger<br />
den Projektantrag auf �örderung<br />
stellt.<br />
Das Modellprojekt GE��NETE KIR-<br />
CHEN ER�URT 2002-2005 präsentiert e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames Ersche<strong>in</strong>ungsbild territorial<br />
aufgestellter <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den. Gegenüber<br />
städtischer Unübersichtlichkeit<br />
erhält Religion <strong>in</strong> der Stadt erkennbare<br />
Gestalt, wo Stadtkirchen ihre Ressourcen<br />
<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen Projekten bündeln. Geöffnete<br />
Stadtkirchen werden Thema der<br />
<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de und der Stadtöffentlichkeit.<br />
Teilhabe an Leben und Kommunikation<br />
<strong>in</strong> der Stadt erschließt Wege für Menschen<br />
und Wahrnehmungen der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />
unter und gegenüber anderen.<br />
Wenn das Theater <strong>Erfurt</strong> 118.152, das<br />
Kultur- und Kongresszentrum Kaisersaal<br />
124.000, der Thür<strong>in</strong>ger Zoopark 288.889,<br />
die <strong>Erfurt</strong>er Gartenbau Ausstellung (ega)<br />
630.000, die Messe <strong>Erfurt</strong> 500.000 und<br />
die Stadt- und Regionalbibliothek 592.224<br />
Besuchende im Jahr 2003 zählen, dann<br />
zählen die vier geöffneten <strong>Erfurt</strong>er evangelischen<br />
Stadtkirchen 202.404 Besuchende<br />
im Jahr 2003. Dabei s<strong>in</strong>d nicht<br />
erfasst die Michaelis- und Reglerkirche,<br />
die Ägidienkirche der Evangelisch Methodistischen<br />
Kirche und die römisch-katholischen<br />
<strong>Kirchen</strong>, darunter der Mariendom<br />
und die St. Severikirche.<br />
Im Vergleich zu den 202.404 Besuchenden<br />
der GE��NETE KIRCHEN ER�URT<br />
2003 verzeichnet die statistische Übersicht<br />
16.722 Besuchende der Gottesdienste<br />
am Heilig Abend 2003 im gesamten<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong>. In der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />
Sachsen s<strong>in</strong>d es 342.300 Besuchende der<br />
Gottesdienste am Heilig Abend 2003.<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss des<br />
Modellprojekts GE��NETE KIRCHEN<br />
ER�URT 2002-2005 <strong>in</strong> Verantwortung des<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong> ist<br />
e<strong>in</strong>e zertifizierte Qualität h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
verlässlichen Öffnung der Stadtkirchen<br />
und der Mitarbeitenden gebildet worden.<br />
Diese Qualität ist zu erhalten und bedarf<br />
der Hege und Pflege. In diese Qualität
11 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
s<strong>in</strong>d weitere evangelische Stadtkirchen –<br />
Michaeliskirche und Reglerkirche – zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Dazu ist e<strong>in</strong> Prozess zu <strong>in</strong>itiieren,<br />
der für die Gremien der Träger, die<br />
Geme<strong>in</strong>dekirchenräte und den Kreiskirchenrat<br />
zu entscheidungsfähigen Beschlussvorlagen<br />
führt.<br />
Die Zahl der Besuchenden <strong>in</strong> Geöffneten<br />
<strong>Kirchen</strong> bedarf der verlässlichen statistischen<br />
Abbildung. Ebenso bedarf die <strong>in</strong>haltliche<br />
Arbeit der statistischen Abbildung.<br />
Nur wenn diese Abbildung erfolgt,<br />
erfolgt die Dokumentation des Arbeitsfeldes<br />
Geöffnete Kirche <strong>in</strong>nerhalb traditioneller<br />
Arbeitsfelder der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den.<br />
Das ist im Blick auf Personalplanung<br />
und Mitarbeitendene<strong>in</strong>satz und im Blick<br />
auf �<strong>in</strong>anzplanung und �<strong>in</strong>anzmittele<strong>in</strong>satz<br />
nicht unwesentlich.<br />
Über die theologische Grundlegung der<br />
Geöffneten Stadtkirche sagt der Berl<strong>in</strong>er<br />
Religionspädagoge Prof. Dr. Rolf Schieder<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag „Die Raumvergessenheit<br />
des Protestantismus“: „Was die Gesellschaft<br />
nur zu gerne verbergen und vergessen<br />
möchte, erhält <strong>in</strong> und um die Kirche<br />
herum Asyl.“ Wo Erbarmungslosigkeit<br />
auf der Agenda der Zeit steht und für<br />
das Erbärmliche der Unort geworden ist,<br />
da tritt <strong>in</strong> den Riss die Präsenz für das<br />
Erbarmen. (Paul Virilio)<br />
Der Öffentlichkeitsauftrag der evangelischen<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der Unübersichtlichkeit<br />
der Stadt ersche<strong>in</strong>t als gekennzeichnete<br />
verlässlich Geöffnete Stadtkirche. Die <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />
<strong>in</strong> der Stadt werden nicht<br />
darum herumkommen, e<strong>in</strong>e aktuelle Ortsbestimmung<br />
ihres <strong>Kirchen</strong>gebäudes vorzunehmen,<br />
denn der Verlust des Ortes ist<br />
auch e<strong>in</strong> Verlust an Öffentlichkeit. Wenn<br />
die Öffnung von <strong>Kirchen</strong> der Logik von<br />
Konferenzzentren und der Arbeitszeit des<br />
Hausmeisters gehorcht, dann hat e<strong>in</strong>e <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
noch nicht erkannt, welches<br />
Potential ihre Kirche als räumliche<br />
Platzhalter<strong>in</strong> der Utopie <strong>in</strong> der säkularen<br />
Urbanität der Postmoderne hat. (Rolf<br />
Schieder)<br />
In politisch-bildender und politisch-diakonischer<br />
Verantwortung „zivilreligiöser<br />
Kasualien“ (Rolf Schieder) ist die ökumenische<br />
Vernetzung Geöffneter Stadtkirchen<br />
e<strong>in</strong> Gebot der Stunde. Rolf Schieder<br />
benennt mit dem Begriff „zivilreligiöse<br />
Kasualien“ die angemessene Dienstleistung<br />
der Stadtkirchen gegenüber dem<br />
Geme<strong>in</strong>wesen Stadt. Anlass für „zivilreligiöse<br />
Kasualien“ s<strong>in</strong>d regionale, nationale<br />
und globale Katastrophen (26. April<br />
2002 <strong>Erfurt</strong>, 11. März 2004 Madrid, 11.<br />
September 2001 New York u.a.), Umbrüche<br />
des Geme<strong>in</strong>wesens (Herbst 1989),<br />
�eier- und Gedenktage (Tag der Deutschen<br />
E<strong>in</strong>heit, Volkstrauertag, „Den Mantel teilen<br />
wie St. Mart<strong>in</strong>“).<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der Stadt s<strong>in</strong>d nicht nur Orte<br />
kle<strong>in</strong>er werdender konfessioneller <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den.<br />
Sie s<strong>in</strong>d öffentliche<br />
durch Schwellen geschützte Orte des<br />
Gegenübers zum öffentlichen niederschwelligen<br />
Kaufhaus, Orte des Bleibens<br />
gegenüber dem Verschw<strong>in</strong>den, Orte der<br />
Langsamkeit und Entschleunigung gegenüber<br />
der Beschleunigung und Hochgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
Orte der Ruhe gegenüber<br />
der Aggressivität, Orte der Zuflucht gegenüber<br />
der Sicherheit (Security), Orte der<br />
Gewaltlosigkeit gegenüber der Gewalt.<br />
Orte der Erfahrung von Tremendum und<br />
�asc<strong>in</strong>osum (Rudolf Otto), des Unverfügbaren<br />
gegenüber dem verfügbaren Event.<br />
„Der Stadtplaner Mart<strong>in</strong> Neddens geht mit<br />
dem Protestantismus als konsequentem<br />
Vernichter öffentlicher Stadträume hart <strong>in</strong>s<br />
Gericht. Die �unktionalisierung des <strong>Kirchen</strong>raums<br />
für alle<strong>in</strong> <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>dliche<br />
Veranstaltungen habe dazu geführt, dass<br />
die Stadtkirchen ihrer ‚Tempel-�unktion’<br />
entkleidet und alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrer ‚Kapellen-<br />
�unktion’ wahrgenommen würden. Dome<br />
und Kathedralen seien aber nicht für e<strong>in</strong>e<br />
sonntägliche Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de ge-
THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 12<br />
baut worden. Diese könnten die Kathedralen<br />
gar nicht füllen. ,Der städtische Tempel<br />
hatte nicht primär Geme<strong>in</strong>defunktion<br />
– die Geme<strong>in</strong>de blieb im öffentlichen<br />
Tempel stets anonym, nur zugelassen.’<br />
Der Adressat der Stadtkirchen sei die anonyme<br />
Stadtöffentlichkeit gewesen.<br />
Mittlerweile hätten die Museen die Tempel-�unktion<br />
e<strong>in</strong>er Stadt übernommen.<br />
Die Tempelmetapher bereitet zumal dem<br />
protestantischen Theologen nicht ger<strong>in</strong>ge<br />
Pe<strong>in</strong>, denn es ist wesentlich für die Verkündigung<br />
Jesu gewesen, dass er die Präsenz<br />
Gottes nicht an heilige Orte band.<br />
Andererseits führt aber die völlige Ver<strong>in</strong>nerlichung<br />
des Glaubens zu e<strong>in</strong>em Verlust<br />
an öffentlicher Präsenz, die gerade <strong>in</strong><br />
der Stadt unabd<strong>in</strong>gbar ist.“ (Rolf Schieder)<br />
Der etwas andere<br />
Gottesdienst<br />
Siegfried Trackl<br />
Über den Tellerrand blicken – oder: Welches<br />
Gewürz fehlt denn noch <strong>in</strong> der Suppe?<br />
Gibt es denn e<strong>in</strong> Gewürz, welches<br />
unserer „<strong>Kirchen</strong>suppe“ noch mehr Geschmack<br />
verleihen könnte? Was könnte<br />
das denn se<strong>in</strong>?<br />
Das ist für die Mitarbeiter des �eier-<br />
Abends immer wieder e<strong>in</strong>e �rage. Wie<br />
kann e<strong>in</strong> Gottesdienst so gestaltet werden,<br />
dass Besucher außerhalb kirchlicher Traditionen<br />
das Gefühl bekommen, dass es<br />
noch Salz <strong>in</strong> der Suppe gibt und sie Lust<br />
auf „Gottes Dienst“ bekommen? Wie kann<br />
der Inhalt, das heißt, die Botschaft der<br />
Versöhnung und der Liebe Gottes für jeden<br />
e<strong>in</strong>zelnen Menschen so „rübergebracht“<br />
werden, dass auch die Menschen<br />
„über dem Tellerrand“ Geschmack daran<br />
bekommen?<br />
Wir merken, welch e<strong>in</strong>e hohe Herausforderung<br />
das immer wieder ist.<br />
Der �eier-Abend hat den Untertitel: „Der<br />
etwas andere Gottesdienst“.<br />
Was heißt „etwas anders“? Diese �rage ist<br />
e<strong>in</strong> Dauerbrenner, seit es den �eier-Abend<br />
gibt. Diese �rage ist deshalb so brennend,<br />
weil Besucher zum �eier-Abend kommen,<br />
die wissen, was e<strong>in</strong> Gottesdienst ist, aber<br />
auch immer wieder Menschen kommen,<br />
die das nicht wissen, die nicht kirchlich<br />
gebunden s<strong>in</strong>d. Deshalb ist es uns wichtig,<br />
den Blick über den Tellerrand nicht<br />
zu verlieren. Wir möchten diesen Menschen<br />
Geschmack auf „Gottes Dienst“<br />
machen. D.h., dass wir versuchen, die<br />
monatlich stattf<strong>in</strong>denden �eier-Abend-<br />
Gottesdienste musikalisch so zu gestalten,<br />
dass junge Leute sich wieder f<strong>in</strong>den. Die<br />
Band besteht zum Teil aus Musikern, die<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt kirchlich assoziiert s<strong>in</strong>d<br />
und trotzdem mit ihren �ähigkeiten <strong>in</strong><br />
diesen Gottesdienst e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Das ist überhaupt e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen<br />
des �eier-Abends, dass möglichst viele<br />
sich mit ihren Begabungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
können, sei es durch die Musik, kle<strong>in</strong>e<br />
Theatere<strong>in</strong>lagen, persönlichen Berichten,<br />
bei der Bedienung der Technik, durch kreative<br />
Gestaltungselemente usw.<br />
Nach dem Gottesdienst gibt es immer e<strong>in</strong>en<br />
Imbiss <strong>in</strong> der Klosterstube und damit<br />
die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen,<br />
bzw. zu pflegen.<br />
Spannend bleibt es immer wieder, denn<br />
ohne ehrenamtliche Mitarbeiter läuft auf<br />
die Dauer nichts. Und da Studenten nicht<br />
ewig studieren, ist die �luktuation bei der<br />
Mitarbeiterschaft recht hoch. Der Vorteil<br />
dabei: Es kommen immer wieder neue<br />
Ideen dazu.<br />
So hoffen wir, dass der �eier-Abend e<strong>in</strong>en<br />
Duft auch für diejenigen verbreitet, die noch<br />
jenseits des Tellerrandes s<strong>in</strong>d und sie Geschmack<br />
auf „Gottes Dienst“ bekommen.
13 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
„Über den Tellerrand<br />
schauen“ – e<strong>in</strong>e Satire?<br />
Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />
Ich habe über me<strong>in</strong>em Schreibtisch e<strong>in</strong><br />
Sammelsurium an Karten, Karikaturen,<br />
Sprüchen – welche, die mich erfreuen und<br />
welche, die mich provozieren. Bei abgedruckter<br />
weiß ich noch nicht recht, wie<br />
ich sie nehmen soll. Aber irgendwie passt<br />
sie zum Thema der ER�URTER BLÄTTER<br />
„Weitblick“ – „Über den Tellerrand schauen“.<br />
Oder wird vielleicht die Hierarchie<br />
<strong>in</strong> der Kirche – mitsamt der mittleren Ebene<br />
deutlich?<br />
Da gibt es welche, die sitzen oben oder<br />
ganz oben. Es sche<strong>in</strong>t, als hätten sie den<br />
besten Weitblick. Haben sie eigentlich<br />
auch e<strong>in</strong>en Überblick? Um ganz oben zu<br />
sitzen, braucht es Menschen, die e<strong>in</strong>en<br />
tragen und der unterste, der muss nun<br />
wirklich aufrecht stehen können. Muss<br />
Lasten über Lasten tragen und hat trotzdem<br />
nur e<strong>in</strong> sehr begrenztes Blickfeld.<br />
Dass der nun überhaupt noch so steht,<br />
grenzt an e<strong>in</strong> Wunder, aber vielleicht liegt<br />
es an der Standfestigkeit: eben mit beiden<br />
Be<strong>in</strong>en auf dem Boden der Tatsachen<br />
und nicht <strong>in</strong> der Luft hängend.<br />
Was geht mir noch durch den Kopf beim<br />
Betrachten? Also man/frau (der/die Erste)<br />
steht unten – mit beiden Be<strong>in</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de. Und da schaut man<br />
aus: nach K<strong>in</strong>dern, nach �amilien – das<br />
Blickfeld ist begrenzt; man kann sich ja<br />
auch kaum bewegen.<br />
Da s<strong>in</strong>d die f<strong>in</strong>anziellen Nöte, die festgelegten<br />
Dienste, die räumlichen und zeitlichen<br />
Zwänge – da bleibt wenig Spielraum<br />
zum Drehen und um e<strong>in</strong>e neue Sicht<br />
zu gew<strong>in</strong>nen. „Es muss alles so bleiben<br />
wie es ist“ – e<strong>in</strong> Spruch, der immer wieder<br />
gehört wird – trotz der Veränderungen<br />
durch den Stellenplan. Man sieht e<strong>in</strong> paar<br />
K<strong>in</strong>der, aber wenige – e<strong>in</strong> paar �amilien.<br />
Vielleicht entdeckt man/frau noch, dass<br />
es Menschen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de gibt, die<br />
ihr Leben <strong>in</strong> der Nachfolge Christi sehen<br />
und das leben; und das nicht nur <strong>in</strong> der<br />
<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de: da gibt es die Musikschule<br />
und �reizeitangebote und den Sport<br />
und da gibt es<br />
das Muße-haben-wollen<br />
und<br />
nicht immer gehetzt<br />
werden<br />
von e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong><br />
zum nächsten.<br />
Der Zweite ist<br />
zwar nicht so<br />
sehr weit von der<br />
Realität entfernt,<br />
aber immerh<strong>in</strong><br />
….<br />
E<strong>in</strong>gequetscht<br />
zwischen den<br />
anderen hat er<br />
nun auch se<strong>in</strong>en<br />
Blickw<strong>in</strong>kel. Die<br />
Übersicht<br />
sche<strong>in</strong>t besser.<br />
Nun ist es möglich,<br />
schon mal<br />
<strong>in</strong> die Region zu<br />
schauen. Ach ja,<br />
da gibt es auch<br />
K<strong>in</strong>der – wenige<br />
– und die könnten<br />
doch mit den<br />
anderen zusammen<br />
zu e<strong>in</strong>er<br />
K<strong>in</strong>derfreizeit<br />
e<strong>in</strong>laden werden<br />
oder zu e<strong>in</strong>er<br />
K<strong>in</strong>derbibelwoche.<br />
Und – da<br />
gibt es auch<br />
noch Schulk<strong>in</strong>-
THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 14<br />
der, bei denen kirchliche Mitarbeiter oder<br />
man selbst Religionsunterricht gibt. Die<br />
passen doch hervorragend dazu. Die lädt<br />
man/frau auch noch e<strong>in</strong>. Der Unterste sagt<br />
allerd<strong>in</strong>gs: Gehören denn diese K<strong>in</strong>der<br />
überhaupt zu unserer Geme<strong>in</strong>de und welche<br />
K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d eigentlich genau aus welcher<br />
Geme<strong>in</strong>de und welche gehören nicht<br />
zu me<strong>in</strong>er und wer bezahlt eigentlich das<br />
Geld für die anderen? Ach ja, der sieht ja<br />
eben nicht weiter. Weiter sehen? Was ist<br />
das eigentlich? Vielleicht sieht genau der<br />
untere weiter?! Weil er das sieht, was der<br />
Zweite gar nicht sehen kann, da er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
andere Richtung schaut.<br />
Was macht eigentlich der Dritte?<br />
Genauso e<strong>in</strong>gequetscht hat er noch mal<br />
e<strong>in</strong>e andere Blickrichtung – e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über den Personale<strong>in</strong>satz, über �achlichkeit,<br />
über die Dienstaufsicht, über den<br />
ganzen <strong>Kirchen</strong>kreis – und darüber h<strong>in</strong>aus<br />
die Ahnung über e<strong>in</strong>e Landeskirche,<br />
die gerade <strong>in</strong> die Schuhe von anderen<br />
steigt. Und da sieht er nicht nur Geme<strong>in</strong>den<br />
und Regionen, da sieht er auch klar<br />
die Zwänge – die f<strong>in</strong>anziellen an der<br />
kirchlichen Schule, die personellen, weil<br />
die ja eben der Stellenplan so beschlossen<br />
hat.<br />
Was könnte er noch sehen bzw. nicht sehen<br />
– also es ist schon schwer für ihn zu<br />
sehen, wer ihn trägt.<br />
�ür den Vierten nun ist zu m<strong>in</strong>dest der<br />
Himmel offen; er könnte durchaus also<br />
auch gut <strong>in</strong> ihn schauen. Kraft vom Himmel<br />
holen? Trotzdem ist der Blickw<strong>in</strong>kel<br />
e<strong>in</strong>geschränkt: Denn sieht er eigentlich<br />
die, die ganz unten s<strong>in</strong>d, die Außenseiter<br />
und Aussichtslosen, die Zweifelnden und<br />
Ängstlichen, die Kle<strong>in</strong>en und Schwachen,<br />
die Wehrlosen und Nichts-Mehr-Sagenden.<br />
Überdeutlich ist: Wenn der unten nicht<br />
se<strong>in</strong>e Blickrichtung ändert, können die<br />
oben auch nicht anderes sehen als eben<br />
immer nur das gleiche.<br />
„Was du siehst,<br />
ist nicht alles …“<br />
Mystische Nacht für 10- bis 13-Jährige<br />
22.9. 19-21.30 Uhr Lorenzkirche<br />
Seit dem „Meister-Eckhardt-Jahr“ f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />
ökumenischer Verantwortung jedes Jahr <strong>in</strong><br />
verschiedenen <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong> e<strong>in</strong>e Nacht<br />
für 10- bis 13-Jährige statt. E<strong>in</strong>geladen<br />
dazu s<strong>in</strong>d alle <strong>Erfurt</strong>er <strong>in</strong> diesem Alter, die<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem sakralen Raum<br />
religiöse Dimensionen ihres Lebens suchen<br />
und kreativ sichtbar machen wollen.<br />
Die Verantwortlichen aus der katholischen<br />
und evangelischen Kirche <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />
(für den <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong>: Kar<strong>in</strong> Eisbrenner, Dorothea Peukert;<br />
für das Katholische Dekanat: Anne Rademacher,<br />
Cordula Hörbe) entscheiden sich<br />
bewusst für jeweils e<strong>in</strong>e Kirche: Im Meister-Eckhardt-Jahr<br />
für die Predigerkirche,<br />
im Gedenken an Bonifatius war die Veranstaltung<br />
im Dom, im Luther-Jahr fand<br />
sie <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche statt, <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr wird es die Lorenzkirche am<br />
Anger se<strong>in</strong>. Immer tritt e<strong>in</strong>e kirchengeschichtliche<br />
oder biblische Person auf, die<br />
aus ihrem Leben und Wirken berichtet und<br />
die Teilnehmenden damit auch zu ihrem<br />
eigenen Leben führt.<br />
Der sakrale Raum bietet die Chance der<br />
Bes<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> bewusst angewandter Konzentration<br />
auf Elementares. In e<strong>in</strong>er Zeit<br />
des Lauten und Hektischen bietet dieses<br />
spezielle Angebot für die Altersgruppe<br />
e<strong>in</strong>en Pol, der verdeutlicht: „Was du<br />
siehst, ist nicht alles …“<br />
Dieses Jahr wird St. Laurentius aus se<strong>in</strong>em<br />
facettenreichen Leben erzählen und<br />
es quasi <strong>in</strong> �arben schildern. Die Teilnehmenden<br />
können mit unterschiedlichen<br />
Materialien ihr Leben <strong>in</strong> �arben ausdrücken:<br />
eigene gelebte Augenblicke, Innenbilder<br />
ihres Lebens, Momentaufnahmen,<br />
die die Gegenwart <strong>in</strong> die Zukunft rücken<br />
<strong>in</strong> der Zuversicht: Gott ist bei mir.
15 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
Unsere vertrauten<br />
Geme<strong>in</strong>degrenzen<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
Über den Tellerrand schauen …<br />
über unsere vertrauten Geme<strong>in</strong>degrenzen<br />
h<strong>in</strong>ausblicken …<br />
Es ist Sonntag Vormittag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der evangelischen<br />
<strong>Kirchen</strong> unseres Landes. Die<br />
Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de hat sich versammelt.<br />
Zielstrebig nehmen die meisten Besucher<br />
ihren gewohnten Platz e<strong>in</strong>. Ohne<br />
Mühe f<strong>in</strong>den sie im Gesangbuch das „angeschlagene“<br />
Lied, antworten <strong>in</strong> der Liturgie<br />
auf das „Kyrie eleison“ des Pfarrers<br />
mit „Herr, erbarme dich“, stehen beim<br />
Gebet, bei der Lesung des Evangeliums<br />
und beim Glaubensbekenntnis auf und<br />
setzen sich nach dem Segen, um das<br />
Schlusslied aufzuschlagen und nach dem<br />
Orgelvorspiel <strong>in</strong> den Gesang e<strong>in</strong>zustimmen.<br />
H<strong>in</strong>ten <strong>in</strong> der letzten Bankreihe sitzt e<strong>in</strong><br />
Mann. Unsicher blättert er im Gesangbuch,<br />
zögert beim Aufstehen und kann <strong>in</strong><br />
der Liturgie nicht antworten. Während der<br />
Predigt lauscht er gespannt auf die Worte<br />
des Pfarrers. Er sieht aus, als ob er für sich<br />
e<strong>in</strong>e Antwort auf etwas sucht. Schnell verschw<strong>in</strong>det<br />
er nach dem Gottesdienst<br />
wieder. Ob er gefunden hat, was er suchte?<br />
In schwierigen Lebenssituationen suchen<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Menschen <strong>Kirchen</strong> auf, die<br />
<strong>in</strong> „guten Tagen“ nichts mit Kirche und<br />
Gott zu tun haben. Obwohl sie – würde<br />
man sie danach fragen – von sich sagen<br />
würden, dass sie nicht an Gott glauben,<br />
gibt es etwas <strong>in</strong> ihnen, das nach e<strong>in</strong>er tieferen<br />
Dimension sucht. Wenn wir mit<br />
unseren menschlichen Möglichkeiten am<br />
Ende s<strong>in</strong>d, machen wir uns auf die Suche<br />
nach etwas, von dem wir ahnen, dass es<br />
das geben könnte. „Wenn es Gott gibt,<br />
dann …“, so sagen viele und öffnen sich<br />
für e<strong>in</strong> Angebot der Kirche und des Glaubens.<br />
Wie gehen wir als „Stammchristen“ oder<br />
gar als Mitarbeiter der Kirche mit den �ragen<br />
und dem Suchen dieser Menschen<br />
um? Welche Angebote unserer Geme<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d so offen, dass Außenstehende<br />
sich e<strong>in</strong>geladen und angenommen fühlen?<br />
Wie gestalten wir z.B. den Gottesdienst<br />
am Heiligabend, von dem wir wissen,<br />
dass es für e<strong>in</strong>e Reihe der Anwesenden<br />
der e<strong>in</strong>zige Gottesdienstbesuch des Jahres<br />
ist? Deuten wir den Besuch der seltenen<br />
Gäste als „re<strong>in</strong>e Teilnahme um der<br />
Tradition willen“ oder gestehen wir ihnen<br />
zu, dass sie nach e<strong>in</strong>er tieferen Bedeutung<br />
von Weihnachten fragen?<br />
Die �este unseres Lebens wie Taufe, Konfirmation,<br />
Hochzeit, Silber- und Goldene<br />
Hochzeit feiern wir Christen mit unseren<br />
Verwandten, Nachbarn und �reunden.<br />
Etliche davon gehören ke<strong>in</strong>er Kirche an.<br />
Dennoch nehmen sie mit uns geme<strong>in</strong>sam<br />
an den kirchlichen �eiern teil. Wie e<strong>in</strong>ladend<br />
und verständlich ist bei diesen Anlässen<br />
die Predigt? Gel<strong>in</strong>gt es, <strong>in</strong> dieser<br />
Predigt das Angebot des Glaubens sprachlich<br />
so zu formulieren, dass es ohne spezifische<br />
Kenntnisse des kirchlichen Wortschatzes<br />
Antworten für Suchende bietet?<br />
Zu kirchlichen �eiern im Zusammenhang<br />
mit Sterben und Tod kommen häufig<br />
Nichtchristen. Spezifische Angebote unserer<br />
Kirche, z.B. Trauergottesdienste für<br />
verstorbene �rühgeborene <strong>in</strong> den Kl<strong>in</strong>iken,<br />
die Andacht am Ewigkeitssonntag auf dem<br />
Hauptfriedhof besuchen Menschen, die<br />
unmittelbar mit dem Tod <strong>in</strong> Berührung<br />
gekommen s<strong>in</strong>d. Sie suchen Trost <strong>in</strong> ihrer<br />
schmerzvollen Lebenssituation. Bitten um<br />
Durchführung e<strong>in</strong>er Beerdigung durch e<strong>in</strong>en<br />
Pfarrer für e<strong>in</strong>en Menschen, der nicht<br />
(mehr) <strong>in</strong> der Kirche war, nehmen zu.<br />
An dieser Stelle frage ich uns Mitarbei-
THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 16<br />
tende im Verkündigungsdienst: Wie viel<br />
Zeit nehmen wir uns bei der Vorbereitung<br />
auf diese Gottesdienste dafür, uns auf die<br />
spezifische Situation dieser Menschen e<strong>in</strong>zulassen<br />
und uns ihren �ragen zu stellen?<br />
Wie viel Mühe machen wir uns damit,<br />
Worte und Sätze so verständlich zu formulieren,<br />
dass unsere Predigt e<strong>in</strong> Angebot<br />
des christlichen Glaubens auch für<br />
Nichtchristen werden kann? Haben wir<br />
Mut dazu, um dieser Menschen willen auf<br />
uns vertraute, altehrwürdige Teile der Liturgie<br />
situativ zu verzichten?<br />
Trauen wir uns, über den Tellerrand unserer<br />
vertrauten christlichen Geme<strong>in</strong>de zu<br />
schauen und uns für das �remde draußen<br />
zu öffnen? Es zu wagen – dar<strong>in</strong> sehe ich<br />
e<strong>in</strong>e große Chance …<br />
E<strong>in</strong> Weg mit Christus<br />
Geme<strong>in</strong>sam Fronleichnam feiern<br />
In Hochheim, dem ehemaligen kurma<strong>in</strong>zischen<br />
Küchendorf im Westen der Landeshauptstadt,<br />
s<strong>in</strong>d die meisten Christen<br />
katholisch. �ronleichnam ist für sie alljährlich<br />
e<strong>in</strong> großer �eiertag. Bis zum Jahr des<br />
Bonifatius-Gedenkens 2004 konnten ihre<br />
evangelischen Mitbürger damit nicht allzu<br />
viel anfangen. Aber das hat sich seit<br />
damals grundlegend geändert. Wie der<br />
katholische Ortspfarrer Gert Schellhorn<br />
von der Bonifatius-Geme<strong>in</strong>de erläutert,<br />
gab es bereits lange <strong>in</strong> Vorbereitung des<br />
Bonifatius-Jahres Überlegungen <strong>in</strong> den leitenden<br />
Gremien se<strong>in</strong>er Kirche, �ronleichnam<br />
<strong>in</strong> Hochheim zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Aktion mit den evangelischen Christen zu<br />
gestalten. Die Idee wurde schließlich für<br />
gut empfunden und 2004 erstmals realisiert.<br />
Hochheim ist seitdem um e<strong>in</strong>e schöne<br />
Aktion gelebter Ökumene reicher.<br />
So wurden nun auch dieses Jahr wieder<br />
zur �ronleichnamsprozession viele evangelische<br />
Christen geme<strong>in</strong>sam mit Pfarrer<br />
Ernst-Michael Gohles herzlich vor der St.<br />
Bonifatius-Kirche willkommen geheißen.<br />
Durch die geschmückten Straßen zogen<br />
dann gut 400 Christen mit Gebet, Musik,<br />
Gesang und bunten �ahnen zu den vier<br />
Altären.<br />
Pfarrer Schellhorn br<strong>in</strong>gt den ökumenischen<br />
Akzent <strong>in</strong> verständliche Worte:<br />
„Geme<strong>in</strong>sam tragen wir das Brot des Lebens,<br />
Jesus Christus <strong>in</strong> Gestalt der Hostie.<br />
Der Leib Christi gibt Leben, auch heute,<br />
da das Leben <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Phasen so<br />
bedroht sche<strong>in</strong>t. Und geme<strong>in</strong>sam tragen<br />
wird das Wort des Lebens, Jesus Christus<br />
<strong>in</strong> Gestalt des Evangeliars. Gottes Wort<br />
gibt Hoffnung, Zukunft und Orientierung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit der Ratlosigkeit und Unrast,<br />
der vielfältigen Ängste und der Selbstüberschätzung.“<br />
So liefen der katholische Pfarrer Schellhorn<br />
mit dem Allerheiligsten und der<br />
evangelische Pfarrer Gohles mit dem<br />
Evangeliar geme<strong>in</strong>sam unter dem Baldach<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>mitten der Prozession.<br />
„Die Zeiten, <strong>in</strong> denen spezifisch konfessionell<br />
geprägte �eiertage wie Karfreitag,<br />
�ronleichnam, das Reformationsfest oder<br />
der Buß- und Bettag bewusst als „�laggezeigen“<br />
gegen die andere Konfession gefeiert<br />
wurden, liegen noch nicht lange<br />
zurück. Gott sei Dank aber haben wir<br />
<strong>in</strong>nerhalb der <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong>zwischen den<br />
Reichtum der jeweiligen Tradition zu<br />
schätzen und zunehmend mite<strong>in</strong>ander zu<br />
teilen gelernt“, so Pfarrer Schellhorn ganz<br />
auch im Namen se<strong>in</strong>es evangelischen<br />
Amtsbruders Pfarrer Gohles.<br />
�ronleichnam könne als „Weg mit Christus“<br />
durch die Straßen für alle Christen<br />
e<strong>in</strong>e Anregung se<strong>in</strong>, die eigenen <strong>Kirchen</strong>türen<br />
weit zu öffnen und mit dem Evangelium<br />
<strong>in</strong> die Öffentlichkeit zu gehen. Die<br />
geme<strong>in</strong>same �ronleichnamsprozession<br />
könne zudem Anstoß se<strong>in</strong>, selbst �lagge<br />
zu zeigen. Im Alltag gebe es dazu genug<br />
Möglichkeiten.
17 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
„<strong>Evangelische</strong>s Jugendcamp<br />
2006 grenzenlos“<br />
Matthias Sengewald<br />
15.-17.9.06 Kloster Volkenroda<br />
„Landesjugendsonntag“, „Landesjugendcamp“,<br />
so hießen die bisherigen<br />
Landestreffen der evangelischen Jugendarbeit<br />
<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und Sachsen-Anhalt.<br />
Sie gehen auf e<strong>in</strong>e lange Tradition zurück,<br />
bereits die Großeltern der heutigen<br />
Jugendlichen trafen sich seit den<br />
50er Jahren auf dem Pflugensberg neben<br />
dem Landeskirchenamt <strong>in</strong> Eisenach.<br />
Auch <strong>in</strong> der Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />
Sachsen gab es solche großen Jugendtreffen,<br />
<strong>in</strong> „�erropolis“, e<strong>in</strong>em Erlebnispark<br />
im ehemaligen<br />
Tagebau und<br />
zuletzt 2005 auf<br />
Burg Lohra bei<br />
Bleicherode.<br />
Längst s<strong>in</strong>d aus<br />
den ursprünglich<br />
e<strong>in</strong>tägigen „Jugendsonntagen“<br />
Wochenend-<br />
Camps mit e<strong>in</strong>em<br />
umfangreichen<br />
Programm geworden.<br />
Sie kommen jetzt unter dem Thema<br />
„grenzenlos“ zusammen. In Volkenroda<br />
wird nun dieses Jahr erstmals das geme<strong>in</strong>same<br />
Jugendtreffen der Landesverbände<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Jugend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
und der evangelischen Jugendarbeit<br />
<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt stattf<strong>in</strong>den.<br />
Zu dieser „grenzenlosen“ �eier werden<br />
über 1500 Jugendliche erwartet.<br />
„Sche<strong>in</strong>bar grenzenlos s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten,<br />
die Jugendlichen zur Entfaltung<br />
geboten werden. Nur – wie f<strong>in</strong>de ich zu<br />
e<strong>in</strong>er Entscheidung für das eigene Le-<br />
ben? Wer b<strong>in</strong> ich? �ragen, auf die Jugendliche<br />
Antworten suchen“, so Dorothee<br />
Land, Landesjugendpfarrer<strong>in</strong> aus Magdeburg.<br />
Im Auftrag der Vorbereitungsgruppe hat<br />
sie Anregungen zu drei Themenschwerpunkten<br />
formuliert, die mit anderen methodischen<br />
und <strong>in</strong>haltlichen H<strong>in</strong>weisen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitshilfe veröffentlicht wurden;<br />
„Du bist Mensch – Wenig niedriger<br />
als Gott“; „E<strong>in</strong>e Welt – Zwischen<br />
Paradies und Abgrund“; „Glaube und<br />
Spiritualität – Sich fallen lassen und<br />
Berge versetzen“.<br />
In verschiedenen Gruppen treffen sich<br />
seit November vorigen Jahres ehrenamtliche<br />
und hauptberufliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter, um das geme<strong>in</strong>same<br />
Jugendtreffen vorzubereiten, das<br />
die bisherigen Grenzen zwischen den<br />
beteiligten Landeskirchenüberw<strong>in</strong>den<br />
wird.<br />
In Workshops, Bibelarbeiten,kreativen<br />
�oren und<br />
Marktständen werden<br />
�ragen angesprochen<br />
und diskutiert,<br />
die Jugendliche<br />
heute beschäftigen.<br />
Die Eröffnung<br />
und der Abend der Begegnung<br />
am �reitag und der Gottesdienst am<br />
Sonntag rahmen e<strong>in</strong> vielfältiges Programm<br />
e<strong>in</strong>. Und natürlich wird am Sonnabend<br />
Abend mit „Livebands und Kultur“<br />
gefeiert.<br />
„Grenzenlos, grenzenlos geliebt, von<br />
dem Gott, der alles Leben gibt. Se<strong>in</strong>e<br />
Macht und Kraft ist grenzenlos, trotzdem<br />
liebt er uns bed<strong>in</strong>gungslos.“<br />
Diese Zeile aus dem für dieses Camp<br />
von Re<strong>in</strong>hard Süpke geschriebenen Song<br />
steht für das, was die Jugendlichen vom<br />
Camp mitnehmen sollen.
THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 18<br />
„Die vielen �arben, <strong>in</strong> denen sich <strong>Evangelische</strong><br />
Jugend zeigt, werden e<strong>in</strong>en<br />
bunten Strauß des Glaubens und des oft<br />
„grenzenlosen“ Engagements von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeitern zeigen.<br />
„Trotz aller Schwierigkeiten, mit denen<br />
wir zu kämpfen haben, wie die �<strong>in</strong>anzkürzungen<br />
von Kirche und staatlicher<br />
�örderung, verlassen wir uns dabei auf<br />
die ‚grenzenlose Zusage’, die die Jahreslosung<br />
von 2006 gibt: ‚Gott spricht: ich<br />
lasse dich nicht fallen und verlasse dich<br />
nicht’ (Josua 1,5)“, so Ulrich Töpfer, Landesgeschäftsführer<br />
der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Jugend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.<br />
Mit dabei ist auch die <strong>Evangelische</strong> Jugend<br />
<strong>Erfurt</strong>: �ünf Jugendliche werden<br />
bereits zwei Tage vorher beim Vorcamp<br />
mit aufbauen helfen, die Samba-Gruppe<br />
von <strong>Erfurt</strong> wird zu hören se<strong>in</strong>, Jugendpfarrer<br />
Jeremias Treu arbeitet <strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong><br />
der Programm-Vorbereitungsgruppe mit,<br />
Engagement<br />
<strong>in</strong> der 3. Welt<br />
Wolfgang Musigmann<br />
Seit Jahren unterhält der <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />
e<strong>in</strong>e Partnerschaft mit e<strong>in</strong>em Jugendlichen<br />
aus Afrika. Monatlich werden das<br />
Schulgeld und andere Kosten für den<br />
Schulbesuch, wie z.B. Schulkleidung und<br />
ärztliche Versorgung bezahlt. Weitere Projekte,<br />
die unterstützt werden, s<strong>in</strong>d u.a.<br />
Hilfe bei Naturkatastrophen, �erienpatenschaften,<br />
aber auch die f<strong>in</strong>anzielle Hilfe<br />
für Asylbewerber, die bei uns <strong>in</strong> Deutschland<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Diese Unterstützung wird vom Ausschuss<br />
der Kreissynode <strong>Erfurt</strong> für �rieden, Gerechtigkeit<br />
und Bewahrung der Schöpfung<br />
koord<strong>in</strong>iert. Es handelt sich um e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en,<br />
eher im Stillen arbeitenden Aus-<br />
René Thumser hat mit Jugendlichen e<strong>in</strong><br />
Hesse-Programm erarbeitet, und zwei<br />
Bands aus dem <strong>Erfurt</strong>er Bandprojekt werden<br />
auftreten.<br />
Bis jetzt s<strong>in</strong>d 60 Teilnehmer/<strong>in</strong>nen aus<br />
<strong>Erfurt</strong> angemeldet, es können aber gern<br />
noch mehr werden. �ür jede Jugendliche<br />
und jeden Jugendlichen von 14 bis<br />
24 (oder älter) ist die Anmeldung zum<br />
<strong>Evangelische</strong>n Jugendcamp möglich.<br />
Pfarrer/<strong>in</strong>nen, Religionslehrer/<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, mit ihren<br />
Gruppen am <strong>Evangelische</strong>n Jugendcamp<br />
teilzunehmen.<br />
Anmeldung<br />
<strong>Evangelische</strong> Jugend <strong>Erfurt</strong><br />
Predigerstraße 3, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361/5660343<br />
Informationen<br />
www.evangelischesjugendcamp.de<br />
schuss, der übrigens e<strong>in</strong>e personelle Verstärkung<br />
gut gebrauchen könnte.<br />
Die Solidarität gegenüber notleidenden<br />
Regionen und Menschen dieser Welt ist<br />
möglich, da wir im <strong>Kirchen</strong>kreis e<strong>in</strong>en<br />
�onds dafür haben.<br />
Dieser �onds geht noch auf den 2%-Appell<br />
der <strong>Kirchen</strong> zurück. Er wurde zu<br />
DDR-Zeiten als �onds für die 2/3 Welt<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Dabei g<strong>in</strong>g es darum, 2% der<br />
eigenen Haushaltsmittel für Projekte <strong>in</strong><br />
der 3. Welt bereit zu stellen.<br />
Diese Herausforderung ist heute nach wie<br />
vor aktuell. Wir als <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> stehen<br />
<strong>in</strong> dieser Tradition und setzen Geld<br />
dafür e<strong>in</strong>.<br />
Jede <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de, kirchliche E<strong>in</strong>richtung<br />
und die Werke der Kirche – aber natürlich<br />
auch jeder e<strong>in</strong>zelne Christ – kann<br />
durch die Unterstützung von Drittweltprojekten<br />
der Not <strong>in</strong> der Welt entgegentreten<br />
und die Hilfe für Menschen <strong>in</strong> der 2/3<br />
Welt aktiv verstärken.
19 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
Entscheidend ist<br />
das S<strong>in</strong>nvolle<br />
Gerta L<strong>in</strong>k<br />
Dagmar Rosenthal schaut gar nicht erst<br />
zum „Tellerrand“, sie setzt sich aktiv e<strong>in</strong>,<br />
wo es für ihre E<strong>in</strong>richtung, das Augusta-<br />
Viktoria-Stift, s<strong>in</strong>nvoll und nützlich ist.<br />
Und was für das „Stift“ gut ist, das wirkt<br />
natürlich auch über den „Tellerrand“ weit<br />
h<strong>in</strong>aus. K<strong>in</strong>der und alte Menschen leben<br />
<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung unter e<strong>in</strong>em Dach <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>tracht und �reundlichkeit mite<strong>in</strong>ander,<br />
daran haben die Angehörigen teil, die es<br />
�reunden und weiteren Angehörigen weiter<br />
geben...<br />
Die junge �rau kann nächstes Jahr ihr<br />
20Jähriges an dieser Arbeitsstelle begehen,<br />
kennt noch die K<strong>in</strong>derkrippe und den<br />
K<strong>in</strong>dergarten als getrennt getragene E<strong>in</strong>richtungen,<br />
die nun vere<strong>in</strong>t zur Tagesstätte<br />
des Augusta-Viktoria-Stifts für K<strong>in</strong>der im<br />
Alter von 3 Monaten bis zum Ende der<br />
Grundschulzeit arbeiten und das Altenheim<br />
– heute alles im generationenübergreifenden<br />
Mite<strong>in</strong>ander.<br />
1987 hatte Dagmar Rosenthal selbst zwei<br />
kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der, 1988 waren es drei. Aber<br />
das war für sie ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>derungsgrund, die<br />
Aufgaben im Augusta-Viktoria-Stift zu<br />
übernehmen. Damals gab es noch mehrere<br />
Diakonissen im Haus, die jedoch<br />
nach und nach <strong>in</strong>s Mutterhaus nach Halle<br />
zurückgekehrt s<strong>in</strong>d. Die Atmosphäre<br />
gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Solidarität,<br />
die ihr damals den Mut stärkte,<br />
ist glücklicherweise nicht verblüht, wenn<br />
auch heute h<strong>in</strong> und wieder ihre Pflege<br />
e<strong>in</strong>es größeren Kraftaufwandes bedarf.<br />
Christliches Mite<strong>in</strong>ander ist nach wie vor<br />
die Basis für die Meisterung der fürwahr<br />
nicht e<strong>in</strong>facher gewordenen Aufgaben.<br />
Dagmar Rosenthal hat als Personalbeauftragte<br />
des Augusta-Viktoria-Stiftes die Verantwortung<br />
für 84 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter. Anfang Mai dieses Jahres hat<br />
sie sich aufgrund dr<strong>in</strong>gend notwendig<br />
gewordener personeller Veränderungen<br />
bereit erklärt, befristet auch die Heimleitung<br />
mit zu übernehmen. Bis 30. September<br />
ist sie mit dieser anspruchsvollen<br />
Doppelfunktion betraut. Beruhigend für<br />
sie ist, dass ab 1. Oktober die komb<strong>in</strong>ierte<br />
Stelle des Geschäftsführers und Heimleiters<br />
dann neu besetzt wird, und sie wird<br />
<strong>in</strong>takte Verhältnisse übergeben, dafür setzt<br />
sie sich Tag für Tag e<strong>in</strong>. Das ist ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />
Sache, gibt sie zu, denn mit Stellenkürzungen<br />
und Neustrukturierungen <strong>in</strong><br />
der Leitung ist die E<strong>in</strong>richtung mit rund<br />
200 K<strong>in</strong>dern und 85 alten Menschen dennoch<br />
immer e<strong>in</strong> Unternehmen, das<br />
gleichermaßen christlich-ethischen und<br />
wirtschaftlichen Kriterien gerecht werden<br />
will.<br />
Dagmar Rosenthal hat mit ihrer Verwaltungsausbildung<br />
natürlich die perfekte<br />
fachliche Voraussetzung. Jetzt richtete sie<br />
ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf das<br />
„Gegengewicht“, wie sie es formuliert: Sie<br />
absolvierte e<strong>in</strong>e Ausbildung als Diakon<strong>in</strong>.<br />
Es ist ihr wichtig, das geistliche Leben im<br />
Alltag der E<strong>in</strong>richtung zu erhalten, es<br />
immer wieder mit Impulsen zu versehen,<br />
damit die Menschen wahrnehmen, dass<br />
sie im Augusta-Viktoria-Stift s<strong>in</strong>d und nicht
THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 20<br />
irgendwo. Sowohl Mitarbeitende als auch<br />
Klientel nehmen dieses Spezifikum dankbar<br />
wahr, das zeigen immer wieder die<br />
Erfahrungen.<br />
„Man kann die Mitarbeiter motivieren“,<br />
sagt sie, „auch wenn sie nicht gläubig<br />
s<strong>in</strong>d“. E<strong>in</strong>e praktische Prüfung im �ach<br />
Religionspädagogik, die Dagmar Rosenthal<br />
für e<strong>in</strong>en Kreis von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
zu e<strong>in</strong>em biblischen Thema durchgeführt<br />
hat, fand viel Anerkennung im Team der<br />
E<strong>in</strong>richtung. Und die Aussegnung e<strong>in</strong>er<br />
verstorbenen Heimbewohner<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>es<br />
verstorbenen Heimbewohners ist den<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern e<strong>in</strong><br />
wichtiges Stück Leben geworden. Schwester<br />
Christa hat daran großen Anteil.<br />
Wohl nicht zuletzt ihrem Beispiel folgend,<br />
hat Dagmar Rosenthal berufsbegleitend<br />
die umfangreiche Ausbildung zur Diakon<strong>in</strong><br />
im <strong>Evangelische</strong>n Johannes-Stift Berl<strong>in</strong>-Spandau<br />
auf sich genommen und vor<br />
kurzem erfolgreich beendet. Ihre E<strong>in</strong>segnung<br />
wird am 17. September 2006 im<br />
Johannes-Stift <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Spandau stattf<strong>in</strong>den.<br />
Natürlich ist solch starkes berufliches<br />
Sieben Erfolgsrezepte guter<br />
Menschenführung<br />
Das Hirtenpr<strong>in</strong>zip von Kev<strong>in</strong> Leman<br />
und William Pentak<br />
Dr. Aribert Rothe<br />
Wer greift nicht gern zu e<strong>in</strong>em Buch, das<br />
den Erfolg verspricht? Es steckt voller kle<strong>in</strong>er<br />
Erfolgsgeschichten cleveren Hirtentums,<br />
die locker zu lesen s<strong>in</strong>d. Dazu ist mir selber<br />
noch e<strong>in</strong>e unverdaute Episode aus den 70er<br />
Jahren e<strong>in</strong>gefallen. Damals weideten noch<br />
Schafherden, wo sich bald die Plattenbaustadt<br />
Leipzig-Grünau ausbreiten sollte. Aber<br />
e<strong>in</strong>en Pfarrer für die künftige Geme<strong>in</strong>de gab<br />
es bereits, und sogar Hauskreise Umzugswilliger,<br />
die darum stritten, wie es werden<br />
Engagement nicht abzugrenzen vom Privatleben,<br />
natürlich geht das auch ihre �amilie<br />
etwas an. Ihr Mann und ihre drei<br />
erwachsenen K<strong>in</strong>der (22, 21 und 18 Jahre<br />
alt) erweisen sich immer wieder als kreative<br />
Mitstreiter, ergänzen ihre Bemühungen<br />
und ermutigen sie.<br />
Dafür ist sie sehr dankbar. Und sie ist auch<br />
sehr dankbar für die gute Unterstützung<br />
durch Schwester Christa, die e<strong>in</strong>zige Diakonisse,<br />
die heute noch im Augusta-Viktoria-Stift<br />
ist. Insgesamt, so sagt sie, hat<br />
das ganze Team mit Verständnis und Aufgeschlossenheit<br />
für die schöpferische Atmosphäre<br />
gesorgt. Und ihre �reude auf<br />
den „neuen Mann“ Thomas Dewor (�oto)<br />
ab 1.10.06 an der<br />
Spitze des Augusta-Viktoria-Stiftes<br />
schließt die Gewissheit<br />
e<strong>in</strong>, nach<br />
besten Kräften<br />
mitgeholfen zu<br />
haben, ihm e<strong>in</strong>en<br />
guten Start zu bereiten.<br />
sollte. Da sprach der resolute Pastor �ritzsche<br />
zu se<strong>in</strong>en Schäfchen: „Alles ist ganz e<strong>in</strong>fach.<br />
Ich halte <strong>in</strong> Lübschena acht Schafe.<br />
Wenn ich mir das Treiben auf der Wiese anschaue,<br />
weiß ich, was <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de los<br />
ist, und was ich zu tun habe.“ Aber ich dachte:<br />
Lieber Gott, das soll moderner Geme<strong>in</strong>deaufbau<br />
se<strong>in</strong>?<br />
Dreißig Jahre später holt mich der neueste<br />
Schrei aus dem Gütersloher Verlagshaus<br />
wieder e<strong>in</strong>: das etwas andere Managementbuch<br />
von Kev<strong>in</strong> Leman und William Pentak.<br />
Die ersten Seiten handeln gut amerikanisch<br />
von schicksalhaften E<strong>in</strong>weihungen, aus denen<br />
heraus diese Anleitung für „tatsächlich<br />
außergewöhnliche und erfolgreiche �ührungspersönlichkeiten“<br />
entstehen konnte.<br />
Theodor McBride, als „oberster Chef von<br />
General Technologies“ nichts weniger als
21 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
„der angesehenste �irmenleiter Amerikas“,<br />
hatte nämlich se<strong>in</strong>erzeit den vorurteilslosen<br />
Jungreporter (Pentak) auserkoren, ihm die<br />
„sieben wichtigsten Grundsätze des Managments“<br />
zu enthüllen. McBride wiederum<br />
hatte sie ebenfalls <strong>in</strong> jungem Alter empfangen,<br />
und zwar „vom größten Mann“, den er<br />
„je kennen gelernt“ hatte.<br />
Denn solche Pr<strong>in</strong>zipien wirken „bei jedem,<br />
der sie kennt und anwendet. Ganz gleich,<br />
ob Sie Verkaufsmanager für e<strong>in</strong>en Giganten<br />
der Pharma<strong>in</strong>dustrie s<strong>in</strong>d, Manager e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en �ast-�ood-Kette oder Leiter e<strong>in</strong>er<br />
Sonntagsschule.“<br />
Natürlich sollte man nie ausschließen, doch<br />
noch auf den Ste<strong>in</strong> der Weisen zu stoßen.<br />
Aber mich schreckt der Gedanke, unsere<br />
K<strong>in</strong>dergottesdiensttante könnte dieselben<br />
<strong>in</strong>differenten Techniken genutzt haben, wie<br />
sie bei �ast-�ood und den Pharmagiganten<br />
üblich se<strong>in</strong> sollen.<br />
Ist es dem Erfolg egal, worum es geht? Im<br />
Verlags<strong>in</strong>terview erzählt Pfarrer Pentak, er<br />
habe e<strong>in</strong> betriebswirtschaftliches Zusatzstudium<br />
an der Universität von Texas absolviert<br />
und sei mit dem Sem<strong>in</strong>ar für Personalführung<br />
ziemlich unzufrieden gewesen. Da<br />
wurde ihm plötzlich „klar, dass sich die Geschäftswelt<br />
e<strong>in</strong>es sehr gewichtigen Bildes<br />
nicht bewusst ist, nämlich der Metapher vom<br />
Schafhirten oder der e<strong>in</strong>es Servant Leader’.“<br />
Leitung als Dienst an der Gruppe – ob im<br />
betrieblichen Teamwork oder <strong>in</strong> gruppenorientierter<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit – ist seit langem<br />
geläufig. Pastor heißt bekanntlich Hirte, nicht<br />
Priester und nicht Produktmanager. Kirchliche<br />
�ührungsrollen protestantisch zu gestalten,<br />
bedeutet nichts anderes, als sie selbstbewusst<br />
und demütig als Dienst an Menschen<br />
und Evangelium anzunehmen und zu<br />
begrenzen.<br />
Das mag <strong>in</strong> der Wirtschaft durchaus anders<br />
se<strong>in</strong>. Pentak blickt auf 22 Jahre „als erfolgreicher<br />
Berater und Sanierer wenig ertragreicher<br />
�irmen“ zurück. Auch der Weltkonzern<br />
Enron hatte ihn „als ersten Geistlichen“<br />
engagiert, aber der Konkurs kam trotzdem.<br />
Pentak glaubt zudem, „dass Gott mir die Idee<br />
für das Buch e<strong>in</strong>gegeben hat, denn<br />
schließlich kam sie völlig unerwartet.“<br />
Schließlich hat er noch e<strong>in</strong>en Co-Autoren zu<br />
Seite: Dr. Kev<strong>in</strong> Leman, „e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational<br />
bekannter Psychologe, Wirtschaftsberater,<br />
preisgekrönter Autor und Referent“.<br />
Wie dem auch alles sei, die Vorschusslorbeeren<br />
der Selbstvermarktung machen skeptisch.<br />
Was ist Sache? Die flockigen Siegertyp-Stories,<br />
<strong>in</strong> denen die Botschaft der Erfolgsmenschen<br />
verpackt ist und die sämtliche<br />
Schäferei-Metaphern von Herdentrieb<br />
bis Mutterschaf, Stecken, Stab und frischen<br />
Weiden ausreizen, s<strong>in</strong>d penetrant. Seitenblicke<br />
auf Volkswagen-Affäre und andere Skandale<br />
aus der Wirtschaftswelt s<strong>in</strong>d gewollt.<br />
Auf den letzten drei Seiten (141-143) s<strong>in</strong>d<br />
die sieben „Grundsätze der Kunst des Hirten“<br />
fasslich zusammen gestellt. Wer zu leiten<br />
hat, wird sie zwar besser nicht im Büro<br />
aufhängen aber vielleicht <strong>in</strong> den Kalender<br />
kleben – zum Schmunzeln oder Kopfschütteln.<br />
Als Kostprobe Punkt „2. Entdecke das<br />
�ormat de<strong>in</strong>er Schafe: Entscheidend ist, welche<br />
Art von Schafen du dir aussuchst. Das<br />
erleichtert oder erschwert das Management<br />
de<strong>in</strong>er Herde. �ang mit gesunden Schafen<br />
an, sonst erbst du die Probleme anderer Leute.<br />
Sieh dir bei jedem Schaf �olgendes genau<br />
an: Stärken, Herz, E<strong>in</strong>stellung, Charakter,<br />
Erfahrungen. Das hilft zu gewährleisten,<br />
dass du die f<strong>in</strong>dest, die bei dir <strong>in</strong> der richtigen<br />
Hürde s<strong>in</strong>d.“ Und so fort.<br />
Ach je<strong>in</strong>, wer’s mag. Ist wieder die Zeit direktiver<br />
Rezepte gekommen? Die nassforsche<br />
Erfolgsorientierung, die mir schon bei Autoverkäufern<br />
wenig sachdienlich ersche<strong>in</strong>t, ist<br />
mehr als problematisch. Vor den Nebenwirkungen<br />
e<strong>in</strong>er betriebsförmigen Übertragung<br />
auf kirchliche Handlungsfelder muss gewarnt<br />
werden. Die letzten Sätze s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong><br />
schwacher Trost: „Du musst jeden Tag entscheiden,<br />
wer den Preis für de<strong>in</strong>e �ührung<br />
zahlt: du oder de<strong>in</strong>e Leute. Vor allem anderen<br />
habe e<strong>in</strong> Herz für de<strong>in</strong>e Schafe.“ Ach<br />
mäh.
THEATERGOTTESDIENST 22<br />
Karfreitagszauber<br />
über Richard Wagners Parsifal<br />
Der Theater-Gottesdienst nach der Premiere<br />
der Oper „Parsifal“ von Richard<br />
Wagner im Theater <strong>Erfurt</strong> fand statt am<br />
Sonntag, dem 7. Mai 2006 um 11.15 Uhr<br />
<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger. Die<br />
Predigt hielt Prov<strong>in</strong>zialpfarrer Dr. sc. Gerhard<br />
Begrich, Rektor des Pastoralkollegs<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />
Sachsen.<br />
Was ist über Richard Wagner zu sagen?<br />
Er ist geboren, ist gestorben, hat gelebt.<br />
Das muss uns zur Biographie genügen.<br />
Wir halten uns an den Text. Wir haben<br />
das Werk. Das legen wir aus, nicht, was<br />
R. (so nennt immer Cosima ihn, den Meister,<br />
<strong>in</strong> ihren Tagebüchern!) geme<strong>in</strong>t hat.<br />
So wird (und ist) jede Auslegung e<strong>in</strong> Wagnis:<br />
das Ungesagte zu sagen – e<strong>in</strong> Versuch...<br />
Es gibt diese Augenblicke, <strong>in</strong> denen des<br />
�rühl<strong>in</strong>gs Blütensegen die Welt verändert,<br />
dass die Erde aufstrahlt <strong>in</strong> der Schöpfungs<br />
ursprünglicher Schönheit. So, als wäre<br />
Gott gerade vorbeigegangen und hätte<br />
Spuren Se<strong>in</strong>er Herrlichkeit überall zum<br />
Strahlen gebracht. Hier und jetzt gilt<br />
wieder Se<strong>in</strong> Wort: Siehe, es ist sehr schön.<br />
Damit ist die Schöpfung geme<strong>in</strong>t, von der<br />
wir vieles zu sagen wissen, nur das e<strong>in</strong>e<br />
nicht, dass sie gut sei. Ne<strong>in</strong>, diese Welt<br />
ist nicht gut, sie ist auch nicht die beste<br />
aller möglichen, dies zu glauben, ist uns<br />
längst zerschlagen. Aber geblieben ist ihre<br />
Schönheit, h<strong>in</strong> und wieder zu schauen...<br />
Die Erde hat sich schön gemacht, wie e<strong>in</strong>e<br />
geschmückte Braut, IHN zu empfangen.<br />
Heute. Damals.<br />
Parsifal bes<strong>in</strong>gt diesen Augenblick so:<br />
„Wie dünkt mich doch die Aue heut so<br />
schön! –<br />
Wohl traf ich Wunderblumen an,<br />
die bis zum Haupte mich umrankten;<br />
doch sah ich nie so mild und zart<br />
die Halme, Blüten und Blumen,<br />
noch duftet’ all so k<strong>in</strong>disch hold<br />
und sprach so lieblich traut zu mir.“<br />
Voll Verzückung betrachtet Parsifal die<br />
Welt...<br />
und Gurnemanz deutet diesen Tag:<br />
„Das ist Karfreitagszauber, Herr!“<br />
Woraufh<strong>in</strong> Parsifal entsetzt ist:<br />
„O wehe des höchsten Schmerzentages!<br />
Da sollte, wähn ich, was da blüht,<br />
was atmet, lebt und wieder lebt<br />
nur trauern, ach, und we<strong>in</strong>en!“<br />
Nun erwidert Gurnemanz:<br />
„Du siehst, das ist nicht so.“<br />
Und dann folgt e<strong>in</strong>e Musik voller Vergebung,<br />
Trost und Sehnsucht. Der Zauber<br />
liegt <strong>in</strong> den Tönen: auf e<strong>in</strong>em Ton liegt<br />
die ganze Welt, <strong>in</strong> ihm kehrt die Schönheit<br />
Gottes zurück: das ist Musik aus dem<br />
verlorenen Paradies – und führt zu Gott<br />
zurück.<br />
Überhaupt: Nur von der Musik her ist der<br />
Text zu <strong>in</strong>terpretieren. Wer das vergisst,<br />
macht alles falsch.... Doch was s<strong>in</strong>gt<br />
Gurnemanz?<br />
„Des Sünders Reuetränen s<strong>in</strong>d es,<br />
die heut mit heil’gem Tau<br />
beträufen �lur und Au:<br />
der ließ sie so gedeihen.<br />
Nun freut sich alle Kreatur<br />
auf des Erlösers holder Spur,<br />
will ihr Gebet ihm weihen.<br />
Ihn selbst am Kreuz kann sie nicht erschauen:<br />
da blickt sie zum erlösten Menschen auf;<br />
der fühlt sich frei von Sündenlast und<br />
Grauen,<br />
durch Gottes Liebesopfer re<strong>in</strong> und heil.<br />
Das merkt nun Halm und Blume auf den<br />
Auen,<br />
dass heut des Menschen �uß sie nicht<br />
zertritt,<br />
doch wohl, wie Gott mit himmlischer
23 THEATERGOTTESDIENST<br />
Geduld<br />
sich se<strong>in</strong> erbarmt’ und für ihn litt,<br />
der Mensch auch heut <strong>in</strong> frommer Huld<br />
sich schont mit sanftem Schritt.<br />
Das dankt dann alle Kreatur,<br />
was all da blüht und bald erstirbt,<br />
da die entsündigte Natur<br />
heut ihren Unschuldstag erwirbt.“<br />
Die Musik adelt auch diesen Text, so dass<br />
man versteht.<br />
Haben wir recht gehört? Karfreitag verzaubert<br />
die Welt?!<br />
Richard Wagner kündet, was heutiger (?)<br />
Theologie entfallen sche<strong>in</strong>t: Das Kreuz<br />
erlöst die Welt, der Kosmos, die Schöpfung,<br />
und <strong>in</strong> und mit ihr der Mensch, s<strong>in</strong>d<br />
erlöst durch jenes Johanneische: Es ist<br />
vollbracht! Und Jesus Christus ist der Welt<br />
Erlöser: „Also hat Gott die Welt geliebt,<br />
dass er Se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>geborenen Sohn gab!“<br />
Es geht um Se<strong>in</strong>e Schöpfung. Wir s<strong>in</strong>d nur<br />
Gäste. Die Erde bleibt des Herrn!<br />
Darum soll der Mensch über die Erde gehen<br />
zart und vorsichtig, mit sanftem<br />
Schritt, um nur ja nichts zu zertreten. Die<br />
Schuhe ausziehen, wie e<strong>in</strong>st Mose, denn<br />
überall ist Gottes „Heiliges Land!. Gott<br />
liebt Sandalen und ke<strong>in</strong>e Stiefel der Soldaten,<br />
die werden im �euer verbrannt...<br />
So kündet es schon Jesaja (9,4)! Der Karfreitagszauber<br />
br<strong>in</strong>gt der Welt und uns<br />
Se<strong>in</strong>en himmlischen �rieden zurück!<br />
Wenigstens <strong>in</strong> der Musik. Augenblicke<br />
höchster Glückseligkeit...<br />
Parsifal küsst ganz zart die „verlorene<br />
Kundry“ und die Musik kündet Vergebung<br />
und Gnade. Dann hört man Glockengeläut.<br />
So hat es Wagner vermerkt. Und e<strong>in</strong>e gute<br />
Regie wird daran erkannt. Nur versagen<br />
hier verständnislos die meisten... Die Glocken<br />
des Karfreitags bewahren die Humanität<br />
und er<strong>in</strong>nern die Erlösung.<br />
�aust wird gerettet durch die Osterglocken<br />
und den Gesang von der Auferstehung:<br />
das ist Goethes Entwurf von Hoffnung.<br />
Wagner ent-deckt den Karfreitag wieder,<br />
von Mart<strong>in</strong> Luther gepredigt, von Lucas<br />
Cranach gemalt: Die Welt ist gerettet<br />
durch Christi Blut.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs wird nur e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />
(auch die Kirche!), die um ihre Sünde und<br />
Schuld weiß, diese Botschaft hören...<br />
Hören wir sie?<br />
Sehen wir auch den Schluss?<br />
Der Vorhang fällt, aber der Gral bleibt<br />
offen und bewirkt den S<strong>in</strong>n der hier versammelten<br />
Ritterschaft. Denn wozu s<strong>in</strong>d<br />
diese Templer, deren König nun Parzifal<br />
ist, berufen: zum Gebet und Tun des Gerechten.<br />
Das ist der offene Schluss dieses Werkes,<br />
der sich täglich ereignen muss. Die Welt<br />
wartet darauf. Wer Parsifal aufführt, muss<br />
Lohengr<strong>in</strong> spielen...<br />
Wir bedürfen (also) der Oper.<br />
Vorankündigung<br />
THEATERGOTTESDIENST 9<br />
Der Mond, Oper von Carl Orff<br />
Vier Burschen stehlen den Mond nach<br />
dem gleichnamigen Märchen der Brüder<br />
Grimm.<br />
Nachdenken über die Vergeblichkeit des<br />
Menschen, die Weltordnung zu stören.<br />
Sonntag, 20.8.06, 11.15 Uhr<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
THEATERGOTTESDIENST 10<br />
Uraufführung WUT, Oper<br />
Andrea Lorenzo Scartazz<strong>in</strong>i<br />
Liebe und Leere, der Traum vom grenzenlosen<br />
Glück und das H<strong>in</strong>ausgeworfense<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> die tiefste Vernichtung der Welt, die<br />
Zeitenwende markiert das Ende des Mittelalters<br />
und den Anfang der Neuzeit.<br />
Pedro, Pr<strong>in</strong>z von Portugal, Inês de Castro,<br />
se<strong>in</strong>e heimliche Geliebte, und König Alfons<br />
IV., der König, bilden die historische<br />
und literarische Opernvorlage.<br />
Sonntag, 17.9.06, 11.15 Uhr<br />
Kaufmannskirche am Anger
SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />
Andreaskirche Andreasstraße<br />
So, feiertags 10 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
August<strong>in</strong>erstraße<br />
Sa 18 Uhr Abendgebet mit<br />
Begrüßung des Sonntags<br />
So 9.30 Uhr mA<br />
Gustav-Adolf-Kirche S<strong>in</strong>gerstr. 1<br />
So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />
(3.9. Schulanfangs-GD)<br />
So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
So 10 Uhr (außer 20.8.,17.9.)<br />
Melanchthon-GZ Ludolfweg<br />
So 10 Uhr: 20.8.;<br />
10.9. Schulanfangs-GD, 17.9.<br />
Lukaskirche Stadtweg 64<br />
So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />
Lutherkirche, Magdeburger Allee<br />
So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />
So 9.30 Uhr ab 16. des Monats<br />
(nicht am letzten So)<br />
17.9. Taufgedächtnis-GD<br />
Mart<strong>in</strong>ikirche Hans-Sailer-Straße<br />
So 9.30 Uhr 1.-15. des Monats;<br />
(3.9. Schulanfangs-GD)<br />
11 Uhr ab 16. des Monats (nicht<br />
am letzten So)<br />
Sa 18 Uhr Wochenschlussandacht<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
Hammerweg 4a<br />
So 11 Uhr 27.8.; 24.9.<br />
Predigerkirche<br />
Meister-Eckehart-Straße<br />
So 10 Uhr<br />
Reglerkirche Bahnhofstraße<br />
So 9.30 Uhr<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Wilhelm-Busch-Straße<br />
Sa 17 Uhr 5., 19.8.; 2., 16.9.<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 130<br />
So 14 Uhr, �r 17 Uhr Christen aus<br />
der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />
Thomaskirche Schillerstraße<br />
So 10 Uhr<br />
Alach St. Ulrich<br />
So 13 Uhr 20.8.<br />
So 14 Uhr 3.9.<br />
Sa 14 Uhr Trauung 9.9.<br />
Andisleben St. Peter und Paul<br />
So 9.30 Uhr 13., 27.8.; 3., 10., 24.9.<br />
Sa 9.30 Uhr 5.8.<br />
B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />
So 14 Uhr 6., 20.8.;<br />
Sa 14 Uhr Jubelkonfirmation 2.9.<br />
So 18 Uhr 9.9.<br />
Bischleben Benignuskirche<br />
So 10.30 Uhr 6.8.; 3.9.<br />
So14 Uhr 20.8.; 1.10. Erntedank<br />
So 17 Uhr 27.8. Pfarrgartenfest<br />
Do 20 Uhr 31.8. �riedensfeuer auf<br />
der Burg <strong>in</strong> Möbisburg<br />
So 11 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 17.9. <strong>in</strong><br />
Möbisburg<br />
Büßleben Petrikirche<br />
So 9.15 Uhr 10.9. Schulanfangs-<br />
GD mit Taufe<br />
So 14 Uhr 17.9. Eiserne Konfi<br />
Dachwig Petrikirche<br />
So 9 Uhr 27.8.; 10.9.<br />
(Schulanfängergottesdienst)<br />
So 10.30 Uhr 24.9.<br />
Sa 17 Uhr 12.8.<br />
Elxleben Michaeliskirche<br />
So 9 Uhr 6.8.; 24.9.(Kirmse);<br />
So 10.30 Uhr 20.8.; 17.9.<br />
So 14 Uhr Diakoniesonntag 3.9.<br />
Ermstedt Andreaskirche<br />
So 13 Uhr 13.8.; 24.9.<br />
So 9.30 Uhr Kirmes-GD 3.9.<br />
Frienstedt St. Laurentius<br />
So 14 Uhr 13.8.;<br />
So 14.30 Uhr Kirmes-GD 17.9.<br />
Gebesee Laurentiuskirche<br />
jeden So 10.45 Uhr (außer 20.8.)<br />
Gispersleben Kilianikirche<br />
So 9.30 Uhr 6., 20.8.; 3.,17.9.<br />
Gispersleben Vitikirche<br />
So 9.30 Uhr 13., 27.8.; 10., 24.9.;<br />
1.10 Erntedank<br />
Gottstedt St. Georg<br />
So 13 Uhr 6.8.<br />
So 9.30 Uhr 17.9.<br />
Hochheim Johanneskirche<br />
So 9.30 Uhr 6., 20.8.; 24.9.;<br />
So 9.30 Uhr 3.9. ökumenischer<br />
Kirmesgottesdienst im �estzelt<br />
Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />
So 9.30 Uhr 6.8.;<br />
So 14 Uhr 10.9.<br />
Kühnhausen Porta Coeli-Kirche<br />
So 10.45 Uhr 13.8.; 10., 24.9.;<br />
1.10. Erntedank<br />
So 14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 27.8.<br />
Marbach St. Gotthardtkirche<br />
So 14.30 Uhr 6.8. (Taufe); 20.8.;<br />
10.9. Schulanfang, Geme<strong>in</strong>defest<br />
So 24.9. bitte Aushang beachten<br />
Möbisburg Dionysiuskirche<br />
Sa 18 Uhr 5.8.; 2.9.<br />
So 10.30 Uhr 20.8.;<br />
1.10. Erntedank<br />
So 17 Uhr 27.8. Pfarrgartenfest <strong>in</strong><br />
Bischleben<br />
Do 20 Uhr 31.8. �riedensfeuer auf<br />
der Burg<br />
So 11 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 17.9.<br />
Nottleben St. Peter und Paul<br />
So 10.30 Uhr 6.8.;<br />
Do 18 Uhr 29.9. Kirmes-GD<br />
Rhoda Kirche zum Guten Hirten<br />
So 9 Uhr 6.8.; 3.9.;<br />
1.10. Erntedank<br />
Sa 18 Uhr 20.8.<br />
So 17 Uhr 27.8. Pfarrgartenfest <strong>in</strong><br />
Bischleben<br />
Do 20 Uhr 31.8. �riedensfeuer auf<br />
der Burg <strong>in</strong> Möbisburg<br />
So 11 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 17.9. <strong>in</strong><br />
Möbisburg<br />
R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />
So 9.30 Uhr 6., 20.8.; 10., 17.9.<br />
Sa 18 Uhr 2.9.<br />
Salomonsborn Dionysiuskirche<br />
So 14.30 Uhr 13.8.;<br />
So 10 Uhr 3.9.<br />
Schmira Nikolauskirche<br />
So 11 Uhr 20.8.<br />
Sa 14 Uhr 2.9. Taufgottesdienst<br />
Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />
So 10.30 Uhr 27.8.;<br />
10.9. Schulanfangs-GD; 24.9.<br />
Sa 18 Uhr 12.8.<br />
Sa 18 Uhr 26.8.; 23.9. GD der<br />
katholischen St. Antoniusgeme<strong>in</strong>de<br />
Gispersleben<br />
Walschleben Cruciskirche<br />
So 9 Uhr 17., 24.9.<br />
So 10.30 Uhr 6., 20.8.<br />
Sa 11.30 Uhr 2.9.<br />
(Schulanfängergottesdienst)<br />
W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Michaeliskirche<br />
im August herzliche E<strong>in</strong>ladung zu<br />
den GD <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>-Südost<br />
So 10.30 Uhr 3.9.;<br />
10.9. Schulanfangs-GD; 17.9.;<br />
24.9. �estgottesdienst zur Kirchweih<br />
im �estzelt<br />
Witterda Gustav-Adolf-Kapelle<br />
So 9 Uhr 20.8.<br />
So 14 Uhr 10.9. Kapellenfest<br />
Zimmernsupra St. Jacobus<br />
So 9.30 Uhr 13.8.;<br />
So 13 Uhr 3.9.;<br />
So 14 Uhr 24.9.<br />
Kl<strong>in</strong>ikumkapelle Hauptgebäude<br />
So 9.30 Uhr<br />
Kl<strong>in</strong>ikum Zentrum für Geriatrie<br />
So 10.45 Uhr<br />
Die Gottesdienstzeiten für<br />
folgende Geme<strong>in</strong>den entnehmen<br />
Sie bitte den Aushängen<br />
Kirchspiel Egstedt (Bechstedt<br />
Wagd, Egstedt, Kirchheim,<br />
Waltersleben und Wern<strong>in</strong>gsleben)
25 INTERKULTURELLE WOCHE 22.9. – 1.10.2006<br />
„Mite<strong>in</strong>ander leben –<br />
vone<strong>in</strong>ander lernen“<br />
22.9. Konzert<br />
Das blaue E<strong>in</strong>horn, Dresden<br />
19.30 Uhr Michaeliskirche<br />
23.9. Eröffnung der Interkulturellen<br />
Woche 2006<br />
Zentrale Veranstaltung des Landes<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
10-13 Uhr Rathaus �estsaal<br />
In Kooperation Ausländerbeauftragter<br />
beim TMS�G, Büro der<br />
Ausländerbeauftragten, Katholisches<br />
�orum, <strong>Evangelische</strong> Akademie<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
25.9. „Bolivianischer Sozialismus?<br />
Die aktuellen Entwicklungen <strong>in</strong><br />
Bolivien“<br />
Vortrag und �ilm zum Thema<br />
20.30 Uhr Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße<br />
(<strong>in</strong> Kooperation mit dem Biko e.V./<br />
Bildungskollektiv und der Rosa<br />
Luxemburg Stiftung Thür<strong>in</strong>gen)<br />
26.9. Tag der Integration<br />
Informationen, Veranstaltungen, Spiele<br />
und Workshops zum Thema Integration<br />
mit den Vere<strong>in</strong>en im ZIM<br />
10-22 Uhr Zentrum für Integration und<br />
Migration, Rosa-Luxemburg-Straße 50<br />
27.9. Kunterbuntes K<strong>in</strong>derfest<br />
15.30 Uhr Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße<br />
27.9. Internationaler Tanzabend<br />
20 Uhr Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße<br />
28.9. „Jüdische Zeitreise“<br />
von und mit Dany Bober<br />
anschließend Diskussion zum Thema:<br />
„Juden heute <strong>in</strong> Deutschland“<br />
E<strong>in</strong>e Veranstaltung der �riedrich –<br />
Naumann-Stiftung <strong>in</strong><br />
Kooperation mit der<br />
Ausländerbeauftragten der Stadt <strong>Erfurt</strong><br />
19 Uhr Michaeliskirche<br />
28.9. Dokumentarfilm und Gespräch<br />
„No lager nowhere“<br />
20.30 Uhr Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße<br />
(<strong>in</strong> Kooperation mit dem Biko e.V./<br />
Bildungskollektiv und dem<br />
Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen (BWT) und<br />
mit Unterstützung durch den<br />
kirchlichen Entwicklungsdienst der<br />
<strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen)<br />
28.9. „MULTIPLE ONE“<br />
Multicultural Oral Performance<br />
by Spr<strong>in</strong>gboard-Teacher Azubuike<br />
Er<strong>in</strong>ugha, Nigeria, with LK Englisch<br />
Ludwig-Erhard-Schule, <strong>Erfurt</strong><br />
19 Uhr Johannes-Lang-Haus,<br />
Allerheiligenstraße 10<br />
29.9. „Wir leben hier“<br />
Integrationskursteilnehmer stellen sich<br />
und ihr Land vor<br />
Büro für ausländische MitbürgerInnen<br />
des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />
10 Uhr Hans-Sailer-Straße 57<br />
30.9. Tag der offenen Tür<br />
im Buddhistischen Zentrum <strong>Erfurt</strong><br />
Norbu Choel<strong>in</strong>g<br />
Videovorführungen, Meditation,<br />
Tibetischer Yoga<br />
13 – 19 Uhr Stauffenbergallee 32<br />
30.9. „Alf Leyla wa Leyla“<br />
Benefizveranstaltung des Orientalischen<br />
Kultur- und Tanzsportvere<strong>in</strong>s <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
19 Uhr Johannes-Lang-Haus,<br />
Allerheiligenstraße 9/10<br />
E<strong>in</strong>tritt 15 EUR<br />
30.9. Afrikanischer Abend<br />
mit Livemusik (Trommeln)<br />
19 Uhr Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit dem ADKV<br />
(Afrikanisch-Deutscher Vere<strong>in</strong> für Kultur<br />
und Bildung e.V.)<br />
E<strong>in</strong>tritt 3 EUR
INTERKULTURELLE WOCHE 22.9. – 1.10.2006 26<br />
„Menschen, die ihren Ort fanden“<br />
Die Ausstellung zeigt den Mut und die<br />
Konsequenz von Menschen, sich auf<br />
den �riedensweg zu begeben<br />
2.-30.9. August<strong>in</strong>erkirche<br />
In Kooperation Aktionskreis für �rieden<br />
e.V., �riedensmuseum der evangelischen<br />
Kirche Berl<strong>in</strong>/ Brandenburg, Rosa-<br />
Luxemburg-Stiftung, <strong>Evangelische</strong>s<br />
August<strong>in</strong>erkloster<br />
Anmeldung zur �ührung 0361/5617580<br />
„Menschen im Widerstand –<br />
Bolivien im Herbst 2005“<br />
�otoausstellung<br />
7.9.-6.10.06 Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße<br />
<strong>in</strong> Kooperation OA, Biko e.V./<br />
Bildungskollektiv und mit freundlicher<br />
Unterstützung durch das Thür<strong>in</strong>ger<br />
M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Natur<br />
und Umweltschutz<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
„Augen-Blicke – Kultur Süd<strong>in</strong>diens“<br />
�otoausstellung<br />
T<strong>in</strong>a-Louise �ischer, Gotha<br />
25.9.-30.10.06<br />
Zentrum für Integration und Migration<br />
Rosa-Luxemburg-Straße 50<br />
„Fremde werden Freunde –<br />
Gesichter“<br />
�otografische Zwischenbilanz<br />
Harald Mohr<br />
27.9.-3.11.06<br />
„glassbox“ Universität <strong>Erfurt</strong><br />
Nordhäuser Straße 64<br />
Vernissage 27.9. 17 Uhr<br />
„Was ich glaube, was andere<br />
glauben – Religionen <strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>derbüchern“<br />
Pfarrer Neuschäfer, Rudolstadt<br />
28.8.-29.9.06<br />
Hauptbibliothek für K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendliche, Marktstraße 21
27 REZENSION<br />
Die historische<br />
Büchersammlung der<br />
<strong>Erfurt</strong>er Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
Die <strong>Erfurt</strong>er Buch- und Bibliotheksgeschichte<br />
muß <strong>in</strong> mancher Beziehung noch immer als<br />
nur unzulänglich erforscht gelten. In die<br />
zahlreichen Bemühungen um genauere<br />
Kenntnisse auf diesem Gebiet aus dem letzten<br />
Jahrzehnt reiht sich das vorliegende Bestandsverzeichnis<br />
der historischen Büchersammlung<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
e<strong>in</strong>, das von Ilsabe Schalldach unter<br />
Mitwirkung von �elicitas Marw<strong>in</strong>ski erarbeitet<br />
wurde.<br />
Im Überblick war der nicht sehr umfangreiche,<br />
nur ca. 180 Bände umfassende, historisch<br />
aber durchaus wertvolle Bestand bereits<br />
im Handbuch der historischen Buchbestände<br />
(Bd. 19, S. 199-201) beschrieben worden.<br />
Die nun publizierte Broschüre schlüsselt die<br />
Sammlung detaillierter auf und bietet e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl von buchgeschichtlich relevanten<br />
Informationen.<br />
In e<strong>in</strong>em dem eigentlichen Verzeichnis vorangestellten<br />
Abriß der Bestandsgeschichte (S.<br />
4-9) geht Ilsabe Schalldach der Entstehung<br />
und den Schicksalen der Bibliothek bis <strong>in</strong><br />
die Gegenwart nach, sofern die überlieferten<br />
Quellen Aussagen dazu erlauben. Während<br />
die Inkunabeln und �rühdrucke vor<br />
1520 offenbar aus <strong>Erfurt</strong>er Klosterbesitz stammen,<br />
verb<strong>in</strong>den sich die Anfänge der Geme<strong>in</strong>debibliothek<br />
im 16. Jahrhundert mit<br />
dem Namen des Rechenmeisters und Notars<br />
Johann Weber, aus dessen Besitz wohl<br />
um 1595 sechs Drucke <strong>in</strong> die Predigerbibliothek<br />
gelangten. Er begründete damit e<strong>in</strong>e reiche<br />
Stiftungstradition, die bis heute fortgesetzt<br />
wird.<br />
Das Verzeichnis ordnet den Bestand nach<br />
neun Sachgruppen (Handschriften, Bibeln,<br />
Theologische Schriften, Geschichte/<strong>Kirchen</strong>geschichte,<br />
Recht/<strong>Kirchen</strong>recht, Predigtsammlungen,Liturgie/Agenden/<strong>Kirchen</strong>ord-<br />
nungen, Gesang- und Gebetbücher, Musikalien),<br />
<strong>in</strong>nerhalb derer die 130 Titel chronologisch<br />
aufgeführt werden. Die ausführlichen<br />
Titelaufnahmen be<strong>in</strong>halten die Druckbeschreibung<br />
(e<strong>in</strong>schließlich der Angaben<br />
über die Ausstattung), e<strong>in</strong>en Kollationsvermerk,<br />
den bibliographischen Nachweis (GW,<br />
VD 16, VD 17 usw.), H<strong>in</strong>weise auf die Provenienz<br />
und den konservatorischen Zustand<br />
sowie mitunter Angaben zum Verfasser. Von<br />
besonderem Wert ist e<strong>in</strong> Register, welches<br />
das Inventar nach Titeln, Personen, Orten<br />
und Provenienzen erschließt und damit bequem<br />
benutzbar macht.<br />
Der Katalog ist das „Ergebnis e<strong>in</strong>er jahrelangen<br />
Beschäftigung mit dem historischen<br />
Buchbestand der <strong>Erfurt</strong>er Predigergeme<strong>in</strong>de“<br />
und entstand <strong>in</strong> der Absicht, „die Beschaffenheit<br />
des überlieferten Kulturgutes zu dokumentieren<br />
und damit, dem Stifterwillen<br />
entsprechend, e<strong>in</strong>e geeignete Grundlage für<br />
die künftige sachgemäße und verantwortungsbewußte<br />
Erhaltung und Pflege der<br />
Sammlung zu schaffen“ (S. 9).<br />
Aufgrund se<strong>in</strong>er sorgfältigen <strong>in</strong>haltlichen und<br />
typographischen Gestaltung wird er über die<br />
Grenzen der Stadt h<strong>in</strong>aus Beachtung f<strong>in</strong>den<br />
und sich zweifelsohne als e<strong>in</strong> zuverlässiges<br />
Hilfsmittel für die Beschäftigung mit den historischen<br />
Buchbeständen der Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
bewähren.<br />
Aber auch für die allgeme<strong>in</strong> an der <strong>Erfurt</strong>er<br />
Stadt- und <strong>Kirchen</strong>geschichte <strong>in</strong>teressierten<br />
Leser bietet das Verzeichnis aus buchgeschichtlicher<br />
Perspektive manchen erhellenden<br />
E<strong>in</strong>blick.<br />
Die empfehlenswerte Publikation kann über<br />
die <strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de, das<br />
<strong>Evangelische</strong> August<strong>in</strong>erkloster oder den <strong>Erfurt</strong>er<br />
Buchhandel bezogen werden.<br />
Die historische Büchersammlung der <strong>Erfurt</strong>er<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de. Geschichte und Bestandsverzeichnis.<br />
Erarbeitet von Ilsabe<br />
Schalldach unter Mitarbeit von �elicitas<br />
Marw<strong>in</strong>ski.<br />
Hg. vom Geme<strong>in</strong>dekirchenrat der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de.<br />
<strong>Erfurt</strong> 2005. 48 S., e<strong>in</strong>ige s/w Abb.
IN�ORMATION 28<br />
Term<strong>in</strong>e und Veranstaltungen<br />
Abendsegen und Orgelmusik <strong>in</strong> der<br />
Kaufmannskirche<br />
samstags 18 Uhr Chorraum<br />
Aktionen im Hof der Michaeliskirche<br />
PUPPENSPIEL IM KIRCHHO�<br />
�igurentheater Jann<strong>in</strong>e Bohn „Am<br />
Anfang“ jeweils 15 Uhr<br />
3.-5.8.; 10.-13.8.; 17.-20.8.; 24.-27.8.<br />
LAG Puppenspiel<br />
5.-7.9. ganztägig; 8.9. vormittags<br />
Puppentheater Waidspeicher „Kasper“<br />
jeweils 20 Uhr 8.-10.9.; 15., 16.9.<br />
ÖKUMENISCHE SPIELGEMEINDE<br />
„Liebe, Leidenschaft und Gift“<br />
2.9. 21 Uhr<br />
Gottesdienste für Senioren<br />
Augusta-Viktoria-Stift Hospitalplatz<br />
mittwochs 15.30 Uhr<br />
Haus zu den vier Jahreszeiten<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140, 3. 8. 10 Uhr<br />
Carol<strong>in</strong>enstift, Pilse 9, 10. 8. 10 Uhr<br />
Seniorenheim „Phoenix“<br />
Placidus-Muth-Straße, 22.8. 16 Uhr<br />
Residenz Ambiente, Häßlerstraße<br />
31.8.; 28.9. 15 Uhr<br />
Gottesdienst des<br />
Christophoruswerkes<br />
30.8. 17 Uhr Michaeliskirche<br />
27.9. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
„Seelenbretter“<br />
Ausstellung Bali Tollak<br />
bis 31.8. Michaeliskirche<br />
Friedensfeuer<br />
31.8. 20 Uhr auf der Burg Möbisburg<br />
Musiknacht im Pfarrgarten<br />
The Golden Sixties Band<br />
2.9. 20 Uhr W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Malerei<br />
Prof. Hammer, <strong>Erfurt</strong><br />
3.– 30.9. Michaeliskirche<br />
Vernissage 3.9.18 Uhr<br />
Festgottesdienst<br />
anlässlich der Wiedere<strong>in</strong>weihung der<br />
Kirche nach zehnjähriger Bauzeit<br />
3.9. 13 Uhr Sankt-Jakobus-Kirche<br />
Zimmernsupra<br />
Ökumenische Spielgeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong><br />
„Liebe, Leidenschaft und Gift“<br />
17.9. 12 Uhr Johannes-Lang-Haus<br />
Geme<strong>in</strong>defeste<br />
16.9. KSP Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />
„Geme<strong>in</strong>sam auf Empfang“<br />
14 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
17.9. 11 Uhr Möbisburg<br />
17.9. Jahr der Taufe 2006<br />
10.30-16 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />
Offener Geme<strong>in</strong>deabend<br />
Thema: Das Aidsprojekt iThemba<br />
Labantu (Südafrika) des Berl<strong>in</strong>er<br />
Missionswerkes (BMW)<br />
Pfarrer Otto Kohlstock<br />
26. 9. 20 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />
Kirmes-Gottesdienst<br />
29.9. 18 Uhr Nottleben<br />
Erntedank-Gottesdienste 1.10.06<br />
9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
9.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
10 Uhr Kaufmannskirche<br />
15 Uhr Melanchthon-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
9.15 Uhr Lukaskirche<br />
10.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />
<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />
Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />
ÖKUMENISCHE<br />
ER�URTER VORTRÄGE<br />
montags 20 Uhr<br />
Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, �arbengasse 2<br />
„Aufgaben der Bundeswehr <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er sich ändernden Weltlage<br />
nach dem 11. September 2001“<br />
Brigadegeneral<br />
Theodor W<strong>in</strong>kelmann, <strong>Erfurt</strong><br />
11. 9.
29 RATSGYMNASIUM<br />
Vater Unser?<br />
Das „Vater Unser“ – oft gebetet, Bestandteil<br />
e<strong>in</strong>er jeden Andacht, e<strong>in</strong>es jeden Gottesdienstes<br />
– hat dieses Gebet überhaupt<br />
noch e<strong>in</strong>e Bedeutung für uns? Ist es nicht<br />
schon so zur Gewohnheit geworden, dass<br />
wir über die e<strong>in</strong>zelnen Bitten des „Vater<br />
Unser“ überhaupt nicht mehr nachdenken?<br />
Was heißt es z.B., wenn wir beten:<br />
„Unser tägliches Brot gib uns heute“? Auf<br />
die Suche nach Antworten hat sich der<br />
Religionskurs 11/2s des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Ratsgymnasiums<br />
begeben.<br />
In z. T. heftigen Diskussionen<br />
wurde untersucht, welche<br />
Bedeutung das „Vater Unser“<br />
<strong>in</strong> der heutigen Zeit noch<br />
haben kann. Die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler setzten<br />
sich mit aktuellen �assungen<br />
dieses wichtigen Gebetes ause<strong>in</strong>ander<br />
und haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em letzten Schritt ihre<br />
eigenen „Vater Unser“-Gebete geschrieben.<br />
Diese Ergebnisse waren unterschiedlicher<br />
Natur, gaben Anlass zu Diskussionen,<br />
wurden als Denkimpulse wahrgenommen<br />
und zeigen viel von der Religiosität<br />
der Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen. So<br />
entstanden u. a. diese Aktualisierungen,<br />
die <strong>in</strong> ihrer Verschiedenheit auch Zweifel<br />
und �ragen ansprechen. Vielleicht können<br />
diese Gebete als Anstoß dienen, wieder<br />
e<strong>in</strong>mal den eigenen Umgang mit dem<br />
„Vater Unser“ zu reflektieren.<br />
(Uta Herold)<br />
Du, der du bist im Himmel,<br />
geliebt werde de<strong>in</strong> Name,<br />
stehe uns bei im täglichen Leben,<br />
schenke uns de<strong>in</strong>e Liebe, Güte und Zu-<br />
wendung,<br />
so auch wir schenken dies.<br />
Stehe uns bei <strong>in</strong> der Not und<br />
hilf uns Glück zu f<strong>in</strong>den,<br />
wie auf Erden so im Himmel.<br />
Denn du bist <strong>in</strong> allem und wirst ewig se<strong>in</strong>.<br />
Amen<br />
(Elisa Noe, Hannes Merten, Stefanie Hesse,<br />
Annemarie Seyfarth, Juliane Weigelt)<br />
Unser Gott im Himmel!<br />
De<strong>in</strong> Name werde verstanden.<br />
Kommt mit dir Erlösung und �rieden?<br />
Ist das de<strong>in</strong> Wille? Im Himmel wie auf<br />
Erden?<br />
Warum gibst du nicht Brot, wo Brot gebraucht,<br />
Hilfe, wo Hilfe benötigt,<br />
Schutz, wo Schutz gesucht,<br />
Vergebung, wo Vergebung<br />
erbeten wird?<br />
Können wir noch vergeben?<br />
�ühre uns aus der Versuchung<br />
um das Gute zu erfahren.<br />
Denn <strong>in</strong> dir ist die E<strong>in</strong>heit von Hoffnung<br />
und Hilflosigkeit.<br />
In Ewigkeit?<br />
(Sabr<strong>in</strong>a Poppel, Martha Szabo)<br />
Term<strong>in</strong>e:<br />
Schulanfang 31.8.<br />
Klassen 6 – 12 7.30 Uhr<br />
5. Klassen 8.45 Uhr Treffen mit den Klassenlehrern<br />
auf dem Schulhof (Neubau)<br />
31.8.-8.9. E<strong>in</strong>gangsprojekt Klasse 5<br />
2.9. 10 Uhr Schuljahres-Eröffnungs-GD <strong>in</strong><br />
der Predigerkirche<br />
7.9. Schul<strong>in</strong>terne Lesung<br />
Klaus Kordon „Krokodil im Nacken“<br />
21.9. 19 Uhr Aula<br />
anlässlich des 30. Todestages<br />
von Oskar Brüsewitz<br />
�reya Klier liest aus ihrem neuen Buch<br />
Veranstalter: Landeszentrale für politische<br />
Bildung <strong>Erfurt</strong>
KIRCHENMUSIK 30<br />
20 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik <strong>in</strong> der<br />
Kaufmannskirche<br />
montags 12 Uhr<br />
Andrea Malzahn an der<br />
Compeniusorgel der Michaeliskirche<br />
20 M<strong>in</strong>uten mittwochs 12 Uhr<br />
Hofkonzerte<br />
freitags 20 Uhr Michaeliskirchhof<br />
4.8. Viol<strong>in</strong>sonaten – Antje Donath,<br />
Weimar<br />
11.8. „Boogy-Woogy“ im Kirchhof<br />
Jürgen Adlung und Band<br />
25.8. Hofserenadenkonzert<br />
<strong>Erfurt</strong>er Camerata<br />
1.9. Duo Donath, Weimar, Viol<strong>in</strong>e und<br />
Gitarre<br />
Orgelkonzerte <strong>in</strong> der Predigerkirche<br />
mittwochs 20 Uhr<br />
2.8. Leonardo Ciampa, Boston/USA<br />
9.8. Christoph Schlütter, Leipzig<br />
16.8. Saxophon und Orgel<br />
Boris Ivanov, Keitum/Sylt – Saxophon,<br />
Klar<strong>in</strong>ette<br />
Alexander Ivanov, Keitum/Sylt – Orgel<br />
23.8. anlässlich des 300. Todestages von<br />
Johann Pachelbel<br />
Michael Belotti, �reiburg<br />
30.8. Oboe und Orgel<br />
Daniel Ella, Budapest/Ungarn – Oboe<br />
Istvan Ella, Budapest/Ungarn– Orgel<br />
20.9. Claus-Erhard He<strong>in</strong>rich,<br />
Halberstadt<br />
27.9. Schlagzeug und Orgel<br />
Re<strong>in</strong>hard Toriser, Berl<strong>in</strong> – Schlagzeug<br />
Ruth Spitzenberg, Bad Kötzt<strong>in</strong>g – Orgel<br />
Konzert des Thür<strong>in</strong>ger Orgelsommers<br />
Orgel – Cembalo – �löte<br />
Ulrike und Jürgen Wolf, Leipzig<br />
4.8. 20 Uhr Petrikirche Büßleben<br />
Sommerkonzert<br />
Susanne Herre, <strong>Erfurt</strong> / Wuppertal<br />
Mandol<strong>in</strong>e<br />
4. 8. 19.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />
S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Konzert<br />
Potsdamer Bläserensemble<br />
5.8. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
Orgelkonzert<br />
Denny Wilke, Rotterdam<br />
6.8. 17 Uhr Michaeliskirche<br />
Calwer Choristen<br />
Leitung Hans-Jörg Kalmbach<br />
18.8. 19.30 Uhr Predigerkirche<br />
EXPRESSIONZZ<br />
Elemente aus Poetic-Jazz, Soul, Gospel,<br />
�unk und Klassik<br />
Jocelyn B. Smith – Vocal/Piano<br />
Henn<strong>in</strong>g Schmiedt – Piano/Keyboards<br />
Volker Schlott – Saxophon/�löte<br />
Eric St. Laurent – E. & A. Gitarre<br />
H. D. Lorenz – Bass/Kontrabass<br />
Thomas Alkier – Drums<br />
20.8. 18.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Musiknacht im Pfarrgarten<br />
The Golden Sixties Band<br />
2.9. 20 Uhr W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Klavierabend<br />
Istvan �ülöp<br />
2.9. 20 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
Mart<strong>in</strong>i-Luther Hammerweg 4a<br />
Orgelkonzert<br />
3.9. 17 Uhr Michaeliskirche<br />
<strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>musiktage 2006<br />
Orgelimprovisationen<br />
Stefan Nusser, Leipzig<br />
13.9. 20 Uhr Predigerkirche<br />
Orgelkonzert<br />
Daniel Zaretsky, St. Petersburg/Russland<br />
15.9. 19.30 Uhr Cruciskirche<br />
Abschlusskonzert<br />
Arvo Pärt – Miserere<br />
Wolfgang Amadeus Mozart –<br />
Requiem d-moll<br />
Solisten, Concerto Brandenburg,<br />
Dombergchor <strong>Erfurt</strong><br />
Leitung Silvius von Kessel<br />
16.9. 19.30 Uhr Dom
31 KIRCHENMUSIK<br />
Abends<strong>in</strong>gen <strong>Erfurt</strong>er Chöre<br />
<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger<br />
donnerstags 19.30 Uhr<br />
14., 21.9.; 5.10.<br />
Konzert Daberstedter Herbst<br />
16.9. 19 Uhr Lukaskirche<br />
Virtuose Musik für Gitarre<br />
Arne Puschnerus<br />
17.9. 15.30 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />
Klavierabend<br />
Elfrun Gabriel, Leipzig<br />
17.9. 18.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Musikalische Vesper<br />
samstags 17 Uhr Michaeliskirche<br />
9.,16., 23., 30.9.<br />
Arie mit dem Thema<br />
B-A-C-H aus dem Jahr 1736<br />
Michael Jahn<br />
Am 24. September f<strong>in</strong>det um 10 Uhr <strong>in</strong><br />
der Kaufmannskirche e<strong>in</strong> weiterer Kantatengottesdienst<br />
mit drei Kantaten des<br />
Gothaer Hofkapellmeisters<br />
Gottfried<br />
He<strong>in</strong>rich Stölzel statt.<br />
Es erkl<strong>in</strong>gen die Kantaten<br />
„S<strong>in</strong>d wir nun K<strong>in</strong>der,<br />
so s<strong>in</strong>d wir auch<br />
Erben“, „Was du tust,<br />
so bedenke das Ende“<br />
und „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> verirret<br />
und verloren Schaf“.<br />
Sie stammen aus se<strong>in</strong>em<br />
Kantatenjahrgang<br />
1736, welchen Stölzel<br />
auch an den Hof zu<br />
Sondershausen geliefert<br />
hat. Nur durch die-<br />
sen Umstand s<strong>in</strong>d sie<br />
erhalten geblieben. In<br />
Konzert<br />
Wolfgang Amadeus Mozart, Messe c-moll<br />
für Soli, Chor und Orchester<br />
Regler-S<strong>in</strong>gschar<br />
Jugends<strong>in</strong>fonieorchester der<br />
Musikschule <strong>Erfurt</strong><br />
Leitung Johannes Häußler<br />
1.10. 17 Uhr Reglerkirche<br />
Benefizkonzert für die Stiftung<br />
August<strong>in</strong>erkloster zu <strong>Erfurt</strong><br />
Wolfgang Amadeus Mozart – Missa<br />
solemnis <strong>in</strong> C, KV 337<br />
Leonard Benste<strong>in</strong> – Chichester Psalms<br />
Konzertchor und Orchester Hamburg<br />
Blankenese<br />
2.10. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
der Kantate „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> verirret und verloren<br />
Schaf“ ist e<strong>in</strong>e ganz besondere Arie<br />
für Tenor enthalten. Der zugrunde liegende<br />
Text lautet: „Treuer Hirte, suche die<br />
noch <strong>in</strong> der Irre gehn“ wird unüberhörbar<br />
mit dem Thema B-A-C-H e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Es wird <strong>in</strong> der zweiten Viol<strong>in</strong>stimme gleich<br />
<strong>in</strong> den ersten zwei Takten vorgestellt, dom<strong>in</strong>iert<br />
unüberhörbar, wird dann von Stölzel<br />
auf unterschiedlichen Tonstufen wei-<br />
Arie „Suche treuer Hirte“ aus der Kantate „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> verirret<br />
und verloren Schaf“ von G. H. Stölzel über das Thema B-A-C-H
KIRCHENMUSIK / NEUBEGINN / ABSCHIED 32<br />
tergeführt und am Ende der Arie vom Tenor<br />
wieder auf der Orig<strong>in</strong>altonstufe B-A-<br />
C-H weitergeführt.<br />
Die Beziehung zwischen Johann Sebastian<br />
Bach und Stölzel liegt weitgehend im<br />
Dunkeln. Ob sich beide Musiker jemals<br />
direkt begegnet s<strong>in</strong>d, ist ungeklärt. Tatsache<br />
ist, dass Bach im Besitz von Kompositionen<br />
Stölzels war, e<strong>in</strong> Besuch Bachs<br />
<strong>in</strong> Gotha ist für das Jahr 1717 belegt, also<br />
vor Stölzels Amtszeit dort.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>direkte Verb<strong>in</strong>dung hat es aber über<br />
Bachs Schüler He<strong>in</strong>rich Nicolaus Gerber<br />
gegeben, der als Hoforganist am Hofe zu<br />
Sondershausen alle gelieferten Kantaten<br />
Stölzels mit aufgeführt hat.<br />
Bei e<strong>in</strong>em späteren Besuch Gerbers bei<br />
se<strong>in</strong>em Lehrer <strong>in</strong> Leipzig werden zwischen<br />
beiden Musikern sicherlich Stölzels<br />
Kompositionen Gesprächsthema gewesen<br />
Blauer Laden<br />
Ganz gleich, welcher Anlass bedacht<br />
werden soll – es gibt für jeden �all die<br />
richtige Karte. Im Blauen Laden <strong>in</strong> der<br />
Thomasstraße 8 ist man an der richtigen<br />
Adresse, da präsentiert sich e<strong>in</strong> riesiges<br />
Sortiment. Die Wahl wird angesichts dieser<br />
Vielfalt nicht e<strong>in</strong>fach. Man wird h<strong>in</strong>und<br />
herüberlegen, bedenken, e<strong>in</strong>e passender<br />
als die andere f<strong>in</strong>den – <strong>in</strong> dem freundlichen<br />
kle<strong>in</strong>en Laden hat man Zeit dafür,<br />
kann sich niedersetzen und genüsslich im<br />
vollen Angebot schwelgen. Hunderte Karten,<br />
orig<strong>in</strong>elle, kunstvolle, christliche, philosophische,<br />
wort- und bildschöne, witzige<br />
– aber nicht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige mit plumper<br />
oder dummer Aussage. Denn h<strong>in</strong>ter<br />
dem Angebot steht e<strong>in</strong>e Persönlichkeit, die<br />
dies niemals zulassen würde: die Buchhändler<strong>in</strong><br />
Brigitte Schubert.<br />
Und sie br<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong> weiteres Stück<br />
ihrer Geschäftstradition mit <strong>in</strong> die neuen<br />
schönen Räumlichkeiten <strong>in</strong> dem kle<strong>in</strong>en<br />
Haus mit den blauen �enstern: jahresbegleitende<br />
Literatur und Kalender und e<strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>. Ob gerade die Arie aus der vorliegenden<br />
Kantate e<strong>in</strong>e Reverenz Stölzels an<br />
se<strong>in</strong>en geschätzten Leipziger Kollegen<br />
gewesen ist, würde sicherlich genauere<br />
Recherchen erfordern. Stölzels Verwendung<br />
des Themas B-A-C-H ist aber<br />
sicherlich ke<strong>in</strong> Produkt des Zufalls, dazu<br />
war der Name Bachs als Thomaskantor zu<br />
dom<strong>in</strong>ierend. Es kann aber auch e<strong>in</strong>e Reverenz<br />
an die gesamte Musikerfamilie<br />
Bach gewesen se<strong>in</strong>, deren Vertreter ja<br />
überall <strong>in</strong> unmittelbarer Umgebung Stölzels<br />
ihren Dienst als Musiker und Kantoren<br />
versahen.<br />
Am 24. September musizieren die Chöre<br />
der Kaufmannskirche und des Christophoruswerkes,<br />
Mitglieder der Mitteldeutschen<br />
Barockcompagney, die Solisten Ullrich<br />
Heimdel/Dresden und Antje Gebauer/<strong>Erfurt</strong>.<br />
Die Leitung hat Michael Jahn.<br />
„paar Liebl<strong>in</strong>gsbücher“ und natürlich auch<br />
den gewohnten Bestellservice, verrät sie.<br />
E<strong>in</strong> schöner, lichtdurchfluteter Raum lädt<br />
e<strong>in</strong> – blau-weiß s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e �arben, Kompetenz<br />
und Gastlichkeit se<strong>in</strong>e menschlichen<br />
Eigenschaften, zentrale Lage und tägliche<br />
Öffnungszeiten 9.30 bis 19 Uhr –<br />
samstags bis 13 Uhr – se<strong>in</strong>e praktischen<br />
Vorteile.<br />
Am 4. September wird den ganzen Tag<br />
Eröffnung gefeiert.<br />
Vor neuen Aufgaben<br />
In e<strong>in</strong>em ökumenischen Gottesdienst mit<br />
dem katholischen Domkapitular Rat Stöber<br />
und dem Senior des evangelischen<br />
<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>, Andreas Eras, wurde<br />
Anfang Juli die Leiter<strong>in</strong> der Ökumenischen<br />
Telefonseelsorge <strong>Erfurt</strong> e.V. Anna<br />
Maria �ischedick verabschiedet.<br />
Sie verlässt nun <strong>Erfurt</strong> – jene Stadt, <strong>in</strong> der<br />
sie �reunde im Dienst- und Privatleben<br />
gefunden hat und wo sie den anspruchsvollen<br />
Aufgaben, die ihr gestellt waren,<br />
mit Gottvertrauen und �reude nachgekommen<br />
ist, wie sie zum Abschied sagte.
33 DENKMALP�LEGE<br />
Woche 3.- 10.9.2006<br />
ER�URTER KRICHENMUSIKTAGE<br />
Eröffnungskonzert<br />
6.9. 20 Uhr Predigerkirche<br />
<strong>Kirchen</strong>sprung & Wandelkonzert<br />
Thomaskirche, Synagoge,<br />
Kartäuserkloster, Cruciskirche<br />
8.9. 20 Uhr Thomaskirche<br />
Station I: Thomaskirche (1902)<br />
Praeludium an der Schuke-Orgel<br />
KMD Prof. Matthias Dreißig<br />
Eröffnung und Grußwort Hubertus Staudacher<br />
Choralimprovisation Holger Arndt, Saxophon<br />
Information „Zur Baugeschichte der<br />
Thomaskirche“ Dr. Aribert Rothe<br />
Instrumentalstück KMD Prof. Matthias Dreißig<br />
an der Schuke-Orgel, Holger Arndt Saxophon<br />
Station II: Kartäuserkloster (1375)<br />
Information „Zur Baugeschichte der früheren<br />
<strong>Erfurt</strong>er Kartause“<br />
Station III: Synagoge<br />
Begrüßung und Erläuterungen zu Haus und<br />
Geme<strong>in</strong>de Wolfgang Nossen, Vorsitzender<br />
der Jüdischen Landesgeme<strong>in</strong>de Thür<strong>in</strong>gens<br />
Instrumentalstück KMD Prof. Matthias Dreißig,<br />
Harmonium und Holger Arndt, Saxophon<br />
Station IV: Cruciskirche<br />
Orgelmusik Silvius von Kessel<br />
Information „Zur Baugeschichte der<br />
Cruciskirche“<br />
Orgelmusik Silvius von Kessel<br />
Wort zur Nacht Dr. Aribert Rothe<br />
Orgelmusik Silvius von Kessel<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
zum 250. Geburtstag<br />
Krönungsmesse<br />
9.9. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
GE��NETE KIRCHE<br />
St. Jakobus-Kirche Zimmernsupra<br />
2.9. 16-18 Uhr<br />
3.9. 10-18 Uhr<br />
4.-8.9. 16-18 Uhr<br />
9.9. 10-18 Uhr<br />
TAG 10.9.2006<br />
GE��NETE KIRCHEN / DENKMALE<br />
Andreaskirche<br />
11.30-18 Uhr<br />
Turmbesteigung möglich<br />
Reglerkirche<br />
11-18 Uhr<br />
Turmbesteigung möglich<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
11-17 Uhr<br />
Kiliani-Kirche Gispersleben<br />
Porta Coeli-Kirche Kühnhausen<br />
14-17 Uhr<br />
Turmbesteigung (auf eigene Gefahr)<br />
Lutherkirche<br />
12-18 Uhr<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dischholzhausen,<br />
Büßleben, Urbich und Niedernissa<br />
14-18 Uhr<br />
Turmbesteigung und Erläuterungen<br />
<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Bischleben, Möbisburg,<br />
Rhoda<br />
10-17 Uhr<br />
Peter und Paul Kirche <strong>in</strong> Tiefthal<br />
geöffnet nach dem Gottesdienst,<br />
Turmbesteigung<br />
St. Jakobus-Kirche Zimmernsupra<br />
10-18 Uhr<br />
�ÜHRUNGEN<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
14 Uhr „Die hochgotische Kaufmannskirche<br />
am Anger und ihre ottonischen Chorflankentürme“<br />
– Dr. Helmut Jung<br />
15 Uhr „Die neue Kirche und der neue<br />
Altar aus der <strong>Erfurt</strong>er Holzbildhauerwerkstatt<br />
Hans �riedemann d.J. von1625 – e<strong>in</strong><br />
Meisterwerk Thür<strong>in</strong>ger Spätrenaissance“<br />
– Bärbel Beyer<br />
16 Uhr „Der Taufste<strong>in</strong> aus der <strong>Erfurt</strong>er Steimetzwerkstatt<br />
�riedemann, aufgestellt <strong>in</strong><br />
der Kaufmannskirche am Anger 16<strong>08</strong>“ –<br />
Dr. Jürgen Witthauer<br />
17 Uhr „Die Kaufmannskirche als Hauskirche<br />
der <strong>Erfurt</strong>er Bache“ – Helga Brück
DENKMALP�LEGE / ESG 34<br />
Andreaskirche<br />
12 Uhr, 14 Uhr Orgelführung<br />
Petrikirche Büßleben<br />
14-18 Uhr Orgelführungen mit<br />
Musikbeispielen<br />
GE��NETE WERKSTATT<br />
Orgelbaufirma Herbert Löbl<strong>in</strong>g<br />
Zimmernsupra, Bergstraße 14<br />
10-16 Uhr<br />
KONZERT IM DENKMAL<br />
Andreaskirche<br />
18 Uhr Orgel und Saxophon<br />
Andreas Strobelt, Holger Arndt<br />
Predigerkirche<br />
11.30 Uhr Handglockenchor Gotha<br />
Reglerkirche<br />
17 Uhr Musik für Blockflöte und Orgel<br />
Mart<strong>in</strong>a Bätz – Blockflöte<br />
Johannes Häußler – Orgel<br />
Peter und Paul Kirche <strong>in</strong> Tiefthal<br />
16 Uhr �abian �iedler, Berl<strong>in</strong><br />
St. Jakobus-Kirche Zimmernsupra<br />
17 Uhr Orgel und Oboe<br />
Prof. Mathias Dreißig, Manfred Noth<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Andreaskirche<br />
Marc Chagall „Blätter zur Bibel – Buch<br />
Ruth“<br />
Bibliothek des<br />
<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />
im August<strong>in</strong>erkloster<br />
zu <strong>Erfurt</strong><br />
August<strong>in</strong>erstraße 10<br />
99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361.5766022<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo 14-18 Uhr<br />
Di, Mi 8-18 Uhr<br />
Do, �r 10-13 Uhr<br />
Treff fürs persönliche Gespräch<br />
mit Pfarrer Dr. Aribert Rothe<br />
dienstags 16–17 Uhr und nach<br />
Vere<strong>in</strong>barung<br />
Wochenplan<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Studentengeme<strong>in</strong>de<br />
Allerheiligenstr. 15, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
www.esg-erfurt.de<br />
Sprecher der Geme<strong>in</strong>de<br />
Julia Grieser ( 0176.20190589<br />
julia_grieser@yahoo.de<br />
�lorian Zeitler ( 0361.2129116<br />
flozeit@genion.de<br />
Pfarrer Dr. Aribert Rothe<br />
( 0361.5766038, �ax 0361.5661700<br />
esg-erfurt@web.de<br />
Dienstag Themenabend<br />
Treffpunkt fürs persönliche Gespräch<br />
mit Pfr. Dr. Aribert Rothe<br />
16-17 Uhr (u.n.V.)<br />
19 Uhr Andacht<br />
19.30 Uhr Abendbrot<br />
20.15 Uhr Vortrag, Diskussion,<br />
kommunikative Runde, etc.<br />
Mittwoch<br />
monatlich e<strong>in</strong>mal<br />
19.30 Uhr �eierAbend – der etwas<br />
andere Gottesdienst zusammen mit<br />
Studenten für Christus (SfC) und der<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
Donnerstag<br />
6.30 Uhr Morgengebet und �rühstück<br />
Sonntag<br />
monatlich e<strong>in</strong>mal<br />
11.30 Uhr �rommer Löffel –<br />
geme<strong>in</strong>sames Mittagessen
35 NACHRICHTEN<br />
Neuer Hochschul- und<br />
Studentenpfarrer für <strong>Erfurt</strong><br />
Neuer evangelischer Hochschul- und Studentenpfarrer<br />
für <strong>Erfurt</strong> ist Dr. Aribert Rothe (54). Er wurde<br />
von der Studentengeme<strong>in</strong>de (ESG) gewählt und<br />
von der <strong>Kirchen</strong>leitung der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />
Sachsen für sechs Jahre berufen, nachdem<br />
er die Aufgabe neben der Erwachsenenbildung<br />
bereits seit November vertretungsweise übernommen<br />
hatte. „Direkt im historischen Uni-Viertel <strong>Erfurt</strong>s<br />
s<strong>in</strong>d die ESG-Räume <strong>in</strong> der Allerheiligenstraße<br />
15 e<strong>in</strong> schöner Treffpunkt für aufgeschlossene<br />
Studierende. Sie brauchen solche Orte der Geme<strong>in</strong>schaft<br />
und der geistigen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
um die Glaubens- und Lebensfragen von heute.“<br />
„Es reizt mich natürlich sehr, Erwachsenenbildung<br />
und Studierendengeme<strong>in</strong>de aufe<strong>in</strong>ander zu beziehen<br />
– die Neuorientierung auf Hochschul- und Studierendenarbeit<br />
bietet dafür besondere Chancen“,<br />
erklärt der Theologe und promovierte Erziehungswissenschaftler.<br />
Die offizielle E<strong>in</strong>führung wird am<br />
18.10. 19 Uhr <strong>in</strong> der Universitätskirche St. Michael<br />
stattf<strong>in</strong>den.<br />
23. Bildungsreise<br />
Geme<strong>in</strong>de bildet – der beliebte Herbstausflug f<strong>in</strong>det<br />
statt am Dienstag, dem 26. September. Die<br />
Ziele s<strong>in</strong>d Hildesheim und Bad Gandersheim. �ür<br />
die angenehme Reise sorgt der Komfortreisebus mit<br />
Klimaanlage des Reiseunternehmens Wollschläger<br />
Partner GmbH.<br />
Abfahrt 7 Uhr Busparkplatz zwischen Schmidtstedter<br />
�ußgängerbrücke und Intercty-Hotel am Bahnhof<br />
Rückkehr 21.30 Uhr<br />
Reiseleitung Pfarrer Thomas M. Austel<br />
Kosten für Busfahrt, E<strong>in</strong>tritt, �ührungen, Mittagessen<br />
und Kaffee 39 EURO,<br />
Anzahlung 35 EURO<br />
Anmeldung ab sofort im Geme<strong>in</strong>debüro, Röntgenstraße<br />
28.<br />
Aus dem 15. Jahrhundert<br />
In der Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />
im August<strong>in</strong>erkloster <strong>Erfurt</strong> wurde vor kurzem das<br />
�ragment e<strong>in</strong>es bisher unbekannten Erzähltextes<br />
aufgefunden. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong> Bruchstück<br />
e<strong>in</strong>es Textes aus dem Sagenkreis um König<br />
Artus.<br />
Es ist e<strong>in</strong> Glücksfall, dass sich gerade das letzte<br />
Blatt der Handschrift erhalten hat. Daraus erfahren<br />
wir, dass der <strong>Erfurt</strong>er Text 1455 von e<strong>in</strong>er Vorlage<br />
abgeschrieben wurde. Über den Verfasser<br />
Dietrich von Hopfgarten (bei Weimar) war bisher<br />
nichts bekannt.<br />
Der Neufund ist für die Literaturgeschichte Thü-<br />
r<strong>in</strong>gens im Mittelalter e<strong>in</strong>e echte Sensation. Der<br />
�<strong>in</strong>der, Dr. Christoph �asbender vom Institut für<br />
Germanistische Literaturwissenschaft der Uni Jena,<br />
hat bereits e<strong>in</strong>e Ausgabe des erhaltenen Textes vorbereitet.<br />
Das �ragment wird im Rahmen der Ausstellung<br />
„‚bescheidenheit‘. Deutsche Literatur des Mittelalters<br />
<strong>in</strong> Eisenach und <strong>Erfurt</strong>“ vom 21.8 bis 13.10.<br />
<strong>in</strong> der Universitätsbibliothek <strong>Erfurt</strong> ausgestellt.<br />
Vielbesucht<br />
Der 10. Geburtstag der Seniorenberatung und Seniorenbegegnungsstätte<br />
UNTER DEN KASTANIEN<br />
<strong>in</strong> der Krämpfervorstadt <strong>in</strong> Trägerschaft der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de wird am 3. August<br />
2006 14-17 Uhr im Bürgerhaus Röntgenstraße 28<br />
gefeiert.<br />
In den vergangenen zehn Jahren ist für viele Senioren<br />
das Beratungsangebot der Diakonie im Bürgerhaus<br />
UNTER DEN KASTANIEN e<strong>in</strong>e zuverlässige<br />
Adresse geworden. In der Begegnungsstätte<br />
haben die Senioren immer wieder Kontakte und<br />
Geme<strong>in</strong>schaft gefunden.<br />
Die vielfältigen Angebote erreichen Menschen im<br />
Alter vielfach. Die geme<strong>in</strong>same Kaffeetafel mit<br />
Themengespräch, der Seniorenchor „Cantabile“,<br />
die Wandergruppe, der Spielnachmittag oder die<br />
Stricker<strong>in</strong>nen führen wöchentlich Menschen zusammen.<br />
Manche haben für sich hier e<strong>in</strong>en regelmäßigen<br />
ehrenamtlichen Dienst gefunden.<br />
Vor fünf Jahren hat nach achtmonatiger Bau- und<br />
Sanierungszeit Oberbürgermeister Manfred Ruge<br />
das Stadtteilbürgerhaus UNTER DEN KASTANIEN<br />
se<strong>in</strong>er Bestimmung übergeben. Heute ist die <strong>Evangelische</strong><br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de Träger<strong>in</strong> des Bürgerhauses.<br />
Sie nutzt ebenso wie die Seniorenberatung<br />
und Seniorenbegegnungsstätte und die Tagesstätte<br />
Regenbogen der Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong><br />
gGmbH die Räume im Bürgerhaus.<br />
Diakoniesonntag<br />
Der diesjährige Diakoniesonntag wird am 3. September<br />
mit e<strong>in</strong>em Gottesdienst um 14 Uhr <strong>in</strong> der<br />
Michaeliskirche Elxleben e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Alle Interessierten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>geladen, sich über die<br />
Arbeit der Diakoniestation Gebesee zu <strong>in</strong>formieren,<br />
die von den <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den der Region<br />
Geratal und den umliegenden <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />
getragen wird.<br />
Die Diakoniestation St. Elisabeth ist nicht nur <strong>in</strong><br />
der Kranken- und Altenpflege tätig, sondern sie<br />
organisiert auch e<strong>in</strong> „Essen auf Rädern“ <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>den des Geratals. Von den Angeboten können<br />
alle E<strong>in</strong>wohner im von der Diakoniestation<br />
betreuten Gebiet Gebrauch machen.
CCR / ERWACHSENENBILDUNG 36<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
im August<strong>in</strong>erkloster<br />
August<strong>in</strong>erstraße 10, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5766023, �ax 0361-5766<strong>09</strong>8<br />
e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags):<br />
7 Uhr Morgengebet, 12 Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />
Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />
19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />
Öffnungszeiten der Klosterstube<br />
täglich (außer dienstags) 10.30-17.30 Uhr<br />
KLOSTER �ÜR EINEN TAG<br />
Pfrn G. Noack, Sr. Gisa Deck CCR<br />
für jeden Interessierten, Thema Taufe<br />
23.9. 10-16 Uhr<br />
WANDERN UND BETEN IN THÜRINGEN<br />
24.-30.9.<br />
Jeden Tag e<strong>in</strong>e kürzere oder längere Wegstrecke<br />
gehen, unterbrochen von Zeiten<br />
des Betens und Schweigens, mit geselligem<br />
Essen unterwegs.<br />
Teilnehmende aus der Stadt s<strong>in</strong>d<br />
herzlich willkommen.<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Sr. Roswitha Sagner CCR<br />
TAIZÉ-GOTTESDIENST<br />
27.9. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
10 JAHRE COMMUNITÄT CASTELLER<br />
RING IN ER�URT<br />
6.10. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Dankgottesdienst<br />
GLAUBENSSEMINAR UND<br />
TAU�UNTERRICHT<br />
jeweils montags 18.30-20 Uhr <strong>in</strong> der<br />
Klosterstube ab 2.10.<br />
für alle an der Taufe Interessierten<br />
Information, Anfragen bei Sr. Ruth CCR<br />
BIBELSTUDIENABENDE<br />
donnerstags 20-21.15 Uhr <strong>in</strong> der<br />
Klosterstube ab 19.10.<br />
Ke<strong>in</strong>e Voraussetzungen nötig.<br />
Informationen bei Sr. Ruth CCR<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Erwachsenenbildung<br />
Comthurgasse 7<br />
99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5766038, �ax 0361-5766<strong>09</strong>4<br />
EEBTstadtakademieE�@gmx.de<br />
www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />
BILDUNGSREISE TAGES�AHRT<br />
1000 Jahre Taufen <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />
Ausstellung im Magdeburger Dom<br />
Leitung Dr. Aribert Rothe<br />
16.9. 8-21 Uhr, Bus ab August<strong>in</strong>erkloster<br />
TAGUNG<br />
100. Geburtstag Dietrich Bonheoffers<br />
120. Geburtstag Paul Tillichs<br />
„Mündigkeit und Macht. Vom ,Reich<br />
Gottes’ zur Verantwortung <strong>in</strong> der Welt –<br />
Dietrich Bonhoeffer und Paul Tillich“<br />
22.-24.9. <strong>in</strong> Halle<br />
22.9. 19 Uhr Vortrag und Gespräch<br />
„Hochverrat und Gottes Willen“<br />
Dr. Gerhard Begrich<br />
23.9. ab 9.30 Uhr Vorträge und Gespräche<br />
„ ,Reich Gottes’ als Leitgedanke bei<br />
Dietrich Bonhoeffer“<br />
Dr. Karl Mart<strong>in</strong>, Wiesbaden<br />
„Vom ‚Reich Gottes’ zur Verantwortung <strong>in</strong><br />
der Welt bei Paul Tillich“<br />
N.N.<br />
15 Uhr Vortrag und Plenumsgespräch<br />
„Mündigse<strong>in</strong> und Macht ausüben“<br />
Kathr<strong>in</strong> Gör<strong>in</strong>g-Eckhardt, <strong>Erfurt</strong><br />
Moderation Dr. Aribert Rothe<br />
24.9. 9.30 Uhr Marktkirche<br />
Gottesdienst und Plenumsaussprache<br />
(In Kooperation mit Dietrich-Bonhoeffer-Vere<strong>in</strong>, <strong>Evangelische</strong>r<br />
Marktkirchgeme<strong>in</strong>de Halle; Canste<strong>in</strong> Bibelzentrum Halle)<br />
Vorschau<br />
THEOLOGIE �ÜR NICHTTHEOLOGEN<br />
„Die Gnosis – esoterische Wurzeln vom<br />
Mittelalter bis zur Neuzeit“<br />
Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />
Das �ortleben gnostischer Gedanken und<br />
Bewegungen durch das Mittelalter (Katharer,<br />
Bogomilen) bis <strong>in</strong> die Gegenwart (Rosenkreuzer)<br />
soll im Herbst behandelt werden. Dazu<br />
ist jeder und jede willkommen an sechs Mittwochabenden<br />
im Herbst jeweils 19.30 Uhr<br />
im August<strong>in</strong>erkloster.
37 AUSSTELLUNG / ANZEIGEN<br />
Tausend Jahre Taufen <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />
Ausstellung im Dom zu Magdeburg<br />
20.8. bis 5.11.2006<br />
Mo-Sa 10-17 Uhr<br />
So/�eiertag 11.30-17 Uhr<br />
E<strong>in</strong>e Ausstellung der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />
und des <strong>Kirchen</strong>kreises Magdeburg<br />
Unter der Schirmherrschaft von<br />
Wolfgang Thierse<br />
In Verb<strong>in</strong>dung mit der Landesausstellung<br />
Sachsen-Anhalt 2006 „Heiliges<br />
Römisches Reich Deutscher Nation“<br />
Das Thema „Taufe“ war <strong>in</strong> der geplanten<br />
�orm noch nie zuvor Gegenstand e<strong>in</strong>er<br />
eigenen Präsentation.<br />
In Mitteldeutschland hat die christliche<br />
Taufe bereits e<strong>in</strong>e weit mehr als tausendjährige<br />
Geschichte. Die Tradition der Taufe<br />
lässt sich mit Sachzeugnissen belegen, mit<br />
denen der zeitliche Bogen über mehr als<br />
1000 Jahre bis <strong>in</strong> unsere Tage gespannt<br />
werden kann.<br />
Die Ausstellung wird begleitet von e<strong>in</strong>em<br />
reich bebilderten Katalog.<br />
Ökumenisches �riedensgebet<br />
Donnerstag 17 Uhr<br />
Lorenzkirche Anger / Ecke Pilse
AUGUSTINERKLOSTER 38<br />
Neues Angebot<br />
Seit dem 17. Juni 2006 hat das August<strong>in</strong>erkloster<br />
e<strong>in</strong>e neue <strong>in</strong>teressante �ührung<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong> Programm aufgenommen. Jeden<br />
�reitag ab 15 Uhr startet an der Klosterstube<br />
unter der fachkundigen Leitung von<br />
Helmut �<strong>in</strong>ke (Leiter des �ührungsdienstes<br />
im August<strong>in</strong>erkloster) e<strong>in</strong>e zweistündige<br />
thematische �ührung „Auf den Spuren<br />
von Mart<strong>in</strong> Luther und Johannes<br />
Lang“. Nach e<strong>in</strong>er �ührung durch das<br />
August<strong>in</strong>erkloster geht es weiter zu der<br />
Burse <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erstraße, wo Mart<strong>in</strong><br />
Luther während se<strong>in</strong>er Studentenzeit gewohnt<br />
hat und zum Collegium majus (hier<br />
haben Mart<strong>in</strong> Luther und Johannes Lang<br />
studiert). Den Abschluss bildet e<strong>in</strong>e �ührung<br />
durch die Michaeliskirche. Sicherlich<br />
werden e<strong>in</strong>ige Leser sich fragen: Warum<br />
macht das August<strong>in</strong>erkloster e<strong>in</strong>e solche<br />
�ührung?<br />
Mart<strong>in</strong> Luther und Johannes Lang waren<br />
sehr gute �reunde. Luther trat am 17. Juli<br />
1505 <strong>in</strong> das August<strong>in</strong>erkloster e<strong>in</strong> und Johannes<br />
Lang folgte ihm im �ebruar 1506.<br />
Zusammen g<strong>in</strong>gen beide im Herbst 1511<br />
nach Wittenberg.<br />
1516 kehrte Johannes Lang als letzter offizieller<br />
Prior <strong>in</strong> das August<strong>in</strong>erkloster <strong>Erfurt</strong><br />
zurück. Mit mehreren Mönchen trat<br />
er dann 1522 aus dem Orden aus und war<br />
maßgeblich an der E<strong>in</strong>führung der Reformation<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> beteiligt. Als Predigtstätte<br />
wählte er die Michaeliskirche, auch im<br />
Dom predigte er als so genannter „Nonarius<br />
(Neun-Uhr-Prediger)“. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Predigtstätte für ihn war die Predigerkirche.<br />
1525 wurde er Prediger der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Johannesgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche.<br />
Es sei angefügt, dass gerade<br />
hier<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gewisse Spannung lag: Erst<br />
1556 starb der letzte August<strong>in</strong>ermönch,<br />
so dass die <strong>Kirchen</strong>wand zum Kloster h<strong>in</strong><br />
evangelisch und katholisch trennte. Die<br />
Mönche durften ihre Gebete nicht mehr<br />
<strong>in</strong> der ursprünglichen Klosterkirche verrichten.<br />
Johannes Lang starb 1548 und wurde vor<br />
dem Altar der Michaeliskirche beigesetzt.<br />
Um diesen für <strong>Erfurt</strong> so wichtigen Reformator<br />
zu ehren und ihn wieder <strong>in</strong> das<br />
Bewusstse<strong>in</strong> der Menschen zu br<strong>in</strong>gen,<br />
wird diese �ührung angeboten.<br />
Archäologische<br />
Untersuchungen<br />
Ausstellung im Kreuzgang<br />
des August<strong>in</strong>erklosters<br />
1.-18.9.06<br />
Die seit dem 13. �ebruar 2006 durchgeführten<br />
archäologischen Ausgrabungen<br />
am <strong>Evangelische</strong>n August<strong>in</strong>erkloster zu<br />
<strong>Erfurt</strong> wurden am 31. Mai zum e<strong>in</strong>stweiligen<br />
Abschluss gebracht.<br />
Die hoch gesetzten Erwartungen auf historische<br />
Erkenntnisse konnten nicht nur<br />
erfüllt werden, die Befunddichte und<br />
teilweise auch der Erhaltungszustand der<br />
archäologischen Befunde waren außerordentlich.<br />
Über 80 Bestattungen des evangelischen<br />
Waisenhausfriedhofes konnten geborgen<br />
werden. Bei e<strong>in</strong>igen verstorbenen K<strong>in</strong>dern<br />
zeigten sich Deformationen und Krankheitsbilder.<br />
E<strong>in</strong>e Student<strong>in</strong> der Jenaer<br />
Universität wird im Rahmen ihrer Diplomarbeit<br />
die Krankheitsbilder genauer<br />
untersuchen. Schriftliche Zeugnisse sollen<br />
ebenfalls weiter ausgewertet werden,<br />
denn die <strong>in</strong> der Bibliothek des August<strong>in</strong>erklosters<br />
aufbewahrten Totenbücher<br />
vermerken zum<strong>in</strong>dest teilweise neben<br />
Todeszeitpunkt und Namen auch die Todesursachen.<br />
Besonders überraschend und erfreulich<br />
s<strong>in</strong>d die freigelegten Zeugnisse aus der<br />
�rühzeit der Stadt <strong>Erfurt</strong>. Nahmen die Archäologen<br />
zu Beg<strong>in</strong>n der Ausgrabung an,<br />
dass durch die Vielzahl der stellenweise<br />
bis auf den anstehenden Kies e<strong>in</strong>getief-
39 AUGUSTINERKLOSTER<br />
ten Gräber kaum noch ältere Befunde zu<br />
erwarten seien, konnten schließlich Baubefunde<br />
freigelegt werden, die bis zu fünf<br />
Phasen zwischen dem 11. und 14. Jh.<br />
umfassen. Es handelt sich neben den zu<br />
erwartenden Grubenhäusern auch um<br />
Pfostengebäude und e<strong>in</strong>en Keller <strong>in</strong> ganz<br />
ungewöhnlicher Bauweise. Auch zur beruflichen<br />
Tätigkeit der Bewohner lassen<br />
sich Aussagen machen, sowohl durch Befunde,<br />
als auch anhand der geborgenen<br />
�unde. Auch wurde die ältere Klostermauer<br />
(ca. 14. Jahrhundert) wieder entdeckt.<br />
Das ursprüngliche Areal wurde dann um<br />
1500 erweitert, da 1502 mit dem Bau der<br />
Klosterbibliothek und der Waidhäuser begonnen<br />
wurde.<br />
E<strong>in</strong> Teil der Befunde ist auch jetzt noch<br />
sichtbar, wird aber bei den im Herbst beg<strong>in</strong>nenden<br />
Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten<br />
an den historischen Ru<strong>in</strong>enund<br />
Klostermauern wieder überdeckt<br />
werden. Die ersten Grabungsfunde s<strong>in</strong>d<br />
bereits restauriert. Zum „Tag des offenen<br />
Denkmals“ am 9. und 10. September<br />
2006 werden Spezialführungen von �rau<br />
Dr. Kar<strong>in</strong> Szcech (Gebietsreferent<strong>in</strong> des<br />
Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie)<br />
und Lothar Schmelz (Kurator<br />
des August<strong>in</strong>erklosters) durchgeführt.<br />
Freundeskreis<br />
E<strong>in</strong> �reundeskreis soll das August<strong>in</strong>erkloster<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> national und <strong>in</strong>ternational<br />
bekannter machen sowie den Wiederaufbau<br />
der Klosterbibliothek befördern.<br />
Der „�reundeskreis <strong>Evangelische</strong>s August<strong>in</strong>erkloster<br />
zu <strong>Erfurt</strong> e.V.“ konstituierte<br />
sich am 19. Juli im Lutherfestsaal des Klosters.<br />
„Das August<strong>in</strong>erkloster als Begegnungsstätte<br />
und Tagungsort, als Kulturdenkmal<br />
und Lutherstätte von Rang braucht viele<br />
�reund<strong>in</strong>nen und �reunde. Der �reundeskreis<br />
wird uns helfen, über den Tellerrand<br />
der Alltagsarbeit zu schauen. Wir freuen<br />
uns auf das Engagement von Menschen,<br />
die mit ihrer Kompetenz und ihren Ideen<br />
unser Kloster bewahren und bekannter<br />
machen wollen“, so Kurator Lothar<br />
Schmelz, Initiator des �reundeskreises. Als<br />
Vere<strong>in</strong> sei der �reundeskreis für alle offen,<br />
die sich mit ihrer Mitgliedschaft für<br />
das Kloster e<strong>in</strong>setzen wollen, dessen Anfänge<br />
bis <strong>in</strong>s 13. Jahrhundert zurückreichen.<br />
Schwerpunkt wird für das Kloster <strong>in</strong> den<br />
kommenden Jahren der Wiederaufbau von<br />
zwei Waidhäusern und der historischen<br />
Bibliothek se<strong>in</strong>. Mit dem fünf Millionen<br />
Euro teuren Wiederaufbau soll 2007 begonnen<br />
werden. In dem wiederhergestellten<br />
Ensemble soll e<strong>in</strong> exklusiver Veranstaltungsort<br />
geschaffen werden.<br />
Zudem stehen <strong>in</strong> den nächsten Jahren Erhaltungsarbeiten<br />
an den bestehenden<br />
Klostergebäuden an. Insgesamt fehlen<br />
dem Kloster für die Bauvorhaben rund<br />
e<strong>in</strong>e Million Euro, die auch mit Unterstützung<br />
des �reundeskreises e<strong>in</strong>geworben<br />
werden sollen. In den vergangenen vier<br />
Jahren hat das Kloster aus dem eigenen<br />
Haushalt bereits 600.000 Euro <strong>in</strong> den Erhalt<br />
der Gebäude <strong>in</strong>vestiert.<br />
Sommerfest<br />
Am 5. August lädt das <strong>Evangelische</strong> August<strong>in</strong>erkloster<br />
zu dritten Mal zum Sommerfest<br />
für �amilien. Besonders s<strong>in</strong>d �amilien<br />
e<strong>in</strong>geladen, die die �erien zu Hause<br />
verbr<strong>in</strong>gen und nicht <strong>in</strong> den Urlaub<br />
fahren.<br />
Als Thema hat der Vorbereitungskreis die<br />
Jahreslosung 2006 gewählt:<br />
Gott spricht: „Ich lasse dich nicht fallen<br />
und verlasse dich nicht.“ Josua 1,5<br />
Das �est beg<strong>in</strong>nt um 12 Uhr mit dem Mittagsgebet<br />
der Schwestern der CCR.<br />
Danach wird es wieder viel Spiel und<br />
Spaß für die K<strong>in</strong>der geben – mit Clown<br />
Leo, Susi Sause oder dem Puppenspieler<br />
Henn<strong>in</strong>g Hacke mit se<strong>in</strong>em Stück „Kalif
AUGUSTINERKLOSTER / ELISABETH 40<br />
Storch“.<br />
Das Spielmobil des CVJM und die Offene<br />
Arbeit sorgen dafür, dass den ganzen<br />
Tag gespielt und gebastelt werden kann.<br />
Als kle<strong>in</strong>er Kostenbeitrag wird 1 Euro E<strong>in</strong>tritt<br />
erhoben, dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Essen und Tr<strong>in</strong>ken<br />
enthalten und alle Angebote.<br />
In diesem Jahr soll als neuer Programmpunkt<br />
e<strong>in</strong> �lohmarkt eröffnet werden mit<br />
Spielzeug, Büchern und Kleidung für K<strong>in</strong>der.<br />
Veranstaltungen<br />
Lutherarisches im Kloster<br />
„Me<strong>in</strong> lieber Herr Kathar<strong>in</strong>a“<br />
Unterhaltsame Betrachtungen aus dem<br />
Hause Luther<br />
Annette Seibt<br />
jeweils 20.30 Uhr<br />
3.-5.8.; 10., 11., 17.-19., 23.-27.8.,<br />
8.-10.9.<br />
„Heilige Anna, hilf“<br />
E<strong>in</strong> heiterer Theaterrundgang auf Luthers<br />
Spuren durch das August<strong>in</strong>erkloster<br />
Annette Seibt<br />
jeweils 20 Uhr<br />
12.8., 7., 14.-16., 22., 23. 9.<br />
Familientag im Kloster<br />
Clowns, Puppenspieler, Bastelangebot<br />
5.8. 12.45-16.30 Uhr<br />
Konzertantes im Kloster<br />
jeweils 18.30 Uhr im Lutherfestsaal<br />
Jocelyn B. Smith – Gospels u.a.<br />
20.8.<br />
Elfrun Gabriel, Leipzig – Klavier<br />
17.9.<br />
Goethe als Rosenfreund<br />
E<strong>in</strong> musikalisch-literarischer Abend zum<br />
257. Geburtstag des Dichters<br />
27.8. 18 Uhr Lutherfestsaal<br />
Tag des Denkmals<br />
Schwerpunkt archäologische<br />
Ausgrabungen am August<strong>in</strong>erkloster<br />
9., 10.9.<br />
August<strong>in</strong>erGespräch<br />
„EKM – alles im Lot?“<br />
Landesbischof Dr. Christoph Kähler<br />
15.9. 19.15 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erTafelrunde<br />
Erlesenes aus Luthers Werk<br />
bei Mahl und Musik<br />
Leitung Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich<br />
15.9. 20 Uhr<br />
Vortrag<br />
„Die <strong>Erfurt</strong>ensien-Sammlung der Bibliothek<br />
des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums“<br />
Ingrid Sturm, <strong>Erfurt</strong><br />
21.9. 19 Uhr<br />
Bibliothekssaal im August<strong>in</strong>erkloster<br />
anschließend Vere<strong>in</strong>sabend<br />
Reisen bildet<br />
Elisabethplatz, Elisabethbrücke, Elisabethstraße<br />
– Juni 2006 <strong>in</strong> Budapest: Schöne,<br />
markante Punkte <strong>in</strong> der ungarischen<br />
Hauptstadt.<br />
Elisabeth, ja klar, war ja e<strong>in</strong>e ungarische<br />
Königstochter, und im Herbst diesen Jahres<br />
eröffnen wir das „Elisabethjahr 2007“.<br />
Die Heilige Elisabeth von der Wartburg –<br />
das wird ihr Jahr. Schön, dass man ihr <strong>in</strong><br />
ihrem Heimatland auch begegnet...<br />
Touristenphantasie, nichts als Touristenphantasie!<br />
Der Stadtführer kennt diese<br />
Elisabeth gar nicht. Er me<strong>in</strong>t – und mit<br />
ihm wohl alle Ungarn – die schöne Sissi<br />
aus der K.u.K.-Zeit. Sie hat dort ihre Wunder<br />
getan und ist <strong>in</strong> den Herzen der Ungarn<br />
fest verankert. „Romy Schneider“,<br />
schwärmt e<strong>in</strong>er und machts damit noch<br />
konkreter.<br />
Immerh<strong>in</strong> war es möglich, den Historiker,<br />
der die Burg über Budapest so facettenreich<br />
erklärt, für jene Burg <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
zu <strong>in</strong>teressieren, die die Bildergeschichte<br />
der Heiligen Elisabeth birgt, der<br />
Königstochter aus Ungarn.<br />
Gerta L<strong>in</strong>k
41 KINDER<br />
KIRCHE<br />
MIT KINDERN<br />
Familientag im August<strong>in</strong>erkloster<br />
5.8. ab 12.30 Uhr<br />
Sommerfreizeit auf Hiddensee<br />
21.-30.8. Info ( 0361.6422661<br />
K<strong>in</strong>derfreizeit <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>sfeld<br />
15.9.-17.9.<br />
Info ( 0362<strong>08</strong>.70261<br />
Familien- und Geme<strong>in</strong>defeste<br />
16.9., 14 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
17.9. 10.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />
17.9. 11 Uhr Möbisburger Kirche<br />
Familiengottesdienste zum<br />
Schuljahresbeg<strong>in</strong>n<br />
2.9.<br />
11 Uhr Möbisburger Kirche<br />
3.9.<br />
9.30 Uhr Reglerkirche und Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
10 Uhr Thomaskirche und<br />
Predigerkirche<br />
10.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />
14 Uhr Kirche <strong>in</strong> Kirchheim<br />
10.9.<br />
9.30 Uhr Kilianikirche Gispersleben<br />
10 Uhr Melanchthon-GZ<br />
14 Uhr Kirche <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dersleben<br />
Mystische Nacht<br />
für 10- bis 13-Jährige<br />
„Was du siehst, ist nicht alles …“<br />
22.9. 19 – 21.30 Uhr Lorenzkirche<br />
TRE�� �ÜR KINDER UND �AMILIEN<br />
Eltern-K<strong>in</strong>d-Treff (1-3 Jahre)<br />
dienstags 9.30-12 Uhr<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Krabbelgruppe<br />
jeden 2. und 4. Dienstag im Monat<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
KINDERKREISE (6 bis 10 Jahre)<br />
Andreas Mi 16 Uhr Andreasstraße16<br />
Kaufmann Do 16 Uhr Ludolfweg 10<br />
(nicht <strong>in</strong> den �erien)<br />
Lutherkirche Mo 16 Uhr<br />
Magdeburger Allee<br />
Mart<strong>in</strong>ikirche Di 16 Uhr Nikolausstraße<br />
Offene Arbeit So 15 Uhr Allerheiligenstr.<br />
Prediger Mo 15 Uhr Predigerstraße 4<br />
Regler Do 15.30 Uhr<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 130<br />
Südost Do 15.30 Uhr S<strong>in</strong>gerstraße1<br />
Thomas Do 15 Uhr Humboldtstraße 16<br />
Alach Di 15 Uhr Mönchsgasse 1<br />
Bischleben Do 16.30 Uhr Pfarrhaus<br />
Büßleben Mo 15.30 Uhr Am Peterbach<br />
Dachwig Di 15 Uhr Pfarrhaus<br />
Egstedt Mo 16 Uhr<br />
Pfarrhaus R<strong>in</strong>nebach<br />
Elxleben Do 14.45-17 Uhr Pfarrhaus<br />
Gebesee Mi 14.30 Uhr Pfarrgasse 1<br />
Gispersleben Di 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Kirchheim �r 16 Uhr An der Kirche<br />
1. �r im Monat K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o<br />
Marbach Do 16 Uhr Petrikirche 14-tägig<br />
Möbisburg Do 14.30 Uhr Auf der Burg<br />
Tiefthal Do 16 Uhr <strong>in</strong> der Kirche<br />
TEENIEKREISE (11 bis 13 Jahre)<br />
Andreas Mi 15 Uhr<br />
Lutherkirche Mo 15 Uhr<br />
Prediger Di 15 Uhr<br />
Regler Do 16.30 Uhr<br />
GZ Roter Berg Mi 17 Uhr Hammerweg<br />
Südost Do 17.15 Uhr S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
ThomasDi 16 Uhr Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />
Bischleben Di 16.45 Uhr Backhausstr.<br />
Büßleben Do 16.45 Uhr Am Peterbach<br />
Dachwig Di 16 Uhr Pfarrhaus<br />
Gebesee Mi 15.45 Uhr Pfarrgasse 1<br />
Gisperleben Mo 15 Uhr Zittauer Straße<br />
Walschleben Mo 15.45 Uhr<br />
Breite Straße
LESERBRIE�E 42<br />
Warum muss das se<strong>in</strong>?<br />
Im August 2006 besteht das <strong>Kirchen</strong>asyl <strong>in</strong> der<br />
Lutherkirche e<strong>in</strong> Jahr. Seit ich <strong>in</strong> dem Unterstützerkreis<br />
mitarbeite, bewegen mich Meldungen<br />
über den Umgang mit Hilfesuchenden <strong>in</strong> unserer<br />
Gesellschaft besonders. Mit e<strong>in</strong>em Brief an<br />
die Tagung, zu welcher die <strong>Evangelische</strong> Akademie<br />
Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit kirchlichen<br />
Vere<strong>in</strong>igungen sowie Menschenrechtsorganisationen<br />
e<strong>in</strong>geladen hatte, wollte ich unterstreichen,<br />
dass zur Problematik <strong>Kirchen</strong>asyl von der<br />
Bundesregierung bzw. vom Bundestag baldigst<br />
e<strong>in</strong>e rechtlich e<strong>in</strong>deutige, für die Betroffenen<br />
menschlich akzeptable Regelung getroffen werden<br />
muss.<br />
Die Situation von Menschen, die unserem Gedanken-<br />
oder Lebensschema nicht ganz entsprechen,<br />
ist oft von Menschenwürde weit entfernt<br />
und unsere Denk- und Gefühlswelt zeigt <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang weith<strong>in</strong> Anzeichen e<strong>in</strong>er<br />
Eiseskälte. Dass dies oft Ablenkung bzw. Abreaktion<br />
von eigenen ungelösten Problemen bedeutet,<br />
führt ungewollt oder gewollt leicht zur<br />
Akzeptanz solcher beängstigenden Entwicklung.<br />
Aber e<strong>in</strong> Verschweigen solcher problematischen<br />
Ereignisse wie auch h<strong>in</strong>auszögernde Behandlung<br />
auf Kosten betroffener Menschen ist für die Menschenwürde<br />
allgeme<strong>in</strong> wie auch für unser Land<br />
e<strong>in</strong> gefährlicher Weg. Selbst <strong>Kirchen</strong>asyle –<br />
warum müssen sie überhaupt se<strong>in</strong> – s<strong>in</strong>d dafür<br />
neu e<strong>in</strong>e aufschiebende. oberflächliche Notbehandlung,<br />
aber ke<strong>in</strong>e Heilung, es kann nicht<br />
angehen, dass <strong>in</strong> unserem humanistischen<br />
Rechtsstaat Hilfesuchende durch e<strong>in</strong>en teils jahrelangen<br />
unsicheren Marsch durch Ämter, Gesetze,<br />
föderalistischen Wirrwarr oder gar durch<br />
persönliche Willkür <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e psychisch oder physisch<br />
unerträgliche Belastung gebracht werden.<br />
Dieter Lorenz, <strong>Erfurt</strong><br />
Bitte here<strong>in</strong> zur Taufe!<br />
„�röhlich wir zur Taufe gehen / denn die Kirche<br />
macht’s so schön“<br />
Neulich <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> erlebte ich e<strong>in</strong>en Gottesdienst,<br />
als gerade Taufe war. Angenehm angetan war<br />
ich von der locker-offenen Atmosphäre. Lange<br />
Lesungen wurden der Taufgeme<strong>in</strong>de erspart,<br />
bildhaft-symbolisch auf das lebensspendende<br />
Wasser verwiesen. Auch gelang es, e<strong>in</strong>e persönliche<br />
Beziehung zum Täufl<strong>in</strong>g herzustellen,<br />
<strong>in</strong>dem jeder e<strong>in</strong> Segenswort ihm zusprechen<br />
konnte, was etliche taten.<br />
Und mit vielen netten, kundenfreundlichen<br />
Worten wurde der Taufablauf gefüllt, wenn z.B.<br />
wiederholt gelobt wurde, welch wunderbarschönes<br />
K<strong>in</strong>d die Kle<strong>in</strong>e sei. Engelmusik für Elternohren.<br />
Das weckt natürlich den E<strong>in</strong>druck,<br />
als habe hier Gott sich besonders bemüht.<br />
Und die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den Slums? Aber die Adressaten<br />
s<strong>in</strong>d die Eltern und sie sollen die Taufe sehr<br />
schön f<strong>in</strong>den. Genauso die Worte nach der Besprengung:<br />
„Das ist was neues für dich, (Name).<br />
Da staunst du, nicht wahr?“ Ich musste sogar<br />
staunend hören, wie die Mutter unter anderem<br />
gefragt wurde: „Wollen Sie dem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gute<br />
Mutter se<strong>in</strong>, es lieb haben und (Name) sättigen<br />
(u.ä.mehr), so antworten Sie: „Ja, mit....“ Solchen<br />
überflüssigen kundenfreundlichen Schmalz suche<br />
ich vergeblich <strong>in</strong> unserer Agende.<br />
Man könnte lächeln – könnte. Denn e<strong>in</strong>e Taufgesellschaft,<br />
meist <strong>in</strong> kirchlichen D<strong>in</strong>gen unbewandert<br />
und vom Taufvorgang gefangen genommen,<br />
hört selektiv nur die freundlich-gefälligen<br />
Worte, aber die kirchlichen g<strong>in</strong>gen leider unter.<br />
Das Sakrament rückt aus dem Blick. Es ist zwar<br />
da, aber für die Taufgesellschaft, die eigentlichen<br />
Adressaten, gleichsam h<strong>in</strong>ter den Kulissen, nämlich:<br />
Dass jetzt hier der allmächtige, dreimalheilige<br />
GOTT handelt, an diesem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges<br />
und endgültiges Geschehen vollzieht,<br />
real, nicht symbolisch. In diesem „Bad der Wiedergeburt“<br />
(Tit.3,5) empfängt der Täufl<strong>in</strong>g neues<br />
Leben und den Hl. Geist, nun e<strong>in</strong> neues Leben<br />
zu führen, d.h. christlich zu leben, wozu er fortan<br />
verpflichtet ist. An Stelle des K<strong>in</strong>des übernehmen<br />
die Eltern diese Verpflichtung durch die<br />
Atmosphäre, <strong>in</strong> die sie es h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen lassen.<br />
Deshalb gehört es zum anderen auch zur Pflicht<br />
pastoraler Taufansprache, die Eltern betont darauf<br />
h<strong>in</strong>zuweisen. Das um so mehr, je weniger<br />
sie praktizierende Geme<strong>in</strong>deglieder s<strong>in</strong>d und<br />
momentan abgelenkt nur selektiv aufnehmen.<br />
Das wird landauf, -ab bei vielen Taufen vernachlässigt.<br />
Verständlich. Wer von Verb<strong>in</strong>dlichkeit,<br />
von Pflichten spricht oder gar anmahnt, macht<br />
sich nicht beliebt, wobei der Ton die Musike –<br />
und Schwieriges möglich – macht.<br />
„Ja, aber wir müssen die Leute doch <strong>in</strong> die Kirche<br />
holen.“ Wir? S<strong>in</strong>d Geistliche Regisseure oder<br />
Diener GÖTTLICHEN Handelns?<br />
Wer tauft! Dass bei allen ankommt, wer eigentlich<br />
tauft und was das alles e<strong>in</strong>schließt, darauf<br />
kommt es an, ohne anderes schlecht reden zu<br />
wollen. Karl-He<strong>in</strong>z Reipert, Düren
43 DIAKONIE<br />
Diakonie<br />
Kreisdiakonieausschuss<br />
Vorsitzende Brigitte Schröter<br />
Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />
Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />
( 036201-50431<br />
Kreisdiakoniepfarrer<br />
Andreas L<strong>in</strong>dner, Humboldtstraße 16<br />
99<strong>09</strong>6 <strong>Erfurt</strong>, ( 0361-3731566<br />
e-mail: �am.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
BERATUNGEN<br />
EVANGELISCHER KIRCHENKREIS ER�URT<br />
Büro für ausländische<br />
Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />
Ausländerbeauftragte<br />
Ausländersozialberatung<br />
Hans-Sailer-Straße 57, 99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-75<strong>08</strong>4-22, �ax -24<br />
STADTMISSION<br />
Schwangerschaftsberatung<br />
Kostenlose Beratung im Schwangerschaftskonflikt,<br />
zu �ragen der Schwangerschaft,<br />
Verhütung, PEKiP-Kurse, Antragstellung<br />
„Thür<strong>in</strong>ger Stiftung“, Information zu Mütter-Kuren,<br />
Mutter-/Vater-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />
Anger 79, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong> ( 0361-5668189<br />
Mo, Mi 9-14 Uhr; Di, Do 9-18 Uhr<br />
Berater<strong>in</strong>nen<br />
Marion Böttger, Jeann<strong>in</strong>e Reichert<br />
Frauenhaus<br />
Schutz für �rau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />
Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />
Geldproblemen<br />
Notruf ( 0361-7462145 Tag und Nacht<br />
Suchtberatung<br />
Beratungs- und Behandlungsstelle für Menschen<br />
mit verschiedenen Suchtproblemen<br />
Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />
Michaelisstraße 14, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-59037-0, �ax -15<br />
ÖKP GGMBH<br />
Psychologische Beratungsstelle<br />
Erziehungs-, �amilien-, Paar- und<br />
Lebensberatung<br />
Mo, Di, Mi, �r 9-12 Uhr<br />
Do 14-18 Uhr<br />
und nach Vere<strong>in</strong>barung<br />
Beratungen Montag bis �reitag ganztägig<br />
Schillerstraße 12<br />
99<strong>09</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />
( / �ax 0361.3465722<br />
psych-beratung-ef@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
CHRISTOPHORUSWERK<br />
Psychosoziale Kontakt- und<br />
Beratungsstelle<br />
Beratung und Begleitung von Menschen<br />
mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />
Angehörige<br />
soziale Kontaktangebote<br />
Leipziger Straße 20, 99<strong>08</strong>5 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-60051-02, �ax -01<br />
EINRICHTUNGEN<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Hospitalplatz 15a, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-65964-0 �ax -19<br />
e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen ( 6596420 und<br />
60147620<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />
( 6596430<br />
Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />
<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis / Caritas<br />
Allerheiligenstraße 8, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-60050-22, �ax -11<br />
e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />
www.christophoruswerk.de<br />
Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />
Schule – Beratung und Begleitung<br />
CJD <strong>Erfurt</strong><br />
Donaustraße 2A, 99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-78343 �ax 0361-7834444
DIAKONIE 44<br />
www.cjd-erfurt.de, email:<br />
cjd.erfurt@cjd.de<br />
Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />
E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />
und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />
Allerheiligenstraße 9, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6422<strong>09</strong>0, �ax 0361-5623141<br />
e-mail: stadtmisef@aol.com<br />
www.stadtmission-erfurt.de<br />
„Café des Herzens“<br />
Mo-�r 9 – 12 Uhr<br />
Johannes-Lang-Haus<br />
Allerheiligenstraße<br />
Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück<br />
Haus Zuflucht<br />
Gefährdetenhilfe<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />
Camburger Straße 5, 99<strong>09</strong>1 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-77880-0, �ax -90<br />
www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Haus für Alt und Jung<br />
Regierungsstraße 52/53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
(/�ax 0361-6436520<br />
Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
( 0361-5 62 44 91<br />
Offene Altenarbeit<br />
( 0361-5624491<br />
Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />
und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Anger 35, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2626380, �ax 0361-26263820<br />
Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />
und Kranke<br />
DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />
Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />
Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />
( 036201-504-31, �ax -32<br />
Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />
Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />
O��ENE DIAKONISCHE ARBEIT<br />
<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
Seniorenberatungs- und<br />
Begegnungsstätte <strong>in</strong> der Krämpfervorstadt<br />
„Unter den Kastanien“<br />
Röntgenstraße 28, 99<strong>08</strong>5 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2626963<br />
�ax 0361- 64439861<br />
Beratung Di-Do 10-11 Uhr<br />
Seniorennachmittag Do 14-17 Uhr<br />
Seniorenchor Mi 14 Uhr<br />
Stricken für Bedürftige Mi 14 Uhr<br />
Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Di 10-11 Uhr<br />
Wandern Di 13.30-17 Uhr<br />
Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />
Hans-Sailer-Straße 55, 99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong><br />
(/�ax 0361- 7 91 73 39<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />
Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
Hammerweg 4a, 99<strong>08</strong>7 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361- 5 54 71 53<br />
Ökumenischer Seniorenkreis<br />
ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />
<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5 62 98 62<br />
Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
2. und 4 �reitag 15 Uhr<br />
<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />
Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361- 3 45 62 64<br />
Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />
Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />
<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
Predigerstraße 4, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5626214<br />
Seniorenkreis donnerstags 14 Uhr<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Regierungsstraße 52/53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6436520<br />
Offene Seniorenarbeit<br />
mittwochs 14 Uhr
45 DIAKONIE<br />
EVANGELISCHE<br />
KINDERTAGESSTÄTTEN<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Dionysius“<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />
Mühlgarten 5, 99<strong>09</strong>4 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />
( 0361-7968154<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />
Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />
Moskauer Straße 84, 99<strong>09</strong>1 <strong>Erfurt</strong><br />
( 03 61-7921536, �ax 0361-2624568<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Am Peterbach“<br />
Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />
Platz der Jugend 5<br />
99198 Büßleben<br />
( 0361-4233612<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„K<strong>in</strong>derland“<br />
Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />
Goethestraße 63a, 99<strong>09</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-3460226<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„St. Laurentius“<br />
Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />
Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />
99192 �rienstedt<br />
( 0362<strong>08</strong>-70465<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Am Weißbach“<br />
Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />
Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />
( 036201-7259<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Spatzennest“<br />
Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />
Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99<strong>08</strong>7 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-7911036<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />
Hospitalplatz 15a, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6596430<br />
Arche Noah<br />
Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />
Moskauer Straße 85, 99<strong>09</strong>1 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-735238, �ax 0361-2624568<br />
Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Heide Kienel-Müller<br />
Paulstraße 11, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-6464317<br />
<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />
am Drosselberg<br />
Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />
Curiestraße 26, 99<strong>09</strong>7 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-4233667<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Pusteblume“<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />
Dornra<strong>in</strong> 12, 99<strong>09</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2220742<br />
Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />
Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />
Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />
Eislebener Straße 2, 99<strong>08</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5668273<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />
Regierungsstraße 52/53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-60<strong>08</strong>046-48<br />
Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />
Dalbergsweg 21, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2252484<br />
Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />
für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />
Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />
99<strong>09</strong>2 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-2113413, �ax 0361-6025039<br />
Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />
Pergamentergasse 31, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
( 0361-5629245, �ax 0361-55049878
IN�ORMATION 46<br />
CVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Magdeburger Allee 46<br />
99<strong>08</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />
( /�ax 0361-65360-26 /-28<br />
www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.de<br />
Christlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.<br />
Wochenprogramm<br />
Montag<br />
15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé<br />
18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle der<br />
Neuerbeschule)<br />
20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft<br />
(Sportgymnasium)<br />
Dienstag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
Mittwoch<br />
14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“<br />
19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“<br />
Donnerstag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
17– 18.30 Uhr Jungschar „�antas“<br />
17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)<br />
Freitag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „�46“<br />
„K<strong>in</strong>o, Gäste und Brettspiele“<br />
20.30 – 22 Uhr �ußball (Sportgymnasium)<br />
Beratungen<br />
Offene Arbeit<br />
Allerheiligenstraße 9, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
Di 20.30 Uhr Arbeitsrecht<br />
Mi 17-19 Uhr Juristische Beratung für<br />
Ausländer<br />
Do 19 Uhr Kriegsdienstverweigerer<br />
amnesty <strong>in</strong>ternational<br />
<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />
Michaelisstraße 14, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
Di ab 18.30 Uhr<br />
Aktionskreis für Frieden e.V.<br />
Warsbergstraße 1, 99<strong>09</strong>2 <strong>Erfurt</strong><br />
( / �ax 0361-56 17 580<br />
Aktionskreis-�rieden-erfurt@gmx.de<br />
Mo-�r 9-15 Uhr, Infotag Mi 16-18 Uhr<br />
O��ENE ARBEIT<br />
ER�URT<br />
<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
Allerheiligenstraße 9<br />
99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />
(/�ax 0361-6 42 26 61<br />
OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />
www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />
Wöchentliche Öffnungszeiten bis 3.9.2006<br />
Montag<br />
20-24 Uhr �ilmabend (14., 28.8.)<br />
OA Treff Kultur (4., 18.9.)<br />
Mittwoch<br />
15-17 Uhr OA-Café<br />
17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />
MitbürgerInnen und Café<br />
Donnerstag<br />
19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />
Kriegsdienstverweigererberatung<br />
19-24 Uhr OA-Treff<br />
Wöchentliche Öffnungszeiten ab 4.9.2006<br />
Montag<br />
17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />
17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)<br />
17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />
20-23 Uhr �ilmabend (11.9., 25.9.) /<br />
OA KulturTreff im Wechsel 14tägig<br />
Dienstag<br />
18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />
19.30-1 Uhr Offene Arbeit -Treff mit Infobörse,<br />
Kultur, JIP<br />
Mittwoch<br />
14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives und<br />
K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier (15.30 Uhr)<br />
17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />
MitbürgerInnen und Café<br />
19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />
Absprachen mit Bruno oder Roland<br />
20-24 Uhr Tanzabend 14tägig (13., 27.9.)<br />
20-23 Uhr Bibelkreis 14tägig (6., 20.9.)<br />
Donnerstag<br />
9-12 Uhr Büro<br />
17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />
19 - 20 Uhr Umweltbibliothek /<br />
Kriegsdienstverweigererberatung<br />
20.30-24 Uhr Themenabend<br />
Sonntag<br />
K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o 15.30 Uhr 10.9.<br />
livemusic im Offene Arbeit Treff<br />
19.9. ab 21 Uhr mit Bage Stage (livemusic aus<br />
Slovenien)