Am Puls 3/2012 (pdf 1,5 mb - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer
Am Puls 3/2012 (pdf 1,5 mb - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer
Am Puls 3/2012 (pdf 1,5 mb - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Editorial<br />
Hermann Haneder, <strong>AK</strong>NÖ-Präsident<br />
Die NÖ-Landesklinikenholding<br />
konnte im Geschäftsjahr<br />
2011 die Kosten um 49 Millionen<br />
Euro senken. 49 Millionen,<br />
das ist sehr, sehr viel Geld.<br />
Jetzt stelle ich mir aber die<br />
Frage, ob hier die 49 Millionen<br />
Euro ausschließlich beim Verbandsmaterial<br />
eingespart werden<br />
konnten, oder ob einfach<br />
weniger Pfeffer und Salz für die<br />
Spitalsküchen eingekauft wur-<br />
Landeskliniken: Kosten<br />
gesenkt – auf wessen Kosten?<br />
de? Wie mir die BetriebsrätInnen<br />
berichten, sind an die 500<br />
Dienstposten im pflegerischen<br />
Bereich derzeit durch Karenzen<br />
oder Pensionierungen unbesetzt.<br />
Mit günstigerem Einkauf alleine<br />
ließen sich diese enormen<br />
Kostensenkungen nicht erreichen,<br />
sagt mir meine langjährige<br />
Erfahrung als Betriebsrat.<br />
Vielmehr mussten die Kolleginnen<br />
und Kollegen auf den<br />
Stationen, in den Labors und<br />
in den <strong>Am</strong>bulanzen ungefragt<br />
ihren Sparbeitrag leisten.<br />
Auch die Gemeinden sind<br />
sauer: Ihre Beiträge sollen im<br />
nächsten Jahr um 9 Prozent<br />
steigen. Dagegen regt sich Widerstand.<br />
Und die Beschäftigten<br />
fragen ungeduldig: Wann wird<br />
unsere Arbeitsbelastung auf ein<br />
erträgliches Maß reduziert?<br />
Impressum:<br />
AM PULS, Zeitschrift für Gesundheits-<br />
und Sozialbetreuungsberufe.<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />
Kammer für Arbeiter und Angestellte<br />
für <strong>Niederösterreich</strong>, 1060<br />
Wien, Windmühlgasse 28. http://<br />
noe.arbeiterkammer.at, Verlagsort:<br />
1060 Wien. DVR 0051438.<br />
Redaktion: Dr. Christian Haberle,<br />
MPh, christian.haberle@aknoe.<br />
at, Tel. 05-7171-1276; Peter Sonnberger,<br />
peter.sonnberger@aknoe.<br />
at, Tel. 05-7171-1247; Dr. Sonia<br />
Raviola, sonia.raviola@aknoe.at<br />
Layout: k-lab media design; Hersteller:<br />
Gutenberg Druck G<strong>mb</strong>H,<br />
Gutenbergstraße 5, 2700 Wiener<br />
Neustadt. Auflage: 36.000.<br />
2 AM PULS<br />
Kinderheim, Sanatorium<br />
halten Gerichte auf Trab<br />
Auch wenn nur die Hälfte<br />
stimmen sollte: Das, was<br />
der AM PULS-Redaktion in<br />
einem anonymen Brief über<br />
eine Kinderbetreuungseinrichtung<br />
im südlichen <strong>Niederösterreich</strong><br />
zugetragen<br />
wurde, hat es in sich: Reihenweise<br />
warfen SozialbetreuerInnen<br />
das Handtuch<br />
und im Umgang mit den<br />
Mädchen aus schwierigen<br />
Verhältnissen soll es Unregelmäßigkeiten<br />
gegeben haben.<br />
Die Aufsichtsbehörde<br />
ist seit Monaten informiert.<br />
Beim Entlassungsprozess<br />
der DDr.-Wagner-Gruppe<br />
gegen Betriebsratsvorsitzende<br />
Grohall kam es zu<br />
einer spannenden Wende.<br />
Nicht nur im Waldsanatorium<br />
Perchtoldsdorf brodelt es,<br />
auch der Verein „Morgenstern“<br />
(Piesting) steht im Mittelpunkt<br />
eines Arbeitsgerichtsverfahrens.<br />
Während einer Urlaubswoche<br />
mit den BewohnerInnen<br />
des sozialpädagogischen<br />
Hauses „Sternenhimmel“ (einer<br />
Kinder- und Jugendwohngruppe)<br />
in Kroatien sollen die<br />
teils stark übergewichtigen Klientinnen<br />
bei sengender Hitze<br />
von einem Hausleiter angeschrien<br />
worden sein, weil sie<br />
nicht mehr weiterkonnten. So<br />
schildert es Sozialbetreuerin<br />
Elisabeth K. vor dem Arbeitsgericht<br />
in Wr. Neustadt in ihrer<br />
Landesklinik-ÄrztInnen<br />
erhalten 800 Euro mehr<br />
Die angestellten ÄrztInnen in<br />
den NÖ-Landeskliniken erhalten<br />
einen Gehaltszuschlag<br />
von bis zu 800 Euro im Monat.<br />
Das sagte LH Pröll den ÄrztevertreterInnen<br />
im Juni zu. Der<br />
Beschluss im Landtag folgt<br />
im Oktober. Auslöser war die<br />
hohe Arbeitsbelastung durch<br />
die vielen Überstunden. Die<br />
neue Arbeitszeitgrenze liegt<br />
bei max. 54 Stunden. n<br />
<strong>AK</strong>NÖ-Vize Adler, Mag. Wöhrer unterstützen BRV Grohall<br />
Einvernahme unter Wahrheitspflicht.<br />
Elisabeth K. zeigte<br />
sich mit diesen Methoden<br />
nicht einverstanden und wurde<br />
nach Rückkehr der Gruppe<br />
gekündigt. Diese Kündigung<br />
fechtet sie vor Gericht an und<br />
so kommen eine Reihe von<br />
Missständen zur Sprache.<br />
Eine frühere Mitarbeiterin<br />
erzählt, dass das Taschengeld<br />
der Jugendlichen einbehalten<br />
worden sei und erst<br />
nach Einschreiten eines Vaters<br />
Abrechnungen vorgelegt<br />
worden seien.<br />
Dazu liegen AM PULS noch<br />
einige Erinnerungsprotokolle<br />
von weiteren ehemaligen<br />
Beschäftigten vor, in denen<br />
seitenweise Verfehlungen im<br />
Umgang mit den KlientInnen<br />
und mit den Beschäftigten aufgezählt<br />
werden.<br />
Rennen um Pflegeheim<br />
in Obritzberg eröffnet<br />
Bis 2018 sollen in <strong>Niederösterreich</strong><br />
1000 zusätzliche<br />
Betten in Pflegeheimen entstehen.<br />
Ein neuer Standort ist<br />
mit Obritzberg-Rust für den<br />
Zentralraum praktisch fix. Das<br />
neue Haus wird von einem<br />
privaten Pflegehei<strong>mb</strong>etreuer<br />
geführt werden. Wer das Rennen<br />
macht, ist offen. Das Haus<br />
unterliegt daher dem Kollektivvertrag<br />
für Sozialwirtschaft. n<br />
Die Richterin rief die Klägerin<br />
und den Verein „Morgenstern“<br />
zu einer Mediation<br />
auf, „sonst wird das Verfahren<br />
sehr langwierig“. Die Einvernahme<br />
der Gegenseite folgt<br />
erst im Oktober. (AM PULS<br />
wird auch dieser Darstellung<br />
Raum geben).<br />
Wende im Fall DDr. Wagner<br />
Das Verfahren Waldsanatorium<br />
G<strong>mb</strong>H (Wagner-Gruppe)<br />
gegen BRV Gabriele Grohall<br />
nahm am 6. August eine überraschende<br />
Wende: Eine entscheidende<br />
Unterschrift, die<br />
bisher der gekündigten Betriebsratsvorsitzendenzugeordnet<br />
wurde, kann nicht von<br />
ihr stammen. Außerdem warnte<br />
der Richter beide Seiten<br />
energisch vor Zeugenbeeinflussung.<br />
Fortsetzung folgt. n<br />
Athen: Medikamente<br />
nur gegen Barzahlung<br />
Das griechische Gesundheitswesen<br />
ist von den Sparmaßnahmen<br />
besonders hart betroffen.<br />
Arbeitslose sind nicht<br />
mehr sozialversichert, Apotheken<br />
geben Medikamente<br />
nur noch gegen Barzahlung<br />
ab und in vielen Spitälern geht<br />
sogar der Gips aus. Gleichzeitig<br />
steigt die Zahl der PatientInnen<br />
mit Herzinfarkten.<br />
(Quelle: oe1.orf.at) n<br />
Foto: Sonnberger