Am Puls 3/2012 (pdf 1,5 mb - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer
Am Puls 3/2012 (pdf 1,5 mb - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer
Am Puls 3/2012 (pdf 1,5 mb - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer
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AMPULS<br />
Nr. 3/Septe<strong>mb</strong>er <strong>2012</strong> Zeitschrift für Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe herausgegeben von und<br />
noe.arbeiterkammer.at/gesund<br />
Es ist nicht zu spät: Jetzt<br />
zum BAGS-KV wechseln<br />
Oberstes Gericht sagt: Alle privaten Pflegeheime müssen über besseren KV informieren / Seite 5<br />
St. Pölten zahlt für<br />
das Spital zu viel<br />
St. Pölten wird für das Schwerpunktkrankenhaus<br />
kräftig zur<br />
Ader gelassen: 2006 wurden<br />
6,1 Mio. Euro Kostenbeitrag<br />
festgelegt. Damit zahlt St. Pölten<br />
doppelt so viel wie <strong>Am</strong>stetten,<br />
Wr. Neustadt, Krems,<br />
Neunkirchen, Horn, Tulln, Baden<br />
und Lilienfeld zusammen.<br />
Das sei nicht gerecht, sagt<br />
Bürgermeister Stadler und<br />
kündigte eine Klage gegen das<br />
Krankenanstaltengesetz an. n<br />
Pitten: 40 Betreuer<br />
verlieren den Job<br />
Das Kinderheim der Stadt<br />
Wien in Pitten wird bis Jahresende<br />
geschlossen, und<br />
40 MitarbeiterInnen verlieren<br />
ihren Job. Das Heim war in<br />
die Schlagzeilen geraten, weil<br />
sich ein Betreuer an Burschen<br />
vergangen haben soll. Die<br />
Stadt Wien wird in Zukunft<br />
Kinder wegen der örtlichen<br />
Nähe zu den Eltern nur noch<br />
in Wohngemeinschaften in<br />
Wien betreuen, berichtete der<br />
„Kurier“. Im Sommer waren<br />
noch 27 Jugendliche in Pitten<br />
untergebracht. n<br />
Hilfe, mein Kind ist verletzt! Samariter übten Ernstfall<br />
Ein Unfall auf der Bundesstraße und ein<br />
Kind mit unbestimmten Verletzungen befindet<br />
sich unter den Opfern. Solche Notrufe<br />
lösen bei jeder/m HelferIn starke Emotionen<br />
aus. 10 Arbeitersamariter von Purkersdorf<br />
bereiteten sich in einer intensiven Schulung<br />
auch auf diese Ernstfälle vor.<br />
Dr. Eva Habsburg-Lothringen vom St.-<br />
Anna-Kinderspital, ihr Mann und ihre vier<br />
Kinder (im Bild einer ihrer Söhne) stellten<br />
die Notfallsituationen und die richtigen<br />
Behandlung dar. „Die Kinder hielten die<br />
SanitäterInnen ganz schön auf Trab, so echt<br />
spielten sie mit“, schilderte ASBÖ-Sanitäter<br />
Christian Hiel den Übungsabend. Kinder aus<br />
Fahrzeugen oder aus schwierigem Gelände<br />
zu bergen, erfordert viele Spezialkenntnisse.<br />
Hiel: „Sie haben einen anderen Blutdruck,<br />
andere Werte und oft müssen auch die<br />
Eltern psychologisch betreut werden.“ n<br />
Foto: ASBÖ
Editorial<br />
Hermann Haneder, <strong>AK</strong>NÖ-Präsident<br />
Die NÖ-Landesklinikenholding<br />
konnte im Geschäftsjahr<br />
2011 die Kosten um 49 Millionen<br />
Euro senken. 49 Millionen,<br />
das ist sehr, sehr viel Geld.<br />
Jetzt stelle ich mir aber die<br />
Frage, ob hier die 49 Millionen<br />
Euro ausschließlich beim Verbandsmaterial<br />
eingespart werden<br />
konnten, oder ob einfach<br />
weniger Pfeffer und Salz für die<br />
Spitalsküchen eingekauft wur-<br />
Landeskliniken: Kosten<br />
gesenkt – auf wessen Kosten?<br />
de? Wie mir die BetriebsrätInnen<br />
berichten, sind an die 500<br />
Dienstposten im pflegerischen<br />
Bereich derzeit durch Karenzen<br />
oder Pensionierungen unbesetzt.<br />
Mit günstigerem Einkauf alleine<br />
ließen sich diese enormen<br />
Kostensenkungen nicht erreichen,<br />
sagt mir meine langjährige<br />
Erfahrung als Betriebsrat.<br />
Vielmehr mussten die Kolleginnen<br />
und Kollegen auf den<br />
Stationen, in den Labors und<br />
in den <strong>Am</strong>bulanzen ungefragt<br />
ihren Sparbeitrag leisten.<br />
Auch die Gemeinden sind<br />
sauer: Ihre Beiträge sollen im<br />
nächsten Jahr um 9 Prozent<br />
steigen. Dagegen regt sich Widerstand.<br />
Und die Beschäftigten<br />
fragen ungeduldig: Wann wird<br />
unsere Arbeitsbelastung auf ein<br />
erträgliches Maß reduziert?<br />
Impressum:<br />
AM PULS, Zeitschrift für Gesundheits-<br />
und Sozialbetreuungsberufe.<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />
Kammer für Arbeiter und Angestellte<br />
für <strong>Niederösterreich</strong>, 1060<br />
Wien, Windmühlgasse 28. http://<br />
noe.arbeiterkammer.at, Verlagsort:<br />
1060 Wien. DVR 0051438.<br />
Redaktion: Dr. Christian Haberle,<br />
MPh, christian.haberle@aknoe.<br />
at, Tel. 05-7171-1276; Peter Sonnberger,<br />
peter.sonnberger@aknoe.<br />
at, Tel. 05-7171-1247; Dr. Sonia<br />
Raviola, sonia.raviola@aknoe.at<br />
Layout: k-lab media design; Hersteller:<br />
Gutenberg Druck G<strong>mb</strong>H,<br />
Gutenbergstraße 5, 2700 Wiener<br />
Neustadt. Auflage: 36.000.<br />
2 AM PULS<br />
Kinderheim, Sanatorium<br />
halten Gerichte auf Trab<br />
Auch wenn nur die Hälfte<br />
stimmen sollte: Das, was<br />
der AM PULS-Redaktion in<br />
einem anonymen Brief über<br />
eine Kinderbetreuungseinrichtung<br />
im südlichen <strong>Niederösterreich</strong><br />
zugetragen<br />
wurde, hat es in sich: Reihenweise<br />
warfen SozialbetreuerInnen<br />
das Handtuch<br />
und im Umgang mit den<br />
Mädchen aus schwierigen<br />
Verhältnissen soll es Unregelmäßigkeiten<br />
gegeben haben.<br />
Die Aufsichtsbehörde<br />
ist seit Monaten informiert.<br />
Beim Entlassungsprozess<br />
der DDr.-Wagner-Gruppe<br />
gegen Betriebsratsvorsitzende<br />
Grohall kam es zu<br />
einer spannenden Wende.<br />
Nicht nur im Waldsanatorium<br />
Perchtoldsdorf brodelt es,<br />
auch der Verein „Morgenstern“<br />
(Piesting) steht im Mittelpunkt<br />
eines Arbeitsgerichtsverfahrens.<br />
Während einer Urlaubswoche<br />
mit den BewohnerInnen<br />
des sozialpädagogischen<br />
Hauses „Sternenhimmel“ (einer<br />
Kinder- und Jugendwohngruppe)<br />
in Kroatien sollen die<br />
teils stark übergewichtigen Klientinnen<br />
bei sengender Hitze<br />
von einem Hausleiter angeschrien<br />
worden sein, weil sie<br />
nicht mehr weiterkonnten. So<br />
schildert es Sozialbetreuerin<br />
Elisabeth K. vor dem Arbeitsgericht<br />
in Wr. Neustadt in ihrer<br />
Landesklinik-ÄrztInnen<br />
erhalten 800 Euro mehr<br />
Die angestellten ÄrztInnen in<br />
den NÖ-Landeskliniken erhalten<br />
einen Gehaltszuschlag<br />
von bis zu 800 Euro im Monat.<br />
Das sagte LH Pröll den ÄrztevertreterInnen<br />
im Juni zu. Der<br />
Beschluss im Landtag folgt<br />
im Oktober. Auslöser war die<br />
hohe Arbeitsbelastung durch<br />
die vielen Überstunden. Die<br />
neue Arbeitszeitgrenze liegt<br />
bei max. 54 Stunden. n<br />
<strong>AK</strong>NÖ-Vize Adler, Mag. Wöhrer unterstützen BRV Grohall<br />
Einvernahme unter Wahrheitspflicht.<br />
Elisabeth K. zeigte<br />
sich mit diesen Methoden<br />
nicht einverstanden und wurde<br />
nach Rückkehr der Gruppe<br />
gekündigt. Diese Kündigung<br />
fechtet sie vor Gericht an und<br />
so kommen eine Reihe von<br />
Missständen zur Sprache.<br />
Eine frühere Mitarbeiterin<br />
erzählt, dass das Taschengeld<br />
der Jugendlichen einbehalten<br />
worden sei und erst<br />
nach Einschreiten eines Vaters<br />
Abrechnungen vorgelegt<br />
worden seien.<br />
Dazu liegen AM PULS noch<br />
einige Erinnerungsprotokolle<br />
von weiteren ehemaligen<br />
Beschäftigten vor, in denen<br />
seitenweise Verfehlungen im<br />
Umgang mit den KlientInnen<br />
und mit den Beschäftigten aufgezählt<br />
werden.<br />
Rennen um Pflegeheim<br />
in Obritzberg eröffnet<br />
Bis 2018 sollen in <strong>Niederösterreich</strong><br />
1000 zusätzliche<br />
Betten in Pflegeheimen entstehen.<br />
Ein neuer Standort ist<br />
mit Obritzberg-Rust für den<br />
Zentralraum praktisch fix. Das<br />
neue Haus wird von einem<br />
privaten Pflegehei<strong>mb</strong>etreuer<br />
geführt werden. Wer das Rennen<br />
macht, ist offen. Das Haus<br />
unterliegt daher dem Kollektivvertrag<br />
für Sozialwirtschaft. n<br />
Die Richterin rief die Klägerin<br />
und den Verein „Morgenstern“<br />
zu einer Mediation<br />
auf, „sonst wird das Verfahren<br />
sehr langwierig“. Die Einvernahme<br />
der Gegenseite folgt<br />
erst im Oktober. (AM PULS<br />
wird auch dieser Darstellung<br />
Raum geben).<br />
Wende im Fall DDr. Wagner<br />
Das Verfahren Waldsanatorium<br />
G<strong>mb</strong>H (Wagner-Gruppe)<br />
gegen BRV Gabriele Grohall<br />
nahm am 6. August eine überraschende<br />
Wende: Eine entscheidende<br />
Unterschrift, die<br />
bisher der gekündigten Betriebsratsvorsitzendenzugeordnet<br />
wurde, kann nicht von<br />
ihr stammen. Außerdem warnte<br />
der Richter beide Seiten<br />
energisch vor Zeugenbeeinflussung.<br />
Fortsetzung folgt. n<br />
Athen: Medikamente<br />
nur gegen Barzahlung<br />
Das griechische Gesundheitswesen<br />
ist von den Sparmaßnahmen<br />
besonders hart betroffen.<br />
Arbeitslose sind nicht<br />
mehr sozialversichert, Apotheken<br />
geben Medikamente<br />
nur noch gegen Barzahlung<br />
ab und in vielen Spitälern geht<br />
sogar der Gips aus. Gleichzeitig<br />
steigt die Zahl der PatientInnen<br />
mit Herzinfarkten.<br />
(Quelle: oe1.orf.at) n<br />
Foto: Sonnberger
AM PULS - cArTOON<br />
Neue Berufsbilder für viele<br />
Medizinische Assistenten<br />
Das alte MTF-Gesetz ist Geschichte,<br />
es lebe das neue<br />
Gesetz für Medizinische<br />
Assistenzberufe. Sanitätshilfsdienste<br />
werden aufgewertet,<br />
die Berufsausbildung<br />
auf ein modulares<br />
System mit mehr Spezialisierung<br />
umgestellt.<br />
Das neue Gesetz tritt mit 1.<br />
Jänner 2013 in Kraft und<br />
wird das Team-Work im medizinischen<br />
Alltagsbetrieb stärker<br />
betonen“, sagte <strong>AK</strong>NÖ-<br />
Gesundheitsexperte Dr.<br />
Bernhard Rupp, MBA. Neue<br />
Berufsbilder gibt es unter anderem<br />
für die Labor-, die Gips-,<br />
die OP-, die Ordinations- und<br />
die Röntgenassistenz. Für die<br />
bisherigen Ordinations- und<br />
OP-GehilfInnen stellt die Ausbildungsreform<br />
zweifellos eine<br />
Aufwertung dar.<br />
Streitpunkt Magnetresonanz<br />
Kurze Zeit herrschte Aufregung<br />
bei den RadiologietechnologInnen,<br />
denn es war an eine<br />
Aufweichung der strengen<br />
Bestimmungen zur Bedienung<br />
am Computertomografen und<br />
bei der Magnetresonanz-<br />
Therapie gedacht. Michaela<br />
Rosenblattl, MEd, Präsidentin<br />
der RadiologietechnologIn-<br />
Präsidentin Rosenblattl:<br />
„Keine Abstriche bei der<br />
Patientensicherheit.“<br />
Foto: zVg.<br />
nen, gelang jedoch in letzter<br />
Minute ein Erfolg: „Nunmehr<br />
können Assistenzberufe bei<br />
einfachen, standardisierten<br />
Tätigkeiten bei Schnittbilduntersuchungen<br />
im Rahmen der<br />
Assistenz bei radiologischen<br />
Untersuchungen mitwirken.<br />
Wir befürworten die Differenzierung<br />
der Berufsbilder, wir<br />
sind ein Tea<strong>mb</strong>eruf. Bei der<br />
Qualität darf es jedoch keine<br />
Abstriche geben.“ n<br />
Aus erster Hand: Der Arbeitsrechts-Tipp für AM PULS-LeserInnen<br />
Ordination ist 6 Wochen<br />
zu: Muss ich unbezahlte<br />
Freizeit nehmen?<br />
Cornelia Z., Arzt-Assistentin:<br />
Meine Dienstgeberin, eine<br />
Fachärztin für Neurologie,<br />
fährt nach Südamerika und<br />
will die Ordination für 6 Wochen<br />
schließen. Ich möchte<br />
mir eigentlich nicht so lange<br />
Urlaub nehmen, außerdem<br />
hab ich gar nicht mehr so<br />
viel Resturlaub stehen. Sie<br />
verlangt es aber. Was kann<br />
ich tun?<br />
<strong>AK</strong>NÖ: Es gehört zum kleinen<br />
1 x 1 des Arbeitsrechts,<br />
dass Urlaube zwischen<br />
DienstnehmerInnen und<br />
DienstgeberInnen vereinbart<br />
Arbeitsrechtsexperte<br />
Dr. Gerald<br />
Alfons<br />
werden müssen. Urlaub kann<br />
weder einseitig angeordnet<br />
werden noch müssen Sie<br />
dem Druck der Chefin nachgeben,<br />
unbedingt eine Urlaubs-„Vereinbarung“abzuschließen.<br />
Lassen Sie sich,<br />
bitte, auch nicht zu einem<br />
Urlaubsvorgriff ins nächste<br />
Dienstjahr überreden. Im<br />
schlimmsten Fall müssen<br />
Sie das dafür bezahlte Urlaubsentgelt<br />
zurückzahlen!<br />
Gesundheit für Sie<br />
Frauengesundheits-Tag<br />
am 9. Nov. in St. Pölten<br />
Die „Gesundheit für SIE“, die<br />
größte Frauengesundheitsveranstaltung<br />
in <strong>Niederösterreich</strong><br />
mit 80 Beratungsständen,<br />
öffnet am Freitag,<br />
9. 11., wieder ihre Tore. Diesmal<br />
steht die frauengerechte<br />
Medizin im Mittelpunkt. „Dabei<br />
geht es um biologische<br />
und psychosoziale Aspekte<br />
aus Sicht der Frauen“, sagte<br />
Christa Bogath. n<br />
Ort: WIFI St. Pölten. Information:<strong>AK</strong>NÖ-Frauenabteilung,<br />
Tel. 05-7171-5533.<br />
Ein unbezahlter Urlaub, weil<br />
es die Chefin so will, sollte<br />
überhaupt nicht zur Debatte<br />
stehen.<br />
Urlaub soll in erster Linie<br />
der Erholung dienen.<br />
Lassen Sie sich nicht zu<br />
exzessivem Urlaubskonsum<br />
rein nach den Vorstellungen<br />
Ihrer Dienstgeberin zwingen<br />
– es gibt den § 1155 ABGB!<br />
Erklären Sie sich arbeitsbereit:<br />
Nimmt die Chefin Ihre<br />
Arbeitsleistung an und lässt<br />
Sie in der Ordination „die<br />
Stellung halten“, ist es gut so.<br />
Nimmt sie die Arbeitsleistung<br />
nicht an, haben Sie trotzdem<br />
Anspruch auf Ihr normales<br />
Arbeitsentgelt, ohne Urlaub<br />
zu verbrauchen. n<br />
AM PULS 3
Stephan-rudas-Preis<br />
für Sozialpsychiatrie<br />
Die Zeit ist knapp: Für den<br />
diesjährigen Stephan-Rudas-<br />
Preis für Sozialpsychiatrie endet<br />
die Einreichfrist am 30.<br />
Septe<strong>mb</strong>er. Bewerben können<br />
sich dipl. DGKS/P und<br />
dipl. SozialarbeiterInnen unter<br />
35 Jahren. Das Thema der<br />
schriftlichen Arbeiten muss für<br />
die psychiatrische Versorgung<br />
wichtig sein.<br />
Mehr Information: kontakt@<br />
psd-wien.at, www.psd-wien.<br />
at. Der Preis ist mit 2000 Euro<br />
dotiert. n<br />
Vorsorgepakete für die<br />
Siemens-Angestellten<br />
Siemens-Niederlassungsleiter<br />
Prof. Josef Kolarz-Lakenbacher<br />
(im Bild links) überreichte<br />
an die niederösterreichischen<br />
MitarbeiterInnen Vorsorgepakete<br />
zur Stärkung der physischen<br />
und psychischen Gesundheit.<br />
„Leben in Balance“<br />
dient der betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />
n<br />
Gesundheitsprogramm bei<br />
Siemens NÖ<br />
Volksanwaltschaft prüft<br />
Heime mit Anhaltungen<br />
Überall, wo Anhaltungen von<br />
PatientInnen stattfinden, wird<br />
ab Oktober die Volksanwaltschaft<br />
zu unangekündigten<br />
Besuchen erscheinen. „Es<br />
herrscht in einigen Einrichtungen<br />
krasser Personalmangel“,<br />
wurde an Volksanwältin Getrude<br />
Brinek herangetragen.<br />
Kontrolliert werden Medikation,<br />
Hygiene und Betreuungsintensität.<br />
n<br />
4 AM PULS<br />
SOB-caritas-Schule: „So ein run zum Beruf war nie!“<br />
Tolle Schule, tolle LehrerInnen, tolle AbsolventInnen:<br />
Die 51 Diplomanden der<br />
Caritas-Schule in Wien feierten ausgelassen<br />
den Abschluss ihrer Ausbildung zur/m dipl.<br />
SozialbetreuerIn. Direktor Hannes Meyer<br />
sparte nicht mit Lob: „Diesen Menschen<br />
kann ich guten Gewissens Kinder, Alte und<br />
Menschen mit Behinderung anvertrauen.“<br />
So wie Christina Wimmer (links im Bild<br />
mit Baby und Mann) kommen viele Schü-<br />
Beratung bei Fit2work,<br />
bevor die Krise kommt<br />
Na geh, die woin do net<br />
etwa, dass i orbeit, bis i<br />
stirb!“ In Zeiten, in denen die<br />
Pensionsdebatte auf Hochtouren<br />
läuft, sind Ausrufe dieser<br />
Art öfters zu hören.<br />
Auch die Initiative „Fit2work“<br />
kennt solche Aussagen<br />
und nimmt sie sehr ernst, wie<br />
Dr. Harald Ristl vom Beratungszentrum<br />
Wiener Neustadt<br />
schildert: „Das sind oft<br />
berechtigte Sorgen zu Fragen<br />
der Lebens- und Zukunftsgestaltung.<br />
Aber der Großteil der<br />
AnruferInnen will gezielt das<br />
neue und kostenlose Angebot<br />
für sich und die eigene Gesundheit<br />
nutzen!“ „Fit2work“<br />
gibt es seit April <strong>2012</strong> in ganz<br />
<strong>Niederösterreich</strong> und bietet eine<br />
vertrauliche und freiwillige<br />
Beratung an, um die persönliche<br />
Arbeitssituation zu verbessern.<br />
Vor allem wenn wegen gesundheitlicher<br />
Probleme der<br />
Arbeitsplatz gefährdet sein<br />
könnte oder schwer eine Ar-<br />
beit zu finden ist, ist „Fit2work“<br />
der optimale Ansprechpartner.<br />
Geholfen wird aber nicht<br />
nur mit kostenlosen Untersuchungen<br />
oder Coachinggesprächen,<br />
sondern auch bei<br />
Suchtproblemen oder wenn<br />
der Haushalt in die Verschuldungsspirale<br />
geraten ist. Ristl:<br />
„Lebensprobleme spielen oft<br />
in die berufliche Situation hinein.<br />
Deshalb unterstützen wir<br />
umfassend.“ n<br />
Das Fit2work-Angebot<br />
l Einzelcoaching<br />
l Arbeitsmedizinische Abklärung<br />
l Entwicklung beruflicher Perspektiven<br />
l Bildungs- und Qualifizierungsberatung<br />
l Information über Förderungen<br />
und Kostenträger<br />
l Hilfe beim Kontakt mit den<br />
zuständigen Institutionen<br />
NÖ Hotline:<br />
02236 / 22914 – 121<br />
www.fit2work.at<br />
lerInnen aus <strong>Niederösterreich</strong> oder werden<br />
hier ihre Arbeitsstelle haben. Ronald Tobler<br />
(3. v. l.) arbeitet in St. Pölten und Lisa Essl<br />
(3. v. r.) wechselte von Installateurin in die<br />
Sozialbetreuungs-Branche.<br />
Da die alte Schule aus allen Nähten platzt,<br />
übersiedelt die Fachschule in das ehemalige<br />
Ankerbrot-Areal. „Hier ist auch Platz für die<br />
zusätzliche Klasse, die wir eröffnen müssen“,<br />
sagte Direktor Meyer. n<br />
Gesundheits-Splitter<br />
„Ich bin richtig<br />
süchtig nach . . .“<br />
Häufig beeinflusst die Situation<br />
am Arbeitsplatz eine<br />
Suchterkrankung als Auslöser<br />
oder Verstärker. Auch<br />
deshalb ist es sinnvoll, den<br />
eigenen Umgang mit Alkohol<br />
und Medikamenten<br />
zu beobachten. Wie gehe<br />
ich mit Stress um? Trinke<br />
ich mehr, wenn es Auseinandersetzungen<br />
am Arbeitsplatz<br />
gibt? Erst über<br />
ein Suchtproblem zu sprechen,<br />
wenn die Kündigung<br />
droht, ist zu wenig und zu<br />
spät. Betroffene einfühlsam<br />
anzusprechen, kann helfen,<br />
das Tabu zu durchbrechen.<br />
Gruppenberatungen<br />
zum Thema Sucht bieten<br />
ArbeitspsychologInnen im<br />
Auftrag der <strong>AK</strong>NÖ an. n<br />
Christian.haberle@aknoe.at,<br />
Tel. 05-7171-1276<br />
<strong>AK</strong>NÖ-Hotline für Arbeitsrecht:<br />
05 7171-1717<br />
Foto: zVg
<strong>AK</strong>NÖ-Tagung: Aktives<br />
Altern am 16. Oktober<br />
Die Fachhochschule St.<br />
Pölten und die <strong>AK</strong>NÖ greifen<br />
gemeinsam das heiße<br />
Thema alternsgerechte<br />
Arbeitsplätze auf: Die<br />
Enquete „Gesund in die<br />
Arbeit – Gesund aus der<br />
Arbeit“ findet am Dienstag,<br />
16. Oktober von 9.30 bis<br />
17 Uhr in der FH St. Pölten<br />
statt. Rückfragen und Anmeldungen:<br />
Tel. 05-7171-<br />
1275 oder gesundheitswesen@aknoe.at.<br />
n<br />
Wechseln Sie in besseren KV<br />
Alle, die in Pflegeheimen arbeiten, können noch in den BAGS-Kollektivvertrag wechseln<br />
Arbeiten Sie in einem privaten Pflege- oder Pensionistenheim?<br />
Dann lassen Sie so rasch wie möglich in der <strong>AK</strong>NÖ<br />
überprüfen, ob Sie auch nach dem richtigen KV bezahlt<br />
werden und dort richtig eingestuft sind.<br />
Einige Hei<strong>mb</strong>etreiber wollten<br />
besonders schlau sein und<br />
bezeichneten sich als Privatkrankenanstalt.<br />
Die Folge für<br />
die Beschäftigten: Sie wurden<br />
nach dem Kollektivvertrag für<br />
Privatkrankenanstalten entlohnt.<br />
Die <strong>Arbeiterkammer</strong> Steiermark<br />
deckte solche Fälle<br />
auf, in denen die Arbeitgeber<br />
„unter falscher Flagge segeln“<br />
und klagte gegen die zu niedrige<br />
Entlohnung.<br />
Der Dienstgeber muss Sie<br />
über KV informieren<br />
Der Fall aus der Steiermark<br />
ging bis zum Obersten Gerichtshof<br />
und der stellte kürzlich<br />
unmissverständlich klar:<br />
Die Dienstgeber sind verpflichtet,<br />
den DienstnehmerInnen<br />
eine Vergleichsrechnung<br />
auszuhändigen, wenn diese<br />
noch nicht nach dem Kollektivvertrag<br />
für Sozialwirtschaft<br />
(BAGS-KV) entlohnt werden.<br />
Die Beschäftigten haben<br />
dann die Möglichkeit, in das<br />
für sie bessere Gehaltschema<br />
zu wechseln.<br />
Nach Ansicht der <strong>AK</strong>NÖ-<br />
Arbeitsrechtsexpertin Mag.<br />
Gabriele Lukassen sind Arbeitgeber,<br />
die ihre Beschäf-<br />
<strong>AK</strong>-Expertin Mag. Gabriele<br />
Lukassen<br />
tigten nicht informieren, sogar<br />
schadenersatzpflichtig. Das<br />
heißt: Die Differenz zwischen<br />
zu niedrig berechnetem Lohn<br />
und dem besseren Kollektivvertrag<br />
muss für drei Jahre<br />
nachbezahlt werden.<br />
Privatkrankenhaus muss<br />
ärztlichen Leiter haben<br />
Es genügt nach Ansicht<br />
des Obersten Gerichtshofes<br />
nicht, dass in einem Pflegeheim<br />
tageweise ein Arztbesuch<br />
angeboten wird, um sich<br />
Privatkrankenanstalt zu nen-<br />
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der Gesundheitsabteilung<br />
der <strong>AK</strong> Steiermark und der<br />
Zeitschrift „Z<strong>AK</strong> direkt für Gesundheits-<br />
und Sozialberufe“ erstellt.<br />
nen. Nein, der Schwerpunkt<br />
einer Privatkrankenanstalt<br />
„liegt in der ärztlichen Betreuung“.<br />
Häuser, die keinen<br />
Leiter eines ärztlichen Dienstes<br />
bestellt haben, sind daher<br />
private Pflege- und Pensionistenheime<br />
und unterliegen dem<br />
BAGS-Kollektivvertrag.<br />
Eine PflegehelferIn kann<br />
durch eine falsche KV-Zugehörigkeit<br />
bis zu 250 Euro im<br />
Monat verlieren. Zusätzlich<br />
gilt in Privatkrankenanstalten<br />
eine 40-Stunden-Woche,<br />
im BAGS-KV bereits die<br />
38-Stunden-Woche. n<br />
Volkshilfe-Pflege-<br />
Preis ausgelobt<br />
Die Volkshilfe lobt ihren Pflege-<br />
und Betreuungspreis in<br />
den Kategorien Pflegende<br />
Angehörige, Unternehmen<br />
(Unterstützung für DienstnehmerInnen<br />
mit Pflegeaufgaben)<br />
und ehrenamtliche HelferInnen<br />
aus. Die Unterlagen sind<br />
an Volkshilfe Österreich, Mag.<br />
Teresa Kurzbauer, Auersperstraße<br />
4, 1010 Wien, zu senden.<br />
Mail: office@volkshilfe.at<br />
Ein Hinweis: Einsendeschluss<br />
ist am 28. Septe<strong>mb</strong>er. n<br />
Der in Heft 2 angekündigte Beitrag<br />
über den Kollektivvertrag für Arzt-<br />
angestellte musste aus Aktualitätsgründen<br />
in die nächste Ausgabe<br />
verschoben werden.<br />
Hainburg: <strong>AK</strong>-Aktion<br />
bringt Steuer zurück<br />
Das ist praktisch: Auf Initiative<br />
von BRV Elisabeth<br />
Simmeth (Mitte) fand die<br />
Steuer-Rückholaktion mit<br />
<strong>AK</strong>NÖ-Expertin Claudia Kapeller<br />
(re.) direkt im LK Hainburg<br />
statt. Birgit Böhm (li.)<br />
erhielt für Sonderausgaben<br />
rund 250 Euro zurück, eine<br />
andere Kollegin hatte hohe<br />
Fahrtkosten für ihre Fortbildung.<br />
Auch sie erhielt Geld<br />
retour, ebenso die PendlerInnen<br />
aus der Slowakei. n<br />
Adler fordert Nachbesserung<br />
beim Dienstpostenplan<br />
Vizepräsidentin Adler<br />
lädt zum 2. Tag der<br />
Gesundheitsberufe<br />
<strong>AK</strong>NÖ-Vizepräsidentin DG-<br />
KS Brigitte Adler lädt alle<br />
interessierten KollegInnen<br />
zum 2. Tag der Gesundheitsberufe<br />
am 21. Septe<strong>mb</strong>er<br />
ins City-Hotel in St.<br />
Pölten ein.<br />
„Wir wollen gemeinsam<br />
unsere Forderungen festlegen<br />
und für bessere Arbeitsbedingungenkämpfen“,<br />
sagte Adler. Gesundheitsminister<br />
Stöger wird<br />
die Veranstaltung eröffnen.<br />
Rückfragen und Anmeldungen:<strong>AK</strong>NÖ-Gesundheitsabteilung,<br />
Tel. 05-<br />
7171-1266. n<br />
AM PULS 5
Kritik an Arbeitsbedingungen<br />
in Landespflegeheimen<br />
Ich teile Ihnen mit, dass die Arbeitsbedingungen<br />
der Landesbediensteten<br />
in den Pflegeheimen<br />
immer unmenschlicher und<br />
sklavenähnlicher werden.<br />
Es wird außer Acht gelassen,<br />
dass es sich beim Pflegepersonal<br />
um menschliche Wesen handelt,<br />
die physisch und psychisch<br />
12 Stunden und darüber hinaus<br />
aufs Höchste gefordert werden.<br />
Durch die immer länger werdenden<br />
Dienstübergaben nach<br />
offiziellem Dienstschluss, dehnt<br />
sich die Arbeitszeit von 12 auf<br />
12,5 Std. aus, wobei die letzte<br />
halbe Stunde nicht bezahlt wird.<br />
Mittags findet seit Kurzem ebenfalls<br />
eine halbstündliche Dienstbesprechung<br />
statt, die offenbar<br />
unsere offizielle Mittagszeit darstellen<br />
soll.<br />
Pausen stehen dem Pflegepersonal<br />
nicht zu, da dies angeblich<br />
vom Land nicht vorgesehen<br />
ist, da 12 Stunden pro Dienst<br />
bezahlt werden. Das heißt, wir<br />
„hackeln“ wie die Irren über 12<br />
Stunden ohne Pause durch. Es<br />
gibt auch keinen Speiseraum für<br />
das Personal, oder sonst einen<br />
Raum, in welchem man sich für<br />
kurze Zeit ungestört zurückziehen<br />
könnte.<br />
Auffallend ist in letzter Zeit,<br />
dass das Pflegepersonal immer<br />
mehr unter enormen Druck<br />
und den daraus resultierenden<br />
Rücken- und Fuß- bzw. Knieschmerzen<br />
leidet. Einige der<br />
Pflegepersonen sind bereits<br />
über 50 Jahre alt und sind daher<br />
den altersbedingten Schmerzen<br />
des Bewegungsapparates besonders<br />
ausgesetzt, überhaupt<br />
unter diesen unmenschlichen<br />
Arbeitsbedingungen. Auch jüngere<br />
Kolleginnen klagen immer<br />
öfter unter dem unmenschlichen<br />
Druck und den daraus resultierenden<br />
Rückenschmerzen.<br />
Nicht außer Acht gelassen<br />
werden dürfen die ebenfalls<br />
zunehmenden psychischen Erkrankungen,<br />
die sich in zunehmendem<br />
Maße in letzter Zeit<br />
häufen. Ebenfalls auffallend ist,<br />
dass viele von uns vermehrt unter<br />
erhöhter Herzfrequenz und<br />
Hypertonie leidet.<br />
Auffallend ist außerdem, dass<br />
die Angehörigen der Hei<strong>mb</strong>ewohner,<br />
welchen ein enormes<br />
6 AM PULS<br />
Mitspracherecht im pflegerischen<br />
Alltag der Hei<strong>mb</strong>ewohner<br />
eingeräumt wird, immer mehr<br />
auf das Pflegepersonal losgehen<br />
und sich nicht nur bei der<br />
Stationsleitung und der Pflegedienstleitung,<br />
sondern auch<br />
direkt beim Dienstgeber, dem<br />
Land NÖ, beschweren. Es handelt<br />
sich hierbei meist um selbst<br />
mit dem Leid ihrer Angehörigen<br />
völlig überlastete Personen, die<br />
ihren Alltagsfrust auf das Pflegepersonal<br />
abladen.<br />
Die Folge dieser ungerechten<br />
„Behandlung“ ist, dass wir<br />
Pflegepersonen ein absolutes<br />
Verbot bekamen, wonach wir<br />
uns gemeinsam auf die Terrasse<br />
zum Einnehmen eines Kaffees<br />
einfinden und austauschen dürfen,<br />
da Angehörige der Hei<strong>mb</strong>ewohner<br />
befinden, dass das<br />
Pflegepersonal zu viele Pausen<br />
macht. Da aber viele Angehörige<br />
zwischen 12 und 13 Uhr ihre Besuche<br />
abhalten, sehen sie das<br />
Pflegepersonal für eine viertel<br />
Stunde beisammen sitzen, und<br />
das darf nach ihren Empfindungen<br />
nicht sein.<br />
Wenn dies in der Pflege so<br />
weitergeht, ist ein „Massen-<br />
Burn-out“ vorprogrammiert und<br />
das Verschleißmaterial „Pflegepersonal“<br />
wird noch öfter getauscht<br />
werden müssen, als dies<br />
ohnehin bereits passiert. Ob<br />
dies für das Wohl der Hei<strong>mb</strong>ewohner<br />
zuträglich sein wird, sich<br />
ständig an „Neue“ gewöhnen zu<br />
müssen?<br />
Ich weiß von einigen Pflegepersonen,<br />
die ihren Alltag nur mit<br />
Psychopharmaka „überstehen“.<br />
D. h., wenn diese Personen<br />
überhaupt bis zum Pensionsantritt<br />
ihren Dienst durchstehen,<br />
werden sie nach ihrem Pensionsantritt<br />
ebenfalls irgendwann<br />
auf der Psychiatrie oder in einer<br />
Pflegeheimeinrichtung landen,<br />
da diese Personen starke psychische<br />
Veränderungen aufweisen<br />
und dies stimmt bedenklich.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Namen der Redaktion bekannt<br />
Ist es wirklich so arg? Oder übertreibt<br />
die Leserin? Was meinen<br />
Sie? Die Redaktion.<br />
Dazu erhielten wir folgende<br />
Stellungnahme von der NÖ.<br />
Landesregierung:<br />
Für das Land als Rechtsträger<br />
von 49 Landespflegeheimen<br />
Schreiben Sie an: peter.sonnberger@aknoe.at<br />
oder AM PULS, <strong>AK</strong>NÖ, 1060 Wien, Windmühlgasse 28<br />
mit ca. 5800 BewohnerInnen<br />
und 4500 MitarbeiterInnen gibt<br />
es natürlich klare personelle<br />
Vorgaben und damit auch Pflege-<br />
und Betreuungsstandards,<br />
die wir gemeinsam mit unseren<br />
MitarbeiterInnen und dem Zentralbetriebsrat<br />
als unserem Sozialpartner<br />
erarbeitet haben. Dass<br />
bei diesen Standards immer der<br />
Mensch im Mittelpunkt steht,<br />
seien es unsere BewohnerInnen<br />
oder MitarbeiterInnen darf beim<br />
Land als Arbeitgeber wohl als<br />
bekannt vorausgesetzt werden.<br />
Dass wir die Belastungen der<br />
Pflegepersonen dessen ungeachtet<br />
erkennen und ständig an<br />
einer Verbesserung arbeiten,<br />
kann anhand von drei neuen<br />
und konkreten Initiativen des<br />
Landes veranschaulicht werden:<br />
1. Weil der anonyme Schreiber<br />
den 12-Stundendienst als<br />
enorme Belastung sieht, sind<br />
wir gerade dabei, in sehr vielen<br />
Heimen auf kürzere 8 Stundendienste<br />
oder geteilte Dienste umzustellen.<br />
Gerade dabei machen<br />
wir die oft für uns nicht nachvollziehbare<br />
Erfahrung, dass diese<br />
Dienste im Umstellungsprozess<br />
vielfach beharrlich aus Sicht der<br />
betroffenen KollegInnen vertei-<br />
digt werden, weil sie dabei eine<br />
bessere Vereinbarkeit von Beruf<br />
und Familie sehen. (…)<br />
2. Dass das beschriebene<br />
Stimmungsbild mit den Wahrnehmungen<br />
des Schreibers<br />
nicht übereinstimmt, belegt<br />
folgendes: Als Teil unserer betrieblichen<br />
Steuerung ist vor<br />
allem die Zufriedenheit der Beschäftigten<br />
als wichtigste Erfolgskennzahl<br />
definiert. Deshalb<br />
finden seit April dieses Jahres<br />
regelmäßige anonyme Umfragen<br />
unter allen MitarbeiterInnen<br />
statt. Verbesserungspotenziale<br />
sollen dabei aufgezeigt und die<br />
Arbeitsbedingungen laufend<br />
optimiert werden. Die aktuelle<br />
Juni-Umfrage unter allen MitarbeiterInnen<br />
in den NÖ Landespflegeheimen<br />
erzielte eine<br />
exzellent hohe Beteiligung von<br />
66,2 Prozent und einen guten<br />
Mittelwert von „1,89“, nach dem<br />
Schulnotensystem. Abgefragt<br />
wurde Betriebsklima, Teamwork,<br />
die Zusammenarbeit mit den<br />
Vorgesetzten, Arbeitsbedingungen<br />
und der subjektive gefühlte<br />
Gesundheitszustand. Der Mittelwert<br />
auf die Frage nach der<br />
persönlichen Gesundheit lag übrigens<br />
bei „1,97“.<br />
3. Für die Gesundheit der<br />
MitarbeiterInnen ist heuer ein<br />
wesentlicher Schwerpunkt für<br />
betriebliche Gesundheitsvorsorge<br />
in den Landesheimen<br />
bereits gesetzt worden bzw im<br />
Laufen, auch weil wir im Gegensatz<br />
zu manchem Mitbewerber<br />
überdurchschnittlich viele ältere<br />
ArbeitnehmerInnen mit sehr langen<br />
Beschäftigungszeiten beschäftigen.<br />
(…)<br />
NÖ Landesregierung, im Auftrag<br />
Dr. Huber, Gruppenleiter<br />
Anm.: Die komplette Fassung<br />
hat die Redaktion an die Leserin<br />
weitergeleitet.<br />
Betrifft: AM PULS-Echo<br />
Warte auf das nächste Heft<br />
AM PULS lese ich jedes Mal von<br />
A bis Z und halte es wirklich für<br />
eine gut gemachte Zeitschrift für<br />
die Gesundheitsberufe. Auch<br />
meine Schwester, die in einem<br />
Krankenhaus arbeitet, findet das<br />
Heft sehr gut. Ich warte schon<br />
auf die nächste Ausgabe mit<br />
weiteren Informationen für mein<br />
Berufsleben.<br />
Gertrude Obenaus,<br />
Arztangestellte, Horn
St. Leonhard/HW: Wieder<br />
12 neue Heimhelferinnen<br />
Den 3. Heimhilfelehrgang der<br />
ISL-Akademie in St. Leonhard<br />
am Horner Wald haben im Juli<br />
12 Damen abgeschlossen.<br />
Sie kommen unter anderem aus<br />
Grafenberg, Horn, Hötzelsdorf,<br />
Kirchberg am Walde, Horn, Eggenburg<br />
und Waidhofen/Thaya.<br />
Information:<br />
www.isl-akademie-noe.at<br />
Präsident Hermann Haneder gratuliert zum beruflichen Erfolg<br />
St. Pölten: Auch ein Mann kann Heimhelfer sein<br />
Nicht nur Frauen, auch Männer steigen über die HeimhelferInnen-Ausbildung<br />
in einen Sozialbetreuungsberuf<br />
ein, wie der 18. ISL-Lehrgang in St. Pölten beweist: Herr<br />
Thomas Müller und 10 Damen haben die kommissionelle<br />
Ausbildung abgelegt. Die AbsolventInnen kommen u. a.<br />
aus Kirnberg, Vitis, Traismauer und Pressbaum.<br />
Labor Hollabrunn: Auszeichnung für Qualität<br />
Die Gesellschaft für Qualitätssicherung nimmt jährlich<br />
Landeskliniken-Labors unter die Lupe: Das Labor in Hollabrunn<br />
holte sich das begehrte Gütesiegel für den Bereich<br />
Klinische Chemie. Die leitende biomedizinische Analytikerin<br />
Brigitte Haidmayer zu AM PULS: „Das ist nicht der<br />
erste Preis und wird auch nicht die letzte Auszeichnung für<br />
unser eingespieltes Team sein.“<br />
Ein schönes Jubiläum: 20 Jahre PflegehelferInnenausbildung im Bildungszentrum Gaming<br />
Die Schule für Sozialbetreuungsberufe im ländlichen Raum<br />
in Gaming (Bez. Scheibbs) hat sich mit der PflegehelferInnen-Ausbildung<br />
landesweit einen guten Ruf erworben.<br />
Foto: ISL<br />
Schuldirektorin Ing. Daniela Fux gratulierte den 3 Männern<br />
und 21 Frauen des Jubiliäumsjahrgangs zum erfolgreichen<br />
Schulabschluss.<br />
Foto: Holding<br />
Foto: ISL<br />
Foto: SOB Gaming<br />
AM PULS 7
<strong>AK</strong>NÖ-Sicherheits- und<br />
Gesundheitsakademie<br />
Die <strong>Niederösterreich</strong>ische <strong>Arbeiterkammer</strong> will mit den Seminaren<br />
der Sicherheits- und Gesundheitsakademie für<br />
Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe einen Impuls für<br />
gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen geben. Körperliche<br />
und seelische Gesundheit am Arbeitsplatz ist wichtiger<br />
denn je. Die Teilnahme der folgenden Seminare ist für<br />
<strong>AK</strong>NÖ-Mitglieder aus Gesundheits- oder Sozialbetreuungsberufen<br />
kostenlos.<br />
Berufsrecht und Haftung für Gesundheits-<br />
und Sozialbetreuungsberufe 21. Nove<strong>mb</strong>er <strong>2012</strong><br />
Inhalt: Es werden die Rechtsgrundlagen der Haftung und<br />
berufstypischen Haftungsfälle dargestellt. In diesem Zusammenhang<br />
wichtig sind auch die Rechte der PatientInnen,<br />
Fragen rund um die Anordnungs-Befugnisse sowie<br />
das Berufs- und Dienstrecht allgemein.<br />
Als Referent konnte Prof. Dr. Günter Flemmich gewonnen<br />
werden. Er ist auch Verfasser eines Kommentars zum Gesundheits-<br />
und Krankenpflegegesetz sowie zum Medizin-<br />
Technische-Dienste-Gesetz.<br />
Aktiv Gesund - Balance im Leben und am Arbeitsplatz<br />
Modul 1: 5. bis 6. Deze<strong>mb</strong>er <strong>2012</strong><br />
Dieses Seminar soll Ihnen vermitteln, wie Sie mit Bewegung<br />
Stressauswirkungen abbauen und körperliche, psychische<br />
und soziale Ressourcen für die Bewältigung des Alltags und<br />
belastender Arbeitssituationen aufbauen können.<br />
„Aktiv Gesund“ ist das erste von vier Modulen zur Ausbildung<br />
zur/m GesundheitszirkelmoderatorIn. Die gewonnenen<br />
Erkenntnisse können und sollen auch in der Betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung angewendet werden. Referent:<br />
Sportwissenschafter Mag. Günter Schagerl, Bundeskoordinator<br />
der Aktion „Fit für Österreich“.<br />
Anmeldung: Tel. 05-7171-1266, Brigitte Helmreich<br />
Foto: Mondl<br />
HIEr SIND SIE UNSEr GAST<br />
Die Kurse sind für <strong>AK</strong>NÖ-<br />
Mitglieder kostenlos und<br />
finden im Seminar-Park-<br />
Hotel der <strong>AK</strong>NÖ in<br />
Hirschwang/ Rax statt.<br />
Hotel-Info:<br />
www.seminarparkhotel.at<br />
8 AM PULS<br />
WOHL FÜHLEN UNTEr<br />
KOLLEGINNEN<br />
Lernen bei den <strong>AK</strong>NÖ-Seminaren<br />
macht Spaß – wie man sieht.<br />
Hier ein Schnappschuss von<br />
einem Seminar.<br />
Das komplette Programm auf der <strong>AK</strong>NÖ-Website<br />
unter http:// noe.arbeiterkammer.at/gesund<br />
Foto: Zwickl<br />
Herrn/Frau/Firma<br />
NEUE AUFGABEN<br />
NEUE GESIcHTEr<br />
Werkstätten-Leiter christian Wiesinger<br />
Der 31-jährige Christian Wiesinger ist<br />
neuer Leiter der Lebenshilfe-Werkstätte<br />
in <strong>Am</strong>stetten. Wiesinger ist diplomierter<br />
Fachsozialarbeiter und ist für 37 KlientInnen<br />
im Alter von 18 bis 59 Jahren zuständig.<br />
Seine Vorgängerin, Petra Artmüller,<br />
leitete 17 Jahre lang die Lebenshilfe-<br />
Werkstätte. n<br />
Christian Wiesinger<br />
Markus Hofmann, neuer Lehrsanitäter<br />
OP-Fachgehilfe Markus Hofmann vom<br />
Landesklinikum Hollabrunn schloss im<br />
Frühjahr die Ausbildung zum Lehrsanitäter<br />
erfolgreich ab. Pflegedirektorin<br />
DGuKS Ingrid Czink hob das große<br />
berufliche und soziale Engagement von<br />
Markus Hofmann hervor, der über den<br />
Patiententransport in den Gesundheitsberuf<br />
eingestiegen ist. n<br />
Supervision: Neues Seminar<br />
für die DGKP-Berufsanfänger<br />
Die <strong>AK</strong>NÖ hat im Rahmen des „Bildungsbonus Spezial“<br />
für diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen<br />
im 1. oder 2. Berufsjahr ein neues Angebot entwickelt: In<br />
Zusammenarbeit mit dem AMZ Mödling können Sie die<br />
Welt der Supervision kennenlernen.<br />
Die Kosten trägt die <strong>Niederösterreich</strong>ische <strong>Arbeiterkammer</strong>.<br />
Das 2-tägige Seminar soll Ihnen helfen, den Pflegealltag<br />
und seine besonderen psychischen Belastungen besser<br />
zu bewältigen.<br />
Die Termine: 23./24. Oktober,<br />
21./22. Nove<strong>mb</strong>er und 6./. Deze<strong>mb</strong>er.<br />
Anmeldung: 05-7171-1973, Nicola Petermann.<br />
Mail: bildungsbonus@aknoe.at<br />
Mehr Information: noe.arbeiterkammer.at/bildung. n<br />
P.b.b. <strong>AK</strong> (<strong>Niederösterreich</strong>) Nr. 9, Verlagspostamt: 1060 Wien,<br />
Zulassungsnummer: 02Z034649M<br />
Markus Hofmann