Timi geht essen - Supershit
Timi geht essen - Supershit
Timi geht essen - Supershit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hausbesuch<br />
Romeo und Julia<br />
Genau 10 Jahre ist es her, seit uns auf dem<br />
Domberg jedes zweite Jahr ein überregionales<br />
Theater-Spektakel erwartet. Seit<br />
2000 wird unter der Leitung des Regisseurs,<br />
Alexander Veit, der Freisinger Theater-Sommer<br />
am Domberg aufgeführt.<br />
Mit Shakespears „Was ihr wollt“ hat die<br />
Gruppe, die aus einem Workshop heraus<br />
entstanden ist und sich mittlerweile als<br />
nicht mehr wegzudenkender Teil des städtischen<br />
Kulturlebens etabliert hat, begonnen<br />
und mit einem weiteren Shakespear-<br />
22 Von hier von dort und anderen guten Dingen<br />
Stück feiern sie die erste Dekade: Romeo<br />
und Julia, die wohl bekannteste Liebestragödie<br />
aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.<br />
Wir haben uns gefragt, wer wohl der Regisseur<br />
ist, der es schafft, mit beinahe gar<br />
nichts jedes Jahr aufs Neue Tausende von<br />
Besuchern zu begeistern und trotz des minimalistischsten<br />
Bühnenbildes eine Stimmung<br />
zaubern zu können, die uns in eine<br />
Geschichte versetzt, wie sie die großen<br />
Dramaturgen aus der Vergangenheit inszeniert<br />
haben.<br />
„In unserem Fall bestimmt die Architektur<br />
der ehemaligen Bischofsresidenz das<br />
Bühnenbild“ meint Alexander Veit. Denn<br />
wollte man eine klassisch konservative<br />
Inszenierung, würde man schnell mit<br />
einem Kostümfilm im Fernsehen konkurrieren,<br />
und da bietet das Fernsehen mehr<br />
Möglichkeiten. Es gehe nicht darum,<br />
möglichst realistisch zu sein, sondern die<br />
Geschichte nach heutigen Maßstäben zu<br />
bespielen.<br />
Immerhin gibt es nur eine Kulisse, die<br />
aber für alle Szenen herhalten muss.<br />
Wer sich in der Vergangenheit Stücke, wie<br />
etwa „ein Sommernachtstraum“ angesehen<br />
hat, konnte feststellen, dass Veit sich<br />
nicht auf die Bühne als reine Spielstätte<br />
beschränkt, sondern die architektonischen<br />
Eigenheiten des Innenhofs einzubinden<br />
weiss. So ensteht schon einmal ein Wald<br />
in einem Gewölbe, oder es sitzt ein Protagonist<br />
an einer Ballustrade.<br />
Für Alexander Veit, der ursprünglich Pantomime<br />
ist und im Bereich der nonverbalen<br />
Kommunikation, bzw. Körpersprache<br />
im ganzen deutschsprachigen Raum Se-<br />
minare gibt, ist der Weg zur Regie kein<br />
gerader gewesen.<br />
Begonnen hatte er mit einer Ausbildung<br />
zum Pantomime in London am Mime<br />
Center, unter anderem bei Adam Darius.<br />
Später studierte er an der Akademie der<br />
Künste in München und kam nach einigen<br />
Ausflügen in die Musik zur Regie. Hier<br />
entdeckte er seine Leidenschaft, die Gesamtkomposition<br />
aus Theater, Musik und<br />
Kunst in die Hand zu nehmen.<br />
Für die Inszenierung von Romeo und Julia<br />
wird er wohl wieder die Grenzen zwischen<br />
Zuschauer, Bühne und Schauspielern ver-<br />
Hausbesuch<br />
schwimmen lassen und in seine Welt entführen.<br />
Allerdings hat sich der Theatersommer<br />
um das Stück und die Inszenierung Alexander<br />
Veits zu mehr erhoben und wird<br />
wieder durch Konzerte und Kino Open<br />
Air komplettiert.<br />
Für die musikalische Begleitung des Theaters<br />
steht der Freisinger Musiker Stefan<br />
Pellmaier an Veits Seite.<br />
Zu sehen ist das Stück Romeo und Julia<br />
vom 15. Juli bis 1. August 2010 im Renaissancehof<br />
des Bildungszentrums Kardinal-Döpfner-Haus.<br />
Von hier von dort und anderen guten Dingen 23