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Der Schulbezirk Weiz stellt sich vor - Landesschulrat Steiermark

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GESPRÄCH SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Mag. Dr. Dietmar Dragaric:<br />

Lehramtsstudium für Deutsch<br />

und Geschichte, Doktoratsstudium<br />

Geschichte, Assistent am<br />

Althistorischen Institut der<br />

Universität Graz 1970 bis<br />

1977, Gemeinderat der Stadt<br />

Graz 1986 bis 1992, Probejahr<br />

am BG/BRG Oeverseegasse,<br />

Dienst am BORG Deutschlandsberg,<br />

BG Pestalozzistraße/Mädchen<br />

und BG Dreihackengasse.<br />

Seit 1984 Schulleiter<br />

am BG/BRG<br />

Oeverseegasse, Mitglied des<br />

Kollegiums des LSR für<br />

<strong>Steiermark</strong> seit 1986.<br />

„Ich arbeite nie über<br />

die Medien“<br />

Herr Vizepräsident, Sie sind<br />

seit Jänner in Amt und<br />

Würden und dies <strong>vor</strong>aus<strong>sich</strong>tlich<br />

für eine Legislaturperiode.<br />

Was hat Sie bewogen, <strong>sich</strong> für<br />

diese Position zur Verfügung<br />

zu stellen?<br />

Dr. Dietmar Dragaric: Gewiss<br />

nicht die Aus<strong>sich</strong>t auf Bezahlung.<br />

Ich sehe das Amt des Vizepräsidenten<br />

als eine logische Fortsetzung<br />

meiner bisherigen<br />

schulpolitischen Tätigkeiten.<br />

Begonnen habe ich <strong>vor</strong> vielen<br />

Jahren als gewerkschaftlicher<br />

Vertrauensmann an einem<br />

Grazer Gymnasium, später<br />

wurde ich Personalvertreter im<br />

Fachausschuss/AHS, um<br />

schließlich viele Jahre im Kollegium<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> unter anderem<br />

als sozialdemokratischer Fraktionsführer<br />

zu arbeiten.<br />

Nun ist ja der Arbeitsbereich<br />

eines LSR-Vizepräsidenten ein<br />

eher begrenzter. Bei der<br />

Konstituierung des<br />

Kollegiums des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

haben Sie das<br />

Controlling als Ihre <strong>vor</strong>nehmlichste<br />

Aufgabe genannt.<br />

Was und wen gilt es zu<br />

kontrollieren?<br />

Dr. Dietmar Dragaric: Um<br />

auch hier keine Missverständnisse<br />

aufkommen zu lassen:<br />

Die Vizepräsidenten sind keine<br />

Schulinspektoren. Sie kontrollieren<br />

die Verwaltungs- und<br />

Entscheidungsabläufe in den<br />

einzelnen Landesschulräten.<br />

Darüber hinaus sind sie auch<br />

für das Controlling zuständig.<br />

Bei meiner Antrittsrede habe<br />

ich dazu ausgeführt, dass ich<br />

darunter nicht nur Kontrolle<br />

im herkömmlichen Sinn verstehe,<br />

sondern das gemeinsame<br />

Steuern und Regeln im Sinne<br />

einer zukünftigen Weiterentwicklung<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es.<br />

Es gibt Bundesländer, die<br />

ohne Vizepräsidenten auskommen.<br />

In fünf Ländern <strong>stellt</strong><br />

nach guter alter Proporzregelung<br />

die zweitstärkste Fraktion<br />

einen Vize. Wie stehen Sie<br />

zur Frage: Brauch’ ma das?<br />

Dr. Dietmar Dragaric:<br />

Zunächst, es gibt derzeit nur<br />

zwei Bundesländer, die nur mit<br />

einem Präsidenten auskommen,<br />

Tirol und Vorarlberg. In<br />

fünf Bundesländern ist er den<br />

Bundes-Verfassungsgesetzen<br />

nach zwingend <strong>vor</strong>geschrieben:<br />

Wien, Niederösterreich, Oberösterreich,<br />

<strong>Steiermark</strong> und<br />

Kärnten. Salzburg und das<br />

Burgenland haben von <strong>sich</strong> aus<br />

per Landesgesetzgebung einen<br />

Vizepräsidenten. Offen<strong>sich</strong>tlich<br />

wird die Frage: „Wie viel<br />

Kontrolle braucht Macht?“ in<br />

einem Art Ost-West-Gefälle<br />

verschieden beantwortet.<br />

Ihr Vorgänger war wie Sie<br />

AHS-Direktor, Präsident Dr.<br />

Horst Lattinger war das auch,<br />

später dann LSI. Ist diese<br />

AHS-Konnexion eher zufällig<br />

oder sachlich begründet?<br />

Dr. Dietmar Dragaric: Diese<br />

Konstellation ist reiner Zufall.<br />

Apropos AHS und HS. Ich will<br />

Sie mit dieser Frage wirklich<br />

nicht kompromittieren, aber:<br />

Wie sehen Sie die gemeinsame<br />

Schule der Zehn- bis Vierzehnjährigen?<br />

Dr. Dietmar Dragaric: Einen<br />

Sozialdemokraten können Sie<br />

– auch wenn er aus der AHS<br />

kommt – mit dieser Frage nicht<br />

kompromittieren. <strong>Der</strong>zeit gibt<br />

es Modelle der Kooperation<br />

zwischen Hauptschulen und<br />

Gymnasien, sowohl in Wien als<br />

auch in Graz. Diese Modelle<br />

können Vorbilder für eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit für<br />

verschiedene Schultypen sein.<br />

In der derzeitigen Bildungsdis-<br />

4<br />

Nr. 121<br />

APRIL<br />

2001<br />

Mit dem Vizepräsidenten des<br />

<strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong>,<br />

Dr. Dietmar Dragaric, sprach Willi<br />

Bernhardt über dessen Beweggründe,<br />

dieses Amt zu übernehmen.<br />

kussion scheinen aber nicht<br />

einmal diese Kooperationsformen<br />

Platz zu haben, da die<br />

derzeitige Regierung die<br />

Kooperationsmodelle in Wien<br />

und Graz auslaufen lassen<br />

will.<br />

Im Kollegium des LSR gibt es<br />

seit der Landtagswahl andere<br />

Mehrheitsverhältnisse. Gibt es<br />

auch an der Spitze des LSR<br />

zwischen Präsidenten und<br />

Vizepräsidenten andere Verhältnisse?<br />

Im Klartext: Dürfen wir hoffen,<br />

dass die gegenseitigen<br />

„Grußbotschaften“ via Medien<br />

der Vergangenheit angehören?<br />

Dr. Dietmar Dragaric: Es war<br />

nie mein Stil über Medien zu<br />

arbeiten. Die Bewertung, wie<br />

derzeit medial und politisch<br />

mit mir umgegangen wird,<br />

überlasse ich dem Urteil unserer<br />

Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Herr Vizepräsident, am<br />

Schluss noch eine Frage an<br />

den Gewerkschafter und Personalvertreter:Budgetbegleitgesetz/Arbeitszeitmodell<br />

– wie<br />

leben Sie damit?<br />

Dr. Dietmar Dragaric: Wie<br />

schon eingangs erwähnt war<br />

ich Gewerkschafter und Personalvertreter<br />

und selbstverständlich<br />

bin ich noch immer<br />

Gewerkschaftsmitglied. Hier<br />

urteile ich jedoch als Vizepräsident,<br />

der im <strong>Landesschulrat</strong><br />

tagtäglich bemerkt, wie im<br />

Amt um Dienstposten und<br />

Werteinheiten gerungen wird,<br />

damit <strong>vor</strong> allem unsere jungen<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

nicht in die Vertragslosigkeit<br />

gestürzt werden. Dies bereitet<br />

mir große Sorgen, weil es hier<br />

nicht nur um den Verlust wertvoller<br />

Mitarbeiter geht, sondern<br />

auch um Gefährdung persönlicher<br />

Existenzen.<br />

Danke für das Gespräch.

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