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Praktischer Einsatz des Hörtrainings in der Therapie und ... - Audiva

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Sab<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Uwe M<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g<br />

<strong>Praktischer</strong> <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>des</strong> <strong>Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

gehen. Im Straßenverkehr konnte er Geräusche nicht e<strong>in</strong>ordnen. Also er hat vor Allem Angst<br />

gehabt <strong>und</strong> nicht gewusst, kommt das Auto von h<strong>in</strong>ten, von vorne o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Seite. In<br />

Panik ist er irgendwo h<strong>in</strong>gesprungen. Es war auch bei <strong>der</strong> Ergotherapeut<strong>in</strong> so.“<br />

T: „Immer wenn die Züge vorbeigefahren s<strong>in</strong>d, dann habe ich auch darauf reagiert<br />

<strong>und</strong> habe gesagt „Ach diese blöden Züge schon wie<strong>der</strong>“. „<br />

Mutter: „Se<strong>in</strong>e Ergotherapeut<strong>in</strong> hat an <strong>der</strong> Bahnl<strong>in</strong>ie gearbeitet. Wenn sie mit ihm<br />

etwas spielte <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Zug ist vorbeigefahren, mussten sie immer wie<strong>der</strong> von vorne anfangen,<br />

weil er völlig den Faden verloren hatte. Er konnte sich gar nicht mehr konzentrieren.<br />

Wenn wir zusammen <strong>in</strong>s Theater gegangen s<strong>in</strong>d, war es so, dass er sich nur<br />

konzentrieren konnte, wenn wir zu spät gekommen s<strong>in</strong>d. Das heißt, dass vorher schon Ruhe<br />

e<strong>in</strong>gekehrt war. Somit konnte er sich bis zur Pause konzentrieren. Wenn ich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause mit<br />

ihm bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n geblieben b<strong>in</strong>, konnte er sich h<strong>in</strong>terher nicht mehr konzentrieren. S<strong>in</strong>d<br />

wir jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ruhigen Raum o<strong>der</strong> so weggegangen, dann war es so, dass er auch die<br />

zweite Hälfte noch mitanschauen konnte <strong>und</strong> konzentriert dabeibleiben konnte. Wenn er bei<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n geblieben, ist, musste ich mit ihm heimgehen, da g<strong>in</strong>g überhaupt nichts.<br />

Vom normalen K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten ist T. <strong>in</strong> den sozialpädagogischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

gekommen, weil dort e<strong>in</strong>fach kle<strong>in</strong>ere Gruppen mit 6-8 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d. Die Geräuschkulisse<br />

war kle<strong>in</strong>er, <strong>und</strong> er konnte besser spielen, sich mehr konzentrieren. Allerd<strong>in</strong>gs hat er auch<br />

dort nicht malen <strong>und</strong> nicht ausschneiden wollen.<br />

Später hat uns <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt das Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g empfohlen, damit er sich besser<br />

konzentrieren kann <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Geräuschkulisse besser zurecht kommt. Wie uns <strong>der</strong> Herr<br />

Doktor das Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g empfohlen hat, s<strong>in</strong>d wir zu Frau M<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g gegangen. T. hat dann mit<br />

<strong>der</strong> <strong>Therapie</strong> angefangen <strong>und</strong> zwar war es so, dass er am Morgen bevor er <strong>in</strong> die Schule<br />

gegangen ist, e<strong>in</strong>e halbe St<strong>und</strong>e Musik gehört hat. Was ganz wichtig war, am Mittag, wenn<br />

er aufgekratzt von <strong>der</strong> Schule heimgekommen ist, hat er auch se<strong>in</strong> Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gemacht <strong>und</strong><br />

ist damit total ruhig geworden. Er hat immer beim Hören e<strong>in</strong> Buch gelesen, Memory gespielt<br />

o<strong>der</strong> so etwas.“<br />

T: „Manchmal haben wir alle drei mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> etwas gespielt. Dies ist dann auch mal<br />

länger wie e<strong>in</strong>e halbe St<strong>und</strong>e gegangen. Das hat halt auch Spaß gemacht.“<br />

M<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g: „Hat Dir das Musikhören generell Spaß gemacht?“<br />

T: „Ja, aber es gab auch Tage, da habe ich e<strong>in</strong>fach gedacht, jetzt wollte ich heute mal<br />

nicht, aber ich hab‘s dann gemacht <strong>und</strong> b<strong>in</strong> dann auch ruhiger geworden.“<br />

M<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g: „Hast du es selbst gespürt?“<br />

T: „Ja.“<br />

M<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g: „Im Vergleich zu ihm, mussten Sie ihn da e<strong>in</strong> bisschen drücken o<strong>der</strong><br />

drängen <strong>und</strong> sagen: „Du hör jetzt!“ o<strong>der</strong> wie war das?“<br />

Mutter: „Drücken musste ich ihn manchmal morgens, weil er doch e<strong>in</strong>e halbe St<strong>und</strong>e<br />

früher aufgestanden ist. Dafür aber mittags nach <strong>der</strong> Schule nie. Da hat er es immer gern,<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger zur Erholung, gemacht. Die Ergotherapie besucht er jetzt noch. Wir<br />

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