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Praktischer Einsatz des Hörtrainings in der Therapie und ... - Audiva

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Sab<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Uwe M<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g<br />

<strong>Praktischer</strong> <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>des</strong> <strong>Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

Fallbeispiele für die Anwendung <strong>des</strong> Hörwahrnehmungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs im<br />

Heimtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Wie bei je<strong>der</strong> therapeutischen Anwendung ist auch beim Hörwahrnehmungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>dividuelle Vorgehensweise zu beachten. Die Interviews von T. <strong>und</strong> M. wurden auf Video<br />

aufgenommen <strong>und</strong> transkribiert.<br />

S.: Bericht e<strong>in</strong>er Mutter<br />

Me<strong>in</strong> Sohn S. hatte schon von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d sprachliche Probleme. Er sprach <strong>und</strong>eutlich <strong>und</strong><br />

grammatikalisch unkorrekt. Se<strong>in</strong>e Konzentration <strong>und</strong> Merkfähigkeit ließen sehr zu wünschen<br />

übrig. Er besuchte die erste Gr<strong>und</strong>schulklasse, danach erfolgte <strong>der</strong> Übertritt <strong>in</strong> die<br />

Sprachheilschule. Mittlerweile besucht er die Hauptschule. Se<strong>in</strong>e sprachlichen<br />

Schwierigkeiten betrafen auch die Schriftsprache. Er begann im Februar 99 mit dem<br />

Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Mittlerweile (April 2000) hat er <strong>in</strong> folgenden Bereichen Fortschritte erzielt: Se<strong>in</strong>e<br />

auditive Merkfähigkeit (Sätze nachsprechen <strong>und</strong> schriftlich wie<strong>der</strong>geben) sowie<br />

Aufmerksamkeit (länger Zuhören können im Unterricht) hat sich gesteigert. Er liest fließen<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> beachtet nun meist die Endungen.<br />

Er besuchte die logopädische <strong>Therapie</strong> e<strong>in</strong> Mal wöchentlich. Zwischendurch gab es<br />

Verarbeitungspausen von e<strong>in</strong>igen Wochen /Monaten. Zur <strong>Therapie</strong>unterstützung führte S.<br />

das Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g 2 x Mal täglich durch. Am Morgen hörte er im Halbschlaf 15 M<strong>in</strong>. Musik (über<br />

das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerät), nachmittags oft während den Hausaufgaben 20 M<strong>in</strong>. Obwohl er schon<br />

fast 14 Jahre alt ist, muss ich ihn daran er<strong>in</strong>nern. Trotz allem macht er es gern.<br />

Heiko´s <strong>Therapie</strong>bericht<br />

Ich b<strong>in</strong> 15,9 Jahre alt. Mit 14 Jahren begann ich mit dem Hörtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu Hause. Damals fiel<br />

es mir schwer, Englischwörter zu merken. Außerdem hatte ich Probleme beim Lesen <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Rechtschreibung. Jetzt habe ich mich <strong>in</strong> allen Bereichen verbessert. Zu Hause habe ich<br />

jeden Tag über Kopfhörer Musik (über das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerät) gehört <strong>und</strong> habe englisch Wörter<br />

<strong>und</strong> Sätze mit Mikrofon gelernt. Am Anfang besuchte ich die logopädische Behandlung <strong>in</strong><br />

größeren Abständen, mittlerweile wöchentlich. E<strong>in</strong>e größere Pause ist <strong>in</strong> Aussicht.<br />

18.4.2000 von Heiko selbst geschrieben<br />

T. geboren 1988<br />

Komplexe Wahrnehmungsstörungen, besucht die Ergotherapie, Überweisung vom<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt wegen auditiver Ablenkbarkeit <strong>und</strong> Geräuschempf<strong>in</strong>dlichkeit.<br />

T. führte zu Hause das Heimtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit Musik durch <strong>und</strong> besuchte die Praxis ca. alle 2-3<br />

Wochen. Auf Gr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Augen-Hand Koord<strong>in</strong>ationsstörung habe ich mit ihm<br />

hauptsächlich EK-Übungen durchgeführt <strong>und</strong> mit ihm jongliert.<br />

Die transkribierte Videoaufnahme vom 24.9.97: Gespräch mit <strong>der</strong> Mutter von T. (T. ist auch<br />

dabei <strong>und</strong> meldet sich ab <strong>und</strong> zu.)<br />

Mutter: „T. hat als kle<strong>in</strong>es Baby schon wahns<strong>in</strong>nig auf Geräusche reagiert. Er hat<br />

geschrien <strong>und</strong> ist unruhig geworden. Als er größer geworden ist, hat er z. B. auf elektrische<br />

Eisenbahnen wie auch Küchenmasch<strong>in</strong>en, Staubsauger <strong>und</strong> so weiter ganz extrem mit<br />

Angst reagiert. Dann ist er <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten gekommen. Er hat am ersten Tag gesagt, die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> machen wie Sägen, also ganz laut <strong>und</strong> er wollte nicht mehr <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

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