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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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Abb. 52 Augst BL. Insula 20. M. 1 :1000.<br />

wurde 332<br />

. Die Nordostecke nahm ein einfacher<br />

Peristylbau ein. In der Südhälfte lagen mehrere<br />

Gewerbehallen; unter einer dieser Hallen konnte ein<br />

augusteischer Holzbau mit Keller untersucht werden.<br />

An der Westmauer der grossen Werkhalle fand<br />

sich, unter dem Fussboden vergraben, ein Depot von<br />

fünfzehn zerschnittenen <strong>und</strong> zum Teil beschrifteten<br />

Bronzetafeln (D4), die einst zwei Statuenbasen verkleidet<br />

hatten <strong>und</strong> auf denen der Name der Stadt genannt<br />

war 333<br />

. Das Depot wurde wahrscheinlich<br />

während des Zusammenbruchs der öffentlichen<br />

Ordnung nach dem um die Mitte des 3. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

erfolgten mutmasslichen Erdbeben von einem Giesser<br />

oder Altmetallsammler angelegt 334<br />

.<br />

Es fällt auf, dass sich in dieser gut untersuchten<br />

Insula kaum figürliche Bronzen erhalten haben, auch<br />

nicht solche des frühen 1. Jahrh<strong>und</strong>erts, die man hier<br />

durch<strong>aus</strong> erwarten dürfte 335<br />

. Die einzigen F<strong>und</strong>e, der<br />

Fuss einer r<strong>und</strong> 35 cm hohen Statuette 141 <strong>und</strong> der<br />

kleine Schlüssel 223, sind zudem in den Gewerbebauten,<br />

nicht im Peristylh<strong>aus</strong> zum Vorschein gekommen<br />

336<br />

.<br />

Insulae 21 <strong>und</strong> 22 (Abb. 53)<br />

S151 Applike mit Silenskopf<br />

Inv.: 1980.27532<br />

Dm.: ca. 7 cm<br />

F<strong>und</strong>jahr: 1980<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ins. 21<br />

F<strong>und</strong>komplex: B05251<br />

FK-Datierung: 90-300<br />

(uneinheitliches Material)<br />

S154 Weiblicher Kopf<br />

(Applike)<br />

Inv.: 1980.31375<br />

Höhe: 3,5 cm<br />

F<strong>und</strong>jahr: 1980<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ins. 22<br />

F<strong>und</strong>komplex: B05414<br />

FK-Datierung: 70-110/170-300<br />

(späte «Ausreisser»)<br />

209 Kastenhenkel<br />

Inv.: 1961.8035<br />

Länge: 10,4 cm<br />

F<strong>und</strong>jahr: 1961<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ins. 22<br />

F<strong>und</strong>komplex: V04547<br />

FK-Datierung: 10-30<br />

(wenig datierbares Material)<br />

S196 Kastenhenkel<br />

Inv.: 1970.8627<br />

Höhe: 3,2 cm<br />

F<strong>und</strong>jahr: 1970<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ins. 22<br />

F<strong>und</strong>komplex: A02351<br />

FK-Datierung: 170-250 (keine<br />

Angaben zur Datierungsgüte)<br />

S281 Vogel von<br />

Kannendeckel<br />

Inv.: 1988.51. C05082.1<br />

Höhe: 3,0 cm<br />

F<strong>und</strong>jahr: 1988<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ins. 22<br />

F<strong>und</strong>komplex: C05082<br />

FK-Datierung: 70-110 (guter,<br />

typologisch geschlossener FK)<br />

Objektdatierung: 1. Jh.<br />

332 Laur/Berger 1988, 135; Schibler/Furger 1988, 50-57; Rütti<br />

1991,202-204; Riha 1994,33.<br />

333 Martin 1977,24-27 Abb. 16-18: Rekonstruktion der Inschriftfragmente<br />

als Teile einer einzigen Tafel; A. R. Furger, D. Liebel,<br />

JbAK 15,1994,17.25 Abb. 13.14 <strong>und</strong> Schwarz/Berger (in<br />

Vorbereitung a): Inschriftfragmente gehören zu zwei verschiedenen<br />

Tafeln.<br />

334 Vgl. Deschler-Erb/Schwarz 1993,180; Schwarz/Berger (in Vorbereitung<br />

b).<br />

335 Auch Glas ist in verhältnismässig geringen Mengen zum Vorschein<br />

gekommen; dabei bilden die in die erste Hälfte des<br />

1. Jh. zu datierenden Gläser ein Drittel des Gesamtbestandes<br />

(Rütti 1991, 202-204). Ähnlich hoch ist der Anteil an frühen<br />

Exemplaren bei den Fibeln (Riha 1994,33).<br />

336 Zum Schlüssel 223, der stilistisch ohne weiteres früh datiert<br />

werden könnte, fehlen typologische Parallelen.

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