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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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gerade diese wenigen Bronzeobjekte zusammen vergraben<br />

wurden. Nimmt man an, dass die Statuettengruppe<br />

<strong>und</strong> die beiden zum Tafelgeschirr gehörenden<br />

Gefässe 325<br />

die einzigen <strong>und</strong> deshalb kostbaren Metallgegenstände<br />

eines bescheidenen H<strong>aus</strong>halts gewesen<br />

seien, so passt die mutmassliche Funktion der Statuettengruppe<br />

schlecht in dieses Bild. Vom Thema her<br />

möchte man sie nämlich nicht so sehr als (einzige?)<br />

Abb. 49 Augst BL. Insula 18. F<strong>und</strong>lage des Depots D3.<br />

M. ca. 1 : 8.<br />

Abb. 50 Augst BL. Insula 18. Depot mit Statuettengruppe <strong>und</strong> Geschirr D3 (= GF69). M. ca. 1 :2.<br />

«Bewohner» eines Larariums als vielmehr als Zierde<br />

eines Toilettentischs 326<br />

deuten - dies wiederum würde<br />

für einen gehobeneren Lebensstil sprechen. Hier ist<br />

über Mutmassungen nicht hin<strong>aus</strong>zukommen. Eine<br />

weitere mögliche Deutung des Depots als Versteck<br />

eines Altmetallhändlers, in Zusammenhang mit den<br />

weiter östlich gelegenen Bronzegiessereien, ist wohl<br />

<strong>aus</strong>zuschliessen, da die fünf Objekte vollständig <strong>und</strong><br />

unbeschädigt erhalten sind <strong>und</strong> weitere Metallbruchstücke<br />

fehlen 327<br />

. Äusserer Anlass für das Anlegen<br />

des Depots war wahrscheinlich der Zusammenbruch<br />

der öffentlichen Ordnung um die Mitte des 3. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />

der wohl durch ein Erdbeben <strong>aus</strong>gelöst<br />

wurde (vgl. oben Anm. 217).<br />

325 Die Blechkanne (Inv. 1963.5829) diente wohl als Heisswasserbehälter<br />

(vgl. S. <strong>und</strong> E. Künzl in: Künzl 1993,121.476-478), die<br />

Schale mit <strong>aus</strong>ladendem Rand (Inv. 1963.5830) als Saucenschälchen<br />

(acetabulum) (vgl. St. Martin-Kilcher, Römisches<br />

Tafelsilber: Form- <strong>und</strong> Funktionsfragen. In: Cahn/Kaufmann-<br />

Heinimann 1984,398).<br />

326 Vgl. etwa den <strong>aus</strong> Bronze <strong>und</strong> Marmor bestehenden Aufsatz<br />

eines Toilettentischs <strong>aus</strong> Campanien (?): W. H. Gross<br />

in: W. Hornbostel (Hrsg.), Kunst der Antike. Schätze <strong>aus</strong><br />

norddeutschem Privatbesitz. Ausstellungskat. Hamburg 1977<br />

Nr. 25.<br />

327 Vgl. auch Martin 1977, 16. - Falls man doch einen Zusammenhang<br />

mit den Bronzewerkstätten annehmen möchte,<br />

Hessen sich die Objekte eher als fertige Produkte der dort<br />

tätigen Bronzegiesser deuten; vom Zustand der Bronzen<br />

her ist nicht zu entscheiden, ob <strong>und</strong> wie lange sie schon in<br />

Gebrauch waren.

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