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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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Statuetten: Apollo (H. 12,2 cm, Sockel 3,1 cm), Merkur (H. 12,5 cm,<br />

Sockel 2,3 cm), Gruppe mit sitzendem Merkur, begleitet von Eber,<br />

Ziegenbock <strong>und</strong> Hahn (H. Merkur mit Fels 16,4 cm, Sockel 3,9 cm),<br />

thronender Neptun (H. 11,4 cm), Genius (H. 23,5 cm, Sockel 2 cm),<br />

Victoria (H. 21 cm). - Genius erste Hälfte des 1. Jh., campanisch;<br />

Victoria <strong>und</strong> sitzender Merkur 2. Jh., gallorömisch, lokale Herstellung<br />

möglich; Apollo, stehender Merkur <strong>und</strong> thronender Neptun<br />

wohl <strong>aus</strong> der gleichen lokalen Werkstatt des frühen 3. Jh.<br />

Abb. 231 (Fortsetzung) M. 1: 6.<br />

Andere Objekte: Möbel- <strong>und</strong> Kastenbeschläge; 2 Kannen; Teile<br />

zweier Waagen; eiserner Stangenaufsatz (Korporationssignum?),<br />

Werkzeug <strong>und</strong> Gerätschaften, Beschlagteile eines Reisewagens,<br />

Hufschuhe;Ton- <strong>und</strong> Glasgeschirr (u. a. Reibschüsseln der zweiten<br />

Hälfte des 3. Jh.).<br />

Vergrabungszeit: zweite Hälfte des 3. Jh. (Keramik).<br />

Kommentar: Wohl Lararium einer Korporation, durch Brandkatastrophe<br />

verschüttet (Rest eines hölzernen Gehäuses an der<br />

Neptunstatuette anhaftend). Die Statuetten standen ursprünglich<br />

offenbar im Saal mit Wandmalereien über dem Keller; beim Einsturz<br />

des H<strong>aus</strong>es gerieten sie mit den im Keller aufbewahrten<br />

Gerätschaften durcheinander.<br />

Bibliographie: Kolling 1967.-A. Kolling, Grabungen im römischen<br />

Vicus Schwarzenacker. In: Ausgrabungen in Deutschland gefördert<br />

von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1950-1975. Römisch-<br />

Germanisches Zentralmuseum zu Mainz, Forschungsinstitut für<br />

Vor- <strong>und</strong> Frühgeschichte. Monographien 1,1 (Mainz 1975) 439-442<br />

Abb. 4-7. - Stein (wie zu GF53) 93 Anm. 17; 173 Nr. 1.2.2.14. - A.<br />

Kolling, Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker (Homburg-<br />

Saar 1993) 90f. 96f. 112-117 Abb. 15 Taf. 1.58 (oben). 61 (oben). 68.<br />

83. 86-88.104.107.108.111.112.128.<br />

GF59. Marren (Niedersachsen) 1874 <strong>und</strong> 1960<br />

Abb. 232<br />

Aufbewahrungsorte: Museumsdorf Cloppenburg (Lar); Staatliches<br />

Museum Oldenburg (restliche vorhandene Objekte). Zum Teil verschollen.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Germania libera; ohne Siedlungszusammenhang; beim<br />

Pflügen. Objekte in zwei Steinkreisen angeordnet.<br />

Statuetten: Mars, nackt (H. 13,3 cm), Mars in Rüstung (H. 16,6 cm),<br />

Lar (H. 12,8 cm); Sockel mit Inschrift Vicdiccius/Canicci/v(otum)<br />

s(olvit) l(ibens) m(erito) (LesungTh. Franke).<br />

Andere Objekte: Helmbekrönung mit Greifenkopf; Applike mit<br />

Löwenkopf; kleiner zylindrischer Stempel <strong>aus</strong> Silber; eiserne Lanzenspitze<br />

(verschollen); Bronzemünze des Decentius. - Statuetten<br />

1. /2. Jh., gallorömisch <strong>und</strong> oberitalisch (Lar), Sockel gallorömisch,<br />

2. /3.Jh.(?).<br />

Vergrabungszeit: nach 351-353 n.Chr.<br />

Kommentar: Der F<strong>und</strong>ort im freien Germanien sowie die auffallende<br />

Anordnung der Objekte in zwei Steinkreisen lassen an<br />

einen germanischen Sakralhort, bestehend <strong>aus</strong> Statuetten eines<br />

Heiligtums (oder eines Heiligtums <strong>und</strong> eines Larariums) <strong>und</strong><br />

wenigen weiteren Objekten, denken. - Als Lesung der ersten Zeile<br />

der Sockelinschrift ist auch Vic(toriae) Diccius vorgeschlagen worden.

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