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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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GF21. Brumath (Bas-Rhin), Place de l'Aigle, 1973<br />

Abb. 194<br />

Aufbewahrungsort: Service régional de l'archéologie d'Alsace,<br />

Strassburg.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Zivilsiedlung; Handwerker- <strong>und</strong> Wohnquartier, Keller<br />

Nr. 4, unmittelbar nördlich der Kreuzung Decumanus-Cardo, in<br />

einer Brand- <strong>und</strong> Ascheschicht; durch Bulldozer zutage gefördert.<br />

Statuetten: Apollo (H. 16,3 cm, Sockel 2 cm), Merkur (H. 15,3 cm,<br />

Sockel 3,8 cm), Genius (H. 12,2 cm, Sockel 3,8 cm), Genius (H. 20,8<br />

cm, Sockel 3,3 cm); dreieckiger Pfeiler (wohl für Lyra); Füllhorn. -<br />

Statuetten 1./2. Jh., gallorömisch <strong>und</strong> italisch (grösserer Genius).<br />

Im Sockel des grösseren Genius, Denar der späten Republik oder<br />

frühen Kaiserzeit sowie eine claudische Scherbe.<br />

Andere Objekte: Mehrere stark fragmentierte silberne, in Stoff<br />

eingewickelte Votivbleche, z.T. figürlich verziert (u.a. Apollo,<br />

Merkur, Mars, Minerva, Diana, Victoria, Weggottheiten), z.T. mit<br />

Inschriften (u.a. für Deae Quintuviae, hier Quintanae genannt);<br />

2 Kerzenständer; zahlreiche Gefässfragmente (u.a. Kelle mit<br />

langem Stiel, Hemmoorer Eimer, Eimerhenkel); Kastenhenkel,<br />

eingehängt in zwei Silensappliken; durchbrochen gearbeiteter<br />

Ring.<br />

Vergrabungszeit: wohl 3. Jh.<br />

Kommentar: Die Nähe zu Bronzegiessereien könnte für das Depot<br />

eines Altmetallhändlers oder Giessers sprechen; die ganz erhaltenen<br />

Statuetten, die <strong>aus</strong> mindestens zwei <strong>Lararien</strong> (Zahl der<br />

Genii) stammen müssen, sowie die vor der gewaltsamen Freilegung<br />

wohl vollständigen Votivbleche <strong>aus</strong> einem Heiligtum lassen aber<br />

eher an einen Plündererhort denken.<br />

Bibliographie: F. Pétry, Gallia 32, 1974, 389 Abb. 26. - Schnitzler<br />

1995 Nr. 31.40.42-44.53.<br />

Chalon-sur-Saône s. Fragnes<br />

Abb. 194<br />

GF21 Brumath (Bas-Rhin, F).<br />

M. 1 :3. Weitere, nicht abgebildete<br />

Mitf<strong>und</strong>e s. Text.<br />

GF22. Champigneulles (Meurthe-et-Moselle), «Au Sarrazin», 1969<br />

Abb. 195<br />

Aufbewahrungsorte: Musée Historique Lorrain, Nancy (Lychnophor,<br />

Cucullatus, 4 Laternenstützen, Lampenständer, Kandelaberfuss,<br />

Verkleidungsleiste, Anhänger); Centre d'histoire locale du<br />

canton de Pompey; Privatbesitz.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Villa des 2.-4. Jh.; in der Nordostecke eines Kultkellers.<br />

Statuetten: Lychnophor (H. 60 cm; linker Arm mit Gewand fehlt).<br />

- 1. Jh., campanisch oder südgallisch.<br />

Andere Objekte: 50 Bronze-, Eisen- <strong>und</strong> Bleiteile: Applike eines<br />

Cucullatus (von Wagenkasten?); Kannenhenkel mit Meergott<br />

<strong>und</strong> Nereide; 5 Laternenstützen (vier mit Andromeda, eine mit<br />

Erotenbüste); Lampenständer in Baumform; Kandelaberfuss;<br />

Löwenpranken, Palmette <strong>und</strong> Verkleidungsleiste von Möbeln;<br />

Löwenkopfapplike; Jochbeschläge <strong>und</strong> Wagenteile; Buchstabe<br />

von Monumentalinschrift; Bein- <strong>und</strong> Fingerfragment sowie Hand<br />

von unterlebensgrossen Statuetten; Glöckchen; mehrere nicht<br />

identifizierbare Bronzefragmente; Eisen- <strong>und</strong> Bleirohre sowie<br />

Zubehör zu Wasserleitungen <strong>und</strong> Badewannen; Fragment eines<br />

Bleisarkophags; eiserne Axt- <strong>und</strong> Hackenklinge.<br />

Vergrabungszeit: um die Mitte des 4. Jh. (Zerstörung der Villa).<br />

Kommentar: Hort eines Altmetallhändlers oder Plünderers mit<br />

einer zur Ausstattung des H<strong>aus</strong>es gehörenden Statuette.<br />

Bibliographie: R. Billoret, Gallia 28,1970,282 Abb. 2.3. - R. Billoret,<br />

Le dépôt de bronze de Champigneulles. Revue archéologique<br />

1972/1,186ff. - L. Geindre, Ph. Schneider, La villa gallo-romaine du<br />

Sarrazin à Champigneulles. Le pays lorrain 53,1972,43-49 m. Abb.<br />

- Manfrini-Aragno 1987,62ff. Abb. 46 (Lychnophor).

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