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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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BELGIEN FRANKREICH<br />

GF10. Angleur (Liège) 1882<br />

Abb. 184<br />

Aufbewahrungsort: Musée Curtius, Liège. Eine Applike verschollen.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ohne Siedlungszusammenhang; in einer in Ziegelton<br />

eingetieften Grube.<br />

Statuetten: 2 Hören (H. je 23,9 cm), Waagehalter (H. 18,1 cm);<br />

ursprünglich mit eisernem Befestigungshaken auf der Rückseite,<br />

Löwe.<br />

Andere Objekte: 3 (ursprünglich 4) Appliken von Windgötterköpfen,<br />

4 Appliken von Tierkreiszeichen (Widder, Löwe, Skorpion,<br />

Fisch), Applike mit Medusenhaupt; 2 Wasserspeier in Form von<br />

Raubtierköpfen; 4 Verbindungsrohre, Brunnenschlüssel; Gefässfragment.<br />

- Figürliche Bronzen <strong>aus</strong> der gleichen, wohl lokalen<br />

Werkstatt des 2./3.Jh.<br />

Vergrabungszeit: unbekannt.<br />

Kommentar: Teile der Ausstattung eines Mithras-Heiligtums, als<br />

Altmetall- oder Plündererhort vergraben.<br />

Bibliographie: Faider-Feytmans, Belgique Nr. 388 Taf. 169-185.<br />

GF11. Blicquy (Hainaut) 1968<br />

Abb. 185<br />

Aufbewahrungsort: Musée gallo-romain, Blicquy.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Bereich einer Villa; in der Nähe von Giessereigruben,<br />

in einem eingetieften, mit Stroh gepolsterten Holzbottich.<br />

Statuetten: Mars (H. 8,1 cm).<br />

Andere Objekte: Wachsspatelgriff in Form einer Minervabüste,<br />

2 Kastenhenkel, mehrere Zwingen, Unterlagsscheiben, Winkel,<br />

3 Phallus- bzw. Lunulaanhänger, Armreif, 2 Fingerringe, Schlüsselgriff,<br />

Zügelringe <strong>und</strong> Fragmente von Pferdegeschirr, 2 Gefässfragmente<br />

(u.a. Wandfragment eines Hemmoorer Eimers);eiserne<br />

Gerätschaften <strong>und</strong> Werkzeug; eine völlig korrodierte Münze. -<br />

Marsstatuette <strong>und</strong> Spatelgriff 273. Jh., gallorömisch, wohl lokal<br />

gefertigt.<br />

Vergrabungszeit: zweite Hälfte des 3. Jh. (Invasionen).<br />

Kommentar: Altmetallhort der nahegelegenen Giesserei mit<br />

Statuette.<br />

Bibliographie: M. Amand, Atelier de bronzier d'époque romaine<br />

à Blicquy. Archaeologia Belgica 171 (Brüssel 1975) bes. 33-44<br />

Abb. 13,1.3; 15; 16; 18. - Faider-Feytmans, Belgique 18f. Nr. 15.203.<br />

251.3131349 Taf. 11. 82.101.117.133.<br />

GF12. Willemeau (Hainaut) 1861<br />

Aufbewahrungsort: Musées royaux d'Art et d'Histoire, Brüssel.<br />

Teilweise verschollen.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Villa; in den F<strong>und</strong>amenten.<br />

Statuetten: Dionysische Herme, «Pan» (H. 24,8 cm), 2 Sockel.<br />

Andere Objekte: 3 Gefässe (Blechkanne, Henkelgefäss in Stiefelform,<br />

kahnförmige Schale), Gefässfragmente (Henkel von Kannen,<br />

Amphoren, Becken, Untersatz eines Büstengefässes); Löwenpranke<br />

von Möbel oder Gerät, 3 Schlüsselgriffe, Glocke, 2 Teile<br />

eines Klinenbeins, je 2 flache <strong>und</strong> 2 gewölbte Scheiben (von<br />

Baitylos?); eiserner Hammer; Tongefäss Typ Gose 532; Ziegel;<br />

verschollen sind Fragmente von vier Fibeln, weitere Bronzefragmente<br />

<strong>und</strong> ein eiserner Henkel. - Herme 1. Jh. v./l. Jh. n. Chr.,<br />

ostmediterran? Geschirr <strong>und</strong> Gerät 1. Jh., italisch, <strong>und</strong> 2./3. Jh.,<br />

provinziell.<br />

Vergrabungszeit: unbekannt.<br />

Kommentar: Geschlossenheit des F<strong>und</strong>es nicht gesichert, da möglicherweise<br />

mehrere Objekte erst sek<strong>und</strong>är (zwischen 1861 <strong>und</strong><br />

1867, dem Jahr des Ankaufs) hinzugekommen sind. Gegebenenfalls<br />

am ehesten Depot eines Plünderers oder Altmetallhändlers.<br />

Bibliographie: M. Marien, Pied de lit et bronzes romains de<br />

Willemeau. Bulletin des Musées royaux d'art et d'histoire 58/2,<br />

1987,79-109 Abb. 1-34.<br />

GF13. Ambleteuse (Pas-de-Calais), «Langue de chien», 1838/39<br />

Abb. 186<br />

Aufbewahrungsorte: Musée des beaux-arts et d'archéologie,<br />

Boulogne-sur-Mer (Statuette, Silberschale, Silberlöffel, Münzen);<br />

British Museum, London (Saugheber). Teilweise verschollen <strong>und</strong><br />

eingeschmolzen.<br />

F<strong>und</strong>stelle: Ohne Siedlungszusammenhang; am Meeresufer, in den<br />

«Langue de chien» genannten Felsen.<br />

Statuetten: Mars (H. 15,9 cm, Sockel 3,6 cm).<br />

Andere Objekte: Silberschale, grosse verzierte Silberplatte («grand<br />

bouclier d'argent ciselé»; eingeschmolzen), emaillierter Saugheber,<br />

2 Silberlöffel (einer verschollen); 139 Münzen von Gallienus bis<br />

Florianus (heute noch 28 des Tacitus <strong>und</strong> 12 des Florianus vorhanden).<br />

- Statuette <strong>und</strong> Schale 2./3. Jh., gallorömisch, möglicherweise<br />

lokal gefertigt.<br />

Vergrabungszeit (bzw. Zeit des Schiffbruchs): nach 276 n.Chr.<br />

Kommentar: Geschlossenheit des F<strong>und</strong>es nicht völlig gesichert.<br />

Das Ensemble könnte Teil einer Schiffsladung gewesen sein <strong>und</strong><br />

wäre dann am ehesten mitgeführter privater Besitz (Larariumsstatuette<br />

<strong>und</strong> Tafelgeschirr).<br />

Bibliographie: C. Seillier, Trésor de monnaies et d'orfèvrerie<br />

d'époque romaine à Ambleteuse (P.-d-C); F. Baratte, La coupe en<br />

argent niellé d'Ambleteuse. Septentrion 10, Nr. 44, 1980, 71-74<br />

Abb. 1. 2; 75-78 Abb. 1-4. - Baratte 1993,23f. - R. Delmaire u.a.,<br />

Carte archéologique de la Gaule 61/2: Le Pas-de-Calais (Paris<br />

1993) 422f. - E. Belot in: Trésors archéologiques du Nord de la<br />

France. Ausstellungskat. Valenciennes 1997 Nr. 4. 5.61.<br />

Abb. 186 GF13 Ambleteuse (Pas-de-Calais, F). M. 1 : 4. Weitere,<br />

nicht abgebildete Mitf<strong>und</strong>e s. Text.

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