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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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Abb. 133 Sandsteinrelief mit Merkur <strong>aus</strong> Bad Wimpfen (Baden-Württemberg, D). M. 1 :2.<br />

der oben untersuchten Typen durch verschiedene<br />

Charakteristika von diesen grossen, in Heiligtümern<br />

installierten Opferstöcken unterscheiden: sie sind<br />

nicht fest montiert, leicht zu transportieren <strong>und</strong><br />

meist nicht fest verschlossen oder verschliessbar. Aus<br />

diesen Gründen <strong>und</strong> wegen ihrer formalen Verwandtschaft<br />

mit profanen Sparbüchsen hält sie die sakrale<br />

Verwendung unserer figürlichen Miniatur-Opferstöcke<br />

für nicht beweisbar. Doch gerade eines der<br />

genannten Charakteristika unterscheidet auch Sparbüchsen<br />

gr<strong>und</strong>legend von figürlichen Opferstöcken:<br />

sie bestehen üblicherweise <strong>aus</strong> Ton <strong>und</strong> sind ganz<br />

geschlossen - das heisst, um an ihren Inhalt heranzukommen,<br />

muss man sie zerschlagen 613<br />

-, während<br />

bei den figürlichen Opferstöcken die gespendeten<br />

Münzen offenbar jederzeit leicht erreichbar waren.<br />

613 Zu antiken Sparbüchsen immer noch gr<strong>und</strong>legend H. Graeven,<br />

Die thönerne Sparbüchse im Altertum. Jahrbuch<br />

des Deutschen Archäologischen Instituts 16, 1901, 160-189<br />

Abb. 1-33. Zwei bronzene, ringsum geschlossene Exemplare:<br />

P. Bergh<strong>aus</strong>, Der römische Goldmünzenf<strong>und</strong> von Ellerbeck,<br />

Lkr. Osnabrück. Die K<strong>und</strong>e N. F. 7, 1956, 30-40 bes. Taf. 3<br />

(zylindrische Büchse mit <strong>aus</strong>gebrochenem Scharnier); E.<br />

Neeb, Das Vermächtnis des Antiquars Franz Broo. Mainzer<br />

Zeitschrift 12/13,1917/18,178 (glockenförmig, mit Deckel. Im<br />

Krieg zerstört). - Ein selten vertretener Typus von tönernen<br />

Sparbüchsen stellt formal ein Bindeglied zwischen den<br />

Opferstöcken in Heiligtümern <strong>und</strong> den Statuetten auf Sockel<br />

mit Schlitz dar. Zwei Sparbüchsen <strong>aus</strong> einem Trierer Grab bzw.<br />

<strong>aus</strong> der Villa von Mehring an der Mosel (Rheinland-Pfalz, D)<br />

(hier Abb. 134) haben die Form eines unten <strong>und</strong> oben profilierten<br />

Kubus mit auf der Deckfläche diagonal angebrachtem<br />

Schlitz (Trier: E. Krüger, Die Trierer <strong>Götter</strong>vase. Trierer Zeitschrift<br />

für Geschichte <strong>und</strong> Kunst des Trierer Landes <strong>und</strong> seiner<br />

Nachbargebiete 1, 1926, 2 Abb. 3. 4; Mehring: unpubliziert).<br />

Sie imitieren also entweder pfeilerförmige Opferstöcke oder<br />

kubische Statuettensockel mit Schlitz, wurden aber wohl zum<br />

gleichen Zweck verwendet wie gewöhnliche Sparbüchsen.

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