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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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Abb. 131 Steinstatuette eines Gottes in Auxerre (Yonne, F). M. 1 :4.<br />

Abb. 132 Steinsockel einer Merkurstatuette <strong>aus</strong> Stuttgart-Bad<br />

Cannstatt (Baden-Württemberg, D). M. 2 :3.<br />

Behälter, weiteren Terrakotten, zwei Steinskulpturen,<br />

einem Marmorgefäss <strong>und</strong> Hirschgeweihfragmenten<br />

1858 in einem römischen Brunnen gef<strong>und</strong>en. J.-L.<br />

Desnier hält alle drei Teile - Büste, Sockel <strong>und</strong> Behälter<br />

- für antik, macht aber wahrscheinlich, dass<br />

sie erst bei der Restaurierung aufeinandergeklebt<br />

worden sind <strong>und</strong> also ursprünglich nicht zusammengehörten<br />

609<br />

.<br />

Im Unterschied zum Münzopfer im Lararium sind<br />

Geldspenden in oder zugunsten von Heiligtümern<br />

schon durch die auf Votivinschriften verwendete<br />

Formel ex stipe häufig bezeugt 610<br />

. Mit stips ist an sich<br />

nur das zusammengelegte Geld, nicht die Art des<br />

Sammeins gemeint 611<br />

, doch mehrere F<strong>und</strong>e belegen,<br />

dass steinerne Opferstöcke, wohl italischen Vorbildern<br />

folgend, in Gallien <strong>und</strong> Germanien durch<strong>aus</strong> in Gebrauch<br />

waren 612<br />

. G Kaminski bemerkt mit Recht,<br />

dass sich die kleinformatigen figürlichen Geldbehälter<br />

609 J.-L. Desnier, Oblata stips - Recherches sur les offrandes<br />

monétaires (des lieux sacrés en Gaule à l'époque romaine)<br />

(Manuskript, Paris-Sorbonne 1983, E.P.H.E., IV e<br />

section, 4<br />

Bde.) 2, 359-362. Ich danke Jean-Luc Desnier, Paris, herzlich<br />

dafür, dass er mir in liberaler Weise Einsicht in Teile seiner<br />

unpublizierten Arbeiten gewährte. Der Autor weist auf die<br />

stilistische <strong>und</strong> physiognomische Ähnlichkeit des Knabenkopfs<br />

mit dem frühverstorbenen Sohn des Domitian hin,<br />

deutet ihn aber nicht als Porträt, sondern als göttliches Kind<br />

in der Art der auch sonst geläufigen tönernen Knabenbüsten<br />

(«Risus») (ebd. 368-378).<br />

610 Vgl. etwa Walser 1979/80 Nr. 75.121.124.<br />

611 Zum Begriff vgl. Kaminski 1991,70f.<br />

612 Zu Opferstöcken in Heiligtümern vgl. jetzt Kaminski 1991.<br />

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den griechischen<br />

Exemplaren; zu den kaiserzeitlichen ebd. 106-108. Im Katalog<br />

S. 147-177 sind folgende nicht figürlich verzierten Exemplare<br />

<strong>aus</strong> Gallien <strong>und</strong> Germanien aufgeführt: Crain (153 Nr. 12),<br />

Villards-d'Héria (157f. Nr. 4-5), Alesia, Châtelet, Trier,<br />

Heddernheim, Alf, St. Aldeg<strong>und</strong> (169-176 Nr. 1-7). Das<br />

Exemplar <strong>aus</strong> Bourbonne-les-Bains (157f. Nr. 6) ist nicht<br />

ein Opferstock, sondern eines der für die Mediomatriker<br />

typischen Grabmäler in H<strong>aus</strong>form (H. Troisgros, Borvo et<br />

Damona, divinités gallo-romaines des eaux thermales.<br />

Association des amis du Vieux Bourbonne 1975,33 [mir nicht<br />

zugänglich]; Desnier [wie Anm. 609] 351-353). Nicht genannt<br />

sind die Exemplare <strong>aus</strong> Pupillin (Jura, F) (J.-L. Odouze, Le<br />

fanum de Pupillin et les sanctuaires gallo-romains dans le Jura.<br />

In: Actes du 99 e<br />

Congrès national des sociétés savantes,<br />

Besançon 1974, Section d'archéologie et d'histoire de l'art<br />

[Paris 1977] 20f.) <strong>und</strong> Loubers (Tarn, F) (M. Bessou, Le fanum<br />

de Camp-Ferrus à Loubers [Tarn]. Gallia 36, 1978,193f. 211).<br />

Ein erster Opferstock im Gebiet der römischen Schweiz<br />

ist 1994 in Leytron VS zum Vorschein gekommen: F. Wiblé,<br />

Cronique des découvertes archéologiques dans le canton du<br />

Valais en 1994. Vallesia 50, 1995, 363 Abb. 8. - Zusammenfassend<br />

zu Opferstöcken <strong>und</strong> Sparbüchsen im gallischen<br />

Raum (aber zu wenig kritisch <strong>und</strong> ohne neuere Literatur):<br />

C. Bourgeois, Divona 1: Divinités et ex-voto du culte galloromain<br />

de l'eau. De l'archéologie à l'histoire (Paris 1991) 176f.

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