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Götter und Lararien aus Augusta Raurica

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Exkurs I: Zu den Bronzen des Larariums in Insula 5<br />

Nicht nur die F<strong>und</strong>geschichte, auch Datierung <strong>und</strong><br />

Funktion der <strong>aus</strong>sergewöhnlichen Bronzen <strong>aus</strong> einem<br />

Hangh<strong>aus</strong> in Insula 5 (Abb. 105) lassen manche Fragen<br />

offen. Im folgenden sollen einige zum Teil vom<br />

Kommentar im Katalog abweichende Bemerkungen<br />

ihre zeitliche Einordnung <strong>und</strong> Bedeutung klären helfen.<br />

Dem Laren 52 (Abb. 106,2) mit dem feinen Gesicht,<br />

dem sorgfältig ziselierten Haar <strong>und</strong> den weichen<br />

flachen Gewandfalten entspricht stilistisch die etwa<br />

gleich grosse, ebenfalls frühkaiserzeitliche Statuette<br />

<strong>aus</strong> einem Privath<strong>aus</strong> des 3. Jahrh<strong>und</strong>erts auf dem Viminal<br />

(s. Anhang II GF98; Abb. 260); an ihr findet sich<br />

auch das Detail des umgelegten Saumzipfels am Oberarm.<br />

Ein Larenpaar <strong>aus</strong> Pompeji (s. Anhang I GFV26;<br />

Abb. 164) weist eine sehr verwandte Frisur mit kleinteiligem,<br />

das Gesicht umrahmendem Lockenkranz<br />

Abb. 105 Augst BL. Insula 5. Figürliche Bronzen des H<strong>aus</strong>haltinventars Dl (= GF68). M. 1 :4.<br />

auf. Die nächsten Parallelen zum Sockel finden sich im<br />

Material der Vesuvstädte 478<br />

. Möglicherweise hat sich in<br />

einer Statuette in Philadelphia (Abb. 106,1.) 479<br />

die<br />

zweite der ursprünglich ein Paar bildenden Larenstatuetten<br />

erhalten. Sie unterscheidet sich in gewissen<br />

Einzelheiten wie den üppigeren Locken, der Gesichtsform<br />

<strong>und</strong> den einst eingelegten Vertikalstreifen<br />

der Tunica vom Exemplar <strong>aus</strong> Augst. Wahrscheinlich<br />

478 z. B. Adamo-Muscettola 1984,21.23 Abb. 17. 20.<br />

479 Philadelphia Museum of Art, Inv. 30-1-36. F<strong>und</strong>ort unbekannt;<br />

<strong>aus</strong> der Sammlung Edmond Foule. H. 25,9 cm. Im Inventar<br />

des Museums als Nachguss des 19. (?) Jh. bezeichnet.<br />

Ich verdanke Hille Kunckel, Köln, die Kenntnis dieser Statuette<br />

<strong>und</strong> alle näheren Angaben dazu. Ihrer Meinung nach sind<br />

die Zweifel an der Echtheit nicht berechtigt; höchstens das<br />

Rhyton könnte - als Ersatz für ein abgebrochenes - modern<br />

nachgegossen worden sein.

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