Nuova Jolly 23 - Wassersport Keckeis

Nuova Jolly 23 - Wassersport Keckeis Nuova Jolly 23 - Wassersport Keckeis

08.02.2013 Aufrufe

Ambitionen Kleinod mit viel Liebe zum Detail in höchster materieller Qualität ausgestattet. Und dass das überhaupt möglich ist, basiert auf der Jahrzehnte langen, positiven Zusammenarbeit mit einem der renommiertesten Schlauchbootproduzenten Italiens, Nuova Jolly. Keckeis erarbeitet in Abstimmung mit der Werft das Ideenpaket und diese fertigt schließlich nach Kundenwunsch. Dass das unterm Strich seinen Preis hat, leuchtet ein. Dafür gibt’s aber auch keinen Einheitsbrei von der Stange. � Fahreigenschaften Der Chronist traut es sich schon fast gar nicht mehr zu Papier zu bringen, aber was soll er sonst verkünden, wenn es so ist, wie es ist?! Noch nie hatte ein von ihm gefahrenes Rib aus der Nuova Jolly-Produktion in Bezug auf die Fahreigenschaften enttäuscht – und es waren schon einige. Qualitätsmäßig ohnehin nicht, doch dazu später mehr. Wer es seinem fahrbaren Untersatz zutraut, sich von 184 kW BAn ord – „der Prince kütt“ „Erst der richtige Schliff bringt einen Diamanten zum Strahlen!“ Zugegeben, „abgeguttenbergter“ Slogan von des Importeurs Webseite, der „Wassersport Keckeis GmbH“. Dennoch nicht weniger den Nagel auf den Kopf treffend, präsentiert sich doch Nuova Jollys „Princen-Serie“ als adelige Italiener mit königlichen Ambitionen und nicht profane, „gleichnamige Rolle“. Und das zu Recht. Claus D. Breitenfeld hat sich die glänzenden Facetten des „23er Edelsteinchen“ `mal näher angesehen. Majestätisch und kraftvoll, der Anblick des nicht gerade „kleinen Prinzen“ Nuova Jolly 23, womit die Assoziation zur Typisierung hergestellt wäre. Ein in allen Belangen überzeugendes RIB-Fahrzeug, edlen Ursprunges. Fotos: Breitenfeld (250 PS) am Spiegel übers Wasser prügeln zu lassen, der ist entweder „blauäugig“ oder weiß genauestens Bescheid um das, was sich unter ihm tut – nämlich nix oder ganz schön viel. Kommt drauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet. „Nichts“ basiert darauf, dass wir es hier mit absolut souveränem Fahrverhalten zu tun haben. Keine nervöse Aufschaukelei, auch nicht unter Fullspeed von immerhin 85,8 km/h (46,3 kn) bei extremster Trimmstellung des 250er Yamaha Ultralangschafters, wobei 1/2012 · WasserSport 49

50 WasserSport · 1/2012 Tankeinfüllstutzen im Steuerstand-Stehpult an Bb. Steuerstandkonsole mit Handlauf und Klappsitz. Stauwunder Achterschiff. fast nur noch der Propeller die knapp zwei Tonnen Testgewicht mit dem Wasser kontaktiert. Apropos Propeller – der beim Probeschlag montierte „Quirl“ war ein 17-Zoll-Exemplar. Für ökonomische Marschfahrt und längere Distanzen geeigneter, den Familienausflug zum Beispiel, wäre ein 19er. Weshalb jedoch hier ein flacheres Exemplar? Dies geschah auf Kundenwunsch, der den schnellen Start bevorzugt, drei bis vier Sekunden aus dem Stand ins Gleiten. Außerdem gibt es ja auch noch einen Schalthebel, mit dem die Power während der Fahrt im Zaum zu halten ist. Der Kategorie „tut sich ganz schön viel“ zuzuordnen wäre, dass wir es hier mit einem Rumpf zu tun haben, der als absolut perfekt und vollkommen ausgereift daher kommt. Egal, unter welchen Bedingungen man „den Princen“ auch fliegen lässt, volle Kanne rein in die Kurve – kein Thema mit dem leichtgängigen Hydraulikruder Sea Star Pro – das Unterwasserschiff gibt sich nicht die geringste Blöße. Spurtreu wird der vorgegebene Kurs gehalten, kein Einhaken oder achterliches Wegschmieren. Spontan und bereitwillig schnelle Richtungswechsel, ohne dabei die Vmax-Trimmstellung wesentlich ändern zu müssen. Leichte Reduzierung genügt, um demonstrativ Slalomheckwasser den „Hinterbliebenen“ vorauszufahren. Optisch nach außen hin für den Betrachter sicherlich spektakulär, jedoch aus Sicht der Crew eher locker, entspannte Karussell-Abwechslung, bei hartem Rudereinschlag aus ruhender Position die Gaszufuhr sukzessive in Richtung voraus geschoben, sowohl über Stb. als auch Bb. Was tut sich? Wieder `mal nix – worüber man die Stirn runzeln müsste. Der Prince legt sich mächtig auf die Backe und turnt fast auf dem Teller im Kreis herum – ohne auch nur einen nach Luft schnappenden Mucks von sich zu geben. Null Kavitation. Was anderes hatten wir eigentlich auch nicht erwartet. Perfekte Motoreninstallation, optimale Abstimmung von Boot und Antrieb. Als Gleitgrenze in Geradeausfahrt, 2.500 U/min, pendelte sich das GPS bei 26,3 km/h (14,2 kn) ein, ohne Urlaubsgepäck, zwei Personen an Bord, Kraftstofftank voll. Solide Marschfahrt liegt mit 3.300 U/min an, 45,2 km/h (24,2 kn). Bei 5.800 U/min gab der 250er Yamaha schließlich alles, Volllast mit bereits angesprochenen 85,8 km/h (46,3 kn). Die sich dabei entwickelnden Phonwerte stellen einen Mix aus Wind-, Wasser- und Motorengeräusch dar, zusammen 85 dB(A) am Steuerstand. Ein durchaus erträglicher Wert, der sich bei Normmessungen im Abstand von 25 m vom Ufer sicherlich deutlich unter 75 dB(A) einpendeln dürfte. Mit diesem Princen auf Tour gehen, besser geht’s nicht. � Ausstattung & Verarbeitung Eigentlich könnte man um dieses Kapitel einen großen Bogen machen. Alles gut, alles okay, das würde ausreichen. Doch so einfach soll diese Abteilung nicht abgehandelt sein, wenngleich wir es Ihnen und uns erspa-

Ambitionen<br />

Kleinod mit viel Liebe zum Detail in höchster<br />

materieller Qualität ausgestattet.<br />

Und dass das überhaupt möglich ist, basiert<br />

auf der Jahrzehnte langen, positiven Zusammenarbeit<br />

mit einem der renommiertesten<br />

Schlauchbootproduzenten Italiens, <strong>Nuova</strong><br />

<strong>Jolly</strong>. <strong>Keckeis</strong> erarbeitet in Abstimmung mit der<br />

Werft das Ideenpaket und diese fertigt schließlich<br />

nach Kundenwunsch. Dass das unterm<br />

Strich seinen Preis hat, leuchtet ein. Dafür gibt’s<br />

aber auch keinen Einheitsbrei von der Stange.<br />

� Fahreigenschaften<br />

Der Chronist traut es sich schon fast gar<br />

nicht mehr zu Papier zu bringen, aber was<br />

soll er sonst verkünden, wenn es so ist, wie es<br />

ist?! Noch nie hatte ein von ihm gefahrenes<br />

Rib aus der <strong>Nuova</strong> <strong>Jolly</strong>-Produktion in Bezug<br />

auf die Fahreigenschaften enttäuscht – und es<br />

waren schon einige. Qualitätsmäßig ohnehin<br />

nicht, doch dazu später mehr. Wer es seinem<br />

fahrbaren Untersatz zutraut, sich von 184 kW<br />

BAn ord<br />

– „der Prince kütt“<br />

„Erst der richtige Schliff bringt einen Diamanten zum<br />

Strahlen!“ Zugegeben, „abgeguttenbergter“ Slogan<br />

von des Importeurs Webseite, der „<strong>Wassersport</strong><br />

<strong>Keckeis</strong> GmbH“. Dennoch nicht weniger den Nagel<br />

auf den Kopf treffend, präsentiert sich doch <strong>Nuova</strong><br />

<strong>Jolly</strong>s „Princen-Serie“ als adelige Italiener mit königlichen<br />

Ambitionen und nicht profane, „gleichnamige<br />

Rolle“. Und das zu Recht. Claus D. Breitenfeld hat<br />

sich die glänzenden Facetten des „<strong>23</strong>er Edelsteinchen“<br />

`mal näher angesehen.<br />

Majestätisch und kraftvoll, der Anblick des nicht gerade „kleinen<br />

Prinzen“ <strong>Nuova</strong> <strong>Jolly</strong> <strong>23</strong>, womit die Assoziation zur Typisierung<br />

hergestellt wäre. Ein in allen Belangen überzeugendes RIB-Fahrzeug,<br />

edlen Ursprunges. Fotos: Breitenfeld<br />

(250 PS) am Spiegel übers Wasser prügeln zu<br />

lassen, der ist entweder „blauäugig“ oder weiß<br />

genauestens Bescheid um das, was sich unter<br />

ihm tut – nämlich nix oder ganz schön viel.<br />

Kommt drauf an, aus welcher Perspektive man<br />

es betrachtet. „Nichts“ basiert darauf, dass wir<br />

es hier mit absolut souveränem Fahrverhalten<br />

zu tun haben. Keine nervöse Aufschaukelei,<br />

auch nicht unter Fullspeed von immerhin 85,8<br />

km/h (46,3 kn) bei extremster Trimmstellung<br />

des 250er Yamaha Ultralangschafters, wobei<br />

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