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Die Arbeit in der schulartunabhängigen Orientierungsstufe

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Nr. 4/2006 Mitteilungsblatt des M<strong>in</strong>isteriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern 207<br />

1. <strong>Die</strong> Stellung <strong>der</strong> <strong>schulartunabhängigen</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong><br />

<strong>in</strong>nerhalb des Schulsystems von Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

<strong>Die</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong> umfasst gemäß Schulgesetz die<br />

Jahrgangsstufen 5 und 6. Sie ist als Form des längeren<br />

geme<strong>in</strong>samen Lernens das B<strong>in</strong>deglied zwischen dem Primarbereich<br />

und den nachfolgenden Bildungsgängen. <strong>Die</strong><br />

Jahrgangsstufen 5 und 6 bilden e<strong>in</strong>e pädagogische E<strong>in</strong>heit.<br />

2. Ziele und Aufgaben<br />

2.1 In <strong>der</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong> soll durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Beratung<br />

<strong>der</strong> Erziehungsberechtigten und <strong>der</strong> Schüler die Entscheidung<br />

für die Wahl <strong>der</strong> nachfolgenden Bildungsgänge<br />

nach Jahrgangsstufe 6 erleichtert werden. Deshalb bilden<br />

die Jahrgangsstufen 5 und 6 e<strong>in</strong>e Phase beson<strong>der</strong>er Beobachtung,<br />

leistungs- und persönlichkeitsbezogener För<strong>der</strong>ung<br />

und Orientierung.<br />

2.2 <strong>Die</strong> Ziele und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong> bestehen<br />

dar<strong>in</strong>,<br />

2.2.1 die Lern<strong>in</strong>halte und Lernformen <strong>der</strong> Grundschule aufzugreifen<br />

und altersgerecht weiter zu entwickeln, die Schüler<br />

an neue Lern<strong>in</strong>halte und <strong>Arbeit</strong>sweisen heranzuführen und<br />

auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> nachfolgenden Bildungsgänge<br />

vorzubereiten;<br />

2.2.2 Lernangebote und Lernanfor<strong>der</strong>ungen im Rahmen <strong>der</strong><br />

pädagogischen För<strong>der</strong>ung differenziert zu gestalten, um<br />

den unterschiedlichen Begabungen, Lernvoraussetzungen<br />

und dem unterschiedlichen Lernverhalten <strong>der</strong> Schüler<br />

gerecht zu werden;<br />

2.2.3 die Schüler <strong>in</strong> den Fachunterricht e<strong>in</strong>zuführen, analytisches<br />

und abstrahierendes Denken zu entwickeln und den Erwerb<br />

und die Weiterentwicklung von Sach-, Methoden-, Sozialund<br />

Selbstkompetenzen zu för<strong>der</strong>n;<br />

2.2.4 die frühe<strong>in</strong>setzende 1. Fremdsprache <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel systematisch<br />

fortzuführen, damit die Schüler die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> nachfolgenden Bildungsgänge erfüllen können;<br />

2.2.5 die fachübergreifende und fächerverb<strong>in</strong>dende Sicht auf<br />

verschiedene Sachverhalte, Ereignisse und Prozesse<br />

sowohl im Fachunterricht als auch im Projektunterricht, im<br />

Epochalunterricht o<strong>der</strong> <strong>in</strong> klassen<strong>in</strong>ternen Lerngruppen<br />

weiter zu entwickeln und ganzheitliches Lernen zu för<strong>der</strong>n;<br />

2.2.6 die Berufsfrühorientierung vorzubereiten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>schulartunabhängigen</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong><br />

Verwaltungsvorschrift des M<strong>in</strong>isteriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur<br />

Vom 5. April 2006 – 280D-3211-05/506 –<br />

3. Organisation des Lernprozesses<br />

3.1 Für die Umsetzung <strong>der</strong> Aufgaben und Ziele <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong><br />

ist das Lehrerteam verantwortlich. Es setzt<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel aus allen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jahrgangsstufe unterrichtenden<br />

Lehrkräften zusammen. Der Schulleiter überträgt<br />

nach Absprache mit dem Team e<strong>in</strong>em Lehrer die Leitung.<br />

Das Lehrerteam stimmt Inhalte und Organisation <strong>der</strong> Bildungs-<br />

und Erziehungsarbeit ab. <strong>Die</strong> Anzahl <strong>der</strong> im Lehrerteam<br />

unterrichtenden Lehrkräfte ist möglichst ger<strong>in</strong>g zu<br />

halten. <strong>Die</strong> Fachlehrer sollten <strong>in</strong> allen Klassen <strong>der</strong> Jahrgangsstufe<br />

<strong>in</strong> ihrem Fach unterrichten.<br />

3.2 Der Klassenlehrer trägt e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Verantwortung für<br />

die Schüler se<strong>in</strong>er Klasse. Er koord<strong>in</strong>iert die Zusammenarbeit<br />

mit den Erziehungsberechtigten und den an<strong>der</strong>en schulischen<br />

und außerschulischen Partnern. Er sollte möglichst<br />

viele Unterrichtsstunden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Klasse erteilen, um die<br />

pädagogische Beratung und Betreuung zu gewährleisten.<br />

<strong>Die</strong> Aufgaben des Klassenlehrers können auch von zwei<br />

Lehrkräften wahrgenommen werden.<br />

3.3 In <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 5 sollen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den ersten<br />

zwei Schulwochen freie <strong>Arbeit</strong>s- und Unterrichtsformen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund stehen. <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Stundenanteile<br />

<strong>der</strong> Fächer und Gegenstandsbereiche ist hierbei zweitrangig.<br />

Damit sollen <strong>der</strong> Übergang <strong>der</strong> Schüler aus dem Primar-<br />

<strong>in</strong> den Sekundarbereich und die Bildung <strong>der</strong> Klassengeme<strong>in</strong>schaft<br />

erleichtert werden.<br />

3.4 Insgesamt ist <strong>der</strong> Lernprozess so zu gestalten, dass die verschiedenen<br />

Lernausgangslagen, das unterschiedliche Lernverhalten<br />

und die Lernsituation <strong>der</strong> Schüler beachtet werden.<br />

Differenzierte Lehr- und Lernverfahren s<strong>in</strong>d so zu<br />

wählen, dass von jedem Schüler Anstrengungsbereitschaft<br />

und Leistung gefor<strong>der</strong>t und die <strong>in</strong>dividuell unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten, Interessen und Begabungen geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Aufbauend auf die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschule erworbenen<br />

Kompetenzen s<strong>in</strong>d folgende Pr<strong>in</strong>zipien zu beachten:<br />

– Werteorientierung<br />

– Emotionalität<br />

– Anschaulichkeit und Veranschaulichung<br />

– Entdeckendes Lernen<br />

– Selbsttätigkeit<br />

– Vorbereitung auf wissenschaftliche Denk- und <strong>Arbeit</strong>sweisen<br />

– Regionalität und Heimatbezug<br />

3.5 Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Leistungsfähigkeit muss<br />

jedem e<strong>in</strong>zelnen Schüler e<strong>in</strong>e positive Selbsterfahrung<br />

ermöglicht werden. Ebenso soll die Fähigkeit entwickelt<br />

werden, mit negativen Erfahrungen umzugehen.<br />

Daraus ergibt sich für die unterrichtenden Lehrkräfte die<br />

Notwendigkeit, offene Unterrichtsformen anzuwenden und<br />

e<strong>in</strong>e vielfältige methodische Gestaltung des Lern- und<br />

Erziehungsprozesses unter Beachtung <strong>der</strong> Vorleistungen<br />

<strong>der</strong> Grundschule zu sichern.


208 Mitteilungsblatt des M<strong>in</strong>isteriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern Nr. 4/2006<br />

Mit dem Ziel e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Lernentwicklung des<br />

K<strong>in</strong>des arbeiten die Lehrkräfte <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 5 eng<br />

mit den benachbarten Grundschulen zusammen.<br />

3.6 <strong>Die</strong> Schüler s<strong>in</strong>d entsprechend <strong>der</strong> Altersstufe zu befähigen,<br />

ihre sprachliche Handlungskompetenz kont<strong>in</strong>uierlich<br />

zu entwickeln. <strong>Die</strong>sbezüglich s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Fachunterricht<br />

Bed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, die es den Schülern ermöglichen,<br />

mündlich und schriftlich sicher und korrekt zu agieren,<br />

Aufgabenstellungen vollständig zu erfassen und zu<br />

bearbeiten, Texte gründlich zu erschließen und zu bewerten<br />

sowie Probleme sachkompetent zu lösen. Das Lehrerteam<br />

plant und steuert diesen Prozess.<br />

4. Organisationsformen des Unterrichts<br />

4.1 Zur Umsetzung <strong>der</strong> angegebenen Aufgaben und Ziele <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong> bedarf es verschiedener Formen des<br />

Unterrichts, die über kürzere und längere Zeiträume <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>es Schuljahres organisiert werden.<br />

4.2 <strong>Die</strong> Unterrichtsorganisation soll so angelegt werden, dass<br />

mit Stundenblockungen und Rhythmisierung <strong>der</strong> Wechsel<br />

zwischen traditionellen <strong>Arbeit</strong>sweisen und offenen Unterrichtsformen<br />

(unter an<strong>der</strong>em projektorientiertes <strong>Arbeit</strong>en,<br />

Tages- und Wochenplanarbeit, Epochalunterricht und Freiarbeit)<br />

gesichert wird.<br />

4.3 Für das geme<strong>in</strong>same Lernen <strong>in</strong> den heterogenen Schülergruppen<br />

ist die <strong>in</strong>nere Differenzierung e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Schwerpunkt. <strong>Die</strong>se muss so ausgestaltet werden, dass sie<br />

über unterschiedliche Aufgabenstellungen h<strong>in</strong>aus, vom<br />

jeweiligen Bedürfnis des Schülers ausgehend, verschiedene<br />

Lern- und Lehrmethoden anwendet und flexible Zeitvorgaben<br />

anbietet.<br />

4.4 Schüler können für bestimmte Projekte unter Berücksichtigung<br />

ihrer fachspezifisch <strong>in</strong>dividuellen Leistungsfähigkeit<br />

zeitlich begrenzt zu klassenübergreifenden Lerngruppen<br />

zusammengefasst werden.<br />

4 . 5 Auf <strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>es zu erstellenden schulischen För<strong>der</strong>konzeptes<br />

werden För<strong>der</strong>stunden sowohl für leistungsschwache<br />

als auch für leistungsstarke Schüler verwendet. <strong>Die</strong>se För<strong>der</strong>stunden<br />

tragen zum erfolgreichen Absolvieren <strong>der</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong><br />

und zur Vorbereitung auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

nachfolgenden Bildungsgänge bei. Das Lehrerteam organisiert<br />

den För<strong>der</strong>unterricht unterrichtsbegleitend.<br />

5. Leistungsfeststellung und -bewertung<br />

5.1 Je<strong>der</strong> Schüler hat Anspruch auf regelmäßige und differenzierte<br />

Rückmeldung bezüglich se<strong>in</strong>er schulischen Entwicklung.<br />

Dazu gehören <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Anerkennung und<br />

Bewertung se<strong>in</strong>er Lernfortschritte.<br />

5.2 Der Klassenlehrer <strong>in</strong>formiert und berät <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />

Gesprächen die Schüler und Erziehungsberechtigten über<br />

Lernentwicklung (<strong>Arbeit</strong>sverhalten, Anstrengungsbereitschaft,<br />

Leistungsstand) und Sozialverhalten.<br />

5.3 Leistungskontrollen dienen <strong>der</strong> Feststellung und Beurteilung<br />

<strong>in</strong>dividueller Lernfortschritte unter beson<strong>der</strong>er Beachtung<br />

des sozialen Lernens, des Erwerbs von Selbstkompetenz<br />

und des <strong>Arbeit</strong>sverhaltens. Für alle Formen <strong>der</strong> Leistungsfeststellung<br />

gilt, die Bewertungskriterien für Schüler<br />

und Erziehungsberechtigte transparent zu machen und<br />

ebenso eigene Lösungsansätze <strong>der</strong> Schüler zu würdigen.<br />

Arten <strong>der</strong> Leistungskontrolle s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

– Klassenarbeiten<br />

<strong>Die</strong> Anzahl <strong>der</strong> jährlich zu schreibenden Klassenarbeiten<br />

<strong>in</strong> den genannten Fächern richtet sich nach folgen<strong>der</strong><br />

Tabelle:<br />

Fach Jahrgangs- Jahrgangsstufe<br />

5 stufe 6<br />

Deutsch 4-5 4-5<br />

(davon (davon<br />

m<strong>in</strong>destens m<strong>in</strong>destens<br />

2 Aufsätze) 2 Aufsätze)<br />

1. Fremdsprache 4–5 4–5<br />

Mathematik 4–5 4–5<br />

<strong>Die</strong> Klassenarbeiten sollen höchstens 45 M<strong>in</strong>uten dauern.<br />

Diktate s<strong>in</strong>d kürzer.<br />

Pro Woche dürfen nicht mehr als zwei Klassenarbeiten<br />

geschrieben werden. Sie s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Woche vorher<br />

anzukündigen. Zwei Klassenarbeiten an e<strong>in</strong>em Tag<br />

s<strong>in</strong>d unzulässig. <strong>Die</strong> Klassenarbeiten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche, spätestens jedoch <strong>in</strong>nerhalb von<br />

vierzehn Tagen zu korrigieren, zu benoten, an die Schüler<br />

zurückzugeben und mit ihnen zu besprechen. In den Korrekturen<br />

s<strong>in</strong>d die Stärken <strong>der</strong> Schüler ebenso wie die Fehler<br />

auszuweisen und H<strong>in</strong>weise für <strong>der</strong>en künftige Vermeidbarkeit<br />

zu geben. In allen Klassenarbeiten s<strong>in</strong>d orthografische<br />

und grammatische Fehler zu kennzeichnen. <strong>Die</strong> korrigierten<br />

Klassenarbeiten und die Aufgabenstellungen s<strong>in</strong>d<br />

den Schülern zur Kenntnis für die Erziehungsberechtigten<br />

mit nach Hause zu geben. <strong>Die</strong> Kenntnisnahme <strong>der</strong> Eltern ist<br />

durch Unterschrift nachzuweisen. Bei Klassenarbeiten fertigen<br />

die Schüler Berichtigungen an.<br />

– schriftliche Kurzkontrollen<br />

Schriftliche Kurzkontrollen dauern maximal 25 M<strong>in</strong>uten.<br />

Sie müssen nicht angekündigt werden und sollen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> <strong>der</strong> darauf folgenden Unterrichtsstunde<br />

des betreffenden Faches korrigiert und benotet zurückgegeben<br />

werden.<br />

– Leistungsdokumentationen (zum Beispiel Portfolio,<br />

Lerntagebuch)<br />

Mit den Leistungsdokumentationen dokumentieren<br />

Schüler Lern- und <strong>Arbeit</strong>sprozesse sowie Leistungsprodukte.<br />

Sie agieren im Bewertungprozess als Partner<br />

<strong>der</strong> Lehrer. Form, Umfang und Schwerpunkt <strong>der</strong> Dokumentation<br />

werden vom Lehrerteam festgelegt.


Nr. 4/2006 Mitteilungsblatt des M<strong>in</strong>isteriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern 209<br />

– mündliche Leistungsüberprüfungen<br />

Mündliche Leistungsüberprüfungen sollen schülerbezogen<br />

angelegt se<strong>in</strong>. Sie können <strong>in</strong> Zeit und Art variieren.<br />

Sie werden als unangekündigte Leistungskontrollen<br />

durchgeführt o<strong>der</strong> von den Schülern <strong>in</strong> Absprache<br />

mit den Lehrern vorbereitet (zum Beispiel Vortrag).<br />

– Beobachtungsergebnisse <strong>der</strong> Schülerarbeit im Unterricht<br />

<strong>Die</strong> Beurteilung von Ergebnissen <strong>der</strong> Schülerarbeit im<br />

Unterricht und <strong>der</strong> Lernentwicklung des e<strong>in</strong>zelnen<br />

Schülers erfolgt auf <strong>der</strong> Grundlage kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

und systematischen Beobachtens und Dokumentierens<br />

unter Berücksichtigung <strong>in</strong>dividueller Lernvoraussetzungen.<br />

– Präsentation von Ergebnissen<br />

Das Präsentieren von Ergebnissen aus E<strong>in</strong>zel-, Partnerund<br />

Gruppenarbeitsphasen ist e<strong>in</strong>e komplexe Handlung,<br />

die sich aus sprachlichen und nichtsprachlichen<br />

Anteilen zusammensetzt. <strong>Die</strong> Leistungsbewertung<br />

würdigt Planung und Realisierung <strong>der</strong> Präsentation und<br />

die Reflexionsfähigkeit.<br />

– Praktische Leistungen<br />

In Fächern wie Kunst und Gestaltung, Musik, Werken<br />

und Sport stehen zur Leistungsfeststellung und -bewertung<br />

die praktischen Leistungen im Vor<strong>der</strong>grund. Mit<br />

Schülern und Erziehungsberechtigten ist beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong><br />

diesen Fächern die Art und Weise von Leistungsfeststellung<br />

und -bewertung zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> <strong>Orientierungsstufe</strong><br />

zu besprechen.<br />

5.4 Hausaufgaben dienen <strong>der</strong> planmäßigen Festigung <strong>der</strong> im<br />

Unterricht e<strong>in</strong>geleiteten Lernprozesse durch vertiefende<br />

Wie<strong>der</strong>holung, Übung und Anwendung o<strong>der</strong> bereiten auf<br />

e<strong>in</strong> neu beg<strong>in</strong>nendes Unterrichtsthema vor. Sie können für<br />

jedes Fach gefor<strong>der</strong>t werden. Der Gesamtumfang <strong>der</strong> Hausaufgaben<br />

soll e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Stunden täglich nicht überschreiten.<br />

Von Freitag auf Montag können Hausaufgaben erteilt<br />

werden. Feiertage und Ferien s<strong>in</strong>d von Hausaufgaben freizuhalten.<br />

Angefertigte Hausaufgaben s<strong>in</strong>d durch die Lehrer<br />

zur Kenntnis zu nehmen, <strong>in</strong> geeigneter Weise auf Richtigkeit<br />

zu prüfen, gegebenenfalls zu bewerten sowie mit den<br />

Schülern zu besprechen.<br />

5.5 Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Selbstkompetenz soll <strong>in</strong><br />

allen Fächern <strong>in</strong> zunehmendem Maße die Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>der</strong> Schüler geför<strong>der</strong>t werden.<br />

5.6 <strong>Die</strong> Schüler sollen pro Fach und Halbjahr m<strong>in</strong>destens drei<br />

Noten erhalten, die nicht durch Klassenarbeiten erworben<br />

werden.<br />

5.7 <strong>Die</strong> Jahresnoten werden auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Noten <strong>in</strong><br />

Klassenarbeiten und den Noten für sonstige Leistungen<br />

unter Berücksichtigung ihrer Anteile an <strong>der</strong> Gesamtleistung<br />

und <strong>der</strong> Art des Faches festgelegt. Klassenarbeiten<br />

gehen dabei mit e<strong>in</strong>em Anteil von 50 % e<strong>in</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Lehrerkonferenz beschließt Grundsätze für die Leistungsbewertung.<br />

6. Übergang <strong>in</strong> nachfolgende Bildungsgänge<br />

6.1 Zu Beg<strong>in</strong>n des zweiten Schulhalbjahres <strong>der</strong> Jahrgangsstufe<br />

6 beraten die Klassenlehrer <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

Fachlehrern die Erziehungsberechtigten auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong> Lernentwicklungsberichte und <strong>der</strong> Zeugnisnoten und<br />

geben e<strong>in</strong>e Orientierung für die Wahl des weiterführenden<br />

Bildungsganges. <strong>Die</strong> Lernentwicklungsberichte geben<br />

Auskunft über Stand und Entwicklung <strong>der</strong> Handlungskompetenzen<br />

(Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz).<br />

Hierbei geht es <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e um Aussagen zur<br />

Selbständigkeit und Produktivität, Lern- und Leistungsmotivation,<br />

Anstrengungsbereitschaft, <strong>Arbeit</strong>shaltung und<br />

Belastbarkeit und zu beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>bereichen <strong>der</strong><br />

Schüler.<br />

6.2 <strong>Die</strong> Klassenkonferenz berät und entscheidet auf <strong>der</strong> Zeugniskonferenz<br />

<strong>der</strong> Jahrgangsstufe 6 über alle Angelegenheiten,<br />

die die Schullaufbahnempfehlung betreffen. <strong>Die</strong> Empfehlung<br />

wird auf dem Zeugnis vermerkt.<br />

7. In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten<br />

<strong>Die</strong>ser Erlass tritt am 1. August 2006 <strong>in</strong> Kraft. Gleichzeitig<br />

tritt <strong>der</strong> Erlass vom 13. Mai 2003 (Mittl.bl. BM M-V<br />

S. 156) außer Kraft.<br />

Mittl.bl. BM M-V 2006 S. 207

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