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Nebengebäude der Gärtnerei - Lern.Lehm

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Ansicht Ost / West Ansicht Süd<br />

Baubeschreibung Gartenlaube<br />

Das Gebäude soll als Aufenthaltsraum für die Beschäftigten <strong>der</strong><br />

<strong>Gärtnerei</strong> dienen. Es ist ein kleiner Ofen zur Beheizung vorgesehen.<br />

Unter <strong>der</strong> Pergola soll ferner Raum sein für das<br />

Unterstellen von Geräten. Das Dach soll optisch in die Überschüttung<br />

des Erdkellers übergehen.<br />

Bauherr<br />

ist <strong>der</strong> FAL, Verein zur För<strong>der</strong>ung angemessener Lebensverhältnisse,<br />

näheres unter www.fal-ev.de.<br />

Planung (2008)<br />

Sabine Sühlo, Architektin (www.naturbauweise.de)<br />

Burkard Rüger, <strong>Lehm</strong>- und Strohballenbauer (br@fasba.de)<br />

berechnete Baukosten (KGR 300-400)<br />

ca. 33.000 €uro brutto für 16,5 m² Nutzfläche (Firmenleistung)<br />

Aussteifung<br />

Zum Zeitpunkt des Entwurfes (2008) war die Aussteifung gerade<br />

von kleineren Strohballenhäusern ein Problem, das inzwischen<br />

durch die Vorfertigung gelöst wird. Der Entwurf sieht deshalb in<br />

unterschiedlichen Ebenen angestellte Dreiecke vor. Sie wurden<br />

allerdings vom Statiker nicht zur Aussteifung herangezogen. Diese<br />

erfolgt deshalb wie folgt:<br />

Dach unterseitige Schalung Nut und Fe<strong>der</strong> jeweils doppelt<br />

geschraubt<br />

Fußboden OSB Platte unterseitig<br />

Wände Diagonalstreben (nachträglich eingebaut)<br />

Schrägwand Diagonalschalung d= 22 mm, Streifen 1 m breit, N+F<br />

Strohballen Einbau<br />

Erfolgt vor Ort. Die Ballen werden zwischen den Stän<strong>der</strong>n verkantet,<br />

dann eingeklappt und dabei verdichtet. Sie werden durch<br />

Klemmleisten gehalten. Anschließend können die Schnüre aufgeschnitten<br />

und die Diagonalen eingeschnitten werden.<br />

Fundamente<br />

�� Einzelfundamente, Beton unbewehrt<br />

Bodenplatte<br />

�� Sockelleiste Kiefer, 19/58 mm<br />

�� Fußboden-Hobeldielen Kiefer d= 28 mm<br />

�� <strong>Lehm</strong>verstrich auf Strohballen d = 3 cm zwischen Querlattung<br />

38/58 mm als Unterkonstruktion für die Fußbodendielen<br />

�� Strohballen flach liegend, 35x46x80, >90 kg/m³<br />

�� <strong>Lehm</strong>bett erdfeucht unter Strohballen d= 1 cm<br />

�� Kiesschicht d=2 cm (Dampfdruckausgleich) mit <strong>Lehm</strong> abgezogen<br />

�� Gazelage zur Löcherabdeckung<br />

�� Träger Nadelholz KVH 6/38 cm<br />

�� OSB-Platte d= 25 mm mit Lochung d= 1 cm alle 20/20 cm<br />

�� 2 Trägerbalken Nadelholz KVH 14 + 20 auf 26 cm<br />

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Ansicht Nord<br />

Schnitt Nord Süd<br />

Schnitt Ost West<br />

Bodenplatte<br />

Schnitt Bodenplatte


Wände senkrecht<br />

�� <strong>Lehm</strong>putz innen d= 3 cm<br />

�� Stützen Nadelholz KVH 6/32 cm<br />

�� Strohballen hochkant stehend, 35x46x80, >90 kg/m³<br />

�� Strebe 3/10 cm zur Diagonalausteifung innen<br />

�� Riegel 6/6 cm zur Knicksicherung waagerecht innen<br />

�� Klemmleisten innen und außen o<strong>der</strong> außen Stirnbrett<br />

�� Putzträger auf Holzbauteilen: Schilfrohr o<strong>der</strong> Holzweichfaser<br />

�� Außenputz d= 3 cm: <strong>Lehm</strong>unterputz 1,5 cm<br />

Kalklehm Zwischenputz 0,8 cm<br />

hydrophober Kalkputz 0,8 cm<br />

Schrägwand 70°<br />

�� <strong>Lehm</strong>putz innen d= 3 cm<br />

�� Diagonalschalung auf Abstand d= 22 mm, Streifen 100 cm breit<br />

N+F<br />

�� Sparren Nadelholz KVH 6/34 cm<br />

�� Strohballen hochkant stehend, 35x46x80, >90 kg/m³<br />

�� <strong>Lehm</strong>putz außen d= 3 cm<br />

�� Konterlattung quer 38x58 mm<br />

�� Traglattung längs 38x58 mm<br />

�� Stülpschalung Lärche d= 22 mm<br />

�� Dachflächenfenster Velux GHL 3059, 78/118 cm, Kiefer natur<br />

�� Holzverkleidung <strong>der</strong> überstehenden Dachuntersichten<br />

Schrägdach 20°<br />

�� Tondachziegeldeckung<br />

�� Traglattung 38x58 mm<br />

�� Konterlattung 30x50 mm<br />

�� Unterdach Holzweichfaser Pavatex Isolair d= 22 mm<br />

�� Abstandslattung quer 30x50 mm, e= 77 cm<br />

�� <strong>Lehm</strong>verstrich auf Strohballen d= 1 cm zw. den Sparren<br />

�� Strohballen flach liegend, 35x46x80, >90 kg/m³<br />

�� Sparren Nadelholz KVH 6/36 cm<br />

�� Schalung N+F d= 22 mm<br />

�� Putzträger Rohrgewebe<br />

�� <strong>Lehm</strong>putz innen d= 3 cm<br />

Fenster, Türen<br />

�� Holzfenster Festverglasung 3-eckig, 283x110/2 cm<br />

�� Holzfenster Festverglasung 3-eckig, 229x88/2 cm<br />

�� Haustür mit festverglastem Seitenteil, 137x229 cm<br />

�� Dachflächenfenster Schrägwand Klapp / Schwingflügel<br />

Bauphysik<br />

Wie bei je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en hochdämmenden Konstruktion muss<br />

auch beim Strohballenbau auf folgende Punkte geachtet<br />

werden:<br />

�� Winddichtigkeit<br />

�� Luftdichtigkeit<br />

�� Feuchteschutz<br />

Unter dem Dach, unter <strong>der</strong> Stülpschalung und unter dem<br />

Fußboden wird wegen <strong>der</strong> Winddichtigkeit <strong>Lehm</strong>schlag aufgebracht.<br />

Luftdichtigkeit ist in <strong>der</strong> Regel durch den <strong>Lehm</strong>innenputz gegeben.<br />

Die Details müssen entsprechend ausgeführt werden,<br />

zum Beispiel werden in die Übergänge Wand – Decke<br />

überputzbare Folienstreifen (Blaupapier) eingelegt.<br />

Der Außenputz muss sehr wasserabweisend sein. Dies erreichen<br />

wir bei dieser Baustelle durch eine erprobte Mischung<br />

mit einem hydrophobierten (wasserabweisenden)<br />

Kalkputz.<br />

Vertikalschnitte Wand<br />

Schnitte Schrägwand 70°<br />

Schnitt Schrägdach 20°<br />

Bauablauf<br />

�� Vor Seminarbeginn wird die Holzkonstruktion aufgestellt<br />

und provisorisch ausgesteift.<br />

�� Rohrgewebe Decke<br />

�� Das Seminar beginnt mit dem Einbau <strong>der</strong> Strohballen:<br />

Fußboden, Wände, Dach. Die Halteleisten werden angebracht.<br />

Stopfen, Rasieren.<br />

�� Montag Putzvorbereitung: Anbringen <strong>der</strong> Holzweichfaserstreifen,<br />

Einschneiden <strong>der</strong> Streben, Diagonalschalung,<br />

darauf Putzträger Rohrgewebe, Decke ebenso.<br />

Fensterlaibung.<br />

�� Dienstag: Beginn des <strong>Lehm</strong>putzes per Hand. <strong>Lehm</strong>schlag<br />

Boden und Dach, Holzweichfaser Unterdach.<br />

�� Mittwoch bis Freitag: Putz per Hand.<br />

�� Zweiter Seminarteil: Kalk <strong>Lehm</strong>putz<br />

Baubeschreibung Gartenlaube Seite 2<br />

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