Schüler - Gießener Allgemeine
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lichen Preisverleihung nach Friedberg.<br />
Dort geben sich hochkarätige Mitglieder<br />
der Literaturszene die Klinke in die Hand,<br />
würdigen so die Arbeit der Jugendlichen.<br />
Das haben auch diese drei Gewinnerinnen<br />
in diesem Herbst erlebt: Selina Hillebrand,<br />
<strong>Schüler</strong>in des Gymnasiums Nidda aus<br />
Hungen schrieb die Geschichte »Wie Mutterherzen<br />
schlagen«. Darin geht es um<br />
Jessica, die vor einigen Jahren ihr Kind<br />
verlor und dafür auf einem Spielplatz ein<br />
kleines Mädchen entführte. Um nicht zu<br />
viel zu verraten: Zu lieben, ist tausendmal<br />
wichtiger, als die Wahrheit.<br />
Legal geht es auch in der Geschichte<br />
»Wo stumme Uhren leise schlagen« von<br />
Solvejg Kassandra Kleber, die die Theo-<br />
Koch-Schule in Grünberg besucht, zu.<br />
Eine Krankenschwester auf Abwegen, so<br />
könnte der Untertitel lauten. Ivy Holden,<br />
so heißt sie, leistet nämlich eine seltene<br />
Art von Sterbehilfe, die sie dazu zwingt,<br />
des Öfteren den Arbeitsplatz zu wechseln.<br />
Was erstaunlich ist: Der Leser gewinnt<br />
nicht unbedingt den Eindruck, eine kriminelle<br />
Tat zu beobachten.<br />
Marie-Luise Lohmeyer aus Laubach vom<br />
Laubach-Kolleg dagegen beschreibt in<br />
ihrer Geschichte »Freitags« eine Szene,<br />
die jeder Leser wohl schon einmal erlebt<br />
hat. Hier passen Schlagworte wie Gruppenzwang,<br />
Anpassung und der Drang,<br />
»Jemand zu sein«. Eine Queen zu sein, so<br />
wie Clara. Zwischen Rauch, Wein und<br />
dem Fehlen von Paul aber wird deutlich,<br />
dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Und<br />
am Ende kann jeder verstehen, warum die<br />
Queen ihre Krone lieber abgibt. Diese<br />
Geschichten sind gut. Aber sie<br />
haben noch mehr Potenzial:<br />
Denn der Jugend-Literaturpreis<br />
ist mit der Preisverleihung nicht<br />
beendet. Neben dem Preisgeld<br />
haben die Gewinner die Teilnahme<br />
an einem viertägigen Literatur-Workshop<br />
in Bad Kissingen<br />
gewonnen – und dort werden<br />
die Geschichten auf Hochglanz<br />
poliert.<br />
Erfahrene Autoren und Lektoren<br />
werden den Gewinnern helfen,<br />
ihre Texte genau unter die Lupe<br />
zu nehmen. Was sich da noch<br />
alles versteckt hat! »Schiefe«<br />
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Bilder, krumme Vergleiche, Logikfehler.<br />
So mancher wird sich verzweifelt an den<br />
Kopf fassen.<br />
Aber die Arbeit lohnt sich: Denn diese<br />
alten, neuen Texte werden abgedruckt<br />
und in dem Buch »Gesammelte Werke«<br />
veröffentlicht, inzwischen wird sogar ein<br />
Hörbuch eingesprochen. Mit diesem Buch<br />
– es ist noch warm vom Drucken – geht<br />
es auf zur letzten Station des Jugendliteraturpreises:<br />
Die Lesetournee im Februar!<br />
Die Preisträger sind unterwegs im ganzen<br />
OVAG-Gebiet und halten an Schulen Lesungen<br />
ab. Das ist noch einmal eine ganz<br />
neue Erfahrung: Die <strong>Schüler</strong> und <strong>Schüler</strong>innen,<br />
die da vor ihnen im Publikum<br />
sitzen, haben<br />
ihre Geschichte<br />
noch nie<br />
zuvor gehört!<br />
Und die Autoren<br />
selbst haben wahrscheinlich noch nie<br />
vor einem so großen Publikum gelesen.<br />
Dennoch macht es Spaß – anders ist der<br />
Erfolg des Jugend-Literaturpreises nicht<br />
zu erklären. Und die Jugend hat Talent,<br />
Schreib-Talent. Um das zu fördern und in<br />
die richtigen Bahnen zu lenken, gibt es die<br />
»Kleine Fibel für werdende Autoren« der<br />
OVAG, mittlerweile schon in der vierten<br />
Auflage mit stolzen 20000 Exemplaren.<br />
Dort finden angehende Schreiberlinge<br />
wertvolle Kniffe und Regeln, die im Umgang<br />
mit Texten wichtig sind. Ein Beispiel:<br />
Fliehen und flüchten. Wo liegt der Unterschied?<br />
Fliehen geschieht aus eigenem<br />
Entschluss, während ein Gejagter gegen<br />
seinen Willen flüchtet.<br />
Mein<br />
persönlicher<br />
Raum in der<br />
Schule!<br />
www.xfach.de<br />
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Telefon: 06401/3152<br />
»Miete dir doch auch ein Fach!«<br />
Mithilfe vieler Übungen können werdende<br />
Autoren ihren Wortschatz überdenken und<br />
durchkneten, Buchstaben und Sätze basteln<br />
und lernen, wie sie in ihrem Text die<br />
gewollte Stimmung erzeugen. An dieser<br />
Stelle sei gewarnt vor »schiefen« Bildern.<br />
Auch hier ein Beispiel: »Sie verkroch sich<br />
noch tiefer in den Schatten der Eiche«.<br />
Das ist unmöglich, sie könnte sich höchstens<br />
in den Schatten begeben oder diesen<br />
aufsuchen.<br />
Schreiben verlangt also Übung. Die Fibel<br />
ist aber nicht nur Schreibratgeber: Sie<br />
erklärt die Arbeit, die hinter einem<br />
Zeitungsartikel steht und die Besonderheiten<br />
der unterschiedlichen Medien.<br />
Außerdem ent-<br />
Die Preisträger halten an Schulen im<br />
ganzen OVAG-Gebiet Lesungen.<br />
hält sie praktische<br />
Tipps<br />
zum Vorlesen –<br />
denn eine gute<br />
Geschichte will auch laut gelesen werden!<br />
(Schulklassen aus Oberhessen können<br />
die Fibel im Klassensatz gratis bestellen<br />
unter 06031/821113).<br />
Die neue Runde ist schon eröffnet – und<br />
Einsendungen für den Jugend-Literaturpreis<br />
2012 werden freudig erwartet.<br />
Neben dem erwähnten Workshop gibt es<br />
Geldgewinne zwischen 200 und 1000 Euro<br />
zu gewinnen. Außerdem noch wichtig:<br />
Ein Text darf nicht länger als acht DIN-A4-<br />
Seiten sein und der Einsendeschluss ist<br />
der 15. Juni 2012.<br />
Einsendungen bitte an: OVAG<br />
Andreas Matlé, Hanauer Straße 9–13,<br />
61169 Friedberg, Telefon 06031/821222,<br />
E-Mail: matle@ovag.de<br />
Marktgasse 10<br />
Telefon 06401/7855 ·Fax 06401/2107733<br />
E-Mail: gruenberger-buecherstube@t-online.de<br />
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