Schüler - Gießener Allgemeine
Schüler - Gießener Allgemeine
Schüler - Gießener Allgemeine
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Afrikawoche der Laubacher Friedrich-Magnus-Gesamtschule<br />
Den Blick weiten<br />
»Da kann man eh nix machen«, kommentierte ein ›Facebook‹-Mitglied das Bild eines<br />
hungerleidenden Kindes. Veröffentlicht wurde das Bild in den Sommerferien von einer<br />
Neuntklässlerin, die so ihre Freunde auf die Hungersnot am Horn von Afrika aufmerksam<br />
machte. Auch der evangelische Schulseelsorger der Laubacher Friedrich-<br />
Magnus-Gesamtschule, Jörg Niesner, verfolgte die Diskussion im Internet. »Dann<br />
ging alles ganz schnell«, so Niesner und der Entschluss war gefasst: »Vielleicht können<br />
wir ja doch was tun!« – Die <strong>Schüler</strong> und der Seelsorger vereinbarten, nach den<br />
Ferien ein Afrika-Projekt anzuschieben.<br />
Foto: Jan-Niklas Jan-Niklas Volk<br />
Insgesamt 1022 Kilometer legten die Teilnehmer des Spendenlaufes zurück.<br />
Mit überwältigendem Erfolg: 12500 Euro<br />
hat die Laubacher Friedrich-Magnus-<br />
Gesamtschule inzwischen an »Brot für die<br />
Welt« überwiesen. »Und noch immer,<br />
selbst zwei Wochen nach der Aktion,<br />
kommen Spenden rein«, staunt Sofiya<br />
Abed Ali (16). Sofiya und ihre Schulkameraden<br />
hatten in den Wochen zuvor,<br />
gemeinsam mit ihren Lehrern, ein beachtliches<br />
Programm zusammengestellt. Viel<br />
Zeit für die Organisation sei allerdings<br />
nicht geblieben – schließlich wollte man<br />
schnell Hilfe leisten: »Hunger wartet<br />
nicht.«<br />
28<br />
Pünktlich zum Läuten der Glocken der<br />
Evangelischen Stadtkirche Laubach<br />
stellt Lehramtsstudentin Annemarie<br />
Rutkowska (20), die zur Zeit ein Praktikum<br />
in der Schule absolviert, den Altarschmuck<br />
für den ökumenischen Afrikagottesdienst<br />
zur Eröffnung der Aktionswoche<br />
fertig. Alles sei ganz schön<br />
stressig gewesen zum Schluss, »aber die<br />
Atmosphäre im Gottesdienst war dann<br />
ganz entspannt.« Jazzsaxofonist Philipp<br />
Gerschlauer (25), ehemaliger <strong>Schüler</strong> der<br />
Schule und inzwischen Profimusiker, trifft<br />
fünf Minuten vor Gottesdienstbeginn auf<br />
die Trommelgruppe, mit der er gleich den<br />
Gottesdienst eröffnen soll. Dass nie<br />
geprobt wurde, hört man nicht. Im Gegenteil:<br />
Ein musikalischer Leckerbissen ist es,<br />
der da zu den beeindruckenden Fotos<br />
des emeritierten <strong>Gießener</strong> Professors<br />
Ulrich Scholz geboten wird. Scholz hatte –<br />
noch zu Friedenszeiten – in Somalia<br />
gelebt und geforscht.<br />
Schulseelsorger Niesner geht später in<br />
seiner Predigt auf das Ziel der Aktionswoche<br />
ein: Es zähle am Schluss nicht nur<br />
ein Euro-Betrag, sondern vor allem auch<br />
das, was sich nicht messen lässt: Gelern-