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Schüler - Gießener Allgemeine

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Fotos: kan/hec<br />

18<br />

<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

9.30 Uhr: Wir stehen vor der Adolf-Reichwein-Schule<br />

in Pohlheim. Außer neblig<br />

grauer Suppe und kalten Temperaturen<br />

um uns herum, spüren und sehen wir<br />

nichts. Es ist still. Aber das hält nicht<br />

lange an. Jetzt beginnt die große Pause<br />

und sämtliche Mädels zwischen 14 und<br />

18 Jahren stürmen aus dem grauen Kasten,<br />

der sich Schule nennt. Sie beziehen<br />

unterschiedliche, mehr oder weniger strategische<br />

Punkte. Jede will die Ankunft der<br />

Band »The Black Pony« als erste bemerken<br />

und verkünden können. Auch ein paar<br />

Jungs recken neugierig die Hälse, geben<br />

sich aber betont lässig. Was interessiert<br />

sie schon eine Boy-Rockband? Schließlich<br />

fährt ein schwarzer Kleinbus vor.<br />

Während wir uns noch unterhalten, haben<br />

die ersten <strong>Schüler</strong>innen gleich erkannt,<br />

wer in dem Wagen sitzt und stürmen voran.<br />

Katrin und ich haben Mühe,<br />

mit ihnen Schritt zu<br />

Ein Tag mit »The Black Pony«<br />

halten. Vor dem Tourbus bildet sich eine<br />

kleine Menschentraube, die stetig wächst.<br />

Noch halten die jungen Fans schüchtern<br />

Abstand. Damit ist es aber spätetens<br />

dann vorbei, als das erste Band-Mitglied<br />

die Tür öffnet und aussteigt. Schon beginnt<br />

das ohrenbetäubende Gekreische,<br />

das uns noch den ganzen Tag begleiten<br />

wird, so meine düstere Vorahnung.<br />

Die Jungs von »The Black Pony« kommen<br />

ohne Bodyguards. Ob das eine gute Idee<br />

war? Der Weg zur Schule wird zum Spießrutenlauf.<br />

Eine Horde von kreischenden,<br />

fotografierenden <strong>Schüler</strong>innen – und wir<br />

sind mittendrin. Ohne Rücksicht auf Kamera,<br />

Stativ oder Füße preschen sie vor,<br />

jeder will seinen Stars so nah wie möglich<br />

kommen.<br />

10.00 Uhr: Durchatmen. Von dem Pulk<br />

draußen ist in der Aula nur noch eine kleine<br />

Gruppe übrig geblieben. Und die ist<br />

leise, diszipliniert. Dafür hat Schulleiter<br />

Norbert Kissel gesorgt. Und<br />

natürlich die vier Jungs, die mit im Stuhlkreis<br />

sitzen, die Gitarren auf dem Schoß<br />

und die Percussion zwischen den Knien.<br />

Zusammen mit den Jugendlichen, die sich<br />

diesen besonderen Moment durch ihre<br />

musikalischen Leistungen in den vergangenen<br />

Monaten verdient haben, spielen<br />

sie drauflos. »Das nennt man eine Jam-<br />

Session«, freut sich Trevor, Gitarrist und<br />

Sänger von »The Black Pony«. Doch vor<br />

allem für die Mädels tritt die Musik schnell<br />

in den Hintergrund. Sie zücken ihre Handys,<br />

filmen das kleine Konzert und schüren<br />

so den Neid der Mitschülerinnen. Zusätzlich<br />

entflammt wird der wohl noch<br />

durch die Autogramme und Fotos von<br />

Trevor, Michael, Kevin und Eugen. Und<br />

plötzlich ist die Aula voll. Acht-, Neuntund<br />

einige Zehntklässler kommen in den<br />

Genuss eines exklusiven Auftritts. Die Seitentür<br />

ist mit Bändern abgesperrt, damit<br />

die älteren <strong>Schüler</strong>innen nicht den Saal<br />

stürmen. Schlagzeuger Achraf darf sogar<br />

mit den Musikern spielen. Fragen werden<br />

beantwortet. Und dann entschwindet

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