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Gospelchor Nordhemmern - Holzhausen ... - Hiller Anzeiger

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Rollies in Hille – machbar oder Zitterparie?<br />

-Wie rollstuhlgerecht sind die <strong>Hiller</strong> Dörfer?-<br />

Mit dem Rollstuhl in Hille unterwegs –<br />

immer öfter sieht man sie die<br />

Rollatorenführer/innen oder Rollstuhlfahrer/innen<br />

vor allem im <strong>Hiller</strong><br />

Ortskern, an der Schlandorfstraße und<br />

rund um das Altenheim an der Von-<br />

Oeynhausen-Straße. Alleine oder in<br />

Begleitung sind sie unterwegs die<br />

älteren, manchmal aber auch gar nicht<br />

so alten Leute, die auf eine Gehilfe oder<br />

einem fahrbaren Untersatz angewiesen<br />

sind. Wie kommen sie in Hille und dem<br />

umliegenden Dörfern zurecht?<br />

„Die vielen Bordsteine sind abgesenkt,<br />

zumindest an den Kreuzungen und<br />

auch in den neuen Gebäuden und den<br />

Supermärkten und Geschäften gibt es<br />

keine Probleme“, beruhigt der Leiter<br />

des <strong>Hiller</strong> Altenheims Horst-Dieter<br />

Tiemann. „Allerdings gibt es machmal<br />

Schwierigkeiten, bei zu hohen Kanten<br />

im unteren Teil der Absenkung, zum<br />

Beispiel an den Fußgängerampeln“,<br />

weiß er zu berichten. „Auch im<br />

Gemeindehaus der evangelischlutherischen<br />

Kirchengemeinde Hille<br />

kommt man barrierefrei in den großen<br />

Saal“, ergänzt der Altenheimleiter,<br />

„allerdings hat man ein Problem, wenn<br />

man innerhalb des Gebäudes in die<br />

unteren Gruppenräume möchte. Dann<br />

reicht es nicht außen um das Gebäude<br />

herumzufahren; man muss sogar über<br />

die Apothekenstraße von unten an das<br />

Gebäude herankommen.“<br />

Das ist bedingt durch das Gefälle des<br />

Geländes nicht anders möglich.<br />

Ähnliche Gegebenheiten herrschen in<br />

den Dörfern an der Bergkante, wo es<br />

Hanglagen gibt. So zum Beispiel in der<br />

Grundschule Oberlübbe, wo das neu<br />

umgebaute Lehrschwimmbad und die<br />

neue Sporthalle zwa durchgängig<br />

rollstuhlgerecht sind, aber die oberen<br />

Klassenräume und die im unteren<br />

Bereich beheimatete Ganztagsgrundschule<br />

und Betreuungsgruppe<br />

nur schwer oder gar nicht ohne fremde<br />

Hilfe für Rollstuhlfahrer erreichbar sind.<br />

Ähnlich ist es in dem mehrstöckigen<br />

Gebäude der Grundschule <strong>Nordhemmern</strong>.<br />

„Wir könnten Kinder, die auf<br />

einen Rollstuhl angewiesen sind aber<br />

im Erdgeschoss unterrichten und<br />

kurzfristig eine Toilette behindertengerecht<br />

herrichten“, weiß Schulleiter Hans<br />

Robert.<br />

In der Oberlübber Grundschule gibt es<br />

immerhin im Schwimmbadbereich eine<br />

geräumig Behindertentoilette, mit allen<br />

notwendigen Einrichtungen wie<br />

Alarmklingel, verstellbaren Spiegel und<br />

den notwendigen Toilettengriffen auf<br />

dem neusten Stand der Erkenntnisse,<br />

freuen sich die Lehrerinnen, wenngleich<br />

es auch hier zurzeit kein rollstuhlfahrendes<br />

Kind gibt.<br />

Bei manchen öffentlichen Gebäuden,<br />

wie dem Rathaus in Hartum oder der<br />

Förderschule Eickhorst dürfen sich<br />

Rollstuhlfahrer nicht von Treppen vor<br />

dem Haupteingang abschrecken lassen<br />

- es gibt oft Alternativen. Beim Rathaus<br />

beispielsweise eine Rampe von der<br />

Seite; an der Sprachheilschule in<br />

Eickhorst ein bequemer Zugang von<br />

der Schulhofseite.<br />

In der mehrgeschossigen Verbundschule<br />

in Hille gibt es einen Aufzug. Die<br />

meisten Arztpraxen in allen <strong>Hiller</strong><br />

Ortsteilen sind ebenerdig zu erreichen –<br />

zumindest die neueren Gebäude; mit<br />

Ausnahme denen in der Apothekenstraße.<br />

Auch bei den Sparkassen- und<br />

Bankfilialen gibt es barrierefreie Zugänge.<br />

Sehr uneben und daher nur unter<br />

großen Anstrengungen zu befahren ist<br />

der Plattenweg am Dorfteich. Hier<br />

müssten dringend die Zementplatten<br />

neu verlegt werden. Die Begleiter/innen<br />

alter Leute haben noch mehr<br />

Knackpunkte in Hille entdeckt.<br />

Barrierefrei ist dagegen die Kreuzkirche<br />

und das Gemeindehaus der evangelisch-freikirchen<br />

Gemeinde (Baptisten)<br />

an der Friedhofstraße in Eickhorst. Auf<br />

Helfer ist man dagegen angewiesen bei<br />

der Freien Christengemeinde an der<br />

Eickhorster Dorfstraße und eben den<br />

Arztpraxen in der Apothekenstraße.<br />

Es zeigt sich, dass in Hille das<br />

Bewusstsein für die Problematik<br />

derjenigen, die nicht so gut auf den<br />

Beinen sind, durchaus vorhanden ist;<br />

sowohl bei den Verantwortlichen der<br />

Gemeindeverwaltung als auch bei den<br />

Geschäftsleuten. Wo es wegen älteren<br />

Gebäude oder Hanglagen für Rollstuhlfahrer<br />

Probleme gibt, sind sicherlich<br />

helfende Hände schnell gefunden.<br />

Dennoch sollte immer der Grundsatz im<br />

Vordergrund stehen: Alles was der oder<br />

die Gehbehinderte selbst ausführen<br />

kann, sollten sie selbstständig tun, weil<br />

dieses das Selbstwertgefühl und die<br />

Unabhängigkeit fördern. Das ist<br />

immerhin ein wichtiges Stück<br />

Lebensqualität.<br />

Text: Peter Carmine<br />

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