Ihr Fachbetrieb rund ums Rigg - Segelclub Baltic eV
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Liebe <strong>Baltic</strong>er,<br />
zu den angenehms-<br />
ten Dingen für einen<br />
<strong>Baltic</strong>-Vorsitzenden<br />
gehört es, wenn ich<br />
dann und wann von<br />
ganz unerwarteter<br />
Seite zu hören kriege:<br />
“Unser Sohn,<br />
unsere Tochter hat<br />
im Segel-Club <strong>Baltic</strong><br />
an einem Segel-Kurs<br />
teilgenommen. Das<br />
war ganz toll. Die<br />
haben sich solche Mühe gegeben.” Ich gebe<br />
dieses Lob hier gerne öffentlich an unsere Segellehrer<br />
weiter. Ich kann es nur bekräftigen:<br />
Es ist wirklich toll, dass sich unsere Ausbilder<br />
ehrenamtlich so engagieren!<br />
Der <strong>Baltic</strong> kann sich glücklich schätzen, dass<br />
sich immer wieder Begeisterte finden, welche<br />
anderen das Segeln beibringen mögen und sich<br />
dieser Aufgabe mit Feuereifer widmen. Dies<br />
hat tatsächlich Tradition im <strong>Baltic</strong>. Weniger beachtet<br />
zwar, doch deswegen nicht weniger anerkennenswert,<br />
gibt es solche Traditionen auf<br />
anderen Feldern: Immer wieder spenden Clubmitglieder<br />
meist mit der Auflage “für unsere<br />
Jugendgruppe!”, aus freien Stücken oder auch,<br />
wenn persönliche Anlässe den Anstoß geben.<br />
Sei es eine Poliermaschine, ein Winterlagerhaus<br />
für unsere Jugendboote, einen Mastenwagen...<br />
Allen, die sich auf die eine oder andere Weise<br />
für unseren Club einsetzen, sei herzlich gedankt!<br />
Auf eine Großzügigkeit besonderer Art möchte<br />
ich bei dieser Gelegenheit unbedingt eingehen:<br />
Nachdem im vergangenen Winter erschreckend<br />
deutlich wurde, dass unsere unverkäufliche<br />
X 79, die “<strong>Baltic</strong> V” im Kielbereich völlig rott<br />
war, - Ulli Drews sprach wiederholt davon, das<br />
Schiff sei eigentlich abgängig und mit den Mitteln<br />
des Clubs nicht zu halten, - nachdem wir<br />
also diese niederschmetternde Diagnose ver-<br />
Vorwort<br />
nommen hatten, machte sich, wie eigentlich<br />
nicht anders zu erwarten, Ulli mit einer Gruppe<br />
von „Aktivisten“ an die Arbeit. Die einzelnen<br />
Phasen wird Ulli sicher genau beschreiben. Hier<br />
nur soviel, das Ergebnis ist sehenswert. Unsere<br />
X ist im Kielbereich ganz sicher jetzt so gut<br />
gebaut, wie sie es nie zuvor war. Das lässt sich<br />
hier leicht schreiben, doch in Realität war es<br />
staubige Knochenarbeit, wobei, wie das so ist,<br />
der Löwenanteil auf die üblichen Verdächtigen,<br />
darunter zuvörderst Christian Drews fiel.<br />
Doch auch noch so großes Engagement hätte<br />
wenig ausgerichtet, wenn nicht Ulf Greve, <strong>Baltic</strong>er<br />
seit Kindesbeinen, unsere X in seine große<br />
Werkshalle aufgenommen hätte. Dort durfte<br />
das Schiff stehen, zerlegt werden, lange, lange<br />
austrocknen und wieder aufgebaut werden.<br />
Nicht genug damit, auch für die Arbeiten selbst<br />
gab es jede Menge Unterstützung. Sogar die<br />
hochwertige industrielle Ausrüstung durfte benutzt<br />
werden. Auf unseren Vorstandssitzungen<br />
hörten wir Ulli nicht nur regelmäßig über neue<br />
Katastrophen klagen, was den desolaten Zustand<br />
der X anging, sondern gleichzeitig kam er<br />
immer auch ins Schwärmen über die technische<br />
Ausrüstung der Halle, den tollen Kran, der es<br />
erst ermöglichte, Kiel und Ruder auszubauen<br />
und so weiter. Der Super -Staubsauger, nein die<br />
professionelle Absaugeinrichtung, hatte es ihm<br />
besonders angetan. Ohne die hätte man die vergammelten<br />
Partien nie und nimmer ausfräsen<br />
können, die ganzen den Wiederaufbau vorbereitenden<br />
Arbeitenden nicht machen können.<br />
Ich kann hier keine vollständige Übersicht geben<br />
über alles, was Ulf Greve uns und der X Gutes<br />
getan hat. Da uns diese Generosität zudem<br />
so geräuschlos und ohne Aufhebens zu Gute<br />
kam, möchte ich sie hier besonders herausstellen:<br />
Ulf vielen herzlichen Dank!<br />
Während ich dies schreibe, ist das Wetter für<br />
Mitte September so trostlos regnerisch, herbstlich<br />
und kühl, dass ich über die vergangene<br />
wechselhafte Saison kein Wort verlieren mag.<br />
Ich kann nur hoffen, dass viele <strong>Baltic</strong>er den<br />
beseren Teil der Saison nutzen konnten. Alle<br />
1
2<br />
Vorwort<br />
möchte ich auffordern, die vor uns liegenden<br />
Monate durch Teilnahme an Clubaktivitäten zu<br />
beleben und ersprießlich zu gestalten. Ansonsten<br />
bleibt die tröstliche Gewissheit, dass die<br />
Zeit kommen wird, wo die Sonne wieder auftaucht<br />
und man uns wie jedes Jahr an und unter<br />
unseren Schiffen schleifen, kratzen, spachteln,<br />
pinseln, rollen sehen wird. Auf diese freudige<br />
Zukunft sollten wir vorbereitet sein! Warum<br />
gibt es eigentlich für alles und jedes spezielle<br />
Fitness-Programme, Gymnastik etc., aber kein<br />
Training zur Vorbereitung auf die besonderen<br />
anspruchsvollen wie einseitigen Belastungen<br />
bei der frühjährlichen Bootsüberholung?<br />
Man sollte ernsthaft einmal überlegen, einige<br />
Übungen zu entwickeln, mit denen beispiels-<br />
• Neubauten und Masten aus Holz<br />
• Restaurationen<br />
• Instandsetzung von Holz-, GFK-,<br />
Stahl- und Alu-Yachten<br />
• Teakdecks<br />
• Ausbauten<br />
• Motorisierungen<br />
• Slipanlagen bis 180 t, Kran bis 25 t<br />
• Winterlager und Wasserliegeplätze<br />
an der Kieler Förde<br />
weise stundenlanges Schleifen, Streichen und<br />
Rollen über Kopf trainiert wird. So eine Rolle<br />
mit Farbe wiegt vielleicht 150 g. Rechnet man<br />
die Andruckkraft hinzu, könnte man eine 1-kg-<br />
Hantel immer mal längere Zeit über dem Kopf<br />
hin und her bewegen. Besser, man entwickelt<br />
einen Rollentrainer. Wenn wir uns noch einen<br />
englischen Namen, eine Sportkleidung und Musik<br />
dazu ausdenken wird daraus am Ende noch<br />
eine neue Trendsportart.<br />
Mit dieser Empfehlung sage ich allen <strong>Baltic</strong>ern<br />
Gode Wind verabschiedet sich in die Winterpause<br />
seit 1922<br />
<strong>Ihr</strong><br />
Carsten Stick<br />
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Vorwort 1<br />
Inhaltsverzeichnis 3<br />
Termine 5<br />
Neuigkeiten<br />
SCB-Regatta 2010 6<br />
Überholung der Club X79 8<br />
Takelmeister informiert 15<br />
Aufruf Fahrtenwettbewerb 16<br />
Ansegeln 2010 17<br />
Ausbildung<br />
Ausbildungskurse 12<br />
Ausbildungstermine 13<br />
Fotowettbewerb<br />
Aufruf zum Fotowettbewerb 14<br />
Fahrtensegeln<br />
Törn mit Anodyne | Busch/Zoll 26<br />
Törn mit Anodyne | H. Schwarz 30<br />
Pfingsttour 42<br />
Törnbericht “Frisches Haff” 44<br />
Inhalt<br />
InhaltsVerzeIchnIs<br />
SCB-Jugend<br />
Segelfreizeit 2010 50<br />
Nachwuchs im SCB 52<br />
Filmabende im SCB Clubheim 53<br />
Dickschiffwochenende 2010 54<br />
Unterhaltsames<br />
Schiffsnamen 56<br />
Geburtstag Reimer Lincke 60<br />
Internet 62<br />
Club intern<br />
Aufnahmen/Austritte 64<br />
Beiträge 66<br />
Clubkollektion 67<br />
Geburtstage 68<br />
Vorstand 69<br />
Das Letzte<br />
Barny <strong>Baltic</strong> zur Sache 70<br />
Impressum 72<br />
3
Wir verordnen<br />
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L +1,00 -0,50 180<br />
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Nähe R Add. 2,5<br />
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termInkalender<br />
termInkalender des seGelclUB BaltIc 2010/11<br />
November 06. 19:00 Stiftungsfest<br />
26. 19:00 Feuerzangenbowle im Clubheim<br />
Dezember 03. 15:30 Adventskaffee im Clubheim<br />
31. 24:00 letzter Abgabetermin der Liegeplatzanmeldungen<br />
4S c hiffs<br />
pers<br />
enninge<br />
4S onnens<br />
egel<br />
4P lanen<br />
für die Saison 2011 beim Takelmeister<br />
Januar 21. 19.00 Fahrtenwettbewerb mit Grünkohlessen im Clubhein<br />
28. 20.00 Jahreshauptversammlung im Clubheim<br />
Februar 11. 19.30 Matjesessen in Strande im KYC-Clubheim<br />
März 02. 20:00<br />
Monatsversammlung mit Filmvortrag von Dieter<br />
Markworth (3. Teil)<br />
4S onde<br />
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130e<br />
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Tel.<br />
04<br />
31<br />
/ 6 47<br />
52-<br />
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6<br />
neUIGkeIten | SCB-Regatta 2010<br />
der BerIcht des reGattawarts zUr BaltIc-seewettfahrt<br />
Und stollerGrUndreGatta 2010<br />
Das Mai-Wochenende für die Kieler Seeregatta-Freunde<br />
sah an den zwei Tagen der<br />
Stollerg<strong>rund</strong>-Regatta und <strong>Baltic</strong>-Wettfahrt insgesamt<br />
16, bzw. 12 Schiffe in 3 Gruppen auf<br />
der Seebahn am Ausgang der Strander Bucht<br />
zwischen der nördlichen Kabeltonne und Kleverberg<br />
Ost.<br />
Mit am Start war der nun schon berüchtigte<br />
Freundeskreis unserer Club-Goldies aus der<br />
alten Jugendgruppe von Anfang der 70er Jahre,<br />
die trotz „interner Personalnot“ die <strong>Baltic</strong>-<br />
Schiffe „Robin“ und „Bella Felicitas“ auf die<br />
Bahn brachten.<br />
Am Samstag zur Stollerg<strong>rund</strong>regatta des<br />
Schilkseer Yachtclubs schienen der Wetterbericht<br />
und die Realität auf dem Wasser mit viel<br />
Sonne und leichtem Wind zunächst überein<br />
zu stimmen. Nach kurzer Startkreuz sollte es<br />
vor dem Wind zur nördlichen Kabeltonne als<br />
zweite Bahnmarke gehen, die bei zunehmender<br />
Flaute und schließlich bleiernder See fürs<br />
Regattafeld nur mit dem letzten Hauch des<br />
Nachmittags zu erreichen war. Die Regattaleitung<br />
entschied, das Schneckenrennen abzukürzen<br />
und dort die Yachten zu zeiten.<br />
Toll zu sehen, wie die betagte „Robin“ - mit<br />
ihren ebenso betagten Segeln zwischen viel<br />
modernem Kevlar und Mylar immer gut zu erkennen<br />
- nicht nur mithalten konnte, sondern<br />
zum zweiten Mal nach 2009 die Konkurrenz<br />
schockte und gewann!<br />
Ebenfalls spektakulär war „Bella Felicitas“<br />
Ritt auf einem Brisenstrich unter ihrem roten<br />
Gennaker, der sie zwischenzeitlich in weitem<br />
Bogen <strong>ums</strong> komplette Feld herum ganz weit
nach vorn brachte. Die gute Nase für das laue<br />
Lüftchen wurde dann leider nicht belohnt, als<br />
der Wind kurz vor dem Ziel völlig einbrach.<br />
Am Morgen unserer <strong>Baltic</strong>-Regatta sah man<br />
die Teilnehmer in Ölzeug – das Wetter war<br />
regnerisch und diesig, zum Glück aber von einer<br />
guten Genua-1- Brise untermalt. Alle Gruppen<br />
segelten auf der zum Vortag leicht modifizierten<br />
kurzen Bahn, um auf alle Fälle den<br />
Zeitrahmen am Sonntag einhalten zu können.<br />
Erstmals seit langer Zeit wurden die Schiffe in<br />
diesem Jahr nicht in die Innenförde nach Düsternbrook<br />
geschickt, um die vielfachen Problemchen<br />
durch beispielsweise Kanalreede und<br />
Fahrwasser den Teilnehmern zu ersparen.<br />
Die erhoffte Attraktivität des Düsternbrook-<br />
Kurses der letzten Jahre erschien den meisten<br />
Teilnehmern dann doch nicht mehr zeitgemäß,<br />
somit gab es keine langen Gesichter, als<br />
bei der Steuermannsbesprechung diese Neuerung<br />
bekannt gegeben wurde.<br />
In der Endabrechnung musste unsere<br />
„Robin“ dann feststellen, dass 25 Jahre<br />
an einer Dacron-Genua doch nicht<br />
ganz spurlos vorbei gehen und einmal<br />
der modernen Segelgarderobe den<br />
Vortritt gewähren. Der zweite Platz<br />
mit einer Minibesatzung von zwei<br />
Goldy-innen und ihrem Goldy und<br />
lediglich 28 Sekunden Rückstand auf<br />
den Gewinner brachte der Konkurrenz<br />
aber erneut Sorgenfalten auf die Stirn.<br />
„Bella Felicitas“ konnte ihr Geschwindigkeitspotential<br />
leider nicht wie erhofft<br />
<strong>ums</strong>etzen und kam in diesem<br />
Jahr nicht aufs Treppchen.<br />
Ein kleines Fazit:<br />
Wo <strong>Baltic</strong> draufsteht könnte gerne etwas<br />
mehr <strong>Baltic</strong> drinnen sein.<br />
Wir bieten zusammen mit unserem<br />
Partnerverein, dem Schilkseer Yachtclub,<br />
seit langem ein Segelwochenende<br />
an, welches sowohl den Cracks als<br />
SCB-Regatta 2011! neUIGkeIten<br />
auch Tourenseglern mit Regatta-Ambitionen<br />
eine durch die alte Yardstick-Formel unkomplizierte<br />
und wenig zeitaufwändige Gelegenheit<br />
des Regattasegelns ermöglicht.<br />
Am Erfolg unserer Goldies erkennt man, dass<br />
bei uns Regattaspaß auch ohne Leistungstraining<br />
und Materialschlacht zu genießen ist.<br />
Anders als bei den großen Rennen genügt ein<br />
kurzer Anruf beim Regattawart und der Spaß<br />
kann losgehen. Platz auf der Startlinie ist genug!<br />
Zwei Starter bei der hauseigenen Veranstaltung<br />
bietet, meine ich, vielfältige Möglichkeit<br />
der Teilnahme-Steigerung!<br />
<strong>Baltic</strong>er, macht 2011 mit auf der „<strong>Baltic</strong>“ - Fördewettfahrt!<br />
Euer Regattawart Harald Grehl<br />
7
8<br />
neUIGkeIten | Vereinsschiffe<br />
ÜBerholUnG Unserer X-79 „BaltIc V“<br />
Nach dem langen Winter, mit sehr tiefen Tem-<br />
peraturen, wurde zur Gewissheit, was wir<br />
schon lange befürchteten. Unsere <strong>Baltic</strong> V<br />
hatte Wasser im Sandwichlaminat der Bodensektion.<br />
Da alle Angebote von Werften einem<br />
wirtschaftlichen Totalschaden nahe kamen,<br />
nahmen wir das Angebot von Ulf Greve an,<br />
das Boot in seiner Halle zu restaurieren. Hier<br />
konnten wir ohne Zeitdruck mit Hilfe der Firma<br />
ACT die Bodensektion restaurieren. Parallel<br />
liefen notwendige Arbeiten, beispielsweise<br />
am Ruder, am Bugkorb, und am Bugbeschlag,<br />
welcher von unserem Ehrenmitglied Klaus<br />
Schröder repariert wurde. Der aufregendste<br />
Moment des Refits war die Demontage und<br />
die anschließende<br />
Montage des Kiels. Nach vollendetem Wiederaufbau<br />
des Schiffes wurde ein komplett neuer<br />
Farbaufbau aufgebracht. Ende Juli 2010 wurde<br />
das Schiff in Schilksee wieder seinem Element<br />
übergeben. Nach diversen Testfahrten<br />
wurde die Wiederindienststellung des Bootes<br />
am 3. September gefeiert.<br />
Der Dank des gesamten <strong>Segelclub</strong>s <strong>Baltic</strong> gebührt<br />
vorrangig Ulf Greve, der Firma ACT, und<br />
einigen unentwegten Helfern aus dem Club.<br />
Text: Ulli Drews, Christian Drews<br />
Bild: Tobias Illenseer, Sebastian Carstensen,<br />
Ulli Drews, Christian Drews<br />
| g Die defekte Bodensektion der <strong>Baltic</strong> V.<br />
| g Die delaminierte Kielsektion. Weiches, nasses Holz<br />
unter den Bodenwrangen.<br />
| g Wer war das?<br />
| g Abtransport nach Gettorf im April 2010.<br />
| g Ankunft in Ulf Greves Halle.
| g Erste Vorbereitungen zur Demontage des Kiels.<br />
| g Nach schwerer Arbeit: Der Kiel ist demontiert.<br />
| gTransport des Rumpfes ins Gestell.<br />
| g Entfernung sämtlicher<br />
Anstriche.<br />
Verinsschiffe | neUIGkeIten<br />
| gDie Kielmulde<br />
nach der Demontage<br />
des Kiels.<br />
| g 800 kg am Haken.<br />
| g Parallel wurden alle normalen Winterarbeiten<br />
durchgeführt. Die SGE poliert.<br />
| g Nach einmonatiger Trocknung: Das neue, massive<br />
Epoxilaminat im Kielbereich.<br />
9
10<br />
neUIGkeIten | Vereinsschiffe<br />
| g Entfernen der alten Kielbolzen. Entrosten des Kiels.<br />
| g Der 5 mal g<strong>rund</strong>ierte Kielflansch mit neuen Kielbolzen.<br />
| g Ausbau der Innenschale im Kielbereich und Entfernen<br />
des nassen Balsakerns.<br />
| g Anbau des Kiels durch einen Bootsbaumeister.<br />
| g Beginn des neuen Farbaufbaus 4 mal Expoxi 2 mal<br />
Antifouling.<br />
| gDas g<strong>rund</strong>überholte Ruder ist wieder im Schiff.
| gFertig!<br />
| g Transport nach Schilksee.<br />
| g Slippen in Schilksee Ende Juli 2010.<br />
| gIm Schlepp nach Düsternbrok.<br />
Verinsschiffe | neUIGkeIten<br />
| gErste Testfahrt.<br />
| gSegeln mit neuer Genua. Der Kiel hält.<br />
| gFeier zur Wieder Indienstellung des Bootes.<br />
11
12 aUsBIldUnG | Kurse im Winter<br />
aUsBIldUnGskUrse Im wInter 2010/2011<br />
wochentag kurs ziel / Interesse kursleiter Uhrzeit start<br />
Volker Neuweiler 17:00 bis 18:30 Uhr 25.10.2010<br />
Montag SPOSS Erwerb des SPOSS<br />
(für Jollensegelnde)<br />
Björn Blöhdorn 18:00 bis 19:30 Uhr 26.10.2010<br />
Erwerb des Sportbootführerscheins<br />
Dienstag Sportbootführerschein<br />
See<br />
Johanna Buchner 16:00 bis 17:00 Uhr 27.10.2010<br />
Erwerb des Jüngstenschein<br />
(für Optisegelnde)<br />
Mittwoch Opti-Theorie<br />
Jüngstenschein<br />
SKS Erwerb des SKS Sebastian Carstensen 19:00 bis 21:00 Uhr 27.10.2010<br />
Gunnar Schneider 17:00 bis 18:00 Uhr 28.10.2010<br />
für Optiregattasegler und<br />
-seglerinnen<br />
Donnerstag Opti-Theorie<br />
Regatta<br />
Gunnar Schneider 18:00 bis 19:00 Uhr 28.10.2010<br />
für Optisegler und<br />
-seglerinnen mit<br />
Jüngstenschein<br />
Donnerstag Opti-Theorie<br />
Fortgeschrittene<br />
Alle Kurse finden im SCB-Clubheim statt.<br />
Anmeldung im Rahmen der Jugendversammlung / SGE-Versammlung oder per E-Mail an jugendwart@scbaltic.de mit Vor- und Nachname, Telefonnummer<br />
und E-Mailadresse.
Ausbildung im <strong>Segelclub</strong> <strong>Baltic</strong><br />
Fortgeschrittene +<br />
(NEU!!)<br />
Freies<br />
Segeln/SCB<br />
Berechtigung<br />
Segelscheine<br />
Theoretische<br />
Ausbildung<br />
(Winter)<br />
Fortgeschrittene<br />
(Praxis)<br />
Anfänger<br />
(Praxis)<br />
Alter<br />
Ausbildung/<br />
Boot<br />
Regatta-Training<br />
Optimist in Schilksee<br />
(TSVS)<br />
Segelberechtigung<br />
SCB<br />
(Opti) für<br />
Innenförde<br />
DSV<br />
Jüngstenschein<br />
(Abnahme SCB)<br />
Jüngstenschein<br />
des DSV<br />
aufbauend auf<br />
Anfänger-Kurs<br />
Keine<br />
Vorkenntnisse<br />
Optimist 6-14 Jahre<br />
Regatta-Training<br />
Jolle in Schilksee<br />
(TSVS)<br />
Segelberechtigung<br />
SCB<br />
(Jollen) für<br />
erweit.Innenförde<br />
DSV Sportsegelschein<br />
(SPOSS)<br />
(Abnahme SCB),<br />
Sportbootführerschein<br />
See<br />
(ab16J,amtlich)<br />
Sportsegelschein(SPOSS),<br />
Sportboot-<br />
Führerschein<br />
See<br />
aufbauend auf<br />
Anfänger-Kurs<br />
Keine<br />
Vorkenntnisse<br />
14-19<br />
Jahre<br />
Uni-<br />
Jolle,Laser<br />
(Jugend)<br />
Ausbildungsplan | aUsBIldUnG<br />
Segelberechtigung<br />
SCB<br />
(Jollen) für<br />
erweit.Innenförde<br />
Sportbootführerschein<br />
See, SKS<br />
(ab 16 J,amtlich)<br />
SportbootführerscheinSee,<br />
SportKüsten-<br />
Schifferschein<br />
(SKS)<br />
aufbauend auf<br />
Anfänger-Kurs<br />
Keine<br />
Vorkenntnisse<br />
Uni-<br />
Jolle,Laser<br />
(Erwachsene)<br />
Skipper für<br />
Mittwochs-Regatten<br />
auf der Innenförde<br />
Segelberechtigung<br />
(Yacht,<br />
klein/groß) für<br />
Förde/ große<br />
Fahrt<br />
Sportbootführerschein<br />
See, SKS<br />
(ab 16 J,amtlich)<br />
SportbootführerscheinSee,<br />
SportKüsten-<br />
Schifferschein<br />
(SKS)<br />
aufbauend auf<br />
Jollen-<br />
Ausbildung<br />
ab 16<br />
Jahre<br />
Yachtausbildung<br />
int.Folkeboot<br />
(FiFo) / X-79<br />
(<strong>Baltic</strong> V)<br />
Ansprechpartner: Sebastian Carstensen (Jugendwart SCB), Tel.0431/3853253, jugendwart@scbaltic.de<br />
13
der takelmeIster InformIert<br />
!!! ACHTUNG !!!<br />
Takelmeister informiert | neUIGkeIten<br />
Liegeplatzanträge für die Saison 2011 müssen bis zum 31.12.2010<br />
beim Takelmeister Ulrich Drews und NICHT bei der<br />
Sporthafen GmbH abgegeben bzw. zugesendet werden.<br />
15
16<br />
neUIGkeIten | Fahrtenwettbewerb<br />
scB-fahrtenseGlerwettBewerB 2010<br />
Die Teilnahmekriterien sind ganz einfach:<br />
Es ist nicht wichtig, die meisten Meilen zu segeln.<br />
Törnvorbereitungen, Törndurchführung, Schiffsgröße, Besatzungsstärke, Distanz, Reisedauer,<br />
befahrenes Revier und angetroffene Wetterbedingungen interessieren uns.<br />
Wichtig sind die Kleinigkeiten, wie Wetter oder Hafenerlebnisse, Pleiten, Pech, Pannen oder,<br />
oder….<br />
Viel erleben kann man auch auf kürzeren Törns……<br />
Also schreibt auf, was <strong>Ihr</strong> auf Eueren Fahrten so erlebt habt und macht es der Jury ganz schwer<br />
die richtige Entscheidung zu treffen.<br />
Im Vorderg<strong>rund</strong> steht wie immer der Spaß, der Weg ist das Ziel.<br />
Wer Lust hat, fügt auch einige Bilder bei.<br />
Sendet Eure Unterlagen/Bilder bis 10.12.2010 bitte an:<br />
Eckart Pirwitz: eckart@pirwitz.net<br />
0431/525200<br />
oder Felix Przybyl felix.przybyl@t-online.de<br />
oder<br />
An der Feuerwache 6, 24116 Altenholz<br />
0431/321814<br />
Die Siegerehrung findet im Rahmen eines gemütlichen Grünkohlessens<br />
am Freitag, den 21. Januar 2011 um 19.00 Uhr statt.<br />
Wie jedes Jahr gibt es pro Teilnehmeryacht 2 Essen frei.<br />
Gäste sind herzlich willkommen.<br />
Verbindliche Anmeldungen von Mitgliedern und Gästen sendet uns bitte bis Ende Dezember<br />
2010.
anseGeln 2010<br />
|g 27 Crews segelten um den ersten Platz<br />
Nach dem langen und kalten Winter trafen sich<br />
am 08.Mai 2010 27 Crews zum Ansegeln des<br />
Segel Club <strong>Baltic</strong>. Nachdem unser erster Vorsitzender<br />
Carsten Stick die anwesenden Crews begrüßt<br />
und uns allen eine gute Saison gewünscht<br />
hatte, wurde der Vereinsstander wieder am<br />
Flaggenmast gesetzt und die Regatta um 14.45<br />
Uhr durch den Regattawart gestartet. Bei anfänglich<br />
WNW 1-2 ging es auf die Bahn. Bei auffrischenden<br />
3-4 Bft ging es auf den ra<strong>ums</strong>chots<br />
Kursen zügig zurück über die Ziellinie. Nach<br />
Ansegeln | neUIGkeIten<br />
berechneter Zeit ersegelten sich Carsten Stick<br />
auf „Helene“ den 1. Platz (berechnet: 01:44:26),<br />
Thomas Pogge auf „Möwe“ den 2. Platz (berechnet:<br />
01:45:22) und Martin Koller auf “Geronimo”<br />
den 3. Platz (berechnet: 01:45:29).<br />
Nach dem traditionellen “Anlege-Sherry”, der<br />
Siegerehrung und der Suppe gingen die Crews<br />
leider doch schon recht früh nach Hause.<br />
Text: Martin Koller<br />
Bild: Stefan Ottjes<br />
| g Alle Sieger des Ansegeln 2010<br />
17
18 neUIGkeIten | Ansegeln<br />
| g Warten auf den Start<br />
| g Taktische Überlegungen auf der Max
| g Spass und Konzentration auf der Möwe<br />
| g Start zum Ansegeln<br />
Ansegeln | neUIGkeIten<br />
19
20 neUIGkeIten | Ansegeln<br />
| g Przybyls segelten das letzte Mal Regatta auf ihrer Festina Lente<br />
| g Enge Manöver an der Tonne
| g Eva und ihre Crew auf Leena<br />
| g Fee und Festina Lente<br />
Ansegeln | neUIGkeIten<br />
21
22 neUIGkeIten | Ansegeln<br />
| g Vorbereitungen zum setzen des Spinacker auf der Con Fortuna<br />
| g Auch eine Jolle nahm teil am Ansegeln
| g Elsa am Wind<br />
Ansegeln | neUIGkeIten<br />
| g Ein Spinnacker will auch geborgen werden<br />
23
24 neUIGkeIten | Ansegeln<br />
| g Harte Positionskämpfe an der Spitze des Feldes<br />
| g Konzentriertes Steuern am Wind
| g Photofinish zwischen Phoenix und Frederik<br />
Ansegeln | neUIGkeIten<br />
25
26<br />
fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
BlaUwasserseGeln mIt „anodyne“<br />
|g Zwei Wochen segelten Gesche Busch und Yann Zoll mit Skipper Rolf Erben auf seiner<br />
Jeanneau Sun 44 um die Bahamas. Zur Crew gehörten auch Henning Schwarz und<br />
Sabine Tornow.<br />
Bahamas – über 700 Inseln, Sonne, Korallenrif-<br />
fe, ein Paradies für Segler. Als Rolf sein Boot<br />
in den USA kauft und seinen Törn<br />
von Februar bis Juni 2010 zusammen<br />
mit Henning plant, ergibt<br />
sich für uns die Gelegenheit, dieses<br />
Revier selbst kennenzulernen.<br />
Über Hamburg, London und<br />
Miami fliegen wir Mitte April nach<br />
Nassau. Dort haben wir das Glück,<br />
von einem seit langem dort lebenden<br />
Deutschen direkt zu unserer<br />
Fähre mitgenommen zu werden,<br />
die uns über Nacht nach Georgetown<br />
bringen soll. Am Kai zeigen<br />
sich uns zum ersten Mal die reizvollen<br />
Kontraste der Inseln: Im<br />
Vorderg<strong>rund</strong> bunte Bretterbuden,<br />
in denen die Einheimischen zu Reggaeklängen<br />
Essen verkaufen, im Hinterg<strong>rund</strong> Paradise Island<br />
mit seinen riesigen Hoteltürmen, luxuriösen<br />
Yachten und einem großen Casino.<br />
Unsere Fähre ist ein rustikaler Frachttransporter<br />
mit Passagierraum. Von der langen Anreise<br />
sind wir so müde, dass wir in unseren Sitzen<br />
| g Der “Conchmann” auf Great Exuma.<br />
gut schlafen können, bis wir am nächsten Morgen<br />
mit dreistündiger Verspätung wegen rauen<br />
| g Yann auf dem Weg zur ankernden Anodyne.<br />
Seegangs in Georgetown ankommen. Bereits<br />
von weitem sehen wir eine ankernde Yacht<br />
neben der anderen und versuchen, darunter<br />
Rolfs „Anodyne“ (griechisch, bedeutet etwa<br />
„schmerzstillende Wohltat“) auszumachen.<br />
Das gelingt uns im Mastenwald leider nicht,<br />
aber als wir uns langsam der Pier nähern,<br />
erkennen wir, dass eine dunkelbraungebrannte<br />
Gestalt Rolf ist. Angekommen!<br />
Great Exuma, die Insel, auf der Georgetown<br />
liegt, zeigt uns gleich einige der schönsten<br />
Seiten der Karibik: Weiße Sandstrände,<br />
Palmen und türkisfarbenes Wasser<br />
und frisch zubereitete „Conch“, die große<br />
Schneckenmuschel, die es hier überall gibt<br />
und die so etwas wie das Wahrzeichen der<br />
Inseln darstellt. An den leicht maroden Asphaltstraßen<br />
der kleinen Stadt stehen bunt<br />
bemalte Häuser, häufig in rosa und türkisgrün,<br />
Schulkinder in Uniform spielen Basketball<br />
und alle grüßen freundlich.
Fast 90% der Bahamesen stammen von afrika-<br />
nischen Sklaven ab, die bis ins 19. Jahrhundert<br />
als Plantagenarbeiter zwangsangesiedelt wurden.<br />
Heute sind die Bahamas ein<br />
Teil des Commonwealth mit Englisch<br />
als Landessprache. Neben<br />
der Finanzwirtschaft ist der Tourismus<br />
ihr wichtigstes Standbein.<br />
Der karge Boden der Inseln bietet<br />
wenig Möglichkeiten für Landwirtschaft,<br />
so dass die meisten<br />
Güter importiert werden. Entsprechend<br />
hoch sind die Preise.<br />
Wir segeln von Georgetown nördlich<br />
nach Cat Island, benannt nach<br />
dem Piraten Arthur Catt, von dort<br />
aus nordwestlich nach Eleuthera<br />
und schließlich westlich bis Nassau.<br />
Überall gibt es schöne Strände<br />
und die Möglichkeit, an Korallen nach bunten<br />
Fischen zu schnorcheln. Im Gegensatz zu<br />
Georgetown sind auf Cat Island und Eleuthera<br />
jedoch kaum Segler oder Motorbootfahrer an-<br />
| g Alltägliches Baden im kristallklaren Wasser.<br />
zutreffen. Sie scheuen wohl den Törn von ca.<br />
45 Seemeilen über den Exuma Sound, der über<br />
große Wassertiefen führt und in den Atlantik<br />
übergeht. Die beiden Inseln bieten kaum Marinas<br />
oder größere Städte, stattdessen kann man<br />
an einsamen Stränden spazieren gehen und<br />
die ursprünglichen Bahamas kennen lernen.<br />
Törn mit Anodyne | fahrtenseGeln<br />
Von den ca. 309.000 Einwohnern leben mehr<br />
als zwei Drittel in und um Nassau, so dass es<br />
nur kleine Orte gibt auf den Out Islands – auch<br />
| g Die Crew auf Anodyne.<br />
„Family Islands“ genannt, weil die Bewohner in<br />
Nassau arbeiten und am Wochenende auf ihre<br />
Heimatinsel zu ihren Familien zurückkehren.<br />
Unser typischer Tag gliedert<br />
sich in Wetterbericht um sieben<br />
Uhr morgens, Frühstück, segeln,<br />
Mittag, baden und schnorcheln,<br />
mit dem Dinghy an Land fahren<br />
und spazieren gehen oder Besorgungen<br />
machen, Sundowner<br />
(Rum-O-Saft) und Abendessen.<br />
Gelegentlich wollen die Toilettenventile<br />
nicht richtig, oder der<br />
Kühlschrank spuckt zu viel Wasser<br />
aus, dann muss Rolf, der „Fixer“,<br />
ran. Die Küchenarbeiten teilt<br />
sich die Crew; meist verpflegt<br />
uns Sabine und Henning ist der<br />
gute Geist, der überall anpackt.<br />
Das Boot besitzt zwei Bäder und vier Kammern,<br />
von denen eine als Stauraum verwendet<br />
wird, und ist mit zwei Vorsegeln und einem<br />
großen Bimini als Sonnenschutz ausgestattet.<br />
Beim Segeln lässt uns der Wind selten im Stich<br />
und die Jeanneau läuft gleichmäßig ihre sechs<br />
27
28 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
bis sieben Knoten. Der Wind kommt meist aus<br />
der östlichen Hauptwindrichtung, so dass wir<br />
geschützt im Westen der Inseln ankern können.<br />
Navigiert wird im flachen Wasser auf<br />
Sicht: Dunkelblau und türkis sind gut, schwarze<br />
Flecken bedeuten messerscharfe Korallen<br />
unter der Wasseroberfläche. Das Anlaufen<br />
der Ankerplätze erfolgt deshalb nicht zu spät<br />
am Nachmittag mit der Sonne im Rücken. Das<br />
Wetter lässt uns mit Sonne und über 25 Grad<br />
Celsius selten im Stich, nur ein paar warme<br />
Regenschauer waschen das Salz vom Boot. Im<br />
Übrigen benötigen wir nur T-Shirts und kurze<br />
Hosen.<br />
Einige schöne Momente der beiden Wochen, in<br />
denen wir mitsegeln durften, waren die Besichtigung<br />
der Einsiedelei auf dem höchsten Berg<br />
der Bahamas (63 Meter!); ein netter Abend an<br />
Bord mit einem amerikanischen Pärchen, dass<br />
sich spontan angeboten hatte, uns zum Supermarkt<br />
zu fahren und hinterher auch noch das<br />
einheimische „Kalik“-Bier mitbrachte; leckeres<br />
Essen in einer Strandbar in Governors‘ Harbour<br />
bei Musik und Moonwalk-tanzenden Kindern<br />
sowie die Gesellschaft eines Delfins, der uns<br />
während eines Törns auf Eleuthera lange begleitete.<br />
Wir haben Glück gehabt mit unserer Urlaubsplanung,<br />
denn wir kommen auf den Bahamas<br />
an, kurz bevor die Vulkanasche aus Island den<br />
Flugverkehr lahmlegt. Gerhard Möller, der am<br />
| g Delphine gehörten zeitweise ebenfalls zur Crew<br />
der Anodyne.<br />
selben Tag von der Anodyne abreist, hat weniger<br />
Glück und strandet für eine Woche in New<br />
York. Und wir kehren Anfang Mai ins sieben<br />
Grad Celsius kalte Kiel zurück, ohne schönes<br />
Segelwetter auf der Ostsee verpasst zu haben!<br />
Einen herzlichen Dank an unseren Rolf dafür,<br />
dass wir mitkommen duften!<br />
Text und Foto: Gesche Busch und Yann Zoll
JAN-SEGEL GmbH FON: 04367-99770 - www.jansegel.de<br />
SEGEL<br />
29<br />
... federleicht und<br />
sturmerprobt seit 1983
30<br />
fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
„wenn jemand eIne reIse tUt, so kann er was erzählen.“<br />
|g Über eine Reise von A (Annapolis) nach B (Bahamas) und J (Jacksonville).<br />
Rolf, Jan, Andreas, Sabine, Gerhard, Gesche,<br />
Yann, Fiete und Henning fuhren mit und<br />
können viel erzählen. Rolf hat Hummeln im<br />
Mors. Im Oktober 2009 war er nicht mehr zu<br />
bremsen. Der europäische Gebrauchtbootsmarkt<br />
ergab nichts, was ihn wirklich interessierte<br />
– nämlich eine atlantiktaugliche Yacht.<br />
Der nordamerikanische Bootsmarkt hatte da<br />
schon mehr zu bieten. Also jetteten Rolf, Gerhard<br />
und Henning nach Annapolis und fanden<br />
sehr schnell heraus, dass sich Rolf nur in ein<br />
Schiff verguckt hatte, das seine Begleiter nicht<br />
so gleich zu ihrem Favoriten erkoren wollten.<br />
Geduldig ließen wir uns modernere Yachten<br />
von Rich, dem Yachtbroker, zeigen, aber Rolfs<br />
Instinkt führte ihn immer wieder zu einer<br />
Jeanneau Magic zurück, die seit einem Jahr<br />
verlassen in einer Marina am Black Creek von<br />
Annapolis ihr Dasein fristete und ganz allmählich<br />
schmuddelig wurde und veralgte. Dieser<br />
Anblick hinterließ bei Rolfs Begleitern einen<br />
wenig positiven Eindruck, während er schon<br />
lange der Überzeugung war, das für ihn richtige<br />
Schiff gefunden zu haben. Man soll sich<br />
eben nicht nur von dem Äußeren „blenden“<br />
lassen, sondern auch die Form, die Ausrüstung<br />
und Rolfs Erfahrung mit diesem Typ Schiff auf<br />
mehreren Atlantiküberquerungen mit in die<br />
Kaufentscheidung einfließen lassen. Je öfter<br />
wir das Schiff besuchten und wirklich fast alles<br />
in Augenschein genommen hatten, um- so<br />
mehr ließen wir Begleiter uns von der Qualität<br />
dieser Sun Magic überzeugen. Natürlich musste<br />
noch einiges am Schiff gemacht werden,<br />
aber diese Kosten ließen sich sicherlich durch<br />
ein geschicktes Kaufangebot kompensieren.<br />
(...) Rich kommt mit einem Fax von seinem<br />
Schreibtisch und sagt den kleinen, aber entscheidenden<br />
Satz: Gentlemen, you’ve<br />
made it (...) Die letzten Stunden wurden<br />
dann noch einmal hektisch, weil<br />
das Schiff nach unseren Vorstellungen<br />
bis Mitte Januar winterfest gemacht<br />
werden musste, wobei wir wohl von<br />
den Einheimischen ein wenig belächelt<br />
wurden, denn hier seien die Winter<br />
relativ mild. Außerdem mussten die<br />
notwendigen Reparaturarbeiten noch<br />
in Auftrag gegeben werden, für die<br />
sich Rolf an den First Mate am Platze,<br />
von uns „Georgie“ genannt, wandte.<br />
Ganz befriedigt flogen wir dann nach<br />
Deutschland zurück und hofften, dass<br />
die in Auftrag gegebenen Arbeiten<br />
sach- und fachgerecht und pünktlich bis Mitte<br />
Januar erledigt würden.<br />
Januar 2010 – Rolf geht an Bord<br />
Der Winter hat Kiel, Schleswig-Holstein und<br />
Deutschland fest im Griff. Die Seen frieren zu.<br />
Die ersten Eissegler sind unterwegs. Was will<br />
dieser Mensch jetzt in Amerika, wo Eissegeln<br />
doch seine weitere Leidenschaft ist? Mitte Januar<br />
bricht er auf und hofft, dass Georgie alle
Bootsreparaturen durchgeführt hat und der<br />
Motor überholt wurde. Rolf will an Bord schlafen,<br />
natürlich auch um Geld zu sparen und<br />
weil Georgie versprochen hatte, u.a. Rolfs Lieblingsdieselofen,<br />
einen „Newport by Dickson“,<br />
bis zu seiner Ankunft einzubauen. Endlich eine<br />
Mail. Offensichtlich ist er wohl behalten in der<br />
Neuen Welt angekommen. Es ist der 26. Januar<br />
2010:<br />
Hallo Henning,<br />
heute ist Dein Paket angekommen. Steht an Bord.<br />
Hier ist natürlich nichts fertig, Heizung auch<br />
nicht. Inzwischen ist es hier aber über 15C und<br />
heute Nacht soll es nicht so kalt werden. Werde<br />
mir wohl morgen einen Heizlüfter zulegen müssen.<br />
Die Backskiste mit den ganzen Schoten usw.<br />
ist komplett ausgeräumt, bin ja gespannt, ob das<br />
George war oder alles gestohlen worden ist. Aber<br />
Außenborder und Tanks sind noch alle da. Mal sehen,<br />
wo das steckt. Dir wünsche ich noch schöne<br />
kalte Tage und mir ordentliche warme. Herzlichst<br />
Rolf (...)<br />
Und dann fiel der Schnee!!!<br />
In der Mail vom 30.01.2010 schreibt Rolf:<br />
Törn mit Anodyne | fahrtenseGeln<br />
Hallo Henning, Du brauchst gar nicht mit Deinem<br />
Schnee so angeben. Soviel habe ich jetzt auch.<br />
Ansonsten alles das normale Chaos. … Die ganze<br />
Arbeit der Leute an Bord geht nach meinen bekannten<br />
G<strong>rund</strong>sätzen ab. „Die Amis können alles,<br />
nur nicht so richtig.“ Manchmal machen sie mehr<br />
kaputt als heil. (...) Für Euch noch einen schönen<br />
Sonntag und gut Schnee. … Herzlichst Rolf .<br />
(...) Natürlich kam das Schiff nicht ins Wasser,<br />
denn inzwischen wurde Rolf von einem heftigen<br />
Schneeblizzard überrascht, der Schiff,<br />
Leihwagen und Abstellplatz unter seinen<br />
Schneemassen begrub. (...) Dann aber ging<br />
nichts mehr an der amerikanischen Ostküste.<br />
Washington, Philadelphia und auch Annapolis<br />
kämpften verzweifelt gegen die Schneemassen.<br />
Rolf schaufelte sich erst einmal einen Weg<br />
von seinem Boot bis zu Fahrweg, der nur mühsam<br />
von den Schneemassen geräumt werden<br />
konnte. Natürlich kam in den nächsten Tagen<br />
keiner, um die Reparaturen fortzusetzen. Erst<br />
eine Woche später, nachdem sich das Schneechaos<br />
gelegt hatte, wurde weiter gewurstelt.<br />
31
32<br />
fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
14.02.2010 – Henning kommt an Bord<br />
Kiel. 7.00 Uhr aufstehen, letzte Dinge regeln,<br />
frühstücken und sich von der Familie verabschieden<br />
und dann kommt schon das Taxi und<br />
los geht es. Überall liegt noch viel Schnee. (...)<br />
Keine Beanstandungen bis der Gepäckscanner<br />
meine kleines G<strong>rund</strong>igradio entdeckt und<br />
Alarm schlägt. Nun hieß es auspacken. Alles<br />
musste ausgepackt und später wieder eingepackt<br />
werden. Ich bin ordentlich ins Schwitzen<br />
geraten. Der Flug BA 969 nach London<br />
ist gut besetzt und verläuft ohne besondere<br />
Vorkommnisse. (...) Irgendwo auf dem weiten<br />
Flugfeld von Heathrow steht die Maschine<br />
nach Philadelphia. Sie ist nicht voll besetzt, so<br />
dass genügend Platz vorhanden ist, wo man<br />
sich hinlegen kann.<br />
Irgendwann startet das Flugzeug, (...) Um 20.05<br />
Uhr Eastern Standard Time lande ich in Philadelphia.<br />
Es gibt keine Schwierigkeiten bei der<br />
Einreise und auch der Zoll will nichts von mir<br />
wissen, so dass mich Rolf in Empfang nehmen<br />
kann. Wir fahren umgehend nach Annapolis.<br />
Über eine steile Leiter klettern wir an Bord,<br />
denn „Anodyne“ hängt seit vierzehn Tagen im<br />
Travel Lift, (...) An Bord herrscht immer noch<br />
Chaos. Überall liegt Werkzeug herum. (...) Bei<br />
der klirrenden Kälte draußen hatte Rolf zum<br />
Glück einen weiteren Radiator bekommen, den<br />
er in die Mitschiffskammer mit den übereinanderliegenden<br />
Kojen gestellt hatte, um die Bude<br />
ein wenig warm zu bekommen. Ich krieche<br />
sehr bald in meinen Schlafsack und decke mich<br />
noch mit zwei weiteren Decken zu. Schnell<br />
schlafe ich ein, denn es wurde ja angekündigt,<br />
dass das Boot morgen ins Wasser käme.<br />
Beobachtungen, Warten lernen und Trouble-<br />
shooting<br />
Montag, 15.02.2010<br />
Bevor das Großereignis der Wasserung des<br />
Schiffes stattfinden soll, geht es früh morgens<br />
um sieben Uhr -13.00 Uhr deutscher Zeit - zum<br />
Duschen in das Waschhaus der Marina. Rolf<br />
steigt noch im Schlafanzug in seinen sehr prak-<br />
tischen und neu erstandenen und wattierten<br />
rostbraunen Overall, dessen Reißverschlüsse<br />
so praktisch eingearbeitet sind, dass er ihn<br />
blitzschnell an- bzw. ausziehen kann. Ich hole<br />
meine wattierte Skihose heraus und ziehe meine<br />
blaue und warme Winterjacke an und dann<br />
marschieren wir leicht schlingernd auf dem<br />
überfrorenen Weg zum Waschhaus. (...) Nach<br />
der Morgentoilette probiere ich zum ersten<br />
Mal mit meinen neuen Laptop die Skypetechnik<br />
aus und bin sichtlich angetan davon, denn<br />
ich kann meinen Partner jenseits des Ozeans<br />
sehen und ihn sprechen hören. (...) Gegen 9.00<br />
Uhr fahren wir zur Marina zurück, denn das<br />
Boot soll ja ins Wasser. Nein, hieß es jetzt. Erst<br />
am Freitag. Also haben wir anfangen, Geogies<br />
Werkzeugchaos an Bord einzudämmen und soweit<br />
es möglich war, eine Entmüllungsaktion<br />
durchzuführen. (...)<br />
Donnerstag, 18.02.2010<br />
Heute sind wir schon „vor lauter Aufregung“,<br />
dass das Schiff ins Wasser kommt, um 06.30<br />
Uhr aufgestanden. Es war zum Glück nicht<br />
mehr ganz so kalt. Rolf nimmt Kontakt zu<br />
seiner Mutter und seinem Geschäft auf, während<br />
ich die warme Dusche und die Wärme im<br />
Waschraum genieße. (...) Um 8.00 Uhr sind die<br />
<strong>Rigg</strong>er schon da und machen sich an die Arbeit<br />
am Mast. Um 10.00 Uhr setzte sich der Travel<br />
Lift natürlich nicht in Bewegung. Nachfragen<br />
im Büro, warum nichts geschehe, werden mit<br />
einem Achselzucken beantwortet. Sie müssten<br />
noch mehr Schnee entfernen, denn sie kämen<br />
so nicht um die Kurven. Freitag könnte es was<br />
werden!!! Enttäuschung auf der ganzen Linie!<br />
Also mussten wir uns eine andere Arbeit suchen.<br />
Wir säuberten das Heck und klebten<br />
„Kiel“ als Heimathafen des Schiffs auf denselbigen.<br />
(...) Am Abend kommt die offizielle<br />
Nachricht: Morgen früh zwischen 08.00 und<br />
08.30 Uhr geht es ins Wasser. Hurra! Es kommt<br />
Bewegung in eine fast unendlich werdende Geschichte.<br />
(...)
Freitag, 19.02.2010<br />
Es gab keine unendliche Geschichte, denn<br />
„Anodyne“wurde tatsächlich gegen 09.00<br />
Uhr von ihrem Standort 38° 57,776 N und 76°<br />
28,634 W bis zum Back Creek verfahren und in<br />
ihr Element gesetzt. Welch eine Erleichterung<br />
für Käpt’n Rolf und Besatzung. Nun begannen<br />
zwei Arbeiter der neu angeheuerten Firma,<br />
die auch schon das Ruder verändert und dann<br />
eingesetzt hatte, die Achterkabinen fertig zu<br />
machen bzw. den Beschlag für das Kutterstag<br />
einzubauen. Als wir nach dem Essen zum Boot<br />
zurückkamen, war der Mast schon wieder gesetzt<br />
und die <strong>Rigg</strong>er fleißig dabei, ihre Arbeiten<br />
zu erledigen. Leider konnte das neue Kutterstag<br />
nur provisorisch angeschlagen werden,<br />
da beim Transport des Mastes der Kranfahrer<br />
irgendwo mit ihm hinterhakte und so verbog,<br />
dass es nicht mehr verwendet werden konnte.<br />
(...) Jetzt sah „Anodyne“ schon wie ein Segelschiff<br />
aus, das nur noch auf eine Ausfahrt wartete.<br />
Einen Probeschlag wollen wir Montag oder<br />
Dienstag nach Baltimore, um eine Cruising Licence<br />
für die USA zu bekommen. Am Samstag<br />
wollen wir schon Mal zu Wall Mart, um Proviant<br />
einzukaufen. Die Einkaufsliste ist schon fertig.<br />
(...)<br />
Sonnabend, 27.02.2010<br />
Der Wind hat nachgelassen, dafür hat es nachts<br />
über noch einmal geschneit und es scheint ein<br />
Sonnentag zu werden. Wir sollen wohl Annapolis<br />
in guter Erinnerung behalten. Das letzte<br />
Mal genießen wir das lieb gewonnene warme<br />
Waschhaus und die heiße Dusche. Auf der Brücke<br />
sind unsere Fußspuren im Schnee zu sehen.<br />
Meldung nach Kiel, dass wir heute starten<br />
werden. Heute gibt es das erste Frühstück an<br />
Bord. Wir schlagen die abgeänderte mittlere<br />
Genua an und setzen die letzten Sicherungssplinte<br />
ein. Eine amerikanische Yacht, die hinter<br />
uns liegt, will auch nach Norfolk und legt<br />
vor uns ab. Es ist 11.00 Uhr als auch wir ablegen.<br />
Warm angezogen sagen wir Annapolis<br />
Tschüs. Strahlender Sonnenschein begleitet<br />
Törn mit Anodyne | fahrtenseGeln<br />
unsere Ausfahrt aus dem vereisten Back Creek<br />
zur Chesapeak Bay. Nach der Ansteuerungstonne<br />
zum Back Creek gehen wir segelnder Weise<br />
auf Südkurs. Die amerikanische Yacht liegt vor<br />
uns in Lee, aber sonst ist kein Schiffsverkehr<br />
auszumachen. Um 18.30 Uhr rollen wir die Genua<br />
ein. In das Groß stecken wir zwei Reffs als<br />
Nachtbesegelung. Die Nacht begann mit vollem<br />
Mondlicht. Später zog eine Bewölkung auf, so<br />
dass die Sicht nicht mehr ganz so gut war. Um<br />
uns herum waren viele blinkende Lichter. Auf<br />
dem Radarschirm ließen sich dann Schiffe ausmachen,<br />
die sich als Schlepp- oder Schubverbände<br />
von beträchtlicher Größe herausstellten,<br />
wenn sie hell beleuchtet an uns vorbeizogen<br />
oder –schoben.<br />
Sonntag, 28.02.2010<br />
Wieder von einer wärmenden Sonne verwöhnt<br />
nähern wir uns Norfolk. Die Tide hat gekentert<br />
und wir motoren gegen sie an. Um 12.00 Uhr<br />
passieren wir die Einfahrt von Norfolk. Eine<br />
riesige amerikanische Flagge an Land begrüßt<br />
oder verabschiedet die ein- und auslaufende<br />
Schiffe. (...) Hier beginnt nun unser nächster<br />
Streckenabschnitt: Der Intracoastal Waterway<br />
Dies ist ein Binnenwasserweg, der sich von<br />
New Jersey im Norden der USA an der Atlantikküste<br />
entlang bis nach Key West in Florida und<br />
von da bis nach Texas erstreckt. Er ist ca. 3000<br />
Meilen oder 4827 km lang. Künstliche Wasserstraßen<br />
(Kanäle) verbinden natürliche Wasserflächen<br />
wie Flüsse oder Flussmündungen.<br />
Auf ihm verkehren kleinere Handelschiffe,<br />
Schlepp- und Schubverbände und viele Segelund<br />
Motorboote. Eine besondere Verkehrsdichte<br />
wird im April und im Oktober registriert,<br />
wenn sich die Segel- und Motorboottouristen,<br />
wie die Zugvögel, die die Amerikaner „snowbirds“<br />
nennen, auf den Weg in wärmere bzw.<br />
gemäßigtere Zonen machen.<br />
(...) Das Fahrwasser ist nach IALA System B von<br />
Norden nach Süden bezeichnet. An Steuerbord<br />
befinden sich Pfähle mit einem roten Dreieck<br />
und an Backbord Pfähle mit einem grünen<br />
33
34 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
Quadrat darauf. Selten findet man beleuchte-<br />
te Tonnen. Bemerkens- und erwähnenswert<br />
sind auch die zahlreichen und unterschiedlichen<br />
Brückentypen, die den ICW queren. Es<br />
gibt feste Brücken(fixed bridges), Hebe – (Lift),<br />
Schwing- (Swing), Klapp- (Bascule) brücken.<br />
In der Regel haben die festen Brücken eine<br />
Durchfahrtshöhe von 65 Fuß, was für „Anodyne“<br />
immer passte, aber trotzdem war es immer<br />
wieder spannend anzusehen, ob wir die Brücke<br />
nicht doch berühren würden.<br />
Vor den anderen Brücken mussten wir über<br />
VHF auf Kanal 09 oder 13 in folgender Reihenfolge<br />
anfragen: Zuerst muss der Name der Brücke<br />
genannt werden, dann<br />
der Name und die Art des Schiffes, es folgt<br />
die Fahrtrichtung: south- oder northbound<br />
und dann die Höflichkeitsformel: We request<br />
an opening“ oder noch höflicher: „May I ask<br />
for an opening.“ Es kann durchaus passieren,<br />
dass der Brückenwärter oder –wärterin nicht<br />
reagiert, wenn der Schiffsführer den Namen<br />
der Brücke nicht nennt. (...) So ganz allmählich<br />
nähern wir uns den Außenbezirken Norfolks.<br />
Die ersten immergrünen Kieferwälder<br />
beginnen. Das Sumpfgras an den Flussseiten<br />
ist noch herbstlich wärmend braun, wenn die<br />
Abendsonne darauf scheint. Wir laufen in die<br />
Great Bridge Lock (Schleuse) ein und werden in<br />
kürzester Zeit wieder ausgeschleust. Die erste<br />
Nacht auf dem Intracoastal Waterway verbringen<br />
wir hinter der Great Bridge ganz allein an<br />
einem Steg an Backbord. (...) Zur Feier des Tages,<br />
es ist nämlich Sonntag, der 28. Februar<br />
2010, gibt es Nudeln mit einer Tomatensauce<br />
und Apfelmus zum Nachtisch.<br />
Unterwegs auf dem ICW<br />
Heute am Montag, den 1. März, schaffen wir 45<br />
Meilen auf dem Northlanding River. Meistens<br />
fahren wir durch eine mäandernde Sumpflandschaft,<br />
die hier swamp heißt. (...)Der Wind ist<br />
teilweise mit uns oder er kommt aus westlichen<br />
Richtungen. Diese Situationen nutzen wir<br />
aus, um segeln zu können. Manchmal kommen<br />
wir, mitten in dieser Sumpflandschaft, an Sommerhäusern<br />
vorbei, die wunderschön luftig<br />
und großzügig, gebaut sind, aber wenn ich mir<br />
die Mückenschwärme im Sommer vorstelle,<br />
dann möchte ich hier nicht urlauben. Die Wasserflächen<br />
und Inseln, die sich hier vor und<br />
neben uns ausbreiten, erinnern sehr an die<br />
dänische Inselwelt. Diese Flusswelten haben<br />
Dimensionen, wie wir sie uns als Mitteleuropäer<br />
kaum vorstellen können. Jetzt laufen wir<br />
in den Coinjock Bay ein und fahren durch den<br />
North Carolina Cut (Kanal) in den North River.<br />
Da die Sonne schon sehr tief steht und wir einen<br />
Ankerplatz suchen müssen, bedienen wir<br />
uns Skipper Bob’s Empfehlungen und suchen<br />
einen Ankerplatz im Broad Creek. Wir biegen<br />
fast nach Westen ab und laufen sehr langsam<br />
auf einen wirklich einsamen Ankerplatz vor<br />
einer seltsam dunkelsilbrigen Waldkulisse zu.<br />
Der Anker fällt. Motor aus. Absolute Ruhe! (...)<br />
Dienstag,02.03.2010<br />
Heute müssen wir einige Meilen mehr schaffen,<br />
deswegen stehen wir schon um 06.30 Uhr<br />
auf. (...) Frühstück, Anker auf und weiter geht<br />
es, nachdem wir uns wieder warm verpackt<br />
haben. Wir haben inzwischen die Staatsgrenze<br />
zu North Carolina überquert, befinden uns<br />
aber noch nördlich des 36. Breitengrades. Der<br />
Perkinsmotor schnurrt vor sich hin. Unser Weg<br />
führt uns aus dem North River heraus. Wir<br />
queren den Albemarle Sound und laufen in<br />
den Alligator River ein. Der Albemarle Sound<br />
ist hier ca. 17 Meilen breit, weit und breit ist<br />
nur Wasser zu sehen. Der Alligator River sieht<br />
in seinen Umrissen auf der Karte wie eines<br />
dieser gefährlichen Tiere aus. Auf jeden Fall<br />
laufen wir, ..., um 13.15 Uhr in den Alligator-<br />
Pungo Canal ein, der mehr als 20 Meilen lang<br />
ist. Die Ufer sind unbefestigt. Stubben und<br />
umgefallene Bäume, die kreuz und quer im<br />
Wasser liegen, ermahnen uns auf der Hut zu<br />
sein. Jetzt beginnt es zu regnen. Der Wetterbericht<br />
hat recht behalten und es wir zunehmend<br />
nasskalt. Rolf hat seinen Autopiloten installiert
und fährt sein Schiff per Fernbedienung vom<br />
Brückendeck unter der Sprayhood. Der Regen<br />
wird heftiger und ergiebiger. Anhalten können<br />
wir hier nicht. Wir müssen unbedingt noch einige<br />
Meilen schaffen, um einen guten und geschützten<br />
Platz für die Nacht zu bekommen.<br />
Plötzlich haben wir G<strong>rund</strong>berührung, obwohl<br />
wir in der Mitte des Kanals fahren. Autopilot<br />
aus, Rückwärtsgang eingelegt und langsam<br />
kommen wir von dem Unterwasserhindernis<br />
frei. Wahrscheinlich ein Stubben, wie Rolf<br />
meint. Mit frischem Wind aus Nordost verlassen<br />
wir den Kanal und befinden uns nun im<br />
Pungo River. Er ist wieder so breit, dass wir<br />
kein Ufer sehen können. Inzwischen hat sich<br />
eine ordentliche Welle aufgebaut, die aber mit<br />
uns läuft und uns tüchtig vorwärts schiebt. Da<br />
der Wind kräftig zulegt und auch der Regen<br />
nicht nachlässt, müssen wir eine Entscheidung<br />
treffen, wo wir die Nacht auf diesem Gewässer<br />
verbringen wollen: eine Marina, die ganz in der<br />
Nähe liegt oder einen Ankerplatz. Die zunehmende<br />
Dämmerung führt zu der Entscheidung,<br />
Dowry Marina anzulaufen, die eine beleuchtete<br />
Zufahrt hat. Das Anlegemanöver gestaltet sich<br />
zunächst etwas schwierig, weil wir an der Leeseite<br />
der Brücke festmachen wollen. Der Wind<br />
drückt uns ordentlich von der Brücke weg, so<br />
dass die Übergabe der Leinen gegen den Wind<br />
sich als schwierig gestaltet. Inzwischen sind<br />
6 Leute auf der Brücke, die uns helfen, das<br />
Schiff an der Brücke festzumachen. Es ist jetzt<br />
17.00 Uhr. Das Schiff schaukelt ordentlich und<br />
die Wellen klatschen heftig gegen den Rumpf,<br />
wenn wieder eine Regenbö angerauscht<br />
kommt. Wir sind ordentlich nass geworden,<br />
aber die umgehend in Gang gesetzte Heizung<br />
soll uns etwas warm machen und unser Ölzeug<br />
trocknen lassen. Aber ausgerechnet jetzt<br />
will sie nicht so, wie Rolf und ich es möchten.<br />
Wahrscheinlich funktioniert die neu eingebaute<br />
Dieselpumpe nicht. Schnell stellt Rolf fest,<br />
dass sie Luft zieht. Dicke Dieselqualmwolken<br />
ziehen derweil durch das Schiff und hinterlassen<br />
überall Dieselruß. Rolf ist sauer. Geor-<br />
Törn mit Anodyne | fahrtenseGeln<br />
gie und Capt. Bruce lassen grüßen. Hätte er<br />
es nur selbst gemacht, dann er hätte sich viel<br />
Ärger und Geld gespart. Aber die Nacht über<br />
werden wir keine Heizung haben und bis wir<br />
in die Kojen kriechen, wird es auch nicht sehr<br />
angenehm werden. Wir gehen erst einmal zum<br />
Marinabüro, um zu bezahlen. Und auf einmal<br />
geschieht etwas ganz Erfreuliches, denn wir<br />
werden spontan von den Marinaleuten zum<br />
Abendbrotessen: Spareribs mit Bohnen und<br />
Krautsalat sowie entsprechenden geistigen Getränken<br />
eingeladen. Mit 3 Ehepaaren und noch<br />
einem Single verbringen wir einen sehr netten<br />
Abend und staunen, wie unkompliziert sich<br />
diese Menschen uns gegenüber verhalten.<br />
Mittwoch, 03.032010<br />
(...) Aber auch in Kiel hat sich die Wettersituation<br />
in den letzten Tagen nicht wesentlich<br />
verändert. Rolf macht sich nun über die Dieselpumpe<br />
her. Über Nacht hatte er eine gute<br />
Idee entwickelt, um zu überprüfen, ob die<br />
Pumpe weiterhin Luft zieht. Er steckt den Ansaugschlauch<br />
in den vollen Reservekanister<br />
und siehe da, die Heizung funktioniert wieder.<br />
Aber das eigentliche Problem, warum die Pumpe<br />
nicht genügend Diesel aus dem Haupttank<br />
bekommt, ist noch nicht gelöst. Nach einigen<br />
Überlegungen kommt Rolf zu dem Schluss,<br />
dass der Anschluss des Ansaugrohres am Überflussrohr<br />
des Dieseltanks die Ursache für das<br />
aufgetretene Problem ist. Wenn nämlich der<br />
Diesel unter das Niveau des Überlaufs fällt,<br />
kann nur Luft angesaugt werden. Vorläufige<br />
Lösung des Problems: Wir müssen schleunigst<br />
auftanken! (...) Voll getankt legen wir um 12.00<br />
Uhr bei moderatem Wind ab und motoren auf<br />
dem Pungo River weiter gen Süden bis wir den<br />
Pamlico River erreichen. Wieder dehnt sich<br />
eine scheinbar uferlose Wasserfläche vor uns<br />
aus. Aber wir finden den Goose Creek und<br />
unseren Ankerplatz im geschützten Eastham<br />
Creek außerhalb des Fahrwassers. Um 18.00<br />
Uhr fällt der Anker.<br />
Trotz gefülltem Dieseltank hat unser Heizofen<br />
35
36 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
unterwegs wieder Schwierigkeiten gemacht<br />
und Rolf tut nichts lieberes, als eine weitere<br />
Bastelstunde einzulegen. Nach einem längeren<br />
Säuberungsprozess läuft sie jetzt wieder einwandfrei<br />
und wärmt den Salon schnell wieder<br />
auf. (...)<br />
Donnerstag, 04.03.2010<br />
Es ist schon zwanzig vor sieben. Strahlender<br />
Sonnenschein, das Frühstück beginnt mit einer<br />
leckeren Pampelmuse. Um 07.50 Uhr legen wir<br />
ab und laufen zurück in den Goose Creek und<br />
dann wieder nach Süden in den Goose Creek<br />
Canal, der in den Bay River mündet. Wir folgen<br />
seinem Lauf und biegen dann in den Neuse<br />
River ein und folgen ihm in südwestlicher<br />
Richtung bis wir die Höhe von der kleinen<br />
Hafenstadt Oriental erreicht haben. Wir laufen<br />
ihn an, denn wir müssen uns unbedingt Sonnenschutzcreme<br />
kaufen, denn unsere Gesichter<br />
haben doch mehr abbekommen, als wir<br />
zunächst dachten. Und außerdem müssen wir<br />
unbedingt Wasser fassen. Beides bekommen<br />
wir problemlos. Das eine müssen wir bezahlen,<br />
während das kühle Nass kostenlos getankt<br />
werden kann. (...) Wir laufen wieder aus und<br />
fahren den Neuse River aufwärts mit Kurs 214°.<br />
Nachdem wir die Einfahrt in den Adam’s Creek<br />
erreicht haben, heißt der neue Kurs 130°. Um<br />
die Mittagszeit erreichen wir dann den Adam’s<br />
Creek Canal, der uns endgültig der Atlantikküste<br />
bei Beaufort näher kommen lässt. Es<br />
gibt eine asiatische Nudelsuppe, fertig in 3<br />
Minuten. Zum Nachtisch wird ein Schokoriegel<br />
und eine Tasse Tee serviert. Der Kanal ist etwas<br />
eintönig, was mir Gelegenheit gibt, meine<br />
Beobachtungen der Wasservögel auf dem ICW<br />
aufzuschreiben. (...) Der Adam’s Creek Canal<br />
geht langsam wieder in eine flussähnliche<br />
Landschaft über. Er wird zunehmend breiter,<br />
die Ufer treten zurück und großflächige Salzwieseninseln,<br />
von mäanderartigen Wasserwegen<br />
durchsetzt, bestimmen die Landschaft<br />
bevor wir Beaufort erreichen. (...)<br />
Nun ist der Atlantik nicht mehr weit. Wir ha-<br />
ben die Tide mit uns. Ganz in der Ferne sehen<br />
wir die sich an den Ufern der Flussmündung<br />
brechenden Atlantikwellen. In der Flussmündung<br />
entdecken wir die ersten Delphine, die<br />
das Boot pärchenweise <strong>ums</strong>chwimmen. Noch<br />
eine Brücke. An Backbord liegt Beaufort und<br />
an Steuerbord voraus liegt Fort Macon und<br />
der Beaufort Inlet Channel. Der Atlantik empfängt<br />
uns mit einem frischen Wind aus West<br />
und höheren türkisfarbenen Wellen mit weißen<br />
Schaumkronen verziert, ziehen sie an uns<br />
vorbei. Wir setzen Segel, das Schiff macht gute<br />
Fahrt und Rolf stellt die „unbezahlbare“ Selbststeueranlage<br />
ein. Jetzt haben wir/ich Zeit und<br />
die Hände frei, andere Dinge zu tun als zu<br />
steuern. (...) Es ist inzwischen 20.00 Uhr. Draußen<br />
ist es natürlich Nacht, aber ein inzwischen<br />
abnehmender Mond lässt die Nacht doch noch<br />
fast zum Tage werden. Ein großartiger Sternenhimmel<br />
mit dem Großen Wagen und dem<br />
Polarstern im Norden sind einem sehr vertraut<br />
andere weniger. Hier muss eine Bildungslücke<br />
unbedingt geschlossen und die Bordbibliothek<br />
ergänzt werden. Bevor wir mit den Nachtwachen<br />
beginnen, stecken wir zwei Reffs in das<br />
Groß und verkleinern die Genua. Wir schaukeln<br />
ordentlich in den Atlantikwellen und laufen<br />
trotz verkleinerter Segel immer noch 7 Knoten.<br />
Wir werden eine jeweils eine Zweistundenwache<br />
gehen, wobei Rolf anfangen will und ich<br />
mich erst einmal hinhauen kann. Zwei Stunden<br />
später bin ich dran. Der Mond erhellt die Szenerie,<br />
der Wind hat zugelegt und die Wellen<br />
rauschen gewaltig an den Bordwänden entlang.<br />
Auf einmal fängt die Genua an zu schlagen,<br />
das Boot ist aus dem Kurs. Ein hellwacher Rolf<br />
kommt an Deck und korrigiert die Selbststeueranlage,<br />
die für mich noch ein Buch mit sieben<br />
Siegeln ist. „Anodyne“ nimmt wieder Fahrt<br />
auf. Rolf will weiter draußen bleiben, so dass<br />
ich mich noch einmal schlafen legen kann.<br />
Auf dem Atlantik<br />
Freitag, 05.03.2010<br />
Längst ist es Freitag geworden. Der Kurs ist
auf Charlestonville abge-<br />
setzt. Wir haben die ersten<br />
81 Meilen von Beaufort nach<br />
Süden ohne größere Probleme<br />
geschafft. (...) Um 11.00<br />
Uhr verabschiedet sich Rolf<br />
in die Koje und ich sitze nach<br />
Abwasch und Abtrocknen<br />
tief und windgeschützt im<br />
Cockpit und schreibe diesen<br />
Eintrag in das Tagebuch. (...)<br />
Inzwischen haben wir ausgerefft<br />
und fahren unter voller<br />
Beseglung Charlestonville<br />
entgegen. So lange das Wetter<br />
hält, wollen wir möglichst<br />
viele Meilen nach Süden machen. Vielleicht<br />
gelingt es uns am Sonnabend zu mindestens<br />
auf der Höhe von Florida zu sein, um dann,<br />
wenn das Wetter sich ändern sollte, wieder<br />
auf den ICW weiter nach Süden zu kommen.<br />
Um 13.30 Uhr kommt Rolf etwas ausgeschlafener<br />
an Deck. Der Wind und auch der Seegang<br />
haben erheblich nachgelassen. Rolf blickt auf<br />
sein Lieblingsspielzeug, die Selbststeueranlage<br />
Aries. Beide Einstellleinen sind ungewöhnlich<br />
straff. Verwundert sieht er dann, dass<br />
sich die beiden Längsverstrebungen aus ihren<br />
Einsteckhülsen herausgelöst haben und die<br />
ganze Anlage instabil geworden ist. Obwohl<br />
Mittagessen auf dem Tagesplan stand, haben<br />
wir lieber „Rolfs Bastelstunde“ durchgezogen<br />
und alle Schrauben und Muttern an der Anlage<br />
fest- und angezogen. Inzwischen hatte der<br />
Wind so nachgelassen, dass wir den Motor starten<br />
mussten und die Segel wegnahmen. Der<br />
Wind sollte eigentlich laut Marinefunk, den<br />
man die ganze Atlantikküste entlang abhören<br />
kann, aus Norden mit 10 bis 15 Knoten wehen,<br />
aber der Wind, der sich lokal eingestellt hatte,<br />
kam direkt aus Süden. Laufend hören wir dem<br />
Marinefunk ab. Er besteht auf Nord bis Nordwest.<br />
Mal sehen, was daraus wird! Zunächst<br />
motoren wir, dann kann wieder etwas gesegelt<br />
werden und der Marinefunk behält doch recht.<br />
Törn mit Anodyne | fahrtenseGeln<br />
Mit Sonnenuntergang dreht der Wind auf die<br />
angesagten Windrichtungen und die Wellenhöhe<br />
nimmt sofort zu. Wir stecken für die Nacht<br />
zwei Reffs in das Groß und laufen mit voller<br />
mittel großer Genua knapp 8 Knoten. Rolf setzt<br />
den Kurs auf Savannah ab. Es sind wieder kapp<br />
80 Seemeilen. Das Schiff läuft ruhig. Heute gibt<br />
es zum Abendbrot ein asiatisches Fertiggericht<br />
und zum Nachtisch einen Becher Apfelmus.<br />
Die Nacht ist ruhig, wenig Seegang und halber<br />
Wind.<br />
Sonnabend, 06.03.2010<br />
Um 0.30 Uhr geht der abnehmende Mond auf.<br />
Der Sternenhimmel ist weiterhin atemberaubend<br />
schön und veranlasst den Beobachter<br />
zu Gedanken über Zeit, Raum und Menschen.<br />
Alle drei Stunden machen wir Wachwechsel.<br />
Vor Savannah gibt es ein wenig Schiffsverkehr.<br />
Um 08.00 Uhr haben wir uns zum Frühstück<br />
verabredet. Dann folgt eine heiße Dusche für<br />
jeden, was ich sehr genieße, denn nun können<br />
wir endlich einmal die schon stinkenden<br />
Klamotten wechseln. Schon immer hat Rolf<br />
mir von seinen Angelerfolgen erzählt und von<br />
den saftigen Makrelen- oder Thunfischsteaks<br />
vorgeschwärmt, die unseren Speisezettel mit<br />
Fischgerichten anreichern könnte. Der Vorbesitzer<br />
hatte sein ganzes Angelzeug zum Glück<br />
37
38 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
an Bord gelassen, so dass Rolf jetzt sofort<br />
loslegte. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt.<br />
Die Schleppangel ist jetzt schon 4 Stunden im<br />
Wasser, aber ein Biss ist bis jetzt noch nicht<br />
zu verzeichnen. Zwischendurch baumen wir<br />
die Genua einmal aus, um die Technik, den<br />
Baum über einen Rutscher am Mast hochzuziehen<br />
und ihn am Schothorn der Genua anzuschlagen,<br />
auszuprobieren. Vielleicht können<br />
wir in den nächsten Tagen, wenn das Wetter<br />
es zulässt, auch einmal den Spinnaker ausprobieren.<br />
Ein Suppenlunch, Lesen, Motoren<br />
und Kurskontrolle sind unsere derzeitigen<br />
Beschäftigungen. Es liegen jetzt die nächsten<br />
169 Meilen vor uns. Zunächst an Jacksonville<br />
vorbei nach Cape Canaveral, wo wir wieder in<br />
den ICW einsteigen könnten, wenn das Wetter<br />
schlechter würde. Der Wind ist zwar noch kalt,<br />
aber dafür scheint wieder die Sonne aus einem<br />
azurblauen Himmel. Plötzlich spielt der Wind<br />
nicht mehr mit, die Segel fangen bei der Dümpelei<br />
an zu schlagen und die Fallen klappern<br />
am Mast. Wir holen die Genua ein und nun<br />
muss der Motor für eine sehr lange Zeit ran,<br />
um uns weiter nach Süden zu schieben.<br />
Sonntag, 07.03.2010<br />
Der Mond geht pünktlich um 0.20 Uhr auf. Er<br />
ist nicht mehr ganz so hell wie in den beiden<br />
ersten Nächten, denn die sichtbare Mondscheibe<br />
ist schon wieder schmaler geworden, denn<br />
es geht auf Neumond zu. (...) Um 06.00 Uhr<br />
kurz vor Sonnenaufgang kommt Segelwind aus<br />
NW auf und schon laufen wir auch fast 6 Knoten<br />
schnell durchs Wasser. Wir laufen auf die<br />
Küste zu. Sie sieht aus, als ob man hunderte<br />
von Marina Wendtorfs nebeneinander aufgereiht<br />
hätte oder noch drastischer ausgedrückt:<br />
Es ist, als ob wir an einer Mauer entlang segelten.<br />
Davor aber helle breite Sandstrände mit<br />
sich brechenden Atlantikwellen, die die graue<br />
starre Betonatmosphäre wieder etwas lebendig<br />
machen. Kurz vor Dayton Beach müssen wir<br />
halsen. Die Genua wird aufgerollt, die Halse<br />
wird gefahren, aber beim Entrollen der Genua<br />
liegt sie auf einmal im Bach. Wahrscheinlich<br />
hat sich der Klappschäkel am Genuafall geöffnet.<br />
Schnell holen wir die von Wasser triefende<br />
Genua an Bord und schlagen sie am Spinnakerfall<br />
an. Wir nehmen wieder Fahrt auf. Der Kurs<br />
beträgt 150°. Cape Canaveral ist das nächste<br />
Ziel. Es sind ca. 57 Seemeilen zu segeln. (...)<br />
Die Nacht ist wie bisher ruhig. Eine Nordostbrise<br />
schiebt uns bei mäßigem Atlantikschwell<br />
auf das „Raketen – Cap“ zu Um 23.00 Uhr übernimmt<br />
Rolf die Wache. Da der Wind nachgelassen<br />
hat, lässt er den Jockel an.<br />
Montag,08.03.2010<br />
Gegen 02.00 Uhr morgens liegt Cape Canaveral<br />
an Steuerbord querab. Leider sind keine<br />
Raketen zu sehen, denn es ist Nacht. Aber es<br />
ist mit Sicherheit ein denkwür- diger Ort, wenn<br />
man bedenkt, dass hier ein besonderes Kapitel<br />
der Erforschung des Weltraumes geschrieben<br />
wurde. (...) Um 04.00 Uhr übernehme ich die<br />
Wache und werde vorher mit Crunchies und<br />
einem heißen Tee versorgt. Rolf verholt sich in<br />
die Koje, der Motor schnurrt vor sich hin und<br />
wir laufen ca. 6 Knoten. Draußen ist es etwas<br />
diesig geworden. Vor uns liegen zwei große<br />
Frachter vor Anker, während uns von Backbord<br />
kommend ein hell beleuchteter Passagierdampfer/Kreuzfahrer<br />
im Abstand von 2 Seemeilen<br />
in Richtung Cape Canaveral passiert.<br />
Dann ist wieder Ruhe. Um 06.00 Uhr macht<br />
sich im Osten die Sonne mit einem herrlichen<br />
Farbenspiel zwischen den Wolken bemerkbar.<br />
Eigentlich wollte ich diesen Sonnenaufgang fotografieren,<br />
aber die Sonne wurde am Horizont<br />
von einer sehr großen Nachtwolke für lange<br />
Zeit abgedeckt. Es ist jetzt 08.00 Uhr. Aufgebackene<br />
Brötchen geben diesem Frühstück einen<br />
besonderen Akzent. Dann folgt für jeden<br />
eine angenehme und entspannende Dusche.<br />
Jetzt um 11.00 Uhr segeln wir mit achterlichem<br />
Wind ganz in der Nähe der Küste an ihren<br />
endlosen Stränden und Betonwohnblöcken<br />
entlang. Wir wollen durch das Fort Pierce Inlet<br />
wieder in den Intracoastal Waterway einlaufen,
um dann nach Vero Beach zu gelangen, wo<br />
Rolf seine Guten amerikanischen Freunde Ingrid<br />
und Vern besuchen will. Die Sonne hat an<br />
Intensität zugelegt. Ein türkisfarbener Atlantik<br />
und die hellen Strände lassen einen den Sommer<br />
erahnen. Um 14.00 Uhr ist es soweit. Wir<br />
laufen unter Motor an einer langen Steinmole<br />
entlang. Überall sind Angler mit ihren Booten<br />
unterwegs. An den Stränden aalen sich die<br />
Menschen in der Sonne. Jetzt laufen wir noch<br />
einmal zwei Stunden wieder nach Norden, um<br />
dann gegen 16.00 Uhr in der Vero Beach City<br />
Marina an einer Tonne fest zu machen. Ein<br />
Festmacherbier oder Schnaps können wir uns<br />
nicht genehmigen, da diese Getränke nicht an<br />
Bord sind. Dafür gibt es dann abends bei Ingrid<br />
und Vern einen guten roten Willkommenstropfen<br />
und ein leckeres warmes Abendbrot. Um<br />
22.00 Uhr verabschie-den wir uns von unseren<br />
sehr netten Gastgebern und fahren mit unserem<br />
Zodiacdingi vom Dingidock zu unserem<br />
Boot. An unserer Mooring ist es ganz ruhig. Neben<br />
uns eine Mangroveninsel und gegenüber<br />
die hell beleuchtete Marina. Heute können wir<br />
nach 5 Tagen auf See ganz ruhig schlafen. (...)<br />
Sonntag, 14.03.2010<br />
Endlich wieder strahlender Sonnenschein.<br />
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem<br />
Telefonkontakt nach Kiel erfahren wir,<br />
dass Jans Flugzeug wegen eines technischen<br />
Schadens nicht starten kann und er erst einen<br />
Tag später kommen kann. Den Vormittag verbringen<br />
wir in der Open Air Kunstausstellung<br />
„Under the Oaks“. Holz-, Glas-, Metall- und Malarbeiten<br />
sind ausgestellt und warten auf ihre<br />
Käufer. (...) Um 15.00 Uhr fahren wir los nach<br />
Miami, um wenigstens Andreas aufzupicken<br />
und ihn an Bord bringen zu können. (...) Nachdem<br />
wir Andreas, unseren neuen Mitsegler,<br />
ganz zufällig auf dem Weg zum Treffpunkt im<br />
Miamier Flughafen getroffen hatten, konnten<br />
wir gleich wieder zum Parkhaus und den abgestellten<br />
Auto laufen und zurück in das ländlich<br />
und grün gebliebene Vero Beach fahren. (...)<br />
Törn mit Anodyne | fahrtenseGeln<br />
Montag, 15.03.2010<br />
(...) In Kiel ist alles in Ordnung und ich habe<br />
heute mal wieder Waschtag. Die anderen beiden<br />
sind nach West Palm Beach gefahren, um<br />
Jan abzuholen, der dort gegen 12.40 Uhr eintreffen<br />
soll. (...) Nachdem mir auch der letzte<br />
Trockner meine Wäsche zum Zusammenlegen<br />
überlassen hat, fahre ich meine Siebensachen<br />
zurück zum Boot und verstaue alles in meiner<br />
Achterkabine. Dann fahre ich das Dingi wieder<br />
zum Dingidock, um auf die Rückkehrer aus<br />
West Palm Beach zu warten, die aber gerade in<br />
diesem Augenblick vor dem Dock ankommen.<br />
Große Begrüßung, Übersetzen zur „Anodyne“<br />
und ich erhalte endlich meine Filmkamera, mit<br />
der ich auch Unterwasseraufnahmen machen<br />
kann. Später am Nachmittag werden die neuen<br />
Besatzungsmitglieder Ingrid vorgestellt, die<br />
mit uns dann zum besagten Sams fährt, wo wir<br />
jetzt zwei Stunden lang einkaufen und mit drei<br />
großen Einkaufswagen wieder herauskommen<br />
werden. Später werden wir ihren Inhalt in drei<br />
Fuhren auf das Schiff bringen. Chaos auf dem<br />
Schiff! Jetzt werden alle Stauräume gebraucht<br />
und damit wir die Übersicht behalten, wo etwas<br />
zu finden ist, fertigen wir eine Zeichnung<br />
an, damit wir in Zukunft zielgerecht unsere Lebensmittel<br />
wiederfinden können. (...)<br />
Mittwoch, 17.03.2010<br />
(...) Zurück auf dem Schiff zogen wir Rolf<br />
zum Klarieren der Fallen und zur Installation<br />
der Radioantenne noch einmal 16m über uns<br />
in den Mast. Dann ging es noch einmal zur<br />
Tankstelle der Marina. Wir übernahmen Diesel,<br />
Benzin für den Außenborder und Wasser.<br />
Außerdem ließen wir den achtern gelegenen<br />
Schmutzwassertank richtig auspumpen.<br />
Inzwischen war es 14.00 Uhr geworden. Wir<br />
nahmen Ab-schied von Vero Beach und liefen<br />
wieder in das Fahrwasser des Indian Rivers ein.<br />
Wir wollten es noch bis Fort Pierce schaffen<br />
und dort am Anker übernachten, ehe es wieder<br />
auf dem Atlantik in Richtung Ft. Lauderdale<br />
ging. Gegen 17.00 Uhr finden wir eine kleine<br />
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40 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
gut geschützte Bucht, an deren Ufer großzügig<br />
gebaute Villen, Stege und Motorboote liegen.<br />
Mitten in der Bucht fällt der Anker. (...)<br />
Donnerstag 18.03.2010<br />
Um 07.15 Uhr wache ich auf, mache mich fertig,<br />
um das Frühstück vorzubereiten. Alle anderen<br />
schlafen noch. Doch so ganz all mählich<br />
kommt leben ins Schiff. Wir können draußen<br />
im Cockpit frühstücken. (...) Bei der Ausfahrt<br />
aus dem Inlet sehen wir die Atlantikwellen<br />
sich frühzeitig brechend und weiß aufschäumend<br />
auf den Strand zurollen. Erstaunlich<br />
viele Wellensurfer sind mit ihren Brettern im<br />
Wasser und warten auf die geeignete Welle, um<br />
an Land zu surfen. Wir setzen das Groß und die<br />
Genua und schon laufen wir wieder 8 Knoten<br />
und düsen gen Süden. Der Wind kommt aus<br />
West mit 4 – 5 Beaufort und schiebt uns flott<br />
vorwärts. Ein paar weiße Wolken und viel Sonnenschein<br />
begleitet uns, doch „Floridawärme“<br />
ist auf dem Wasser kaum zu spüren. Es ist eher<br />
chilly! Ein heißer Tee und Cracker mit Philadelphia<br />
Käse sorgen für das allgemeine Wohlbefinden.<br />
Die Küste ist weiterhin mit Betonklötzen<br />
gepflastert, was nach Rolfs Aussagen noch<br />
zunehmen soll. Die Farbe des Atlantiks changiert<br />
zwischen türkis und dunkelblau. Ab und<br />
zu frischt der W – SW auf und dann lässt sich<br />
‘Anodyne’ gerne auf eine heranrollende Welle<br />
setzen, um dann in rauschender Fahrt die Welle<br />
hinunter zu fahren. Je näher wir dem Inlet<br />
von Lake Worth kommen, desto mehr nimmt<br />
die sich brechende Brandung zu und die aufbrechenden<br />
Schaumkronen der Wellen werden<br />
vom Wind hoch- und weggefegt. Kurz nach<br />
16.00 Uhr laufen wir unter Motor ins Inlet ein.<br />
Vor uns liegt Peanut Island, die wir umfahren<br />
müssen. Vorher passieren wir an Steuerbord<br />
einen Nachbau eines dreimastigen Großseglers<br />
aus dem 18. Jahrhundert mit <strong>rund</strong>em Bug und<br />
kantigen Achterkastell. Die ‘Bounty’, so heißt<br />
das Schiff, ist der Kontrast zum modernen<br />
„Florida-Amerika“. (...)<br />
Neben dem anderen. Hinter der Küste Wohn-<br />
häuser und Appartementhäuser mit eigenen<br />
Bootsstegen, Segelbooten und kleineren sowie<br />
größeren Motoryachten. Mit europäischen Augen<br />
betrachtet, herrscht hier ein Luxus, den<br />
wir uns kaum vorstellen können. In den USA ist<br />
es wohl doch noch möglich, trotz einer großen<br />
Wirtschaftskrise, Geld zu verdienen und dies<br />
wieder zu investieren. Um 17.30 Uhr fällt der<br />
Anker in ein kostenloses Ankerfeld. Wir klaren<br />
auf und machen das Dingi für morgen fertig,<br />
weil wir beim Zoll ausklarieren müssen. Zum<br />
Mindestens glaubten wir, dass das nötig sei,<br />
bevor wir über den Golfstrom nach den Bahamas<br />
kreuzten. Heute gibt es Bratkartoffeln und<br />
Andreas ist der Koch. Der typische Bratkartoffelduft<br />
durchzieht den Salon. Ich werde richtig<br />
hungrig.<br />
Freitag, 19.03.2010<br />
Am nächsten Tag gehen Rolf, Jan und Andreas<br />
an Land. Sie wollen den gesammelten Müll<br />
los werden und zum Zoll. Den Müll werden sie<br />
los und beim Zoll bekommen sie die lapidare<br />
Antwort, dass beim Verlassen der USA, um z.B.<br />
nach den Bahamas zu segeln, keine Abmeldung<br />
stattfinden muss. Um diese Erkenntnis<br />
reicher kommen sie wieder an Bord und wir<br />
treffen alle Vorbereitungen, um noch weiter<br />
nach Süden zu segeln, denn Rolf möchte einen<br />
günstigen Vorhaltewinkel bekommen und den<br />
3 Knoten stark nach Norden laufenden Golfstrom<br />
ausnutzen, um das Einlaufen in den New<br />
Providence Channel zu erleichtern. Es gibt<br />
zwei Möglichkeiten nach Süden zu fahren. Entweder<br />
wir nehmen die Atlantikroute oder den<br />
Intracoastal Waterway. Bei dem schönen Wetter<br />
und dem günstigen Westwind entscheiden<br />
wir uns, auf dem Atlantik nach Fort Lauderdale<br />
zu segeln. Wir setzen alle Segel und zunächst<br />
machen wir auch flotte Fahrt, aber dann wird<br />
es so flau, dass wir den Jockel starten und mit<br />
dem Groß als Stützsegel die mit „Betonklötzen“<br />
gepflasterte Küste entlangfahren. (...)<br />
Text und Bild: Henning Schwarz
42<br />
fahrtenseGeln | Pfingsttour<br />
PfInGsttreffen In marstal 2010<br />
Wie in jedem Jahr sollte uns die Pfingsttour<br />
auch dieses Jahr nach Marstal führen. Sebastian<br />
und ich waren dieses Jahr Mitglied der<br />
| g Warten auf den Grill (von links Angelika und Bente<br />
Ewen, Felix Przybyl).<br />
Geronimo Crew, die sich neben uns aus Martin<br />
und Phillip zusammensetzte. Nachdem wir die<br />
pfingsttypischen Einkäufe, wie Kartoffelsalat,<br />
Kohle und Grillfleisch verstaut hatten, ging<br />
es für uns am Freitagabend schon Richtung<br />
Damp. Von Bülk aus konnten wir Damp anliegen<br />
und hatten eine schöne Nachtfahrt bei guter<br />
Geschwindigkeit.<br />
Am frühen Morgen war Aufbruchstimmung auf<br />
Geronimo, schließlich wollten wir früh anlegen,<br />
um uns die besten Grillplätze in Marstal<br />
| g Auch die kleinsten waren mit von der Partie und<br />
hatten Spaß.<br />
zu sichern. Leider ließ uns der Wind unterwegs<br />
im Stich und die besten Plätze waren an diesem<br />
sonnigen Abend schon belegt, glücklicherweise<br />
von den <strong>Baltic</strong>ern.<br />
Denn vor uns hatten bereits die Crews der Festina<br />
Lente, Con fortuna, Spare Ribs II, Jantje<br />
und die neue Nordship 35 von Thomas und<br />
Michaela Marstal erreicht und für alle ankommenden<br />
<strong>Baltic</strong>er die große Tafel reserviert.<br />
Nach uns erreichten noch Yann und Gesche<br />
auf ihrem H-Boot „Vingilot“ und Ulf auf der<br />
„Frederick“ mit seiner 10-köpfigen Crew den<br />
Hafen.<br />
Kurze Zeit später waren die Grills entfacht und<br />
ein leckeres Essen in geselliger Runde begann.<br />
| g Auf dem Steg schmeckt das Bier doch am besten.<br />
Später ließen wir den Abend bei Bier und Wein<br />
ausklingen. Dabei waren die Temperaturen<br />
noch frühlingshaft frisch und animierten einige<br />
zum Versuch eine Rotweinflasche auf dem<br />
langsam auskühlenden Grill in Glühwein zu<br />
verwandeln. Es blieb bei dem Versuch…<br />
Der Wind frischte über Nacht wieder auf und<br />
kam am Morgen mit 4-5 Windstärken aus westlicher<br />
Richtung. Da nur der direkte Weg nach<br />
Kiel entspanntes Segeln bedeutet hätte, entschieden<br />
sich die meisten <strong>Baltic</strong>er am Pfingstsonntag<br />
für einen Hafentag. Dieser wurde mit<br />
einem Spaziergang durch Ort und Hafen inklu
| g Neben Waffeln und Eis durften Poelser natürlich<br />
nicht fehlen.<br />
sive Softeis- und Pølseressen gestaltet.<br />
Doch diesen Programm galt nicht für alle: Die<br />
„Frederick“ lief am morgen aus, um Ærø zu<br />
um<strong>rund</strong>en und in ??? die angeblich weltbeste<br />
Pfingsttour | fahrtenseGeln<br />
Torte zu essen und einen Kaffee zu trinken.<br />
Am Abend waren wieder alle <strong>Baltic</strong>er in Marstal<br />
versammelt und konnten auf ihre immer<br />
noch reichhaltigen Grillvorräte zurückgreifen.<br />
So wurde auch der zweite Abend ein richtiges<br />
Pfingsttreffen in Marstal.<br />
Am Pfingstmontag ging es dann zurück nach<br />
Kiel. Am Anfang kamen wir gut voran, doch im<br />
Laufe des Tages ließ der Wind beständig nach.<br />
Während die einen schon den Motor anwarfen,<br />
wurde auf anderen Booten noch der letzte<br />
Windstrich ausgenutzt. Schließlich ereichten<br />
aber alle wieder ihre Liegeplätze im Heimathafen.<br />
Text: Marija Mladenovic und<br />
Sebastian Carstensen<br />
Foto: Gesche Busch<br />
43
44<br />
fahrtenseGeln | Törnbericht “Frisches Haff”<br />
reIse In dIe deUtsche BUcht<br />
2010, in diesem Sommer möchten wir – Jens zeiten für langsam fahrende Schiffe legt die<br />
und Karin vom „Frischen Haff“ – ein anderes Tide fest, auf längeren Strecken geht es nur<br />
Seegebiet befahren, das wir zwar schon vor mit Strom. Ja sogar das Wetter – die Wetterän-<br />
langer Zeit mit unserem Schiff und Kinderderung – richtet sich nach der Tide. Panta rei<br />
schar an Bord besuchten.<br />
heißt es bei den griechischen Philosophen und<br />
Damals war Baden, Wattlaufen, im Priel liegen übersetzt: Alles fließt für die Seefahrer im<br />
unser Ziel – heute als 2er Besatzung auf dem Nordseedreieck.<br />
14 m Schiff geht es um Seefahrt in einem of- Jede Seestrecke hat Punkte, die mit der Tide<br />
fenem ungechütztem Seegebiet, Kennenlernen stimmen müssen, Strömungsrichtung, Wasser-<br />
der Schleswig-Holstein vorgelagerten Nordfrietiefe. Die erste Strecke von Brunsbüttel nach<br />
sischen Inselwelt, Ostfrieslnd, Einhandsegeln Cuxhaven ist einfach, beide Orte liegen am<br />
in die Flüsse Elbe, Weser, Jade und Ems und gleichen Strom, nur 18 sm entfernt. Der Tiden-<br />
Schlickhafenlöcher mit einem Kielschiff zu bekalender ist das Kursbuch für die Fahrtzeiten<br />
wältigen.<br />
– Richtung Cuxhaven geht es nur mit Ebbstrom<br />
Die Schlüsselposition zu diesen Zielen ist der und der beginnt kurz nach Hochwasser (am 15.<br />
rote Fels Helgoland.<br />
Juni 16:00 Uhr).<br />
Die Tiden sind große<br />
Wellenbewegungen,<br />
die von West nach ost<br />
in die Deutsche Bucht<br />
laufen. Dabei treffen<br />
sie auf eine nördliche<br />
Tidenwelle, die<br />
um Schottland läuft.<br />
Der unterschiedliche<br />
Herkunftsweg mit<br />
| g Hafen Hallig Hooge bei tiefster Ebbe. Topfall um Land, schmale Hafenein-<br />
Zeitverzögerung führt<br />
bei Nordjütland zum<br />
Phänomen der Auslöschung<br />
von Ebbe und<br />
Flut in dieser Region.<br />
In Cuxhaven liegen wir<br />
einen Tag fest – Wind<br />
fahrt ist sichtbar.<br />
NW 5, damit kommt<br />
man nicht aus der Elb-<br />
Am 12. Juni legen wir im <strong>Baltic</strong> Hafen ab. Es mündung nach Helgoland (36 sm).<br />
weht NW 6-7, ist kalt. Im Nordostseekanal Außerdem bedeutet NW im Außenelbebereich<br />
laufen wir bis Obereider Büdelsdorf und am bei Ebbe Wind gegen Strom. Diese Situation<br />
nächsten Morgen weiter bis Brunsbüttel. Dann führt immer zu grober See, bei mehr als Wind-<br />
regiert ab sofort die Tide. Das ist für mich ein stärke 4. Einen Tag später Fahrt frei nach Hel-<br />
Rückgriff auf meine Jungseglerzeit, 10 Jahre goland mit O-NO 4-5.<br />
Cuxhaven und mir sehr vertraut. Die Seefahrts- Was macht die Tide weiter? – Täglich verschiebt
Törnbericht “Frisches Haff” | fahrtenseGeln<br />
sich die Zeitenfolge um ca.<br />
40 Minuten nach hinten<br />
und noch etws Wichtiges:<br />
die Tidenwelle benötigt<br />
Zeit, sie wandert durch die<br />
Seegebiete. Von Cuxhaven<br />
nach Hamburg braucht sie<br />
ca. 4 Stunden, von der Elbmündung<br />
in See bis Cuxhaven<br />
ca. 1 ½ Stunden usw...<br />
Das hat zur Folge, liegt der<br />
Kurs mit der Laufrichtung<br />
der Tide bei Flut, dann hat<br />
man Fahrzeitreserve und<br />
leicht wird das Ziel erreicht.<br />
| g<br />
Umgekehrt verkürzt sich die<br />
Fahrzeit, wenn man gegen<br />
Hallig Hooge. Frisches Haff ist am Steg trocken gefallen. Dahinter ist<br />
das Clubheim der Halligsegler zu sehen.<br />
die Laufrichtung der Tidenwelle bei Ebbe fährt. ten bis das Wasser hoch genug gestiegen ist.<br />
Der helfende Strom ist 2 bis 5 kn stark, die Dieser ruhige schöne Platz belohnt uns nach<br />
zur Fahrt durchs Wasser hinzukommen. Daher dieser Nordseeabreibung.<br />
ist die Seefahrt in der Deutschen Bucht, wenn 2 Tage weiter beginnt der Nordseesommer die-<br />
auch häufig zu merkwürdigen Tages-Nachtzeisen Jahres und er sollte 7 Wochen andauern –<br />
ten, - überaus schnell – die Geschwindigkeit keiner kann so etwas ahnen und doch hatte ich<br />
über G<strong>rund</strong> liegt meist bei 7 bis 10 kn.<br />
es gehofft, als wir die Deutsche Bucht als Rei-<br />
In Helgoland weht es frisch. Es kommen Hasegebiet auswählten. Schwacher Nord, blauer<br />
fentae mit Eiergrog und schließlich Sturm aus Himmel und sommerlich warm. Wir laufen in<br />
N bis NW 7-8. Am Sonnabend 19.6. bleiben die Niederaue bis Hooge (10 sm), Tonne 13 zur<br />
deswegen alle Seebäderschiffe aus. Dann am Hafeneinfahrt. Die hat 3 m Wasser bei Flut und<br />
nächsten Morgen fächelt der Nordwest verfüh- die Einfahrtsbreit beträgt 4,5 m. Den Hafenrerisch<br />
Stärke 3 bis 4. 10:00 Uhr wäre Auslaufmeister hatte ich angerufen: Es gibt nur einen<br />
zeit, um die Rütertonne 1 Stunde nach Nied- Platz im Hafen für uns und der ist frei – gleich<br />
rigwasser zu erreichen. Wir gehen in See – der hinter der Schleuseneinfahrt ein Steg mit star-<br />
Seewetterbericht um 11:00 Uhr gibt schlechte ken Pfählen. Dort fest anbinden und trocken<br />
Vorhersage – Windwarnung NW 6-7 und bald fallen lassen, vom Masttopp das Fall zum Land<br />
stellt sich der Wind ein. Wir reffen und halten hin binden, damit das Schiff nicht zur Hafen-<br />
Kurs Rütergat. Einlaufen geht nur mit auflaumitte fallen kann. Alles schön befolgt, noch in<br />
fend Wasser – je später desto besser wegen der Übung von früher und bald liegt unser Schiff<br />
Wassertiefe auf der Barre.<br />
hoch und trocken. Der Halligseglerverein hat<br />
11 sm lang ist das Seegat zwischen den Riffen ein wunderbar ausgestattetes Vereinsheim auf-<br />
mit brechender See. Wir rasen wie toll, braugebaut, das auf Pfählen steht. Dazu erhalten<br />
chen für diese Strecke nur 1 Stunde. Erst kurz wir mit allen Sanitäreinrichtungen Schlüssel.<br />
vor Amrum Kante gibt es Landschutz. Wir lau- Einige Wattsegler liegen im Watteil des Hafens,<br />
fen in den geschützten Tonnenlegerhafen (36 der hat auch bei Hochwasser nur 1 m Wasser.<br />
sm). Beim Anlgen kein Probelm, wir stecken Auf Hooge gibt es Fahrräder zu mieten, wir<br />
schon vor den Dalben im Schlamm und war- bleiben einen zweiten Tag.<br />
45
46<br />
fahrtenseGeln | Törnbericht “Frisches Haff”<br />
| g Übersichtskarte über das Segelrevier vom<br />
Frischen Haff im Sommer 2010.<br />
Dann laufen wir am Donnerstag, 24.06., mit<br />
Hochwasser aus der Schleuseneinfahrt – eher<br />
geht es nicht, Ebbstrom setzt ein und hilft bis<br />
Amrum, dann aber müssen wir gegen die Ebbe<br />
nach Wyk auf Föhr ( 18 sm) laufen, das fällt<br />
schwer, über G<strong>rund</strong> schaffen wir gerade mal 3<br />
Meilen.<br />
Der Hafen Wyk ist geräumig und bei jedem<br />
Wasserstand befahrbar. Noch haben wir uns<br />
nicht an langdauerndes stabiles Wetter gewöhnt,<br />
daher geht es am neuen Tag gleich<br />
weiter. Auslaufen Wyk bei laufender Ebbe um<br />
5:30 Uhr, passieren Amrum und nehmen das<br />
Kniepfahrwasser. Dann ist Niedrigwasser und<br />
Flut setzt ein, die hilft uns nach Hörnum (27<br />
sm). Auf dem Jungnamensand an backbord liegen<br />
Seehunderudel, der Sand hat sich an Größe<br />
und Höhe stark verringert. Im Hafen Hörnum<br />
liegt eine Yacht im Flaggenschmuck, ein Hörnumer<br />
Segler kam gerade nach 300 Tagen aus<br />
der Karibik zurück, es war nicht seine erste<br />
Reise dorthin, einhand. Landgang zur Sylter<br />
Südspitze, dort sind Stromschnellen im Gezeitenstrom,<br />
miunter nah an die Strandkante stoßend.<br />
Die Angler dort haben einen guten Stand<br />
– wir sehen 4 Makrelen an einer Angelschnur<br />
gleichzeitig gefangen.<br />
Abends wird in der kajüte gerechnet: Morgen<br />
nach List bedeutet mit Ebbstrom weg von Hörnum<br />
zur südlich gelegenen Holtknoprinne,<br />
dort muß dann Nedrigwasser sein, damit uns<br />
die Flt an Sylt vorbei mitnimmt, am Nordende<br />
durch das Lister Landtief, um den Nordellenbogen<br />
und bis in den Hafen List (41 sm) schiebt.<br />
Genau so passiert es und wichtig ist die Geschwindigkeitskontrolle,<br />
um zum richtigen<br />
Zeitpunkt am rechten Ort zu sein. Dazu verhilft<br />
uns GPS, der Fortschritt der Navigation.<br />
Unterwegs fischen wir auch ein paar Makrelen.<br />
Im Lister Hafen ist Platz – so klein er ist, denn<br />
wenig Gastsegler sind unterwegs. Auf See sind<br />
wir die einzigen weit und breit und in den<br />
Häfen bestaunt man das Schiff. So auch am<br />
nächsten Tag auf Röm, der dänischen Nachbarinsel<br />
(9 sm). Dort gibt es außer der Hafengeldanforderung<br />
mit Paierbox nichts an Service,<br />
nicht mal ein WC. Es wird daran gearbeitet.<br />
Und dann zurück – da bleibt nur wieder Hörnum:<br />
Bei Hochwasser mit der Ebbe raus aus<br />
dem Lister Tief, an Sylt entlang bis Holtknoprinne<br />
– der Punkt muß um Niedrigwasser erreicht<br />
sein, denn dann drückt uns die Flut in<br />
Hörnumer Seegat hinein. Uhrzeitmäßig heißt<br />
so etwas: 4:45 Uhr Aufstehen, 5:00 Uhr Auslaufen,<br />
11:00 Uhr Holtknop erreicht, 13:00 Uhr<br />
Einlaufen Hörnum (45 sm), das macht die Tide.<br />
Am nächsten Tag, den Mittwoch den 30.06.,<br />
ist Pellworm unser Ziel, das heißt mit Rest<br />
Ebbstrom auslaufen im Vortrapptief, dann<br />
bei Tonne 5 / Kniep 2 ins Kniepfahrwasser –<br />
das wurde gerade verlegt, wie im Aushang in<br />
Hörnum zu lesen. Wenn Amrum erreicht ist,<br />
sollte Flut einsetzen, die nimmt uns in die<br />
Südeaue mit, an Hooge vorbei. Hinter Hooge<br />
auf Schlüttsiel sind flache Stellen, da muß für
uns ca. 2 Stunden Flut laufen – es paßt, gelo-<br />
tet werden zweimal 2 m. Nun geht es vorbei<br />
an den Halligen Gröde Appelland, dann Hallig<br />
Habel, da kommt uns die Flut von der Hever<br />
entgegen, das Wasser bildet Kaskaden, wir<br />
laufen in einem großen Priel – Seehunde auf<br />
den Wattkanten. Seitenwechsel der Betonnung,<br />
wir passieren Nordstrandischmoor an<br />
backbord und sind durch den gegenlaufenden<br />
Futstrom langsamer. Das paßt jedoch, denn<br />
zur Einfahrt in das Wattfahrwasser Pellworm<br />
brauchen wir 1 Stunde vor Hochwasser. Östlich<br />
vom Fähranleger liegt das Wattfahrwasser<br />
Pellworm, wir laufen und loten. Buhnen von<br />
Land haben Kardinalzeichen und steuerbord<br />
sind Pricken. – Später im Hafen bei Ebbe kann<br />
man die Fahrwasserarchitektur gut erkennen.<br />
Ein schmaler tiefer Graben, bei Ebbe natürlich<br />
trocken, zieht sich an der Prickenmarkierung<br />
entlang. Wir erfahren: Pellworm wird als Nothafen<br />
staatlich gepflegt, weder auf Nordstrand<br />
noch auf Eiderstedt ist ein Hafen, der bei Weststurm<br />
Schutz gibt, nur Pellworm. Um den zu<br />
Törnbericht “Frisches Haff” | fahrtenseGeln<br />
erreichen, wird zweimal im Jahr die Fahrrinne<br />
geeggt und mit dem Sielwasser gespült. Für<br />
Großsegler mit Kiel wie uns gibt es nur 2-3 Liegeplätze<br />
im Sielhafen, dort fällt man trocken<br />
in weichem Schlamm. Es kann aber auch mal<br />
wenig Schlamm sein nach der Eggekur, dann<br />
fest an die Dalben binden. 10 m von der Hafenkante<br />
liegen zwei preiswerte Fischrestaurants,<br />
erstklassig. Der Hafen läuft bei Ebbe bis auf ein<br />
Rinnsal leer (40 sm).<br />
Zwei Tage später geht es weiter. 5:00 Uhr aufstehen<br />
bei Hochwasser, die Zeit zum Auslaufen<br />
ist da. Starke Ebbe, günstiger Wind SO 3-4,<br />
Helgoland ist unser Ziel. Unterwegs fischen wir<br />
Makrelen und um 12:00 Uhr laufen wir in Helgoland<br />
( 40 sm) ein. Zeitweise resit ein Singvogel<br />
auf unserem Schiff mit.<br />
Den Nordfriesischen Reisabschnitt haben wir<br />
geschafft. Fortsetzung folgt in der nächsten<br />
Ausgabe der Clubzeitung.<br />
Text und Bild: Dr. Jens G. Steffen<br />
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47
50<br />
scB-jUGend | Segelfreizeit<br />
seGelfreIzeIt 2010<br />
Zum zweiten Mal hat der SC <strong>Baltic</strong> dieses Jahr Seglern viel Bewunderung! An Tagen mit mehr<br />
wieder eine erlebnisreiche Segelfreizeit durch- Wind haben wir die Vorzüge des Plöner Sees<br />
geführt. Fünf Mädchen, 14 Jungs und vier Aus- richtig genossen: man hat den See nämlich<br />
bilder (Johanna Buchner, Janine Flöter, Florian meistens für sich allein.<br />
Kuhrt und Gunnar Schneider; Jule Buchner Im Zeltlager selbst verbrachten wir die Zeit<br />
konnte wegen Krankheit leider nicht mitfah- zwischen Segeln und Klamottentrocknen mit<br />
ren) waren dabei. Nachdem die ursprüngliche diversen anderen Beschäftigungen: Flo und<br />
Unterkunft - das Umwelthaus Maasholm - über- Gunnar haben die Truppe drei Tage lang mit<br />
raschend nicht mehr zur Verfügung stand, dem Bau von Modelloptis aus Balsaholz be-<br />
waren wir gezwungen, zwei Monate vor Fahrtschäftigt, Janine hat alle zum Cowboy-undantritt<br />
eine neue Bleibe zu finden. Das DJO- Indianer spielen angestiftet und Johanna nahm<br />
Jugendfreizeitstätte Bosau konnte uns einen die Feundschaftsbänder (bei Jungs heißt das:<br />
Zeltplatz anbieten: direkt am Plöner See gele- ganz viele halbe Schläge am laufenden Band)<br />
gen und doch ruhig und abgeschieden genug. und den Freizeitbanner in die Hand. Abends<br />
Fürs Segeln durften wir die Anlagen der Segler- saßen wir am Lagerfeuer beisammen und ha-<br />
Gemeinschaft Fährhaus Bosau (SGFB) nutzen, ben Stockbrot gebrannt.....äh gebacken! Dazu<br />
die uns sogar ihr Clubheim mit allem drum sind wir natürlich nur gekommen, wenns mal<br />
und dran zur Verfügung gestellt haben.<br />
nicht in Strömen goss und das Wasser sich sei-<br />
Nun galt es zehn Tage mit Segeln und anderen nen Weg von links nach rechts durch die Zelte<br />
Aktivitäten zu gestalten. Schon zu Beginn fiel suchte. Am Ende waren sich alle einig, dass wir<br />
starker Regen und zuweilen verabschiedete nächstes Jahr wieder ein echtes Dach über dem<br />
sich der Wind - was uns jedoch nicht davon Kopf haben wollen!<br />
abhielt, aufs Wasser zu gehen. Für dieses En- Haben wir schon erwähnt, dass die SCB-Jugend<br />
gagement ernteten wir bei den einheimischen auch unschlagbar gut Fussball spielen kann?<br />
Die Mannschaft der<br />
Jugendfeuerwehr Oldenburg<br />
haben wir<br />
klar besiegt, was darin<br />
endete, dass ebendiese<br />
in zwei aufeinanderfolgenden<br />
Nächten unseren Vereinsstander<br />
entführt<br />
haben. Alte Pfadfindertradition,<br />
nach<br />
2 Tagen hatten wir<br />
beide Stander samt<br />
Stange wieder. In der<br />
vorletzten Nacht war<br />
der Stander (inzwischen<br />
extra höher<br />
| g Gleich zu beginn wurde der gemeinschaftssinn beim aufbau des großen gruppenzeltes<br />
geschärft. Es stand auch am Ende!<br />
aufgehangen) wie-
der weg und durch ein graues<br />
T-Shirt ersetzt worden. Durch<br />
den mutigen Einsatz unserer<br />
Mädels, die sich getraut haben<br />
alle Pfadfinderlager aufm Platz<br />
aufzusuchen und nach unseren<br />
Stander zu fragen, hatten wir<br />
diesen dann gerade noch rechtzeitig<br />
vor unserer Abreise zurück....das<br />
graue T-Shirt wollte<br />
niemand zurück.<br />
Die wohl aufregendste Nacht -<br />
zumindest aus Johannas und<br />
Janines Perspektive geshen -<br />
war die “Nachtwanderung”: in drei Gruppen<br />
eingeteilt, ist einer von uns mit den Kindern zu<br />
einem nächtlichen Bootsausflug aufgebrochen,<br />
| g Hier war die Aufgabe, so zu segeln, dass alle gut auf dem Foto aussehen-<br />
eine sehr anspruchsvolle Aufgabe!<br />
der mit einem “Motorschaden” endete. Gera-<br />
de noch das Ufer erreicht, mussten sie dann<br />
mithilfe einer Karte durch den dunklen Wald<br />
zurück zum Zeltlager finden. Immer verfolgt<br />
von Wölfen, Bären, Geistern und Pete haben es<br />
alle wieder ins Bett geschafft. So richtig gegruselt<br />
haben sich währenddessen nur die großen<br />
Mädels, die nachts allein im dunklen Wald zwischen<br />
Regen und Stille von imaginären Lichtern<br />
und Knistergeräuschen auf Trab gehalten<br />
wurden. Das nächste Mal übernehmen diesen<br />
Segelfreizeit | scB-jUGend<br />
| g Bei den trainingsregatten herrschte stets volle<br />
konzentration, denn jeder wollte natürlich Erster sein,<br />
ist ja klar!<br />
Part wieder die Jungs!<br />
Zum Abschluss noch ein<br />
dramatischer Rettungseinsatz:<br />
Während Starkwind<br />
uns davon abgehalten hat,<br />
den Opti-Fun-Cup am letzten<br />
Tag zu veranstalten,<br />
ist auf dem See eine Yacht<br />
fast gekentert. Drei Mann<br />
gingen über Bord, einer<br />
hing noch an der Reling,<br />
während die Yacht aufs<br />
Ufer zutrieb. Wie gut, dass<br />
wir unser Schlauchboot am<br />
nahegelegenen Steg liegen<br />
hatten<br />
(nichts gewöhnliches auf dem von Motorbooten<br />
nahezu freien Plöner See!). Schneller als die<br />
Feuerwehr und die DLRG waren wir vor Ort und<br />
haben Mann und Boot gerettet. Sowas kriegt<br />
man als Kind auch nicht alle Tage geboten.<br />
Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr...die<br />
Planungen laufen, denn: nach der Freizeit ist<br />
vor der Freizeit!<br />
Text und Foto: Janine Flöter<br />
51
52<br />
scB-jUGend | Nachwuchs<br />
nachwUchs Im scB<br />
| g Auch die Kleinsten im Verein werden im SCB ins Vereinsleben integriert.
fIlmaBende Im scB clUBheIm<br />
Opti-Regatten | scB-jUGend<br />
Segeln bringt viel Spaß und ist das großartigste Hobby der Welt. Klar, dass es auch<br />
ein paar negative Seiten am Segeln gibt, die größte negative Eigenschaft, zumindest<br />
in unseren Breiten: Man kann nur ca. 50 % des Jahres entspannt mit Segeln verbringen.<br />
Um die Winterpause etwas erträglicher zu gestalten, will die SGE ( Segelgruppe Erwachsene<br />
ohne eigenes Boot) diesen Winter regelmäßige Filmabende für alle <strong>Baltic</strong>er<br />
veranstalten. Eingeladen sind alle, denen die Wintertage und -abende ohne Segeln<br />
zu langweilig und eintönig werden, oder einen Film auf "großer" Leinwand genießen<br />
wollen.<br />
"Film ab!" heißt es zu den unten stehenden Terminen immer ab 20:00 Uhr im Vereinsheim<br />
in Düsternbrook.<br />
Das Programm:<br />
15.10.2010 Das Boot<br />
29.10.2010 Sherlock Holmes (2010'er Version)<br />
12.11.2010 Johannes Erdmann "Allein über den Atlantik"<br />
26.11.2010 Die Feuerzangenbowle (Mit Feuerzangenbowle im Clubheim)<br />
10.12.2010 Madagascar<br />
07.01.2011 Deep Water<br />
21.01.2011 Vidocq<br />
04.02.2011 Fluch der Karibik<br />
18.02.2011 Willkommen bei den Sch'tis<br />
04.03.2011 The big Lebowski<br />
18.03.2011 Indianer Jones 3 - Der letzte Kreuzzug<br />
Für Essen und Trinken sorgt bitte jeder selber.<br />
Viele Grüße<br />
Florian Kuhrt<br />
SGE-Sprecher<br />
53
54<br />
scB-jUGend | Dickschiffwochenende<br />
dIckschIffwochenende 2010<br />
|g Stell Dir vor es ist Dickschiffwochenende und fast kein Dickschiff nimmt teil<br />
Trotz rechtzeitiger Bekanntmachung des Ter-<br />
mins in der Clubzeitschrift, lagen in diesem<br />
Jahr nur zwei Zusagen von SY für die Teilnahme<br />
vor. Am Start waren „Leena“ mit Skipperin Eva<br />
und wir auf „KangaRoo“. Eine Woche vor dem<br />
Termin stellte sich heraus, dass die sieben an-<br />
| g Familie Becker war zu Gast auf Kangaroo.<br />
gemeldeten Opti-Kids sowie Birgit aus der SGE<br />
nur schwer auf diesen beiden Schiffen unterzubringen<br />
waren. Eine erfahrene Crew für den<br />
„Fifo“ war leider auch nicht mehr aufzutreiben.<br />
So war am Donnerstag Krisensitzung am Steg<br />
des SCB. Absagen wollten wir die traditionsreiche<br />
Veranstaltung nicht. Viele Telefonate von<br />
Sebastian und weitere Werbung am Steg, Mitfahrer<br />
oder Mitfahrgelegenheiten für unsere Nachwuchssegler<br />
zu finden, blieben leider erfolglos.<br />
Platz ist auf der kleinsten Yacht und so stachen<br />
wir dennoch gut gelaunt mit 6 Kindern und 5<br />
Erwachsen am Samstag in See. Sonne, leichter<br />
Wind aus SE und reichlich Proviant – den Eltern<br />
sei herzlich gedankt- so konnte uns das Kojenproblem<br />
nicht aufhalten. Eva und Stephan hatten<br />
sich bereiterklärt, das Folkeboot für die vier<br />
mitsegelnden Mädels zuräumen und für sich<br />
selbst ein Zelt auf zuschlagen.<br />
Bei herrlichstem Wetter ging es Richtung Wendtorf.<br />
Dort wurde gegen 14.00 Uhr erstmal geankert<br />
und gebadet. Bei 32 Grad Lufttemperatur<br />
gibt es nichts Schöneres!<br />
Die Crew von KangRoo setzte danach noch<br />
einmal Segel, um Mann über Bord Manöver zu<br />
trainieren. Zur Belohnung ging’s später in Sichtweite<br />
von „Leena“ noch mal zum Ankern und<br />
Baden.<br />
Gegen 16.30 Uhr waren beide Schiffe in Wendtorf<br />
fest. Jeder ging seiner Wege: die Mädels<br />
zum Strand und die Jungs vergnügten sich<br />
mit unserem neuen Beiboot „Little Ruuh“. Am<br />
Abend wurde gemeinsam gerillt und anschließend<br />
Kojen gebaut. Jeder fand dann doch noch<br />
ein gemütliches Plätzchen für die Nacht.<br />
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Freien<br />
ging’s Sonntag zurück nach Düsternbrook. Beim<br />
gemeinsamen Aufklaren der Boote im SCB war<br />
das Resüme der Aktion klar. Es war super schön<br />
trotz der anfänglichen Schwierigkeiten und es<br />
wäre schade, wenn es 2011 keine Neuauflage<br />
des Dickschiffwochenendes im SCB mehr gäbe.<br />
| g Eva Ente mit ihrer Leena war ebenfalls wieder mit<br />
dabei.<br />
Das sollten uns die Dickschiffsegler von mor-<br />
gen wert sein! Eure Meinung ist daher gefragt:<br />
Was sollte nächstes Jahr anders sein? Wie kann<br />
es weiter gehen? Wer Lust das nächste Dickschiffwochenende<br />
zu planen? Über zahlreiche<br />
E-mails mit konstruktiven Ideen freuen sich.<br />
Text: Eva Ente und Frauke Eysell
56<br />
Unterhaltsames | Schiffsnamen<br />
nomen est omen<br />
|g Was steckt hinter den Schiffsnamen der <strong>Baltic</strong>er?<br />
J.R.R. Tolkien erfand in seinem „Simarillion“,<br />
einer Sammlung von mythenartigen Geschichten,<br />
die die Vorgeschichte des „Herrn der Ringe“<br />
wiedergeben, ein Schiff namens „Vingilot“.<br />
Sein Name setzt sich zusammen aus ving,<br />
„Schaum, Gischt“, und lóte, „Blume, Blüte“ in<br />
der von Tolkien erdachten Sprache Quenya. Im<br />
Simarillion heißt es:<br />
„[Er baute] Vingilot, die Schaumblüte, das<br />
schönste aller Schiffe in den alten Liedern;<br />
golden waren seine Ruder und weiß das Holz<br />
seiner Planken, das in den Birkenwäldern von<br />
Nimbrethil geschlagen war, und seine Segel<br />
waren silbern wie der Mond. … [Es] wurde bis<br />
zum äußersten Rande der Welt getragen, und<br />
dort fuhr es durch die Tore der Nacht und<br />
wurde in die Ozeane des Himmels erhoben.<br />
Schlank und herrlich war nun das Schiff, erfüllt<br />
von einem hell und rein flammenden Lichte. ...<br />
Als nun Vingilot zum ersten Mal die Meere des<br />
Himmels befuhr, da stieg es unverhofft auf,<br />
| g Vingilot auf der Pfingsttour.<br />
| g Vingilot mit seinen Eignern bei der Taufe.<br />
hell und funkelnd, und die Völker von Mittelerde<br />
sahen es von fern und staunten, und sie<br />
nahmen es als ein Zeichen der Hoffnung...“<br />
Unser erstes eigenes Boot ist für uns natürlich<br />
das schönste aller Schiffe. Vingilot konnte bereits<br />
auf dem Überführungstörn von Flensburg<br />
nach Kiel unter Beweis stellen, dass es den<br />
richtigen Namen trägt. Bei zwei Grad Celsius<br />
Wassertemperatur und Windstärken von 4-5<br />
Beaufort aus Südost sahen wir von der hohen<br />
Kante aus den Schaum der Wellenkämme<br />
vorbeiziehen und wurden sicher in den Düsternbrooker<br />
Hafen getragen. Tatsächlich kam<br />
dieser uns nach mehreren Stunden mit eisigen<br />
Fingern und nassem Ölzeug ein wenig wie der<br />
äußerste Rand der Welt vor… Und nach einer<br />
größeren Putzaktion funkelte und strahlte Vingilot<br />
in seiner neuen Heimat wie ein Zeichen<br />
der Hoffnung auf eine schöne erste Segelsaison<br />
auf eigenen Planken!<br />
Text: Gesche Busch und Yann Zoll
Hallo! Ich heiße KangaRoo. Das zwar erst<br />
seit Spätsommer (Herbst) letzten Jahres, aber<br />
immerhin. Mein vorheriger Name war Bamse<br />
| g Kangaroo in voller Fahrt.<br />
und meine Vorgängerin war Kanga. Ich wette,<br />
das verwirrt euch etwas. Wer hat schon einen<br />
Neuen und einen Alten Namen. Ich schon,<br />
aber ich bin auch ein Segelschiff. Genau genommen<br />
eine Albin Alpha. Sagt jetzt nicht, ihr<br />
wisst nicht was das heißt! Ich bin 29 Fuß lang,<br />
das bedeutet genau 8,93 Meter. Ganz neu bin<br />
ich leider nicht mehr, wir werden nämlich gar<br />
nicht mehr gebaut. Aber das ist egal. Ab jetzt<br />
liege ich hier im Hafen vom SCB. Meine neue<br />
Crew umfasst 5 Leute: Peer, Frauke, Inga, Katja<br />
und Timo. Ich glaube, dass sie glücklich<br />
sind, dass sie mich als neues Schiff haben,<br />
Schiffsnamen | Unterhaltsames<br />
nomen est omen<br />
|g Was steckt hinter den Schiffsnamen der <strong>Baltic</strong>er?<br />
aber sie vermissen Kanga. Besonders Katja<br />
und Inga, da sie mit ihr “erwachsen“, bzw.<br />
groß geworden sind. Ich hoffe, dass sie bald<br />
auch mit mir so viele Erinnerungen verbinden.<br />
Auch bei meinem Namen gab es anfangs<br />
einige Schwierigkeiten. Ob ich einen neuen<br />
Namen bekommen oder Kanga übernehmen<br />
sollte. Kanga hat nämlich eine Bedeutung: Ka<br />
gehört zu Katja, ng zu Inga und das zweite a<br />
zu beiden oder zu Frauke. Wie man`s nimmt.<br />
Bei mir steht das a(=a) für meinen Schiffstyp.<br />
Ro steht für Peers, Katjas und Ingas Nachnamen<br />
Rohlf, und das letzte o ist von Timo geklaut.<br />
Weswegen er sich jetzt manchmal nur<br />
noch Tim nennt.<br />
Das ist meine Geschichte. Ich hoffe sie hat<br />
euch gefallen.<br />
KangaRoo<br />
Text Katja und Inga Rohlf<br />
57
60<br />
Unterhaltsames | Geburtstag Reimer Lincke<br />
reImer hat GeBUrtstaG<br />
|g Prof. Dr. Reimer Lincke ist 75 Jahre alt geworden<br />
Wir gratulieren Dir von Herzen, lieber Reimer, und überreichen das nachstehende Gedicht,<br />
das in komprimierten Reimen Deine Vorzüge, Eigenschaften und Fähigkeiten preisen soll:<br />
Seglerkameradschaft, uneigennützige Hilfe und überragendes Wissen.<br />
Alles Liebe und Gute.<br />
Deine Inge und Hartmut<br />
Vorbemerkungen:<br />
1. Limerick, aus England stammendes 5zeiliges Gedicht, mit einem eindeutigen Reimschema<br />
und einem relativ festen Rhythmus<br />
2. Eimer, Iughurtbecher, Plastikschüssel sind abwertende Ausdrücke, die die Skipper von<br />
hölzernen Booten für GFK-Boote benutzen<br />
3. Tachyon Name von Reimers Boot: hypothet. Elementarteilchen, schneller als Licht (vgl.<br />
Clubzeitung des SCB Kiel, März 2009)<br />
4. Flint: Seeräuber in Stevensons „Schatzinsel“<br />
5. Susanne im Bade (Geschichte von Susanna und Daniel, aus den Apokryphen des AT): sie<br />
veranlasste ungewollt getrennte Zeugenaussagen und förderte damit indirekt die Wahrheitsfindung<br />
in Rechtsprechung und Wissenschaft<br />
6.Spanne: altes Längenmaß, gemessen an der gespreizten Hand zwischen Daumen und kleinem<br />
Finger<br />
7. Pulver auf der Pfanne: sprichwörtl.: Etwas los haben, fähig sein, Vorrat an Wissen haben<br />
(beim Lunten schlossgewehr wurde die glimmende Lunte auf das Pulver in der Pfanne<br />
gedrückt)
Geburtstag Reimer Lincke | Unterhaltsames<br />
Reimer (in Limericks)<br />
Vorwort (zum Fest)<br />
Sind Feste zu feiern mit Reimer,<br />
dann bildet der Reim stets den Preimer (primer)!<br />
Wenn’s dem reinsten Gedicht<br />
nicht an Worten gebricht,<br />
gibt’s Ehre dem Prof. und dem Reimer.<br />
Erster Hauptteil (Segeln)<br />
Wenn sommers der Wind lockt den Reimer,<br />
besteigt er geschwind seinen „Eimer“:<br />
doch Tachyon besticht<br />
mit der Schnelle von Licht,<br />
so kehrt nicht so bald wieder heim er.<br />
Dann meint mancher Protzer und Schleimer,<br />
er komme viel weiter als Reimer:<br />
doch verbleibt der ein Wicht<br />
und versteht es wohl nicht<br />
zu leben, mal laut, mal geheimer.<br />
Zweiter Hauptteil (Hilfe)<br />
Und immer wenn Not ist am Manne:<br />
du brauchst eine Tasse und Kanne<br />
oder hast keinen Splint<br />
oder fragst nur nach Flint,<br />
so bist du bei Reimer dicht dranne.<br />
Du brauchst einen Rat zu Susanne?<br />
Sie liebt grad‘ das Bad in der Wanne.<br />
So frag Reimer geschwind<br />
nach dem Wasser und Wind,<br />
nach Knoten und Faden und Spanne.<br />
Nachwort (zur Hilfe)<br />
Bei aller Gefahr und bei Panne:<br />
das Pulver hat er auf der Pfanne:<br />
und so bleibst du nicht blind,<br />
bist bewahrt als ein Kind,<br />
geschmückt wie zum Christfest die Tanne.<br />
61
62<br />
Unterhaltsames | Internet<br />
wlan-emPfanG VerBessern<br />
Dass sich eine WLAN-Verbindung während eines<br />
Segeltörns positiv auf (familiäre) Kontakte<br />
und Wetterkenntnisse auswirkt, hab ich in<br />
einem früheren Artikel beschrieben (Clubzeitung<br />
Oktober 2009).<br />
Wegen ihrer<br />
n i e d r i g e n<br />
S e n d e l e i s -<br />
tung sind<br />
die Reichweiten<br />
der<br />
WLAN-Stationen<br />
in den<br />
Seglerhäfen<br />
meist nicht<br />
größer als<br />
50 m. Da<br />
die Laptops<br />
auf dem Navi-Tisch sehr dicht über der Wasserlinie<br />
liegen und sich außerdem meist viele<br />
Masten zwischen dem Sender und dem Boot<br />
befinden, ist der Empfang oft schlecht bzw.<br />
unmöglich. Hier hilft eine einfache Bastelei:<br />
Im Handel findet man viele preiswerte USB-<br />
WLAN-Adapter, besonders geeignet ist der<br />
LAN WL USB 300 A von Reichelt Elektronik für<br />
15,95 Euro. Wegen seiner axialen Konstruktion<br />
(siehe Bild) passen sein Innenleben und<br />
der Stecker eines 4,8m langen USB-Kabels gut<br />
in ein 25mm-Plastikrohr. Mit Stopfen und Öse<br />
versehen (Silastic!) kann man ihn unter der Saling<br />
vorheißen.<br />
Schwierigkeiten bereitet allenfalls die Soft-<br />
ware. Eine interne WLAN-Karte zusammen<br />
mit einem externen WLAN USB Adapter sind
Internet | Unterhaltsames<br />
das vertraute „Microsoft Zero Configuration<br />
Tool“ weiterhin benutzt.<br />
Wenn man ohne den USB-Adapter bootet, erscheint<br />
das übliche WLAN-Symbol. Schließ<br />
man den externen Adapter an, erscheint ein<br />
zweites Symbol. Für dessen Aktivierung öffnet<br />
man „Netzwerkverbindungen öffnen“ mit<br />
einem Rechtsklick. Jetzt kann man die „Drahtlose<br />
Netzwerkverbindung 2“ anwählen und<br />
sich wie üblich die Liste der empfangsbereiten<br />
Stationen ansehen: man wird staunen!<br />
Ehe man den Computer ausschaltet und den<br />
externen Adapter abzieht, sollte man die<br />
WLAN-Verbindung deaktivieren und mit Klick<br />
auf die neu erschiene Ikone „Hardware sicher<br />
keinesfalls Norm. Da mein Netbook kein CD- entfernen“ das System auf die interne WLAN-<br />
Laufwerk besitzt, habe ich die mitgelieferte Karte <strong>ums</strong>tellen, wenn man nach erneutem<br />
Installations-CD auf einen USB-Stick übertra- Booten auf die übliche Art weiter arbeiten<br />
gen und von dort nur die Treiber installiert.<br />
Auf die empfohlene „Ralink“-Software habe<br />
möchte.<br />
LJAZ132x90mm4c_rz:LJAZ132x90mm4c ich bewusst verzichtet (viel zu komplex!) 29.01.2009 und 12:42 Uhr Seite Text: 1<br />
Reimer Lincke<br />
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63
64 clUB Intern | Mitglieder<br />
aUfnahmen<br />
aUstrItte<br />
AB FEBRUAR 2010
66 clUB Intern | Mitgliedsbeiträge<br />
BeIträGe Und aUfnahmeGeBÜhren<br />
Aufnahme: Schüler/ Jugendliche 50,- €<br />
Studenten/ Azubis* 335,- €<br />
Erwachsene** 335,- €<br />
* 1. Jahr 85,- €, Rest nach Ausbildung (nicht für Liegeplatzinhaber).<br />
** Schnuppermitgliedschaft: 1. Jahr 85,- €, Rest im 2. Jahr (nicht für Liegeplatzinhaber).<br />
Beiträge: Schüler/ Jugendliche 65,- €<br />
Erwachsene in Ausbildung 80,- €<br />
Erwachsener 135,- €<br />
Je weiteres Familienmitglied +25,- €<br />
Schüler ab 18 Jahren müssen regelmäßig eine Schulbescheinigung vorlegen, um weiterhin in<br />
den Genuss des ermäßigten Beitrags zu kommen. Unter 18 Jahre ist ein Nachweis nicht zwingend<br />
erforderlich.<br />
Auch Studenten sollten nicht vergessen, rechtzeitig ihren Studiennachweis bei mir abzugeben!<br />
Adresse: Heiko Ewen, Jägersberg 24, 24103 Kiel,<br />
Fax. 0431/69671851, email: heiko.ewen@gmx.de<br />
Der Kassenwart
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SCB-Kollektion | clUB Intern<br />
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67
68<br />
clUB Intern | Geburtstage<br />
GeBUrtstaGe<br />
|g November 2010 bis April 2011<br />
50 Jahre:<br />
09.12.1960 Ralf Buchner<br />
18.01.1961 Angelika Müller<br />
28.04.1961 Christian Schuh<br />
60 Jahre:<br />
05.11.1950 Birgit Pudenz<br />
65 Jahre:<br />
05.11.1945 Joachim Schälke<br />
70 Jahre:<br />
20.01.1941 Edith Jakobi<br />
75 Jahre:<br />
29.11.1935 Elke Fiedler<br />
80 Jahre und älter:<br />
05.11.1930 Gillian Pudenz<br />
30.11.1929 Wolf-Dieter Hochfeldt<br />
06.12.1924 Leo Kassner<br />
08.12.1927 Dr. Eberhardt Guttack<br />
26.01.1930 Dr. Günther Prinz<br />
01.02.1931 Gerhild Wiendieck<br />
03.02.1930 Prof. Dr. Harro Postel<br />
08.02.1926 Walter Kittmann<br />
18.02.1927 Erika Lemke<br />
02.04.1921 Hans-Günther Wittkugel<br />
14.04.1929 Prof. Dr. Horst Greve<br />
Der Vorstand gratuliert allen Jubilaren<br />
Der <strong>Segelclub</strong> <strong>Baltic</strong> taruert um seine verstorbenen Mitglieder<br />
Ursula Prinz<br />
geb. 01. Januar 1930, gest. 19. August 2010, SCB-Eintritt 1969<br />
Frau Primz war lange 2. Vorsitzende im SCB, hat jahrelang Ausbildung gemacht,<br />
und war viele Jahre DSV-Prüferin.<br />
Harald Ehrich<br />
geb. 11. Oktober 1934, gest. 07. September 2010, SCB-Eintritt 1976<br />
Herr Ehrich war lange Takelmeister im SCB.<br />
Der Vorstand des SCB
Vorstand<br />
Vorstand | clUB Intern<br />
1. Vorsitzender<br />
Prof. Carsten Stick Rüschkamp 9 24161 Altenholz Tel. 0431/32608<br />
c.stick@med-klimatologie.uni-kiel.de<br />
2. Vorsitzender<br />
Arne Wittkugel Boskamp 57 24214 Gettorf Tel. 04346/3686388<br />
arne.tina@t-online.de<br />
Kassenwart<br />
Heiko Ewen Jägersberg 24 24103 Kiel Tel. 0431/7802825<br />
heiko.ewen@gmx.de<br />
Schriftwart<br />
Maria Lincke Holtenauer Str. 90 24105 Kiel Tel. 0431/561945<br />
lincke@physik.uni-kiel.de<br />
1. Takelmeister<br />
Ulrich Drews Laubenkoppel 4 b 24119 Kronshagen Tel. 0431/549544<br />
drews.ulrich@t-online.de<br />
2. Takelmeister<br />
Holger Pettke Kehdenstr. 3 24103 Kiel Tel. 0431/93146<br />
Jugendwart<br />
Sebastian Carstensen Steinstr. 10 24118 Kiel Tel.0431/3853253<br />
jugendwart@scbaltic.de<br />
Regattawart<br />
Harald Martin Grehl Holtenauer Str. 243 24106 Kiel Tel. 0431/3054692<br />
hmgrehl@web.de<br />
69
70<br />
das letzte | Barny <strong>Baltic</strong><br />
Barny BaltIc zUr sache<br />
|g An dieser Stelle machen sich <strong>Baltic</strong>er unter dem Synonym “Barny<strong>Baltic</strong>” Gedanken <strong>rund</strong> um den<br />
Segelsport. Barny ist ein Segler wie du und ich, ein echter <strong>Baltic</strong>er eben. Kein Supersegler, aber auch<br />
kein Dusselkopf, sondern einer, der die Augen offen hält.<br />
Barny auf der Suche nach <strong>Baltic</strong><br />
Da stand doch in der Jahresübersicht etwas<br />
von der <strong>Baltic</strong>-Seewettfahrt. Wann war das<br />
noch? Wo hat er denn …? Natürlich hat Barny<br />
<strong>Baltic</strong> wieder die entscheidende Clubzeitung<br />
verkramt.<br />
Na, mache ich mich doch einfach auf den<br />
Weg zum Club und werfe mal einen Blick aufs<br />
Schwarze Brett, entschließt sich Barny.<br />
Immer wieder toll bei uns im Hafen. Schlanke,<br />
hohe Masten so weit man blickt. Da ist aus unserer<br />
Flotte eine Ansammlung von Rennkreuzern<br />
geworden, wie wir es uns vor 15 Jahren<br />
nie erträumt hätten. Also, schnell die <strong>Baltic</strong>-<br />
Mütze aufgesetzt. Jeder soll sehen, dass auch<br />
er, Barny <strong>Baltic</strong>, zu diesem Club gehört! Von<br />
Barnys ollem, rotten Knickspanter, der seit<br />
Jahren als hoffnungslose Baustelle in der Halle<br />
steht, weiß ja keiner etwas…<br />
Barny findet den Hafen fast voll belegt vor.<br />
Na, dann habe ich wohl das falsche Wochenende<br />
erwischt, denkt er sich. Mit Glück trifft<br />
er ein Vorstandsmitglied im Clubhaus. „Wann<br />
ist denn Regatta?“ „Was denn für eine Regatta?“<br />
„Unsere Regatta. Die Deines und meines<br />
Vereins.“ „ … ? ... “<br />
Das Schwarze Brett gibt dann doch Auskunft<br />
und bestätigt Barnys Termingefühl: An diesem<br />
Wochenende soll Stollerg<strong>rund</strong>-Regatta<br />
und <strong>Baltic</strong>-Seewettfahrt in Schilksee sein.<br />
Warum sind dann so viele Yachte im Hafen?<br />
Fällt die Regatta etwa aus? Und wenn, warum?<br />
Also auf nach Schilksee.<br />
Völlig abgehetzt und verschwitzt ist der, den<br />
er dort dann doch noch trifft, der bei Regatten<br />
entscheidende <strong>Baltic</strong>er.<br />
„Moin Harald, keine <strong>Baltic</strong>-Regatta und so abgehetzt?<br />
Was ist los mit Dir?“ „Doch, Barny,<br />
volles Programm. Heute Stollerg<strong>rund</strong>, morgen<br />
<strong>Baltic</strong>. Viel zu tun, viel zu tun! Keine Zeit, ich<br />
soll mit dem Speedboot zum Zielschiff und<br />
Zielzeiten nehmen!“<br />
„Aber wieso sind denn die Stege zu fast 100%<br />
voll?“ „Na, weil unsere <strong>Baltic</strong>er zu fast 100%<br />
fehlen.“<br />
Barny ist sprachlos und hat spontan ein<br />
schlechtes Gewissen.<br />
Da organisieren Vereinskameraden eine Veranstaltung<br />
als Nachfolgerin von Begriffen wie<br />
RVO, Revelsteinbowle, etc. unter dem Namen<br />
des Vereines mit Resonanz gleich null. Fast<br />
null.<br />
Denn bei genauer Untersuchung gibt es doch<br />
zwei Schiffe mit bereits ergrauten Vereinskameraden<br />
und -kameradinnen, die mit dabei<br />
sind und auf Nachfrage berichten, genau aus<br />
diesem <strong>Baltic</strong>-losen G<strong>rund</strong> vor drei Jahren beschlossen<br />
zu haben, in Zukunft auf der <strong>Baltic</strong>-Regatta<br />
Flagge zu zeigen und sich selbst<br />
wenigstens in der Tourenrenner-Klasse zu<br />
reaktivieren.<br />
Da gab es vor vier Jahren eine <strong>Baltic</strong>-Regatta<br />
ohne ein einziges <strong>Baltic</strong>-Schiff. Mit einem einsamen<br />
<strong>Baltic</strong>-Wettfahrtleiter. Mit einer <strong>Baltic</strong>-<br />
Siegerehrung, die durch den Präsidenten des<br />
Partnervereines durchgeführt werden musste,<br />
weil auch dort kein <strong>Baltic</strong>…<br />
Es schließt sich für Barny der Kreis zu seinem<br />
vorherigen Treffen im Clubheim.<br />
Barny sagt sich, dass er jetzt auch handeln<br />
muss. Er nimmt sich vor, dem Beispiel der<br />
beiden Crews der <strong>Baltic</strong>-Schiffe zu folgen. Die<br />
Werbetrommel muss gerührt werden.<br />
Ansegeln ist doch auch in letzter Zeit so gut<br />
besucht und alle haben ihren Spaß am sportlichen<br />
Segeln. So, wie es jeder eben noch kann.<br />
Die zugehörige und passende Leistungsgrup
pe steht auch bei der <strong>Baltic</strong>-Regatta bereit.<br />
Keine Ausrede will Barny mehr gelten lassen.<br />
Er will einmal im Jahr segeln. Richtig segeln,<br />
so wie er es in seinem Alter noch vermag.<br />
Mit seinen Freunden.<br />
„Mensch, habt ihr vergessen wie viel Spaß wir<br />
immer dabei hatten? Mit unseren alten Seegurken<br />
ging das doch auch!“ Das ruft Barny<br />
auf dem Heimweg in Düsternbrook den heimkehrenden<br />
Schnelllfahrtenseglern zu. Und?<br />
Erste Erfolge: Das angesprochene Pärchen<br />
wird rot mit Blick auf die eigene<br />
neue Fahrten-Rennmaschine.<br />
„Eigentlich hast Du Recht, Barny. Das sollten<br />
wir nächstes Jahr unbedingt machen.“ sagt<br />
die Fahrten-<strong>Baltic</strong>erin.<br />
Und der zugehörige Skipper fällt seiner Lieben<br />
gleich ins Wort: „ Aber dann auf alle Fälle<br />
in der Klasse mit Spinnaker!“<br />
Barny grinst sich eins. Auch das noch. Gleich<br />
übersteigerter Ehrgeiz. Na, das haben wir gerne.<br />
Aber er hat es doch immer gewusst. Bei<br />
genauem Hinsehen und Kitzeln an der richtigen<br />
Stelle ist im <strong>Baltic</strong> noch immer ganz viel<br />
<strong>Baltic</strong> drin.<br />
Und wenn man ordentlich in der Zeitung rumquakt,<br />
kommt bestimmt auch ganz viel <strong>Baltic</strong><br />
raus zur „<strong>Baltic</strong> 2011“!<br />
In diesem Sinne. Meldestelle ist bei Harald<br />
Grehl. <strong>Ihr</strong> trefft im nächsten Jahr in der Yardstick-Gruppe<br />
„Kreuzer ohne Spinnaker“<br />
Euern<br />
Barny <strong>Baltic</strong>.<br />
Quak!<br />
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Herausgeber:<br />
<strong>Segelclub</strong> <strong>Baltic</strong> e.V.<br />
(gegr. 1882 zu Königsberg in Pr.)<br />
Postfach 4047, 24039 Kiel<br />
Sparkasse Kiel Konto-Nr. 109 918<br />
BLZ 210 501 70<br />
Redaktion:<br />
Dr. Stefanie Derer<br />
Muhliusstr. 79, 24103 Kiel<br />
Tel. 0431/ 5912656<br />
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Mitarbeit:<br />
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Am Vorderen Mühlenweg 20, 24242 Felde<br />
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Jörg Martiensen, Holmredder 72,<br />
24107 Kiel, Tel. 0431 / 31 43 06<br />
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SCB im Internet: www.scbaltic.de<br />
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