Konzeption der Kinderkrippe "Kleine Helden" - Heldenstein
Konzeption der Kinderkrippe "Kleine Helden" - Heldenstein
Konzeption der Kinderkrippe "Kleine Helden" - Heldenstein
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1<br />
<strong>Konzeption</strong><br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“<br />
Gemeinde <strong>Heldenstein</strong><br />
Die Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“ <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Heldenstein</strong> bietet<br />
24 Plätze für Kin<strong>der</strong> im Alter von 0 bis 3 Jahren (bzw. bis zum<br />
Kin<strong>der</strong>garteneintritt) an. Die Kin<strong>der</strong> werden in 2 Gruppen, die<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden sind, betreut.<br />
Die Betreuung findet im Schulgebäude<br />
<strong>der</strong> Gemeinde <strong>Heldenstein</strong> statt.<br />
Träger <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe ist die Gemeinde<br />
<strong>Heldenstein</strong>, als <strong>der</strong>en Trägervertreter<br />
fungiert <strong>der</strong> 1. Bürgermeister.<br />
Für die pädagogische Betreuung sind 1<br />
Erzieherin (in Leitungsfunktion), 3<br />
Erzieherinnen mit reduzierter<br />
Stundenzahl,<br />
1 Kin<strong>der</strong>pflegerin und 1 Erzieherin im<br />
Anerkennungsjahr (Berufspraktikantin) zuständig.<br />
Zusätzlich unterstützt uns eine Krippenhelferin.<br />
Planung, Vorbereitung, Durchführung und Reflexion unserer<br />
pädagogischen Arbeit entsprechen den Bestimmungen des<br />
bayerischen Kin<strong>der</strong>bildungs- und -betreuungsgesetzes und den<br />
Vorgaben des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans.
Wir möchten den Kin<strong>der</strong>n in einer wertschätzenden Offenheit<br />
Orientierung geben.<br />
Unser Ziel ist es, den Kin<strong>der</strong>n genügend Basiskompetenzen zu<br />
vermitteln, um sie gut vorbereitet auf ihren weiteren Lebensweg zu<br />
schicken.<br />
2<br />
Der entwicklungszentrierte Ansatz ermöglicht uns, auf die jeweiligen<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> individuell einzugehen und den Kin<strong>der</strong>n zu<br />
helfen, ihre Situation zu fühlen, zu begreifen und zu verstehen.<br />
Für die positive Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist es von großer Bedeutung,<br />
dass sie Wertschätzung für ihr Tun von uns Erwachsenen erfahren.<br />
Die Kin<strong>der</strong> erfahren, dass ihr Wert nicht in ihrer Leistung, son<strong>der</strong>n<br />
grundlegend in ihrer Person begründet ist.
Die Kin<strong>der</strong>krippe ist von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis<br />
16.30 Uhr geöffnet.<br />
Die Bring- und Abholzeiten können nach Bedarf individuell geregelt<br />
werden.<br />
Kernzeit in Gruppe 1<br />
Sterntaler:<br />
08:30 bis 11:30 Uhr<br />
3<br />
Kernzeit in Gruppe 2<br />
Regenbogen:<br />
09:00 bis 12:00 Uhr<br />
Die wöchentliche Mindestbuchung beträgt mehr als 15 Stunden.<br />
Diese Stunden können auch zentriert auf 3 Tage gebucht werden.<br />
Wir behalten uns vor, die freien Tage an<strong>der</strong>weitig zu vergeben.<br />
Die Krippe ist 4 Wochen im August und 2 Wochen an Weihnachten<br />
geschlossen.<br />
Wir schließen auch an Fenstertagen.<br />
Es werden höchstens 30 Schließtage im Kalen<strong>der</strong>jahr sein.
Tagesablauf<br />
(flexibel für beide Gruppen):<br />
ab 7.30 Uhr können die Kin<strong>der</strong> gebracht werden<br />
7.30 bis 9.00 freies Spiel bzw. Einzelangebote<br />
9.00 kleine Zwischenmahlzeit<br />
9.30 bis 11.30 pädagogische Angebote bzw. Garten<br />
11.30 Mittagessen bzw. 2. Brotzeit<br />
bis ca. 14.00 Mittagsruhe<br />
14.00 bis 16.00 freies Spiel bzw. Garten,<br />
Kleingruppen- bzw. Einzelför<strong>der</strong>ung<br />
ca. 14.30 kleine Zwischenmahlzeit<br />
16.30 Ende <strong>der</strong> Abholzeit<br />
Die Räumlichkeiten<br />
Die Gruppenräume sind unterschiedlich und dabei vielseitig, flexibel<br />
und „sinnesfreudig“ gestaltet. Sie sind durch eine Tür miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden.<br />
4<br />
Die Kuschelecke und<br />
das Sofa schaffen<br />
Gemütlichkeit.<br />
Kin<strong>der</strong> brauchen und<br />
lieben Ruhezonen.<br />
Sie wollen sich<br />
zurückziehen.
Spiegel regen zum Sehen und<br />
Staunen an. Wer bin ICH und wie<br />
sehe ICH aus?<br />
Im Spiegel können sich Kin<strong>der</strong><br />
buchstäblich „ein Bild von sich“<br />
machen. Spiegel helfen ihnen, eine<br />
Vorstellung von sich selbst und<br />
an<strong>der</strong>en zu entwickeln. Das heißt,<br />
Spiegel tragen zur<br />
Identitätsentwicklung bei.<br />
5<br />
Tastbil<strong>der</strong> und Tastgelän<strong>der</strong> laden zum Greifen und Fühlen ein.<br />
Bevor man das Abstrakte denken kann, muss man das Konkrete „be -<br />
greifen“.<br />
Wer weiß, wie sich eine Perle anfühlt, kann sie kognitiv leichter<br />
verarbeiten, benennen und weiteren Kategorien (rund, rollt, aus<br />
vielen Perlen entsteht eine Kette) zuordnen.<br />
Rasseldosen, Klangbaum und verschiedene Instrumente regen zum<br />
Hören und Erkunden an. Kin<strong>der</strong> sind neugierig und neuen Geräuschen<br />
und Klängen sehr zugänglich. Sie lernen schnell, genau hinzuhören und<br />
zu unterscheiden.<br />
Kissen, Polster und die Krabbellandschaft för<strong>der</strong>n Bewegung und<br />
Gleichgewicht.
6<br />
Spielhäuser sind in jedem Gruppenraum individuell integriert. Kin<strong>der</strong><br />
unterscheiden sich in ihren Bedürfnissen, ihren Interessen und vor<br />
allem in ihren Entwicklungsphasen. Unsere Spielhäuser bieten sowohl<br />
Bewegungsreize als auch Sinnesreize – und die Möglichkeit, sich<br />
einmal auszuruhen. So können die Kin<strong>der</strong> je nach Befinden vom<br />
aktiven Tun zum ruhigen Spiel o<strong>der</strong> zur Entspannung wechseln –<br />
und das frei nach ihrem eigenen Rhythmus.<br />
In einem Gruppenraum sind die Küche und <strong>der</strong> Essbereich für die<br />
Zwischenmahlzeiten und das Mittagessen integriert. Die Kin<strong>der</strong><br />
erleben die Zubereitung <strong>der</strong> Speisen mit und werden altersgemäß mit<br />
einbezogen. Sie riechen verschiedene Düfte und Gerüche und<br />
erkennen daran schon bald die Speisen.<br />
So kommen die Sinne ins Spiel.<br />
In die separaten Ruheräume ziehen sich die Kin<strong>der</strong> zur Mittagsruhe<br />
zurück.<br />
Den Regenbogen-Ruheraum nutzen wir darüber hinaus für offenes<br />
Spiel, unsere Bewegungsbaustelle, Tanzen und Bewegungsspiele,<br />
sowie für individuelle Turnangebote.
Der Sterntaler-Ruheraum ist<br />
geeignet für Geschichten und<br />
Märchen.<br />
Dieser Raum bietet auch einen<br />
Snoozelenbereich für individuelle,<br />
gezielte Sinnesübungen und damit<br />
eine gute Rückzugsmöglichkeit für<br />
die Kin<strong>der</strong>.<br />
7<br />
Pädagogisches Konzept – Methoden und Ziele<br />
Wir arbeiten entwicklungszentriert.<br />
Dabei gehen wir von <strong>der</strong> Offenheit jeglicher Entwicklung aus.<br />
Jedem Kind wird ein hohes Maß an Selbstbestimmung und<br />
Eigenaktivität zugestanden.<br />
Jedes Kind ist einmalig und unverwechselbar.<br />
Es ist an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> und wird so auch angenommen und<br />
akzeptiert - als eigenständiges Individuum mit Stärken und<br />
Schwächen.<br />
Jedes Kind hat beson<strong>der</strong>e Bedürfnisse, individuelle Gefühle und<br />
Erfahrungen.<br />
Wir setzen Vertrauen in die Fähigkeiten und Möglichkeiten jedes<br />
einzelnen Kindes und in die Kräfte, die jedes Kind einsetzen kann.
8<br />
Diese erzieherische Grundhaltung ist Ausgangspunkt<br />
jeglichen pädagogischen Handelns.<br />
Ein augenfälliges Merkmal unserer Pädagogik ist die „offene<br />
Gruppenarbeit“.<br />
Die Kin<strong>der</strong> können in beiden Gruppenräumen und im Regenbogen-<br />
Ruheraum sämtliche Spielbereiche nutzen.<br />
Wir lassen die Kin<strong>der</strong> selbst aktiv werden und so viel wie möglich<br />
frei spielen.<br />
Denn: Etwas frei und selbständig zu bewältigen ist für die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s wichtig.
Wir arbeiten situationsbezogen.<br />
9<br />
Das bedeutet:<br />
Wir beobachten die Kin<strong>der</strong> –<br />
v auf welchem Entwicklungsstand sind die Kin<strong>der</strong>,<br />
v wie ist <strong>der</strong> Umgang <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong>,<br />
v in welcher Gruppenphase befinden sich die Kin<strong>der</strong><br />
v welche „Zeitfenster“ <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sind von Bedeutung,<br />
v wie ist das Thema <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>…<br />
… und daraus entwickeln wir unser Gruppenthema, unsere Methoden<br />
und Ziele, um die Kin<strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n, zu for<strong>der</strong>n und weiterzubringen.<br />
Die Kin<strong>der</strong> haben den Drang die Welt selbstständig zu entdecken.<br />
Wach und neugierig machen sie sich auf Entdeckungsreise.<br />
Sie sind ständig auf <strong>der</strong> Suche, machen neue Erfahrungen und lernen<br />
so sich selbst und ihre Umwelt Schritt für Schritt, Stück um Stück<br />
kennen.
Dabei lernt das Kind auf sich selbst und auf seine Fähigkeiten zu<br />
vertrauen – und: Wir vertrauen auf die Fähigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
10<br />
Im Spiel werden von uns Kreativität, Fantasie, Selbstvertrauen und<br />
Selbstständigkeit liebevoll geför<strong>der</strong>t.<br />
Körperkontakt, Kuschel- und Bewegungsspiele begleiten die<br />
Tätigkeiten unseres Alltags ebenso wie Worte und Wortspiele.<br />
In diesem Alter erwerben die Kin<strong>der</strong> die Sprache, verstehen immer<br />
mehr und können immer besser damit umgehen.<br />
Auch das ist eine typische Situation:<br />
Das kleine Kind legt das Spielzeug zur Seite, schaut o<strong>der</strong> geht kurz<br />
zum Erwachsenen und spielt dann weiter. Das heißt, das Kind will sich<br />
immer wie<strong>der</strong> versichern, dass die Bezugsperson in <strong>der</strong> Nähe ist.
11<br />
Das Spiel ist für ein Kind schon früh ein Schritt in die Gemeinschaft<br />
und ein Wunsch nach Kontakt.<br />
Und: Das Spiel ist die Arbeit des Kindes.<br />
Die För<strong>der</strong>ung bei Kin<strong>der</strong>n unter drei Jahren liegt vor allem in den<br />
Bereichen Sprache, Bewegung und Wahrnehmung.<br />
„Ich will alles selbst ausprobieren“ ist das Motto von kleinen<br />
Kin<strong>der</strong>n.<br />
Und beim freien Spiel können sie sich am besten ausprobieren,<br />
Erfahrungen machen, ihre Grenzen austesten und vor allem: lernen,<br />
lernen, lernen...<br />
Wir beobachten die Kin<strong>der</strong>:<br />
Auf welchem Entwicklungsstand stehen sie, was brauchen sie, wo<br />
können wir was und wie anbieten.<br />
Um Kin<strong>der</strong> zwar zu for<strong>der</strong>n, sie aber nicht zu überfor<strong>der</strong>n, müssen<br />
dem Alter entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten aufgetan<br />
werden.
12<br />
Wichtig ist für die Kin<strong>der</strong> in diesem Zusammenhang, zu lernen, sich<br />
sowohl an Erfolgen zu freuen und daran zu wachsen, als auch<br />
Misserfolge und Nie<strong>der</strong>lagen zu verkraften und zu verarbeiten (z.B.<br />
Verlieren im Spiel).<br />
Wir zeigen viel praktisch, erklären<br />
eher wenig und lassen die Kin<strong>der</strong><br />
selbst tun.<br />
Dabei berücksichtigen wir<br />
selbstverständlich den<br />
Entwicklungsstand und die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sowie die<br />
Gruppensituation.<br />
Neben unserem pädagogischen Handeln haben wir selbstverständlich<br />
auch die körperlichen Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> nach Essen, Schlaf und<br />
Gewickelt werden im Blick.<br />
Diesen Bedürfnissen begegnen wir feinfühlig, individuell und<br />
kindbezogen. Das setzen wir mit den klassischen pädagogischen<br />
Angeboten gleich. Denn wir wissen um das Bedürfnis eines<br />
Kleinkindes nach sensorischer Stimulation, wobei alle Sinne<br />
berücksichtigt und mit einbezogen werden.<br />
Die Beziehung zum Kind steht im Mittelpunkt unseres Handelns.<br />
Und vor allem:<br />
Kin<strong>der</strong> brauchen Zeit – Entwicklungszeit.
13<br />
Kin<strong>der</strong> lieben - und brauchen -<br />
Rituale.<br />
Denn Rituale glie<strong>der</strong>n ihren<br />
Tagesablauf ebenso wie ihren<br />
Jahreslauf.<br />
Sie helfen Kin<strong>der</strong>n, sich in einer<br />
komplexen, oft unruhigen Welt<br />
zu orientieren.<br />
Rituale geben Richtung,<br />
vermitteln soziale Werte und<br />
zeigen Grenzen auf.<br />
Kin<strong>der</strong> lernen durch Nachahmen<br />
und Wie<strong>der</strong>holen.<br />
Daher geben Rituale, die Vertrautes ständig wie<strong>der</strong>holen, den<br />
Kin<strong>der</strong>n Halt und Kraft.<br />
Rituale beruhigen und för<strong>der</strong>n das Gefühl <strong>der</strong> Zugehörigkeit.<br />
Wir sorgen für ausreichend Bewegung und berücksichtigen die<br />
wachsende Mobilität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, den Drang, selbstständig die Welt<br />
zu entdecken.<br />
Auf <strong>der</strong> Krabbellandschaft immer die Balance zu halten, ist gerade<br />
für kleine Kin<strong>der</strong> eine spannende Herausfor<strong>der</strong>ung!<br />
Und eine sehr effektive Übung: Das Spielen und Toben auf diesen<br />
Matten för<strong>der</strong>t sowohl ihren Gleichgewichtssinn als auch ihre<br />
Motorik.<br />
Jede Entdeckungsreise durch die Krabbellandschaft o<strong>der</strong> die<br />
Spielhäuser erfor<strong>der</strong>t viele verschiedene Bewegungsformen:<br />
Krabbeln, Kriechen, Klettern, Steigen, Balancieren. Dabei werden<br />
unterschiedliche Grundfertigkeiten geschult und vor allem Spaß an<br />
<strong>der</strong> Bewegung groß geschrieben.
14<br />
Auch in unserem Garten können die Kin<strong>der</strong> ihr natürliches Bedürfnis<br />
nach Bewegung ausleben.<br />
Das Kletterhaus mit Rutsche, die Schaukeln, die Ponywippe und <strong>der</strong><br />
Sandkasten laden zum Spielen und Toben ein. Verschiedene<br />
Fahrzeuge und Wägen stehen zur Verfügung.<br />
Der Garten lädt die Kin<strong>der</strong> zum Entdecken und Erforschen ein.<br />
Wir gehen mit den Kin<strong>der</strong>n so viel wie möglich nach Draußen.<br />
So können die Kin<strong>der</strong> die Jahreszeiten und Elemente mit allen<br />
Sinnen erfahren (Sand, Blätter, Schnee, Wasser, Wind...).<br />
Wir machen immer wie<strong>der</strong> Fotos von verschiedenen Ereignissen und<br />
Situationen des Tages.<br />
Daraus gestalten wir ein Portfolio.<br />
<strong>Kleine</strong> Berichte und Lerngeschichten aus dem Portfolio ergänzen und<br />
unterstützen unseren regelmäßigen Kontakt mit den Eltern.
Lerngeschichten<br />
15<br />
Lerngeschichten basieren auf <strong>der</strong> folgenden Idee: die genaue<br />
Beobachtung eines Kindes hilft uns zu verstehen, welche<br />
Lernschritte ein Kind gerade macht. Dadurch erhalten wir<br />
unmittelbar Anregungen für die Gestaltung unserer pädagogischen<br />
Praxis.<br />
Es entstehen Lerngeschichten, durch welche die beson<strong>der</strong>en<br />
Anstrengungen eines Kindes beachtet werden.<br />
Wir entdecken grundlegende Fähigkeiten und Stärken <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Jedes Kind hat seine ganz eigene charakteristische Weise auf<br />
situativ gegebene Lernsituationen zu reagieren, Lerngelegenheiten<br />
wahr zu nehmen, sie zu suchen, sie selbst herzustellen o<strong>der</strong> auch<br />
ihnen auszuweichen.<br />
Gut entwickelte Lerngelegenheiten/Lernmöglichkeiten sind<br />
notwendig, um wichtige Fähigkeiten, wie Interesse an Neuem,<br />
Engagement, Kommunikation und Teamarbeit, grundlegend bei einem<br />
Kind aufbauen zu können.<br />
1. interessiert sein<br />
2. engagiert sein<br />
3. standhalten bei<br />
Schwierigkeiten und<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
4. sich mitteilen und ausdrücken<br />
5. an <strong>der</strong> Lerngemeinschaft<br />
mitwirken und Verantwortung<br />
übernehmen
16<br />
In einer Lerngeschichte wird nicht ein bestimmtes Ergebnis<br />
präsentiert.<br />
Es geht darum, auch die Anstrengungen des Kindes, also den Prozess<br />
des Lernens darzustellen.<br />
In eine Lerngeschichte gehört, was erstaunlich und beachtlich im<br />
Leben eines Kindes ist und das, was die Stärken, Interessen o<strong>der</strong><br />
Fähigkeiten des Kindes wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
Die Kin<strong>der</strong> haben großen Spaß daran, selbst Teil eines „Bil<strong>der</strong>buches“<br />
zu sein.<br />
Das för<strong>der</strong>t ihre Selbstwahrnehmung und ihre Identifikation mit<br />
<strong>der</strong> Gruppe wird gestärkt („Hier ist ein Platz für mich.“).<br />
Wir kochen täglich frisch.<br />
Dabei achten wir darauf, dass unsere Kost abwechslungsreich,<br />
ausgewogen und gesund ist.
17<br />
Unsere Speisen sollen den Kin<strong>der</strong>n<br />
schmecken, sie sollen aber auch<br />
immer wie<strong>der</strong> die Möglichkeit haben,<br />
etwas Neues zu probieren. Manchmal<br />
schmeckt es ja doch beim zweiten<br />
o<strong>der</strong> dritten Mal.<br />
Unsere Küche ist in einen <strong>der</strong><br />
Gruppenräume integriert, so können<br />
die Kin<strong>der</strong> miterleben, wie und wo<br />
das Essen herkommt.<br />
Wir hängen wöchentlich einen<br />
Speiseplan aus.<br />
An Getränken stehen Früchtetees mit Saft und gegebenenfalls<br />
Saftschorle bereit. Zu den Zwischenmahlzeiten gibt es Obst,<br />
Joghurt, Brezen mit Wurst o<strong>der</strong> Müsli.<br />
Schlafen bedeutet eine Pause für<br />
Körper, Geist und Seele, um die<br />
„Energiereserven“ wie<strong>der</strong><br />
aufzufüllen.<br />
Wann ein Kind seinen Schlaf braucht<br />
und wie viel – das ist ganz<br />
unterschiedlich und nicht nur vom<br />
Alter abhängig.<br />
Zum Schlafen zwingen kann man<br />
Kin<strong>der</strong> nicht.<br />
Aber man kann ihnen helfen, zur<br />
Ruhe zu kommen und zumindest<br />
auszuruhen.
18<br />
Babys und Kleinkin<strong>der</strong> brauchen viel Nähe, Zuwendung, Körperkontakt<br />
und eine verlässliche Bindung.<br />
Wenn ein Kind in eine Tageseinrichtung kommt, so muss es die erste<br />
längere Trennungserfahrung von den Eltern verarbeiten.<br />
Die Kin<strong>der</strong> sind darauf angewiesen, dass wir ihre Signale verstehen,<br />
ihre Bedürfnisse wahrnehmen und angemessen darauf reagieren.<br />
Wie die Eingewöhnung für ein Kind aussehen soll, werden wir<br />
persönlich und individuell mit den Eltern besprechen.<br />
Achtsamkeit - Respekt – Gelassenheit<br />
... unter diesen Schlagwörtern sehen wir unsere Arbeit.<br />
Achtsamkeit dem einzelnen Kind gegenüber –<br />
Respekt vor seiner Persönlichkeit, seinen Bedürfnissen und<br />
Wünschen –<br />
Gelassenheit in unserem Handeln.
19<br />
Vernetzung mit den Familien<br />
Wir setzen uns mit neuen Themen in <strong>der</strong> Familienbildung auseinan<strong>der</strong>.<br />
Im Sinne <strong>der</strong> Familien beachten wir die Vielschichtigkeit des<br />
alltäglichen Miteinan<strong>der</strong>s. Familien sollen fähig sein, ein nach ihrer<br />
Fasson gelingendes Leben zu führen.<br />
Viele Eltern brauchen durch die Berufstätigkeit bei<strong>der</strong> Elternteile<br />
eine neue Flexibilität bei den Angeboten von<br />
Kin<strong>der</strong>bildungseinrichtungen.<br />
Wir bieten den Familien eine flexible Buchungszeit an, indem wir<br />
ihnen ermöglichen, die wöchentliche Mindestbuchung von mehr als 15<br />
Stunden auch auf 3 Tage zu zentrieren.<br />
Für unsere pädagogische Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n bedeutet das:<br />
Uns ist ein individuelles Miteinan<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s wichtig!
Wir bieten den Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit,<br />
Situationen - den Umgang mit Dingen – Lebenstechniken<br />
• in pädagogischen Angeboten,<br />
• in entwicklungszentrierter Kleingruppenarbeit und<br />
• in <strong>der</strong> Einzelsituation wie<strong>der</strong>holend zu erlernen.<br />
Beson<strong>der</strong>s Kin<strong>der</strong> im Alter von 0 - 3 Jahren leben in <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>holung.<br />
20<br />
Etwas noch einmal machen – das festigt<br />
• die Methoden des zwischenmenschlichen Miteinan<strong>der</strong>s<br />
• die erlernenden Techniken des Lebens (Sprache, Bewegung,<br />
Grob- und Feinmotorik…)<br />
• das passive und aktive sprachliche Miteinan<strong>der</strong><br />
• das Einsetzen <strong>der</strong> Sprache als Mittel <strong>der</strong> Kommunikation<br />
• das Wahrnehmen, Erkennen, Einschätzen und das Umgehen mit<br />
den eigenen Gefühlen und den Gefühlen An<strong>der</strong>er<br />
• die Persönlichkeit eines Kindes mit allen seinen Wünschen,<br />
Bedürfnissen und Gefühlen<br />
Wir legen verstärkt<br />
Gewicht auf die<br />
Einzelför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Freispielzeit.
21<br />
Elternpartnerschaft<br />
Eine intensive, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern ist<br />
für uns selbstverständlich. Wir informieren die Eltern konstant über<br />
die Entwicklung ihres Kindes.<br />
Zu Beginn unserer Zusammenarbeit führen wir mit den Eltern das<br />
Aufnahmegespräch.<br />
In Tür- und Angelgesprächen halten wir die Eltern über aktuelle<br />
Tagesereignisse auf dem Laufenden.<br />
Gerne sind wir für Einzelgespräche bereit.<br />
Wir bieten Gesprächsrunden und Elternabende für alle Eltern an.<br />
Auch gemeinsame Ausflüge und Feste finden immer wie<strong>der</strong> statt.<br />
Wir arbeiten bei <strong>der</strong> Bildung, Erziehung und Betreuung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
partnerschaftlich mit den Eltern zusammen.<br />
Ein wichtiges Gremium ist <strong>der</strong> Elternbeirat. Er unterstützt unsere<br />
Arbeit.
22<br />
Unser Team<br />
In unserem Team legen wir Wert auf eine gute, qualitativ wertvolle<br />
und individuelle Zusammenarbeit. Jedes Teammitglied bringt sich mit<br />
seinen ganz eigenen Stärken und Kompetenzen produktiv ein.<br />
Durch unser offenes Konzept entsteht ein vertrauensvolles,<br />
voneinan<strong>der</strong> lernendes, sich gegenseitig bereicherndes Miteinan<strong>der</strong>.<br />
Zum Wohl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Eltern und des pädagogischen Personals ist<br />
dies unerlässlich.<br />
Dazu treffen wir uns einmal wöchentlich zur gemeinsamen<br />
Teamsitzung.<br />
Diese beinhaltet z.B.:<br />
• Austausch über pädagogische Gruppenarbeit und Projekte,<br />
• Planung und Reflexion von Elternabenden und Festen,<br />
• Fallbesprechungen.<br />
Folgende Inhalte füllen u.a. die Zeit <strong>der</strong> gruppeninternen<br />
Besprechungen und Verfügungszeit:<br />
• Dokumentation,<br />
• Situationsanalyse,<br />
• Beobachtung und Auswertung,<br />
• Elterngespräche,<br />
• Anleitergespräche.
Das braucht Ihr Kind:<br />
23<br />
eine komplette Garnitur zum Wechseln<br />
zusätzliche Unterwäsche zum Wechseln<br />
Hausschuhe o<strong>der</strong> Stoppersocken<br />
im Sommer: Badehose<br />
im Winter: Schneeanzug, Mütze, Schal und Handschuhe (bitte<br />
keine Fingerhandschuhe)<br />
bei Regen: Regenjacke, Matschhose, Gummistiefel<br />
für die Mittagsruhe: ein Kuscheltier, einen Schnuller o<strong>der</strong> ein<br />
Schmusetuch<br />
eine Trinkflasche<br />
Windeln<br />
Bitte beschriften Sie Schnuller, Schmusetücher etc.<br />
mit dem Namen Ihres Kindes! Danke!
Anmeldetag<br />
24<br />
Aufnahmeverfahren<br />
Anfang des Jahres findet die Anmeldung für das kommende<br />
Krippenjahr statt. Die aktuellen Termine geben wir auf <strong>der</strong><br />
Internetseite und über die Tagespresse bekannt.<br />
Aufnahmekriterien<br />
• Kin<strong>der</strong> aus dem Gebiet <strong>der</strong> Verwaltungsgemeinschaft<br />
<strong>Heldenstein</strong> – Rattenkirchen<br />
(Kin<strong>der</strong> aus den umliegenden Gemeinden des Landkreises benötigen eine<br />
schriftliche Genehmigung <strong>der</strong> jeweils zuständigen Gemeinde)<br />
• Alter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
• Geschwisterkin<strong>der</strong><br />
Informations-<br />
Elternabend<br />
Zu diesem Abend laden<br />
wir alle Eltern ein, die<br />
für ihr Kind ab<br />
September einen Platz<br />
in unserer Krippe<br />
„<strong>Kleine</strong> Helden“<br />
zugesagt bekommen.<br />
Hier stellen wir unsere<br />
pädagogische Arbeit vor und geben wichtige Informationen weiter.<br />
Die Eltern erfahren an diesem Abend auch, welcher Gruppe ihr Kind<br />
ab September angehört und vereinbaren mit <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Gruppenerzieherin einen Termin für das Aufnahmegespräch.
Aufnahmegespräch<br />
Dieses Gespräch findet ohne Kin<strong>der</strong> statt und dauert ca. eine<br />
Stunde.<br />
Inhalt dieses Gespräches ist<br />
• ein informativer Austausch über die Gewohnheiten und die<br />
Entwicklung des Kindes,<br />
25<br />
• <strong>der</strong> Abschluss des Betreuungsvertrages,<br />
• eine individuelle Absprache für die Eingewöhnung,<br />
• die Vereinbarung eines Schnuppertages,<br />
• die Absprache des 1. Krippentages und<br />
• die Besichtigung <strong>der</strong> Räumlichkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe.<br />
Schnuppertag<br />
Dieser Termin wird beim Aufnahmegespräch vereinbart.<br />
Die Eltern kommen mit ihrem Kind für 2 Stunden am Vormittag in die<br />
Krippe. Bitte ohne Geschwister!<br />
Dieser Vormittag dient einer ersten Kontaktaufnahme<br />
und eines gegenseitigen Kennenlernens.
Erster Krippentag<br />
Auch dieser Termin wird beim Aufnahmegespräch vereinbart und<br />
individuell gestaltet.<br />
Die anschließende Eingewöhnungszeit orientiert sich an unserem<br />
26<br />
Krippen-Schlüsselprozess „Eingewöhnungszeit“.<br />
Um einen möglichst reibungslosen Übertritt von <strong>der</strong> Familie in die<br />
Kin<strong>der</strong>krippe zu erreichen, nehmen wir im September nicht mehr als<br />
2 Kin<strong>der</strong> täglich neu pro Gruppe auf. So bleibt den pädagogischen<br />
Kräften genug Zeit, um auf die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse jedes<br />
einzelnen Kindes und die Wünsche <strong>der</strong> Eltern einzugehen.<br />
Abrechnung <strong>der</strong> Eingewöhnungszeit<br />
Es werden die Stunden <strong>der</strong> Anwesenheit im Eingewöhnungsmonat<br />
á 3,50 € berechnet. Erhoben wird dann <strong>der</strong> Beitrag, <strong>der</strong> für die Eltern im<br />
Eingewöhnungsmonat günstiger ist.<br />
Beispiel 1: Elternbeitrag bei Buchungszeitkategorie > 3-4 Std. = 120.-- €,<br />
Eingewöhnung an 3 Tagen mit insgesamt 10 Std. + 1 volle Woche mit 20 Std. = 30<br />
Std. á 3,50 € = 105.-- €.<br />
Hier wird <strong>der</strong> günstigere Betrag von 105.-- € erhoben.<br />
Beispiel 2: Eingewöhnung an 3 Tagen mit insgesamt 11 Stunden + 2 volle Wochen<br />
mit 16 Std. = 43 Std. á 3,50 € = 150,50 €.<br />
Hier wird <strong>der</strong> reguläre Elternbeitrag mit 120.-- € erhoben.
27<br />
Eingewöhnung<br />
Der Übergang aus <strong>der</strong> Familie in die noch unbekannte neue Gruppe<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe bedeutet für jedes Kind eine große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Es muss sich an eine neue Umgebung anpassen und<br />
Beziehungen zu fremden Personen aufbauen.<br />
Während <strong>der</strong> ersten Zeit ist das Kind mit ihm unbekannten Räumen,<br />
fremden Erwachsenen und an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n konfrontiert. Es muss<br />
sich an neue Situationen, einen verän<strong>der</strong>ten Tagesablauf und an die<br />
tägliche mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen.<br />
Die neue Umgebung for<strong>der</strong>t dem Kind Lern- und Anpassungs-<br />
leistungen ab, die mit erheblichem Stress verbunden sein können.<br />
Deshalb ist eine Unterstützung durch die Eltern unbedingt<br />
notwendig, damit das Kin<strong>der</strong> diese Leistung erbringen kann, eine<br />
tragfähige Bindung aufbauen kann und sich wohl fühlt.
Stufe 1:<br />
Beim Aufnahmegespräch besprechen wir mit den Eltern die<br />
Eingewöhnungszeit. Diese läuft ganz individuell, dem Kind und den<br />
Wünschen und Bedürfnissen <strong>der</strong> Eltern entsprechend, ab.<br />
28<br />
Ziel <strong>der</strong> Eingewöhnungszeit ist es, eine tragfähige Bindung zwischen<br />
dem Kind und mindestens einer Gruppenerzieherin aufzubauen.<br />
Dabei bleiben die Eltern selbstverständlich Hauptbindungspersonen<br />
für ihr Kind.<br />
Stufe 2:<br />
Die Eingewöhnung beginnt mit einer dreitägigen Grundphase.<br />
Ein Elternteil begleitet das Kind 2 Stunden in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gruppe.<br />
In dieser Zeit sind die Eltern <strong>der</strong> „sichere Hafen“ für ihr Kind.<br />
So kann das Kind beginnen sich langsam und schrittweise von den<br />
Eltern zu entfernen. Es beginnt von selbst seine Umgebung zu<br />
erkunden, wenn es dazu bereit ist.<br />
Die Aufgabe <strong>der</strong> Eltern ist es, das Kind zu begleiten und da zu sein.
29<br />
Das Gefühl, je<strong>der</strong>zeit die Aufmerksamkeit von Mutter o<strong>der</strong> Vater zu<br />
haben, erleichtert dem Kind die Eingewöhnung erheblich und trägt zu<br />
einer guten Anfangssituation bei.<br />
Die Aufgabe <strong>der</strong> Erzieherin ist es, vorsichtig und ohne zu drängen,<br />
über Spielangebote o<strong>der</strong> Beteiligung am Spiel des Kindes, Kontakt<br />
aufzunehmen.<br />
Stufe 3:<br />
Die Zeit verlängert sich auf 3 Stunden. Das begleitende Elternteil<br />
und das Kind nehmen, wenn gewünscht, am Mittagessen teil.<br />
Stufe 4:<br />
Die ersten Trennungsversuche beginnen.<br />
Einige Zeit nach Ankunft im Gruppenraum verlässt das Elternteil den<br />
Raum, auch wenn das Kind protestiert. Mutter o<strong>der</strong> Vater bleiben<br />
aber in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Tür.
30<br />
Reagiert das Kind auf den Weggang des Elternteils eher gleichmütig<br />
bzw. lässt es sich schnell trösten, bleibt ansprechbar und weiter<br />
interessiert an seiner Umgebung, so kann diese erste Trennung auf<br />
30 Minuten ausgedehnt werden.<br />
Wirkt das Kind nach dem Weggang des Elternteils verstört o<strong>der</strong><br />
beginnt zu weinen und lässt sich von <strong>der</strong> Erzieherin nicht innerhalb<br />
kurzer Zeit beruhigen, so kehrt das begleitende Elternteil nach 2 bis<br />
3 Minuten in den Gruppenraum zurück.<br />
Stufe 5:<br />
Eine<br />
Stabilisierungsphase<br />
beginnt.<br />
Die Erzieherin<br />
übernimmt, zuerst im<br />
Beisein des<br />
Elternteils, in<br />
zunehmendem Maße<br />
die Versorgung des<br />
Kindes (Füttern bzw.<br />
Begleitung bei den Mahlzeiten, Wickeln).<br />
Sie bietet sich ihm als Spielpartner an und bahnt, je nach Alter und<br />
Entwicklungsstand des Kindes Kontakt zu an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n an.<br />
Unter Beachtung <strong>der</strong> Reaktionen des Kindes vergrößert sich <strong>der</strong><br />
tägliche Zeitraum <strong>der</strong> Trennung.<br />
Die Eltern halten sich jedoch für den Notfall bereit.<br />
Die Eltern entwickeln ein Abschiedsritual mit dem Kind, das diesem<br />
die tägliche Trennung erleichtert.<br />
Die Mittagsruhe wird, falls gewünscht, angebahnt.
Stufe 6:<br />
31<br />
Eine Schlussphase, in <strong>der</strong> die Eltern sich nicht mehr gemeinsam mit<br />
dem Kind in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe aufhalten, jedoch je<strong>der</strong>zeit erreichbar<br />
sind, beginnt.<br />
Falls die Tragfähigkeit <strong>der</strong> neuen Beziehung zur Erzieherin noch<br />
nicht ausreicht, um das Kind in beson<strong>der</strong>en Fällen aufzufangen, sind<br />
die Eltern gefor<strong>der</strong>t.<br />
Die Eingewöhnung des Kindes ist grundsätzlich dann abgeschlossen,<br />
wenn es die Erzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert hat und sich von<br />
ihr trösten lässt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass das Kind<br />
gegen den Weggang seiner Eltern protestiert (Bindungsverhalten<br />
zeigt). Das ist sein gutes Recht. Entscheidend ist, ob es sich von <strong>der</strong><br />
Erzieherin schnell beruhigen lässt und sich interessiert und in guter<br />
Stimmung den angebotenen Aktivitäten zuwendet.<br />
Insgesamt muss berücksichtigt werden, dass auch unter günstigen<br />
Bedingungen <strong>der</strong> Eingewöhnungsprozess dem Kind hohe<br />
Anpassungsleistungen abverlangt.<br />
Die Eltern berichten häufig, dass die Kin<strong>der</strong> nach dem Aufenthalt in<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe in <strong>der</strong> ersten Zeit sehr müde sind o<strong>der</strong> die<br />
gravierenden Än<strong>der</strong>ungen in ihrem Leben im Traum verarbeiten.<br />
Nach: Die ersten Tage – ein Modell zur Eingewöhnung in <strong>der</strong> Krippe, Hans-Joachim Laewen
Inklusion<br />
32<br />
Miteinan<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s –<br />
wir füllen unsere Pädagogik <strong>der</strong> Vielfalt mit<br />
Leben.<br />
In unserer Arbeit bilden integrative Prozesse die Voraussetzung für<br />
inklusive Bildung, Erziehung und Betreuung. Wir sehen die<br />
individuellen Unterschiede aller Kin<strong>der</strong> grundsätzlich als Normalität<br />
an.<br />
Inklusion tritt für das Recht jeden Kindes ein, unabhängig von<br />
individuellen Stärken und Schwächen gemeinsam zu leben und<br />
voneinan<strong>der</strong> zu lernen. Das Verständnis von Inklusion reicht über die<br />
Integration von Kin<strong>der</strong>n mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung hinaus und<br />
umfasst alle Dimensionen von Verschiedenheit und Individualität.<br />
Gelungene Inklusion drückt sich für uns<br />
darin aus, dass bedeutungsvolle soziale<br />
Beziehungen zwischen allen Kin<strong>der</strong>n mit<br />
und ohne Behin<strong>der</strong>ung möglich sind und<br />
von uns unterstützt werden.<br />
Die Kin<strong>der</strong> bestimmen selbst darüber<br />
mit wem sie in Kontakt gehen und<br />
befreundet sein möchten.<br />
Leben mit Profil hinterlässt Spuren.<br />
Wir bieten in unserer Kin<strong>der</strong>krippe pro Gruppe einen integrativen<br />
Platz für Kin<strong>der</strong> mit För<strong>der</strong>bedarf an. Die Kin<strong>der</strong>zahl <strong>der</strong> Gruppe<br />
reduziert sich bei Belegung des integrativen Platzes auf 10 Kin<strong>der</strong>.
33<br />
Ein überspannt etwas – überspannt alles.<br />
Er weist Richtung. Er ist farbig, auffallend, etwas Beson<strong>der</strong>es.<br />
Am Ende des Regenbogens wird oft ein Schatz vermutet.<br />
In <strong>der</strong> biblischen Geschichte „Die Arche Noah“ erhält <strong>der</strong> Regenbogen die<br />
Bedeutung des Ankommens, des Zuhause seins, des Vollbrachten.<br />
Noah bekommt von Gott eine Aufgabe. Er soll etwas tun, das im ersten Moment<br />
unsinnig erscheint, auf dem Land ein Schiff bauen.<br />
Noah vertraut und lässt sich auf etwas ein, das er im Moment (noch) nicht<br />
versteht.<br />
Ölbaums zurückkehrt. Das Land kommt in Sicht.<br />
Er macht sich auf den Weg.<br />
Den Weg geht er jedoch nicht<br />
allein:<br />
Er nimmt seine Familie mit, er<br />
nimmt Tiere mit.<br />
Der Weg ist nicht leicht: die<br />
Nahrung geht zu Ende, es ist<br />
immer dunkel, die Luft ist stickig<br />
=> eine Herausfor<strong>der</strong>ung an Mensch<br />
und Tier. Doch Noah verliert nie<br />
die Hoffnung. Er begleitet, er<br />
macht Mut.<br />
Schließlich schickt er die Taube<br />
aus, die mit einem Zeichen <strong>der</strong><br />
Hoffnung, dem Zweig eines<br />
Mensch und Tier sind gelandet, sind angekommen. Sie betreten neues Land – ihr<br />
Land. Ein Regenbogen begrüßt sie: hier seid ihr richtig, das ist euer neues<br />
Zuhause - Ihr seid Willkommen!<br />
In dieser Geschichte wird deutlich, es ist manchmal unabdingbar sich auf den<br />
Weg zu machen, sich auf etwas Neues einzulassen.<br />
Und: es gibt Jemanden <strong>der</strong> einen begleitet, man ist nicht allein.<br />
Wenn <strong>der</strong> Weg schwierig erscheint, ist es wichtig jemanden an <strong>der</strong> Seite zu<br />
haben, <strong>der</strong> einem über die schwierigen Stellen hinweg hilft, <strong>der</strong> den Weg ebnet,<br />
<strong>der</strong> Mut macht und ein gutes Ende in Aussicht stellt.<br />
Noah <strong>der</strong> „Mutmachende“, verlässt sich in <strong>der</strong> Geschichte auf Gott, er hat<br />
Vertrauen, er ruht in sich.
34<br />
Im Märchen macht sich ein Mädchen auf den Weg.<br />
, ein Märchen <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Grimm.<br />
Es sieht in seiner momentanen Situation keine Zukunft mehr. Es fühlt sich<br />
allein.<br />
Es macht sich im Vertrauen auf den lieben Gott auf den Weg. Es besitzt nicht<br />
viel, es hat nur das Notwendigste.<br />
Auf dem Weg, den es nun geht, begegnen ihm Menschen. Sie bitten um etwas, um<br />
ein Stück Brot, um Kleidung. Das Mädchen gibt.<br />
Es empfindet, dass an<strong>der</strong>e (noch) weniger haben, als es selbst. Mit guten<br />
Wünschen gibt es. Es macht an<strong>der</strong>e froh, ist ihnen ein Lichtblick in <strong>der</strong>en Leben.<br />
In diesem Geben findet es zu<br />
sich selbst.<br />
In diesem Märchen macht sich ein Mädchen auf den Weg.<br />
Und als es ganz bei sich ist<br />
(gar nichts mehr hat), wird es<br />
reich beschenkt: die Sterne<br />
am Himmel funkeln und sind<br />
auf einmal blanke Taler, die<br />
vom Himmel fallen.<br />
Es sammelt sie ein und hat<br />
genug für sein Lebtag.<br />
Der Weg ist ungewiss, doch sie geht ihn vertrauensvoll, im Vertrauen auf Gott.<br />
Sie ist eine Schenkende, eine Begleitende für An<strong>der</strong>e.<br />
Durch ihre Selbstlosigkeit und durch ihren Blick auf An<strong>der</strong>e, durch ihre<br />
Achtsamkeit und Sensibilität findet sie zu sich selbst, sie entdeckt sich.<br />
Und das ist ihr wahrer Reichtum.
35<br />
In beiden Geschichten geht es um Gott.<br />
Um .<br />
Als Jemanden, als Etwas, das dem Leben Sinn gibt, es lebenswert macht.<br />
Glaube … Sinn des Lebens … Vertrauen …<br />
Wer ist nicht auf <strong>der</strong> Suche danach.<br />
Es gibt viele<br />
Lebensentwürfe – und<br />
je<strong>der</strong> ist in seiner Art<br />
sinnig und richtig.<br />
Seinen ganz eigenen<br />
Lebensentwurf mit dem<br />
<strong>der</strong> An<strong>der</strong>en kompatibel<br />
zu machen, das Beste<br />
dabei heraus zu holen<br />
und sich gegenseitig zu<br />
bereichern, so verstehen<br />
wir unser Leitbild
36<br />
Unser Leitbild:<br />
… unter diesem Leitbild verstehen wir das Leben und das Handeln in unserer<br />
Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“.<br />
Nicht nur die Kin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch die Eltern und unser Personal erleben, wie<br />
durch ein gemeinsames Miteinan<strong>der</strong> von Tür zu Tür, eine gelebte Gemeinschaft<br />
entsteht, von <strong>der</strong> alle Beteiligten profitieren.<br />
… denn Zuhause sein ist das Miteinan<strong>der</strong> von Tür zu Tür – für unsere Kin<strong>der</strong>:<br />
Bei den „<strong>Kleine</strong>n Helden“ bieten wir den Kin<strong>der</strong>n einen geschützten Raum, in dem<br />
sich jedes Kind, individuell und seiner Persönlichkeit entsprechend, entfalten<br />
kann. In einer Atmosphäre <strong>der</strong> familiären Geborgenheit erleben die Kin<strong>der</strong>, dass<br />
sie ernst genommen werden. Sie entwickeln Zutrauen zu sich selbst und werden<br />
somit in ihrem Sein und ihrem Werden unterstützt.<br />
Die Kin<strong>der</strong> erleben, dass ihre Familie und wir im konstanten Austausch stehen<br />
und dieses gelebte Miteinan<strong>der</strong> von Tür zu Tür von Achtsamkeit, Respekt und<br />
Gelassenheit getragen ist.<br />
… denn Zuhause sein ist das Miteinan<strong>der</strong> von Tür zu Tür – für unsere Eltern:<br />
Viele Eltern erleben bei den „<strong>Kleine</strong>n Helden“ ein Miteinan<strong>der</strong>, das sie<br />
bereichert und sie in ihrem Erziehungsauftrag unterstützt.<br />
In Elterngesprächen und thematischen Einheiten teilen viele<br />
Eltern ihre Erfahrungen und Fragen mit An<strong>der</strong>en. In diesem<br />
Austausch erleben sie Entlastung und Stärkung. Durch die<br />
professionelle Begleitung unseres Personals gewinnen sie an<br />
Kompetenz und Sicherheit.<br />
… denn Zuhause sein ist das Miteinan<strong>der</strong> von Tür zu Tür – unsere Spiritualität:<br />
Die „<strong>Kleine</strong>n Helden“ sind nicht konfessionsgebunden. Doch empfinden wir<br />
Glauben als etwas, das das Leben lebenswert macht.<br />
In <strong>der</strong> Begegnung mit biblischen Erzählungen und Festen erfahren die Kin<strong>der</strong><br />
intuitiv, dass es etwas gibt, das einen hält, das einen befähigt, das einen staunen<br />
lässt – das immer da ist: Gott.<br />
Diese Begegnung hilft Kin<strong>der</strong>n und ihren Eltern, eigene Erfahrungen zu<br />
verstehen, Gefühle zu benennen und so einen selbständigen Glauben zu<br />
entwickeln. So erfahren sie Stärkung und Ermutigung für ihre je eigene<br />
Lebenssituation.
37<br />
Team 2012/2013: Christina Strohmeier, Astrid Nowak, Sandra Kaiser, Judith<br />
Meinicke, Melanie Steinweber, Karin Schwarzbäck, Isabella Baumann<br />
Verantwortlich für Inhalt und Pädagogik:<br />
Team <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“, <strong>Heldenstein</strong><br />
Leiterin: Christina Strohmeier<br />
Gestaltung: Team <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“<br />
Als Arbeitsgrundlage wurden benützt:<br />
Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan<br />
BayKiBiG<br />
Textauszüge aus div. Fortbildungen<br />
Textauszüge aus Fachbüchern<br />
Fotos: Alle Rechte bei Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“<br />
Copyright 2012 Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“<br />
Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“<br />
St.-Rupert-Straße 12<br />
84431 <strong>Heldenstein</strong><br />
Tel: 08636/6970886<br />
Fax: 08636/6970953<br />
E-Mail: Christina.Strohmeier@gmx.de<br />
Homepage: www.heldenstein.de<br />
=> Kin<strong>der</strong>betreuung => Kin<strong>der</strong>krippe „<strong>Kleine</strong> Helden“