Hightech in der Steinzeit? - Archäologie in Sachsen

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-8- Steinzeit - Die experten Univ.-Prof. Dr. Walter Leitner Institutsleiter am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck Walter Leitner ist Mitglied des internationalen Wissenschaftlerkollektivs zur Erfor- schung der Gletschermumie vom Tisenjoch („Ötzi“) und erkundet seit Jahren die Prähi- storie des Alpenraums. Seine Forschungsschwerpunkte sind das archäologische Umfeld des Mannes aus dem Eis und die hochalpine Archäologie. Walter Leitner betreut Ausgra- bungen von steinzeitlichen Jagdstationen in Osttirol, Nordtirol und Vorarlberg. Da zwei der Protagonisten des Projektes in steinzeitlicher Ausrüstung über die Alpenkette nach Norditalien gehen sollten, stellen sich wichtige Fragen: Welche Wege könnten die steinzeitlichen Alpenüberquerer gegangen sein und wie haben sie sich dabei orientiert? Wie schnell sind sie voran gekommen? Was taugte die Ausrüstung, die „Ötzi“ bei sich trug? Z.B. sein Grasumhang, von dem man mittlerweile weiß, dass er ein Vorläufer der Isomatte war? Wie läuft es sich in dreilagig aufgebauten Grasschuhen? Und wie könnten sich die Menschen der Steinzeit unterwegs mit Nahrung versorgt haben? Zusammen mit der SWR-Wissenschaftsredaktion hat Walter Leitner die Route der Alpenüberque- rung ausgearbeitet. Institut für Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der Universität Innsbruck http://www.uibk.ac.at/urgeschichte/ Thomas Patzleiner Überlebenstrainer Schon früh interessierte sich der ausgebildete Heilmasseur Thomas Patzleiner für die in- dianische Kultur. Zu Beginn der 90er Jahre lebte er einige Zeit in Oregon bei den Apache- Indianern. Vertraut mit indianischen Zeremonien und Fertigkeiten, wuchs seine Neugier auf das Leben anderer Naturvölker. Auf Reisen rund um den Globus hat er seinen Blick für die Natur geschult und sein Wissen ausgebaut. In den USA lernte Patzleiner den Survival-Spezialisten Tom Brown jr. kennen, der ihn bis heute beeinflusst und trainiert. Nach seiner Rückkehr gründete Thomas Patzleiner 1997 die „Überlebensschule Tirol“. In dieser Schule geht es darum Wissen und Fähigkeiten unserer Vorfahren und der Naturvölker zu vermitteln – Dinge, die es ermöglichen im Gleichklang mit der Natur zu leben. „Survival“ im Sinne von Thomas Patzleiner ist Wissen- schaft, Kunst und Philosophie in einem: „Wenn Menschen beginnen, ihre Wahrnehmung und Achtsamkeit gegenüber der Welt, die sie umgibt, zu erweitern, sind die Resultate bemerkenswert. Sie nehmen sich die Zeit, auf ihre innere Stimme, auf ihre Intuition und ihr Herz zu hören. Sie beginnen, ihre Umwelt zu achten, zu respektieren und zu schützen. Wir glauben, dass Mensch und Natur nicht zu trennen sind.“ Thomas Patzleiner schulte im „Steinzeit“-Projekt die beiden Alpenwanderer. Auf der Tour vom Bodensee nach Südtirol waren sie der rauen Natur in den Alpen ausgesetzt. Über- nachtet wurde schließlich nicht in den Hütten des Alpenvereins, sondern nach neoli- thischem Vorbild unter freiem Himmel. Thomas Patzleiner brachte unseren „Ötzis“ über- lebenswichtige Techniken bei und stand ihnen während der ersten Tage der Wanderung erklärend und unterstützend zur Seite. Überlebensschule Tirol http://www.ueberlebensschule-tirol.at

die D i e k a n n t e Keule n d o c h n u r. . . J a gdwaffen / Rekonstruktion Bekan nt in Mitteleuropa seit ca. 10.000 v. Chr.

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Ste<strong>in</strong>zeit - Die experten<br />

Univ.-Prof. Dr. Walter Leitner<br />

Institutsleiter am Institut für <strong>Archäologie</strong>n<br />

<strong>der</strong> Universität Innsbruck<br />

Walter Leitner ist Mitglied des <strong>in</strong>ternationalen Wissenschaftlerkollektivs zur Erfor-<br />

schung <strong>der</strong> Gletschermumie vom Tisenjoch („Ötzi“) und erkundet seit Jahren die Prähi-<br />

storie des Alpenraums. Se<strong>in</strong>e Forschungsschwerpunkte s<strong>in</strong>d das archäologische Umfeld<br />

des Mannes aus dem Eis und die hochalp<strong>in</strong>e <strong>Archäologie</strong>. Walter Leitner betreut Ausgra-<br />

bungen von ste<strong>in</strong>zeitlichen Jagdstationen <strong>in</strong> Osttirol, Nordtirol und Vorarlberg.<br />

Da zwei <strong>der</strong> Protagonisten des Projektes <strong>in</strong> ste<strong>in</strong>zeitlicher Ausrüstung über die Alpenkette<br />

nach Norditalien gehen sollten, stellen sich wichtige Fragen: Welche Wege könnten die<br />

ste<strong>in</strong>zeitlichen Alpenüberquerer gegangen se<strong>in</strong> und wie haben sie sich dabei orientiert?<br />

Wie schnell s<strong>in</strong>d sie voran gekommen? Was taugte die Ausrüstung, die „Ötzi“ bei sich<br />

trug? Z.B. se<strong>in</strong> Grasumhang, von dem man mittlerweile weiß, dass er e<strong>in</strong> Vorläufer <strong>der</strong><br />

Isomatte war? Wie läuft es sich <strong>in</strong> dreilagig aufgebauten Grasschuhen? Und wie könnten<br />

sich die Menschen <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>zeit unterwegs mit Nahrung versorgt haben? Zusammen<br />

mit <strong>der</strong> SWR-Wissenschaftsredaktion hat Walter Leitner die Route <strong>der</strong> Alpenüberque-<br />

rung ausgearbeitet.<br />

Institut für Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter-<br />

und Neuzeitarchäologie <strong>der</strong> Universität Innsbruck<br />

http://www.uibk.ac.at/urgeschichte/<br />

Thomas Patzle<strong>in</strong>er<br />

Überlebenstra<strong>in</strong>er<br />

Schon früh <strong>in</strong>teressierte sich <strong>der</strong> ausgebildete Heilmasseur Thomas Patzle<strong>in</strong>er für die <strong>in</strong>-<br />

dianische Kultur. Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> 90er Jahre lebte er e<strong>in</strong>ige Zeit <strong>in</strong> Oregon bei den Apache-<br />

Indianern. Vertraut mit <strong>in</strong>dianischen Zeremonien und Fertigkeiten, wuchs se<strong>in</strong>e Neugier<br />

auf das Leben an<strong>der</strong>er Naturvölker. Auf Reisen rund um den Globus hat er se<strong>in</strong>en Blick<br />

für die Natur geschult und se<strong>in</strong> Wissen ausgebaut.<br />

In den USA lernte Patzle<strong>in</strong>er den Survival-Spezialisten Tom Brown jr. kennen, <strong>der</strong> ihn bis<br />

heute bee<strong>in</strong>flusst und tra<strong>in</strong>iert. Nach se<strong>in</strong>er Rückkehr gründete Thomas Patzle<strong>in</strong>er 1997<br />

die „Überlebensschule Tirol“. In dieser Schule geht es darum Wissen und Fähigkeiten<br />

unserer Vorfahren und <strong>der</strong> Naturvölker zu vermitteln – D<strong>in</strong>ge, die es ermöglichen im<br />

Gleichklang mit <strong>der</strong> Natur zu leben. „Survival“ im S<strong>in</strong>ne von Thomas Patzle<strong>in</strong>er ist Wissen-<br />

schaft, Kunst und Philosophie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em: „Wenn Menschen beg<strong>in</strong>nen, ihre Wahrnehmung<br />

und Achtsamkeit gegenüber <strong>der</strong> Welt, die sie umgibt, zu erweitern, s<strong>in</strong>d die Resultate<br />

bemerkenswert. Sie nehmen sich die Zeit, auf ihre <strong>in</strong>nere Stimme, auf ihre Intuition und<br />

ihr Herz zu hören. Sie beg<strong>in</strong>nen, ihre Umwelt zu achten, zu respektieren und zu schützen.<br />

Wir glauben, dass Mensch und Natur nicht zu trennen s<strong>in</strong>d.“<br />

Thomas Patzle<strong>in</strong>er schulte im „Ste<strong>in</strong>zeit“-Projekt die beiden Alpenwan<strong>der</strong>er. Auf <strong>der</strong> Tour<br />

vom Bodensee nach Südtirol waren sie <strong>der</strong> rauen Natur <strong>in</strong> den Alpen ausgesetzt. Über-<br />

nachtet wurde schließlich nicht <strong>in</strong> den Hütten des Alpenvere<strong>in</strong>s, son<strong>der</strong>n nach neoli-<br />

thischem Vorbild unter freiem Himmel. Thomas Patzle<strong>in</strong>er brachte unseren „Ötzis“ über-<br />

lebenswichtige Techniken bei und stand ihnen während <strong>der</strong> ersten Tage <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung<br />

erklärend und unterstützend zur Seite.<br />

Überlebensschule Tirol<br />

http://www.ueberlebensschule-tirol.at

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