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Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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Jahrgang 1954 H O H E N Z O I , L E R I S C H E H E I M A T 63<br />

Kurznachrichten<br />

Die Pfarrer von Killer<br />

Das Killertal verdankt seinen Namen nicht einem Bach<br />

(denn der heißt Starzel), sonderr dem ehemaligen Pfarrdorf<br />

Killer, dessen Name aus Kilchwiler •= 'tirchweiler zusammengezogen<br />

ist. Zu ihm gehörten die Talorte Hausen, Starzein,<br />

Killer und Jungingen, vermutlich _-:och mit Weiler ob<br />

Schlatt. Von den Pfarrern dieser kirchlichen Verwaltungseinheit<br />

kennen wir noch folgende mit Nar ;n:<br />

1.) H(einricus) Kaplan, genannt von Kilwilar 1256, vermutlich<br />

identisch mit dem piebanus oder Leutpriester H ei n -<br />

rieh, der 1262 genannt wird, und später Dekan war. 2.)<br />

Graf Rudolf von Zoller:i, 127, r (FDA I, 83). 3.) Albertus,<br />

vor 1300 Vizeplebanus in Kilwiler. 4.) Pfaff Konrad<br />

der Esel von Kilwiler, 17. März 1330. 5.) Wilhelm<br />

Rüeber um 1420, war vorher oder nachher Pfarrer<br />

in Erpfingen. 6.) Wilhelm Körninger 1431—49. 7.)<br />

Dietrich oder Theoderich Kümmerlin 1449 -63, wo<br />

er tot genannt wird. Am 5. Juni 1449 hatte er als „Erstfrüchte"<br />

seinem Bischof 35 Gulden zu zahlen (etwa der Wert<br />

von 7 Kühen). 8.) Berthold Schuler von Hechingen<br />

1463- -88 War als Pfarrer proklamiert am 29. 4. 63 und am<br />

10. Mai investiert auf Präsentation von Graf Jos Nikiaus<br />

von Zoliern, Schuler 1469—71 Dekan des Kapitels Trochtelfingen,<br />

zu dem das Killertal gehörte. Am 30. 7. 1471 erhielt<br />

ei Absenz auf 1 Jahr, ebemr. am 5. 8. 1480 und 7. 3 1482<br />

(Krebs, Invest. Protok. 441). 8a) Bis 1464 war als Frühmesser<br />

am St. Katharinenaltar zu Killer ein Johannes Kimmerlin<br />

(Kümmerlin), der in diesem Jahr nach Rangendingen<br />

ging. 8b) Ihm folgte am 28. 8. 1464 in Killer ein<br />

Michael Husner von Gärtringen, der am 12. 7. 1469<br />

Absenz auf 1 Jahr erhielt. 9.) Kaspar Schüler 1488<br />

bis 92 Pfarrer, zahlte am 14. August des erster Jahres als<br />

Erstfrüchte 22 Gulden, nachdem ihm die restlichen 13 fl<br />

nachgelassen waren. Kaspar erlangte am 18. 8. 88 auf 1<br />

Jahr Absenz, ebenso am 30. 1, 1493 bis Johannes Bapista.<br />

10.) Johannes Sattler (Sellatoris) von 1493 an. Er<br />

war seit i486 der erste Pfarrer der (von Killer getrennten)<br />

Pfarrei Hausen gewesen. 11.) Johannes Kern 1511 bis<br />

1531, wo er starb. Auch er war bisher, seit 1494, Pfarrer im<br />

nahen Hausen gewesen. (Angeblich sei er 1513 Pfarrer in<br />

Stein, vorübergehend?) 12.) Johannes Kempter von<br />

Ueberlingen, wurde am -3. Juni 1531 als Pfarrer von Killer<br />

proklamiert, blieb aber nicht lang. 13.) Mathis Lux,<br />

hier Pfarrer 1533—1542 und vielleicht länger. Er war um<br />

1515 Pfarrer in Gauselfingen gewesen. Im Jahre 1544 war,<br />

nach dem Hagenschen Lagerbuch zu schließen, die Pfarrei<br />

nicht mehr besetzt und gehört seitdem zu Hausen. Doch verkaufte<br />

1545 die Heiilgenpflege Killer ein Haus daselbst an<br />

(den alten?) Pfarrherrn Mathissen um 26 Pfund Heller.<br />

(Erzb. Aich. Freiburg und Seelbuch des Kap. Trochtelfingen.)<br />

J. Ad. Kraus.<br />

Aus Rangendingen. 1323, 1. Mär (Zinstag vor Mittfasten).<br />

Konrad der Stoiker von Rangendingen verkauft an Hermann<br />

von Aw, Herrn Marquarts Bruder von Aw (oder Ow),<br />

alle seine Güter zu Rangendingen um 15 Pfund Heiler. Doch<br />

behält er sich daraus gehenden jährliche Gilten vor, solang<br />

er lebt. Ausgenommen vom Verkauf sind für seine Tochter<br />

Sopnie dei Acker vor der Mühle, das Mühlländli in Größe<br />

von 2 Jauchert, der Acker auf den Malmen, der an den<br />

Burgacker grenzt, und das Ländli auf Benzenbach in Größe<br />

von 2 Jaucliert, ^erner 1 Jauchert auf Bühel und 1 Jauchert<br />

in Renntal, die Hirnwies und die Biunde bei dem Brunnen,<br />

alles Lthen des Grafen Rudolf von Hohenberg. Zeugen sind:<br />

Ritter Marquart von Aw, Johanne? von Salbadingen (Salmendinrjn),<br />

'er Hargendinger Kirchherr Marquard Pfinneblater,<br />

Dietrich der Mann, Stainmar der Mann und Konrad<br />

der Ms:jei von Bietenhausen. (Aus dem Archiv Hirrlingen,<br />

Sammeiband S. 217.) Fritz Staudacher.<br />

Weiler bei Mariazell? Nääi einer Notiz des 1743 Verstorbepen<br />

^ing-.r Pfarrers Joh. Jak. Schmid hat anno 1452<br />

Pfaff Heinrich H?uck von Rottweil den Grafen Ludwig<br />

und Eberhard von Württemberg all sein Recht an der Vogtei<br />

unc' dem Gericht is Dorfes Weiler bei Marienzell,<br />

welches die Hälfte laselbst umfaßte, um 20 rh. Gulden<br />

verkaufl Schwerlich Weiler hinter Zollern, eher in der<br />

Rottweiler Gegend? (Württbg. Landesbibliothek cod. hist.<br />

fol. 757.) Krs.<br />

Von :r Firma ßaruch und Söhne in Hechingen erfolgte<br />

(1854) die Aufstellung der ersten Dampfmaschine in Hohenzollern.<br />

Auf unbekannten Reichenauer Besitz zu Bisingen ums J. 1200<br />

erstmals hingewiesen zu haben ist das Verdienst von Dr.<br />

Hans Jänichen in Reutlingen-Sondeifingen. Und zwar scheint<br />

es sich um die Aufzählung von einer Reihe Eigenleute mit<br />

bedeutenden Gütern zu handeln, die in dem „ V e r b r ü d erungsbuch"<br />

des Inselklosters eingeschoben ist. Dieser „Liber<br />

confraternitatis" ist in der Reihe der Monumenta Germaniae<br />

längst im Druck erschienen aber der Herausgeber<br />

Piper hat den Eintrag irrig auf Biesingen bei Donaueschingen<br />

bezogen, das doch in alter Zeit immer Boasinheim hieß, also<br />

gar nicht infrage kommen kann. Da überdies ein Mann von<br />

Steinhofen unter den Namen vorkommt, dürfte an der Zugehörigkeit<br />

zu unserem Bisingen bei Hechingen nicht zu zweifeln<br />

sein. Hoffentlich kann der Entdecker seinen Fund bald<br />

den <strong>Heimat</strong>freunden vorlegen und erläutern. Auf alle Fälle<br />

sei hier schon darauf hingewiesen, da der Bearbeiter des<br />

neuen Bisinger <strong>Heimat</strong>buchs die Sache noch nicht erwähnt. Kr.<br />

Klage der Gemeinde Beuren gegen den Pfarrer von Hechingen,<br />

beim Bischof. Durchlauchtigster Fürst, Gnädigster Fürst<br />

und Herr, Herr, daß bei Euer hochfürstlichen Durchlaucht<br />

wir untertänigst klagend einkommen, treibt uns die höchste<br />

Necessität (Notwendigkeit). Es hat Herr Pfarrer zu Hech'igen<br />

nit allein den Heu-, Blut- ind Kleinzehnten, so jährlich<br />

ein namhaftes ertraget, sondern auch andere pfärrüche<br />

Genüß von uns Untertanen zu Beuren einzunehmen und zu<br />

erheben. Dabei aber solle er verpflichtet sein, was seine<br />

Vorgänger fleißig beobachten, alle 14 Tage einen Kaplan zu<br />

uns herauf schicken, der den Gottesdienst uni die Kinder -<br />

lehr haltet und versieht. Da aber solches eine Zeit lang liederlich<br />

und bisweilen gar nicht beschehen, hingegen bei uns<br />

nunmehr der Kinder und Leut viel sind, die in den Glaubensartikeln<br />

schlecht unterlichtet und hierdurch des Gottesdienstes<br />

beraubt, zumal auch viele hl. Massen zurückbleiben.<br />

Also ist an Ew Hochfürstliche Durchlaucht unser untertänigste<br />

und fußfällig*: Bitte, diesorts gnädigst abzuhelfen<br />

und Verfügung zu tun, daß der alten Ordnung nach der<br />

Gottesdienst wieder zu des Allerhöchsten Ehr und des Menschen<br />

Jfferbaulichkeit be uns gehalten und vollbracht möcht<br />

wercien. Diese hohe fürstliche Gnad wird Gott der allmächtige<br />

erkennen, wir aber durch unser aligemeines Gebet untertäniges<br />

abverdienen. Ewer hochiürstlichen Durchlaucht<br />

unte-tänigst getreue und gehormsambste Untertanen, Vogt,<br />

Gericht und ganze Gemeind des Dorfes Beuren. Datum 29.<br />

August 1699. Kr.<br />

Weilerkapelle ob Schlatt wurde nicht, wie in Hohz. Heinai<br />

lfei S. 47 angegeben, im Jahre 1810, sondern schon im<br />

'September 1806 abgebrochen, worauf mich in frdl. Weise C.<br />

Bumiller-Jungingen aufmerksam macht. Er fand in Aufzeichnungen<br />

eines Urgroßvaters, des Lehrers Christian 3umiller,<br />

am 10. September 1806 den Eintrag, daß ihm an diesem<br />

Tag beim Abbruch des Weiler-Kirchels ein<br />

„Gsparren" am rechten Fuß das obere Schenkelbein abgeschlagen<br />

habe. Kr.<br />

An das<br />

Postamt

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