Argumentarium ZuKi zur Sperrung Bärenbrücke nach dem Bau der ...

Argumentarium ZuKi zur Sperrung Bärenbrücke nach dem Bau der ... Argumentarium ZuKi zur Sperrung Bärenbrücke nach dem Bau der ...

07.02.2013 Aufrufe

Argumentarium ZuKi zur Sperrung Bärenbrücke nach dem Bau der Umfahrung Der Verein ZuKi setzt sich für Kinder und Familien ein. Und gemäss seines Leitbildes auch explizit für den Lebensraum von Kindern und Familien. Deshalb hat der Vorstand die vom Gemeinderat und dem Kanton vorgeschlagenen Varianten der Verkehrsberuhigung im Zusammenhang mit der geplanten Umfahrung geprüft und auf ihre Auswirkungen für Kinder und Familien diskutiert. Der Vorstand hat einstimmig beschlossen, sich für die Variante Sperrung der Bärenbrücke einzusetzen, die sowohl vom gesamten Gemeinderat wie auch vom Kanton empfohlen wird. Weshalb? Das Zentrum von Cham, besser gesagt die ganzen Hauptachsen, sind heute für Kinder und Erwachsene sowohl zu Fuss wie mit dem Fahrrad sehr gefährlich. Für die einzelnen Verkehrsteilnehmer sehen wir im Moment folgende Probleme: Velofahrer müssen sich durch stehende Kolonnen schlängeln, werden als beinahe schnellste Verkehrsteilnehmer oft übersehen und geraten immer wieder in gefährliche Situationen. Und wir reden hier nicht von Rennfahrern, sondern von Kindern und Erwachsenen im normalen Nahverkehr mit dem Velo, das heisst, auf dem Schulweg, beim Einkaufen oder ähnlichem. Fussgänger müssen sich entlang von dichten Blechkolonnen in den Abgasen von laufenden Motoren meist stehender Autos bewegen. Die Strasse überqueren geht zwar aufgrund des meist langsamen Tempos für Erwachsene recht gut, für Kinder ist es aber gefährlich, weil sie den Verkehrsfluss und die Geschwindigkeiten nicht einschätzen können (nicht so gut verstehen) und oft auch schlecht gesehen werden. Zudem sind die Automobilisten durch die Stausituation manchmal etwas unkonzentriert. Der Schulweg der meisten Kinder kreuzt irgendwo eine der Hauptstrasse oder geht sogar an einer entlang. Und Primarklassen ins Röhrliberg zum Schwimmen zu begleiten braucht gute Nerven, ständig ist da die Angst dabei, dass eines plötzlich vom Trottoir gerät. Automobilisten, das sind wir ja fast alle, stehen heute lange im Stau. Erwerbstätige kommen später nach Hause, Arzttermine pünktlich wahrzunehmen ist schwierig und für Unternehmer mit Kundenkontakt ist ein Büro in Cham eine Hypothek, weil es für ihre Kunden eine Zumutung ist, für einen Termin bei ihnen solange im Stau zu stehen. Potentielle Kunden, auch das sind wir alle, finden das Einkaufserlebnis im Zugerland zum Beispiel oft angenehmer, weil sie ungestört vom Verkehr verschiedenste Läden besuchen können und dabei in entspannter Umgebung Bekannte treffen. Und das obwohl sie sich dafür durch den Stau quälen müssen. Die Läden in Cham kämpfen ums Überleben, die gute Durchmischung ist längerfristig bedroht. Und je mehr die Diversität des Angebotes abnimmt, umso unattraktiver ist das Einkaufen in Cham. Wir Chamer werden am 13. Juni darüber abstimmen, wie sich die Gemeinde in den nächsten mindestens 50 Jahren entwickeln soll. Nicht mehr und nicht weniger. Denn der Kanton wird die Umfahrung entsprechend unserer Entscheidung bauen, ein späterer Wechsel des Systems wird nicht möglich sein. Und die Auswirkungen unserer Entscheidung am 13. Juni werden wir erst in etwa 5 Jahren sehen, wenn die Umfahrung fertig gebaut ist und die Sperrung der Bärenbrücke oder die Pförtneranlage Realität wird. Die Erfahrung zeigt, dass wir immer mehr Autos auf den Strassen haben, das Problem wird sich also nicht von alleine entschärfen.

<strong>Argumentarium</strong> <strong>ZuKi</strong> <strong>zur</strong> <strong>Sperrung</strong> <strong>Bärenbrücke</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> Umfahrung<br />

Der Verein <strong>ZuKi</strong> setzt sich für Kin<strong>der</strong> und Familien ein. Und gemäss seines Leitbildes auch explizit für<br />

den Lebensraum von Kin<strong>der</strong>n und Familien.<br />

Deshalb hat <strong>der</strong> Vorstand die vom Gemein<strong>der</strong>at und <strong>dem</strong> Kanton vorgeschlagenen Varianten <strong>der</strong><br />

Verkehrsberuhigung im Zusammenhang mit <strong>der</strong> geplanten Umfahrung geprüft und auf ihre Auswirkungen<br />

für Kin<strong>der</strong> und Familien diskutiert. Der Vorstand hat einstimmig beschlossen, sich für die Variante<br />

<strong>Sperrung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bärenbrücke</strong> einzusetzen, die sowohl vom gesamten Gemein<strong>der</strong>at wie auch vom Kanton<br />

empfohlen wird.<br />

Weshalb?<br />

Das Zentrum von Cham, besser gesagt die ganzen Hauptachsen, sind heute für Kin<strong>der</strong> und<br />

Erwachsene sowohl zu Fuss wie mit <strong>dem</strong> Fahrrad sehr gefährlich. Für die einzelnen Verkehrsteilnehmer<br />

sehen wir im Moment folgende Probleme:<br />

Velofahrer müssen sich durch stehende Kolonnen schlängeln, werden als beinahe schnellste<br />

Verkehrsteilnehmer oft übersehen und geraten immer wie<strong>der</strong> in gefährliche Situationen. Und wir reden<br />

hier nicht von Rennfahrern, son<strong>der</strong>n von Kin<strong>der</strong>n und Erwachsenen im normalen Nahverkehr mit <strong>dem</strong><br />

Velo, das heisst, auf <strong>dem</strong> Schulweg, beim Einkaufen o<strong>der</strong> ähnlichem.<br />

Fussgänger müssen sich entlang von dichten Blechkolonnen in den Abgasen von laufenden<br />

Motoren meist stehen<strong>der</strong> Autos bewegen. Die Strasse überqueren geht zwar aufgrund des meist<br />

langsamen Tempos für Erwachsene recht gut, für Kin<strong>der</strong> ist es aber gefährlich, weil sie den Verkehrsfluss<br />

und die Geschwindigkeiten nicht einschätzen können (nicht so gut verstehen) und oft auch schlecht<br />

gesehen werden. Zu<strong>dem</strong> sind die Automobilisten durch die Stausituation manchmal etwas unkonzentriert.<br />

Der Schulweg <strong>der</strong> meisten Kin<strong>der</strong> kreuzt irgendwo eine <strong>der</strong> Hauptstrasse o<strong>der</strong> geht sogar an einer<br />

entlang. Und Primarklassen ins Röhrliberg zum Schwimmen zu begleiten braucht gute Nerven, ständig ist<br />

da die Angst dabei, dass eines plötzlich vom Trottoir gerät.<br />

Automobilisten, das sind wir ja fast alle, stehen heute lange im Stau. Erwerbstätige kommen<br />

später <strong>nach</strong> Hause, Arzttermine pünktlich wahrzunehmen ist schwierig und für Unternehmer mit<br />

Kundenkontakt ist ein Büro in Cham eine Hypothek, weil es für ihre Kunden eine Zumutung ist, für einen<br />

Termin bei ihnen solange im Stau zu stehen.<br />

Potentielle Kunden, auch das sind wir alle, finden das Einkaufserlebnis im Zugerland zum<br />

Beispiel oft angenehmer, weil sie ungestört vom Verkehr verschiedenste Läden besuchen können und<br />

dabei in entspannter Umgebung Bekannte treffen. Und das obwohl sie sich dafür durch den Stau quälen<br />

müssen.<br />

Die Läden in Cham kämpfen ums Überleben, die gute Durchmischung ist längerfristig bedroht.<br />

Und je mehr die Diversität des Angebotes abnimmt, umso unattraktiver ist das Einkaufen in Cham.<br />

Wir Chamer werden am 13. Juni darüber abstimmen, wie sich die Gemeinde in den nächsten mindestens<br />

50 Jahren entwickeln soll. Nicht mehr und nicht weniger. Denn <strong>der</strong> Kanton wird die Umfahrung<br />

entsprechend unserer Entscheidung bauen, ein späterer Wechsel des Systems wird nicht möglich sein.<br />

Und die Auswirkungen unserer Entscheidung am 13. Juni werden wir erst in etwa 5 Jahren sehen, wenn<br />

die Umfahrung fertig gebaut ist und die <strong>Sperrung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bärenbrücke</strong> o<strong>der</strong> die Pförtneranlage Realität wird.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass wir immer mehr Autos auf den Strassen haben, das Problem wird sich also<br />

nicht von alleine entschärfen.


Welche Auswirkungen haben die vorgeschlagenen Varianten langfristig auf den Lebensraum Cham und<br />

auf diese Problemkreise?<br />

Variante <strong>Sperrung</strong> <strong>Bärenbrücke</strong> Variante Pförtneranlagen bei den Einfahrten<br />

Im Zentrumsbereich ist Begnungszone,<br />

Fussgänger haben Vortritt, Zebrastreifen fallen<br />

weg, Autos fahren max. 20kmh, auch <strong>der</strong> Bus, <strong>der</strong><br />

Verkehr ist entschärft. Velofahrer, Fussgänger und<br />

Kin<strong>der</strong> können sich entspannt bewegen und<br />

begegnen. Schulwege werden wie<strong>der</strong><br />

kin<strong>der</strong>gerechter. Einkaufen in Cham wird<br />

interessanter, weil angenehmer. Jetzt kann man<br />

im Zentrum auch für einen längeren Schwatz<br />

verweilen, ohne von <strong>der</strong> Blechlawine gestört zu<br />

werden. Und weil die Fahrbahn verengt werden<br />

kann, gibt es mehr Raum für Fussgänger und<br />

Velofahrer, und es werden mehr<br />

Kurzzeitparkplätze möglich. Dadurch wird es<br />

einfacher, rasch vor einem Geschäft zu halten,<br />

wenn man mal mit <strong>dem</strong> Auto einkauft und es eilig<br />

hat. Automobilisten müssen Gewohnheiten<br />

än<strong>der</strong>n, kommen aber mit <strong>dem</strong> Umweg über die<br />

Einfallsachsen zügig und ohne Wartezeiten an<br />

ihren Zielort in <strong>der</strong> Gemeinde. Busse, Ambulanzen<br />

und einzelne Gewerbetreibende mit<br />

Ausnahmebewilligungen können weiterhin über<br />

die <strong>Bärenbrücke</strong> fahren, aber nur mit 20 kmh. Der<br />

Durchgangsverkehr wird laut den Verkehrsplanern<br />

<strong>nach</strong>haltig aus <strong>dem</strong> Ort verdrängt.<br />

Im Zentrumsbereich bewilligt <strong>der</strong> Kanton<br />

voraussichtlich keine Begegnungszone, weil im<br />

Verhältnis zu viele Autofahrer auf zu wenige<br />

Fussgänger treffen. Der Verkehr fährt flüssiger als<br />

heute, die Autos fahren auch zu<br />

Hauptverkehrszeiten mit 50kmh durch Cham. Für<br />

Kin<strong>der</strong> und Velofahrer bleibt die Situation<br />

gefährlich, <strong>der</strong> Verkehr wird zwar übersichtlicher,<br />

dafür aber schneller. Schulwege bleiben<br />

gefährlich. Einkaufen in Cham wird nicht<br />

attraktiver, <strong>der</strong> Verkehr dominiert weiterhin. Und<br />

Kurzzeitparkplätze bei den Geschäften bleiben rar,<br />

weil die Strasse gleich breit bleiben muss und es<br />

keinen zusätzlichen Platz gibt. Die Automobilisten<br />

müssen ihre Gewohnheiten nicht än<strong>der</strong>n, stehen<br />

aber an den Pförtneranlagen viel länger als heute<br />

im Alpenblick im Stau, weil ja die Pförtner die<br />

Durchfahrt durch Cham unattraktiv machen<br />

müssen, in <strong>der</strong> Hoffnung, dass ein Teil des<br />

wartenden Verkehrs auf die Umfahrungsstrasse<br />

ausweicht. Laut Verkehrsplanern wirkt diese<br />

Massnahme zu<strong>dem</strong> nur befristet. Die Erfahrung<br />

und die Berechnungen <strong>der</strong> Verkehrsplaner zeigen,<br />

dass <strong>der</strong> Durchgangsverkehr relativ schnell wie<strong>der</strong><br />

zunimmt.<br />

Noch drei Randbemerkungen:<br />

In den öffentlichen Diskussionen fällt immer wie<strong>der</strong> auf, dass die Arbeit <strong>der</strong> Verkehrsplaner diffamiert<br />

wird. Je<strong>der</strong> einzelne scheint <strong>der</strong> bessere Experte in Sachen Verkehrsplanung zu sein als die Fachleute,<br />

die sich auf dieses Thema jahrelang spezialisiert haben. Klar, wir fahren alle Auto, deshalb könnten doch<br />

die allerwenigsten von uns eines bauen. Und wenn wir eine neue Heizung brauchen, lassen wir sie auch<br />

vom Fachmann planen, obwohl wir genau wissen, wie warm wir es am Schluss haben wollen.<br />

Die Diskussion läuft stark mit <strong>dem</strong> Fokus des Autofahrers. Doch das ist nur ein Teilaspekt unserer<br />

Realität. Wir alle sind auch Fussgänger, Velofahrer und wir haben auch Behin<strong>der</strong>te im Rollstuhl o<strong>der</strong><br />

Senioren am Rollator o<strong>der</strong> Eltern mit Kin<strong>der</strong>wagen und kleinen Kin<strong>der</strong>n zu Fuss. Immer wie<strong>der</strong> wird mit<br />

<strong>dem</strong> krassen Spezialfall argumentiert, wo <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>te Senior nicht ohne Auto einkaufen kann. Nur<br />

kann man auch <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Sperrung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bärenbrücke</strong> noch mit <strong>dem</strong> Auto einkaufen, es braucht vielleicht<br />

einen kleinen Umweg.<br />

In <strong>der</strong> laufenden Diskussion fehlt auch <strong>der</strong> Hinweis, dass viele von uns gerne mehr mit <strong>dem</strong> Fahrrad<br />

einkaufen würden, wenn es nicht so viel Verkehr hätte. Klar, dass wir für den wöchentlichen Grosseinkauf<br />

o<strong>der</strong> für sperrige Güter weiterhin das Auto brauchen. Aber das bleibt ja möglich.<br />

Die Läden haben Angst vor <strong>der</strong> <strong>Sperrung</strong>. Ob Cham als Einkaufsort attraktiv bleibt, hängt allerdings nicht<br />

nur mit <strong>der</strong> Verkehrsplanung zusammen. Es liegt einerseits auch an uns allen, unserem<br />

Einkaufsverhalten, ob in Cham Geschäfte überleben. Wenn wir lieber im Einkaufszentrum unsere<br />

grossen Einkäufe machen und dann hier nur noch die ‚schnellen und nötigen’ dann müssen wir uns nicht<br />

wun<strong>der</strong>n, wenn wir eines Tages keine Wahl mehr haben. Aber es liegt auch an den Gewerbetreibenden,<br />

attraktiv zu bleiben, denn in <strong>der</strong> freien Marktwirtschaft braucht es halt dauernd Innovation, um die Kunden<br />

zu binden, um als Einkaufserlebnis und Dienstleistung attraktiv zu bleiben. Einzelne ziehen heute schon<br />

erfolgreich Kunden und damit Verkehr auch aus Ennetsee an, und Cham wird immer mehr zum Zentrum<br />

dieses Raumes. Eine Chance, die die Läden aktiv gestalten müssen. Die <strong>Sperrung</strong> <strong>der</strong> Brücke wird ihnen<br />

dabei eher helfen als schaden. Wir alle geniessen an an<strong>der</strong>en Orten verkehrsberuhigte Zonen und<br />

kaufen gerne dort ein. Es gibt auf <strong>der</strong> ganzen Welt kein Beispiel einer geplant verkehrsberuhigten Zone,<br />

in <strong>der</strong> die Läden eingegangen sind. Aber auch dort gibt es immer wie<strong>der</strong> Wechsel, die einen haben<br />

Erfolg, an<strong>der</strong>e nicht. Das nennt sich freie Marktwirtschaft.

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