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Schellings Denken der Freiheit - KOBRA - Universität Kassel

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Helmut Schnei<strong>der</strong><br />

Schelling: Die Gottheiten von Samothrake<br />

Im Jahre 1815 veröffentlichte Schelling eine kleine Schrift mit dem Titel:<br />

„Die Gottheiten von Samothrake“, mit dem Untertitel „Beilage zu den Weltaltern“.<br />

1<br />

Hintergrund dafür ist <strong>der</strong> geplante Druck einer an<strong>der</strong>en Schrift <strong>Schellings</strong><br />

mit dem Titel: Die Weltalter. Der Druck wurde zwar begonnen, das Buch<br />

kam aber damals nicht in die Öffentlichkeit, son<strong>der</strong>n wurde von <strong>Schellings</strong><br />

Sohn erst posthum in den Gesammelten Werken <strong>Schellings</strong> veröffentlicht. So<br />

bezog sich <strong>der</strong> Untertitel des Buchs über die Gottheiten von Samothrake also<br />

auf ein Buch, das gar nicht erschienen war.<br />

Wie <strong>der</strong> Titel sagt, behandelt Schelling hier ein Thema aus <strong>der</strong> antiken<br />

Mythologie. Damit setzt er sein schon sehr früh sichtbar gewordenes Interesse<br />

an <strong>der</strong> antiken Mythologie fort. In seiner Spätzeit wurde sie geradezu<br />

sein Hauptthema. Die Aufnahme <strong>der</strong> antiken Mythologie erfolgte in philosophischer<br />

Absicht, um seine eigene Philosophie darin auszulegen o<strong>der</strong> auch,<br />

um den philosophischen Gehalt <strong>der</strong> Mythologie zu heben. Schelling verfügte<br />

über profunde Kenntnisse <strong>der</strong> antiken Mythologie und <strong>der</strong> alten Sprachen,<br />

darunter auch <strong>der</strong> semitischen Sprachen wie Hebräisch, Syrisch und Arabisch.<br />

So konnte er wie ein Altertumswissenschaftler die weitverstreuten antiken<br />

Zeugnisse über die Gottheiten von Samothrake völlig souverän zusammenstellen<br />

und dann philosophisch auswerten. Ich möchte versuchen, den<br />

von Schelling im mythischen Kontext entwickelten philosophischen Gehalt<br />

herauszuarbeiten.<br />

Einleitend gibt Schelling einen Überblick über Geographie und Geschichte<br />

von Samothrake. Diese Insel im Norden <strong>der</strong> Ägäis, die ganz von Wäl<strong>der</strong>n in<br />

einem unzugänglichen Gebirge bedeckt war, war die Heimat des geheimnis-<br />

1 Fr. W. J. Schelling: Ueber die Gottheiten von Samothrace. Vorgelesen in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Sitzung <strong>der</strong> Baier’schen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften am Namenstage des Königs den<br />

12. Oct. 1815. Beylage zu den Weltaltern. Stuttgart und Tübingen in <strong>der</strong> J. G. Cotta’schen<br />

Buchhandlung 1815. – Nachdruck: Rodopi Philosophical Facsimiles No. 3. Editions<br />

Rodopi Amsterdam 1968. Alle Zitate mit Angabe <strong>der</strong> Seitenzahl in run<strong>der</strong> Klammer<br />

stammen aus dieser ersten Ausgabe.

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