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Schellings Denken der Freiheit - KOBRA - Universität Kassel

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„Ekstasis“ o<strong>der</strong> die Chymische Hochzeit 133<br />

jekt“ als „die ewige <strong>Freiheit</strong>“ „das schlechterdings transscendente Seyn“, kurz,<br />

„supramundan“ bleibt, son<strong>der</strong>n in „<strong>der</strong> Natur“ aufgeht und dabei sich als „die<br />

ewige <strong>Freiheit</strong>“ verliert, und die damit dann endet, daß <strong>der</strong> Mensch, nach<br />

dem Gang <strong>der</strong> Suche „durch die ganze Natur“, jene nun „wie<strong>der</strong> zu sich<br />

selbst gebrachte ewige <strong>Freiheit</strong>“ sei bzw. „war“. Allerdings wäre es ohne<br />

diese ontologisch immanente Schwäche Schelling in keinster Weise möglich<br />

gewesen, nicht einmal durch den Gewaltakt, ein Sich-entfernen des Menschen<br />

von dem „Ursprung“, von <strong>der</strong> Ursprungsstelle auszumachen, was dann<br />

durch eine Ἔκστασις rückgängig gemacht werden soll. Man möge sich für<br />

einen Augenblick vorstellen, daß Schelling hier wie nach dem späteren<br />

Grundsatz <strong>der</strong> „positiven“ Philosophie –: „Ich will Gott als den Herrn des<br />

Seyns“, als „das schlechterdings transscendete Seyn“, als „supramundan“ –<br />

„das absolute Subjekt“ gefaßt hätte, dann hätte niemals von dem Sich-verlieren<br />

„<strong>der</strong> ewigen <strong>Freiheit</strong>“ in „<strong>der</strong> Natur“ und dem „wie<strong>der</strong> zu sich selbst<br />

Gebrachtsein <strong>der</strong> ewigen <strong>Freiheit</strong>“ im Menschen die Rede sein können, erst<br />

recht nicht davon, daß <strong>der</strong> Mensch sich von dem „wie<strong>der</strong> zu sich selbst<br />

gekommenen“ Ursprung entfernt hätte und somit eine Versetzung notwendig<br />

geworden sei. Kurz: Damit die Ἔκστασις als die Grundoperation <strong>der</strong> „positiven“<br />

Philosophie in dieser Variante des Grundthemas zum Zuge kommt,<br />

dazu ist erfor<strong>der</strong>lich <strong>der</strong> Anfang mit „dem absoluten Subjekt“ als „<strong>der</strong><br />

ewigen <strong>Freiheit</strong>“, das in „<strong>der</strong> Natur“ aufgeht und dabei sich als „die ewige<br />

<strong>Freiheit</strong>“ verliert, die, nach dem Gang <strong>der</strong> Suche „durch die ganze Natur“,<br />

„wie<strong>der</strong> zu sich selbst gebracht“ ist im Menschen, <strong>der</strong> aber von dem wie<strong>der</strong><br />

zu sich selbst gekommenen Ursprung entfernt durch einen Akt <strong>der</strong> στ≤σιϕ.<br />

So ist jedenfalls <strong>der</strong> Vollzug <strong>der</strong> Ἔκστασις als die Grundoperation <strong>der</strong><br />

„positiven“ Philosophie in dieser Variante des Grundthemas – die „rotatorische<br />

Bewegung“, die „Umkehr“, die „Rückkehr“ zum Ursprung, die „Heimkehr“.<br />

Damit zum<br />

III.<br />

d. h. zum „Sittlichen“ als „ Abfall von Gott“. Zunächst sei die Stelle angeführt,<br />

wo Schelling, nach einem kurzen Hinweis auf das „innerliche“ Verhältnis<br />

des Individuums zum Gesetz, 61 davon spricht, daß es nun völlig zu<br />

61 Schelling: Philosophie <strong>der</strong> Mythologie, Bd. 1, a. a. O., S. 553.

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