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Nico absolviert eine Ausbildung als Therapiehund im EVKB - Valeo

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<strong>Nico</strong> <strong>absolviert</strong> <strong>eine</strong><br />

<strong>Ausbildung</strong> <strong>als</strong> <strong>Therapiehund</strong> <strong>im</strong> <strong>EVKB</strong><br />

Magazin der <strong>Valeo</strong>-Verbundkliniken<br />

Oktober 2008<br />

mittendrin<br />

Weitere Themen:<br />

• Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktologie in Bünde<br />

• EVK Münster erhält EUREGIO MRSA-net Qualitätssiegel<br />

• EK Unna feierte 150. Geburtstag<br />

• Reittherapie in der Klinik am Korso in Bad Oeynhausen<br />

• <strong>Valeo</strong> beruft Mitglieder für den neuen Medizinischen Beirat


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Editorial<br />

der letzte Donnerstag <strong>im</strong> September war zum Tag des Protestes der<br />

Dienstgemeinschaften in den Krankenhäusern Deutschlands ausgerufen<br />

worden. Mehr <strong>als</strong> 130.000 Ärztinnen und Ärzte, Schwestern und<br />

Pfleger, Vertreterinnen und Vertreter aller weiteren Krankenhaus-Bereiche<br />

sowie die uns unterstützenden Ehrenamtlichen sind in Berlin<br />

auf die Straße gegangen, um darauf hinzuweisen, dass in unseren<br />

Krankenhäusern die Misere unserer Gesundheitswirtschaft vor allem<br />

auf dem Rücken der Mitarbeiter und nicht zuletzt auch der Patienten<br />

<strong>eine</strong> schwere Last bedeutet. Dabei geht es an vielen Stellen<br />

nicht um „das Jammern auf hohem Niveau“, denn die Zeit der tolerierbaren<br />

Rückschritte und Einschränkungen ist vorbei. Ein klares Bekenntnis<br />

der verantwortlichen Politiker zu den Grundfesten unseres<br />

Gesundheitssystems täte Not. Stattdessen wird mit <strong>im</strong>mer neuen Reformen<br />

<strong>eine</strong> rasant zunehmende Unübersichtlichkeit geschaffen. Die<br />

Mitarbeiter in den Krankenhäusern baden indes jeden Tag die Versäumnisse<br />

der Politik aus. Die zwischenzeitlich kurz vor dem Protesttag<br />

medienwirksam präsentierten 3 Milliarden Euro für die Krankenhäuser<br />

in Deutschland sind nur „Finanzkosmetik“ und fangen bestenfalls<br />

die Mehrkosten der jüngsten Tarifabschlüsse auf. Eine Öffnung<br />

des Marktes für leistungsfähige und leistungswillige Krankenhäuser<br />

bleibt in weiter Ferne. Gerade hier aber könnten wir zeigen, dass unsere<br />

Evangelischen Krankenhäuser mit <strong>eine</strong>m Mehr aus Professionalität<br />

und Spiritualität für den erkrankten Menschen die geeigneten Partner<br />

sind.<br />

EDITORIAL<br />

Was gibt es Neues bei <strong>Valeo</strong>? Sie lesen in dieser Ausgabe (es ist mittlerweile<br />

schon das 17. Heft) <strong>eine</strong>n Beitrag über die Einrichtung des Medizinischen<br />

Beirats (Seiten 10 und 11). Die Nachricht, dass sich die Geschäftsstelle<br />

<strong>im</strong> neuen Domizil in Gütersloh schon gut eingelebt hat,<br />

ist erfreulich und wichtig. Was wir jetzt schon beobachten konnten,<br />

ist die Fortsetzung der bewährten Arbeit mit neuer Dynamik. Die Themenfülle<br />

dieses Heftes hat uns aber veranlasst, <strong>eine</strong>n eigenen Artikel<br />

darüber für <strong>eine</strong>s der kommenden Hefte vorzusehen.<br />

Das <strong>Valeo</strong>-Fußballturnier am 18.10.2008 in Münster sei hiermit noch<br />

einmal allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ans Herz gelegt. Wie<br />

wäre es, wenn Sie den Besuch dieses Sportereignisses mit <strong>eine</strong>m Einkaufsbummel<br />

oder der Besichtigung der Altstadt verbinden? Das<br />

könnte sogar ein schönes Samstags-Programm für die ganze Familie<br />

werden. Münster hat viel zu bieten.<br />

Dann möchten wir Ihre Aufmerksamkeit von dieser Stelle aus an das<br />

Heftende lenken. Auf der Seite 46 gibt es wieder ein Kreuzworträtsel,<br />

das dieses Mal statt der Geldgewinne <strong>eine</strong>n attraktiven Sachpreis für<br />

die richtige Lösung bereithält. Wir danken der KD-Bank für die freundliche<br />

Unterstützung.<br />

Wir bleiben für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nicht nur be<strong>im</strong> Fußball-<br />

Turnier am Ball. <strong>Valeo</strong> ermöglicht die Einrichtung und Umsetzung vieler<br />

Projekte und Ideen. Unser Magazin <strong>Valeo</strong>-mittendrin wird für Sie<br />

ein aufmerksamer Begleiter bleiben.<br />

Es grüßt Sie herzlich aus Gütersloh,<br />

Ihre <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />

Jochen Brink<br />

Manfred Witkowski<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 3


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Valeo</strong> – Verbund Evangelischer Krankenhäuser<br />

in Westf. gGmbH<br />

GF Jochen Brink<br />

GF Manfred Witkowski<br />

Annenstraße 6<br />

33332 Gütersloh<br />

Projektsteuerung:<br />

Thomas Meier-Vehring (v. i. S. d. P.)<br />

Redaktion: Thomas Meier-Vehring,<br />

Redaktionsleitung (tmv); Michael<br />

Blumenröhr, Paderborn (mib); Peter<br />

Büttner, Unna (peb); Rosemarie<br />

Franzen, Lippstadt (fra); Sandra<br />

Gruß, Bielefeld (sag); Anne Kunzmann,<br />

Oerlinghausen/Lage (ak);<br />

Verena Kron, Bünde/Enger (kro);<br />

Michael Schelp, Bad Oeynhausen<br />

(msch).<br />

.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Agentur mediakom<br />

Redaktion <strong>Valeo</strong>-mittendrin<br />

Friedrich-Ebert-Straße 19<br />

59425 Unna<br />

Fon: 0 23 03 | 254 22 32<br />

Fax: 0 23 03 | 254 22 22<br />

Mail: tmv@mediakom-unna.de<br />

Web: www.valeo-klinikverbund.de<br />

Verlag:<br />

Horschler Verlagsgesellschaft mbH<br />

Friedrich-Ebert-Straße 19<br />

59425 Unna<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2005<br />

Fotos: Susanne Freitag, Archive der<br />

<strong>Valeo</strong>-Mitgliedshäuser<br />

4 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Inhalt<br />

INHALT<br />

<strong>Valeo</strong> <strong>im</strong> Gespräch:<br />

Prof. Dr. George Micklefield Seite 11<br />

VALEO-Intern<br />

Editorial ...................................................................................................................................................................... 3<br />

Wir sind <strong>Valeo</strong> .......................................................................................................................................................... 6<br />

<strong>Valeo</strong>-Fachabteilungen ........................................................................................................................................ 8<br />

Auf ein Wort ............................................................................................................................................................. 9<br />

Die <strong>Valeo</strong>-Landkarte .............................................................................................................................................48<br />

VALEO-Nachrichten<br />

Der Medizinische Beirat des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbunds ...................................................................................10<br />

Interview mit Prof. Dr. George Micklefield und Arno Schäfer ...............................................................11<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Doppelkompetenz am Lukas-Krankenhaus in Bünde einzigartig in NRW .......................................12<br />

Das Darmzentrum OWL <strong>im</strong> Überblick ............................................................................................................13<br />

Pflege der Patienten <strong>im</strong> Darmzentrum OWL ...............................................................................................15<br />

Das Bauchzentrum <strong>im</strong> EK Unna ........................................................................................................................16<br />

Bauchzentrum am EK Unna: Geballtes Wissen für Ärzte, Patienten und Laien ..............................17<br />

Der Zentrumsgedanke funktioniert – Das Bauchzentrum <strong>im</strong> EvKB ....................................................18<br />

Chirurgen scannen Patienten <strong>im</strong> EvKB ...........................................................................................................19<br />

Auch <strong>im</strong> Notfall ein gutes Bauchgefühl .........................................................................................................20<br />

Immer mehr Menschen erkranken an Darmkrebs – Expertentag <strong>im</strong> EVK Hamm ..........................21<br />

Das Senora Brustzentrum am Standort Lippstadt – Leistungsentwicklung <strong>im</strong> 1. Halbjahr .......22<br />

ZMR in Bielefeld feiert einjähriges Bestehen ...............................................................................................23<br />

Aktion „Saubere Hände“ – Das Lukas-Bünde gibt Krankenhausinfektionen k<strong>eine</strong> Chance ......28<br />

Eröffnung der Gefäßklinik <strong>im</strong> Johannesstift in Bielefeld .........................................................................30


Expertentag mit Telefon-Aktion <strong>im</strong> EVK Hamm:<br />

Darmkrebs-Hotline am 15.10.08 Seite 21<br />

INHALT<br />

Klinik am Korso in Bad Oeynhausen:<br />

Reittherapie für Patientinnen Seite 43<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

EVK Münster erhält EUREGIO MRSA-net Qualitäts- und Transparenzsiegel .............................................................32<br />

EVK Gronau feierte 40-jähriges Bestehen am 21.09.2008 ...............................................................................................33<br />

Akadem. Lehrkrankenhaus: Patienten profitieren von neuesten Erkenntnissen in Bünde ................................34<br />

Im EvKB ist der Hund los – erste tiergestützte Therapie in Bielefeld ..........................................................................36<br />

EK Unna jetzt anerkanntes und zertifiziertes Schmerzzentrum ...................................................................................37<br />

5.000 Besucher zum Jubiläum – das EK Unna wurde 150 Jahre alt .............................................................................38<br />

Pflegekongress <strong>im</strong> EK Unna .......................................................................................................................................................39<br />

Ambitioniertes Bauprojekt <strong>im</strong> EVK Lippstadt: Ehemalige Pforte erhält luftiges Ambiente ...............................40<br />

EVK Lippstadt und Stadtkrankenhaus Soest kooperieren bei Schlaganfall .............................................................41<br />

Rückblick: Der fünfte <strong>Valeo</strong>-Kongress ....................................................................................................................................42<br />

Klinik am Korso setzt Patientinnen aufs Pferd ....................................................................................................................43<br />

NAMEN und NACHRICHTEN .....................................................................................................................................................44<br />

Das VALEO-Herbsträtsel ............................................................................................................................................................46<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 5


Wir sind<br />

Evangelisches Krankenhaus Hamm<br />

6 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Wir sind VALEO<br />

Werler Straße 110 · 59063 Hamm · Fon 02381 | 589-0 · Fax 02381 | 589-1299<br />

E-Mail info@evkhamm.de · www.evkhamm.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Lippstadt<br />

Wiedenbrücker Str. 33 · 59555 Lippstadt · Fon 02941 | 67-0 · Fax 02941 | 67-1130<br />

E-Mail info@ev-krankenhaus.de · www.ev-krankenhaus.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Enger<br />

Hagenstraße 47 · 32130 Enger · Fon 05224 | 694-0 · Fax 05224 | 694-444<br />

E-Mail info@krankenhaus-enger.de · www.krankenhaus-enger.de<br />

Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

Hindenburgstraße 56 · 32257 Bünde · Fon 05223 | 167-0 · Fax 05223 | 167-192<br />

E-Mail info@lukas-krankenhaus.de · www.lukas-krankenhaus.de<br />

Klinik am Korso<br />

Ostkorso 4 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731 | 181-0 · Fax 05731 | 181-118<br />

E-Mail info@klinik-am-korso.de · www.klinik-am-korso.de<br />

Johanniter-Ordenshäuser<br />

Johanniterstraße 7 · 32545 Bad Oeynhausen · Fon 05731 | 151-0<br />

Fax 05731|151-999 E-Mail info@ahb-klinik.de · www.ahb-klinik.de<br />

Evangelisches Krankenhaus Bielefeld<br />

Kantensiek 19 · 33617 Bielefeld · Fon 0521 | 772-700<br />

E-Mail info@evkb.de · www.evkb.de<br />

Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau<br />

Zum Lukaskrankenhaus 1· 48599 Gronau · Fon 02562 | 79-0 · Fax 02562 | 79200<br />

E-Mail Krankenhaus@lukas-gronau.de · www.lukas-gronau.de


Evangelisches Krankenhaus Unna<br />

Holbeinstraße 10 · 59423 Unna · Fon 02303 | 106-0 · Fax 02303 | 106-155<br />

E-Mail info@EK-Unna.de · www.EK-Unna.de<br />

St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn<br />

Reumontstraße 28 · 33102 Paderborn · Fon 05251 | 401-0 · Fax 05251 | 401 301<br />

E-Mail info@johannisstift.de · www.johannisstift.de<br />

Klinik am Hellweg<br />

Robert-Kronfeld-Straße 12 · 33813 Oerlinghausen<br />

Fon 05202|702-0· Fax 05202 | 702-110<br />

Wir sind VALEO<br />

Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster<br />

Wichernstraße 8 · 48147 Münster · Fon 0251 | 2706-0 · Fax 0251 | 2706 207<br />

E-Mail info@evk-muenster.de · www.evk-muenster.de<br />

Sucht Akut –Tagesklinik Lage für suchtkranke Menschen<br />

Hindenburgstraße 1 · 32791 Lage Tel. 05232|6964-0 · Fax 05232 | 6964-28<br />

Tagesklinik-Lage@johanneswerk.de<br />

Der Verbund umfasst ein Umsatzvolumen von 425 Millionen Euro. In den rund 4.100 Planbetten<br />

des Verbundes werden pro Jahr 170.000 Patienten stationär versorgt. In den Mitgliedshäusern<br />

sind 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 7


EvKB: Bielefeld; EKU: Unna, EKL: Lippstadt, EKH: Hamm, LKB: Bünde, EKE: Enger, EKM: Münster, LKG: Gronau,<br />

JOH: Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen, EKPB: Paderborn; KOR: Korso, Bad Oeynhausen<br />

8 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

VALEO-Fachabteilungen<br />

- Fachabteilungen<br />

FACHGEBIET/TEILGEBIET LKB EKE <strong>EVKB</strong> EKL EKH EKU EKM LKG JOH EKPB KOR Gesamt<br />

Anästhesie 20 20<br />

Augenheilkunde 2 8 10<br />

Chirurgie 170 227 70 84 105 62 64 782<br />

Frauenheilkunde 20 59 30 25 16 18 168<br />

Geburtshilfe 13 38 20 25 11 18 125<br />

HNO-Heilkunde 2 5 2 4 13<br />

Innere Medizin 138 330 84 198 113 46 99 1008<br />

Geriatrie 63 80 51 65 259<br />

Kinderchirurgie 35 16 19 70<br />

Kinderheilkunde 120 68 105 293<br />

MKG-Chirurgie 5 6 11<br />

Neurochirurgie 62 62<br />

Neurologie 291 40 71 150 552<br />

Nuklearmedizin (Therapie) 6 6<br />

Orthopädie 35 105 140<br />

Psychiatrie und Psychotherapie 306 80 386<br />

Psychotherapeutische Medizin 60 92 152<br />

Urologie 55 55<br />

Insgesamt 345 63 1.707 328 464 324 186 145 255 203 92 4112<br />

Planbetten- / Betten- Übersicht VALEO (Stand: Juni 07)


Auf ein Wort<br />

„Dann erst seid ihr gesund geworden,<br />

wenn ihr das Danken gelernt habt.“<br />

In großen Metallbuchstaben steht dieser Spruch von Friedrich von<br />

Bodelschwingh an der Wand <strong>im</strong> Foyer unseres Krankenhauses. Man<br />

kann das Haus nicht verlassen, ohne an ihm vorbei zu kommen. Eine<br />

Patientin steht davor. „Ich bin ja dankbar“, wendet sie sich an mich.<br />

„Aber gesund fühle ich mich deshalb noch lange nicht. Und überhaupt:<br />

muss man das Danken erst lernen?“ Wir kommen ins Gespräch.<br />

„Wofür sind Sie denn dankbar?“, frage ich nach. Die Frau<br />

überlegt. Dann fällt ihr ein: „Für m<strong>eine</strong> Familie. Die unterstützt mich<br />

sehr. Auf die kann ich mich wirklich verlassen. Immer bringen sie mir<br />

etwas von zu Hause mit: Blumen aus dem Garten, ein gemaltes Bild<br />

von m<strong>eine</strong>r Tochter, ein Glas Apfelmus, das m<strong>eine</strong> Schwester selbst<br />

gemacht hat.“ Dann fällt ihr noch ein: „Für die Pflege hier <strong>im</strong> Haus.<br />

Alle sind freundlich zu mir. Und die Ärzte geben sich viel Mühe. Ja,<br />

und dass ich nicht selber kochen muss. Eigentlich werde ich richtig<br />

verwöhnt.“ Je mehr der Frau an Dankenswertem einfällt, desto mehr<br />

hellt sich ihr Gesicht auf.<br />

Zu danken gelingt mir, wenn ich bewusst wahrnehme. Dann fällt mir<br />

auf, wie viel Freundlichkeit mir entgegengebracht wird. Dann bekomme<br />

ich <strong>eine</strong>n Blick für die Schönheiten, die mich umgeben: das<br />

leuchtend bunte Herbstlaub, den rotwangigen Apfel am Baum, das<br />

Spiel der Wolken am H<strong>im</strong>mel.<br />

Danken steht nicht nur sprachlich dem Denken nahe. Um zu danken,<br />

muss ich nachdenken. Denn Danken bezieht sich zunächst auf Vergangenes.<br />

Danken ist ein freundliches Bilanzziehen. Im Danken vergegenwärtige<br />

ich mir noch einmal gute Erinnerungen. Es steigen Bilder<br />

in mir auf, die mich in ihrer Schönheit mit Freude erfüllen und mir<br />

Kraft geben können.<br />

Ich freue mich, das auch <strong>im</strong> Gesicht der Patientin zu sehen, die noch<br />

<strong>im</strong>mer vor dem Dankspruch steht. Fast beginnt sie jetzt zu strahlen.<br />

Aber dann wird sie wieder nachdenklich und stellt fest: „So viel Dankenswertes<br />

ist mir jetzt eingefallen. Aber m<strong>eine</strong>r Familie und allen<br />

anderen dafür Danke gesagt, das habe ich glatt vergessen.“<br />

In der Bibel ist der Dank <strong>im</strong>mer mit dem Lob Gottes verbunden. Im<br />

Buch der Psalmen, dem biblischen Gesang- und Gebetbuch, heißt<br />

es: „Lobe den Herrn, m<strong>eine</strong> Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes<br />

getan hat“ (Psalm 103,2). Gott ist die Quelle alles Guten, was ich in<br />

m<strong>eine</strong>m Leben erfahre. Mein Dank dafür schenkt mir Vertrauen, dass<br />

Gott auch in Zukunft aus Notlagen heraushelfen wird.<br />

Die Patientin denkt weiter über den Dankspruch nach. „Ja, Sie <strong>als</strong><br />

Pastorin, Sie sagen natürlich auch Gott Danke“, sagt sie. „Ich habe<br />

das schon lange nicht mehr gemacht. Dabei gibt es viel in m<strong>eine</strong>m<br />

Leben, wofür ich mich bei Gott bedanken kann. Und eigentlich kann<br />

mir das doch Mut machen, dass ich auch diese Situation hier überstehe.“<br />

Während sie langsam zum Fahrstuhl weitergeht, danke ich <strong>im</strong> Stillen<br />

denjenigen, die diesen Spruch in unserem Krankenhaus aufgehängt<br />

haben. Er hat mich mit der Patientin ins Gespräch gebracht. Er<br />

hat die Patientin zum Nachdenken angeregt. Und ich werde unseren<br />

Gedankenaustausch nicht vergessen.<br />

Lindtraut Belthle-Drury,<br />

Pfarrerin am Evangelischen Krankenhaus Lippstadt<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 9


Gütersloh (tmv) • Am 17. September<br />

2008 hat mit der Unterschrift der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführer<br />

unter die Geschäftsordnung<br />

des Medizinischen<br />

Beirats die Arbeit dieses neuen Gremiums<br />

<strong>im</strong> <strong>Valeo</strong>-Klinikverbund offiziell<br />

begonnen. In den Medizinischen<br />

Beirat werden leitende Ärzte<br />

aus den Häusern des Verbundes<br />

für zunächst drei Jahre berufen. Den<br />

Start dieses neuen Gremiums gestalten<br />

<strong>als</strong> Beirats-Vorsitzender Prof. Dr.<br />

George Micklefield, Prof. Dr. Michael<br />

Mayer <strong>als</strong> stellvertretender Vorsitzender<br />

sowie Prof. Dr. Leopold Balleisen,<br />

Dr. Steffen Krummbein und Dipl.<br />

oec. med. Arno Schäfer <strong>als</strong> berufene<br />

Mitglieder.<br />

10 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

VALEO-Nachrichten<br />

<strong>Valeo</strong> beruft Leitende Ärzte in den neuen Medizinischen Beirat<br />

Hochwertige medizinische Versorgung ist das Ziel<br />

Zu den pr<strong>im</strong>ären Aufgaben des Medizinischen Beirats gehört die Ver-<br />

antwortlichkeit für das Projekt „Medizinische Ergebnisqualität“ für<br />

das alle Beiratsmitglieder <strong>als</strong> Ansprechpartner zur Verfügung stehen.<br />

Hiermit eng verbunden ist die Einrichtung medizinischer Fachgrup-pen<br />

und die Kommunikation der Ziele, Maßnahmen und Ergebnisse<br />

des Projekts. In diesem Zusammenhang wurden bereits erste<br />

Schwerpunkte bzw. Fachgruppen initiiert. Die Medizinische Fachgruppe<br />

„Innere Medizin“ wird sich mit den Diagnosen Pneumonie und<br />

Herzinsuffizienz befassen. In der Medizinischen Fachgruppe „Chirurgie“<br />

geht es zunächst vorrangig um Cholecystektomien und Colon-Resektionen.<br />

Darüber hinaus gehört die Beratung der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />

und weiterer Gremien in medizinischen Fragestellungen unter<br />

Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte zu den Aufgaben. Eine<br />

Aufgabenerweiterung – auch auf Anregung der <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführung<br />

– ist jederzeit möglich.<br />

In der Präambel zur Geschäftsordnung des Medizinischen Beirats wird<br />

festgestellt: „Seit der Gründung <strong>im</strong> Jahre 2003 ist <strong>Valeo</strong> durch die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung der Verbundstrukturen auf dem Weg,<br />

Die Besetzung der neuen <strong>Valeo</strong>-Geschäftsstelle in Gütersloh:<br />

f Ingo Jakschies, Referent für Organisation und Betriebswirtschaft,<br />

Fon 05241 | 400 992 - 12<br />

f Arno Schäfer, Referent für Medizin und Qualitätsmanagement,<br />

Fon 05241 | 400 992 - 13<br />

f Elke Schmidt, Referentin für Pflegemanagement und klinische<br />

Organisation, Fon 05241 | 400 992 - 11<br />

f Stephan Richter, Referent für Verhandlungsmanagement,<br />

Fon 05241 | 400 992 - 0<br />

Starteten am 17. 9.2008 in Gütersloh die Arbeit des Medizinischen Beirates (v. l.): Arno<br />

Schäfer, Jochen Brink, Prof. Dr. Michael Mayer, Prof. Dr. Leopold Balleisen, Prof. Dr. George<br />

Micklefield, Dr. Steffen Krummbein und Manfred Witkowski.<br />

<strong>eine</strong>r der führenden Anbieter von Dienstleistungen <strong>im</strong> Gesundheitsmarkt<br />

in der Region Westfalen zu werden. Zu den vorrangigen Zielen<br />

zählt das Angebot <strong>eine</strong>r hochwertigen medizinischen Versorgung.<br />

Für <strong>eine</strong> effiziente Umsetzung sind opt<strong>im</strong>ale strategische und organisatorische<br />

Rahmenbedingungen unabdingbare Voraussetzungen.<br />

Die Opt<strong>im</strong>ierung der Prozessabläufe und <strong>eine</strong> Konzentration auf die<br />

Kernprozesse in der Patientenversorgung bilden die Grundlage zum<br />

Bestehen <strong>im</strong> Qualitätswettbewerb. Das Messen der medizinischen Ergebnisqualität<br />

bei weitreichendem medizinischen Wissensaustausch<br />

und Wissenstransfer innerhalb des <strong>Valeo</strong>-Klinikverbundes soll <strong>eine</strong>n<br />

entscheidenden Beitrag leisten.“<br />

Das Messen der Ergebnisqualität geschieht über die Auswertung von<br />

Routinedaten (DRG-Daten nach §21), die von jedem Krankenhaus erhoben<br />

werden und automatisch zur Verfügung stehen. Dies geschieht<br />

mithilfe <strong>eine</strong>r valeoweit eingeführten Software der Firma InMed aus<br />

Hamburg. Nun kann der Vergleich beginnen. Damit wird unter anderem<br />

auch das Ziel verfolgt, die medizinische Leistungserbringung <strong>im</strong><br />

<strong>Valeo</strong>-Klinikverbund kontinuierlich zu standardisieren und – wo nötig<br />

und angebracht – zu verbessern.<br />

Die Mitglieder des Medizinischen Beirates:<br />

f Prof. Dr. G. Micklefield (Chefarzt Innere Medizin <strong>im</strong> EK Unna)<br />

f Prof. Dr. M. Mayer (Chefarzt der Chirurgie <strong>im</strong> EVK Lippstadt)<br />

f Prof. Dr. L. Balleisen (Chefarzt Hämatologie-Onkologie <strong>im</strong> EVK<br />

Hamm)<br />

f Dr. S. Krummbein (Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und Min<strong>im</strong>al-invasive<br />

Chirurgie <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde)<br />

f Dipl. oec. med. A. Schäfer (Internist, Qualitätsmanager und Gesundheitsökonom,<br />

<strong>Valeo</strong>-Geschäftsstelle Gütersloh)


<strong>Valeo</strong>-mittendrin sprach über Aufgabenstellung und Ziele des neuen Me-<br />

dizinischen Beirats (MB) mit Prof. Dr. George Micklefield (MB-Vorsitzender)<br />

und Arno Schäfer (MB-Mitglied).<br />

<strong>Valeo</strong>-mittendrin: Wer oder was ist der Medizinische Beirat?<br />

Prof. Micklefield: Der Medizinische Beirat <strong>im</strong> <strong>Valeo</strong>-Klinikverbund ist in<br />

erster Linie ein Beratungsgremium, mit dem wir jetzt die Möglichkeit<br />

haben, erstm<strong>als</strong> seit der Gründung des Verbundes bei vielen Entscheidungen<br />

auf Verbundebene die Sicht der Mediziner koordiniert einfließen<br />

zu lassen. Darüber hinaus sehe ich den Medizinischen Beirat auch<br />

<strong>als</strong> Ke<strong>im</strong>zelle für <strong>eine</strong> umfassendere Zusammenarbeit der Mediziner <strong>im</strong><br />

Verbund.<br />

Arno Schäfer: Am Medizinischen Beirat beteiligen sich die <strong>Valeo</strong>-Häuser,<br />

in denen das Projekt „Medizinische Ergebnisqualität“ eingerichtet<br />

wurde. Initialzündung für dieses Projekt war der Vortrag auf dem <strong>Valeo</strong>-Kongress<br />

2007 über Weiterentwicklungen des Qualitätsmanagements<br />

<strong>im</strong> <strong>Valeo</strong>-Verbund. Bei der Auswertung der Routinedaten, die<br />

auch jedes <strong>Valeo</strong>-Haus erhebt, begeben wir uns pr<strong>im</strong>är auf „Schatzsuche“<br />

und nicht auf Fehlerfahndung.<br />

Qualität aus Routinedaten – was bringt das?<br />

Prof. Micklefield: Zunächst sollten wir erwähnen, dass alle Krankenhäu-<br />

ser mehr denn je <strong>im</strong> Qualitätswettbewerb bestehen müssen. Wir ha-<br />

ben nicht die Möglichkeiten vieler Wirtschaftsunternehmen, die zum<br />

Beispiel auch in <strong>eine</strong>n Preis-Wettbewerb eintreten können. Die Qualität<br />

der Ergebnisse medizinischer Prozesse unterscheidet ein gutes <strong>Valeo</strong>-Haus<br />

von s<strong>eine</strong>n Mitbewerbern. Diese für uns relevanten Qualitätskriterien<br />

werden wir in den Medizinischen Fachgruppen <strong>im</strong> Verbund<br />

analysieren, weiterentwickeln und für die am Projekt beteiligten Häuser<br />

nutzbar machen.<br />

Arno Schäfer: Die Routinedaten werden in allen Mitglieds-Krankenhäusern<br />

erhoben und zentral aufbereitet. Diese Daten dienten bisher allein<br />

der DRG-Auswertung (durch Controlling und Medizincontrolling) und<br />

wurden von uns selbst nicht unter Qualitätsaspekten begutachtet. Das<br />

haben wir mit <strong>eine</strong>r Software-Ergänzung (InMed) <strong>im</strong> Vorfeld des Projekts<br />

geändert.<br />

Was lässt sich denn aus diesen Daten lesen?<br />

Arno Schäfer: Nehmen wir zum Beispiel einmal die Zahl der Todesfälle<br />

bei Lungenentzündungen: Wir vergleichen hier die real sich ergeben-<br />

den Zahlen mit <strong>eine</strong>m bundesweiten Erwartungswert. Nehmen wir<br />

mal an, ein Krankenhaus nennt 6 Fälle <strong>eine</strong>s tödlichen Verlaufs <strong>eine</strong>r<br />

Lungenentzündung, so können wir anhand des Erwartungswertes, der<br />

hier bei 10 Fällen liegen mag (fiktives Beispiel), schon die Vermutung<br />

VALEO-Im Gespräch<br />

Medizinischer Beirat ist Ke<strong>im</strong>zelle für die Zusammenarbeit der Mediziner <strong>im</strong> Verbund<br />

Mehr Schatzsuche <strong>als</strong> Fehlerfahndung<br />

Bereiten die Arbeit des Medizinischen Beirats akribisch vor (v. l.):<br />

Arno Schäfer und Prof. Dr. George Micklefield.<br />

anstellen, dass das Haus vielleicht <strong>eine</strong> bessere Behandlungsqualität<br />

hat. Soweit die Theorie. Praktisch dürfen wir jedoch nicht Äpfel mit Birnen<br />

vergleichen. In unserem Projekt „Medizinische Ergebnisqualität“<br />

schauen sich die Teams vor Ort zunächst die Zahlen der eigenen Abteilung<br />

an und analysieren das Geschehen <strong>im</strong> Vergleich zu Erwartungswerten,<br />

die zum Beispiel auch dem Helios-Konzern <strong>als</strong> Maßstab dienen<br />

(so genanntes „Selbst-Review“). Auch wenn das <strong>Valeo</strong>-Haus nun rein<br />

rechnerisch unter diesem Erwartungswert liegt, wird dennoch auf jeden<br />

Einzelfall geschaut. Denn es ist schon etwas anderes, wenn z. B.<br />

vier junge Patienten an <strong>eine</strong>r Lungenentzündung gestorben wären, <strong>als</strong><br />

wenn es sich dabei um schwerstkranken Patienten über 80 Jahren gehandelt<br />

hätte.<br />

Sich selbst zu beurteilen – führt das nicht zu Wunschergebnissen?<br />

Arno Schäfer: Diese Fallstricke sind u.a. dadurch ausgeräumt, dass der<br />

Medizinische Beirat die Teams begleitet und sich an der Interpretation<br />

der Zahlen beteiligen kann.<br />

Prof. Micklefield: Dazu gehört natürlich <strong>eine</strong> gewisse Kritikfähigkeit<br />

und Kritikempfänglichkeit. Das Ziel ist aber nicht das Anprangern, sondern<br />

<strong>eine</strong> möglichst umfassende Suche nach den Dingen, die gut laufen.<br />

Zunächst <strong>als</strong>o das so genannte „Selbst-Review“, später dann der<br />

Übergang zum „Peer-Review“ mit <strong>eine</strong>r Beurteilung durch Partner aus<br />

anderen Häusern <strong>im</strong> Verbund. Jeder Fall kann und muss bei bestehenden<br />

Zweifeln einzeln betrachtet werden.<br />

Arno Schäfer. Die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, dass die Routinedaten<br />

schon heute systematisch von dritter Seite, z. B. von den Kostenträgern,<br />

ausgewertet werden. Bevor andere unsere Daten interpretieren,<br />

sollten wir schon Antworten auf die Fragen haben, die sich aus<br />

diesen Interpretationen ergeben können. Die Zeit zum Handeln ist<br />

jetzt.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 11


12 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus VALEO-Kongress den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />

<strong>im</strong> GESPRÄCH 2007<br />

Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktologie ergänzt das Darmzentrum OWL<br />

Doppelkompetenz am Lukas-Krankenhaus<br />

in Bünde einzigartig in NRW<br />

Bünde • Im Dezember 2007 wurde die Klinik für Allgemein-, Vis-<br />

ceral- und Min<strong>im</strong>al-Invasive Chirurgie des Lukas-Krankenhau-<br />

ses Bünde unter der Leitung von Chefarzt Dr. Steffen Krumm-<br />

bein erfolgreich zum „Anerkannten Kompetenzzentrum für chi-<br />

rurgische Koloproktologie“ ernannt. Die Anerkennung erfolgte<br />

durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie<br />

(DGAV), die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie<br />

(DGK) sowie nach Prüfung in Zusammenarbeit mit der Chirurgischen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Koloproktologie (CACP).<br />

Ziel <strong>eine</strong>s solchen Kompetenzzentrums ist es, alle bösartigen und<br />

gutartigen Erkrankungen des Dickdarms (Kolon), des Mastdarms<br />

(Rektum) und des Afters (Anus) inkl. Fehlbildungen, Funktionsstörungen<br />

und Folgezuständen aus vorausgegangenen Verletzungen<br />

oder Operationen zu erkennen und zu behandeln. Diese Therapie<br />

beinhaltet sowohl den konservativen (nicht-operativen) <strong>als</strong> auch<br />

den operativen Bereich.<br />

Während der Zertifizierung wurde besonders die überdurchschnittliche<br />

Kompetenz in den genannten Organbereichen überprüft. Der<br />

Nachweis von hohen Behandlungszahlen und die damit verbundene<br />

außergewöhnliche Erfahrung waren Voraussetzung für die erfolgreiche<br />

Zertifizierung. Insbesondere die Diagnostik und chirurgische<br />

Therapie bei Verstopfung und Inkontinenz standen <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

der Überprüfung.<br />

Re-Zertifizierung nach drei Jahren<br />

Um <strong>eine</strong> fortwährende, transparente, neutrale und extern überprüfte<br />

Qualität sicherzustellen, erfolgt alle drei Jahre <strong>eine</strong> Re-Zertifizierung,<br />

die sicherstellt, dass die Voraussetzungen nach wie vor erfüllt<br />

werden.<br />

Wie schon mehrfach berichtet, wurde das <strong>im</strong> Jahr 2006 gegründete<br />

Darmzentrum Ostwestfallen-Lippe (OWL) bereits <strong>im</strong> März 2007<br />

mit <strong>eine</strong>m Zertifikat von der Deutschen Krebsgesellschaft ausgestattet.<br />

Damit war das Darmzentrum OWL das erst fünfte Darmzentrum<br />

in Nordrhein-Westfalen und das 14. bundesweit, das diese hohe<br />

Auszeichnung erhielt. Maßgeblich daran beteiligt waren Chefarzt<br />

Dr. Bernd Wejda (Medizinische Klinik I <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde)<br />

sowie Chefarzt Dr. Steffen Krummbein (Leiter des Darmzentrum<br />

OWL und Chefarzt der<br />

Klinik für Allgemein-,<br />

Visceral- und Min<strong>im</strong>al-<br />

Invasive Chirurgie). Im<br />

April 2008 wurde dieser<br />

hohe Standard bei<br />

der jährlichen Überprüfung<br />

erneut bestätigt.<br />

Durch die qualitativ<br />

und quantitativ hohen<br />

Leistungen, die<br />

dort täglich erbracht<br />

werden, hat sich das<br />

Darmzentrum OWL<br />

auch überregional <strong>eine</strong>n<br />

sehr guten Ruf erarbeitet.<br />

Dr. Steffen Krummbein und Dr. Bernd Wejda (v. l.) Foto: Tobias Heyer<br />

Vorteile für Patienten<br />

Durch das Zusammenspiel<br />

von zertifiziertem<br />

Darmzentrum<br />

OWL und anerkanntem<br />

Kompetenzzentrum für


chirurgische Koloproktologie ergeben sich zahlreiche Vorteile für<br />

die Patienten:<br />

f ideale Ergänzung der beiden Bereiche hinsichtlich Erkrankungen<br />

des Dickdarms, Mastdarms, Enddarms und Afters,<br />

f überdurchschnittliche Erfahrung bei der Therapie auf dem Gebiet<br />

der chronischen Obstipation (Verstopfung) und der Inkontinenz (unwillkürlicher<br />

Stuhl- und Harnabgang),<br />

f hohe diagnostische und therapeutische Standards durch qualitätsgeprüfte<br />

transparente Medizin,<br />

f individuelles fachübergreifendes, opt<strong>im</strong>ales Behandlungskonzept<br />

für jeden Patienten,<br />

f leitliniengerechte Behandlungspfade schaffen Transparenz,<br />

f Behandlung von sowohl gesetzlich versicherten Patienten <strong>als</strong><br />

auch Privatpatienten.<br />

Voraussetzungen für <strong>eine</strong> erfolgreiche Zertifizierung:<br />

<strong>Valeo</strong> Aus den <strong>im</strong> VALEO-Häusern<br />

GESPRÄCH<br />

Voraussetzungen Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

1. Es muss mindestens ein Arzt mit der Schwerpunktbezeichnung<br />

Visceralchirurgie (Bauchchirurgie) in der Klinik tätig sein.<br />

2. Eine Mitgliedschaft mindestens <strong>eine</strong>s Arztes in der DGK und/<br />

oder DGAV ist erforderlich.<br />

Die nunmehr zertifizierte und qualitätsgeprüfte Doppelkompetenz<br />

<strong>eine</strong>s anerkannten Kompetenzzentrums für chirurgische Koloproktologie<br />

und <strong>eine</strong>s von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten<br />

Darmzentrums ist einmalig in Nordrhein-Westfalen. (vgl. www.onkozert.de<br />

und www.dgav.de/zertifizierung/zertifizierte-zentren-koloproktologie).<br />

Diese landesweit bislang einzigartige Doppelqualifikation<br />

fördert den überregional hervorragenden Ruf und Erfolg mit<br />

weiterhin deutlich steigendem Patientenzulauf.<br />

1. Im Lukas-Krankenhaus Bünde gibt es zwei Fachärzte für Chirurgie<br />

und Visceralchirurgie: Chefarzt Dr. Steffen Krummbein sowie<br />

Oberarzt Cvijetin Branding-Cvijanovic.<br />

2. Dr. Krummbein ist Mitglied in beiden Gesellschaften.<br />

3. Teilnahme an Studien obiger Fachgesellschaften. 3. Eine Teilnahme an mehreren Qualitätssicherungsstudien ist gegeben.<br />

4. Regelmäßige Sprechstunden für Koloproktologie. 4. Die Sprechstunde für Koloproktologie findet <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus<br />

freitags von 9 bis 12 Uhr statt.<br />

5. Es wird <strong>eine</strong> umfangreiche apparative Ausstattung vorausgesetzt<br />

(Endoskopie, Ultraschall, Endosonografie, spezielle bildgebende<br />

Diagnostik (Computertomografie (CT)).<br />

6. Zur Versorgung der Patienten muss <strong>eine</strong> interdisziplinäre Kooperation<br />

mit Urologie, Gynäkologie, Gastroenterologie, Neurologie,<br />

Strahlentherapie, Onkologie und Pathologie organisiert sein.<br />

7. Operative Mindestzahlen sind jeweils in zwei aufeinander folgenden<br />

Jahren vor der Antragstellung zu erbringen.<br />

5. Das Lukas-Krankenhaus hält alle geforderten endoskopischen,<br />

sonografischen (ultraschallgebundenen) sowie spezielle bildgebende<br />

(CT) Geräte und Untersuchungsmethoden in besonders<br />

guter Qualität vor.<br />

6. Die geforderten Kooperationen werden vom Lukas-Krankenhaus<br />

<strong>im</strong> Rahmen <strong>eine</strong>r engen Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

Spezialisten wahrgenommen.<br />

7. Alle zu erfüllenden Mindestzahlen wurden von der Klinik für Allgemein-,<br />

Visceral- und Min<strong>im</strong>al-Invasive Chirurgie deutlich übertroffen.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 13


14 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Rahmendaten und Statistische Zahlen des Darmzentrums OWL:<br />

Das Darmzentrum OWL <strong>im</strong> Überblick<br />

Anschrift:<br />

Ärztlicher Leiter:<br />

Ärztlicher Vertreter:<br />

Gründung:<br />

Zertifizierungen:<br />

Netzwerk:<br />

Apparative Ausstattung /<br />

Instrumente:<br />

Darmzentrum Ostwestfalen-Lippe<br />

Hindenburgstraße 56<br />

32257 Bünde<br />

Telefon: (0 52 23) 1 67-4 07, Telefax: (0 52 23) 1 67-1 78, E-Mail: darmzentrum-owl@lukas-krankenhaus.de<br />

Chefarzt Dr. med. Steffen Krummbein (Netzkoordinator)<br />

Oberarzt Cvijetin Branding-Cvijanovic<br />

<strong>im</strong> Jahr 2006<br />

09/2006 – Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 durch das Europäische Institut zur Zertifizierung von Managementsystemen<br />

und Personal (EQ-Zert)<br />

03/2007 – Zertifizierung durch die Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. OnkoZert<br />

12/2007 – Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Visceralchirurgie (DGV) und die Deutsche Gesellschaft<br />

für Koloproktologie (DGK) zum „Anerkannten Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktologie“<br />

Im Darmzentrum OWL hat die Zusammenarbeit aller beteiligten Fachbereiche <strong>eine</strong>n besonderen Stellenwert.<br />

Beteiligt sind: Haus- und Fachärzte des Ärztenetzes MuM (Medizin und Mehr), Gastroenterologen, Internisten,<br />

Chirurgen, Onkologen, Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Psychologen, Onkologisch<br />

geschultes Pflegepersonal.<br />

Dadurch kann für jeden Patienten ein fachübergreifendes, opt<strong>im</strong>ales Behandlungskonzept erarbeitet und festgelegt<br />

werden. Die enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen sowie mit den Diakoniestationen <strong>im</strong> Kirchenkreis<br />

Herford, <strong>eine</strong>r Einrichtung für ambulante Pflege, runden die Versorgung <strong>im</strong> Darmzentrum OWL ab.<br />

Visceralchirurgie:<br />

2 Laparoskopieeinheiten mit 3-Chip-Kamera, Mikrochirurgisches (2 mm) Laparoskopieinstrumentarium, Ultraschallskalpell,<br />

Gefäßversiegelungssystem, Klammernahtinstrumente für Magen-Darmchirurgie, Spezial-<br />

Rahmenhaltesystem (Condor), Neuromonitor (Nervendetektor), Intraoperative hochauflösende Ultraschalluntersuchung<br />

(konventionell und laparoskopisch), Digitale Foto- und Videodokumentation<br />

Gastroenterologie:<br />

Hochauflösende farbdopplerkodierte Sonografie und Kontrastmittelsonografie, drei Endoskopieeinheiten<br />

(NBI und HDTV-fähig), Endosonografie mit Radiär- und Sectorscanner, pH-Manometrie und Ballon-Enteroskopie,<br />

H2-Atemtester, maschinelle hygienische Endoskopaufbereitung der neusten Entwicklungsstufe mittels<br />

Endoscan-Verfahren<br />

Behandlungszahlen 2006 2007 Referenzzahlen<br />

Koloskopien p.a. / Zentrum 2.200 2.984 mind. 400<br />

Polypektomien p.a. / Zentrum 250 1.132 mind. 100<br />

Endosonographien p.a. 62 124 k<strong>eine</strong> Vorgaben<br />

Radikal-chirurgische Therapie des Kolon-Karzinoms p.a. (Pr<strong>im</strong>ärfälle) 56 76 mind. 30<br />

Radikal-chirurgische Therapie des Rektum-Karzinoms pro Jahr (Pr<strong>im</strong>ärfälle) 21 39 mind. 20<br />

Quote von Revisionsoperationen 9,1 % 8,7 % max. 10 %<br />

Quote von postoperativen Wundinfektionen 7,8 % 6,1 % k<strong>eine</strong> Vorgaben


Bünde • Das „Darmzentrum OWL“ am Lukas-Krankenhaus Bün-<br />

de hat <strong>als</strong> <strong>eine</strong>s der ersten Darmzentren bundesweit bereits<br />

2006 die Arbeit aufgenommen und noch <strong>im</strong> gleichen Jahr die<br />

Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 und <strong>im</strong> darauf folgenden<br />

Jahr die Zertifizierung nach OnkoZert erfolgreich bestanden.<br />

Innerhalb der zurückliegenden zwei Jahre gab es zahlreiche Entwick-<br />

lungen innerhalb des Darmzentrums mit dem Ziel, einheitliche Qua-<br />

litätsstandards zu erarbeiten, die beginnend von der Aufnahme bis<br />

zur Entlassung des Patienten Gültigkeit haben. Ein zentraler, interprofessioneller<br />

Ansatz war die Darstellung des Klinischen Behandlungspfades,<br />

d.h. die Beschreibung des Prozessablaufes, ausgehend<br />

von dem definierten Startpunkt der Aufnahme des Patienten. Damit<br />

konnte die generelle Ablauflogik für alle an der Behandlung beteiligten<br />

Berufsgruppen, wie Arzt, Pflege, Sozialdienst, Physiotherapie<br />

u.a. transparent und die Kommunikation zwischen den Prozessbeteiligten<br />

unterstützt und verbessert werden.<br />

Verfahrensanweisungen und Standards regeln die Vorgehensweisen<br />

in Teilbereichen, zum Beispiel dem Schmerzmanagement.<br />

Zentrale Bestandteile des Klinischen Behandlungspfades sind:<br />

f Gesamtdarstellung über den Behandlungsablauf und Beteiligte<br />

f Pfadkurve, das heißt Patientendokumentation<br />

f Patienteninformation über die geplante Behandlung und den Ablauf<br />

Mit der Entscheidung der Aufnahme des Patienten <strong>im</strong> Darmzentrum<br />

OWL wird folgender einheitlich gesteuerter Prozess u.a. vom Pflegedienst<br />

veranlasst:<br />

f Die Patientendokumentation mit integriertem Behandlungspfad<br />

wird angelegt.<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Standardisierte Vorgaben sichern hohen Qualitätsstandard<br />

Pflege der Patienten <strong>im</strong> Darmzentrum OWL<br />

f Auf der Grundlage des Aufnahmestandards für Patienten <strong>im</strong><br />

Darmzentrum wird ein Soll- und Ist-Abgleich der vorliegenden Befunde<br />

vorgenommen.<br />

f Für fehlende, standardisierte Untersuchungsbefunde erfolgt zeitnah<br />

die Leistungsanforderung.<br />

f Die Patientenakte wird mit der Kennzeichnung Darmzentrum versehen.<br />

f Weitere standardisierte Vorgaben werden dem Patienten ausgehändigt<br />

bzw. der Patientendokumentation zugeordnet.<br />

Im gesamten Behandlungsverlauf ist es durch die standardisierten<br />

Vorgaben dem Pflegepersonal möglich, den Patienten fachlich kompetent<br />

zu begleiten, den individuellen Bedarf der Versorgung zu ermitteln,<br />

weitere Versorgungsmöglichkeiten anzuregen und die Beteiligten<br />

miteinander zu vernetzen.<br />

Die Befragungsergebnisse der Patienten <strong>im</strong> Darmzentrum belegen<br />

<strong>eine</strong> hohe Patientenzufriedenheit. Durch den einheitlich gesteuerten<br />

Prozess ist sichergestellt,<br />

f dass alle beteiligten Mitarbeiter zuverlässige und verbindliche Informationen<br />

und Vorgaben über medizinische und organisatorische<br />

Abläufe haben,<br />

f dass ein eigenständiges Arbeiten für jede Berufsgruppe möglich<br />

ist und die interprofessionelle Zusammenarbeit deutlich verbessert<br />

ist,<br />

f dass die Patienten einheitliche Informationen erhalten (mündlich,<br />

wie schriftlich),<br />

f dass <strong>eine</strong> Pfadevaluation erfolgt und diese kontinuierlich angepasst<br />

wird,<br />

f dass die Wirtschaftlichkeit durch ein einheitlich abgest<strong>im</strong>mtes<br />

Therapiereg<strong>im</strong>e bezogen auf Kosten und Zeit positiv beeinflusst<br />

wird.<br />

Autorin: Doris Bornitz<br />

Interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit<br />

<strong>im</strong> Darmzentrum OWL.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 15


16 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Das Bauchzentrum <strong>im</strong> EK Unna<br />

Medizinische Klinik Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

Prof. Dr. George Micklefield PD Dr. Gerhard Blumhardt<br />

Tel.: 02303 106-291 Tel.: 02303 106-156<br />

Bettenanzahl: 113 Bettenanzahl: 40<br />

Untersuchungen<br />

In der Medizinischen Klinik werden sämtliche endoskopische Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes durchgeführt. Die Klinik verfügt<br />

darüber hinaus über modernste Ultraschallgeräte, die auch <strong>eine</strong> sonografische Untersuchung mittels Endoskop möglich machen.<br />

Ultraschalluntersuchungen des Bauches (Abdomensonographie), Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, ÖGD), Darmspiegelung<br />

(Koloskopie), Spiegelung der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse (Endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatiko-Graphie,<br />

ERCP), Ultraschall aus dem Innern des Körpers (Endosonographie), Bauchspiegelung (Diagnotische Laparoskopie), Druckmessung der Speiseröhre<br />

(Manometrie), Säuremessung in der Speiseröhre (pH-Metrie), Endoskopische Therapie<br />

OP-Techniken<br />

Bei der operativen Behandlung von Erkrankungen der inneren Organe, insbesondere des Verdauungstraktes, werden neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse umgesetzt. Schwerpunkte der Abteilung sind:<br />

Operationen <strong>im</strong> Bereich des Magen-/ Darmtraktes, Dickdarmoperationen insbesondere bei bösartigen Erkrankungen des Dickdarmes (Dickdarmkrebs,<br />

Colonkarzinom) , bösartigen Erkrankungen des Mastdarmes (Mastdarmkrebs, Rektumkarzinom), gutartigen Erkrankungen des<br />

Dickdarmes, entzündlichen Dickdarmerkrankungen (Sigmadivertikulitis)<br />

Bei gutartigen Erkrankungen des Dickdarms oder in frühen Stadien bösartiger Erkrankungen werden die Operationen oft min<strong>im</strong>al-invasiv<br />

durchgeführt. Laparoskopische Verfahren kommen zudem insbesondere auch bei Operationen von Gallenblase, Blinddarm, Verwachsungen<br />

und Zwerchfellbruch zum Einsatz.<br />

Die laparoskopischen Operationen bei Zwerchfellbrüchen nehmen die Chirurgen des Evangelischen Krankenhauses in besonders enger Ab-<br />

st<strong>im</strong>mung mit der Medizinischen Klinik vor. Die Ärzte der Medizinischen Klinik übernehmen zudem spezielle Voruntersuchungen (beispiels-<br />

weise die Druck- und Säuremessung von Speiseröhre und Magen), um gemeinsam mit den Chirurgen das opt<strong>im</strong>ale Operationsverfahren<br />

auszuwählen. Die Operation selbst wird von den Chirurgen durchgeführt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Behandlung von Enddarmerkrankungen (Hämorrhoiden) sowie in der operativen Behandlung<br />

von Analfisteln und Abszessen. Die operative Behandlung von Hämorrhoiden erfolgt nach besonders modernen, schmerzarmen Verfahren<br />

(stapler Hämorrhoidektomie, OP nach Longo) <strong>im</strong> Rahmen <strong>eine</strong>s stationären Aufenthaltes.


Unna (peb) • Am Evangelischen Krankenhaus in Unna profi-<br />

tieren nicht nur die Patienten vom Bauchzentrum, das <strong>im</strong> De-<br />

zember 2005 gegründet worden ist. Die interdisziplinäre Ein-<br />

richtung verzahnt das Wissen der beteiligten Disziplinen auch<br />

für niedergelassene Ärzte und medizinische Laien: Mit Fortbildungs-<br />

und Vortragsveranstaltungen hat sich das Bauchzentrum<br />

in der Region rund um die Kreisstadt am Hellweg <strong>eine</strong>n<br />

sehr guten Namen gemacht.<br />

„Wir praktizieren mit unseren Kollegen <strong>eine</strong>n regelmäßigen Aus-<br />

tausch“, schildert Professor Dr. George Micklefield, Internist, Gas-<br />

troenterologe und Chefarzt der am Bauchzentrum beteiligten Kli-<br />

nik für Innere Medizin. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der<br />

Leitlinienkonferenzen – in jüngster Vergangenheit etwa tauschten<br />

sich die Experten aus dem EK Unna mit ihren niedergelassenen Kollegen<br />

über den Leberrundherd oder die Cholestase aus. Das „Fortbildungsangebot“<br />

richtet sich indes auch an medizinische Laien:<br />

In „abendvisiten“ – das sind regelmäßige Vorträge, in denen Chefund<br />

leitende Ärzte des Hauses dem interessierten Publikum medizinisches<br />

Wissen aus erster Hand präsentieren – referieren Vertreter<br />

des Bauchzentrums in leicht verständlicher Form über interdisziplinäre<br />

Fragestellungen. Aktuelles Beispiel: <strong>eine</strong> „abendvisite“ zum<br />

Thema „Vom Magengeschwür zum Magenkrebs“. Während Professor<br />

Dr. Micklefield den internistischen Teil von der Diagnostik bis zur<br />

medikamentösen Therapie abbildete, stellte Privat-Dozent Dr. Gerhard<br />

Blumhardt, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

die Möglichkeiten der operativen Therapie gutartiger und<br />

bösartiger Magengeschwüre dar. Privat-Dozent Dr. Blumhardt weiß<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Bauchzentrum am EK Unna<br />

Expertenwissen für Ärzte, Patienten und Laien<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Blumhardt (links) und Prof. Dr. med. George Micklefield<br />

die Vorteile gemeinsamer Vorträge beider Abteilungen zu schätzen:<br />

„Es macht viel aus, wenn das gesamte Wissen beider Abteilungen<br />

zur Verfügung steht. Die Zuhörer bemerken das sehr schnell.“ Darüber<br />

hinaus hat das Publikum die Gelegenheit, Fragen zu stellen – ein<br />

Aspekt, der für viele <strong>eine</strong> große Rolle spielt. Für das Krankenhaus ist<br />

der Marketingeffekt dieser Veranstaltungen nicht zu unterschätzen:<br />

Sie helfen, die Wahrnehmung des Bauchzentrums und des medizinischen<br />

Angebots in der Öffentlichkeit zu verstärken. „Viele Patienten,<br />

die wir behandeln, sehen wir auch in unseren Veranstaltungen“, berichtet<br />

Professor Dr. Micklefield.<br />

Erstuntersuchung durch Fachleute beider Abteilungen<br />

Patienten mit Bauchbeschwerden erleben <strong>im</strong> EK Unna die Vorteile<br />

<strong>eine</strong>r gemeinsamen Behandlung und Diagnostik ganz unmittelbar:<br />

Bereits die Erstuntersuchung wird von Fachleuten beider Abteilungen<br />

gemeinsam durchgeführt, wozu ein eigens eingerichteter Aufnahmebereich<br />

mit modernster Medizintechnik zur Verfügung steht.<br />

„Insbesondere bei unklaren Krankheitsbildern oder akuten Erkrankungen“,<br />

berichtet Privat-Dozent Dr. Blumhardt, „ist <strong>eine</strong> frühzeitige<br />

Entscheidung sinnvoll, ob operativ oder nichtoperativ weiterbehandelt<br />

werden muss.“ Bis zur Entlassung werden die Patienten von<br />

<strong>eine</strong>m Team beider Abteilungen begleitet – von der täglichen Visite<br />

bis zur Fallkonferenz, in der je nach Beschwerden mit den Spezialisten<br />

weiterer Disziplinen die Behandlung abgest<strong>im</strong>mt wird. „So<br />

gewährleisten wir <strong>eine</strong> opt<strong>im</strong>ale Versorgung“, berichtet Professor<br />

Dr. Micklefield. Schwerpunkt der Behandlung sind Erkrankungen<br />

an Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm, Bauchspeicheldrüse,<br />

Galle und Leber.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 17


18 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Fachwissen und Kooperation<br />

Der Zentrumsgedanke funktioniert<br />

Bielefeld (sag) • Die Vernetzung von Fachwissen ist das Funda-<br />

ment für moderne Diagnostik und Therapie. Das wusste auch<br />

Dr. Frank Beier, <strong>als</strong> er sich für <strong>eine</strong> Weiterbildung <strong>im</strong> Bauchzentrum<br />

des Ev. Krankenhauses Bielefeld (EvKB) bewarb.<br />

Dr. Frank Beier hat viel von der Welt gesehen. Nach sechsjähriger Tä-<br />

tigkeit <strong>als</strong> allgemeinchirurgischer Oberarzt in Deutschland leitete er<br />

fünf Jahre lang die chirurgische Abteilung in <strong>eine</strong>m Krankenhaus <strong>im</strong><br />

Nordwesten Tansanias. „Ich war dort der einzige Chirurg in <strong>eine</strong>r Region<br />

mit zwei Millionen Einwohnern“, sagt der 48-jährige Mediziner.<br />

In der gesamten Region gebe es 13 Krankenhäuser und 25 Ärztinnen<br />

und Ärzte, von denen neben Dr. Beier noch ein zweiter über <strong>eine</strong>n<br />

Facharzttitel (Gynäkologie und Geburtshilfe) verfügte. „Dort hat jeder<br />

Arzt operiert“.<br />

In Deutschland sieht das vollkommen anders aus. Dr. Beier weiß, dass<br />

Schwerpunktkompetenzen und Interdisziplinarität die Schlüsselwörter<br />

in der modernen klinischen Welt der Bundesrepublik sind. Beides<br />

findet er <strong>im</strong> Bauchzentrum: „Deshalb habe ich mich für m<strong>eine</strong> Weiterbildung<br />

gezielt <strong>im</strong> EvKB beworben, weil hier beides miteinander verzahnt<br />

ist“, sagt der angehende Bauchchirurg. 2007 begann er s<strong>eine</strong><br />

zweite Fachausbildung zum Viszeralchirurgen <strong>im</strong> Bauchzentrum <strong>im</strong><br />

EvKB.<br />

Seit gut <strong>eine</strong>inhalb Jahren bilden die Klinik für Innere Medizin und<br />

Gastroenterologie unter der Leitung von Chefarzt Professor Dr. Martin<br />

Krüger und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie von Chefarzt<br />

Professor Dr. Marc Reymond das größte interdisziplinäre Bauchzentrum<br />

in Ostwestfalen. Unterstützt wird das Team durch das Institut<br />

für Radiologie und die Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/<br />

Onkologie und Palliativmedizin. Die beiden Kerndisziplinen – Innere<br />

Medizin und Chirurgie - sind <strong>im</strong> Johannesstift nicht nur räumlich vereint,<br />

sondern auch in ihren internen Strukturen. Beide Abteilungen sehen<br />

alle Notfallpatienten, führen gemeinsame Visiten und Fallbesprechungen<br />

durch. Für Ärzte und Pflegekräfte beider Abteilungen gibt<br />

es ein gemeinsames, laufendes Fortbildungsprogramm. „Maßstab für<br />

das neue Bauchzentrum ist ein Standard der Max<strong>im</strong>alversorgung“, sagen<br />

die Professoren Krüger und Reymond unisono.<br />

Dr. Beier sieht vor allem die schnellen Reaktionszeiten <strong>als</strong> klaren Vorteil<br />

für den Patienten: „Der Zentrumsgedanke funktioniert hier reibungslos.<br />

Vieles ist auf dem kurzen Dienstweg zu klären.“ In interdisziplinären<br />

Tumorkonferenzen legen Chirurgen und Internisten gemeinsam<br />

den Behandlungsplan ihrer Patientinnen und Patienten fest. „Dadurch<br />

vermeiden wir Doppeluntersuchungen und Verlegungen von<br />

<strong>eine</strong>r Abteilung in die andere“, sagt Dr. Beier. Der Austausch über die<br />

unterschiedlichen Sichtweisen der Chirurgen und Internisten kommt<br />

s<strong>eine</strong>r Schwerpunktausbildung zugute. Vor allem in der Chirurgie beobachtet<br />

Dr. Beier Fortschritte. Viele Nahttechniken seien während s<strong>eine</strong>s<br />

fünfjährigen Aufenthalts in Afrika verbessert worden. „Auch in der<br />

Schlüssellochchirurgie hat sich einiges getan“. Doch nicht nur die modernen<br />

Therapiemethoden und der interdisziplinäre Austausch seien<br />

zum Profit des Patienten. „Die gute Atmosphäre zwischen den Kliniken<br />

macht das System erst richtig lebensfähig“, sagt Dr. Beier.<br />

Nahtkontrolle nach dem Lehrbuch: (v. l.) Dr. Frank Beier mit Chefarzt<br />

Professor Dr. Marc Reymond.<br />

Das Bauchzentrum <strong>im</strong> EvKB (Ärztl. Leiter: Prof. Dr. Martin Krüger und Prof. Dr. Marc A. Reymond; Gründung: 2007; Ausstattung: 70<br />

internistische und 34 chirurgische Betten). Die häufigsten Eingriffe 2007:<br />

Gastroenterologie Bauchchirurgie<br />

2.187 Spiegelungen der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms 243 Darmeingriffe<br />

1.300 Entnahmen von Gewebeproben am oberen Verdauungstrakt, an<br />

den Gallengängen und der Bauchspeicheldrüse<br />

189 Gallenblasenoperationen<br />

1085 Dickdarmspiegelungen 156 Blinddarmoperationen<br />

630 Entnahmen von Gewebeproben des unteren Verdauungstraktes 58 Speiseröhren-, Magen- und Zwölffingerdarmoperationen<br />

230 Entfernen von erkranktem Gewebe des Dickdarms 21 Operationen an der Bauchspeicheldrüse<br />

87 endoskopische Operationen an den Gallengängen 17 Operationen an der Leber oder an den Gallenwegen<br />

157 endoskopische Operationen am Pankreasgang www.bauchzentrum-bielefeld.de


Bauchzentrum beteiligte sich an Teststudie<br />

Chirurgen scannen Patienten<br />

Bielefeld (sag) • Bundesweit werden in <strong>eine</strong>r von 2.500 Baucho-<br />

perationen Verbandstoffe <strong>im</strong> Körper des Patienten vergessen –<br />

ein Versehen, das tödlich ausgehen kann. Das Ev. Krankenhaus<br />

Bielefeld (EvKB) nahm jetzt an <strong>eine</strong>r Teststudie zu <strong>eine</strong>r neuen<br />

Technik teil, die das Risiko für den Patienten auf ein Min<strong>im</strong>um<br />

senkt.<br />

Eine innovative Technologie aus den Vereinigten Staaten soll jetzt<br />

die Sicherheit <strong>im</strong> OP weiter erhöhen. „Der Patient wird am Ende der<br />

Operation nach Verbandstoffen gescannt“, erklärt Professor Marc<br />

Reymond die für deutsche Krankenhäuser neue Technik zur Qualitätssicherung<br />

<strong>im</strong> OP. Der Chirurg ist Chefarzt der Klinik für Allgemein-,<br />

Bauch- und Thoraxchirurgie. Sie ist mit rund 2800 chirurgischen<br />

Eingriffen <strong>eine</strong> der federführenden Kliniken <strong>im</strong> interdisziplinären<br />

Bauchzentrum des EvKB.<br />

Verbandstoffe, die zur Blutstillung oder Abdeckung von Wundrändern<br />

während der Operation genutzt werden, sind mit <strong>eine</strong>m kl<strong>eine</strong>n<br />

Radiofrequenzchip ausgerüstet. Am Ende <strong>eine</strong>r OP führt der<br />

Chirurg <strong>eine</strong>n Detektor über den Rumpf des Patienten. Ein Signalton<br />

warnt vor <strong>eine</strong>m vergessenen Fremdkörper in der Eingriffstelle.<br />

Röntgenstrahlen werden nicht eingesetzt, die Technik ist für den Patienten<br />

gefahrlos.<br />

„Durchschnittlich werden rund 30 Bauchtücher zur Blutstillung und<br />

Wundabdeckung während <strong>eine</strong>s Eingriffes bei geöffneter Bauchdecke<br />

verbraucht“, sagt Reymond. Eine chirurgische Klinik verbraucht<br />

rund 50 000 Tücher <strong>im</strong> Jahr. Das Risiko, Verbandstoffe <strong>im</strong> Körper des<br />

Menschen zu vergessen, liegt bei 0,1 Prozent, belegt die Fachliteratur.<br />

„Jeder Anteil, der über Null liegt, birgt <strong>eine</strong> Gefahr“, betont der<br />

Chirurg. Deswegen seien die Kontrollen während <strong>eine</strong>r Operation<br />

sehr streng. „Zwe<strong>im</strong>al während der Operation zählen wir die benutz-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

In den Verbandstoffen verbirgt sich moderne Radiofrequenztechnik aus den U.S.A.: Ein Miniatur-Chip würde <strong>eine</strong>n hörbaren Alarm<br />

auslösen, sollte der Detektor während der Operation orten.<br />

ten Tücher durch. Kurz vor der Endnaht und danach.“ Das neue Verfahren<br />

gelte zur zusätzlichen Absicherung, um schnell und exakt die<br />

Zählkontrollen zu bestätigen, erklärt der Chirurg weiter. Neben dem<br />

Universitätsklinikum Magdeburg und der Charité in Berlin testet s<strong>eine</strong><br />

Klinik <strong>als</strong> <strong>eine</strong> von acht deutschen Kliniken das Produkt aus den<br />

Staaten.<br />

Mitte September endete die Teststudie über die Scannertechnik. Die<br />

Bewertungen der Kliniken bringen jetzt die Entscheidung. Sollte die<br />

Testphase erfolgreich ausfallen, wird das Produkt voraussichtlich <strong>im</strong><br />

nächsten Jahr auch auf dem deutschen Markt eingeführt.<br />

Scannen auf dem OP-Tisch: Chefarzt Prof. Dr. Marc Reymond<br />

führt langsam den Detektor über die Eingriffsstelle.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 19


20 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Interdisziplinäre 24-Stunden-Versorgung<br />

Auch <strong>im</strong> Notfall ein gutes Bauchgefühl<br />

Bielefeld (sag) • Das Bauchzentrum <strong>im</strong> Ev. Krankenhaus Biele-<br />

feld (EvKB) sorgt rund um die Uhr für ein gutes Bauchgefühl. Im<br />

Johannesstift sichern ärztliche und pflegerische Fachkräfte Tag<br />

und Nacht die endoskopische Notfallversorgung speziell von<br />

Patienten mit akuten Magen-Darm-Erkrankungen.<br />

Geschwüre <strong>im</strong> Magen oder <strong>im</strong> Darm sind tückisch und können le-<br />

bensgefährlich sein. Jeder dritte Patient mit <strong>eine</strong>m Magengeschwür<br />

erfährt erst von s<strong>eine</strong>r Diagnose, wenn er mit Komplikationen ins<br />

Krankenhaus muss, etwa wegen <strong>eine</strong>r plötzlichen Blutung. Durchschnittlich<br />

25 Magen- und Darmspiegelungen <strong>im</strong> Monat führt der<br />

gastroenterologische Notdienst <strong>im</strong> Johannesstift nachts und am<br />

Wochenende durch. Die Zahl dieser Notfälle steigt stetig an.<br />

Professor Dr. Martin Krüger ist Experte für Gastroenterologie, <strong>eine</strong>r<br />

Subdisziplin der Inneren Medizin, die sich mit den Erkrankungen des<br />

Magen-Darm-Traktes beschäftigt. Als Chefarzt <strong>im</strong> Bauchzentrum des<br />

EvKB hat er besonders <strong>eine</strong> Risikogruppe <strong>im</strong> Blick: „Menschen, die<br />

blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, sind <strong>eine</strong>r erhöhten<br />

Gefahr der Magenblutung ausgesetzt“, so Professor Krüger.<br />

„Bei Blutungen <strong>im</strong> Magen oder Darm muss sofort gehandelt werden“,<br />

sagt der Chefarzt weiter.<br />

„Wir können mit unseren Endoskopen diagnostizieren und direkt<br />

therapieren“. Schon min<strong>im</strong>ale Schle<strong>im</strong>hautveränderungen von zwei<br />

Mill<strong>im</strong>etern seien heutzutage erkennbar. In 95 Prozent aller Fälle gelinge<br />

es, mit <strong>eine</strong>m endoskopischen Eingriff die Blutung zu stillen.<br />

„Darüber hinaus bezieht unser Notfallmanagement nicht nur die<br />

Gastroenterologie mit ein, sondern auch die Bauchchirurgie und die<br />

Intensivmedizin“, erläutert Chefarzt Krüger die interdisziplinäre 24-<br />

Stunden-Versorgung <strong>im</strong> Bauchzentrum des EvKB.<br />

Von der fachmedizinischen Notfallversorgung <strong>im</strong> EvKB profitieren<br />

auch die Patientinnen und Patienten, die <strong>eine</strong>n ambulanten endoskopischen<br />

Eingriff hinter sich haben. „Nach <strong>eine</strong>r planmäßigen Endoskopie<br />

kann es schon mal zu Nachblutungen kommen. Die können<br />

wir dank unseres Notdienstes jederzeit schnell und kompetent<br />

behandeln“, so Professor Krüger. „Diese Struktur gibt den ambulant<br />

behandelten Patienten ein sicheres Bauchgefühl mit nach Hause.“<br />

Expertenwissen und Hightech verhelfen auch <strong>im</strong> Notfall zu<br />

<strong>eine</strong>m guten Bauchgefühl (v. l.): Endoskopie-Fachassistenz<br />

Elisabeth Reinsch, Chefarzt Prof. Dr. Martin Krüger, Oberarzt Dr.<br />

Matthias Oldenburg.


Hamm (tmv) • Das EVK Hamm richtet in Zusammenarbeit mit der<br />

AOK Hamm/Unna am 15. Oktober in der Zeit von 15 bis 17 Uhr<br />

<strong>eine</strong> Experten-Hotline zum Thema Darmkrebs ein. Am Telefon<br />

stehen dann Spezialisten aus den Fachgebieten Gastroenterologie,<br />

Onkologie, Chirurgie, Radiologie und Strahlentherapie für<br />

Fragen rund um das Thema Darmkrebs und den Schwerpunkt<br />

Enddarmkrebs zur Verfügung. Anschließend folgt ab 18.00 Uhr<br />

in der EVK-Eingangshalle ein Vortragsprogramm für medizinische<br />

Laien, in dem von den Darmkrebs-Spezialisten der Telefon-<br />

Hotline die typischen Verläufe der Erkrankungen <strong>im</strong> Darmbereich<br />

und die heute aktuellen Behandlungsmethoden vorgestellt<br />

werden.<br />

Dass es an f<strong>als</strong>cher Ernährung liegt und die Ursachen darüber hinaus<br />

in mangelnder Bewegung zu suchen sind, ist längst kein Gehe<strong>im</strong>nis<br />

mehr. Traurige Tatsache ist, dass die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen<br />

mittlerweile Spitzenwerte erreicht. K<strong>eine</strong> andere Krebsart ist<br />

derart verbreitet. Jährlich erkranken 71.400 Menschen in Deutschland<br />

neu und unbehandelt führt Darmkrebs in den allermeisten Fällen innerhalb<br />

von zwölf Monaten zum Tod. Allein in Deutschland sterben<br />

jährlich 28.900 Menschen an dieser still und he<strong>im</strong>lich sich entwickelnden<br />

Krankheit, das sind ungefähr 40 Prozent der Neuerkrankten.<br />

„Darmkrebs entsteht meist aus zunächst gutartigen Vorstufen, <strong>als</strong>o<br />

Wucherungen der Darmschle<strong>im</strong>haut oder Polypen. Diese sind insbesondere<br />

bei Menschen über 50 Jahren weit verbreitet“, nennt Dr. Ulrich<br />

Tappe, niedergelassener Facharzt für Gastroenterologie und Kooperationspartner<br />

des EVK Hamm, den typischen Verlauf der tückischen<br />

Krankheit. „Wenn die Patienten allerdings Schmerzen haben, ist<br />

die Erkrankung oft schon sehr weit fortgeschritten“, erklärt Chefarzt<br />

Dr. Ulrich Kandzi, Gastroenterologe und Fachmann für Stoffwechselerkrankungen<br />

<strong>im</strong> EVK Hamm. Dabei stehen die Chancen auf Heilung <strong>im</strong><br />

Anfangsstadium der Erkrankung nicht schlecht. Grundsätzlich gilt: Je<br />

früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen!<br />

Die Früherkennungsuntersuchung wird allerdings bislang wenig<br />

in Anspruch genommen: nur sechs Prozent der Berechtigten nehmen<br />

die Darmspiegelung <strong>als</strong> Vorsorgeuntersuchung in Anspruch. Aus der<br />

Herner Vorsorge-Datei weiß man indes: Bei circa 6.000 Vorsorgeuntersuchungen<br />

konnten etwa 750 Polypen entfernt und 100 Karzinome<br />

entdeckt werden. Jede zehnte Untersuchung zeigte somit <strong>eine</strong>n behandlungsbedürftigen<br />

Befund.<br />

„Bei der Therapie des Enddarmkrebs sind alle Spezialisten gefragt, der<br />

Onkologe und Strahlentherapeut vor der Operation, dann der Chirurg<br />

und anschließend noch einmal der Onkologe, um die Chemotherapie<br />

zu Ende zu führen“, stellt Onkologie-Chefarzt Prof. Dr. Leopold Balleisen<br />

das Zusammenspiel der Fachleute in der Klinik dar. Gerade vor der<br />

Operation lässt sich mit gezielter Bestrahlung des Tumorgebietes eini-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

EVK-Hamm richtet Experten-Telefon-Hotline ein – Thema am 15.10.08 ist Enddarmkrebs<br />

Immer mehr Menschen erkranken an Darmkrebs<br />

Sind über die „Darm-Hotline“ am 15.10.08 zu erreichen (v. l.):<br />

Prof. Dr. Christian Peiper, Dr. Sabine Schäfer, Dr. Ulrich Tappe und<br />

Dr. Ulrich Kandzi.<br />

ges erreichen: „Nach vor-operativer Bestrahlung wird <strong>eine</strong> deutliche<br />

Verkl<strong>eine</strong>rung der Tumore erzielt, sodass der Schließmuskel oftm<strong>als</strong><br />

erhalten bleibt und die Komplikationsrate nach der Operation auf unter<br />

zehn Prozent sinkt“, berichtet Dr. Sabine Schäfer von der Strahlentherapeutischen<br />

Praxis am EVK Hamm. Eine kombinierte Strahlen-<br />

Chemotherapie sorgt auch dafür, dass es innerhalb <strong>eine</strong>s Zeitraums<br />

von zehn Jahren in <strong>im</strong>mer weniger Fällen zu Rückschlägen kommt.<br />

Wenn es zur Operation kommt, sind die Chancen für die erkrankten<br />

Patienten heute besser denn je. „Mit den uns zur Verfügung stehenden<br />

Operationsmethoden haben wir gegen fast alle Tumorbildungen,<br />

die noch nicht großflächig metastasiert haben, <strong>als</strong>o lokal eingegrenzt<br />

sind, ein wirksames Gegenmittel“, zeigt Prof. Dr. Christian Peiper, Chefarzt<br />

der Allgemein-, Viszeral und Gefäßchirurgie <strong>im</strong> EVK Hamm, <strong>eine</strong>n<br />

Weg aus der Erkrankung, der <strong>im</strong>mer öfter gegangen werden muss,<br />

weil die Patienten zu spät zum Arzt gehen.<br />

Festgestellt wird die Erkrankung bei der direkten Untersuchung des<br />

Enddarms durch den Gastroenterologen. Wie groß ein Tumor ist oder<br />

wie großflächig das betroffene Gebiet ist, lässt sich allerdings nur<br />

durch <strong>eine</strong> gezielte Untersuchung durch den Radiologen ermitteln.<br />

„Uns steht in der Praxis und <strong>im</strong> EVK Hamm die neueste Generation<br />

der Computer- und Magnetresonanz-Tomographen (MRT) zur Verfügung“,<br />

nennt Dr. Natascha Ishaque von der am EVK niedergelassenen<br />

Radiologischen Gemeinschaftspraxis die technischen Voraussetzungen<br />

für <strong>eine</strong> umfassende Absicherung der Erstdiagnose. „Der Körper<br />

wird zum Beispiel <strong>im</strong> MRT in Schichtbildern dargestellt, aus denen<br />

man sehr genau ablesen kann, wo sich ein Tumor befindet. Auf dieser<br />

Grundlage werden dann die Entscheidungen für die weitere Behandlung<br />

gefällt“, beschreibt Dr. Ishaque <strong>eine</strong> Methode der Röntgenpraxis.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 21


22 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Nachrichten<br />

VALEO-Häusern<br />

Leistungsentwicklung <strong>im</strong> 1. Halbjahr 2008<br />

Das Senora Brustzentrum am Standort Lippstadt<br />

Lippstadt • In Deutschland ist der Brustkrebs die von Frauen am<br />

meisten gefürchtete Erkrankung. Jährlich erkranken bundesweit<br />

circa 46.000 Frauen.<br />

Alarmierende Zahlen, die den Handlungsbedarf und die Notwendig-<br />

keit zur Umsetzung neuer Konzepte in der Medizin verdeutlichen.<br />

Für die Frauenkliniken des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt,<br />

des Klinikums Stadt Soest und dem Vincenz Krankenhaus Menden<br />

Anlass genug, <strong>im</strong> Senora Brustzentrum zusammenzuarbeiten.<br />

Im Gründungsjahr 2006 wurden <strong>im</strong> Zentrum insgesamt 227 Patien-<br />

tinnen mit pr<strong>im</strong>ärem Brustkrebs betreut. Davon erfolgten am Stand-<br />

ort Lippstadt 102 Pr<strong>im</strong>äroperationen. Die Erfüllung des hohen Qua-<br />

litätsanspruches der Deutschen Gesellschaft für Serologie führte zur<br />

Zertifizierung des Senora Brustzentrums in 2007.<br />

Das Brustzentrum erhielt <strong>im</strong> ersten Jahr der Zertifizierung <strong>eine</strong> au-<br />

ßerordentlich hohe Akzeptanz von den in der Region an Brustkrebs<br />

erkrankten Frauen.<br />

Die <strong>im</strong> Rahmen des Benchmarkings und externer Qualitätskontrol-<br />

le vom Westdeutschen BrustCentrum herausgegebenen Leistungs-<br />

zahlen konstatieren <strong>eine</strong>n deutlichen Patientinnenzuwachs .<br />

Für die Frauenklinik Lippstadt betrug die Steigerung fast 50 Prozent.<br />

In 2007 lag die Zahl der Pr<strong>im</strong>äroperationen bei 142 (Gesamt 311).<br />

Ein Brustzentrum zu unterhalten ist <strong>eine</strong> tägliche Herausforderung.<br />

Die Anforderungen und Ansprüche erfordern ein permanentes Engagement<br />

aller Beteiligten.<br />

Neben dem „Wissen und Können“ sind Einfühlungsvermögen, gute<br />

Information und Aufklärung durch Ärzte und Schwestern wesentliche<br />

Bestandteile der Betreuung in <strong>eine</strong>m Zentrum. Die erfolgreiche<br />

Umsetzung dieser Kriterien zeigt sich an den außerordentlich guten<br />

Ergebnissen der Umfragen zur Patientinnenzufriedenheit. In allen<br />

Punkten erreichen wir <strong>eine</strong> Platzierung unter den ersten fünf von<br />

insgesamt 55 befragten Brustzentren in NRW.<br />

Die weitere Entwicklung der Leistungszahlen <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

2008 mit 100 Pr<strong>im</strong>äroperationen bestärken uns, dieses durch viel<br />

persönliches Engagement geprägte Behandlungskonzept gemeinsam<br />

mit unseren Kooperationspartnern fortzusetzen.<br />

Dr. Susanne Vogel, Ltd. Oberärztin Frauenklinik / Brustzentrum<br />

Patientinnenzahlen 2006 2007<br />

Senora Brustzentrum 227 311<br />

Evangelisches Krankenhaus Lippstadt 102 142<br />

St Vincenz-Krankenhaus Menden 73 75<br />

Klinikum Stadt Soest 52 94


Autogrammstunde mit Fatmir Vata<br />

ZMR feiert einjähriges Bestehen<br />

Bielefeld (sag) • Hautnah erlebten rund 300 Besucherinnen und<br />

Besucher das Zentrum für Medizinische Rehabilitation Bielefeld<br />

(ZMR) am Tag der offenen Tür.<br />

Das Zentrum für Medizinische Rehabilitation Bielefeld feierte Mitte<br />

August s<strong>eine</strong>n einjährigen Geburtstag mit „ZMR-Hautnah“, <strong>eine</strong>m<br />

Tag der offenen Tür. Viel beachtet waren die zahlreichen medizinischen<br />

Fachvorträge. Das Programm um die Fachthemen war bunt:<br />

Besucher konnten sich gegen <strong>eine</strong> Spende massieren lassen. Der Erlös<br />

kam dem Betheler Hospiz „Haus Zuversicht“ zugute. Es gab Verlosungen<br />

von Zehnerkarten für das ZMR-Gesundheitstraining und<br />

Gutsch<strong>eine</strong> für verschiedene Präventionskurse. Höhepunkt war die<br />

Autogrammaktion von Profifußballer Fatmir Vata. Eine Stunde lang<br />

signierte er T-Shirts, Fußbälle und Autogrammkarten.<br />

Das Zentrum für medizinische Rehabilitation Bielefeld – kurz ZMR<br />

Bielefeld – eröffnete <strong>im</strong> Sommer 2007 nach <strong>eine</strong>r Bauzeit von knapp<br />

<strong>eine</strong>m Jahr. Es ist die einzige ambulante Rehaeinrichtung in der Region.<br />

Rund 60 Arbeitsplätze sind hier entstanden. In dem viergeschossigen<br />

Gebäude bieten gut 3.000 Quadratmeter Nutzfläche reichlich<br />

Platz für die interdisziplinären Therapie- und Unterstützungsangebote.<br />

75 Plätze bestehen <strong>im</strong> Haus für die ambulante Rehabilitation.<br />

Darüber hinaus bietet das ZMR Bielefeld verordnungsfähige Heilmittel<br />

wie Physio- und Ergotherapie und Logopädie an sowie zahlreiche<br />

Präventionskurse und Abonnements rund um die körperliche Fit-<br />

Aus VALEO den Qualitätsmanagement VALEO-Häusern 2007<br />

ness. Gesellschafter sind das EvKB mit 80 Prozent Beteiligung, die Johanniter-Ordenshäuser<br />

in Bad Oeynhausen und der <strong>Valeo</strong>-Klinikverbund<br />

mit jeweils zehn Prozent.<br />

„Cool“ fand der fünfjährige Renard die Autogrammkarte von<br />

Profifußballer Fatmir Vata.<br />

Das Team nutzte den Saisonauftakt der Bundesliga am selben Tag für Gratis-Werbung in der Bielefelder Schüco-Arena.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 23


Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt,<br />

alle Geldanlagen <strong>im</strong> Hinblick auf die bevorstehende<br />

Steuerwende zu beleuchten.<br />

Kennen Sie schon Ihre Vorteile aus<br />

den Übergangsvorschriften, die es zu sichern<br />

gilt? Ihre Kundenberaterin oder<br />

Ihr Kundenberater erklärt Ihnen gern,<br />

welche Chancen Sie nutzen können.<br />

Die Abgeltungssteuer wird ab dem 1. Januar<br />

2009 auf alle Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />

erhoben. Das bedeutet, dass nahezu alle Anlageformen<br />

und grundsätzlich alle Privatanleger<br />

davon betroffen sind.<br />

ÄNDERUNGEN FÜR PRIVATANLEGER<br />

f Es wird nur noch <strong>eine</strong> Einkunftsart für Kapitaleinkünfte<br />

geben. Der neu eingeführten<br />

Steuer unterliegen Zinsen, Dividenden und<br />

private Veräußerungsgewinne.<br />

f Der Steuersatz beträgt 25 Prozent zzgl.<br />

Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer.<br />

f Die Abgeltungssteuer ist <strong>eine</strong> Quellensteuer.<br />

Sie wird direkt vom jeweiligen Finanzinstitut<br />

an das Finanzamt abgeführt.<br />

24 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

VALEO-Partner informieren<br />

Vier Viertel für Sie<br />

Entdecken Sie die Schokoladenseite der Abgeltungssteuer<br />

f Die Sparerpauschbeträge von 801 Euro<br />

für Ledige und 1.602 Euro für Verheiratete<br />

bleiben bestehen, gelten aber ab 2009 auch<br />

für Veräußerungsgewinne.<br />

f Die Spekulationsfrist, nach der Veräußerungsgewinne<br />

nach <strong>eine</strong>m Jahr steuerfrei<br />

sind, entfällt. Ebenso wird die Spekulationsfreigrenze<br />

von 512 Euro für Veräußerungsgewinne<br />

aus Wertpapieren, die während der<br />

Spekulationsfrist anfallen, abgeschafft.<br />

f Das Halbeinkünfteverfahren für Dividenden<br />

entfällt. Dividenden werden zukünftig<br />

voll besteuert – aber nicht mit dem persönlichen<br />

Steuersatz, sondern mit dem einheitlichen<br />

Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent.<br />

f Grundsätzlich können ab 2009 Verluste<br />

aus Wertpapiergeschäften mit Zinsen und<br />

Dividenden verrechnet werden. Die Ausnahme<br />

bilden Verluste aus Direktanlagen in Aktien:<br />

Diese können nur mit Gewinnen aus<br />

Aktiengeschäften verrechnet werden. Eine<br />

Verrechnung von realisierten Kursverlusten<br />

mit Zinsen innerhalb <strong>eine</strong>s Kalenderjahres<br />

ist in diesem Fall nicht möglich.<br />

f Anleger, deren persönlicher Einkom-<br />

Foto: KD-Bank, Andreas Buck<br />

menssteuersatz unter 25 Prozent liegt, können<br />

statt der Abgeltungssteuer ihren persönlichen<br />

Satz über die Steuererklärung geltend<br />

machen.<br />

f Positiv wirkt sich die Abgeltungssteuer<br />

für Anleger mit Zinserträgen und hohem<br />

Steuersatz aus, die ihren Sparerfreibetrag<br />

bereits ausgeschöpft haben. Bislang wurden<br />

Zinserträge mit dem persönlichen Steuersatz<br />

versteuert. Ab 2009 greift die Abgeltungssteuer.<br />

Diese Anleger zahlen somit weniger<br />

Steuern <strong>als</strong> bisher.<br />

WIR BERATEN SIE GERN<br />

Die Änderungen sind so weitreichend, dass<br />

<strong>eine</strong> persönliche Beratung durch Ihren Ansprechpartner<br />

erforderlich ist. Lernen auch<br />

Sie die Schokoladenseite der Abgeltungssteuer<br />

kennen und vereinbaren Sie <strong>eine</strong>n Termin!<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.KD-Bank.de/Abgeltungssteuer.<br />

Kontakt: Fon 0231-58444-0<br />

E-Mail: Privatkunden@KD-Bank.de


Bielefeld • Unser Alltag hält – nicht nur für Beschäftigte in Pfle-<br />

geberufen – <strong>im</strong>mer mehr Anforderungen und Belastungen für<br />

uns bereit. Der Tagesablauf ist auch für Personen ohne Familie<br />

dicht gedrängt. Wenn neben den Beanspruchungen <strong>im</strong> Beruf<br />

auch noch der Alltag mit Kindern und der Haushalt bewältigt<br />

werden muss, gerät man schnell an den Rand der Belastbarkeit.<br />

Für <strong>im</strong>mer mehr Menschen ist es normal, zahlreiche Dinge nebenei-<br />

nander zu organisieren. Dennoch bleibt die eigene Gesundheit da-<br />

bei nicht selten auf der Strecke. Schnell wird aus <strong>eine</strong>r über lange<br />

Zeiträume andauernden Beanspruchung <strong>eine</strong> Überforderung, die<br />

ein erhöhtes Krankheitsrisiko nach sich zieht. Die Statistiken belegen,<br />

dass die Menschen, die in Sozialberufen tätig sind, <strong>eine</strong>m besonders<br />

hohen Risiko ausgesetzt sind, „auszubrennen“. Das „Burn-<br />

Out-Syndrom“ ist heute k<strong>eine</strong> Randerscheinung mehr.<br />

Über Gesundheitskurse haben Mitglieder gesetzlicher Krankenkas-<br />

sen die Möglichkeit, etwas für die eigene Gesundheit<br />

zu tun. In verschiedenen Handlungsfeldern<br />

gibt es Angebote, die genutzt werden<br />

können.<br />

Versicherte der BKK Diakonie können in<br />

insgesamt fünf Handlungsfeldern jeweils<br />

bis zu zwei Kurse pro Jahr belegen. Die fünf<br />

Handlungsfelder umfassen die Bereiche:<br />

f Bewegung zur Förderung der Herz-Kreislauf-Funktion,<br />

f Bewegung zur Förderung des Muskel-Skelett-Systems,<br />

f Vermeidung spezifischer Risiken und stressabhängiger<br />

Krankheiten,<br />

f Vermeidung von Mangel- und Fehlernährung,<br />

f verantwortlicher Umgang mit Genuss- und<br />

Suchtmitteln.<br />

Zu diesen Bereichen zählen Angebote, wie z. B. Nor-<br />

dic Walking, Aqua-Fitness und die klassische Rücken-<br />

schule. Auch Entspannungstechniken wie Yoga und Tai<br />

Chi oder Raucherentwöhnungskurse sind Bestandteil<br />

der Präven-tionsangebote. Für diese erhalten sie von der<br />

BKK Diakonie <strong>eine</strong> Kostenerstattung von bis zu 100 Euro<br />

je Kurs.<br />

VALEO-Partner informieren<br />

Vitalität <strong>im</strong> Alltag<br />

Individuelle Gesundheitsförderung<br />

über Präventionskurse<br />

Angebote zur Förderung der Gesundheit sind ein Schwerpunkt <strong>im</strong><br />

Leistungspaket der BKK Diakonie. Versicherte der BKK Diakonie nutzen<br />

diese Angebote, z. B. <strong>im</strong> Rahmen der Programme von Volkshochschulen<br />

oder des Stadt-Sport-Bundes in den Städten und Regionen<br />

bundesweit. Auch andere Angebote, z. B. von Sportver<strong>eine</strong>n, können<br />

erstattet werden, wenn die Trainer über die notwenige Qualifikation<br />

verfügen.<br />

Der Leitsatz, den die BKK Diakonie sich hierbei zu Eigen macht, lau-<br />

tet: Am besten ist die Krankheit, die man gar nicht erst bekommt.<br />

Informationen zu den Gesundheitsförderungsangeboten und zum<br />

Leistungspaket der BKK Diakonie bekommen Sie telefonisch unter<br />

0521-144 3637 oder <strong>im</strong> Internet unter www.bkk-diakonie.de<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 25


26 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

<strong>Valeo</strong>-Partner informieren<br />

Mit neuem Ereignisrekorder werden unklare Bewusstlosigkeiten seltener<br />

Strukturiertes Synkopenmanagement <strong>im</strong> <strong>EVKB</strong><br />

Bielefeld • Synkopen stellen <strong>eine</strong> besondere diagnostische und thera-<br />

peutische Herausforderung dar. Sie sind <strong>als</strong> <strong>eine</strong> plötzlich einsetzende<br />

und spontan komplett rückläufige kurze Bewusstlosigkeit durch <strong>eine</strong><br />

vorübergehende globale Minderdurchblutung des Gehirns definiert.<br />

Trotz dieser genauen Definition fällt <strong>im</strong> Alltag die Abgrenzung von <strong>eine</strong>m<br />

Sturz, <strong>eine</strong>m Kollaps, <strong>eine</strong>m Krampfanfall oder <strong>eine</strong>r Bewusstlosigkeit,<br />

die durch andere Ursachen bedingt ist, oft schwer.<br />

Synkopen sind häufig und stellen etwa drei Prozent aller Patientenvorstellungen<br />

in der Notaufnahme dar. In der Kardiologie des Evangelischen<br />

Krankenhauses Bielefeld (EvKB) werden jährlich etwa 450 Patienten<br />

mit unklaren Synkopen gesehen und behandelt. Durch ein<br />

strukturiertes Management <strong>im</strong> Umgang mit Synkopen, das an den bestehenden<br />

Leitlinien der europäischen und deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie angelehnt ist, gelingt es ganz überwiegend die Ursache<br />

der Synkopen zu klären und deutlich kostengünstiger zu arbeiten.<br />

In Studien bleiben bei konsequenter Anwendung der Leitlinien nur<br />

noch zwei Prozent von vorübergehenden spontanen Bewusstlosigkeiten<br />

ungeklärt. 65 Prozent der Fälle sind dem gutartigen vasovagalen<br />

Syndrom zuzuordnen und zehn Prozent orthostatisch verursacht. Bei<br />

15 Prozent ist von <strong>eine</strong>r kardialen Ursache auszugehen. Nur sechs Prozent<br />

der Fälle mit unklarer Bewusstlosigkeit sind nicht synkopaler Genese,<br />

wie beispielsweise die Epilepsie. Im Vordergrund der Diagnostik<br />

stehen die Anamnese und das EKG. Ein Risikoscore kann helfen zu entscheiden,<br />

ob <strong>eine</strong> stationäre Aufnahme mit Monitorüberwachung erforderlich<br />

ist. Aus prognostischen Gründen ist es unbedingt notwendig,<br />

<strong>eine</strong> möglicherweise bestehende strukturelle Herzerkrankung zu<br />

erkennen. Dies gelingt mit der Echokardiografie und gegebenenfalls<br />

auch mit <strong>eine</strong>r Herzkatheteruntersuchung. Im konventionellen Langzeit-EKG<br />

werden nur selten relevante Herzrhythmusstörungen diagnostiziert.<br />

Für Patientinnen und Patienten mit wiederholten unklaren<br />

Synkopen wird daher <strong>im</strong> EvKB die subkutane herznahe Implantation <strong>eine</strong>s<br />

Ereignisrekorders von der Größe <strong>eine</strong>s USB-Sticks vorgenommen.<br />

Dieser Herzmonitor erbringt bei zwei Drittel der Patienten die entscheidende<br />

Diagnose. Oft gelingt nur auf diesem Weg <strong>eine</strong> Korrelation<br />

von Symptom und Herzrhythmusstörung. Bei Verdacht auf ein vasovagales<br />

Syndrom kann die zeitlich aufwendige Kipptisch-Untersuchung<br />

indiziert sein. Das EvKB kann dabei auf <strong>eine</strong> moderne Einheit mit pulssynchroner<br />

nicht-invasiver Blutdruckmessung zurückgreifen. Eine cerebrale<br />

Bildgebung ist bei klassischen Synkopen nicht indiziert.<br />

Insgesamt hat sich durch das strukturierte Management von unklaren<br />

Bewusstlosigkeiten und die Erstellung von Patientenpfaden am EvKB<br />

ein Synkopenzentrum entwickelt. Neurologen und Epileptologen erweitern<br />

dabei das interdisziplinäre Team.<br />

Dr. Hermann Storm, Leiter Kardiologie, EvKB


Die GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH berät seit 1994 <strong>im</strong> Ver-<br />

bund der Ecclesia Gruppe Krankenhäuser und Einrichtungen der Ge-<br />

sundheits- und Sozialwirtschaft in Risikofragen. Die GRB-Risikoberater<br />

warten nun mit <strong>eine</strong>m neuen Dienstleistungsprogramm auf. Mit der<br />

Ereignis- und RisikoKommunikationsAnalyse – kurz: ERiKA – werden<br />

rückblickend alle systematischen Ursachen identifiziert, die zu <strong>eine</strong>m<br />

unerwünschten Ereignis in der Patientenbehandlung geführt haben.<br />

ERiKA ermöglicht die systematische Aufarbeitung von kritischen Ereignissen<br />

und Schadenfällen unter Einschluss aller Beteiligten. Die Analyse<br />

<strong>eine</strong>s unerwünschten Ereignisses gibt Aufschluss über alle Faktoren,<br />

die <strong>im</strong> klinischen Alltag die Patientensicherheit gefährden. Nach<br />

Abschluss der Analyse werden konkrete Präventionsmaßnahmen definiert,<br />

die das Gefährdungspotenzial beseitigen oder min<strong>im</strong>ieren.<br />

Die Experten der GRB empfehlen den Einsatz<br />

von ERiKA in folgenden Situationen:<br />

f nach aufgetretenem schwerem bis mittelschwerem<br />

Schaden am Patienten (z. B.<br />

verwechselte Seiten bei operativen Eingriffen),<br />

f bei vereitelten Gefahrensituationen für<br />

Patienten (z. B. rechtzeitig entdeckte Verwechslung<br />

von Infusionslösungen),<br />

f bei Behandlungsfehlervorwürfen und<br />

konkreten Patientenbeschwerden.<br />

Die Ereignis- und RisikoKommunikations-<br />

Analyse sollte kurz nach dem Ereignis erfolgen,<br />

um das Risiko <strong>eine</strong>s wiederholten<br />

Auftretens auszuschließen.<br />

Mit ERiKA verfolgt die GRB mehrere Ziele:<br />

f die präzise Aufgliederung des Ereignishergangs<br />

(d.h. die Fehlerkette wird detailliert<br />

in ihrer Entstehung sichtbar gemacht)<br />

und Identifizierung fehlerhafter<br />

Vorgänge und fehlerbegünstigender Faktoren,<br />

f Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen und Ableitung <strong>eine</strong>s<br />

Maßnahmenplans zur nachhaltigen Vermeidung von Patientenrisiken,<br />

f Aufarbeitung des Ereignisses mit allen beteiligten Personen, um<br />

ungerechtfertigte Schuldzuweisungen an Einzelne abzuwenden und<br />

die emotionale Betroffenheit zu verringern.<br />

Was ist der Ansatz der Analyse?<br />

Die Ereignis- und RisikoKommunikationsAnalyse nehmen die Berater<br />

der GRB vor. Ihre umfassende Erfahrung aus Schadenanalyse und<br />

VALEO-Partner informieren<br />

ERiKA: GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung bietet neues Analysetool<br />

Kritische Ereignisse und Schadensfälle<br />

systematisch aufarbeiten<br />

Beratungstätigkeit ermöglicht die exakte Identifizierung und gezielte<br />

Bewertung der Risikofaktoren. Während der Analyse kommen Interview-<br />

und Problemlösungstechniken zur Anwendung, welche nicht<br />

nur die Grundursachen (fehlerhafte Vorgänge und fehlerbegünstigende<br />

Faktoren) und deren Wirkungszusammenhänge, sondern auch<br />

den Handlungsbedarf detailliert abbilden (Komplexität der Schadenentstehung,<br />

siehe Grafik).<br />

Die Analysetechnik von ERiKA basiert auf dem „London-Protokoll“, <strong>eine</strong>m<br />

systemischen Ansatz zur Untersuchung und Analyse von klinischen<br />

Zwischenfällen (S. Taylor-Adams & C. Vincent, Systems analysis<br />

of clinical incidents: the London protokol. Clinical Risk. London. Clinical<br />

safety research unit. Imperial College, London, Department of surgical<br />

oncology and technology, 2004).<br />

Besonderer Bestandteil der Analyse ist die Hervorhebung von Kom-<br />

munikations- und Interaktionsdefiziten, die zum Schaden beigetra-<br />

gen oder ihn begünstigt haben. ERiKA ermöglicht das gemeinsame<br />

Erkennen solcher Störungen. Dadurch wird der Weg frei für den Aufbau<br />

<strong>eine</strong>r „risikobewussten Kommunikation“ in risikokritischen Bereichen<br />

innerhalb der Arbeitsprozesse. Je nach Ausmaß des Schadens<br />

kann die Analyse ein bis drei Tage in Anspruch nehmen.<br />

Fragen und Infos erhalten Sie bei der GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung<br />

(<strong>im</strong> Web: www.grb.de). Ihre Ansprechpartnerin ist<br />

Angela Herold, E-Mail: aherold@grb.de.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 27


28 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Aktion „Saubere Hände“ - Nationaler Aktionstag zur Händedesinfektion am 22.10.2008<br />

Das Lukas-Krankenhaus Bünde gibt<br />

Krankenhausinfektionen k<strong>eine</strong> Chance!<br />

Bünde (kro) • Bereits seit Jahren n<strong>im</strong>mt die Händedesinfekti-<br />

on <strong>eine</strong>n wesentlichen Bestandteil <strong>im</strong> Hygienemanagement des<br />

Lukas-Krankenhauses Bünde ein. Neben der festen Verankerung<br />

<strong>im</strong> Qualitätsmanagement ist die Händedesinfektion auch<br />

in den jeweiligen Hygieneplänen explizit vorgeschrieben und<br />

festgelegt. Im Rahmen der Fortbildungen zum Thema MRSA<br />

finden regelmäßig Anleitungen zur hygienischen Händedesinfektion<br />

statt.<br />

In sensiblen Bereichen wie der Physiotherapie und der Radiologie<br />

werden separate Schulungen zum Thema Ke<strong>im</strong>übertragung und<br />

Händedesinfektion durchgeführt. Auch die Studenten <strong>im</strong> Praktischen<br />

Jahr, die für einige Monate <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde beschäftigt<br />

sind, bekommen <strong>eine</strong> Unterweisung in diesem Bereich.<br />

Bundesweite Aktion<br />

Seit April 2008 ist das Lukas-Krankenhaus Bünde zusätzlich teilnehmendes<br />

Krankenhaus an der bundesweiten Aktion „Saubere Hände“.<br />

Folgende Ziele sollen damit unterstützt werden:<br />

f Verbesserung des Händedesinfektionsverhaltens,<br />

f Opt<strong>im</strong>ierung des Arbeitsumfeldes von Krankenhauspersonal hinsichtlich<br />

der Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmitteln,<br />

f Verbesserung der Patientenversorgung durch Reduktion von<br />

Krankenhausinfektionen, insbesondere durch Verhinderung der<br />

Übertragung von Infektionserregern.<br />

Hygienefachkraft Marion Rutenkröger zeigt, wie man s<strong>eine</strong> Hände richtig desinfiziert.<br />

Auf diese Weise wird <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde die Händedesinfektion<br />

verstärkt <strong>als</strong> Qualitätsmarker in der Patientenversorgung<br />

und –betreuung etabliert.


Besonders vor dem Hintergrund von jährlich circa 500.000 Kranken-<br />

hausinfektionen in Deutschland ist die wichtigste Maßnahme zur<br />

Vermeidung der Übertragung von Infektionserregern die sorgfältige<br />

Händedesinfektion. Das Auftreten solcher Infektionen hat nicht nur<br />

zusätzliches Leid für die betroffenen Patienten zur Folge; <strong>eine</strong> Verlängerung<br />

der Krankenhausverweildauer sowie zusätzliche Kosten können<br />

ebenfalls daraus resultieren.<br />

Klare und einfache Richtlinien zur Händedesinfektion<br />

Deshalb wurden <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde für die Mitarbeitenden<br />

klare und einfache Richtlinien zur Händedesinfektion aufgestellt,<br />

d. h. es wurden Situationen definiert, in denen <strong>eine</strong> Händedesinfektion<br />

erfolgen muss (zum Beispiel vor und nach <strong>eine</strong>m Patientenkontakt).<br />

Dafür werden in jedem Patientenz<strong>im</strong>mer Händedesinfektionsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung gestellt. Denn nur durch den unmittelbaren<br />

Zugriff ist <strong>eine</strong> regelmäßige Händedesinfektion – auch bei<br />

hoher Arbeitsintensität – gewährleistet. Die quantitative wie auch<br />

qualitative Umsetzung wird in der Aktion „Saubere Hände“ extern<br />

überprüft und überwacht.<br />

Infostände und Vorführungen <strong>im</strong> Foyer<br />

Im Rahmen des ersten nationalen Aktionstages zur Händedesinfektion<br />

am 22. Oktober 2008 sind weitere Aktionen <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus<br />

in Bünde geplant. So ist beispielsweise ein öffentlichkeitswirksamer<br />

Pressetermin vorgesehen sowie Informationsstände mit Demonstrationen<br />

zum Thema Hygiene und Händedesinfektion <strong>im</strong> Foyer<br />

des Krankenhauses.<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Vor jedem Verlassen <strong>eine</strong>s Patientenz<strong>im</strong>mers werden die Hände<br />

desinfiziert.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 29


30 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Barbara Everbeck erklärt die Instrumente für gefäßchirurgische Eingriffe.<br />

Umzug und Modernisierung<br />

Mehr Kapazität für Gefäßpatienten<br />

Bielefeld (rio) • Achselzuckend stand Tanja Meyerding am Tre-<br />

sen des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Gegen<br />

11.15 Uhr, <strong>als</strong>o gerade <strong>eine</strong> Viertelstunde nach Eröffnung des<br />

Gefäßtages, hatte die Chefarztsekretärin sämtliche 100 Untersuchungstermine<br />

für den Tag vergeben: Die Eröffnung der Gefäßklinik<br />

Ende Mai <strong>im</strong> Johannesstift war ein voller Erfolg.<br />

Neben den Gefäßuntersuchungen <strong>im</strong> MVZ standen ein umfangrei-<br />

ches Vortragsprogramm, Führungen durch die Klinik (Station A 4, Ra-<br />

diologie) und zahlreiche Info- und Aktionsstände in der C-Halle des<br />

Johannesstifts auf dem Programm. Heiß begehrt waren wie <strong>im</strong>mer<br />

die Tests: die Blutzuckermessungen und das Cholesterinquiz der Diätberaterinnen<br />

Esther Haag und Inge Kiehl oder die elektronische<br />

Fußdruckmessung am Stand der Orthopädieschuhtechnik Moch.<br />

F<strong>als</strong>che Ernährung und Folgeerkrankungen wie Diabetes sind häufig<br />

Auslöser von Gefäßerkrankungen. Bekanntestes Phänomen ist der<br />

„diabetische Fuß“.<br />

Rauchen ist Hauptursache für Gefäßschäden<br />

Bei Barbara Everbeck, pflegerische OP-Leitung <strong>im</strong> Johannesstift,<br />

konnten Interessierte das Werkzeug für gefäßchirurgische Eingriffe<br />

in Augenschein nehmen. Heribert Josephs stellte das Programm<br />

zur Nikotinentwöhnung vor, dass in der Psychiatrischen Ambulanz in<br />

Bethel angeboten wird. Neben Ernährung ist das Rauchen Hauptursache<br />

für Gefäßschäden, „und zum Aufhören ist es nie zu spät“, sagt<br />

Dr. Ulrich Quellmalz, Chefarzt der Klinik für Gefäßmedizin <strong>im</strong> EvKB.<br />

Auch die Selbsthilfe war vertreten: der Diabetikergesprächskreis Bielefeld<br />

e.V. und die Selbsthilfegruppe für Amputierte in OWL informierten<br />

über ihre Arbeit.<br />

Interdisziplinäres Bauchzentrum stärkt Standort Schildesche<br />

Gefäßchirurgie wurde schon früher <strong>im</strong> Johannesstift betrieben.<br />

Durch die Ausgliederung des Faches kam es Anfang 2007 zum Umzug<br />

nach Bethel. Der Weg zurück hat das therapeutische Spektrum<br />

<strong>im</strong> Johannesstift noch einmal deutlich erweitert. Die Stärkung des<br />

Standorts in Schildesche begann bereits 2007 durch die Bildung des<br />

interdisziplinären Bauchzentrums. Ein nächster Schritt war die Gründung<br />

des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) <strong>im</strong> Johannesstift.<br />

Durch die örtliche Zusammenführung von Gefäßklinik und MVZ<br />

können jetzt auch die Räumlichkeiten wieder voll genutzt werden.<br />

Nach personellen Wechseln waren die Eingriffe zuletzt vorübergehend<br />

nach Gilead I verlagert worden.<br />

Eine Ausweitung in Bethel war nicht möglich, da auch die anderen<br />

Fachabteilungen <strong>im</strong> Gebäude <strong>eine</strong> hohe Auslastung aufwiesen. Mit


dem Umzug ins Johannesstift hat die Gefäßklinik nun noch mehr an<br />

Qualität gewonnen. Interdisziplinär arbeitende Mediziner wurden zusammengeführt,<br />

OP-Zeiten für Gefäßpatienten konnten erhöht und<br />

Wartezeiten damit verringert werden und es stehen deutlich mehr<br />

Bettenkapazitäten in <strong>eine</strong>m angenehmen, modernen Ambiente zur<br />

Verfügung.<br />

Neue Gefäßstation ist ein Beispiel<br />

Die neue Gefäßstation kann <strong>als</strong> Beispiel für künftige Stationsrenovierungen<br />

<strong>im</strong> Haus gelten. In nur drei Monaten Bauzeit wurde die vorübergehend<br />

stillgelegte A 4 <strong>im</strong> Johannesstift mit <strong>eine</strong>m Investitionsaufwand<br />

von rund 850.00 Euro umfangreich modernisiert und mit 34<br />

Betten wieder in Betrieb genommen, sieben mehr <strong>als</strong> bisher in Gilead<br />

I zur Verfügung standen. Anfang Mai erfolgte der Bezug der neuen<br />

Station.<br />

EvKB investiert 630.000 Euro in neue Radiologie-Technik<br />

Die gefäßmedizinischen Leistungen bleiben auch nach dem Umzug in<br />

<strong>eine</strong>r Einheit. Neben der Klinik von Chefarzt Dr. Ulrich Quellmalz wurden<br />

auch die radiologischen Leistungen und die Dialyse für Gefäßpatienten<br />

in das Johannesstift verlagert. Die Radiologie richtete <strong>eine</strong>n<br />

neuen Untersuchungsplatz für die so genannte Digitale Subtraktionsangiographie<br />

(DSA) ein. Dies ist <strong>eine</strong> Röntgenuntersuchung der Ge-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

fäße, bei der Bilder vor und nach <strong>eine</strong>r Kontrastmittelgabe gemacht<br />

werden. Dadurch werden Veränderungen der Gefäße deutlicher sichtbar.<br />

Für die Radiologie-Technik investierte das EvKB noch einmal rund<br />

630.000 Euro.<br />

Neue Dialyseeinheit mit sechs Plätzen<br />

Nicht wenige Gefäßpatienten leiden auch unter Nierenerkrankungen<br />

und sind deshalb auf <strong>eine</strong> Dialyse angewiesen. Im Trakt der neuen Gefäßklinik<br />

wurde deshalb auf der Station A 1 <strong>eine</strong> neue Dialyse-einheit<br />

mit sechs Plätzen eingerichtet. Ärztlich wird die Einheit durch die Nephrologische<br />

Fachabteilung in Bethel mit Dr. Rainer Valentin geleitet,<br />

die pflegerische Versorgung geschieht durch die PHV - Patienten-<br />

He<strong>im</strong>versorgung, <strong>eine</strong> gemeinnützige Stiftung aus Bad Homburg, die<br />

bereits in Bethel <strong>eine</strong> große Niederlassung führt.<br />

Kontinuität in der Pflege ist garantiert<br />

Das medizinische Leistungsspektrum <strong>im</strong> Bereich der Gefäßmedizin<br />

<strong>im</strong> Johannesstift wird ergänzt durch die Gastroenterologie <strong>im</strong> Bauchzentrum.<br />

Hier steht mit Oberarzt Dr. Matthias Oldenburg ein erfahrener<br />

Internist und Diabetologe zur Verfügung, der eng mit der Gefäßklinik<br />

kooperiert. Auf pflegerischer Seite ist die Kontinuität garantiert.<br />

Ein Teil des Pflegeperson<strong>als</strong> zog gemeinsam mit der Klinik um, allen<br />

voran Stationsleitung Stefanie Kleffmann.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 31


32 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />

<strong>im</strong> GESPRÄCH<br />

EVK Münster erhält EUREGIO MRSA-net Qualitäts- und Transparenzsiegel<br />

Zwei Jahre Arbeit haben sich gelohnt<br />

Münster • Am 27. Juni 2008 war es soweit: Prof. Dr. Ulrich Harte-<br />

nauer, <strong>als</strong> Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin verant-<br />

wortlicher Hygienebeauftragter Arzt am EVK Münster, Dr. Bernd<br />

Kasprzak, Chefarzt der Chirurgie und Mark Lönnies, Kaufmännischer<br />

Direktor, nahmen stellvertretend für das Hygiene-Team<br />

des EVK das EUREGIO MRSA-net Qualitäts- und Transparenzsiegel<br />

entgegen. Es ist der Beleg dafür, dass das EVK Johannisstift<br />

Münster alle geforderten Qualitätsstandards umgesetzt hat, um<br />

MRSA-Infektionen zu verhindern.<br />

Das EUREGIO MRSA-net, ein grenzüberschreitender Verbund des Insti-<br />

tuts für Hygiene des Universitätsklinikums Münster, des Laboratorium<br />

Microbiologie Enschede, der Universität Twente und des Landesinstituts<br />

für Gesundheit und Arbeit in Münster hat grenzübergreifend vergleichbare<br />

Qualitätsstandards aufgestellt, um durch flächendeckende<br />

Vorbeugung die Antibiotika-resistenten Krankenhauske<strong>im</strong>e, insbesondere<br />

die Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA),<br />

zu bekämpfen. Zur Erfüllung dieser Qualitätsstandards mussten die<br />

Krankenhäuser des Münsterlandes zehn Qualitätsziele umsetzen.<br />

Beeindruckt von den positiven Erfahrungen in niederländischen Krankenhäusern,<br />

in denen durch die konsequente Umsetzung der so genannten<br />

„search & destroy“-Stategie seit Jahren <strong>eine</strong> 20-fach geringere<br />

MRSA-Rate <strong>als</strong> in Deutschland erreicht wird, war es für die Verantwortlichen<br />

<strong>im</strong> EVK Münster selbstverständlich, sich am EUREGIO Projekt<br />

„MRSA-net Twente/Münsterland zu beteiligen. Seit 2005 arbeitete<br />

Das EVK Johannisstift erreichte die höchstmögliche Punktzahl. Stolz präsentieren<br />

(v. l.) Prof. Dr. Ulrich Hartenauer, Mark Lönnies und Dr. Bernd Kasprzak das EUREGIO<br />

MRSA-net Qualitäts- und Transparenzsiegel.<br />

das Team bestehend aus Prof. Dr. Ulrich Hartenauer, Dr. Bernd Kasprzak,<br />

Hygienefachkraft Werner Knoop und den übrigen Mitgliedern der<br />

Hygienekommission daran, die geforderten Qualitätsstandards zu erreichen.<br />

QM-System <strong>als</strong> Grundlage<br />

Im Rahmen der Erarbeitung der QM-Dokumentation wurden die gesetzlichen<br />

Vorgaben des Robert-Koch-Institutes <strong>im</strong> EVK Münster konsequent<br />

umgesetzt. So werden MRSA-verdächtige Patienten sofort<br />

auf MRSA-Trägerschaft in der Nase und in Wunden untersucht, isoliert<br />

und in Einzelz<strong>im</strong>mern untergebracht. Ärzte und Pflegepersonal schützen<br />

sich mit Handschuhen, Mund- und Haarschutz sowie Schutzkitteln<br />

vor den gefährlichen Ke<strong>im</strong>en. So wird auch verhindert, dass die<br />

Ke<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Krankenhaus verbreitet werden. Erst wenn ein negatives<br />

Schnelltest- oder Kulturergebnis vom Mikrobiologischen Labor mitgeteilt<br />

wird, werden die Isolierungsmaßnahmen aufgehoben.<br />

Kosten für Hygienemaßnahmen rechnen sich<br />

„Natürlich entstehen durch diese verstärkten Hygienemaßnahmen<br />

höhere Kosten“, sagt Mark Lönnies, Kaufmännischer Direktor des EVK,<br />

„aber es rechnet sich. Das MRSA-Screening-Programm ist <strong>eine</strong> kosteneffektive<br />

Präventionsmaßnahme zur Verringerung von nosokomialen<br />

MRSA-Infektionen.“<br />

Zusammen mit dem EVK Münster erhielten 40 weitere Krankenhäu-<br />

ser der Region das Qualitätssiegel. „Das ist wich-<br />

tig“, sagt Prof. Hartenauer, Chefarzt der Anästhe-<br />

siologie „denn die Bekämpfung von MRSA ist nur<br />

durch die Umsetzung <strong>eine</strong>r flächendeckenden<br />

Vorbeugung möglich. Um dies zu erreichen muss<br />

der Antibiotikaverbrauch reduziert und <strong>eine</strong> gute<br />

Klinikhygiene betrieben werden.“ Zudem müssen<br />

MRSA-Träger vorbeugend behandelt werden, bevor<br />

<strong>eine</strong> Infektion überhaupt entstehen oder Erreger<br />

<strong>im</strong> Krankenhaus auf andere Patienten übertragen<br />

werden können.<br />

Die Vorbildfunktion des münsterländischen EU-<br />

REGIO MRSA-net in der deutschlandweiten Bekämpfung<br />

von MRSA ist mittlerweile wiederholt<br />

vom Robert-Koch-Institut (RKI) und <strong>im</strong> Nationalen<br />

Strategiepapier des Bundesministeriums für<br />

Gesundheit erwähnt worden.Mit den Maßnahmen,<br />

die zur Erlangung des Qualitätssiegels führten,<br />

hat das EVK Münster die Ausbreitung von<br />

MRSA-Ke<strong>im</strong>en deutlich eingedämmt. Die Krankenhaushygiene<br />

auf höchstem Niveau zeigt ihre<br />

Wirkung.


Gronau • Im September 1968 ging das Evangelische Lukas-<br />

Krankenhaus <strong>als</strong> Nachfolger des Auguste-Viktoria-Krankenhauses<br />

in Betrieb. Mit <strong>eine</strong>m Festgottesdienst in der Stadtkirche<br />

Gronau sowie <strong>eine</strong>m anschließenden Festempfang <strong>im</strong> Walter-Thiemann-Haus<br />

wurde am Sonntag, den 21. September<br />

2008, des 40-jährigen Bestehens gedacht.<br />

In den verschiedenen Wortbeiträgen kam <strong>im</strong>mer wieder die wech-<br />

selvolle Geschichte des Lukas-Krankenhauses vom Krankenhaus für<br />

die medizinische Grundversorgung zur Fachklinik für Geriatrie und<br />

Psychiatrie zur Sprache.<br />

Bereits Kirchenrat Rolf Krebs wies in s<strong>eine</strong>r Predigt darauf hin, dass<br />

das Lukaskrankenhaus nach mehrfachen Umstrukturierungen, die<br />

mit erheblichen Belastungen für die Beteiligten und auch mit Risiken<br />

verbunden gewesen seien, nun unangefochten in der Krankenhauslandschaft<br />

Nordrhein-Westfalens dastehe. Krebs legte den Schwerpunkt<br />

s<strong>eine</strong>r Predigt aber auf den menschlichen Aspekt: „Krankenhäuser<br />

müssen sich daran messen lassen, ob sich die ihnen anvertrauten<br />

Menschen statt allein gelassen in der Gemeinschaft aufgehoben<br />

fühlen.“ In diesem Zusammenhang sprach er die Hoffnung<br />

aus, dass sich statt des trostlosen Satzes aus dem Johannesevangelium:<br />

„Ich habe k<strong>eine</strong>n Menschen“, sowohl für die Patienten <strong>als</strong> auch<br />

für die <strong>im</strong> Krankenhaus Diensttuenden der zuversichtliche Satz bewahrheiten<br />

möge: „Ich habe <strong>eine</strong>n Menschen, was <strong>im</strong>mer kommen<br />

mag.“<br />

Vorstand Manfred Witkowski, Geschäftsführer der Evangelischen<br />

Lukas-Krankenhaus Gronau gGmbH, erzählte anschließend <strong>im</strong> Walter-Thiemann-Haus<br />

die Lebensgeschichte vom 1968 geborenen „Lukas“,<br />

der <strong>im</strong>mer mit s<strong>eine</strong>m Vetter Antonius konkurrierte und irgendwann<br />

kränkelte. Wohlm<strong>eine</strong>nde Berater, so Witkowski, haben daraufhin<br />

<strong>eine</strong> Spezialisierung empfohlen. Jetzt stehe Lukas mit Geriatrie<br />

und Psychiatrie sicher auf zwei stabilen B<strong>eine</strong>n. Zudem sei er seit<br />

2004 in der Evanglischen Krankenhaus Fördergesellschaft gut aufgehoben.<br />

Für den Kirchenkreis wünschte Pfarrer Joach<strong>im</strong> Erdmann,<br />

dass auch in schwierigen Zeiten dafür Sorge getragen werde, dass<br />

die Schwächsten nicht hintenrüber fallen.<br />

Die Glückwünsche des Presbyteriums und der Gemeinde übermit-<br />

telte Pfarrer Thomas Müller. Auch er nahm das Bild von „Lukas“ <strong>als</strong><br />

Person auf, die mit 40 schon einiges erlebt habe. Müller betonte aber<br />

andererseits: „40 ist doch noch kein Alter!“ Die Kirchengemeinde <strong>als</strong><br />

früherer Träger des Krankenhauses fühle sich <strong>im</strong>mer noch in der Elternrolle<br />

und freue sich, dass der „Lukas“ so groß geworden ist. Einen<br />

„strahlenden Prachtkerl“ nannte Müller den „Lukas“, der in s<strong>eine</strong>r Jugend<br />

Schulwechsel, Fächerwechsel und gar Adoption gut überstanden<br />

habe. „Egal mit wem er nun verheiratet ist, unsere Hilfe und Un-<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau feierte 40-jähriges Bestehen<br />

Ich habe <strong>eine</strong>n Menschen ...<br />

terstützung ist<br />

ihm <strong>im</strong>mer gewiss“,<br />

betonte<br />

„Elternteil“ Müller<br />

und überreichte<br />

ein „Farbenbote“teltes<br />

Bild.<br />

beti-<br />

Die stellvertre-<br />

tende Landrätin,<br />

Gabriele Wahle,<br />

erinnerte daran,<br />

dass das Lukas- Diese Fotomontage zierte die Titelseite der<br />

Krankenhaus mit Einladungskarte zum Festgottesdienst und<br />

s<strong>eine</strong>r Geriatrie- Festempfang am 21.9.08. Mitarbeiter aus allen<br />

abteilung, <strong>eine</strong> Arbeitsbereichen grüßen zum Jubiläum.<br />

Vo r r e i t e r r o l l e<br />

<strong>im</strong> Kreis Borken<br />

übernommen habe. Die Zeichen der Zeit erkannt, habe das Lukas-<br />

Krankenhaus lobte Bürgermeister Karl-Heinz Holtwisch. Mit s<strong>eine</strong>r<br />

Neuausrichtung und der guten ergänzenden Zusammenarbeit mit<br />

dem St.-Antonius-Hospital würden Gronaus Einwohner <strong>eine</strong> ortsnahe<br />

Behandlung nach ganzheitlich, christlich geprägtem Menschenbild<br />

erhalten. Genauso wichtig sei, dass mit der Standortsicherung<br />

des Krankenhauses auch viele Arbeitsplätze erhalten geblieben seien.<br />

Holtwisch zeigte sich überzeugt, dass die Fachklinik Lukas-Krankenhaus<br />

auch die nächsten Jahre gut meistern werde und sagte die<br />

volle Unterstützung der Stadt für die nächsten 40 Jahre zu.<br />

Als überaus bereichernd erwies sich der zusätzlich ins Programm<br />

genommene Beitrag der Patientenfürsprecherin Birgit Römhild. Sie<br />

machte auf die Schwierigkeiten psychisch Kranker aufmerksam und<br />

warb dafür, dass sich Patient und Arzt auf Augenhöhe begegnen<br />

sollten. In ihrer Funktion <strong>als</strong> Patientenfürsprecherin seit 1997 habe<br />

sie die Erfahrung gemacht, dass manchmal jenseits der Therapie Patienten<br />

fre<strong>im</strong>ütiger über Nöte und Hoffnungen sprechen würden.<br />

Sie wünschte sich zudem, dass es mehr ehrenamtliche Helfer gebe<br />

und psychisch Kranke <strong>als</strong> vollwertig anerkannt werden würden.<br />

Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Evangelischen<br />

Lukas-Krankenhaus Gronau gGmbh, Pfarrer Alfred Grote, wies in s<strong>eine</strong>n<br />

abschließenden Dankesworten noch auf die <strong>im</strong> November beginnende<br />

Vortragsreihe zum Jubiläumsjahr des Lukas-Krankenhauses<br />

hin.<br />

Sigrid Winkler-Borck (Westfälische Nachrichten Gronau)<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 33


34 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Studenten der Medizinischen Hochschule Hannover <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

Patienten profitieren von neuesten Erkenntnissen<br />

Bünde (kro) • Seit dem 1. August 2007 ist das Lukas-Kranken-<br />

haus in Bünde Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizini-<br />

schen Hochschule Hannover. Der Status <strong>als</strong> Lehrkrankenhaus,<br />

oft auch Akademisches Lehrkrankenhaus, ist <strong>eine</strong> Zusatzbezeichnung<br />

für ein Krankenhaus, an dem ein Teil der deutschen<br />

Medizinerausbildung stattfindet. Das Lehrkrankenhaus gehört<br />

dabei selbst nicht zur Universität.<br />

Faktisch bedeutet dies, dass Studenten <strong>im</strong> klinischen Teil des Me-<br />

dizinstudiums <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde betreut werden, ins-<br />

besondere <strong>im</strong> Praktischen Jahr. Die Studenten können <strong>im</strong> Regelfall<br />

selbst wählen, ob sie das Praktische Jahr (oder Teile davon) an <strong>eine</strong>m<br />

Lehrkrankenhaus oder an der Universitätsklinik selbst ableisten<br />

möchten.<br />

Was versteht man unter dem Praktischen Jahr?<br />

Das Praktische Jahr (PJ) findet <strong>im</strong> letzten Jahr des Medizinstudiums<br />

statt. Es gliedert sich in drei <strong>Ausbildung</strong>sabschnitte von je 16 Wochen.<br />

Im Praktischen Jahr steht die <strong>Ausbildung</strong> am Patienten <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />

Die Studenten sollen die während des vorhergehenden<br />

Studiums erworbenen ärztlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fer-<br />

tigkeiten vertiefen und erweitern. Dazu führen sie entsprechend ihrem<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstand unter Anleitung, Aufsicht und Verantwortung<br />

des auszubildenden Arztes ihnen zugewiesene ärztliche Aufgaben<br />

durch. Zur <strong>Ausbildung</strong> gehört ebenfalls die Teilnahme an klinischen<br />

Konferenzen und Besprechungen.<br />

Welche Vorteile hat die Ernennung zum<br />

„Akademischen Lehrkrankenhaus“?<br />

Für das Lukas-Krankenhaus Bünde ist durch den Status „Akademisches<br />

Lehrkrankenhaus“ neben dem Image- und Reputationsgewinn<br />

in der Öffentlichkeit zum <strong>eine</strong>n <strong>eine</strong> Kompetenzzunahme durch die<br />

verbesserte Zusammenarbeit mit der Universität zu verzeichnen.<br />

Zum anderen bestehen für das Lukas-Krankenhaus Bünde bessere<br />

Chancen in der Akquisition von Fachpersonal für Leitungspositionen<br />

und Jungassistenten. Ein nicht unwesentlicher Aspekt, der unter Berücksichtigung<br />

des zunehmenden Ärztemangels <strong>eine</strong> <strong>im</strong>mer wichtigere<br />

Position einn<strong>im</strong>mt.<br />

Doch auch die Patienten des Lukas-Krankenhauses Bünde profitieren<br />

von den eingesetzten Studenten der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover. Die Patienten können sich sicher sein, <strong>im</strong>mer <strong>eine</strong> moderne<br />

leistungsfähige Medizin in Anspruch nehmen zu können.<br />

Begrüßung am ersten <strong>Ausbildung</strong>stag: (v. l.) Vorstand Dr. Stefan Kerst, Chefarzt Dr. Gerhard Kratzsch (Medizinische Klinik II), Oberarzt<br />

Dr. Andreas Albel (PJ-Beauftragter der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Min<strong>im</strong>al-Invasive Chirurgie), Oberarzt Dr. Hanno von<br />

Zelewski (Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie), die 5 Studierenden <strong>im</strong> Praktischen Jahr sowie Oberarzt Dr. Hans Heiselbetz<br />

(PJ-Beauftragter der Medizinischen Klinik I und II). Foto: Patrick Menzel


Durch <strong>eine</strong> intensivierte Weiterbildung aller am Hause tätigen Ärz-<br />

te wird <strong>eine</strong> ständige Weiterentwicklung der medizinischen Kom-<br />

petenz gewährleistet. Durch den Einsatz der Studenten <strong>im</strong> Prakti-<br />

schen Jahr werden andere Ärzte bei Routinearbeiten entlastet, so<br />

dass mehr Freiraum und damit mehr Zeit für den Patienten geschaffen<br />

wird.<br />

Das Praktische Jahr <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus Bünde<br />

Das Lukas-Krankenhaus Bünde bietet insgesamt 14 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

für das Praktische Jahr an. Um ein lehrreiches und erfolgreiches<br />

Praktisches Jahr zu gewährleisten, ist <strong>eine</strong> umfassende <strong>Ausbildung</strong><br />

in allen relevanten Bereichen möglich:<br />

f Innere Medizin (gesamtes Fachgebiet mit den Schwerpunkten<br />

Gastroenterologie, Kardiologie, Onkologie und Palliativmedizin)<br />

f Chirurgie (Allgemein-, Visceral- und Min<strong>im</strong>al-Invasive Chirurgie)<br />

f Unfall- und Orthopädische Chirurgie<br />

f Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

f Radiologie<br />

f Gynäkologie<br />

f Geriatrie (Krankenhaus Enger)<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Während der gesamten <strong>Ausbildung</strong> stehen den Studenten <strong>im</strong> Praktischen<br />

Jahr die erfahrenen Chef- und Oberärzte des Lukas-Krankenhauses<br />

Bünde zur Seite. Es werden regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />

sowie zahlreiche Lernangebote in den Bereichen Ethik,<br />

Kodierung, Ökonomie, Hygiene und EDV durchgeführt. Weitere Unterstützung<br />

erfahren die Studenten hinsichtlich Unterkunft, Verpflegung<br />

und Bereitstellung von Dienstkleidung.<br />

Fünf Studenten haben <strong>im</strong> August 2008 begonnen<br />

Am 18. August 2008 haben insgesamt fünf Studierende der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover ihr Praktisches Jahr <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus<br />

Bünde begonnen. Drei Studierende sind <strong>im</strong> Bereich der Inneren<br />

Medizin, <strong>eine</strong> Studentin in der Unfallchirurgie sowie <strong>eine</strong> weitere<br />

Studentin in der Allgemeinchirurgie untergebracht.<br />

Die Studierenden verbringen vier Monate in der jeweiligen Fachab-<br />

teilung. Die übrigen zwei Tertiale, die das Praktische Jahr komplet-<br />

tieren, können ebenfalls <strong>im</strong> Lukas-Krankenhaus (in jeweils wechseln-<br />

den Fachabteilungen), <strong>im</strong> Universitätsklinikum oder in <strong>eine</strong>m ande-<br />

ren Lehrkrankenhaus <strong>absolviert</strong> werden.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 35


Bielefeld (sag) • Die Physiotherapie <strong>im</strong> Johannesstift des Ev.<br />

Krankenhauses Bielefeld (EvKB) hat seit dem Frühjahr <strong>eine</strong>n<br />

außergewöhnlichen Azubi. <strong>Nico</strong> heißt der zweieinhalbjährige<br />

Cavalier King Charles Spaniel. Der vierbeinige Lehrling <strong>absolviert</strong><br />

<strong>eine</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>als</strong> <strong>Therapiehund</strong>.<br />

<strong>Nico</strong> ist der erste Hund, der es beruflich in ein Bielefelder Kranken-<br />

haus geschafft hat. „Dabei ist der Erfolg <strong>eine</strong>r tiergestützte Therapie<br />

mittlerweile wissenschaftlich belegt“, wundert sich Beate Burre, Leiterin<br />

der Physiotherapie <strong>im</strong> EvKB. Sie ist das Frauchen von <strong>Nico</strong> und<br />

Entdeckerin s<strong>eine</strong>r Talente. <strong>Nico</strong> erfüllt alle Voraussetzungen für <strong>eine</strong>n<br />

<strong>Therapiehund</strong>. „Er ist gehorsam, sanft und menschenbezogen“,<br />

weiß die Physiotherapeutin.<br />

Dre<strong>im</strong>al wöchentlich ins Johannesstift<br />

<strong>Nico</strong> kommt dre<strong>im</strong>al wöchentlich ins Johannesstift. „Momentan arbeitet<br />

er dann mit zwei Patienten am Tag“, sagt Burre. S<strong>eine</strong> Einsatzfelder<br />

konzentrieren sich vor allem auf geriatrisch erkrankte Patienten.<br />

Die tiergestützte Therapie bietet sich ebenso bei rheumatologischen,<br />

psychischen und neurologische Erkrankungen an.<br />

<strong>Nico</strong>s Lieblingspatientin ist <strong>eine</strong> am Parkinson-Syndrom erkrankte<br />

Dame. „Die Patientin ist teilnahmslos und lebt sehr zurückgezogen“,<br />

so die Physiotherapeutin. „Aber sobald sie den Hund sieht, lebt sie<br />

36 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Erste tiergestützte Therapie in Bielefeld<br />

Im EvKB ist der Hund los<br />

<strong>Therapiehund</strong> <strong>Nico</strong> ist zwar noch bis Dezember in der <strong>Ausbildung</strong>, beherrscht aber schon jetzt sein<br />

„Handwerk“ fast perfekt. Und er hält still – egal, was kommt.<br />

auf.“ <strong>Nico</strong> trainiert mit ihr vor allem das Gehen. Während er ruhig dasitzt<br />

und geduldig wartet, geht die 85-Jährige langsam auf ihn zu.<br />

Der Hund reagiert nur auf Anweisungen s<strong>eine</strong>s Frauchens. Seitdem<br />

die Patientin mit <strong>Nico</strong> trainiert, habe sie ihre Gehstrecke deutlich erweitert,<br />

so Burre. Zum Abschluss gibt es für den kl<strong>eine</strong>n Therapeuten<br />

noch Streicheleinheiten auf dem Schoß der Patientin. „Das freut<br />

beide und fördert noch dazu die Armaktivität“, erklärt die Physiotherapeutin.<br />

Vorbehalte zerstreuten sich schnell<br />

<strong>Nico</strong> arbeitet draußen an der frischen Luft oder in der physiotherapeutischen<br />

Abteilung. „Langfristig denken wir auch über die Arbeit<br />

auf den Stationen nach“, plant Burre. In Österreich, Schweiz und den<br />

U.S.A. sei die Arbeit mit Tieren, beispielsweise <strong>im</strong> Palliativbereich,<br />

selbstverständlich.<br />

„Anfänglich gab es vereinzelte Skeptiker, die sich ein Tier <strong>im</strong> Kran-<br />

kenhaus nicht vorstellen konnten“, erinnert sich Burre. „Die Vorbe-<br />

halte haben sich aber schnell zerstreut“, freut sich die Physiothera-<br />

peutin über die Akzeptanz ihres kl<strong>eine</strong>n Mitarbeiters. Aus hygieni-<br />

scher Sicht ist der Einsatz des ge<strong>im</strong>pften Vierb<strong>eine</strong>rs mit eigenem<br />

„Wurmpass“ in nicht invasiven Bereichen völlig unbedenklich. Im<br />

Gegenteil: „Sein Einsatz ist <strong>eine</strong> schöne Bereicherung für <strong>eine</strong> besondere<br />

Patientengruppe“, begrüßt Hartmut Braun, Hygienefachkraft<br />

<strong>im</strong> Johannesstift, die<br />

neue Therapieform. Eine<br />

Infektionsgefahr sehe er<br />

nicht.<br />

Im Dezember werden <strong>Nico</strong><br />

und sein Frauchen Beate<br />

Burre die <strong>Ausbildung</strong> an<br />

dem Münsteraner Institut<br />

für Therapeutische Fortbildung<br />

und Tiergestützte<br />

Therapie beenden. „<strong>Nico</strong><br />

macht s<strong>eine</strong> Sache jetzt<br />

schon vorbildlich“, lobt<br />

Burre den angehenden<br />

Therapeuten. Sie kennt ihren<br />

sanften Zögling gut:<br />

„Auch wenn er während<br />

der Prüfung gekniffen<br />

und am Schwanz gezogen<br />

wird, um s<strong>eine</strong> Aggressionslosigkeit<br />

zu testen. Er<br />

wird stillhalten.“


Unna (peb) • Patienten erkennen es ab jetzt auf den ersten Blick:<br />

Im Evangelischen Krankenhaus Unna erhalten sie <strong>eine</strong> opt<strong>im</strong>ale<br />

Schmerztherapie. Die Klinik wurde mit dem begehrten Zertifikat<br />

„Certkom - Qualifizierte Schmerztherapie“ ausgezeichnet.<br />

Das Krankenhaus darf mit dem Titel fortan für sein patientenzent-<br />

riertes, nach internationalen Standards empfohlenes Schmerzma-<br />

nagement werben. Bisher sind erst 19 Kliniken bundesweit nach die-<br />

sem hohen Standard zertifiziert. Offiziell verliehen wird das Zertifikat<br />

bei der diesjährigen Medica in Düsseldorf. 18 Monate lang arbeitete<br />

<strong>eine</strong> Projektgruppe <strong>im</strong> EK Unna unter Leitung des Anästhesie-Chefarztes<br />

Dr. Wolf Armbruster an der Zertifizierung. Abläufe und Strukturen<br />

wurden umgestellt, Mitarbeiter geschult, Informationsmedien erstellt<br />

sowie einheitliche Behandlungsstandards entwickelt, die sich an<br />

der neuesten Leitlinie der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung<br />

für Schmerztherapie (DIVS) sowie am nationalen Expertenstandard in<br />

der Pflege orientieren. Die Standards wurden in den chirurgischen Abteilungen,<br />

in der Inneren Medizin sowie in der Neurologie des EK Unna<br />

individuell ausgestaltet und über das Intranet, durch Fortbildungen,<br />

per Newsletter sowie durch die Teilnehmer der federführenden Projektgruppe<br />

<strong>im</strong> Haus transparent gemacht. Von den Änderungen profitieren<br />

in erster Linie die Patienten: Sie werden bei Schmerzen opt<strong>im</strong>al<br />

versorgt – schnell und wirkungsvoll.<br />

Eine erste spürbare Änderung für die Patienten ist die erhöhte Auf-<br />

merksamkeit, die dem Thema Schmerz <strong>im</strong> EK Unna gewidmet wird.<br />

Mit <strong>eine</strong>r Schmerzskala misst das Pflegepersonal bei ihnen regelmäßig<br />

die Schmerzstärke. Diese wird anschließend in den Patientenverlaufsbögen<br />

dokumentiert. Die Erhebung ist sinnvoll: „Um zu wissen,<br />

wie viel Schmerzmittel ein Patient benötigt, müssen wir den Schmerz<br />

ebenso regelmäßig best<strong>im</strong>men wie Puls, Blutdruck oder Atmung“,<br />

schildert Dr. Armbruster. Klagt ein Patient über Schmerzen, können<br />

die Pflegekräfte in <strong>eine</strong>m best<strong>im</strong>mten Rahmen sofort handeln, ohne<br />

erst <strong>eine</strong>n Arzt fragen zu müssen – die Ärzte legen bereits bei der Aufnahme<br />

des Patienten bzw. direkt nach <strong>eine</strong>r Operation fest, wann dem<br />

Betroffenen welches Schmerzmittel in welcher Menge gegeben werden<br />

darf. Das spart <strong>eine</strong> Menge Zeit: „Die Schwester oder der Pfleger“,<br />

schildert Oberärztin und Schmerzspezialistin Dr. Uta Schenk, „können<br />

dem Patienten in aller Regel sofort und unkompliziert helfen. Dadurch<br />

entfallen vermeidbare Wartezeiten.“ Eine mangelnde Versorgung<br />

durch ärztliches Know-how ist dabei k<strong>eine</strong>swegs zu befürchten:<br />

Es gibt genau beschriebene Handlungsspielräume, bei deren Überschreitung<br />

die Schwester oder der Pfleger den Arzt rufen muss. Die<br />

einheitlichen Behandlungsstandards gewährleisten darüber hinaus,<br />

dass die Patienten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

versorgt werden. Die Hauptadressaten des Konzeptes sind von<br />

der Neuerung begeistert: Bei <strong>eine</strong>r repräsentativen Befragung unter<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Fachgesellschaft zertifiziert das Evangelische Krankenhaus Unna<br />

K<strong>eine</strong> Angst vorm Schmerz<br />

Dr. Wolf Armbruster (links) und Oberärztin Dr. Uta Schenk.<br />

rund 100 Patienten, die operiert worden waren, erhielt die Schmerztherapie<br />

<strong>eine</strong> Schulnote von 1,9. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses<br />

wurden darüber hinaus alle ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter<br />

befragt; bei <strong>eine</strong>m Besuch vor Ort verschafften sich die Prüfer<br />

auf allein fünf Stationen <strong>eine</strong>n Überblick über die schmerztherapeutische<br />

Arbeit.<br />

Schmerzambulanz schon seit 2006<br />

Das Evangelische Krankenhaus arbeitet schon seit einigen Jahren an<br />

der Opt<strong>im</strong>ierung der Schmerzbehandlung. „Das Thema ist ein Schwerpunkt<br />

unserer Arbeit“, berichtet Chefarzt Dr. Armbruster. So eröffnete<br />

<strong>im</strong> Oktober 2006 <strong>im</strong> Krankenhaus <strong>eine</strong> Schmerzambulanz, die von<br />

Oberärztin Dr. Schenk geleitet wird. Darüber hinaus investierte das<br />

Haus in die technische Ausstattung der Schmerztherapie: Noch <strong>im</strong><br />

Herbst des vergangenen Jahres schaffte das Krankenhaus Schmerzmittelpumpen<br />

an, die über ein besonders großes Reservoir verfügen<br />

und ohne Strom betrieben werden können. Der Vorteil hierbei: Die<br />

Patienten sind unabhängiger, außerdem müssen die Infusionsspritzen<br />

nur noch selten gewechselt werden. Auch über die Schmerztherapie<br />

hinaus spielt der Patientenkomfort am EK Unna übrigens <strong>eine</strong> große<br />

Rolle: Nur fünf Prozent der operierten Patienten klagen nach <strong>eine</strong>r<br />

Operation über Übelkeit oder Erbrechen – in anderen Häusern sind es<br />

durchschnittlich 30 Prozent. Die Anästhesisten um Dr. Armbruster erreichen<br />

diesen hervorragenden Wert durch sorgfältige Patientengespräche<br />

und hochwertige Medikamente. Ein Ende ihrer Bemühungen<br />

sehen sie indes k<strong>eine</strong>swegs: „Wir werden auch weiterhin alles daran<br />

setzen, unseren Service für die Patienten permanent zu opt<strong>im</strong>ieren<br />

und auszubauen.“<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 37


Unna (peb) • Die Türen des<br />

Evangelischen Krankenhauses<br />

Unna stehen der Bevölkerung<br />

bereits seit 150 Jahren<br />

offen. Doch zum Jubiläum lud<br />

die Einrichtung die Unnaer<br />

ein, ihr Krankenhaus einmal<br />

aus anderer Perspektive kennen<br />

zu lernen und sogar selber<br />

Hand anzulegen.<br />

Der „Tag der offenen Tür“ war<br />

zweifellos <strong>eine</strong>r der Höhepunkte<br />

der Feierlichkeiten zum 150-jährigen<br />

Bestehen des Krankenhauses:<br />

Rund 5.000 Besucher strömten<br />

durch die Gänge, ließen sich<br />

die Arme eingipsen und über<br />

das medizinische Leistungs-<br />

38 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

EK Unna lud zum 150. Geburtstag in die eigenen vier Wände ein<br />

5.000 Besucher zum Jubiläum<br />

Gratulierte <strong>als</strong> KGNW-Präsident<br />

und <strong>als</strong> <strong>Valeo</strong>-Aufsichratsvorsitzender:<br />

Karsten Gebhardt.<br />

spektrum informieren.<br />

Den Auftakt der Festwoche bildeten<br />

ein Gottesdienst und ein<br />

Galaabend, bei dem das Haus<br />

gemeinsam mit Mitarbeitern<br />

und Gästen nicht nur in die Vergangenheit,<br />

sondern auch in die<br />

Zukunft blickte. Die Festredner<br />

– Alfred Buß, Präses der Evangelischen<br />

Kirche von Westfalen,<br />

Karsten Gebhardt, Präsident<br />

der Krankenhausgesellschaft<br />

NRW, Dr. Dietmar Herberhold,<br />

Stiftungsvorstand des Evangelischen<br />

Krankenhauses Unna,<br />

Werner Kolter, Bürgermeister<br />

der Stadt Unna sowie Annette<br />

Muhr-Nelson, Superintendentin<br />

des Evangelischen Kirchenkrei-<br />

ses Unna – beglückwünschten<br />

das Krankenhaus zum Jubiläum<br />

und ermunterten die Verantwortlichen,<br />

den eingeschlagenen<br />

Weg weiter zu gehen. Nach<br />

den Redebeiträgen standen Humor<br />

und Spaß <strong>im</strong> Vordergrund:<br />

Erst spornte das Kabarettduo<br />

„Die Bullemänner“ die Lachmuskeln<br />

an, dann spielte die Band<br />

„Da Capo“ zum Tanz.<br />

Das Programm der Festwoche<br />

spiegelte das Selbstverständnis<br />

und die vielfältigen Facetten der<br />

Arbeit des Evangelischen Krankenhauses<br />

wider – hierzu gehörte<br />

unter anderem ein Vortrag<br />

von Prof. Dr. med. Dr. phil.<br />

Axel Hinrich Murken zum Thema<br />

„Kunst <strong>als</strong> Therapeutikum – Mythos<br />

und Medizin <strong>im</strong> Werk von<br />

Joseph Beuys“ sowie ein Referat<br />

von Prof. Dr. Peter F. Matthiessen<br />

unter dem Titel „Welcher Sinn<br />

steckt hinter dem Krankwerden<br />

und der Gesundung?“. Ein Pflegesymposium<br />

gehörte ebenso<br />

zum Programm wie ein Vortrag<br />

über das „Schmerzfreie Krankenhaus“.<br />

Mit dem Thema Tod<br />

setzte sich der Film „Mein Leben<br />

ohne mich“ auseinander. Pünktlich<br />

zur Festwoche erschien<br />

auch die Chronik zum 150-jährigen<br />

Bestehen des Krankenhauses.<br />

Sie kann über das Büro des<br />

Stiftungsvorstandes unter 02303<br />

106-211 bestellt werden.<br />

Vier Mitarbeiterinnen des Evangelischen Krankenhauses Unna erhielten <strong>im</strong> Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

das Goldene Kronenkreuz der Diakonie ausgehändigt: Ruth Walentowski, Walburga<br />

Neuhaus (linkes Bild, v.l.) sowie Christa Voss und Ruth Wiericke (rechtes Bild).


Unna (peb) • In der Pflege stellt sich <strong>eine</strong> zentrale Frage: Wie<br />

werden alte und kranke Menschen künftig versorgt? Studien<br />

gibt es zuhauf – doch welche sind wirklich zuverlässig und zutreffend?<br />

Antworten auf diese Fragen suchten die rund 100<br />

Teilnehmer des Symposiums „Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft<br />

– Pflege <strong>im</strong> Wandel der Zeit“, zu dem das Evangelische<br />

Krankenhaus Unna anlässlich s<strong>eine</strong>s 150-jährigen Bestehens<br />

eingeladen hatte.<br />

Das Problem ist bekannt: Der Bestand an wissenschaftlichen Er-<br />

kenntnissen mit direkter Relevanz für die pflegerische Praxis wächst<br />

– und damit auch die Frage, wie das Wissen in die Praxis gelangen<br />

soll. Professor Dr. Gabriele Meyer vom Lehrstuhl für Klinische Pflegeforschung<br />

an der Universität Witten/Herdecke benannte in ihrem<br />

Vortrag die Barrieren zur Verwirklichung <strong>eine</strong>r Evidenz-basierten –<br />

sprich: <strong>eine</strong>r auf der Grundlage von nachgewiesener Wirksamkeit<br />

entwickelten – Pflegepraxis: verdichtete Arbeitsbedingungen, fehlender<br />

Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen, mangelnde Motivation,<br />

Wissenschaftsskeptizismus, die Verhaftung in Ritualen sowie<br />

Expertengläubigkeit. Demgegenüber gebe es nur wenige und<br />

kaum erprobte Lösungsansätze, <strong>eine</strong> Kultur der Evidenz-basierten<br />

Pflegepraxis zu schaffen. Professor Dr. Meyer skizzierte in diesem<br />

Zusammenhang einige Lösungsansätze – die jedoch auf der Ebene<br />

<strong>eine</strong>s Gedankenanstoßes verblieben, da es hierzulande bislang k<strong>eine</strong><br />

Best Practice-Beispiele zur Implementierung gebe.<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Pflege-Symposium aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des EK Unna<br />

Pflege <strong>im</strong> Wandel der Zeit<br />

Überregionales Ärzte-Symposium <strong>im</strong> EK Unna<br />

Neuestes Wissen für Orthopäden<br />

Unna (peb) • Seit mehr <strong>als</strong> zweieinhalb Jahren gibt es die neugegründete<br />

Hauptabteilung für Orthopädie am EK Unna. Das<br />

150-jährige Bestehen des Krankenhauses nahm die Klinik jetzt<br />

zum Anlass, ein erstes großes orthopädisches Fachsymposium<br />

mit internationaler Beteiligung zu organisieren. Die Resonanz<br />

war hervorragend: Gut 150 Fachärzte informierten sich über<br />

die aktuellen Trends auf dem Gebiet der Orthopädie.<br />

Chefarzt Dr. Mathias Pothmann, der gemeinsam mit s<strong>eine</strong>m Team das<br />

EK Unna bei gelenkerhaltenden Korrekturoperationen des Beckens<br />

und der unteren Extremität (Tripleosteotomien, Korrekturosteotomien<br />

des Oberschenkels) <strong>als</strong> <strong>eine</strong> der führenden Kliniken in Europa etabliert<br />

hat, freute sich, so viele Kolleginnen und Kollegen begrüßen zu<br />

dürfen. Aus Österreich reiste eigens Prof. Dr. med. Reinhard Graf an,<br />

der weltweit <strong>als</strong> Begründer und Entwickler der Hüftultraschalluntersuchung<br />

gilt. Weitere Referenten zum Thema Hüfte waren Dr. Klaus<br />

Kalchschmidt (Dortmund), CA Dr. W. Cordier (Wuppertal) und Dr. A.<br />

<strong>Nico</strong>le Richard bei ihrem Vortrag <strong>im</strong> EK Unna.<br />

Mit der Frage, was Kommunikation mit Gesundheit zu tun habe, beschäftigte<br />

sich <strong>Nico</strong>le Richard in ihrem Beitrag zum Thema „Kommunikation<br />

und Körpersprache von Menschen mit Demenz“. Richard ist<br />

Begründerin der Integrativen Validation, die sie bei dem Symposium<br />

vorstellte.<br />

Weitere Themen waren „Die spirituelle D<strong>im</strong>ension von Krankheit<br />

und Krankheitsbewältigung“ (Annette Muhr-Nelson, Superintendentin<br />

des Kirchenkreises Unna), die „Pflege und die Frage der Gesundheit“<br />

(Pflegewissenschaftler Andreas Kocks, Universität Witten/<br />

Herdecke) sowie „Das Projekt ‚Pr<strong>im</strong>ary Nursing’ am EK Unna“ (Pflegewissenschaftlerin<br />

Anja Wordel, EK Unna).<br />

Freuten sich über den hohen Besuch von Prof. Dr. Reinhard Graf<br />

(2.v.r.): Dr. Wolfram Kurschat, Chefarzt der Unfallchirurgie, sowie<br />

Dr. Axel Küpper, Nina Rickards, Dr. Jörg Heinzkyll und Dr. Matthias<br />

Pothmann von der Klinik für Orthopädie. (v.l.n.r.).<br />

Küpper (Unna). Zum Thema Wirbelsäule informierte PD Dr. E. Sandalcioglu<br />

(Essen), während PD Dr. A. Hedtmann (Hamburg), CA Dr. W.<br />

Kurschat (Unna) und Dr. J. Heinzkyll (Unna) über die neuesten Entwicklungen<br />

auf dem Gebiet der Schulterchirurgie referierten.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 39


40 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Neue Bauprojekte <strong>im</strong> Ev. Krankenhaus Lippstadt jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

Ehemalige Pforte erhält luftiges Ambiente<br />

Lippstadt • Im Juli präsentierte das Evangelische Krankenhaus<br />

Lippstadt s<strong>eine</strong> Bauplanungen für die nächsten <strong>eine</strong>inhalb Jahre<br />

der Öffentlichkeit. Demnach sollen weitere 2,3 Millionen<br />

Euro in die Modernisierung des Krankenhausgebäudes fließen.<br />

Neben der Sanierung von zwei weiteren Stationen in der Neurolo-<br />

gie und Frauenklinik ist mit circa 1,1 Millionen Euro die Neustruktu-<br />

rierung der Notfallambulanz und des Eingangsbereiches das größ-<br />

te Teilprojekt.<br />

„Im Eingangsbereich des Evangelischen Krankenhauses bleibt praktisch<br />

kein Stein auf dem anderen“, verdeutlicht der Technische Leiter<br />

Ulrich Romweber die D<strong>im</strong>ension der bevorstehenden Bauarbeiten,<br />

bei denen das Krankenhauslabor in das Sockelgeschoß verlagert<br />

wird, die Ambulanz erweitert und die Pforte komplett verlagert<br />

und erneuert wird.<br />

Die Bauarbeiten für das neue Krankenhauslabor beginnen <strong>im</strong> August<br />

2008. Die Inbetriebnahme ist für Ende des Jahres vorgesehen. Das<br />

Labor wird dabei deutlich um etwa 70 Quadratmeter vergrößert.<br />

Nachdem das Labor verlagert worden ist, wird ab Januar 2009 die<br />

zentrale Nofallambulanz des Krankenhauses komplett neu strukturiert.<br />

Die Anzahl der Untersuchungs- und Behandlungsräume wird<br />

auf elf erweitert. Alle vorhandenen Räumlichkeiten werden saniert.<br />

Darüber hinaus ist <strong>eine</strong> deutliche räumliche Erweiterung der Wartezone<br />

um circa 30 Quadratmeter geplant. Es wird <strong>eine</strong> integrierte<br />

Spielzone für Kinder geschaffen. Die Untersuchungs- und Behandlungsräume<br />

werden zum Teil kl<strong>im</strong>atisiert. Mit der Neustrukturierung<br />

entwickelt sich die bisherige Notfallambulanz zur interdisziplinären<br />

Aufnahme- und Behandlungseinheit.<br />

Aus der ehemaligen Pforte soll ein modernes Info-Center mit <strong>eine</strong>m<br />

offenen und luftigen Ambiente werden.<br />

Die Fertigstellung des Gesamtbaupaketes ist für Ende 2009 vorge-<br />

sehen.


Aus den VALEO-Häusern<br />

Ev. Krankenhaus und Stadtkrankenhaus Soest arbeiten bei Schlaganfall enger zusammen<br />

Kooperation zur Versorgungskette ausgebaut<br />

Lippstadt • Bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten ar- Hier werden Patienten in der kritischen Phase des Schlaganfalls bebeiten<br />

das Ev. Krankenhaus Lippstadt und das Stadtkrankenhaus handelt. Die Abteilung umfasst zurzeit noch drei, künftig fünf Betten.<br />

Soest künftig enger zusammen. Ziel ist es, das westliche Kreisge- Mit der offiziellen Ausweisung und Aufnahme in den Krankenhausbebiet<br />

(in Soest gibt es k<strong>eine</strong> Neurologie) in die Schlaganfall-Verdarfsplan rechnet Brink noch in diesem Jahr. Von über 1500 Patiensorgung<br />

in Lippstadt einzubinden und auch Soester Patienten ten der Neurologie pro Jahr haben 500 <strong>eine</strong>n Schlaganfall erlitten. Die<br />

die bestmögliche Versorgung bei <strong>eine</strong>m Infarkt <strong>im</strong> Gehirn zu bie- beiden hinsichtlich der Fallzahlen größten Krankenhäuser <strong>im</strong> Kreis Soten.est<br />

arbeiten bereits <strong>im</strong> Brustzentrum Lippstadt-Soest zusammen - was<br />

„wunderbar funktioniert“, so Stiftungsvorstand Brink gestern. Mit der<br />

Das sagte Jochen Brink, Stiftungsvorstand des Ev. Krankenhauses, ges- neuen Kooperation werde nun <strong>eine</strong> „Versorgungskette“ für Schlagantern<br />

anlässlich der Vorstellung der Kooperation in Soest. Das Stadtkranfall-Patienten geschaffen. Vereinbart wurde, dass die Mediziner beikenhaus<br />

ist mit der Altersmedizin (Geriatrie) an dem Konzept beteider Häuser bei Diagnose und Therapie eng zusammenarbeiten.<br />

ligt. Die 42-Betten-Neurologie am Ev. Krankenhaus verfügt über <strong>eine</strong> Dazu soll <strong>eine</strong> so genannte teleradiologische Verbindung zwischen<br />

spezielle Behandlungseinheit, <strong>im</strong> Fachjargon „Stroke Unit“ genannt. Soest und Lippstadt aufgebaut werden. Künftig können dann etwa<br />

Computertomografie-Aufnahmen<br />

von Soester Patienten direkt an die<br />

Lippstädter Neurologen übermittelt<br />

werden – und umgekehrt. Anhand<br />

dieser Bilder legen die Ärzte<br />

beider Einrichtungen die Therapie<br />

fest - etwa dass ein Soester Patient<br />

mit <strong>eine</strong>m Blutgerinnsel <strong>im</strong> Gehirn<br />

sofort auf die „Stroke Unit“ nach<br />

Lippstadt verlegt wird. Ist dagegen<br />

bei <strong>eine</strong>m Lippstädter Schlaganfall-Patienten<br />

<strong>eine</strong> frührehabilitative<br />

Behandlung angezeigt, wird<br />

er in die Klinik für Altersmedizin in<br />

Soest verlegt. Diese verfügt auch<br />

Stellten die Kooperation vor (v. l.): Franz Fliß, Erwin Marke und Jochen Brink vom Ev. Krankenhaus über <strong>eine</strong> Geriatrische Tagesklinik<br />

mit Oliver Lehnert, Dr. Roland Brosch und Dr. Norbert Schlicht vom Stadtkrankenhaus.<br />

und <strong>eine</strong> ambulante Gedächtnis-<br />

Foto: Köppelmann<br />

sprechstunde.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 41


42 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

Aus den <strong>Valeo</strong> VALEO-Häusern<br />

<strong>im</strong> GESPRÄCH<br />

5. <strong>Valeo</strong>-Kongress für Führungskräfte<br />

Klinische Ethik ist ein Markenzeichen<br />

Bielefeld (rio) • Klinische Ethik ist ein Markenzeichen der Kran-<br />

kenhäuser <strong>im</strong> <strong>Valeo</strong>-Klinikverbund, wenn auch noch sehr un-<br />

terschiedlich ausgeprägt. So könnte das Ergebnis des 5. <strong>Valeo</strong>-<br />

Kongresses <strong>im</strong> Betheler Assapheum lauten.<br />

Vor 180 Führungskräften aus den evangelischen Krankenhäusern<br />

in Westfalen erörterten Mitte Juni externe ReferentInnen das Thema<br />

Ethikarbeit in der Klinik. MitarbeiterInnen aus den Häusern gaben<br />

Einblicke in Beispiele praktischer Ethikarbeit. Klinische Ethik in<br />

Deutschland ist ein junges Thema. 2005 verfügten lediglich 14 Prozent<br />

der Krankenhäuser über ein Ethikkomitee.<br />

„Aber das Thema ist <strong>im</strong> Kommen“, stellte Dr. Andrea Dörries <strong>im</strong> Rah-<br />

men <strong>eine</strong>r bundesweiten Befragung fest. Die Kinderärztin und Fach-<br />

ärztin für Humangenetik ist Direktorin des Zentrums für Gesund-<br />

heitsethik in Hannover. Aus ihrer Erfahrung heraus braucht es viel<br />

Kommunikation, Vertrauensbildung und Fortbildung, um <strong>eine</strong> klini-<br />

Die Referentinnen und Referenten des 5. <strong>Valeo</strong>-Kongresses.<br />

Volles Haus <strong>im</strong> Bielefelder Assapheum am 12.6.2008.<br />

sche Ethikberatung einzuführen. Dabei sollten schwierige Entscheidungen<br />

nicht einfach an ein Gremium abgegeben werden. Sie ist<br />

Verfechterin <strong>eine</strong>r Beratung vor Ort, auf Station, unter Einbeziehung<br />

aller Beteiligten.<br />

Den Ernstfall klinischer Ethik – die Behandlung von Patienten am Le-<br />

bensende – beleuchtete Prof. Dr. Werner Schweitdmann. S<strong>eine</strong>r Mei-<br />

nung nach werden in Deutschland noch zu häufig Sterbeprozesse<br />

unnötig verlängert. Rund der Hälfte der etwa 140.000 Ernährungssonden,<br />

die jährlich in Deutschland gelegt würden, läge <strong>eine</strong> fragwürdige<br />

Indikation zu Grunde. Oft sei Nahrungsverweigerung ein<br />

deutlicher Wunsch der Menschen, jetzt zu sterben, doch entweder<br />

könnten sich die Angehörigen nicht trennen oder Mediziner versuchten,<br />

das max<strong>im</strong>al Mögliche zu tun, um juristisch bloß auf der sicheren<br />

Seite zu sein.<br />

Diese Sorge konnte auch der Jurist Dr. Bernhard Kretschmer von der<br />

Universität Bielefeld den Ärzten nicht ganz nehmen. Zumindest aber<br />

sorgte er für <strong>eine</strong> Versachlichung des Themas. Nur rund 5 Prozent<br />

der jährlich 3.000 bis 3.500 strafrechtlichen Ermittlungen gegen Ärzte<br />

in Deutschland endeten mit <strong>eine</strong>r Verurteilung, in der Regel <strong>eine</strong>r<br />

Geldstrafe. Sein Rat: Leitlinien und <strong>eine</strong> möglichst umfassende,<br />

vor allem ehrliche Dokumentation geben Rechtssicherheit. Fehlende<br />

Dokumentation dagegen führe <strong>im</strong> Falle <strong>eine</strong>s Falles zur Beweislastumkehr.<br />

Die Grundsatzreferate der externen Referenten wurden auch in die-<br />

sem Jahr wieder unterlegt mit praktischen Beispielen der Ethikar-<br />

beit in <strong>Valeo</strong>-Kliniken. So schilderte Dr. Klaus Kobert, Klinischer Ethi-<br />

ker am EvKB, die Einführung und Funktion der Ethikkonsile, die seit<br />

<strong>eine</strong>m Jahr <strong>im</strong> Haus durchgeführt werden. Für diese strukturierten<br />

Fallgespräche wurden zwölf Ethikberater <strong>als</strong> Moderatoren ausgebildet.<br />

Die Erfahrungen sind positiv - die Anfragen von Teams aus dem<br />

Haus nach Ethikkonsilen nehmen deutlich zu.<br />

Marion Bögeholz und Corinna E<strong>im</strong>kemeier stellten die Hospizarbeit<br />

des EvKB in Bethel und <strong>im</strong> Johannesstift vor. Ehrenamtliche Hospizbegleiter<br />

kommen an beiden Standorten auf Wunsch auf Station,<br />

um Patienten und auch deren Angehörige zu begleiten. Oft reicht<br />

die Begleitung der Angehörigen noch weit über den Tod hinaus. Ulrike<br />

Eidenschink, Pflegerische Abteilungsleitung <strong>im</strong> Perinatalzentrum<br />

des Ev. Krankenhauses Hamm, machte sich mit ihren Kolleginnen<br />

Gedanken darüber, wie man Eltern nach <strong>eine</strong>r „stillen Geburt“<br />

ein Stück weit durch diese schwere Zeit helfen könne. Zu diesem<br />

Zweck entwickelte das Team <strong>eine</strong> Trauerkarte. Prof. Dr. Ulrich Hartenauer<br />

aus dem Ev. Krankenhaus Münster schilderte exemplarische<br />

die Einführung <strong>eine</strong>r Ethik-Projektgruppe an s<strong>eine</strong>m Haus.


Bad Oeynhausen • Der Wolkenschieber kommt b<strong>im</strong>melnd die<br />

Bahnhofstraße entlang, doch Backy bleibt ganz ruhig. Die 20jährige<br />

Stute lässt geduldig zu, dass sich <strong>eine</strong> junge Frau in ihre<br />

Mähne krallt und sich von <strong>eine</strong>m Hocker aus auf ihren Rücken<br />

zieht: Reittherapie vor der Klinik am Korso.<br />

Der Parkplatz ist Samstag zum Reitplatz geworden. Dr. Bettina Cray-<br />

en hat ein 30 mal 30 Meter großes Stück vor der Johanniter-Fach-<br />

klinik für gestörtes Essverhalten mit einfachem Flatterband abge-<br />

trennt. Die Allgemeinmedizinerin hält ihre Stute Backy am Zügel<br />

und fragt in die Runde: »Wer möchte <strong>als</strong> nächstes aufs Pferd, und<br />

wer möchte führen?« Einige der zehn jungen Patientinnen aus der<br />

Klinik haben noch nie auf <strong>eine</strong>m Pferd gesessen. Doch nachdem die<br />

erste Mutige mit <strong>eine</strong>m Lächeln wieder vom Pferderücken geglitten<br />

ist, wollen alle anderen auch mitmachen. Bettina Crayen drängt niemanden.<br />

Während jeweils <strong>eine</strong> oben auf dem nackten Pferderücken<br />

sitzt, führt <strong>eine</strong> andere Patientin Backy <strong>im</strong> Schritt durch die Bahn und<br />

auch um Pylonen herum. Das Pferd ist familienerprobt und lässt sich<br />

auch von noch so ungelenken Bewegungen auf s<strong>eine</strong>m Rücken nicht<br />

irritieren. Jede der Patientinnen hat nur einige Minuten auf dem Tier,<br />

doch das Erlebnis scheint eindrücklich zu sein. »Und?« fragt Dr. Crayen<br />

<strong>eine</strong> zuvor recht unsichere Teilnehmerin, die gerade wieder auf<br />

dem Boden gelandet ist. Sie schnauft und lacht: »Beeindruckend. «<br />

Dann holt sie noch einmal tief Luft und berichtet von ihren Gefüh-<br />

len: »Es war total neu für mich, mich so blind verlassen zu können. Als<br />

Kind konnte ich mich auf niemanden verlassen.« Vertrauen riskieren<br />

zu müssen und ein neues Körpergefühl zu erleben, das sind die wesentlichen<br />

Ziele der Reitstunde an der Klinik am Korso, berichtet Dr.<br />

Bettina Crayen. Die Ärztin hat <strong>eine</strong> Zusatzschulung für Führungstraining<br />

mit Pferden und hat tiergestützte Therapie auch bereits einige<br />

Male mit Patienten der Klinik durchgeführt. »Pferde sind Fluchttiere<br />

und reagieren sehr instinktiv«, sagt Bettina Crayen. »Wenn ich ein<br />

Pferd führen will, muss ich <strong>eine</strong> sichere Körpersprache vorgeben.«So<br />

Aus den VALEO-Häusern<br />

Klinik am Korso setzt Patientinnen aufs Pferd<br />

Stute Backy therapiert Schritt für Schritt<br />

Nach anfänglicher Scheu wollen am liebsten alle Patientinnen<br />

aufsitzen. Dr. Bettina Crayen (zweite von rechts) hat ihre Stute<br />

Backy zur Reittherapie auf den Parkplatz vor der Klinik am Korso<br />

mitgebracht. Text und Foto: Friederike Niemeyer.<br />

könnten auch Patienten mit Essstörungen <strong>eine</strong> neue Rolle erleben<br />

und Sicherheit gewinnen. Auf dem Pferderücken komme noch das<br />

besondere Körpergefühl dazu, die Wärme und das Fell des Pferdes.<br />

Und so werde ein kurzer Ritt oft zu <strong>eine</strong>m langfristig prägenden Erlebnis<br />

für Patienten mit seelischen Problemen, sagt die Medizinerin.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 43


44 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

NAMEN VALEO und NACHRICHTEN<br />

EIN Fachgruppen<br />

TAG MIT ...<br />

Dr. med. Thomas Plaster ist neuer Leiter<br />

des Medizincontrollings <strong>im</strong> EvKB. Er ist dar-<br />

über hinaus verantwortlich für das Quali-<br />

tätsmanagement, Erlösmanagement und<br />

die strategische Unternehmensplanung<br />

<strong>im</strong> EvKB. Seit sieben Jahren arbeitet er <strong>im</strong><br />

Medizincontrolling, zuletzt an Kliniken in<br />

Hamm und Köln. Der Anästhesist und Intensivmediziner<br />

<strong>absolviert</strong>e berufsbegleitend<br />

den Masterstudiengang Gesundheitsmanagement an der Fachhochschule<br />

Osnabrück. Zurzeit schließt er s<strong>eine</strong> betriebswirtschaftliche<br />

Promotionsarbeit über strategische Unternehmensführung <strong>im</strong><br />

Gesundheitswesen ab. Dr. Thomas Plaster ist 47 Jahre alt.<br />

Anja Schomburg trat am 1. September<br />

ihre Stelle <strong>als</strong> Kaufmännische Direktorin<br />

<strong>im</strong> EvKB an. Die Diplomkauffrau ist verantwortlich<br />

für den Standort Johannesstift<br />

in Bielefeld-Schildesche. Anja Schomburg<br />

war zuletzt <strong>im</strong> Klinikum Osnabrück<br />

zuständig für die Bereiche Qualitätsmanagement,<br />

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Dr. Christine Neumann ist neue Chefärz-<br />

tin der Klinik für Nuklearmedizin <strong>im</strong> Ev.<br />

Krankenhaus Bielefeld (EvKB). Sie tritt damit<br />

die Nachfolge von Dr. Ulrich Buschsieweke<br />

an, der <strong>im</strong> Frühsommer aus dem<br />

EvKB ausschied. Die Fachärztin arbeitete<br />

zuvor sieben Jahre lang <strong>als</strong> Oberärztin in<br />

der Nuklearmedizin des EvKB. Nach ihrem<br />

Studium der Humanbiologie und Humanmedizin<br />

in Marburg und Glasgow/Schottland <strong>absolviert</strong>e Dr. Christine<br />

Neumann ihre Weiterbildung in der Nuklearmedizin <strong>im</strong> St. Marien-Hospital<br />

Hamm und am Universitätsklinikum Münster.<br />

Privatdozentin Dr. Terttu Aulikki Pietilä<br />

wird Nachfolgerin von Prof. Dr. Falk Oppel.<br />

Dies hat der Aufsichtsrat des EvKB <strong>im</strong> April<br />

entschieden. Der langjährige Chefarzt der<br />

Klinik für Neurochirurgie wird Ende Januar<br />

2009 in den Ruhestand verabschiedet. Die<br />

gebürtige Finnin Dr. Pietilä <strong>absolviert</strong>e bereits<br />

ihr Medizinstudium in Bochum und<br />

führt heute beide Staatsangehörigkeiten.<br />

Ihre neurochirurgische Facharztausbildung<br />

machte sie an den Städtischen Kliniken Dortmund. Es folgten Tätigkeiten<br />

<strong>als</strong> Oberärztin in Kuopio (Finnland), Dortmund, Duisburg und<br />

an der Berliner Charité. Seit Mai 2004 leitet sie die Neurochirurgische<br />

Klinik am Klinikum Ingolstadt.<br />

Dr. Klaus Kobert, Klinischer Ethiker am<br />

EvKB, schrieb jetzt <strong>eine</strong>n Brief an Bundesjustizministerin<br />

Brigitte Zypries. Anlass<br />

war die anstehende Novellierung des Betreuungsrechtes.<br />

Kobert setzt sich dafür<br />

ein, bei der Ermittlung des mutmaßlichen<br />

Patientenwillens nicht die alleinige Verantwortung<br />

den Angehörigen oder gesetzlichen<br />

Betreuern aufzubürden, sondern<br />

zum Wohle des Patienten moderierte Fallgespräche unter Einbeziehung<br />

aller Beteiligten festzuschreiben. Solche Ethikkonsile finden<br />

<strong>im</strong> EvKB regelmäßig statt.<br />

Dr. Alois Ebner ist der neue Chefarzt des<br />

Epilepsie-Zentrums Bethel <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Mara. Der 60-Jährige übern<strong>im</strong>mt die Stelle<br />

des ausgeschiedenen Prof. Dr. Bernd Pohlmann-Eden.<br />

Dr. Ebner wurde in Augsburg<br />

geboren und studierte Psychologie und<br />

Medizin in München. 1988 machte er <strong>eine</strong><br />

Weiterbildung zum Neurologen. Im Anschluss<br />

war er zwei Jahre lang Oberarzt in<br />

<strong>eine</strong>r neurologischen Klinik bevor er für weitere zwei Jahre nach Amerika<br />

wechselte. Dort erwarb er das Zertifikat des American Board of Clinical<br />

Neurophysiology. 1992 wurde der Neurologe und Diplom-Psychologe<br />

leitender Arzt <strong>im</strong> Epilepsie-Zentrum Bethel.<br />

Das Ev. Krankenhaus Bielefeld wird seit dem 1. September durch<br />

drei standortbezogene Direktorien geführt. In jedem Leitungsgremi-<br />

um sind der kaufmännische, ärztliche und pflegerische Bereich vertre-<br />

ten. Die Direktorien sind für die wirtschaftliche und organisatorische<br />

Unternehmenssteuerung an ihren Standorten verantwortlich. Die Direktorien<br />

in Bethel werden durch Pastor Reinhold Balzer beraten. Für<br />

den Standort Johannesstift ist Pastor Rolf Gräfe zuständig. Kaufmännischer<br />

Direktor des Dienstleistungszentrums <strong>im</strong> EvKB wurde Helmut<br />

Stickdorn.<br />

Dem ersten Direktorium Bethel, zuständig für Gilead I/II und das<br />

Kinderzentrum, gehören (Foto, v. l.) <strong>als</strong> kaufmännische Direktorin<br />

Antje Metz, <strong>als</strong> ärztlicher Direktor Privatdozent Dr. Christian<br />

Jantos und <strong>als</strong> pflegerische Direktorin Gertrud Tiemeyer an.


Im zweiten Direktorium Bethel sind (v. l.)<strong>als</strong> kaufmännischer<br />

Direktor Rolf Eickholt, <strong>als</strong> ärztlicher Direktor Prof. Dr. Martin<br />

Driessen und <strong>als</strong> pflegerischer Direktor Christoph Schmidt für<br />

die Bereiche „Epilepsie“, „Behindertenmedizin“ und „Psychosoziale<br />

Medizin“ verantwortlich.<br />

Das Direktorium Johannesstift setzt sich (v. l.) aus der kaufmännischen<br />

Direktorin Anja Schomburg, dem ärztlichen Direktor<br />

Prof. Dr. Martin Krüger und der pflegerischen Direktorin Gertrud<br />

Meiling zusammen.<br />

Mit Wirkung zum 1. Juli 2008 ist Dr. med. Stefan Kerst <strong>als</strong> zweites<br />

Vorstandsmitglied in den Vorstand des Lukas-Krankenhauses<br />

Bünde berufen worden. Dem bislang alleinigen Vorstand,<br />

Wolfgang Rediker, wurde gleichzeitig der Vorsitz des Vorstandes<br />

übertragen.<br />

Das Evangelische Krankenhaus Unna hat<br />

<strong>eine</strong>n neuen Verwaltungsleiter: Peter Goerdeler<br />

trat zum 1. Juli 2008 die Nachfolge<br />

von Michael Radix an, der den Geschäftsführer-Posten<br />

am Lebenszentrum Unna-<br />

Königsborn übernommen hat. Der 34-<br />

Jährige war vorher u.a. auch <strong>als</strong> Referent<br />

für die Finanzierung von Seniorenhe<strong>im</strong>en<br />

be<strong>im</strong> AOK-Bundesverband tätig.<br />

NAMEN und NACHRICHTEN<br />

Am 01.07.2008 hat Prof. Dr. med. Thomas<br />

J. Huber die ärztliche Leitung der Klinik am<br />

Korso - Fachzentrum für gestörtes Essverhalten<br />

- übernommen. In dieser Johanniter-Einrichtung<br />

tritt er damit die Nachfolge<br />

von Herr Dr. Georg Ernst Jacoby an, der<br />

zum 30.06.2008 nach über 20jähriger Tätigkeit<br />

für die Klinik in den Ruhestand gegangen<br />

ist. Unter der Leitung von Herrn Dr. Jacoby<br />

hat sich die Klinik zu <strong>eine</strong>r der erfolgreichsten Einrichtungen in<br />

der Behandlung von Essstörungen <strong>im</strong> deutschsprachigen Raum entwickelt.<br />

Am 03.09.2008 trafen sich die Region<strong>als</strong>precherinnen und -spre-<br />

cher der Krankenhausseelsorge in der Ev. Kirche von Westfalen zu<br />

<strong>eine</strong>m Workshop <strong>im</strong> EVK Hamm. Nach Grußworten vom Geschäftfüh-<br />

rer des EVK, Michael Wermker, vom Aufsichtratsvorsitzenden, Pfar-<br />

rer Alfred Grote und vom Synodalassessor des Kirchenkreises Hamm,<br />

Pfarrer Michael Bethge, wurde rege zum Thema Personalplanung und<br />

Fachlichkeit in der Krankenhausseelsorge diskutiert. Wichtig war den<br />

Vertreterinnen und Vertretern von insgesamt 180 Krankenhauspfarrerinnen<br />

und -pfarrern in der westfälischen Landeskirche die Qualität<br />

und Zukunftsfähigkeit ihres Arbeitsfeldes.<br />

Pfarrer Alfred Grote (rechts) ist seit dem 07.08.2008 neuer Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates der EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft<br />

mbH, die ihren Sitz in Hamm hat. Er tritt die<br />

Nachfolge von Superintendent i.R. Ernst-August Drahe<strong>im</strong> an.<br />

Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 45


WAAGERECHT<br />

A1 Das ist der Preis der Bank<br />

• A2 Manche sind mit ihr natürlich<br />

besonders verbunden •<br />

A3 Dienstgewand katholischer<br />

Theologen • A4 Das MIN steht<br />

hier, der Rest zur Sehhilfe muss<br />

dorthin • A5 Stadt in Katalonien<br />

• A9 Sicher ein Audi in s<strong>eine</strong>r<br />

schönsten Form • A11 Methode<br />

zur Untersuchung der Brust in<br />

der Kurzform • A12 Antwort <strong>eine</strong>s<br />

kl<strong>eine</strong>n Bayern auf die Frage,<br />

wer denn die alte Frau sei •<br />

A14 Wer s<strong>eine</strong>n Beruf <strong>als</strong> diesen<br />

sieht, ist nicht wirklich froh • C7<br />

Das muss so mancher verbessern,<br />

wenn er gut ankommen<br />

will • C8 Einheit des Lichtstroms •<br />

C13 Bitte nicht diese, zu gehe<strong>im</strong><br />

• D6 Nur wenn mann sich hier<br />

<strong>eine</strong>n Buchstaben wegdenkt,<br />

kehrt der Sinn wieder, sonst<br />

bleibt es so • D9 Das Gedeihen<br />

heißt auch so • E10 Zeichen für<br />

Nickel • F4 Lästiger Gebührenkleber<br />

• F12 Dieser Sport ist mit<br />

Tisch kombiniert ebenso beliebt<br />

wie mit Rasen, passt aber auch<br />

46 <strong>Valeo</strong> mittendrin Oktober 2008<br />

<strong>Valeo</strong>-Rätsel<br />

Fünf Frauen und ein Mann sind die Gewinner der beiden <strong>Valeo</strong>-Preisrätsel aus Dezember 07 und März 08. Be<strong>im</strong> <strong>Valeo</strong>-Kongress 08 wurden<br />

die Erstplatzierten in Bielefeld geehrt (Foto links: Irene Baum, Mara; Foto rechts: Susanne Seifert-Kapke, Lukas-Bünde). Da beide Zweitplatzierten<br />

aus Hamm kamen, wurden die Preise dort übergeben (Bild Mitte, von links: Katja Raßmann, <strong>Valeo</strong>-Geschäftsführer Manfred<br />

Witkowski, Angelika Kaiser). Auf <strong>eine</strong>m dritten Platz (ohne Foto) landeten Juliane Jockenhövel (Münster) und Dirk Greive (Bünde).<br />

Das -Herbsträtsel<br />

Das gesuchte Wort ergibt sich aus den Angaben unter WAAGERECHT und SENKRECHT. Aus den Buchstaben<br />

in den nummerierten Feldern (1-15) ergibt sich die Lösung. Diese Lösung senden Sie bitte per E-<br />

Mail bis zum 01.12.2008 an tmv@mediakom-unna.de, fügen Ihren Namen, das <strong>Valeo</strong>-Haus in dem Sie<br />

arbeiten, Ihre Abteilung und Telefonnummer dazu. Aus allen richtigen Einsendungen verlosen wir diesmal<br />

<strong>eine</strong>n IPOD Shuffel, den uns die KD-Bank gestiftet hat. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Lösung ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

zu Schläger oder Platz • G2 Wer hat „Drei kl<strong>eine</strong> Regeln die dich sicher<br />

durchs Leben bringen: Nr. 1: ‚Vertritt mich mal eben!‘; Nr. 2: ‚Oh, gute<br />

Idee Chef!‘ und Nr. 3: ‚Das war best<strong>im</strong>mt jemand anders!‘“? • H5 Diese<br />

St<strong>eine</strong> haben´s schwer in sich • I8 Teenager-Albtraum • J3 Das wünscht<br />

sich der Engländer zu Weihnachten • J7 Das gibt es selten ohne Feuer<br />

• K11 Apropos Weihnachten: Der darf in k<strong>eine</strong>r Krippe fehlen • L14 Das<br />

sind 10 mal 10 Meter in der Schweiz • M1 Wer bei A1 weiß, welche Bank<br />

gemeint ist, trägt hier die beiden ersten Buchstaben ein • M2 Gebrüllte<br />

Kurzform von das tut weh • M9 Von mir aus auch Kupfer • M12 Hiermit<br />

und ´ner 2 in der Mitte ist es ganz besonderer Stahl<br />

A B C D E F G H I J K L M N<br />

SENKRECHT<br />

A1 Wenn Taschen und Konten<br />

leer sind, ist die Firma...<br />

• A11 Und so ist dann oft<br />

die Belegschaft • B1 Stehen<br />

auf der Orchesterbühne <strong>im</strong>mer<br />

hinten • B9 Eben jenen<br />

packt der Spanier bei den<br />

Hörnern • C1 Wird manchmal<br />

mit dem Biber verwechselt<br />

• C7 Französisch er • C10<br />

Großraumflugzeug • D1 Mit<br />

dieser Zweiheit ist es philosophisch<br />

gesehen nicht einfach<br />

• D11 Wer D6 waagerecht<br />

gelöst hat, sieht auch<br />

hier <strong>eine</strong>n ... • E5 Eigentlich<br />

nichts anderes <strong>als</strong> r<strong>eine</strong>r<br />

Kohlenstoff • E13 Das steht<br />

am Tresor <strong>eine</strong>r berühmten<br />

Ente • F3 Verfasser <strong>eine</strong>r der<br />

Christus-Biografien • G1 Gespieltes<br />

Erstaunen äußert<br />

sich oft so • G6 Oder so, wobei<br />

der zweite Buchstabe<br />

hier dann ein a sein müsste<br />

• G11 Das <strong>als</strong> Badezusatz<br />

und es läuft wie geschmiert<br />

• H1 Über diese denkt nur<br />

nach, wer sie fürchtet oder wer nicht vorausschauend vorsorgt • H9<br />

Davon soll es <strong>im</strong> All ja einige geben • I1 Abkürzung <strong>eine</strong>s Radiowellenbereichs<br />

• I4 Bundesland, in dem unser Klinikverbund angesiedelt<br />

ist • I10 ... - Neue Energie • J1 Dieser Kreis sitzt nicht mit Lektüre zusammen<br />

• J12 Es ... wie es ... • K1 Großes Kirchenfest <strong>im</strong> Herbst, nicht<br />

nur für Bauern oder Gemüsegärtner • L6 Das ist <strong>eine</strong> Straße in Frankreich<br />

• L13 So äußert sich K11 waagerecht • M1 So spreche ich KW •<br />

M9 Wer das Rätsel komplett löst, ist pfiffig oder ... • N1 So spricht man<br />

dich an, wenn man vertraut mit dir ist • N9 Gesamtkosten finanziert<br />

man am besten mit <strong>eine</strong>r ...<br />

1 1<br />

2 2<br />

3 4 3<br />

4<br />

5 11<br />

6 12<br />

7 6 10<br />

8 7<br />

9<br />

10 14<br />

11 5 8<br />

12 9<br />

13 13<br />

14 15


Oktober 2008 <strong>Valeo</strong> mittendrin 47


<strong>Valeo</strong> -<br />

Der Verbund<br />

Evangelischer Krankenhäuser<br />

in Westfalen

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