Viktor Winter 0607web - Viktor - Schwerte
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Zurück im Alltag<br />
SV Geisecke: Hanno Leuers Leidenszeit ist beendet<br />
enn man etwas nicht mehr hat, lernt man es erst so richtig zu<br />
Wschätzen. Hanno Leuer kann dies nur bestätigen. Der 24-jährige<br />
Fußball des SV Geisecke verbrachte rund acht Wochen im Krankenhaus.<br />
Aufgrund einer Blutkrankheit schwebte er sogar in Lebensgefahr. An<br />
Fußball war gar nicht zu denken.<br />
Im Oktober 2005 trat diese sensible<br />
Blutkrankheit bei Leuer auf. Die<br />
Viren einer zunächst harmlosen<br />
Erkältung hatten seine Milz befallen<br />
und die Trombozyten in seinem Blut<br />
zerstört. „Bei Stößen hätte ich immer<br />
geblutet, ohne dass es aufgehört<br />
hätte“, erklärt Leuer die Folgen bei<br />
einem Mangel an Trombozyten im<br />
Blut. Die Gefahr von inneren Blutungen<br />
war enorm groß - und Leuers Leidenszeit<br />
begann. Nachdem die Milz<br />
entfernt wurde, sah sich der Sportstudent<br />
24 Stunden täglich ans Krankenbett<br />
gefesselt. Über sechs<br />
Wochen lang hatte er lediglich 1000<br />
Trombozyten im Blut. Normal sind<br />
150.000 bis 300.000. „Jeden Tag gab<br />
es Untersuchungen, jeden Tag wurde<br />
mir Blut abgenommen“, erinnert sich<br />
Leuer. Unter 20.000 Trombos besteht<br />
weiterhin Lebensgefahr. „Ich habe in<br />
dieser Zeit an alles gedacht, nur nicht<br />
an Fußball. Die berufliche Situation<br />
ging mir sehr durch den Kopf“, erinnert<br />
er sich. Allerdings betont er<br />
auch, dass es ihm zu keiner Zeit<br />
schlecht ging, aber dennoch die<br />
Gefahr von inneren Verletzungen<br />
enorm groß war.<br />
Das es aber nicht leicht war, den<br />
Fußball komplett auszublenden, war<br />
für Leuer vielleicht sogar hilfreich.<br />
„Fast der ganze Verein hat mich<br />
besucht. Sogar mein alter Trainer<br />
Uwe Gallenbach hat sich gemeldet.<br />
Die Unterstützung außerhalb der<br />
Familie war sehr wichtig“, so Leuer.<br />
Und irgendwann kam der Punkt, an<br />
dem das Verlangen nach dem runden<br />
Leder wieder so groß war, dass ihn<br />
selbst das Krankenhauspersonal ziehen<br />
lassen musste. „Ich habe noch<br />
mit der Nadel im Arm gefragt, ob ich<br />
nicht mit zum Auswärtsspiel fahren<br />
dürfe. Ich habe mich danach immer<br />
drauf gefreut, einfach nur zum Training<br />
gehen zu können“, so Leuer.<br />
„Leider“, erklärt er, „geht alles<br />
schnell wieder in Alltag über.“<br />
Auch heute geht Hanno Leuer aus<br />
reiner Vorsicht alle vier Wochen zum<br />
Blutabnehmen. „Anfangs habe ich<br />
noch oft an die Krankheit und ihre<br />
Gefahren gedacht. Aber das hat sich<br />
doch sehr schnell gelegt.“ Und heute<br />
ist Hanno Leuer auch um eine Gewissheit<br />
reicher. „Eigentlich müsste man<br />
alles viel mehr genießen. Ich bin froh,<br />
dass es alles vorbei ist.“ BB<br />
Neubauer-Bild<br />
Hatte zwischenzeitlich keinen<br />
Gedanken an Fußball<br />
verschwendet, ist jetzt aber<br />
wieder voll dabei:<br />
Geiseckes Hanno Leuer.<br />
Bis dahin wünschen wir allen<br />
<strong>Schwerte</strong>r Bürgerinnen und Bürgern<br />
ein sonniges Jahr 2007!<br />
teams + typen