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Mer brenge dat Holz noh Kölle - Mikado

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2.2010<br />

Februar<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Berlin<br />

Mittel und Stege<br />

Gemeindezentrum<br />

Kern aus <strong>Holz</strong><br />

Fuhrpark<br />

Zimmerer unter<br />

Strom<br />

Organ von<br />

Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />

Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

Dach + <strong>Holz</strong> International 2010<br />

<strong>Mer</strong> <strong>brenge</strong> <strong>dat</strong> <strong>Holz</strong> <strong>noh</strong> <strong>Kölle</strong>


Da oben<br />

ist dick nicht unbedingt besser.<br />

BauderPIR AZS. Die 50 mm-Zusatzdämmung<br />

für höchste Dämmleistung bei geringster Dicke.<br />

� Das ideale Auf-/Zwischensparren-Dämmsystem � Verbessert den<br />

Wärmeschutz, reduziert die Wärmebrücken � Leicht, handlich und ein-<br />

fach zu verlegen � Dämmung, <strong>Holz</strong>schalung und verklebte Unterdeckung<br />

in einem Arbeitsgang<br />

Weitere Informationen unter www.bauder.de


Editorial<br />

Auf nach Köln<br />

Die rheinländische Metropole Köln wird vom 24. bis 27. Februar zum wichtigsten Treffpunkt der<br />

<strong>Holz</strong>baubranche des Jahres 2010. Zum zweiten Mal öffnet die Messe Dach+<strong>Holz</strong> International<br />

ihre Pforten. Namhafte Aussteller und spannende Produkte versprechen einen interessanten<br />

Messebesuch. Doch damit nicht genug: Als Vorsitzender unserer Berufsorganisation versichere<br />

ich Ihnen, dass es noch weitere Gründe für eine Reise nach Köln gibt.<br />

Erstens: Für unsere Berufsorganisation ist die Messe der erste Auftritt mit unserem neuen Namen<br />

und neuen Gesicht. Machen Sie sich selbst ein Bild von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, besuchen Sie<br />

unseren Messestand und suchen Sie das Gespräch mit uns. Das Ehrenamt und die Mitarbeiter von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland und seinen Gemeinschaftseinrichtungen mit dem Institut, der Akademie, der<br />

Fördergesellschaft und den Leistungspartnern freuen sich auf Sie. Außerdem trainiert hier unsere<br />

Zimmerer-Nationalmannschaft und bereitet sich damit auf die Europameisterschaft 2010 vor.<br />

Zweitens: Parallel zur Messe findet der Deutsche <strong>Holz</strong>bautag 2010 mit vielen interessanten<br />

Vorträgen zur Technik und zur Unternehmensführung statt. Der <strong>Holz</strong>bau im verdichteten Raum ist<br />

in diesem Jahr der Schwerpunkt. Die Referenten werden sich mit städtebaulichen Aspekten und<br />

Nachhaltigkeit und mit der Bewertung des Potenzials für den <strong>Holz</strong>bau auseinandersetzen.<br />

Drittens: Anlässlich der Messe wollen wir in Köln am Donnerstag, dem 25. Februar 2010,<br />

ein Zeichen für den <strong>Holz</strong>bau setzen. Lassen Sie uns den Anteil des <strong>Holz</strong>baus um 100 Prozent<br />

steigern, also von 15 auf 30 Prozent. Dazu müssen wir den <strong>Holz</strong>bau noch stärker in das<br />

öffentliche Bewusstsein bringen. Wir wollen zeigen, wer den <strong>Holz</strong>bau in Deutschland macht –<br />

nämlich wir Zimmerer. Wenn mindestens 1000 Zimmerleute zusammen mit dem Vorstand<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland in Kluft zum Kölner Dom kommen, werden wir in der Öffentlichkeit<br />

wahrgenommen. Nach einem kurzen Wortgottesdienst um 10 Uhr im ehrwürdigen Kölner Dom<br />

wird es auf dem Roncalliplatz unter anderem einen Zimmererklatsch geben. Machen Sie mit<br />

Ihrer Anwesenheit den Tag zu einem erfolgreichen Tag für den <strong>Holz</strong>bau. Es geht um uns, um<br />

die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus in Deutschland.<br />

Ullrich Huth,<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland –<br />

Bund Deutscher<br />

Zimmermeister<br />

im Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes<br />

Sie sehen, es gibt viele Gründe, um nach Köln zu kommen. Auf! Wir freuen uns auf Sie!<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 2.2010 Inhalt<br />

Dach + <strong>Holz</strong> International lädt nach Köln<br />

Die internationale Dach- und <strong>Holz</strong>baubranche trifft sich<br />

wieder zu ihrer wichtigsten Fachmesse: Die „Dach+<strong>Holz</strong><br />

International“ findet dieses Jahr in Köln statt. Auch der<br />

Deutsche <strong>Holz</strong>bautag steigt im Rahmen der Messe.<br />

Als besonderes Highlight sorgt vor dem Dom ein spektakulärer<br />

Zimmererklatsch für Aufmerksamkeit.<br />

Seite 14<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

14 | Dach+<strong>Holz</strong> International<br />

Die „Dach+<strong>Holz</strong>“ ist das Highlight des Jahres 2010.<br />

Der Deutsche <strong>Holz</strong>bautag ergänzt das Programm.<br />

18 | Biohotel<br />

Beim neuen Bio-Vitalhotel sind die Baumaterialien<br />

konsequent ökologisch.<br />

22 | Expo 2010<br />

Das „Hamburg-Haus“ ist Chinas erstes Passivhaus.<br />

26 | Einfamilienhaus<br />

Ein schlichtes <strong>Holz</strong>haus mit Zinkfassade ist das<br />

neue Zuhause eines Försters in Österreich.<br />

30 | Wohngesundheit<br />

Eine neue Gipsfaser-Platte bindet Schadstoffe.<br />

34 | Centre Pompidou<br />

Das wohl spektakulärste <strong>Holz</strong>dach Frankreichs steht<br />

seit Kurzem in der lothringischen Hauptstadt Metz.<br />

Ingenieurholzbau<br />

38 | <strong>Holz</strong>stege<br />

Wo der Palast der Republik stand, findet der Besucher<br />

nun eine ausgedehnte <strong>Holz</strong>steganlage.<br />

mikado 2.2010<br />

FÖRDERGESELLSCHAFT HoLZBAU UND AUSBAU<br />

Verjüngungskur für Alten- und Pflegeheim<br />

Auch Alten- und Pflegeheime kommen in die Jahre. Die<br />

Sanierung solcher objekte gestaltet sich oft besonders<br />

umfangreich. Konstruktive, bauphysikalische sowie<br />

haustechnische und pflegerelevante Bauteile wollen dem<br />

Stand der Technik angepasst werden. Die Erweiterung<br />

mit repräsentativem Eingang ist ein <strong>Holz</strong>ständerbau.<br />

Seite 46<br />

Sanierung und Ausbau<br />

43 | Systemlösungen<br />

Innendämmung und Schallschutz sind häufig die<br />

größten Herausforderungen.<br />

46 | Überlingen<br />

Alten- und Pflegeheim birgt Überraschungen.<br />

Details im Griff<br />

49 | Brandschutz<br />

Bei Brand- und Trennwänden kommt es vor allem<br />

auf die Details an.<br />

Management<br />

52 | Fuhrpark<br />

Elektromobilität als Werbevehikel nutzen<br />

56 | Internet<br />

Das Internet verändert unsere Art, wie wir denken,<br />

leben und handeln, grundlegend.<br />

Architektur<br />

62 | Gemeindezentrum<br />

Die neue Mitte der österreichischen Gemeinde St.<br />

Gerold setzt neue Maßstäbe für öffentliches Bauen.<br />

URSA


Titel:<br />

Koelnmesse;<br />

<strong>Holz</strong>bau Hunold;<br />

Hanspeter<br />

Schiess;<br />

Volker Heckmann<br />

Bild Downloadkasten:<br />

Bart Claeys,<br />

iStockphoto.com<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

6<br />

mikado 2.2010 Inhalt<br />

Wer nicht online ist, existiert nicht<br />

Das Bedürfnis nach Kommunikation wohnt dem<br />

Menschen inne. Nicht nur die nachwachsende Generation<br />

nutzt dazu wie selbstverständlich das Internet. Das<br />

Internet ist integraler Bestandteil des Miteinanders, der<br />

Beziehungspflege und des Geschäftslebens. Clevere Betriebe<br />

nutzen das World Wide Web für mehr Erfolg.<br />

Seite 52<br />

Produkt und Praxis<br />

76 | Unterdeckbahn<br />

Unterdeckungen erhöhen die Regensicherheit.<br />

<strong>Holz</strong>häuser<br />

80 | Bürogebäude<br />

In einer von Zweckbauten geprägten Umgebung<br />

entstand ein außergewöhnlicher <strong>Holz</strong>bau.<br />

84 | <strong>Holz</strong>-Glas-Verbund<br />

Überraschung beim Niederösterreichischen <strong>Holz</strong>baupreises<br />

2009: Ein Außenseiter gewinnt in der<br />

Kategorie „Einfamilienhaus“.<br />

Fortbildung<br />

88 | 15. Internationales <strong>Holz</strong>bau-Forum (IHF)<br />

Der deutsche <strong>Holz</strong>bau braucht ein koordiniertes<br />

Marketing und eine koordinierte Forschung, um<br />

konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

Zimmermeisterdach<br />

96 | Sanierung<br />

Seit drei Jahren saniert ein Geschäftsmann ein<br />

Wirtschaftsgebäude. Erklärtes Ziel ist es, nah<br />

an den Passivhausstandard heranzukommen.<br />

mikado 2.2010<br />

THoMAS PERKINS, ISToCKPHoTo.CoM<br />

Vom Odenwald nach Chicago und wieder zurück<br />

Mitten auf einem Feld in der odenwälder Prärie hämmerten<br />

und schraubten im Sommer 2009 neun Architekturstudenten<br />

aus den USA. Es galt, innerhalb von<br />

acht Wochen eine Flurkapelle zu errichten, die sie zuvor<br />

entworfen hatten. Der besondere Reiz lag darin, sie mit<br />

eigenen Händen zu bauen.<br />

Seite 110<br />

100 | Schloss Moritzburg<br />

Die Schlossanlage Moritzburg bei Dresden zieht<br />

jährlich tausende Besucher an. Bei der Sanierung<br />

erhielt die fast 4000 m² große Dachfläche eine<br />

Deckung aus speziellen Biberschwanzziegeln.<br />

<strong>Holz</strong>welten<br />

110 | Kapelle<br />

Ein Architekturprofessor aus Chicago kommt mit<br />

neun seiner Studenten in den odenwald, um eine<br />

Flurkapelle zu bauen. Ein Projekt mit hoher Eigendynamik<br />

während der Bauphase und noch höherer<br />

Zufriedenheit nach der Fertigstellung.<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

8 | Kurz und bündig<br />

51 | Ihr gutes Recht<br />

60 | Büro kompakt<br />

67 | Produkte<br />

78 | Branchenführer<br />

90 | Verband aktuell<br />

90 | Bücher<br />

92 | Tipps und Termine<br />

103 | Unternehmen<br />

115 | Vorschau/Impressum<br />

BRIGIDA GoNZALEZ


MARK EVANS, ISToCKPHoTo.CoM<br />

mikado-Interview<br />

8<br />

kurz & bündig<br />

Die neuen KfW-Förderstandards bieten klare Orientierung<br />

Letztes Jahr traten im April neue KfW-Förderstandards und<br />

im Oktober die neue EnEV 2009 in Kraft. Das hat für einige Verwirrung<br />

gesorgt. mikado befragte deshalb Carsten Herbert,<br />

Mitinhaber des Darmstädter Ingenieurbüros „Energie & Haus“,<br />

nach der Logik und den Vorteilen der Neuregelungen.<br />

mikado: Herr Herbert, hat die<br />

neue EnEV 2009 das Berechnungsverfahren<br />

komplizierter<br />

gemacht?<br />

Carsten Herbert: Weder komplizierter<br />

noch aufwendiger. Mit<br />

dem neuen „Referenzgebäude-<br />

verfahren“ ändert sich die<br />

Grenzwertbestimmung. Das er-<br />

bäudeentwurf aussieht. Das ist<br />

bei der Planung eine gute orien-<br />

tierungshilfe.<br />

Die KfW hat im April 2009 ihre<br />

Förderstandards an die EnEV angepasst.<br />

War das nötig?<br />

Das hat den großen Vorteil, dass<br />

für die Förderung neben den<br />

ordnungsrechtlichen Berechnungsverfahren<br />

zur EnEV keine<br />

zusätzlichen Berechnungsverfahren<br />

notwendig sind. Über die<br />

neuen Bezeichnungen sind die<br />

primärenergetischen Standards<br />

klar beschrieben. Die Zahl hinter<br />

der neuen Bezeichnung „Effizienzhaus“<br />

drückt das relative<br />

Verhältnis zur gesetzlichen Min-<br />

mikado 2.2010<br />

destanforderung aus. Ein „KfW-<br />

Effizienzhaus 70“ benötigt also<br />

nicht mehr als 70 % des Primär-<br />

energiebedarfs eines EnEV-2009-<br />

Referenzgebäudes.<br />

Wieso gibt es dabei auch Werte,<br />

die über 100 liegen?<br />

Das betrifft Gebäudemodernisierungen.<br />

Das „KfW-Effizienzhaus<br />

130“ entspricht annähernd der<br />

Einstiegsförderung aus der Zeit<br />

vor der EnEV 2009. Das Gleiche<br />

gilt für das „KfW-Effizienzhaus<br />

85“ für Neubauten. Damit ist eine<br />

längere Übergangsfrist für Inves-<br />

„Die einzelnen Förderstandards sind nun viel enger gestaffelt.<br />

Damit steigt die Motivation für Bauherren, energetisch zu sanieren.“<br />

ledigt aber in der Regel eine<br />

entsprechende Software. Die<br />

tägliche Praxis bleibt unverändert.<br />

Im Prinzip ist es sogar einfacher,<br />

da man nun konkreter<br />

weiß, was zu tun ist. Bei einer<br />

Umsetzung der Referenzanforderung<br />

sind meistens die Anforderungen<br />

der EnEV 2009 bereits<br />

eingehalten, egal wie der Ge-<br />

toren gewahrt. Mittelfristig werden<br />

die beiden Förderstandards<br />

aber auslaufen.<br />

Wird die EnEV weiter verschärft,<br />

ist der Förderstandard als „Gebäudeeigenschaft“<br />

irreführend.<br />

Das sehe ich nicht so dramatisch.<br />

Gerade weil sich die KfW-Förderung<br />

nicht an fixen Kennwerten<br />

Steuerrecht<br />

orientiert, bleiben die neuen<br />

Bezeichnungen auch nach einer<br />

EnEV-Verschärfung sinnvoll. Sie<br />

dokumentieren zwar nicht einen<br />

allzeit gültigen Energieverbrauch,<br />

aber sie belohnen ein<br />

Engagement von Bauherren, das<br />

über die gesetzlichen Mindeststandards<br />

hinausgeht. Und ob<br />

es nach der geplanten Verschärfung<br />

der EnEV im Jahr 2012 weiterhin<br />

eine Förderung durch die<br />

KfW-Förderbank geben wird, das<br />

kann heute ohnehin noch niemand<br />

sagen.<br />

Welchen absoluten Verbrauchswerten<br />

entsprechen denn die aktuellen<br />

Förderstandards?<br />

Mit konkreten Angaben zu Energieverbrauchskennwerten<br />

kann<br />

man sich schnell aufs Glatteis<br />

begeben, da die immer abhängig<br />

vom jeweiligen Heizsystem<br />

sind. Berechnungen haben jedoch<br />

gezeigt, dass sich der Primärenergiebedarf<br />

der neuen<br />

Effizienzhaus-Standards 130, 115,<br />

100, 85, 70, 55 durchschnittlich<br />

jeweils um rund 10 kWh/(m²a)<br />

unterscheidet und zwischen 90<br />

und 40 kWh/(m²a) liegt.<br />

Fiskus regelt Firmenwagen neu<br />

Die private Nutzung des Firmenwagens ist im Steuerrecht<br />

ein ewiges Hin und Her. Neu seit Beginn des Jahres<br />

2010 ist, dass die Besteuerungsregelung für jedes Kraftfahrzeug<br />

gilt, das zum Betriebsvermögen eines Einzelunternehmens<br />

gehört und zu mindestens 50 % betrieblich genutzt<br />

wird. Gehören zum Betriebsvermögen mehrere Kraftfahrzeuge,<br />

ist der pauschale Nutzungswert für jedes anzusetzen,<br />

das der Unternehmer oder seine Angehörigen nutzen.<br />

Nur wenn der Unternehmer glaubhaft machen kann, dass<br />

er ein bestimmtes Kraftfahrzeug nicht privat nutzt – z.B.<br />

wenn er es seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellt und<br />

ein Fahrtenbuch führt –, muss er dafür keinen pauschalen<br />

Nutzungswert ansetzen.


▴ Carsten Herbert kann der EnEV<br />

2009 und den neuen<br />

Effizienzhaus-Standards der KfW<br />

viel Positives abgewinnen<br />

kurz & bündig<br />

Was hat ein Bauherr von den<br />

neuen Förderstandards?<br />

Die einzelnen Förderstandards<br />

sind nun viel enger gestaffelt.<br />

Damit steigt die Motivation für<br />

Bauherren, energetisch zu sanieren,<br />

denn schon kleine Verbesserungen<br />

können zu einer<br />

Honorierung durch die KfW in<br />

Form zinsgünstigerer Darlehen<br />

und höherer Tilgungszuschüsse<br />

führen. So finanzieren sich die<br />

Maßnahmen fast von selbst.<br />

Herr Herbert, herzlichen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

Soka-Bau<br />

Anrufe jetzt kostenlos<br />

Die Soka-Bau – Urlaubs- und Lohnausgleichskasse<br />

der Bauwirtschaft, Zusatzversorgungskasse<br />

des Baugewerbes AG – hat<br />

ihren Telefonservice verstärkt und ist nun<br />

über kostenfreie Rufnummern erreichbar. Für<br />

Arbeitgeber: 08 00/1 20 01 11; für Arbeitnehmer<br />

und Rentner: 08 00/1 00 08 81<br />

www.soka-bau.de<br />

Internetplattform<br />

Web 2.0 für Formulare<br />

Wachstumsbeschleunigungsgesetz<br />

Handwerker profitieren<br />

Das Jahr 2010 bringt Handwerkern einige Steuervorteile.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten<br />

bis 410 Euro lassen sich sofort abschreiben<br />

– bisher: 150 Euro. Bei der Erbschaftssteuer lassen<br />

sich 85 % sparen, wenn die Erben den Betrieb mindestens<br />

fünf Jahre weiterführen – bisher: sieben Jahre. In<br />

diesem Zeitraum dürfen sie den Betrieb nur begrenzt<br />

verkleinern und mindestens 400 % der Lohnsumme des<br />

Ausgangsjahres erreichen – bisher: 650 %. Betriebe mit<br />

bis zu 20 Mitarbeitern sind von der Lohnsummenregel<br />

ausgenommen – bisher: zehn Mitarbeiter. Die komplette<br />

Erbschaftssteuer kann sparen, wer den Betrieb sieben<br />

Jahre fortführt und dabei insgesamt 700 % der Lohnsumme<br />

erreicht – bisher: zehn Jahre und 1000 %. Außerdem<br />

sinken die Steuersätze für Geschwister, Neffen<br />

und Nichten. Sie betragen nur noch 15 bis 43 % in Abhängigkeit<br />

von der Erbschaftshöhe – bisher: 30 bis 50 %.<br />

Entlastung gibt es auch bei der Gewerbesteuer: Miet- und<br />

Pachtzinsen lassen sich stärker anrechnen.<br />

www.bundesfinanzministerium.de<br />

Praxisnahe Arbeitshilfen wie z.B. sofort<br />

nutzbare und rechtssichere Vertragswerke<br />

für Bauhandwerker und Planer bietet das<br />

Internetportal „formular-netz.de“. Es setzt dabei<br />

nicht nur auf redaktionelle Inhalte, sondern<br />

auch auf die Funktionalitäten des Web 2.0:<br />

Die Nutzer können selbst erstellte Arbeitshilfen<br />

einem großen Publikum kostengünstig<br />

zur Verfügung stellen. Und jeder Käufer hat<br />

die Möglichkeit, erworbene Produkte ausführlich<br />

zu bewerten und zu kommentieren. Ein<br />

Bonussystem honoriert Aktivität mit attraktiven<br />

Prämien und Vergünstigungen.<br />

www.formular-netz.de<br />

Bester Schutz<br />

vor Bauschäden<br />

und Schimmel<br />

Hochleistungs-Dampfbremse<br />

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Feuchtevariabler s d -Wert 0,25 bis >10 m<br />

DASATOP<br />

Sanierungs-Dampfbremse<br />

Optimiert für die Sub-and-Top-Verlegung<br />

von außen. Schnell, einfach, sicher!<br />

Siehe auch „Sanierungs-Studie“ im neuen<br />

WISSEN 2010/11.<br />

NEU: pro clima „WISSEN 20010/11“<br />

Der neue Katalog mit 372 Seiten<br />

Bauphysik, Magazin, Systeme,<br />

Produkte, Details, Service uvm.<br />

www.proclima.de<br />

www.mikado-online.de 9<br />

Top<br />

Sub<br />

Fordern Sie kostenfrei an:<br />

MESSE<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Messe DACH+HOLZ in Köln<br />

24.-27. Februar 2010<br />

Halle 7, Stand 603


10<br />

kurz & bündig<br />

Österreich<br />

Bad gewinnt Bauherren-Oscar<br />

▴ Gewann 2009 einen Österreichischen<br />

Bauherrenpreis: das Weinlandbad Mistelbach<br />

Gleich zwei große Auszeichnungen<br />

erhielt<br />

das neue „Weinlandbad“<br />

in Mistelbach: den Niederösterreichischen<strong>Holz</strong>baupreis<br />

2009 in der Kategorie<br />

„Öffentlicher Bau“ und einen<br />

Österreichischen Bauherrenpreis<br />

2009. Die Konstruktion<br />

– geplant vom<br />

Büro „Runser/Prantl architekten“<br />

und ausgeführt<br />

von der <strong>Holz</strong>bau Maresch<br />

GmbH – besteht aus vor-<br />

gefertigten Brettsperrholzelementen für Wände und Decken. Die<br />

silbern schimmernde Oberfläche erzeugt eine durchgehende platingraue<br />

Lasur. Die Juroren überzeugte an dem Bauwerk die gesamte<br />

Gestaltung: vom Städtebau und der Eleganz des Baukörpers bis hin<br />

zu den durchdachten <strong>Holz</strong>baudetails.<br />

www.holzbaupreis-noe.at ı www.bauherrenpreis.at<br />

RUPERT STEINER<br />

mikado 2.2010<br />

olympische Winterspiele 2010<br />

Ein Sieger steht schon fest<br />

Das „Österreich-Haus“ sorgte in Kanada schon vor Beginn<br />

der Olympischen Winterspiele für Aufsehen. Da es in<br />

ganz Nordamerika bisher nur etwa 50 Passivhäuser gibt, gilt<br />

das in diesem Standard errichtete Gebäude als Vorzeigeobjekt.<br />

Ende November<br />

2009 präsentierte<br />

es die Austrian<br />

Passive House<br />

Group (APG)<br />

erstmals der Öffentlichkeit.<br />

Von<br />

der Planung bis<br />

zur Fertigstellung<br />

hatte es nur<br />

zwölf Monate gedauert.Sämt-<br />

2 ▴ Ein 250 m großes Passivhaus errichtete<br />

licheKompo- Österreich für die olympischen Winterspiele<br />

nenten stammen<br />

aus Österreich. Während der Olympischen Winterspiele<br />

dient das Gebäude als Treffpunkt für Politik, Wirtschaft<br />

und Sport und beherbergt das Sendestudio des ORF.<br />

www.oesterreichhaus.at<br />

IRA NICoLAI


kurz & bündig<br />

Wettbewerb<br />

Das Passivhaus-Institut in Darmstadt lobt erstmalig<br />

einen Architekturpreis aus. Gesucht und<br />

prämiert werden hochwertig gestaltete und Passivhaus-zertifizierte<br />

Bauprojekte. Ausschreibungsunterlagen,<br />

Preise und Juryzusammensetzung sind auf einer<br />

eigenen Website zu finden. Abgabeschluss ist der<br />

1. März 2010. www.passiv.de/archpreis<br />

Weich und<br />

nicht hautreizend<br />

Formaldehydfrei<br />

Weniger staubend<br />

Hochwärmedämmend<br />

Sehr gut<br />

schalldämmend<br />

Nicht brennbar<br />

EU-Pläne<br />

Die Gremien der Europäischen<br />

Union (EU) einigten<br />

sich darauf, dass ab 2021 alle<br />

Neubauten ebenso viel Energie<br />

erzeugen müssen wie sie verbrauchen.<br />

Die Unterhändler des<br />

EU-Parlaments, der EU-Kommission<br />

und des EU-Ministerrats in<br />

Brüssel hatten viele Monate da-<br />

Germany’s Top-Passivhaus Frage des Monats<br />

Nullenergiehaus ab 2021 Pflicht<br />

rum gerungen. Die Vorschriften<br />

gelten für öffentliche Gebäude<br />

bereits ab Ende 2018. Aufgrund<br />

der klimatischen Unterschiede in<br />

den EU-Staaten wird die Ausgestaltung<br />

der Richtlinie den Mitgliedstaaten<br />

überlassen. Der Gebäudesektor<br />

erzeugt heute 36 %<br />

der CO 2 -Emissionen in Europa.<br />

Die Zukunft des <strong>Holz</strong>absatzfonds (HAF) ist weiter<br />

ungewiss. Was braucht denn der deutsche <strong>Holz</strong>bau<br />

am dringendsten?<br />

A) Ein koordiniertes Marketing<br />

B) Eine koordinierte <strong>Holz</strong>forschung<br />

C) Einen Fonds für „Parteispenden“<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

NEU<br />

Besuchen Sie uns in Köln:<br />

In Halle 7, Stand 7.207/306<br />

24. bis 27. Februar 2010<br />

Sensationell<br />

einzigartig!<br />

PureOne von URSA, die erste weiße, nichtbrennbare<br />

Mineralwolle, die mit allen Sinnen entwickelt wurde.<br />

Unverwechselbar weich, kaum staubend und völlig<br />

geruchsfrei. Entstanden aus den beiden natürlichsten<br />

Elementen der Welt: Wasser und Sand. Unverfälscht<br />

und rein setzt PureOne einen neuen Maßstab<br />

für die Zukunft des Dämmens. Denn PureOne besteht<br />

aus natürlichen Ressourcen, umweltschonendem<br />

Recyclingglas und einem wasserbasierten Bindemittel.<br />

Pure Dämmung für Wärme und Schall in nur einem<br />

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Die reine Dämmleistung<br />

www.mikado-online.de 11


IMU-GRAFIK<br />

12<br />

kurz & bündig<br />

Stadionneubau<br />

<strong>Holz</strong> schafft Heimvorteil<br />

St. Pölten baut sich ein neues Fußballstadion. Die Besonderheit:<br />

Es erhält ein <strong>Holz</strong>dach – außen kreisrund wie<br />

der Ball, innen rechteckig ausgeschnitten wie das Spielfeld.<br />

Die Wahl des Baustoffs <strong>Holz</strong> war die logische Konsequenz<br />

des Ziels, das umweltfreundlichste Stadion Österreichs zu<br />

errichten. 8000 Sitzplätze, fünf VIP-Logen und ein Businessclub<br />

für 800 Gäste sollen unter dem Dach Platz finden<br />

und ebenfalls weitgehend aus <strong>Holz</strong> bestehen. Der Entwurf<br />

ist das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs, den im<br />

November 2009 das deutsche Büro „agn Niederberghaus<br />

& Partner“ gewann. Baubeginn ist Anfang 2011, Anpfiff<br />

des ersten Fussballspiels voraussichtlich Mitte 2012.<br />

www.sportlandnoe.at ı www.agn.de Das neue Stadion im niederösterreichischen St. Pölten erhält ein Dach aus <strong>Holz</strong><br />

▴<br />

Wirtschafts<strong>dat</strong>en<br />

Handwerk trotzt der Krise<br />

Das deutsche Handwerk ist etwas besser durch das Jahr<br />

2010 gekommen als die Wirtschaft insgesamt. Dennoch<br />

musste auch es deutliche Verluste hinnehmen. Die Umsatztätigkeit<br />

wies in den ersten drei Quartalen einen klaren<br />

Abwärtstrend auf,<br />

der erst zum Jahresende<br />

abflachte.<br />

Insgesamt dürfte<br />

das Handwerk<br />

2009 rund 491<br />

Mrd. Euro (inkl.<br />

MwSt.) erwirtschaftet<br />

haben –<br />

vier Prozent weniger<br />

als 2008.<br />

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mikado 2.2010<br />

Frankreich<br />

Energieeffizienz boomt<br />

Im Rahmen ihres 2008 verabschiedeten Umweltprogramms<br />

legt die französische Regierung einen Schwerpunkt<br />

auf die Verbesserung der Energieeffizienz von Wohnungen<br />

und öffentlichen Gebäuden. Beinahe die Hälfte<br />

der 440 Mrd. Euro Fördermittel geht in die Baubranche.<br />

Für den Zeitraum von 2009 bis 2012 steht ein erstes Paket<br />

von 800 000 Renovierungen an, das ab 2013 auf 400 000<br />

pro Jahr angehoben wird. Damit ist eine rasante Entwicklung<br />

dieses Marktes vorgezeichnet. Für deutsche Bauunternehmen<br />

eröffnen sich interessante Chancen. Viele sind bereits<br />

im Geschäft – oft aus grenznahen Gebieten und als<br />

Subunternehmer. Aber auch die öffentlichen Ausschreibungsverfahren<br />

stehen für deutsche Bauunternehmer offen.<br />

Informationen dazu bietet das Beratungsunternehmen<br />

„windConsultant“ an. www.windconsultant.de<br />

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AGN


TESENERGYFACADE<br />

kurz & bündig<br />

<strong>Holz</strong>forschung<br />

München ist spitze<br />

Auf dem Kongress der europäischen Forestbased Sector<br />

Technology Platform (FTP) am 9. und 10. November 2009<br />

in Stockholm wurde erstmals der „FTP Team-Up Award“ für<br />

herausragende Kooperationen zwischen Forschern und Unternehmen<br />

vergeben. Deutsche Preisträger sind Prof. Stefan<br />

Winter und Prof. Hermann Kaufmann von der TU München.<br />

Gemeinsam mit drei mittelständischen Unternehmen<br />

und Partnern aus Finnland und Norwegen entwickeln sie im<br />

Forschungsprojekt „TES EnergyFaçade“ ein Fassadensystem<br />

mit vorgefertigten <strong>Holz</strong>rahmenelementen zur energetischen<br />

Modernisierung von Bestandsgebäuden.<br />

www.tesenergyfacade.com ı www.forestplatform.de<br />

▴ Preisverleihung in Stockholm (v.l.n.r.): Magnus Hall (CEo Holmen<br />

Group), Prof. Dr. Stefan Winter (TU München), Frank Lattke (TU<br />

München), Andreas Kleinschmit von Lengefeld (Manager of Forest-<br />

Based Sector Technology Platform)<br />

Konjunkturpaket<br />

Licht in der Vergabepraxis<br />

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung führte auch<br />

zu einer Beschleunigung der Vergabeverfahren für<br />

öffentliche Aufträge. Denn bis Ende des Jahres 2010 müssen<br />

die dafür vorgesehenen 20<br />

Mrd. Euro aufgebraucht<br />

sein. Wie die Ausschreibungen,<br />

Angebote und<br />

Vergaben momentan genau<br />

funktionieren, erläutert<br />

der Freistaat Bayern<br />

seinen Handwerkern auf<br />

einer dafür eigens eingerichtetenInformationsplattform<br />

im Internet:<br />

www.vergabeinfo.<br />

bayern.de<br />

P R E M I U M � Q U A L I T Ä T<br />

DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />

Familienrollen<br />

Informieren Sie sich auf der<br />

DACH + HOLZ in Köln<br />

vom 24.02. bis 27.02.2010<br />

Halle 6, Stand 309/512<br />

Ein starkes Quartett<br />

Die DELTA®-MAXX-Familie – eine innovative<br />

Unterdämmbahn, drei ausgezeichnete<br />

Unterdeckbahnen. Alle Bahnen senken den<br />

Energieverbrauch, sparen Geld und sind ein<br />

Beitrag zum Umweltschutz. Sie erhöhen die<br />

Wohnqualität unterm Dach und sind bewährt<br />

in Extremsituationen.<br />

Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke<br />

Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355<br />

bvf@doerken.de · www.doerken.de<br />

Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe<br />

www.mikado-online.de 13


Zum zweiten Mal findet sie nun<br />

statt, nach dem Debüt in Stuttgart<br />

März 2008 diesmal in Köln: die<br />

Fachmesse „Dach + <strong>Holz</strong> International“.<br />

Vier Tage lang, vom 24. bis<br />

zum 27. Februar 2010, finden Zimmerer<br />

und Dachdecker, aber auch<br />

Bauklempner, Ingenieure und Architekten<br />

in den Hallen 6 bis 9 und auf<br />

dem Freigelände des Kölner Messegeländes<br />

rund 450 Aussteller mit ihren<br />

neuen Produkten, Technologien<br />

und Dienstleistungen.<br />

Das Rahmenprogramm hat vor<br />

allem für Zimmerer einiges zu bieten:<br />

den Deutschen <strong>Holz</strong>bautag 2010<br />

mit dem Motto „<strong>Holz</strong>bau im verdichteten<br />

Raum“, ein öffentliches<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Dach + <strong>Holz</strong> International 2010<br />

Branchenleitmesse lädt nach Köln<br />

Die „Dach + <strong>Holz</strong>“ ist das Highlight des Jahres 2010. Sie findet vom 24. bis<br />

27. Februar statt. Der Deutsche <strong>Holz</strong>bautag ergänzt das Programm. Und<br />

vor dem Dom sorgt ein spektakulärer Zimmererklatsch für großes Aufsehen.<br />

14 mikado 2.2010<br />

Training der deutschen Zimmerer-<br />

Nationalmannschaft, die Messe-<br />

rallye der Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland und als öffentlichkeitswirksame<br />

Aktion einen riesigen<br />

Zimmererklatsch vor dem Kölner<br />

Dom, wahrscheinlich einer der größten<br />

aller Zeiten. Zahlreiche Veranstaltungen<br />

an den Messeständen der<br />

Hersteller sowie verschiedener Organisationen<br />

und Verbände ergänzen<br />

diese Highlights.<br />

„Für die <strong>Holz</strong>baubranche ist die<br />

Dach + <strong>Holz</strong> International der Branchentreffpunkt<br />

des Jahres 2010.<br />

Nirgendwo sonst kann man sich so<br />

komplett und umfassend über alle<br />

Produktneuheiten und Entwicklun-<br />

gen rund um die gesamte Gebäudehülle<br />

informieren und zugleich in<br />

einen intensiven Erfahrungsaustausch<br />

mit Kollegen und Zulieferern<br />

treten“, betont Ullrich Huth, Vorsitzender<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, die<br />

Bedeutung der Veranstaltung.<br />

Neu und schon etabliert<br />

Entstanden ist die „Dach + <strong>Holz</strong> International“<br />

vor zwei Jahren durch<br />

die Zusammenlegung der beiden<br />

Fachmessen „Dach + Wand“ und<br />

„<strong>Holz</strong>bau und Ausbau“. Gleich der<br />

Start 2008 in Stuttgart war ein großer<br />

Erfolg und übertraf die Erwartungen<br />

der Veranstalter deutlich: 550


Aussteller und 48 000 Besucher. Der<br />

am Messeende abgefragte Zufriedenheitsgrad<br />

betrug 90 % bei den Ausstellern<br />

und 89 % bei den Besuchern.<br />

Ein geglücktes Debüt also und gute<br />

Voraussetzung, die Veranstaltung zu<br />

einer festen Größe in der deutschen<br />

Messelandschaft zu etablieren.<br />

Turnusmäßig findet sie alle zwei<br />

Jahre statt, wobei sie zwischen Messe-<br />

plätzen im Süden und im Norden<br />

wechseln soll.<br />

Als Termin blieb dieses Jahr – auch<br />

durch den Austragungsort Köln – nur<br />

ein schmales Zeitfenster. Zum einen<br />

wollten die Veranstalter ihre Messe<br />

natürlich möglichst weit vor Beginn<br />

der Bausaison durchführen, um<br />

KoELNMESSE<br />

◂ Die Rheinmetropole<br />

Köln ist<br />

Gastgeber<br />

der diesjährigen<br />

Dach + <strong>Holz</strong><br />

und hat<br />

auch außerhalb<br />

des Messegeländes<br />

viele<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

zu<br />

bieten<br />

▸ Dieser Ausgabe<br />

liegt ein<br />

Messewegweiser<br />

für die<br />

Dach+<strong>Holz</strong> 2010<br />

bei. Sollte er<br />

bereits weg sein<br />

können Sie ihn<br />

direkt unter<br />

www.mikadoonline.de<br />

als<br />

PDF-Datei<br />

herunterladen<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

„Dach + <strong>Holz</strong> International“ in Kürze<br />

Termin:<br />

Mittwoch, 24. Februar bis Samstag, 27. Februar 2010<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mittwoch bis Freitag 9–18 Uhr, Samstag 9–16 Uhr<br />

Veranstaltungsort:<br />

koelnmesse ı Hallen 6–9 und Freigelände<br />

D-50679 Köln ı www.koelnmesse.de<br />

Internet:<br />

www.dach-holz.de<br />

Veranstalter:<br />

GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />

D-81829 München ı www.ghm.de<br />

Fachliche und ideelle Träger:<br />

Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

D-50968 Köln ı www.dachdecker.de<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

D-10117 Berlin ı www.holzbau-deutschland.de<br />

<strong>Holz</strong>bau Baden-Württemberg<br />

D-70184 Stuttgart ı www.holzbau-online.de<br />

Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />

D-80804 München ı www.zimmerer-bayern.com<br />

www.mikado-online.de 15


Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Deutscher <strong>Holz</strong>bautag 2010 – Programmhighlights<br />

Mittwoch, 24. Februar 2010:<br />

10:00–11:00 Uhr – Eröffnungsveranstaltung<br />

Congress Centrum Nord, EG, Konrad-Adenauer-Saal<br />

15:00–18:00 Uhr – 15. Deutscher obermeistertag<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 2<br />

18:30–20:00 Uhr – Internationales Willkommen<br />

Messeboulevard<br />

Donnerstag, 25. Februar 2010:<br />

9:45–11:30 Uhr – Wortgottesdienst/Zimmererklatsch<br />

Kölner Dom/Roncalliplatz<br />

15:00–15:45 Uhr – Vortrag „Aufstockung einer 50er-Jahre-Siedlung“<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />

16:15–17:00 Uhr – Vortrag „Erfolgsstrategien für <strong>Holz</strong>bau-Unternehmer“<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />

17:30–18:15 Uhr – Vortrag „Brandschutz im mehrgeschossigen <strong>Holz</strong>bau“<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />

Freitag, 26. Februar 2010:<br />

15:00–15:45 Uhr – Vortrag „Weltfinanzsystem am Limit“<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />

16:15–17:00 Uhr – Vortrag „Urbanes Bauen mit <strong>Holz</strong>“<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />

17:30–18:15 Uhr – Vortrag „Stressfrei im Berufsalltag“<br />

Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />

Weitere Informationen zum Deutschen <strong>Holz</strong>bautag 2010 stehen in dieser<br />

mikado-Ausgabe im Verbandsteil auf den Seiten I–IV und auf der<br />

Website von „<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister“:<br />

www.bdz-holzbau.de<br />

16 mikado 2.2010<br />

Halle 6<br />

Steildach<br />

Halle 7<br />

<strong>Holz</strong>, Dämmung<br />

Halle 8<br />

Befestigungen,<br />

Leitern, Gerüste,<br />

Maschinen,<br />

Werkstattbereich<br />

Halle 9<br />

Flachdach, Metall<br />

vielen Handwerkern den Besuch zu<br />

ermöglichen, zum anderen hat im<br />

Februar der Karneval die Domstadt<br />

vollkommen im Griff. Deshalb ist<br />

der Starttag nun genau eine Woche<br />

nach dem Aschermittwoch.<br />

Die Kombination der beiden Branchen<br />

war eine logische Konsequenz<br />

der immer engeren Zusammenarbeit<br />

von Zimmerern und Dach-<br />

deckern – beides Dachexperten mit<br />

unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten,<br />

aber auch immer größeren<br />

Überschneidungen. Zudem geht<br />

der Trend zu gewerkeübergreifenden<br />

Komplettlösungen.<br />

<strong>Holz</strong> und Spiele<br />

Passend zu den in der Folgewoche<br />

beginnenden Olympischen Spielen<br />

kommt auch auf dem Kölner Messegelände<br />

Wettkampfstimmung auf.<br />

Die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

trainiert auf dem Messestand von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland. Damit bereitet<br />

sich das Team auf die Zimmerer-<br />

Europameisterschaft vor. Im Rahmen<br />

der Messe bewältigen die fünf Zimmerer<br />

eine Aufgabe nach offiziellen<br />

Wettkampfregeln: 22 Stunden haben<br />

sie Zeit, einen Pavillon zu bauen.<br />

Der <strong>Holz</strong>bau ist vor allem in Halle<br />

7 präsent. Von der vollautomatischen<br />

Abbundmaschine bis zum Fertighaus<br />

reicht das Produktangebot, von passenden<br />

EDV-Lösungen bis zu innovativen<br />

Dämmstoffen.<br />

Die Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland führen auch diesmal<br />

wieder eine Messerallye durch:<br />

Die Teilnehmer müssen ihre persönliche<br />

Rallyekarte an allen Leistungspartner-Messeständen<br />

abstempeln<br />

lassen und abschließend am <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-Stand<br />

abgeben. Jeder<br />

erhält einen hölzernen „Timmy“<br />

als Schlüsselanhänger und nimmt an<br />

der Hauptverlosung teil. Der Hauptgewinn<br />

ist ebenfalls ein „Timmy“,<br />

allerdings mannsgroß als Stehtisch.<br />

Zudem stiftet jeder Leistungspartner<br />

einen Sonderpreis im Wert von rund<br />

500 Euro. Die werden am Ende jedes<br />

Messetags am <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-<br />

Stand verlost: Werkzeugmaschinen,<br />

iPods, Jacken und diverse Baumaterialen.


Das Leitthema des Deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautags, dessen Vortragsveranstaltungen<br />

im Congress Centrum<br />

Nord stattfinden, lautet „<strong>Holz</strong>bau<br />

im verdichteten Raum“. Die<br />

Referenten erläutern die Thematik<br />

von Brandschutzkonzepten für<br />

den mehrgeschossigen <strong>Holz</strong>bau bis<br />

zu städtebaulichen Aspekten. Neben<br />

bautechnischen Themen steht die Unternehmensführung<br />

und das strategische<br />

Management im Mittelpunkt. Und<br />

auch die gegenwärtige Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise und deren Ursachen<br />

sind ein Thema: „Weltfinanzsystem<br />

am Limit – Einblicke in den Heiligen<br />

Gral der Globalisierung“ lautet<br />

der Vortrag von Prof. Dr. Franz Josef<br />

Radermacher. gh ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

mikado – WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

Halle 7<br />

Stand 501<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland –<br />

Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Halle 7<br />

Stand 121<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Großer Zimmererklatsch vor dem Dom<br />

Am Donnerstag, dem 25. Februar<br />

2010, findet im Anschluss an den<br />

Wortgottesdienst im Kölner Dom ab<br />

11 Uhr ein großer medienwirksamer<br />

Zimmererklatsch auf dem Roncalliplatz<br />

statt – wohl einer der<br />

größten aller Zeiten. <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland ruft alle Zimmerer<br />

auf, in Kluft zu erscheinen und<br />

mitzumachen – und verlost als<br />

Dankeschön unter allen Teilnehmern<br />

einen Ford Transit<br />

Kastenwagen City Light!<br />

Treffpunkt ist um 9:45<br />

Uhr auf der Domplatte<br />

vor dem Kölner Dom.<br />

Am Infostand von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland gibt es<br />

genaue Instruktionen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bdz-holzbau.de/<br />

veranstaltungen.php<br />

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www.mikado-online.de 17<br />

WWW.FoRD.DE/TRANSIT<br />

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FÖRDERGESELLSCHAFT HoLZBAU UND AUSBAU


Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Bio-Hotel<br />

Ökourlaub mit vier Sternen<br />

Mit dem Neubau eines Bio-Vitalhotels erfüllte sich eine Südtiroler Hotelierfamilie<br />

einen lang gehegten Wunsch. Alle Baumaterialien sind konsequent ökologisch. Und die<br />

Architektursprache ist konsequent modern.<br />

18 mikado 2.2010


◂ Sensibel fügt<br />

sich die<br />

mehrgeschossige<br />

Hotelanlage<br />

in das Grundstück<br />

am Fuß<br />

eines Südtiroler<br />

Berges ein<br />

Im Gebäude-<br />

▸<br />

inneren dominiert<br />

<strong>Holz</strong>. Ein<br />

offener Kamin<br />

sorgt in der<br />

kalten Jahreszeit<br />

für eine<br />

stimmungsvolle<br />

Atmosphäre<br />

Für Walter Theiner ist „Bio“ kein<br />

trendiges Geschäftsmodell, sondern<br />

eine Lebenseinstellung. Seit<br />

über 25 Jahren betreibt Theiner im<br />

<strong>Mer</strong>aner Etschtal die vom Vater übernommene<br />

Bio-Obstbaumplantage<br />

und bewirtschaftet damit einen erheblichen<br />

Teil des größten zusammenhängenden<br />

Obstanbaugebiets<br />

Europas. Die dazugehörigen Bio-<br />

Läden sind weit über Südtirol hinaus<br />

bekannt.<br />

Wie ein roter Faden zieht sich das<br />

ökologische Denken auch durch die<br />

Gestaltung und Bauweise seines neuen<br />

Bio-Vitalhotels. „Wir wollten, wie<br />

schon bei der Bewirtschaftung unserer<br />

Obstanlagen, mit gutem Beispiel<br />

vorangehen und mit dem Hotel ein<br />

Vorzeigeprojekt schaffen“, erläutert<br />

Theiner seine Motivation. „Das bedeutete<br />

im Detail, dass jedes Bauelement,<br />

jeder Baustoff, jedes Produkt<br />

und auch jede Arbeitsweise<br />

genau unter die Lupe genommen<br />

und hinterfragt wurde.“ Entstanden<br />

ist ein Gebäude in moderner Massivholzbauweise,<br />

einladend und elegant,<br />

dem gehobenen Anspruch des Etschtals<br />

vollauf gerecht.<br />

Hoher Anspruch an Gesundheit,<br />

Stil und Komfort<br />

Geplant wurde das Projekt vom Büro<br />

„baukraft Architektur“ aus Brixen.<br />

Die im Bereich Hotelarchitektur<br />

und <strong>Holz</strong>bau erfahrenen Planer Dr.<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Dominik Rieder und Georg Rubner<br />

entwarfen eine an Weinberge und<br />

Pergolen erinnernde Gebäudeform.<br />

Behutsam an die umliegenden Berge<br />

angeschmiegt, sind die Tiefgarage<br />

und der 1000 m 2 große Spa-Bereich<br />

in das Gelände eingebettet.<br />

Im Erdgeschoss befinden sich Rezeption,<br />

Restaurant sowie Barbereich<br />

und zusätzliche Räumlichkeiten für<br />

Konferenzen und Kinderbetreuung.<br />

Die acht im Erdgeschoss angeordneten<br />

Familiensuiten verfügen über<br />

eine Terrasse mit direktem Zugang<br />

zum Garten. Darüber stufen sich vier<br />

Obergeschosse. Sie sind den Zimmer-<br />

einheiten vorbehalten. Jede verfügt<br />

über einen eigenen Balkon oder Terrasse<br />

mit Weinrebe.<br />

Da die Gesundheit im Hotelkonzept<br />

ein zentrales Thema ist, liegt der<br />

Fitnessraum im Dachgeschoss, dem<br />

Ort mit der schönsten Aussicht.<br />

Innenräume sind frei von Metall<br />

und Elektrosmog<br />

Die Inneneinrichtung der 57 Hotelzimmer<br />

ist mit gezinkten, metallfreien<br />

Verbindungen in einheimischem<br />

Lärchen- und Zirbenholz ausgeführt.<br />

Ein besonderes Augenmerk legten<br />

Bauherr und Architekten auch auf<br />

die Auswahl der Möbel und Dinge<br />

des täglichen Gebrauchs: metallfreie<br />

Betten, Naturmatratzen und Bettwäsche<br />

aus kontrollierter biologischer<br />

Baumwolle sind hier zu finden.<br />

www.mikado-online.de 19


Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

theiner’s garten Bio Vitalhotel<br />

I-39010 Gargazon<br />

www.theinersgarten.it<br />

Bauweise:<br />

Massivholz mit Putzfassade<br />

Flachdach mit<br />

extensiver Begrünung<br />

Bauzeit:<br />

März 2008 bis März 2009<br />

Baukosten:<br />

11 Mio. Euro (ohne Grundstück)<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

6547 m²<br />

Umbauter Raum:<br />

20 655 m³<br />

Planung/Bauleitung:<br />

baukraft Architektur GmbH<br />

I-39042 Brixen<br />

www.baukraft.it<br />

<strong>Holz</strong>bauunternehmen:<br />

Rubner objektbau GmbH<br />

I-39030 Kiens<br />

www.rubner.com<br />

Dämmstoffhersteller:<br />

Homatherm GmbH<br />

D-06536 Berga<br />

www.homatherm.com<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

20 mikado 2.2010<br />

Bei allen Zimmern kamen ausschließlich<br />

abgeschirmte Elektroleitungen<br />

zum Einsatz. Um frei von<br />

Elektrosmog zu sein, gibt es weder<br />

Fernsehgeräte noch Minibars. Die<br />

Heizung und Kühlung ist in Wänden<br />

und Böden integriert.<br />

<strong>Holz</strong>fasern dämmen nachhaltig<br />

und gesund<br />

Den Architekten gelang es, ihren<br />

hohen gestalterischen Anspruch mit<br />

den Wünschen des Bauherrn nach<br />

einem biologisch unbedenklichen<br />

Gebäude zu verknüpfen. Vom Dach<br />

bis zum Duschtuch realisierten sie ein<br />

stimmiges Gesamtkonzept. Als Partner<br />

holten sie dafür das Unternehmen<br />

„Rubner Objektbau“ aus Kiens,<br />

das seit über 80 Jahren im <strong>Holz</strong>bau<br />

tätig ist. Und nach nur einem Jahr<br />

Bauzeit war das über 6500 m 2 große<br />

Hotel fertig.<br />

Für den Wärmeschutz des in Massivholzbauweise<br />

errichteten Baukörpers<br />

empfahlen die Spezialisten eine<br />

natürliche <strong>Holz</strong>faserdämmung von<br />

Homatherm. Zum Einsatz kam sie<br />

sowohl bei der verputzten Fassade<br />

Der komplexe<br />

▴<br />

Baukörper<br />

ist in Massivholzbauweise<br />

errichtet und<br />

teilweise verputzt<br />

als auch beim Flachdach und im Gebäudeinneren<br />

bei den Zimmertrennwänden.<br />

Der Fassadenaufbau besteht aus<br />

einer 120 mm dicken <strong>Holz</strong>faserdämmmatte<br />

und einer 50 mm dicken Putzträgerplatte,<br />

die abschließend verputzt<br />

und weiß gestrichen wurde. Da das<br />

System große Dämmdicken zulässt,<br />

war der vom Bauherrn gewünschte<br />

Passivhausstandard problemlos zu<br />

erreichen. Die Montage war einfach:<br />

Auf die Massivholzelemente wurden<br />

Leisten aufgebracht, zwischen ihnen<br />

die Dämmmatten geklemmt und auf<br />

ihnen die Putzträgerplatten stoßversetzt<br />

geklammert. Die Außenwand<br />

ist diffusionsoffen, wodurch im Gebäudeinneren<br />

ein gesundes Raumklima<br />

entsteht.<br />

Beim begrünten Flachdach vermeidet<br />

eine luftdichte Dampfbremse<br />

auf der Massivholzdecke eine unkontrollierteWasserdampfkondensation.<br />

Darauf sorgt ein Dämmpaket<br />

aus 80 mm dicken <strong>Holz</strong>faserdämm-<br />

matten und 60 mm dicken begehbaren<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmplatten für einen geringen<br />

Wärmeverlust. Eine abschließende<br />

zweilagige Dichtungsbahn


schützt den Dachaufbau gegen einen<br />

Eintritt von Wasser und gegen<br />

Verwurzelung.<br />

In den Gästezimmern trennen doppelte<br />

Massivholzelemente die Einheiten<br />

voneinander ab. Das allergikergerechte<br />

Material besteht zu 100<br />

Prozent aus einheimischem Lärchen-<br />

und Zirbenholz, ohne jede Metallverbindungen.<br />

Um dem Ruhebedürfnis<br />

der Gäste gerecht zu werden, dämmen<br />

zwischen den Wandelementen<br />

<strong>Holz</strong>fasermatten den Schall auf einen<br />

Wert von 55 dB.<br />

Wie alle verwendeten Produkte<br />

mussten sich auch die Dämmstoffe<br />

einer genauen Prüfung unterziehen,<br />

ob sie dem ganzheitlich-biologischen<br />

Gebäudekonzept genügen. Für die<br />

Produkte von Homatherm war das<br />

kein Problem, denn es gehört zur<br />

Unternehmensphilosophie, alle Produkte<br />

nach den Kriterien des gesunden<br />

und umweltverträglichen Bauens<br />

zu entwickeln und regelmäßig von<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

▾ Ein großzügiger<br />

Spa-Bereich<br />

mit Innen- und<br />

Außenpool<br />

lädt die Hotelgäste<br />

zum<br />

Entspannen ein<br />

unabhängigen Instituten daraufhin<br />

prüfen zu lassen. Für seine Dämmstoffe<br />

legt der Hersteller die Produktzusammensetzungen<br />

offen. Sie sind<br />

mit der R-Symbolik gekennzeichnet<br />

und natureplus-zertifiziert.<br />

Auch beim Thema Brandschutz<br />

überzeugten die <strong>Holz</strong>faserdämmstoffe:<br />

Im Falle eines Brandes schrumpfen<br />

oder schmelzen sie nicht und<br />

schützen auf diese Weise die Massivholzkonstruktionen<br />

vor den Flammen.<br />

Bis zu 60 Minuten halten sie so<br />

dem Feuer stand.<br />

Moderne Architektur besinnt sich<br />

auf ihre Ursprünge<br />

Im neuen Bio-Hotel „theiner’s garten“<br />

zeigt sich, dass in der heutigen<br />

Zeit eine ökologische Bauweise und<br />

eine niveauvolle Gestaltung in der<br />

Tradition moderner Architektur keine<br />

Widersprüche mehr sind. Durch<br />

leistungsfähige Materialien lassen<br />

sich die beiden Ziele problemlos<br />

miteinander kombinieren.<br />

Ökologische Gesichtspunkte stellen<br />

für die moderne Architektur eigentlich<br />

gar nichts Neues dar, sondern<br />

waren in ihren Anfängen selbstverständlich.<br />

Denn die Schaffung gesunder<br />

Wohnverhältnisse war den<br />

„Gründervätern“ modernen Bauens<br />

ein zentrales Anliegen. Die heutigen<br />

technischen Möglichkeiten von<br />

<strong>Holz</strong> erlauben die konsequente Umsetzung<br />

dieses Ziels – in der Konstruktion,<br />

im Innenausbau und auch<br />

in der Dämmung.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Martin Großekathöfer,<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Homatherm GmbH<br />

Halle 7<br />

Stand 106<br />

Berga ▪<br />

www.mikado-online.de 21<br />

BAUKRAFT ARCHITEKTUR, BRIxEN


Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Expo 2010<br />

Ein Passivhaus im Reich der Mitte<br />

Das derzeit noch im Bau befindliche „Hamburg-Haus“ für die Weltausstellung 2010<br />

in Shanghai stellt das erste zertifizierte Passivhaus in China dar. Vor allem die<br />

Pfosten-Riegel-Fassaden in Brettschichtholz erwiesen sich als große Herausforderung.<br />

22 mikado 2.2010<br />

SPENGLER WIESCHoLEK


Unter dem Motto „Eine bessere<br />

Stadt, ein besseres Leben“ findet<br />

von Anfang Mai bis Ende Oktober<br />

in Shanghai die Weltausstellung<br />

Expo 2010 statt. Hamburg wird<br />

dort Deutschland vertreten und seine<br />

Konzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung<br />

präsentieren.<br />

Beworben hatte sich die Stadt an<br />

der Elbe mit einem energieeffizienten<br />

Bürogebäude in Passivhausbauweise.<br />

Vorbild dafür war ein bereits<br />

realisiertes Gebäude in seinem neuen<br />

Stadtteil HafenCity. Markant sind<br />

hier die weit in die Hafenbecken auskragenden<br />

Gebäudeteile – und das<br />

charakterisiert auch das Shanghai-<br />

Projekt.<br />

Geplant hat das sog. „Hamburg-<br />

Haus“ das Architekturbüro Dittert<br />

und Reumschüssel in Kooperation<br />

mit den Architekten des Referenzgebäudes<br />

Spengler und Wiescholek.<br />

Es ist das erste nach deutschem Standard<br />

geplante und vom Passivhaus-<br />

Institut Darmstadt zertifizierte Passivhaus<br />

in China.<br />

Hochwertige Dämmung der Gebäudehülle,<br />

Vermeidung von konstruktiven<br />

Wärmebrücken in Planung<br />

und Bauausführung sowie die luftdichte<br />

Ausführung aller Bauteilanschlüsse<br />

bilden die Grundlage dafür.<br />

Ein Generalunternehmer aus<br />

Shanghai hat es überwiegend mit<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

DITTERT & REUMSCHÜSSEL<br />

◂ Y-förmige<br />

Stahlstege verstärken<br />

wegen der hohen<br />

Windlasten<br />

die Eckpfosten<br />

der <strong>Holz</strong>-<br />

Glas-Fassade<br />

chinesischen Bauprodukten realisiert.<br />

Nur die Passivhaus-zertifizierten<br />

Glasfassaden mit Pfosten-Riegel-<br />

Konstruktion und Fenster stammen<br />

aus Deutschland. Ihren Einbau begleiteten<br />

die Hersteller.<br />

Passivhausstandard trotz großer<br />

Glasflächen<br />

Die Tragkonstruktion des Hamburg-<br />

Hauses ist in Stahl und Stahlbeton<br />

ausgeführt. Für die großzügigen<br />

Glasfassaden wählten die Architekten<br />

eine Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />

aus Brettschichtholz.<br />

Da bei Passivhäusern der Fenster-<br />

flächenanteil einen noch höheren<br />

Einfluss auf die Energiekennzahl des<br />

Gebäudes hat als das normalerweise<br />

der Fall ist, spielen die Art der Verglasung,<br />

die Übergänge und Anschlüsse<br />

an die Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />

und an die massiven Außenwände<br />

eine besonders große Rolle.<br />

Mit der Wahl einer Dreischeibenverglasung<br />

mit Argonfüllung, die<br />

einen U W -Wert von 0,70 W/(m²K) erreicht,<br />

und einem Montagesystem für<br />

die Glasscheiben auf den Pfosten-<br />

Riegel-Konstruktionen, das ebenfalls<br />

vom Passivhaus-Institut Darmstadt<br />

zertifiziert wurde, stand einer<br />

passivhaustauglichen Glasfassade<br />

nichts im Wege.<br />

Horizontalschnitt Fassadenecke<br />

Ricon 140/40 DAR 58<br />

2 Sperrbügel<br />

4 Senkschrauben (SK) 8x80<br />

16 SK 5x80<br />

2 Verbundmutter ø10/M8x58<br />

4 Innensechskant (ISK) M8x25<br />

16 Einschraubmuttern M5x14<br />

16 ISK M5x20<br />

www.mikado-online.de 23<br />

140<br />

25<br />

10<br />

60,8<br />

90°<br />

2 Ricon SK 5x80<br />

Ungewöhnliche Fassade braucht<br />

flexible Verbinder<br />

Pfosten-Riegel-Verbindungen haben<br />

bei <strong>Holz</strong>-Glas-Fassaden immer hohe<br />

Anforderungen zu erfüllen, denn die<br />

vor der <strong>Holz</strong>konstruktion liegenden<br />

Glaslasten erzeugen Torsionskräfte<br />

im Riegel, die entsprechend belastbare<br />

Profile sicher in die Konstruktion<br />

einleiten müssen.<br />

Zwar gehören zu dem für das<br />

Hamburg-Haus gewählten Montagesystem<br />

auch entsprechende Pfosten-<br />

Riegel-Verbinder, die die Anforderungen<br />

erfüllt hätten, doch konnten<br />

sie für diese Glasfassaden nicht verwendet<br />

werden. Der Grund: Die V-<br />

Stützen des Stahltragwerks durchziehen<br />

die transparenten Bereiche<br />

und liegen direkt hinter der Glas-<br />

fassade. Die Pfosten-Riegel-Konstruktionen<br />

sollten deshalb so angeordnet<br />

sein, dass die Pfosten die<br />

V-Stützen halbieren und ein geometrisches<br />

Muster entsteht.<br />

Montagetechnisch hatte das zur<br />

Folge, dass die Riegel nach dem Stellen<br />

der Pfosten nur noch von außen<br />

eingeschoben werden konnten,<br />

statt wie üblich von innen. Diese<br />

Montagevariante sieht das eingesetzte<br />

System jedoch so nicht vor.<br />

Eine Alternativlösung musste her.<br />

Mit diesem Problem wandte sich<br />

161<br />

150<br />

120<br />

268,8<br />

200<br />

KNAPP GMBH


SPENGLER WIESCHoLEK<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Hamburg-Haus auf der Expo 2010<br />

Shanghai, China<br />

www.hamburgshanghai.org<br />

Bauweise:<br />

Massivbauweise mit Pfosten-<br />

Riegel-Fassade aus BS-<strong>Holz</strong><br />

Energiestandard: Passivhaus<br />

Bauzeit: März 2009 bis Januar 2010<br />

Bauherr:<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Behörde für Stadtentwicklung<br />

und Umwelt<br />

D-20354 Hamburg<br />

www.hamburg.de/bsu<br />

Expo Shanghai<br />

Urban Best Practice Area (UBPA)<br />

http://en.expo2010.cn<br />

Architektur:<br />

Arge Hamburg-Haus:<br />

Spengler Wiescholek Architekten<br />

Stadtplaner<br />

D-22765 Hamburg<br />

www.spengler-wiescholek.de<br />

Dittert & Reumschüssel<br />

Architekten<br />

D-20354 Hamburg<br />

www.dr-architekten.de<br />

Fassaden- und Fensterhersteller:<br />

Menck Fenster GmbH<br />

D-19073 Wittenförden<br />

www.menck-fenster.de<br />

Verbindungsmittelhersteller:<br />

Knapp GmbH<br />

D-85609 Aschheim<br />

www.knapp-verbinder.com<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

24 mikado 2.2010<br />

das Fensterbauunternehmen Menck,<br />

das den Abbund und die Montage<br />

der Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />

durchführte, an den Verbindungsmittelhersteller<br />

Knapp. Der konnte<br />

mit dem bauaufsichtlich zugelassenen<br />

Ricon-Verbinder eine passende<br />

Lösung anbieten und lieferte auch<br />

gleich konkrete Vorschläge in Form<br />

von Zeichnungen und statischen Berechnungen.<br />

Da der Ricon-Verbinder zahlreiche<br />

Anschlussmöglichkeiten erlaubte,<br />

war die Entscheidung schnell<br />

getroffen. So erforderte z.B. die vor-<br />

und zurückspringende Glasfassade<br />

viele Varianten und Sonderlösungen<br />

für die Pfosten und Riegel, die sich<br />

nun alle bewerkstelligen ließen.<br />

◂ Die Fassadenpfosten<br />

sind<br />

genau auf die<br />

diagonalen<br />

Stahlbetonstützen<br />

ausgerichtet.<br />

Die Montage erfolgte<br />

auf<br />

ortsüblichen<br />

Bambusgerüsten<br />

◂ Bei den<br />

Pfosten sind die<br />

Trägerplatten<br />

des Ricon-<br />

Verbinders<br />

in Ausfräsungen<br />

eingelassen<br />

▾ Bei den Riegeln<br />

sind die baugleichenGegenstücke<br />

nur<br />

aufgeschraubt<br />

Zum Einlegen der beiden Trägerplatten<br />

des Verbinders waren nur<br />

Ausfräsungen in den Pfosten und<br />

Bohrungen in den Riegeln notwendig.<br />

Selbstbohrende Vollgewindeschrauben<br />

befestigten sie. Schwalbenschwanzförmige<br />

Ausprägungen<br />

der Trägerplatten sorgen dafür, dass<br />

die Halteschrauben beim Einschieben<br />

der Riegel sicher in die endgültige<br />

Position gleiten. Dabei richten sie<br />

sich automatisch flächenbündig aus<br />

und erreichen einen Riegelanpressdruck<br />

über die gesamte Tiefe. So ließen<br />

sich bei der Montage die Riegel<br />

von außen nach innen einschieben<br />

und die hohen Lasten der Dreischeibenverglasung<br />

von den Riegeln sicher<br />

in die Pfosten übertragen.<br />

Fassadenprofile sind Hightech-<br />

Produkte aus <strong>Holz</strong><br />

Die Architekten wünschten überall<br />

die Verwendung des gleichen Querschnitts<br />

von 56 x 200 mm. Deshalb<br />

erhielten manche Pfosten dort, wo<br />

große Windkräfte wirken, Verstärkungen<br />

aus Stahl. Soweit es die Abmessungen<br />

der Schiffscontainer erlaubten,<br />

wurden die abgebundenen<br />

Pfosten und Riegel im Werk zu Rahmenelementen<br />

vormontiert. Auf der<br />

Baustelle mussten sie dann nur noch<br />

gekoppelt, verglast und mit umlaufenden<br />

Pressleisten sowie eingepassten<br />

Dichtbändern aus EPDM ver-<br />

sehen werden.<br />

KNAPP GMBH


SPENGLER WIESCHoLEK<br />

Dass die Fassade passivhaustauglich<br />

ist, liegt an den Dichtbändern<br />

und am Montagesystem. Es besitzt<br />

einen in den Profilen integrierten<br />

Dämmkern, den sog. „Isobloc“. Er<br />

fungiert als thermisches Trennmodul<br />

und verhindert Wärmebrücken.<br />

Die Glasfläche liegt in der Dämmebene<br />

der Gebäudehülle und ist nirgendwo<br />

unterbrochen.<br />

Große Distanz zwingt zu exaktem<br />

Arbeiten<br />

Für die Verschiffung mussten die<br />

Rahmenelemente vor allem atmungsaktiv<br />

verpackt sein. Eine farblose<br />

Grundierung sorgte dafür, dass sich<br />

die Fasern nicht aufstellten, als die<br />

Container auf ihrer Reise nach China<br />

vier Klimazonen passierten. Wichtig<br />

war, dass kein Bauteil flach auf dem<br />

Containerboden liegt, denn dort entsteht<br />

leicht Schwitzwasser. Deshalb<br />

standen sie aufrecht – nur gegen das<br />

Kippen gesichert.<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

▴ Im Übergangsbereich<br />

vom<br />

<strong>Holz</strong>rahmen<br />

zur Verglasung<br />

verhindert<br />

ein Dämmkern<br />

Wärmebrücken<br />

▾ Das Gelände<br />

der Expo in<br />

der chinesischen<br />

Metropole<br />

Shanghai öffnet<br />

am 1. Mai<br />

2010 seine Pforten<br />

RAICo-BAUTECHNIK GMBH<br />

Die Koordinierung der Planung<br />

und Ausführung über die halbe Erdkugel<br />

stellte eine große Herausforderung<br />

dar. Ein Aufmaß vor Ort war<br />

nicht möglich. So ließen sich die Toleranzen<br />

nur schwer einschätzen. Die<br />

Planung der Pfosten-Riegel-Fassade<br />

konnte daher nur auf der Basis von<br />

Zeichnungen erfolgen.<br />

Bauprojekt zeigt China den Weg<br />

Das Hamburg-Haus soll nach der<br />

Expo stehen bleiben und eine neue<br />

Nutzung finden. Seinen Hauptzweck<br />

hat es jedoch schon erfüllt: Es ist<br />

ein Vorbild für nachhaltiges Bauen.<br />

Entsprechende Gesetze sind inzwischen<br />

nämlich auch in China erlassen<br />

worden. Neubauten müssen hier<br />

künftig energieeffizient sein.<br />

Deshalb erfuhr das Passivhaus<br />

bereits während seiner Bauphase großes<br />

Interesse bei chinesischen Investoren<br />

und Fachleuten. Hier können<br />

sie energiesparendes Bauen im Detail<br />

kennenlernen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Knapp GmbH<br />

Halle 8<br />

Stand 418<br />

Karlsruhe ▪<br />

www.mikado-online.de 25


Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Einfamilienhaus<br />

Gelungene Kombination<br />

Ein schlichtes <strong>Holz</strong>haus ist das neue Zuhause eines Förster-Ehepaars im Mühlviertel<br />

in Österreich. Das Bauholz stammt vom Bauherrn selbst. Eine pfiffige Dachlösung und<br />

die Fassade aus Zink und Lärche machen das Niedrigenergiehaus zu etwas Besonderem.<br />

Jetzt oder nie, dachte sich DI Klaus<br />

Fessl, als er sich vom gesicherten<br />

Angestelltendasein zum Sprung<br />

in die Selbstständigkeit entschloss<br />

und zurück ins Mühlviertel nach Bad<br />

Leonfelden in Österreich ging. Hier<br />

hat er seine Kindheits- und Jugendfreunde,<br />

hier fühlt er sich emotional<br />

verstanden, hier hat er den Freiraum,<br />

den ein kreativer Geist wie er<br />

braucht. Ansehen erreichte er gleich<br />

mit einem seiner ersten Projekte als<br />

selbstständiger Planer. Das für eine<br />

Försterfamilie geplante Wohnhaus in<br />

26 mikado 2.2010<br />

Bad Leonfelden war ein Teil internationaler<br />

Architektur des Objektkalenders<br />

von Rheinzink.<br />

Modern und großzügig<br />

Die Bauherren, das Förster-Ehepaar<br />

Pilz, lebten bislang noch mitten in<br />

der Natur in einem altehrwürdigen<br />

Gebäude mit grandiosem Blick<br />

vom Mühlviertel ins Donautal. Gewohnt<br />

an ein offenes und weitläufiges<br />

Wohnen mit Ausblick, sollte<br />

auch das neue Wohnhaus inmitten<br />

Die beiden<br />

▴<br />

Baukörper stehen<br />

fast im rechten<br />

Winkel zu-<br />

einander.<br />

Die Achse, die zur<br />

Straße<br />

zeigt, hat das in<br />

der Gegend<br />

vorgeschriebene<br />

Satteldach<br />

eines Stadtsiedlungsgebietes diesen<br />

naturverbundenen Ansprüchen entsprechen,<br />

denn die gewohnte Weite<br />

und Großzügigkeit will die Familie<br />

natürlich auch in Zukunft nicht missen.<br />

Eine nicht ganz einfache Aufgabe<br />

für den Planer, da doch die Größe<br />

und Lage des zu bebauenden Grundstückes<br />

und die behördlichen Bebauungsvorschriften<br />

die Wunschvorstellungen<br />

begrenzen.<br />

Der anfängliche Plan, das vorhandene,<br />

geerbte Siedlungshaus an<br />

die Anforderungen der Familie mit


pflegebedürftigem Vater zu adaptieren,<br />

wurde verworfen, das alte<br />

Gebäude abgerissen und ein neues<br />

modernes Wohnhaus errichtet. Es<br />

ist gelungen, einen großzügigen modernen<br />

Lebensraum auf einem, wie<br />

dort üblich, kleinen Stadtsiedlungsgrundstück<br />

zu schaffen und auch<br />

die Bebauungsvorschriften und Baufluchtlinien<br />

einzuhalten. Für diese<br />

Stadtsiedlung ist ein Satteldach vorgeschrieben.<br />

Schön und individuell<br />

Eine pfiffige Dachlösung wurde gefunden,<br />

eine Form, die sich der Umgebung<br />

und der Bauordnung anpasst<br />

und trotzdem durch Schönheit und<br />

Individualität auffällt. Zwei Baukörper,<br />

die einander durchdringen,<br />

stehen im fast rechten Winkel zueinander.<br />

Die beiden sehr unterschiedlichen<br />

Baukörper bilden eine harmonische<br />

Einheit. Die Achse, die zur<br />

Straße zeigt, hat das vorgeschriebene<br />

Satteldach, der anschließende Kubus<br />

ein Flachdach. Für das Satteldach<br />

wählte der Planer das Treppendach<br />

„Quick Step“. Das Dachsystem passt<br />

farblich und strukturell perfekt zur<br />

Lärchenholzfassade und zur Steckfalzpaneel-Fassade<br />

des Kubus.<br />

Die Fassade nimmt die horizontale<br />

Struktur des Treppendaches auf, das<br />

Material ist für Dach und Fassade<br />

gleich und harmoniert vollkommen<br />

mit der honiggelben Lärchenholzfassade.<br />

Aufgrund der ästhetischen Kriterien<br />

– eine sehr plane, nicht wellige<br />

Oberfläche und die Fortführung<br />

der Linie des Daches – wählte Fessl<br />

das Fassadensystem der Steckfalzpaneele.<br />

Der Architekt hat bei Dach<br />

und Fassade auf ein Konzept gesetzt,<br />

das individuelle Strukturen zulässt.<br />

Dennoch verkürzt das durchdachte<br />

System von vorgefertigten Elementen<br />

die Bauzeiten und macht es dem<br />

Handwerker leichter, eine hochwertige<br />

und dauerhafte Verarbeitung zu<br />

gewährleisten. Passend zum Dach erhielt<br />

auch der Kamin systemgerecht<br />

eine Verkleidung mit Zink „vorbewittertpro<br />

blaugrau“.<br />

Der Bauablauf war mustergültig,<br />

sagen die Bauherren und Planer.<br />

Die ortsansässige Baufirma hat den<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

In der Fassade<br />

▸<br />

harmonieren<br />

geöltes Lärchenholz<br />

und<br />

vorbewittertes<br />

Zink<br />

Bauauftrag als Generalunternehmer<br />

abgewickelt. Kapl Bau, eine alteingesessene<br />

Firma in Bad Leonfelden,<br />

deckt im eigenen Haus die Baumeisterarbeiten,<br />

Zimmererarbeiten, Dachdecker-<br />

und Spenglerarbeiten ab.<br />

<strong>Holz</strong> und Zink in Kombination<br />

Lärchenholz und vorbewittertes<br />

Zink – zwei Naturmaterialien, die<br />

durch Ausdruck und Farbe harmonisch<br />

zusammenpassen. Das Lärchenholz<br />

wird eingeölt, sodass der schöne<br />

honiggoldene Farbton erhalten<br />

bleibt. Für einen Förster ist es natürlich<br />

selbstverständlich, dass er in einem<br />

<strong>Holz</strong>haus wohnen will, kennt er<br />

doch die Vorzüge des <strong>Holz</strong>es und das<br />

angenehme Wohnklima der <strong>Holz</strong>bauten.<br />

Das <strong>Holz</strong>, das die Zimmerei verbaute,<br />

kam direkt vom Bauherrn. Der<br />

Förster hatte die einzelnen Bäume<br />

persönlich ausgewählt, bei Vollmond<br />

geschlagen und drei bis fünf Jahre<br />

gelagert. Laut Bauherr ist der Faktor<br />

Zeit wesentlich für die Qualität des<br />

<strong>Holz</strong>es. Nur ein im Winter geschlagenes<br />

<strong>Holz</strong>, ein Mondholz, das Zeit<br />

hat zum natürlichen Trocknen, bei<br />

dem die technische Nachtrocknung<br />

Steckbrief<br />

Planer:<br />

DI Klaus Fessl<br />

A-4190 Bad Leonfelden<br />

Generalunternehmer und<br />

Zimmererarbeiten:<br />

Kapl Bau GmbH<br />

A-4190 Bad Leonfelden<br />

www.kaplbau.at<br />

Material für Dach und Fassade:<br />

Rheinzink –<br />

„vorbewittertpro blaugrau“:<br />

150 m2 Quickstep-Rheinzink-<br />

Treppendach<br />

200 m2 Rheinzink-Steckfalzpaneele<br />

Rheinzink GmbH & Co. KG<br />

D-45711 Datteln<br />

www.rheinzink.de<br />

www.mikado-online.de 27


RHEINZINK<br />

nur für die Restfeuchte eingesetzt<br />

wird, hat die erforderliche Qualität<br />

für die naturbelassene Verarbeitung.<br />

Aus 40 fm Lärchenholz und 120 fm<br />

Fichtenholz entstanden Wände, Decken,<br />

Fußböden und Fassaden.<br />

Bodenständig und innovativ<br />

Charakteristisch für den Planer Fessl<br />

ist seine Bodenständigkeit. Er plant<br />

innovativ und vereinigt neue Formensprache,<br />

Materialien und Technologien<br />

mit bodenständigem Anschluss<br />

an die örtlichen Traditionen.<br />

Und ebenso wie er aufgrund seiner<br />

Kenntnisse der heimischen Pilzwelt<br />

bekömmliche von unbekömmlichen<br />

und giftigen Pilzen unterscheiden<br />

kann, trennt Fessl die dem Menschen<br />

zuträglichen und nachhaltigen Baumaterialien<br />

bewusst von den modischen<br />

oder veralteten Werkstoffen.<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

28 mikado 2.2010<br />

In diesem Sinne fiel auch die Entscheidung,<br />

für das Dach und weite<br />

Teile der Fassade Rheinzink zu<br />

verwenden. Fessl sagte dazu: „Die<br />

Nachhaltigkeit dieses Materials, das<br />

langfristigen Werterhalt mit Ökologie,<br />

gestalterischer Vielseitigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit verbindet, macht<br />

die unterschiedlichen Zinkprodukte<br />

zu einem wichtigen Teil unserer<br />

heutigen Baukultur.“<br />

Mit seiner ausgewogenen Art,<br />

Fortschritt mit Traditionsbewusstsein<br />

zu vereinen, war Fessl der passende<br />

Planer für die Bauherren.<br />

Natürlich und schlicht<br />

Natürlichkeit und Schlichtheit zeichnen<br />

das Niedrigenergiehaus aus, das<br />

die Sonne durch große Glasfronten<br />

in das Innere holt. Im Dachgeschoss<br />

bringt ein Fensterband Licht in die<br />

◂ Die riesige<br />

blickdichte<br />

Sonnenterasse mit<br />

weitem<br />

Blick über das Tal<br />

nutzen die<br />

Bewohner als<br />

luftigen Rückzugsbereich<br />

gemütlichen Wochenendwohnungen<br />

der Kinder. Die riesige blickdichte<br />

Sonnenterasse mit weitem Blick<br />

über das Tal ist ein luftiger Rückzugsbereich<br />

für die Bewohner. Das<br />

Wohnhaus wurde für das nachberufliche<br />

Leben gebaut, für eine Lebensphase,<br />

in der sich die Bewohner zu<br />

Hause richtig ausbreiten wollen, wo<br />

großzügig Platz ist für Wellness und<br />

Hobby. Architektonisch plante Fessl<br />

auch den Komfort, der die Häuslichkeit<br />

langfristig dominieren soll. Die<br />

Hausfrau brachte dazu ihre Lebenserfahrungen<br />

und Wohnträume ein:<br />

Die Küche wird ergänzt durch einen<br />

Arbeitsraum und eine Speisekammer,<br />

vom Schlafzimmer geht es<br />

direkt zum Schrank- und zum Badezimmer,<br />

der große offene Wohnraum<br />

lässt durch eine Glasfront den<br />

Grünraum mit dem Wohnraum verschmelzen,<br />

über die Terrasse gibt es<br />

einen Zugang zum Garten. „Großzügigkeit<br />

und Komfort und gleichzeitig<br />

die Energiekosten im Griff zu haben,<br />

das ist besonders für unser Traumhaus<br />

des nachberuflichen Lebens sehr<br />

wichtig. Durch eine Beschränktheit<br />

des Budgets in der nachberuflichen<br />

Lebensphase müssen die Erhaltungskosten<br />

und die Energiekosten kalkulierbar<br />

sein. Der richtige Materialeinsatz<br />

für den Schutz des Hauses, für<br />

Dach und Fassade, aber auch kostengünstige<br />

Energielieferanten garantieren<br />

uns dies“, sagen die Bauherren.<br />

Beim Förster ist es <strong>Holz</strong>, daher ein<br />

Kachelofen, und für die Wand- und<br />

Fußbodenheizung eine Tiefenwärmepumpe.<br />

Diese Heiztechnik sorgt für<br />

ein behagliches Wohnklima, das genau<br />

auf die einzelnen Wohnbereiche<br />

abgestimmt ist. Die Hülle aus dem<br />

Ökowerkstoff Zink, ein optisch und<br />

praktisch zeitlos perfekter Gebäudeschutz,<br />

müssen die Bauherren weder<br />

warten noch pflegen.<br />

Helga Langer, Wien ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Rheinzink<br />

GmbH & Co. KG<br />

Halle 6<br />

Stand 313/520


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Bei steigenden Umweltbelastungen<br />

und einem Arbeitsalltag, der<br />

immer hektischer wird, gewinnen Gesundheit<br />

und Wohlbefinden an Bedeutung.<br />

Dabei rücken auch die eigenen<br />

vier Wände zunehmend in den<br />

Fokus: Die häusliche Umgebung soll<br />

optimale Lebensbedingungen schaffen<br />

und jenseits äußerer Negativfaktoren<br />

einen gesunden und behaglichen<br />

Wohlfühl-Mikrokosmos bieten.<br />

Einer ökologischen und gesundheitsorientierten<br />

Bauweise kommt dabei<br />

eine immer größere Bedeutung zu.<br />

Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund<br />

zunehmender Allergien nimmt<br />

die Nachfrage nach umwelt- und gesundheitsverträglichen<br />

Baustoffen<br />

kontinuierlich zu. Dahinter steckt<br />

die Absicht, Schadstoffe zu meiden<br />

und Emissionsbelastungen der Innenraumluft<br />

zu minimieren.<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Wohngesundheit<br />

Das Schaf in der Platte<br />

Eine Gipsfaser-Platte entfernt auf Schadstoffe und störende Gerüche aus der<br />

Raumluft und bindet sie dauerhaft. Verantwortlich für diese Wirkung ist die beidseitige<br />

Beschichtung mit einem speziellen Wirkstoff, der auch in der Schafwolle vorkommt.<br />

30 mikado 2.2010<br />

Keratin bindet Schadstoffe<br />

Besonders für gesundheitsbewusste<br />

Bauherren und Modernisierer hat<br />

Fermacell jetzt die aktive und gesunde<br />

Ausbauplatte „Greenline“ entwickelt.<br />

Über eine spezielle werkseitige<br />

Beschichtung reduziert und neutralisiert<br />

sie gesundheitsschädliche Stoffe<br />

oder unangenehme Gerüche, die<br />

in der Raumluft enthalten sind, und<br />

leistet damit einen aktiven Beitrag<br />

zur Wohngesundheit.<br />

Die Gipsfaser-Platten werden in<br />

einem umweltfreundlichen Verfahren<br />

ausschließlich auf der Basis von<br />

natürlichen Materialien (recyceltes<br />

Papier, Gips und Wasser) hergestellt,<br />

die unter hohem Druck zu stabilen<br />

und geruchsneutralen Bauplatten gepresst<br />

werden. Das Institut für Baubiologie<br />

mit dem IBR-Prüfsiegel und<br />

Die neue<br />

▴<br />

Gipsfaser-Platte<br />

„Greenline“<br />

nimmt Schadstoffe<br />

und Emissionen<br />

aus der Raumluft<br />

auf und bindet<br />

diese dauerhaft<br />

das Kölner eco-Institut bestätigten<br />

die Umweltverträglichkeit der von<br />

Natur aus emissionsarmen Gipsfaser-Platten.<br />

Zusätzlich zur Umweltverträglichkeit<br />

sollen die klimaregulierenden<br />

Eigenschaften von Gipsfaser-Platten<br />

positive Auswirkungen auf das<br />

Wohlbefinden des Menschen und seine<br />

Umgebung haben.<br />

Mit Greenline entwickelte Fermacell<br />

im Segment Gipsfaser-Platten<br />

die ökologischen Qualitäten seiner<br />

Produkte weiter. Die beidseitig<br />

mit einem Wirkstoff auf Keratinbasis<br />

beschichtete Platte nimmt in einem<br />

natürlichen Prozess Schadstoffe<br />

und Emissionen aus der Raumluft<br />

auf und bindet diese dauerhaft. Dabei<br />

geht es besonders um gängige<br />

Innenraum-Schadstoffe wie Formaldehyd<br />

(der Trivialname für die


giftige chemische Verbindung Methanal,<br />

dem einfachsten Aldehyd).<br />

Formaldehyd ist eine außerordentlich<br />

vielfältig einsetzbare Chemikalie,<br />

die in einer Fülle von Produkten<br />

des alltäglichen Gebrauchs enthalten<br />

ist, wie z.B. in Leimen und Klebern.<br />

Die Substanz kann besonders in<br />

hohen Konzentrationen schwere gesundheitliche<br />

Schäden hervorrufen.<br />

Aber auch andere Aldehyde und sogenannte<br />

„Ketone“ (Oxi<strong>dat</strong>ionsprodukte<br />

sekundärer Alkohole, die unter<br />

anderem in Lösemitteln, Riechstoffen,<br />

Lacken und Linoleum enthalten<br />

sind) können das Wohlbefinden stark<br />

beeinträchtigen.<br />

Die reinigende Kraft der<br />

Schafwolle<br />

Bereits seit Längerem sind auf dem<br />

deutschen Markt Produkte mit luftreinigendem<br />

Effekt für die Innenraumgestaltung<br />

erhältlich. Das Prinzip<br />

der verschiedenen Produkte ist<br />

unterschiedlich, die Wirksamkeit allerdings<br />

ist – je nach Wirkweise –<br />

häufig nicht kontinuierlich verfügbar.<br />

Produkte etwa, die nur in Kombination<br />

mit UV-Licht wirken, funktionieren<br />

nicht in der Dämmerung oder<br />

nachts und auch nicht in Innenräumen.<br />

„Und genau das ist der Unterschied<br />

zu Greenline“, erklärt Frank<br />

Bode, der als Produktmanager entscheidend<br />

an der Entwicklung beteiligt<br />

war: „Es ist gelungen, einen<br />

Wirkstoff zu entwickeln, der immer<br />

aktiv ist – und das dauerhaft.“<br />

Vorbild bei der Entwicklung, sagt<br />

Bode, sei die reinigende Kraft der<br />

Schafwolle gewesen: „Unsere Platten<br />

werden beidseitig mit einem Wirkstoff<br />

auf Keratin-Basis, einem wichtigen<br />

Bestandteil der Schafwolle,<br />

beschichtet. Aus langjährigen Erfahrungen<br />

mit Schafwoll-Produkten im<br />

Baubereich wissen wir von der positiven<br />

und lang anhaltenden Wirkung.<br />

Wir packen sozusagen das Schaf in<br />

die Platte.“<br />

Im Rahmen des Entwicklungsprozesses<br />

sei es gelungen, ein spezifisches<br />

Molekulargemisch auf Keratinbasis<br />

zu entwerfen, das in dieser<br />

Form in der Grundierung der Fermacell-Platten<br />

Anwendung findet<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Die beidseitige<br />

▸<br />

Beschichtung<br />

mit einem<br />

Wirkstoff auf<br />

Keratinbasis hat<br />

es besonders<br />

auf Innenraum-<br />

Schadstoffe<br />

wie Formaldehyd<br />

abgesehen<br />

und ideal darauf abgestimmt sei.<br />

Das Wirkprinzip ist sehr einfach: Im<br />

ersten Schritt lagern sich die Schadstoffmoleküle<br />

(Aldehyde und Ketone)<br />

an der Oberfläche lose an (Physisorption,<br />

reversibel), um dann – auch<br />

durch Oberbeläge hindurch – in tiefere<br />

Schichten einzudringen (Diffusion),<br />

wo sie dauerhaft chemisch<br />

gebunden werden (Chemisorption<br />

Einsatzspektrum und Kosten<br />

irreversibel), sodass sie anschließend<br />

nicht wieder an die Raumluft abgegeben<br />

werden können.<br />

Kaninchen im Brombeergebüsch<br />

Frank Bode erklärt das Wirkprinzip<br />

plakativ: „Eine Herde Kaninchen<br />

wird in ein Brombeergebüsch<br />

(Gipsfaser-Platte) mit umliegender<br />

Zum Einsatz kommt Fermacell Greenline beim Neubau von Häusern<br />

ebenso wie bei der Modernisierung und Renovierung von Wohnungen.<br />

Gerade in Büros geben nicht nur Möbel, Teppiche oder Baustoffe Schadstoffe<br />

an die Raumluft ab, sondern auch Computer, Drucker, Kopierer<br />

oder die Klimaanlage. Ein großflächiger Einsatz von Greenline bei<br />

Ausbau und Modernisierung kann hier zu einem gesunden Arbeitsklima<br />

beitragen, das krankheitsbedingte Ausfälle reduziert.<br />

Ähnliches gilt für öffentliche Gebäude. Speziell ältere Schulen und<br />

Kindergärten aus den 1960er- und 1970er-Jahren sind konstruktionsbedingt<br />

häufig mit Schadstoffen in der Raumluft kontaminiert. Eine<br />

Modernisierung mit Greenline kann das Lernklima aktiv verbessern und<br />

die Leistungen der Kinder und Schüler positiv beeinflussen. Ebenso in<br />

Krankenhäusern: Wenn die Genesung im Vordergrund steht, sollten<br />

schadstoffbedingte Negativeinflüsse aus der Raumluft möglichst eliminiert<br />

werden.<br />

Zu den Kosten: Wenn ein Handwerker für einen durchschnittlichen<br />

Dachausbau 120 m² Gipsfaser-Platten benötigt, kostet nach Herstellerangaben<br />

die Ausführung mit Greenline im Vergleich zur Ausführung<br />

mit herkömmlichen Fermacell-Produkten ca. 210 Euro mehr.<br />

www.mikado-online.de 31


Wiese (Raumluft) gejagt. Die Kaninchen<br />

bleiben im Gebüsch zwar an den<br />

Dornen hängen, können sich aber befreien<br />

und hoppeln nach einiger Zeit<br />

wieder aus dem Gebüsch heraus (Physisorption,<br />

reversibel). Wenn aber im<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Produktpalette und Verarbeitung<br />

32 mikado 2.2010<br />

Brombeergebüsch Fallen aufgestellt<br />

werden (Molekulargemisch auf Keratinbasis),<br />

werden die Kaninchen darin<br />

gefangen, sodass sie sich nicht mehr<br />

befreien können (Chemisorption irreversibel).<br />

Neue Kaninchen, die ins<br />

Mit zahlreichen Produkten und unterschiedlichen Systemlösungen für<br />

Boden, Wand und Decke bietet Fermacell mit Greenline eine breite<br />

Produktpalette an. Speziell für den Profibereich stehen Großformate<br />

(12,5 x 3000 x 1250 mm) für Decken- und Wandkonstruktionen zur Verfügung,<br />

die wie herkömmliche Gipsfaser-Platten als Bau-, Feuerschutz- und<br />

Feuchtraumplatte eingesetzt werden können und Stabilität, Brandschutz,<br />

Schall- und Wärmedämmung bieten.<br />

Für den Bodenbereich ist das Estrich-Element HF 30 mm verfügbar. Es<br />

besteht aus einer doppelten Lage von 2 x 10 mm Greenline sowie<br />

einer 10 mm dicken <strong>Holz</strong>faser-Kaschierung. Es eignet sich für den Einsatz<br />

in den Anwendungsbereichen 1, 2, 3 und ist mit einer zulässigen<br />

Punktlast von bis zu 3,0 kN belastbar. Im Laufe des Jahres 2010 ist außerdem<br />

das Estrich-Element 20 mm verfügbar.<br />

Für Selbermacher steht außer dem Estrich-Element die Ein-Mann-Platte<br />

zur Verfügung. Sie ist mit einem Format von 10 x 1500 x 1000 mm<br />

leicht zu transportieren, gut zu verarbeiten und kann besonders für Wände,<br />

Decken und den Dachgeschossausbau eingesetzt werden.<br />

Kennzeichnungsfreie Zubehörprodukte wie Estrich-Kleber und Fugenkleber<br />

runden das Programm ab.<br />

Die Verarbeitung erfolgt wie gewohnt: Die Platten können wie herkömmliche<br />

Gipsfaser-Platten ohne Spezialwerkzeuge durch Ritzen, Brechen,<br />

Sägen, Fräsen oder Bohren bearbeitet werden. Die Befestigung wird<br />

mittels Schrauben oder Klammern auf einer Unterkonstruktion aus <strong>Holz</strong><br />

oder Metall durchgeführt. Das Verfugen erfolgt durch Verkleben oder<br />

Verspachteln.<br />

Fermacell<br />

◂<br />

bietet Greenline in<br />

einer breiten<br />

Produktpalette<br />

und mit<br />

Systemlösungen<br />

für Boden,<br />

Wand und Decke<br />

an<br />

Gebüsch hoppeln, werden ebenfalls<br />

gefangen. Im Ergebnis sind weniger<br />

Kaninchen auf der Wiese (Raumluft)<br />

als vorher.“<br />

Tests bestätigen Wirkung<br />

Fermacell hat den Wirkmechanismus<br />

von Greenline im Rahmen von umfangreichen<br />

Testserien beim eco-Institut<br />

in Köln geprüft. Um festzustellen,<br />

ob sie die Schadstoffe tatsächlich<br />

binden, wurden dabei die Platten in<br />

einer Prüfkammer zunächst kontaminierter<br />

Raumluft ausgesetzt. Anschließend<br />

haben die Wissenschaftler<br />

die Schadstoff-Konzentration in definierten<br />

Abständen von einer Stunde,<br />

vier Stunden, 24 Stunden und 48<br />

Stunden gemessen. „Die Messergebnisse<br />

zeigten“, berichtet Frank Bode,<br />

„dass die Schadstoffkonzentration in<br />

der Luft sehr schnell sank. Wir wissen<br />

aus diesen Versuchsreihen, dass<br />

ein großer Teil der Schadstoffe bereits<br />

innerhalb der ersten vier Stunden<br />

gebunden wird.“<br />

Im nächsten Schritt galt es festzustellen,<br />

ob die Schadstoffe tatsächlich<br />

dauerhaft in der Platte gebunden<br />

waren. In der zweiten Versuchsserie<br />

wurden die Platten deshalb in der<br />

Prüfkammer großer Hitze und einem<br />

hohen Luftwechsel ausgesetzt. Bei<br />

Luft-Messungen in Abständen von<br />

vier Stunden, 28 Stunden und 56<br />

Stunden konnte dabei keine messbare<br />

Schadstofferhöhung in der Raumluft<br />

nachgewiesen werden. „Das bewies<br />

uns“, sagte Frank Bode, „dass<br />

die Schadstoffe dauerhaft in der Platte<br />

gebunden waren.“<br />

Ergänzt werden die Laborversuche<br />

durch die Begleitung mehrerer<br />

Modernisierungsvorhaben über einen<br />

langen Zeitraum hinweg. In regelmäßigen<br />

Abständen werden dabei Messungen<br />

der Raumluft vorgenommen.<br />

Erste Messergebnisse bestätigen die<br />

Wirksamkeit auch in der Praxis.<br />

Lang anhaltende Wirkung<br />

Eine im Labor simulierte lange Nutzungsdauer<br />

zeigte, dass die luftreinigende<br />

Wirkung von Greenline über<br />

einen Zeitraum von mehreren Jahren<br />

oder sogar Jahrzehnten hinweg


FERMACELL<br />

aktiv ist. Allerdings ist die Dauer der<br />

Wirkung von der Schadstoffkonzentration<br />

im Raum abhängig. „Bei stark<br />

kontaminierten Räumen“, erklärt<br />

Frank Bode, „ist die Wirkung über<br />

einen geringeren Zeitraum hinweg<br />

aktiv als bei gering oder normal belasteten<br />

Räumen.“<br />

Dabei steht die Wirkdauer in direktem<br />

Verhältnis zur verarbeiteten<br />

M a s s i v b a u e n m i t H o l z<br />

Ihr Lieferant für <strong>Holz</strong>bau - Produkte<br />

Eugen Decker<br />

<strong>Holz</strong>industrie KG<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Menge der Gipsfaser-Platte. „In diesem<br />

Fall gilt: mehr hilft mehr. Bei<br />

großen Räumen, in denen nur die<br />

Decke mit Fermacell Greenline ausgestattet<br />

ist, ist das Wirkpotenzial<br />

schneller erschöpft als bei zusätzlicher<br />

Ausstattung der Böden und<br />

Wände“, erklärt Bode. „In keinem Fall<br />

muss jedoch eine Komplett-Renovierung<br />

erfolgen, sobald die Platte<br />

ED - BSP<br />

Brettsperrholz<br />

Z-9.1-721<br />

großformatige<br />

Massivholzplatten<br />

aus kreuzweise<br />

verleimten Brettern<br />

ED - MHM<br />

Massiv-<strong>Holz</strong>-Mauer<br />

Z-9.1-602<br />

großformatige<br />

Massivholzplatten<br />

mit kreuzweise<br />

genageltem Aufbau,<br />

ohne Leim<br />

Duo/Trio - Balken<br />

Brettschichtholz<br />

Brettstapelelemente<br />

KVH®<br />

Isolam<br />

Hochwaldstraße 31<br />

D-54497 Morbach<br />

◂ Verarbeitet wird<br />

Greenline<br />

wie herkömmliche<br />

Gipsfaser-Platten.<br />

Die Befestigung<br />

erfolgt mittels<br />

Schrauben<br />

oder Klammern<br />

auf einer<br />

Unterkonstruktion<br />

Tel. +49(0)6533 / 730<br />

Fax +49(0)6533 / 73111<br />

nicht mehr aktiv ist. Es bleibt eine<br />

ganz normale Gipsfaser-Platte zurück,<br />

die nicht speziell entsorgt werden<br />

muss.“<br />

Wirkung unter Oberbelägen<br />

Die reinigende Kraft von Greenline ist<br />

auch unter Oberbelägen aktiv. Dabei<br />

begünstigen diffusionsoffene Oberbeläge<br />

wie Dispersionsfarben, Raufasertapeten<br />

oder eine Verspachtelung<br />

der Trockenbaukonstruktion mit<br />

anschließendem diffusionsoffenem<br />

Anstrich oder Rollputz eine schnelle<br />

Schadstoffaufnahme. Tests haben<br />

gezeigt, dass die Wirkung auch unter<br />

normalen Anstrichen – wenn auch<br />

verlangsamt – eintritt. „Je höher die<br />

Diffusionsoffenheit des Oberbelags<br />

ist, umso schneller die Wirkung“, sagt<br />

Bode. www.fermacell-greenline.de<br />

Heinrich Rohlfs, Duisburg ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Fermacell<br />

Halle 7<br />

Stand 303/402<br />

www.hochwald.com<br />

info@hochwald.com<br />

www.mikado-online.de 33


Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

Centre Pompidou<br />

Ein Dach wie eine Achterbahn<br />

Das wohl spektakulärste <strong>Holz</strong>dach Frankreichs steht in der lothringischen<br />

Hauptstadt Metz. Es gehört zum Neubau des Centre Pompidou. <strong>Holz</strong>bau Amann<br />

schloss die komplizierte Montage im September 2009 erfolgreich ab.<br />

34 mikado 2.2010<br />

▴ Mit tollkühnen<br />

Formen<br />

schlingt sich das<br />

sechslagige<br />

Geflecht aus Brettschichtholz<br />

um die<br />

Stahlbetonquader<br />

der Ausstellungstrakte<br />

HoLZBAU AMANN


Der neue Kunstkomplex mit seinem<br />

gitterförmigen Geflecht<br />

aus Brettschichtholz macht einen<br />

futuristischen Eindruck. Die Stadtväter<br />

der lothringischen Hauptstadt<br />

Metz können stolz sein. Von oben betrachtet<br />

bildet das Centre Pompidou<br />

ein Sechseck mit einer Breite von<br />

90 m und spiegelt den Grundriss<br />

Frankreichs wider. Zu dem gigantischen<br />

<strong>Holz</strong>geflecht inspirieren ließ<br />

sich der Architekt Shigeru Ban durch<br />

geflochtene Hüte – eine in China verbreitete<br />

Kopfbedeckung.<br />

Die netzförmige Konstruktion aus<br />

Brettschichtholz (BS-<strong>Holz</strong>) bildet<br />

ein weitgehend sich selbst tragendes<br />

Dach mit einer Gesamtfläche von<br />

8000 m2 . Die aufwendige Montage<br />

und den Abbund aller Elemente führte<br />

die Südschwarzwälder <strong>Holz</strong>baufirma<br />

Amann aus, die bereits bei einigen<br />

Großobjekten entsprechende Erfahrung<br />

sammeln konnte – auch schon<br />

beim Expo-Dach in Hannover.<br />

Der Abbund startete bereits im Juni<br />

2008 mit Hilfe eines CNC-gesteuerten<br />

Roboters. Jeder der 1600 Einzelträger<br />

weist eine individuelle Geometrie<br />

auf und ist zudem in zwei Richtungen<br />

gekrümmt. Ihr Querschnitt<br />

beträgt einheitlich 44 x 14 cm, ihre<br />

Länge bis zu 14 m.<br />

Schwarzwälder meistern<br />

komplexe Aufgabe<br />

Was die Zimmerer auf der Baustelle<br />

vorfanden, waren die Stahlbeton-<br />

Rohbauten der drei Ausstellungsgalerien.<br />

Diese Quader liegen übereinander<br />

und sind um etwa 45 Grad<br />

gegeneinander verdreht.<br />

Um die komplexe Dachform realisieren<br />

zu können, waren Gerüsttürme<br />

zur Montageunterstützung nötig.<br />

„Diese Türme verteilten wir unter der<br />

gesamten Fläche des späteren Daches,<br />

brachten sie auf die errechnete<br />

Höhe und verbanden sie mit langen<br />

Unterzügen aus Brettschichtholz.<br />

Darauf legten wir später die erste der<br />

sechs Brettlagen auf“, erläutert Projektleiter<br />

Tobias Döbele die Vor-<br />

gehensweise.<br />

Die gesamte Konstruktion steht<br />

mit vier <strong>Holz</strong>füßen auf dem Boden<br />

und hängt an vier Stahlringen, die an<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

▸ Die erste der<br />

sechs Trägerlagen<br />

liegt auf<br />

Gerüsttürmen und<br />

bildet für<br />

die nächsten fünf<br />

Lagen eine<br />

exakte Grundlage<br />

▸ Abschnitt<br />

für Abschnitt und<br />

Lage für<br />

Lage ergänzen<br />

sich die<br />

einzelnen Brettschichtholzelemente<br />

zum komplexen<br />

Tragwerk<br />

den massiven Baukörpern der Galerien<br />

angebracht sind. Die Stahlringe<br />

bilden gleichzeitig die Öffnungen,<br />

durch die sich die Galerien aus der<br />

Dachhaut schieben.<br />

Erst hochpräzise Fertigung<br />

macht Montage möglich<br />

Während der Montagezeit waren von<br />

<strong>Holz</strong>bau Amann durchschnittlich<br />

zehn Mitarbeiter auf der Baustelle<br />

im Einsatz. Parallel dazu wurden bis<br />

Mitte Mai 2009 die letzten der insgesamt<br />

rund 1600 Träger abgebunden.<br />

Auf Grund der großen Höhen<br />

und steilen Dachabschnitte arbeiteten<br />

die Monteure ausschließlich mit<br />

Hubsteigern, die bis zu 40 m hoch<br />

reichen. Von ihnen waren sechs im<br />

ständigen Einsatz.<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Centre Pompidou Metz<br />

F-57000 Metz<br />

www.centrepompidou-metz.fr<br />

Architektur:<br />

Shigeru Ban Architects<br />

www.shigerubanarchitects.com<br />

Bauleitung:<br />

Terrell<br />

F-92100 Boulogne Billancourt<br />

http://terrellgroup.net<br />

Statik <strong>Holz</strong>bau:<br />

SJB.Kempter.Fitze AG<br />

CH-9100 Herisau<br />

www.sjb.ch<br />

<strong>Holz</strong>bauunternehmen:<br />

<strong>Holz</strong>bau Amann GmbH<br />

D-79809 Weilheim-Bannholz<br />

www.holzbau-amann.de<br />

www.mikado-online.de 35<br />

HoLZBAU AMANN<br />

HoLZBAU AMANN


„Entscheidend war die präzise<br />

Lage der unteren Träger. Um die zu<br />

gewährleisten, frästen wir die <strong>Holz</strong>unterzüge<br />

bereits im Werk an jenen<br />

Stellen ein, an denen die darüber<br />

liegenden Träger kreuzen“, erklärt<br />

Döbele einen der großen Knackpunkte<br />

Komplexe <strong>Holz</strong>knoten<br />

Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

36 mikado 2.2010<br />

bei der Montage. „Lag dann die erste<br />

Schicht gemäß ihrer Raumkoordinaten<br />

aber einmal an ihrer richtigen<br />

Stelle, war die Montage der folgenden<br />

fünf Schichten definiert.“<br />

Eine weiße, lichtdurchlässigen<br />

Kunststoffmembran aus Glas- und<br />

Die sechs <strong>Holz</strong>lagen der Dachkonstruktion sind an ihren Überlagerungspunkten<br />

mit Gewindestangen verbunden. Entsprechende Bohrungen durch<br />

die Brettschichtholzträger verstärken sog. „Dollen“ aus Furnierschichtholz.<br />

Da sich an den Knoten nicht alle sechs <strong>Holz</strong>lagen treffen, sondern meist<br />

nur vier, kamen zusätzlich Schubverbinder aus Brettsperrholz zum Einsatz.<br />

Sie füllen die Stellen des sechslagigen Knotens aus, an dem gerade kein<br />

<strong>Holz</strong>träger aufläuft. Kreuzförmig eingebrachte Spax-Schrauben verbinden<br />

die Schubverbinder mit den durchlaufenden Brettschichtträgern, die eine<br />

Länge von 300 bzw. 400 mm aufweisen. Insgesamt befinden sich innerhalb<br />

der gesamten <strong>Holz</strong>konstruktion rund 15 000 Furnierholzdollen und rund<br />

8000 Schubverbinder.<br />

SHIGERU BAN ARCHITECTS<br />

◂ So soll das<br />

Centre Pompidou<br />

in Metz<br />

aussehen, wenn<br />

es im Mai<br />

2010 fertiggestellt<br />

ist und<br />

mit einem großen<br />

Fest eröffnet<br />

Teflon-Fasern überzieht die gesamte<br />

<strong>Holz</strong>struktur. Unter der kunstvoll<br />

geschwungenen Dachlandschaft liegen<br />

die drei großen Ausstellungs-<br />

galerien und die anderen Gebäudeteile.<br />

Große Aussichtsfenster bieten<br />

den Besuchern Panoramablicke auf<br />

die Stadt Metz, auf die Kathedrale<br />

und auf den Bahnhof.<br />

Metz will sich von der Pariser<br />

Zentrale unterscheiden<br />

Das Vorbild des Kunstkomplexes<br />

steht in der Hauptstadt Paris. Dort<br />

hatte der damalige Prädent George<br />

Pompidou in den 1970er-Jahren<br />

ein Ausstellungsgebäude errichten<br />

lassen, um einer breiten Öffentlichkeit<br />

die moderne Kunst zugänglich<br />

zu machen. 1977 eröffnete<br />

das an eine Ölraffinerie erinnernde<br />

Bauwerk und mit ihm das Musée<br />

national d’art moderne – heute mit<br />

rund 60 000 Werken das größte Museum<br />

seiner Art in Europa.<br />

Das Centre Pompidou in Metz soll<br />

nach Meinung von Bruno Racine,<br />

dem Präsidenten der Kunstinstitution,<br />

keine bloße Kopie der Pariser<br />

Mutter sein. Es soll deren 30-jährige<br />

Arbeit nun in die französische<br />

„Provinz“ tragen, fortsetzen und<br />

weiterentwickeln. Dazu braucht es<br />

ein Gebäude mit eigener Identität<br />

und hoher Strahlkraft. Dieser Wunsch<br />

ist nun vollauf erfüllt.<br />

Im Mittelpunkt der Ausstellungen<br />

stehen Werke des 20. und 21. Jahrhunderts,<br />

die in erster Linie aus dem<br />

riesigen Bestand des Musée national<br />

d’art stammen. Im Mai 2010 eröffnet<br />

das Museum. Der Besucher darf<br />

sich auf eine spektakuläre Verbindung<br />

zwischen Bildender Kunst und<br />

<strong>Holz</strong>bau-Kunst freuen, die ihresgleichen<br />

auf der Welt sucht.<br />

Dipl.-<strong>Holz</strong>w. Stephan Klein, Bonn ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Spax International<br />

GmbH & Co. KG<br />

Halle 8<br />

Stand 110


Idee: Studio Daniel Libeskind, New York; Lösung: RHEINZINK<br />

MIT RHEINZINK WERDEN IDEEN<br />

WIRKLICHKEIT<br />

Am Anfang steht immer die Idee. Doch nur, wenn Sie bei Ihren Planungen Ihren Ideen<br />

folgen können, entstehen individuelle Objekte. Folgen Sie Ihrer Idee. Wir zeigen Lösungen<br />

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RZ_4059-4C-D


Ingenieurholzbau<br />

<strong>Holz</strong>stege<br />

Verbindungen sind alles<br />

Wo vor nicht allzu langer Zeit der Palast der Republik stand, findet der Besucher<br />

nun eine ausgedehnte <strong>Holz</strong>steganlage auf grüner Wiese. Die Komplexität der scheinbar<br />

einfachen Stegkonstruktion forderte die Konstrukteure im Millimeterbereich heraus.<br />

38 mikado 2.2010<br />

▴ Das wesentliche<br />

Gestaltungsmittel<br />

des neu<br />

angelegten<br />

Schlossplatzareals<br />

sind die<br />

hölzernen Stege<br />

STEFAN MÜLLER


Ingenieurholzbau<br />

Schlossareal in Berlin-Mitte,<br />

auf dem früher der Palast der Republik<br />

stand, soll 2013 das wieder aufgebaute<br />

alte Stadtschloss stehen. Die<br />

Fläche sollte bis zum Baubeginn 2011<br />

jedoch nicht wie sonst üblich brachliegen<br />

und ringsum einen Bauzaun<br />

erhalten, sondern öffentlich genutzt<br />

werden können und Besucher zum<br />

Verweilen einladen.<br />

<strong>Holz</strong> schwebt über dem Grün<br />

Die auf der Grünfläche verteilten<br />

Stege aus unbehandeltem Lärchenholz<br />

scheinen über dem Rasen zu<br />

schweben. Die hölzernen Treppen<br />

und Rampen gestalten interessante<br />

Über- und Abgänge auf die zentralen<br />

Rasenflächen. Hier verflechten sich<br />

die Stege zu großzügigen Sonnendecks.<br />

Die Uferkante der Spree erhält<br />

eine hölzerne Promenade, die zum<br />

Wasser hin mit einer Brüstung gesichert<br />

ist. Andere Stege mit beidseitiger<br />

Brüstung umschließen „archäologische“<br />

Flächen, wo Reste des 1950<br />

gesprengten Hohenzollernschlosses<br />

ausgegraben wurden. Von den Laufstegen<br />

aus lassen sie sich ideal besichtigen.<br />

Auf besonders breit ausgeführten<br />

Brüstungen informieren Tafeln<br />

über die Geschichte des Ortes. Sie<br />

geben Auskunft über den Abriss des<br />

Palastes der Republik und die zukünftigen<br />

Planungen des Humboldt-<br />

Forums in Form des alten Berliner<br />

RELAIS LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Auf dem etwa 47 000 m² großen<br />

◂ Lageplan der<br />

Stege mit<br />

Ausgrabungsbereichen,<br />

Treppenanlage,<br />

Kunsthalle<br />

und zentralen<br />

Rasenflächen<br />

Stadtschlosses und beziehen damit<br />

den Besucher – wie sonst selten – in<br />

die Umnutzung mit ein.<br />

Ein Wettbewerb entschied über die<br />

Gestaltung der Freifläche, den das<br />

Berliner Büro Relais Landschaftsarchitekten<br />

im Herbst 2006 für sich entschied.<br />

Die Pläne sahen für den ersten<br />

Bauabschnitt eine befahrbare Schotterrasenfläche<br />

mit einer etwa 620 m<br />

langen <strong>Holz</strong>steg- und Treppenanlage<br />

vor, für den zweiten war eine grüne<br />

Wiese mit 1240 m langen <strong>Holz</strong>stegen<br />

geplant. Seit Oktober 2008 bzw. Juli<br />

2009 „in Betrieb“, haben die Berliner<br />

und Touristen das Schlossareal längst<br />

für sich entdeckt.<br />

Von Stein- zu <strong>Holz</strong>stufen<br />

Einige Stege führen über die ehemaligen<br />

Kellergeschosse des Palastes<br />

der Republik, die sich noch unter<br />

dem Rasen befinden. Nach dem Abriss<br />

hat man die Fundament-Wanne<br />

mit Sand verfüllt und vor der Neugestaltung<br />

des Platzes mit dem gleichen<br />

Material eine leichte Neigung<br />

Richtung Spree modelliert. Auf einer<br />

20 cm dicken Schicht versickerungsfähigen<br />

Bodens sorgt seitdem<br />

ein Rollrasen für die Begrünung. Die<br />

zur Spree ansteigenden Stützwände<br />

der Palastwanne rahmen die Rasenfläche<br />

ein, sodass ein „Abtauchen“<br />

aus der Stadt in einen grünen Freiraum<br />

möglich ist.<br />

Den Sockel eines ehemaligen Nationaldenkmals<br />

integrierten die Planer<br />

als herausgehobene Terrasse, die für<br />

kulturelle Aktivitäten zur Verfügung<br />

steht. Die an das Café der temporären<br />

Kunsthalle angrenzende, etwa 80 m<br />

lange Treppenanlage des Denkmalsockels<br />

erhielt eine „zweite Haut“. Sie<br />

wurde komplett mit einer <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

überbaut und damit als hölzerne<br />

Sitzstufenanlage ausgebildet.<br />

Konstruktion hat es in sich<br />

Die Tragkonstruktion der <strong>Holz</strong>stege<br />

besteht aus 2,46 m langen Querträgern<br />

(b/h = 14 x 12 cm) und dort, wo<br />

es Brüstungen gibt, aus brüstungshohen<br />

Pfosten, die über eingeschlitzte<br />

Stahlbleche und Stabdübel an sie<br />

angeschlossen sind. Im Abstand von<br />

1,50 m reihen sich die Querträger<br />

bzw. die U- und L-förmigen biegesteifen<br />

Rahmen und Halbrahmen (im<br />

Uferbereich) aneinander und bilden<br />

zwischen 18,30 m und 170 m lange<br />

Stege. Aufgeschraubte Längsträger<br />

(b/h = 10 x 8 cm) verbinden sie<br />

und tragen die 5 cm dicken, unterschiedlich<br />

breiten Lärchenholzbohlen<br />

als Gehbahnbelag. Verschalungen<br />

aus Lärchenholzbrettern bilden die<br />

geschlossenen Brüstungen aus. Das<br />

Ganze liegt auf kleinen Einzelfundamenten<br />

in Form von Pflastersteinen<br />

mit einer Lage Bautenschutzmatte<br />

oder ist über Stützenschuhe aufgeständert<br />

und in kleinen Köcherfundamenten<br />

verankert.<br />

Besonders knifflig waren die<br />

Stegkreuzungen und (recht-)winklig<br />

KG Co.<br />

▸ Die 2,50 m<br />

&<br />

breiten <strong>Holz</strong>stege<br />

GMBH<br />

umschließen<br />

„archäologische“<br />

HUNoLD<br />

Ausgrabungsbereiche<br />

HoLZBAU<br />

www.mikado-online.de 39


Steckbrief<br />

Ingenieurholzbau<br />

Bauvorhaben:<br />

<strong>Holz</strong>steganlage in zwei Bauabschnitten<br />

auf dem Schlossareal<br />

in Berlin<br />

Baujahr: 2009<br />

Bauzeit:<br />

1. Bauabschnitt:<br />

4/2008 bis 10/2008<br />

2. Bauabschnitt:<br />

3/2009 bis 7/2009<br />

Baukosten:<br />

1,4 Mio. Euro<br />

Bauherr:<br />

Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung<br />

D-10179 Berlin und<br />

DSK – Deutsche Stadt- und<br />

Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

D-10117 Berlin<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

relais Landschaftsarchitekten<br />

(in Zusammenarbeit mit<br />

monumentum3)<br />

D-10781 Berlin<br />

www.relaisLA.de<br />

Statik:<br />

ifb frohloff staffa kühl ecker<br />

D-12161 Berlin<br />

www.ifb-berlin.de<br />

<strong>Holz</strong>bauer:<br />

<strong>Holz</strong>bau Hunold GmbH & Co. KG<br />

D-37327 Leinefelde<br />

www.holzbau-hunold.de<br />

Verbindungsmittel:<br />

SFS intec GmbH<br />

D-61440 oberursel<br />

www.sfsintec.biz/de<br />

Materialverbrauch:<br />

570 m³ <strong>Holz</strong><br />

Schrauben: 1,5 t<br />

40 mikado 2.2010<br />

aufeinandertreffenden Stege – alle<br />

mit 2 % Längsgefälle. Die Anschlussstellen<br />

der zusammentreffenden,<br />

meist in zwei Richtungen geneigten<br />

Einzelstege mussten exakt zusammenpassen,<br />

was diese einfach aussehenden<br />

Stegkonstruktionen enorm<br />

kompliziert machte. Jeder Millimeter<br />

Abweichung hätte zu größten Passungsproblemen<br />

geführt. Das bedeutete<br />

eine große Herausforderung für<br />

die Arbeitsvorbereitung und Montage,<br />

die dadurch besonders zeit- und<br />

arbeitsintensiv wurde.<br />

Auch die Logistik musste hundertprozentig<br />

stimmen: „Dank präziser<br />

CAD-Planung konnten wir Hunderte<br />

von Bauteilen abbinden, die alle<br />

gleich aussahen, es aber nicht waren.<br />

Bei der Bauteilnummerierung<br />

und dem Eintrag in die Positionspläne<br />

durfte jedoch nichts schiefgehen,<br />

sonst hätte keiner mehr gewusst,<br />

wohin welches Bauteil gehört“, erzählt<br />

Bauleiter Andreas Drescher von<br />

<strong>Holz</strong>bau Hunold. Im Werk wurden<br />

die Querschnitte zu 6 m langen und<br />

2,3 m, 2,5 m oder 3 m breiten Steg-<br />

Elementen zusammengebaut und vor<br />

Ort an ihren planmäßigen Positionen<br />

aneinandergereiht.<br />

Da die Landschaftsarchitekten<br />

außerdem großen Wert auf das Erscheinungsbild<br />

der Gehbahnbeläge<br />

und Brüstungen legten, sollten dort<br />

möglichst viele unterschiedlich breite<br />

Bretter und Bohlen aufgebracht<br />

werden. Es sollte der Eindruck von<br />

Zufälligkeit entstehen. Auch diese<br />

Anforderung trug zu dem hohen Planungsaufwand<br />

und den umfangreichen<br />

Arbeitsvorbereitungen bei. Aber<br />

am Schluss stimmte alles.<br />

HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />

◂ Die Treppenanlage<br />

des Denkmalsockels<br />

wurde mit einer<br />

<strong>Holz</strong>konstruktion<br />

überbaut …<br />

▴ … und zu einer<br />

Sitzstufenanlage<br />

ausgebildet<br />

Darstellung<br />

▾<br />

einer Teil- und<br />

einer Doppelgewindeschraube<br />

Adäquate Verbindungsmittel<br />

Als Hauptverbindungsmittel wählte<br />

der Tragwerksplaner Schrauben<br />

und entschied sich für Doppelgewindeschrauben.<br />

Das hatte für die gute<br />

Begehbarkeit des Steges eine zentrale<br />

Bedeutung. Für Doppelgewindeschrauben<br />

sprachen die Art der Kraftübertragung,<br />

die im Vergleich zu<br />

Teilgewindeschrauben höhere Tragfähigkeit<br />

und die damit verbundene<br />

„Lagesicherung“ des Bohlenbelags.<br />

Teilgewindeschrauben können<br />

Druckkräfte nur in der unteren<br />

Schafthälfte aufnehmen. Die Kraftübertragung<br />

erfolgt über die Gewinde,<br />

die sich durch das Einschneiden<br />

ins <strong>Holz</strong> mit ihm verkeilen. In der<br />

oberen Hälfte kann sich der Bohlenbelag<br />

entlang des glatten Schaftes<br />

bewegen. Ist der Steg unbelastet, liegt<br />

der Schraubenkopf oberflächenbündig<br />

im Belag. Bei Belastung würden<br />

die Bohlenbretter nach unten nachgeben<br />

und die Schraubenköpfe sich<br />

nach oben herausdrücken und damit<br />

eine Stolperstelle bilden. Das musste<br />

bei den <strong>Holz</strong>stegen natürlich unbedingt<br />

vermieden werden.<br />

Mit Doppelgewindeschrauben, die<br />

in der oberen und unteren Schafthälfte<br />

ein Gewinde haben, können die<br />

Längsträger wie auch der Bohlenbelag<br />

gleichermaßen Druckkräfte<br />

HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />

SFS INTEC GMBH)


aufnehmen. Die Kraftübertragung<br />

erfolgt oben und unten zu gleichen<br />

Teilen und der Bohlenbelag bleibt<br />

auch unter Belastung in seiner Ausgangslage.<br />

Hinzu kommt, dass die<br />

Schraubenköpfe – anders als bei Teilgewindeschrauben<br />

– nicht an der<br />

Kraftübertragung beteiligt sind und<br />

ihre Ausformung nur zum Führen des<br />

Werkzeuges beim Eindrehen dient.<br />

Genau genommen könnte man sie<br />

auch abschneiden.<br />

Da der Durchmesser der Schraubenköpfe<br />

von Doppelgewindeschrauben<br />

nur geringfügig größer ist als<br />

der Außendurchmesser des Gewindes,<br />

verschwinden sie beim Eindrehen<br />

ohne Ausreißen des Lochrandes<br />

der Einschraubstelle passgenau und<br />

bündig in den Bohrlöchern der Bohlen.<br />

Es ergibt sich ein stolperfreier<br />

Gehbahnbelag, der es auch bei jeder<br />

Witterung und Belastung bleibt.<br />

Für die Brüstungen wählten die<br />

Planer vor allem WT-S-5x60-Schrauben<br />

aus Edelstahl und für die Stege<br />

WT-T-6,5x13-Schrauben mit einer<br />

Spezialbeschichtung gegen Korrosion.<br />

In der gesamten <strong>Holz</strong>steganlage<br />

sind an die 120 000 <strong>Holz</strong>verbindungsmittel<br />

enthalten.<br />

Luftumspülte Querschnitte<br />

Die Lärchenholzbohlen des Gehbahnbelags<br />

wurden wegen der freien Bewitterung<br />

in alle Richtungen auf Abstand<br />

verlegt. Einerseits können sie<br />

sich bei Feuchtigkeit zwängungsfrei<br />

„ausdehnen“, andererseits kann<br />

Regenwasser nach allen Seiten hin<br />

ablaufen und alle <strong>Holz</strong>querschnitte<br />

können immer wieder vollständig<br />

HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />

◂ <strong>Holz</strong>stege, zum<br />

Teil auf Pflastersteinen<br />

aufgelegt,<br />

zum Teil<br />

aufgeständert und<br />

in Fundamenten<br />

verankert<br />

Steg während<br />

▸<br />

der Montage.<br />

Die Brüstung trägt<br />

später Infotafeln<br />

▸ Querschnitt<br />

durch den Steg<br />

mit zwei<br />

Brüstungen<br />

bzw.<br />

einer Brüstung<br />

(Ufersteg)<br />

austrocknen. Zwar handelt es sich um<br />

ein temporär angelegtes Bauwerk,<br />

das möglicherweise nur zwei Jahre<br />

benutzt wird. Dennoch sind die Regeln<br />

des konstruktiven <strong>Holz</strong>schutzes<br />

einzuhalten. Sollte sich außerdem der<br />

Schnitt durch Steg mit zwei Brüstungen<br />

14 2,22<br />

14<br />

Schnitt durch Ufersteg<br />

14/12<br />

Stützschuh e = 6 m<br />

www.mikado-online.de 41<br />

10<br />

Lagesicherung durch<br />

aufgedübelte<br />

Eichenschwelle 12/8<br />

30<br />

2,30<br />

10<br />

Geländerbefestigung<br />

10/8 10/8 10/8 10/8 10/8<br />

Baubeginn des Humboldt-Forums,<br />

wie viele vermuten, um einige Jahre<br />

verschieben, wird die Steganlage<br />

vielleicht fünf oder sechs Jahre<br />

ihre Dienste leisten. Heute weiß<br />

noch niemand, was anschließend mit<br />

9 25 92<br />

HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />

HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG


SFS INTEC GMBH)<br />

Ingenieurholzbau<br />

42 mikado 2.2010<br />

◂ Prinzip-Skizzen<br />

zur unterschiedlichenKraftübertragung<br />

und Wirkungsweise<br />

von<br />

Teil- und Doppelgewindeschrauben.<br />

oben:<br />

unbelasteter<br />

Zustand. Unten:<br />

belasteter Zustand<br />

Markant und wirtschaftlich.<br />

Der E 58 PLUS überzeugt durch harmonische Proportionen und die konsequente Umsetzung des<br />

klassischen E 58 Profils. Er verfügt über einen Verschiebebereich von rund 30 mm und eine Lattweite<br />

von 40,5 cm bis 43,5 cm. Lassen Sie sich vom Mehrwert dieser klassischen Form überzeugen.<br />

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Ab 7,5 Stück<br />

pro m 2<br />

30 mm<br />

Verschiebebereich<br />

Hohe Stabilität<br />

der Anlage geschieht. Sie könnte demontiert<br />

und an anderer Stelle wieder<br />

aufgebaut werden.<br />

Lieb gewonnenes Freizeitareal<br />

In dreimonatiger Produktions- und<br />

Montagezeit hat <strong>Holz</strong>bau Hunold<br />

570 m³ Lärchenholz in der Steganlage<br />

verbaut. Sie bedeckt eine Fläche von<br />

etwa 3000 m². Bei der Eröffnung der<br />

Anlage im Juli 2009 wünschte sich<br />

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher,<br />

dass der Platz ein belebter und beliebter<br />

Ort sein wird, an dem sich die<br />

Berliner wie Besucher gern aufhalten<br />

werden. Das ist vorerst gelungen.<br />

Wenn der Schlosswiederaufbau<br />

beginnt, sollen Kunsthalle, Rasen und<br />

<strong>Holz</strong>stege wieder verschwinden. Bis<br />

dahin kann es allerdings sein, dass<br />

die Berliner ihr neues Areal gar nicht<br />

mehr hergeben wollen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

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E58PLUS


Sanierung und Ausbau<br />

Systemlösungen<br />

Schmuckstück neu aufpoliert<br />

Bei der Sanierung eines über 500 Jahre alten Gebäudes in Landshut zählten<br />

die Innendämmung der denkmalgeschützten Fassade und Schallschutzmaßnahmen im<br />

Bereich der Zwischendecken zu den größten Herausforderungen.<br />

Mit seiner<br />

◂<br />

markanten<br />

Fassade bildet das<br />

1496 erbaute<br />

Haus ein ganz<br />

besonderes<br />

Schmuckstück in<br />

der Altstadt<br />

von Landshut<br />

Landshut zählt zu den wenigen<br />

deutschen Städten, deren mittelalterlicher<br />

Stadtkern zu einem großen<br />

Teil noch in seiner ursprünglichen<br />

Form erhalten ist. Eine der<br />

Prachtstraßen von Landshut ist die<br />

Neustadt genannte Hauptstraße im<br />

Zentrum der Stadt, die von vielen im<br />

Originalzustand befindlichen Handels-<br />

und Wohnhäusern aus dem Mittelalter<br />

gesäumt wird.<br />

Hinter der Hausnummer 527<br />

verbirgt sich ein ganz besonderes<br />

Schmuckstück: Das dreistöckige<br />

Wohn- und Geschäftshaus aus dem<br />

Jahr 1496 zählt mit seiner neugotischen<br />

Fassade zu den markantesten<br />

Objekten des Straßenzugs.<br />

Denkmalschutz als<br />

Herausforderung<br />

Auch Rudi Napholtz, der in Landshut<br />

ein Geschäft für Innengestaltung und<br />

Raumausstattung betreibt, erlag dem<br />

Charme des mittelalterlichen Kleinods.<br />

Er kaufte 2007 das Objekt und<br />

beschloss, es möglichst originalgetreu<br />

zu sanieren. „Trotz des desolaten<br />

Zustands des Bauwerks habe ich<br />

das Potenzial erkannt, das in dem<br />

Gebäude steckt“, erklärt der Bauherr,<br />

der schon einige ähnliche Objekte erfolgreich<br />

saniert hat.<br />

Aufgebaut ist der Baukörper aus<br />

zwei Teilen: dem rund 100 m² großen<br />

Altbau mit der zur Straße gerichteten<br />

Fassade und einem 65 m² großen<br />

Anbau im rückwärtigen Teil. Während<br />

dieser Teil wegen Einsturzgefahr<br />

komplett abgerissen und ersetzt werden<br />

musste, galt es, das denkmalgeschützte<br />

Haupthaus von Grund auf<br />

zu sanieren. Keine leichte Aufgabe,<br />

denn auch hier lagen die größten<br />

www.mikado-online.de 43


Sanierung und Ausbau<br />

Probleme in der Statik des Gebäudes.<br />

Grund dafür waren unsach gemäße<br />

Umbauarbeiten aus dem 19. Jahrhundert,<br />

in deren Verlauf beispielsweise<br />

der ehemals durchgehende<br />

Kamin im Erdgeschoss abgebrochen<br />

und der – inzwischen entfernte –<br />

Rest lediglich auf einen einzigen, um<br />

ein Vielfaches überlasteten Balken<br />

gesetzt wurde.<br />

Im Dachbereich waren die Fußpunkte<br />

des Dachstuhls infolge einer<br />

undichten Dacheindeckung verfault<br />

und mussten neu gefasst werden.<br />

Für einen sicheren Stand des Gebäudes<br />

sorgen heute zusätzlich sieben<br />

Tonnen Stahlträger, die im ganzen<br />

Haus als Verstärkung eingezogen<br />

wurden.<br />

Sanierung mit Naturprodukten<br />

Nach Lösung der statischen Probleme<br />

konnte der Bauherr mit der eigentlichen<br />

Sanierung des Gebäudes beginnen.<br />

Zu berücksichtigen waren<br />

dabei die Auflagen des Denkmalamtes.<br />

So durfte beispielsweise die<br />

Gebäudefassade nicht verändert werden,<br />

was eine raumseitige Dämmung<br />

der Außenwände erforderte.<br />

Außerdem galt es, das historische<br />

Gebälk etwa im Bereich der Zwischendecken<br />

und des Dachstuhls<br />

zu erhalten. Gleichzeitig sollte das<br />

Dank<br />

◂<br />

raumseitiger<br />

Dämmung<br />

in den Zwischendecken<br />

und der Unter-<br />

deckplatten<br />

erfüllt der Altbau<br />

heute den<br />

KfW-60-Energiestandard<br />

▸ Die <strong>Holz</strong>faserdämmung<br />

sorgt für eine<br />

optimale<br />

Dämmung und<br />

bietet<br />

ein angenehmes<br />

Wohnklima<br />

▾ Für Bauherr<br />

Rudi<br />

Napholtz und<br />

Lothar<br />

Zieglmeier von<br />

Pavatex<br />

waren die Systemlösungen<br />

die erste Wahl<br />

44 mikado 2.2010<br />

Gebäude den damals aktuellen förderungsfähigenKfW-60-Energiestandard<br />

erreichen. „Den Charme eines<br />

perfekt sanierten Altbaus mit den<br />

Vorzügen eines Neubaus zu kombinieren,<br />

das war das Ziel der Sanierung“,<br />

erläutert Napholtz. „Dabei<br />

wollten wir möglichst ökologische<br />

und nachhaltige Naturprodukte verwenden,<br />

die sich perfekt in die historische<br />

Bausubstanz einfügen.“<br />

Neben den wärmedämmtechnischen<br />

Anforderungen gehörten außerdem<br />

eine besonders gute Schalldämmung<br />

im Bereich der hölzernen<br />

Zwischendecken sowie wirkungsvoller<br />

Schutz vor sommerlicher Hitze zu<br />

den Sanierungszielen.<br />

Historisches Kleinod<br />

mit Neubau-Standard<br />

Speziell für derartige Anforderungen<br />

entwickelte Pavatex multifunktionale<br />

und ökologische Holfaserdämmstoffe.<br />

Die Systemlösungen haben<br />

sich mit ihren baubiologischen und<br />

bauphysikalischen Eigenschaften besonders<br />

bei der Altbausanierung bewährt.<br />

Deshalb kamen sie auch in<br />

Landshut zum Einsatz. „Ich habe<br />

mich im Vorfeld ausführlich über<br />

viele Dämmstoffe informiert und<br />

mich letztendlich für Pavatex entschieden“,<br />

erklärt Napholtz. „Denn<br />

die <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten bieten<br />

optimale Dämmwerte und können<br />

wirtschaftlich verarbeitet werden.<br />

Als ökologische <strong>Holz</strong>produkte<br />

passen sie sehr gut zur vorhandenen<br />

Substanz des Hauses.“<br />

Bei der Sanierung des Objektes<br />

zählten die raumseitige Wärmedämmung<br />

der denkmalgeschützten<br />

Fassade und der geforderte Schallschutz<br />

im Bereich der Zwischendecken<br />

zu den größten Herausforderungen.<br />

„Unsere System konnte die<br />

Anforderungen optimal erfüllen“, erklärt<br />

Lothar Zieglmeier, der als Pavatex-Regionalverkaufsleiter<br />

die Sanierung<br />

von Anfang an mit betreute.<br />

„Unsere <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />

bieten hier eine leistungsfähige


Sanierung und Ausbau<br />

Wärmedämmung, effektiven Schallschutz<br />

sowie sommerlichen Hitzeschutz<br />

und sie gleichen die bei einem<br />

Altbau immer gegebenen Bautoleranzen<br />

aus.“ Die sorptionsfähigen<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten können<br />

zudem dank ihrer natürlichen Diffusionsoffenheit<br />

Feuchtigkeit aufnehmen<br />

und wieder abgeben. Das sorgt<br />

für ein angenehmes sowie ausgeglichenes<br />

Raumklima und schützt vor<br />

Feuchtigkeitsschäden.<br />

Lösungen für<br />

Dach, Wand und Boden<br />

Für die raumseitige Dämmung der<br />

Fassade verwendeten die Handwerker<br />

80 mm „Pavadentro“. Die speziell<br />

für die raumseitige Dämmung von<br />

Außenwänden entwickelte <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatte<br />

hat einen durchschnittlichen<br />

U-Wert von 0,35 W/<br />

(m²K). Im Dachbereich bieten 35 mm<br />

„Isolair L-Unterdeckplatten“ auf rund<br />

250 m² Schutz vor sommerlicher<br />

Überhitzung und verbessern die Wärme-<br />

und Schalldämmung des Hauses.<br />

Bei den Zwischendecken kommen<br />

40 mm „Pavatherm-Profil“ mit integrierten<br />

Fugenlatten zum Einsatz.<br />

Das höhenausgleichende System erlaubt<br />

auf insgesamt 300 m² einen Bodenaufbau<br />

mit guten Trittschall- und<br />

Wärmedämmwerten. Es ermöglicht<br />

einen praktisch schwimmend verlegten<br />

<strong>Holz</strong>dielenfußboden ohne Lagerhölzer,<br />

die störenden Trittschall<br />

besonders stark übertragen.<br />

Doppelter Klimaschutz<br />

Mit den ökologischen und nachhaltigen<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten von<br />

Pavatex erfüllt das historische Gebäude<br />

zum einen den KfW-60-Energiestandard,<br />

zum anderen leistet<br />

Bauherr Rudi Napholtz damit auch<br />

einen wertvollen und messbaren<br />

Beitrag zum Klimaschutz – ganz im<br />

Sinne der Klimaschutzkampagne des<br />

Dämmstoffherstellers, der unter dem<br />

Motto „Werden Sie CO 2 -Champion“<br />

zur aktiven CO 2 -Einsparung durch<br />

◂◂ Bei der<br />

Sanierung galt es,<br />

das historische<br />

Gebälk zu<br />

erhalten<br />

◂ Im Geschäftsraum<br />

im<br />

Erdgeschoss gibt<br />

es Tabakwaren zu<br />

kaufen<br />

▸ Die renovierte<br />

denkmalgeschützte<br />

Fassade<br />

in der<br />

Innenstadt von<br />

Landshut<br />

kann sich wieder<br />

sehen lassen<br />

Ein eindrucks-<br />

◂<br />

voller<br />

Kronleuchter setzt<br />

den frisch<br />

renovierten Ver-<br />

kaufsraum<br />

ins rechte Licht<br />

Dämmen mit <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />

aufrief und die besten Klimaverbesserer<br />

mit attraktiven Preisen<br />

belohnte. Die hier verbauten <strong>Holz</strong>faserdämmstoffe<br />

verbessern die globale<br />

CO -Bilanz um umgerechnet über<br />

2<br />

15 000 kg CO . Das ist die Menge CO ,<br />

2 2<br />

die das <strong>Holz</strong> beim Wachstum der Atmosphäre<br />

und damit dem globalen<br />

Klimakreislauf langfristig entzogen<br />

hat. Dazu kommt natürlich noch die<br />

Dämmwirkung durch die Produkte,<br />

die den CO -Ausstoß des Gebäudes<br />

2<br />

dauerhaft reduzieren und Heizkosten<br />

einsparen. Pavatex-<strong>Holz</strong>faserdämmstoffe<br />

leisten einen wichtigen Beitrag<br />

zum Klimaschutz und schonen<br />

den Geldbeutel. Zusammen mit ihren<br />

bauphysikalischen Leistungsmerkmalen<br />

sorgen sie dafür, dass auch<br />

historische Objekte wie das vorliegende<br />

Bauwerk eine moderne, multifunktionale<br />

Gebäudehülle erhalten –<br />

und damit noch viele weitere Jahrzehnte<br />

oder -hunderte der Nachwelt<br />

erhalten bleiben.<br />

Dr. Anselm Koopmann, Augsburg ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Pavatex GmbH<br />

Halle 7<br />

Stand 602<br />

www.mikado-online.de 45<br />

PAVATEx


Sanierung und Ausbau<br />

Überlingen<br />

Verjüngungskur fürs Altenheim<br />

Auch Alten- und Pflegeheime kommen in die Jahre. Die Sanierung solcher objekte<br />

gestaltet sich oft sehr umfangreich. Konstruktive, bauphysikalische sowie haustechnische<br />

und pflegerelevante Bauteile wollen dem Stand der Technik angepasst werden.<br />

46 mikado 2.2010<br />

Das erste<br />

obergeschoss des<br />

Anbaus<br />

erstellte die<br />

Zimmerei in <strong>Holz</strong>-<br />

ständerbauweise


Sanierung und Ausbau<br />

Neben einer grundlegenden Sanierung<br />

erhielt das Vianney<br />

Hospital in Überlingen auch einen<br />

Erweiterungsbau. Dort sind der Eingang<br />

und die Erschließung des gesamten<br />

Gebäudes über ein neues<br />

Treppenhaus untergebracht. Zugleich<br />

finden sich in der Erweiterung weitere<br />

Zimmer für Bewohner.<br />

Die Vianney Gesellschaft verschreibt<br />

sich seit über 50 Jahren der<br />

Versorgung hilfsbedürftiger Menschen.<br />

Das Vianney Hospital verfolgt<br />

das Konzept von familienähnlich<br />

geführten Hausgemeinschaften.<br />

Betroffene, Angehörige und vor allem<br />

Fachleute fordern heute diesen<br />

Ansatz bei der Versorgung von hilfsbedürftigen<br />

Menschen. Die Hausgemeinschaften<br />

sind als Orte des Lebens<br />

konzipiert, wo die Menschen in<br />

überschaubaren Hausgemeinschaften<br />

miteinander wohnen.<br />

Moderne Standards<br />

Vor allem die gestiegenen Anforderungen<br />

an die Ausstattung als Pflegeeinrichtung<br />

machten eine Sanierung<br />

des „Hauses der Vorsehung“ notwendig.<br />

Wesentlicher Ansatzpunkt der<br />

Sanierungs- und Umbauplanungen<br />

des Architekten, Dipl.-Ing. Jürgen<br />

Staud aus dem schwäbischen Heiligenberg,<br />

war die Sicherheit durch<br />

erfahrene Rundum-Betreuung und<br />

-Pflege, verbunden mit der Tradition,<br />

Menschen in kleinen Bereichen<br />

Ansicht Nord<br />

Umbauten<br />

▸<br />

und<br />

Erweiterungen<br />

verbesserten<br />

den Energiebedarf<br />

des Gebäudes<br />

nachhaltig. Vorher<br />

lag der<br />

Verbrauch bei<br />

420 kWh<br />

pro m² und Jahr,<br />

jetzt liegt<br />

er bei 92 kWh<br />

Lebensraum zu geben. Dank einer<br />

engen Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Bauherrn und dem Architekten<br />

entstanden zwei räumliche Bereiche<br />

mit größtmöglicher Überschaubarkeit,<br />

die somit eine persönliche Betreuung<br />

und Pflege sichern.<br />

Erfassen des Bestands<br />

Ausgangspunkt für alle Planungen<br />

war der vorhandene, 1960/61 fertiggestellte<br />

Bau. Mangels Bestandsplänen<br />

orientierte sich Staud an<br />

den „100er“ Zeichnungen oder erstellte<br />

selbst Aufmaße vor Ort. Der<br />

Baukörper bestand aus 24er Ziegelmauerwerk,<br />

die Decken waren mit<br />

Bimshohlstegdielen mit geringer<br />

Überdeckung ausgebildet. Zur Aussteifung<br />

ordnete der Architekt neue<br />

Betondecken an. Die vorhandene Erschließung<br />

über den Mittelflur blieb<br />

erhalten, jedoch wurden die Zimmer<br />

erweitert und mit einem eigenen Bad<br />

ausgestattet. Darüber hinaus erneuerte<br />

man die gesamte Haustechnik.<br />

Ein wesentlicher Punkt war der Einbau<br />

eines neuen Aufzuges, der den<br />

aktuellen Vorschriften und Anforderungen<br />

entsprach. Der Architekt ordnete<br />

ihn so an, dass er sowohl innerhalb<br />

des Gebäudes als auch von<br />

außen an der Nordseite des Gebäudes<br />

begehbar ist.<br />

Dem in West-Ost-Achse dem Straßenverlauf<br />

folgenden Bestandsgebäude<br />

setzte Architekt Staud auf der<br />

www.mikado-online.de 47


URSA<br />

Sanierung und Ausbau<br />

Westseite einen Erweiterungsbau vor.<br />

Er dient als Eingang und zur Erschließung<br />

des gesamten Gebäudes über<br />

ein Treppenhaus. Zugleich finden<br />

sich in der Erweiterung zusätzliche<br />

Zimmer für Bewohner.<br />

Konstruktiv wurde der Erweiterungsbau<br />

bis zum Erdgeschoss konventionell<br />

mit Streifenfundamenten<br />

als Gründung und Mauerwerk erstellt.<br />

Das erste Obergeschoss erstellte<br />

die Zimmerei Gruber in <strong>Holz</strong>ständerbauweise.<br />

Das Unternehmen aus Frickingen<br />

war mit allen Zimmerer- und<br />

Dacharbeiten beauftragt. Während<br />

der Bestandsbau in einem Satteldach<br />

Ansicht West<br />

48 mikado 2.2010<br />

seinen oberen Abschluss findet, ordnete<br />

der Architekt auf dem Erweiterungsbau<br />

versetzte Pultdächer an, um<br />

das Dachgeschoss zusätzlich mit Tageslicht<br />

zu belichten.<br />

Energetisch optimiert<br />

Mit der Um- und Erweiterungsbaumaßnahme<br />

waren auch erhebliche<br />

Verbesserungen hinsichtlich<br />

des Wärmeschutzes verbunden. Die<br />

gesamte Fassade des vorhandenen<br />

Baukörpers erhielt ein WDV-System.<br />

Den neuen Erweiterungsbau und alle<br />

Dächer dämmten die Zimmerer mit<br />

◂ Der neue Anbau<br />

dient als<br />

Eingang und<br />

zur<br />

Erschließung<br />

des<br />

Gebäudes<br />

über<br />

ein Treppenhaus<br />

Glaswolle. Zum Einsatz kam dabei<br />

auch der URSA-Dämmfilz DF 40. Der<br />

Hersteller aus Leipzig bietet den unkaschierten<br />

Filz aus Glaswolle mit<br />

und ohne Hydrophobierung an. Er<br />

liefert den Dämmstoff in 1,2 m Breite<br />

in Dicken von 60 mm bis 240 mm.<br />

Der nichtbrennbare Dämmfilz – Baustoffklasse<br />

A2 nach DIN 4102-1 bzw.<br />

Brandverhalten A1 nach DIN EN<br />

13501-1 – hat einen Bemessungswert<br />

der Wärmeleitfähigkeit von ( )<br />

0,040 W/(m · K). Haupteinsatzgebiete<br />

der Glaswolle sind das zweischalige<br />

Dach, <strong>Holz</strong>balkendecken, nicht begehbare<br />

oberste Geschossdecken sowie<br />

die unterseitigen Innendämmungen<br />

von Dach oder Decke.<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Gemeinsam mit dem Architekten und<br />

Bauherrn arbeitete Zimmermann Markus<br />

Gruber an der umgesetzten energetischen<br />

Planung und Koordination<br />

und unterstützte den Bauherrn zudem<br />

mit einer umfassenden Energie- und<br />

Fördermittelberatung. Umbauten und<br />

Erweiterungen verbesserten den Energiebedarf<br />

des Gebäudes nachhaltig.<br />

So lag der Verbrauch vor der neunmonatigen<br />

Sanierung bei 420 kWh<br />

pro m² und Jahr. Mit den weitreichenden<br />

Wärmedämmmaßnahmen<br />

am Bestands- wie auch am Erweiterungsbau<br />

konnte trotz Erhöhung der<br />

Nutzfläche der Bedarf auf 92 kWh pro<br />

m² und Jahr gesenkt werden. Für die<br />

gesamte Maßnahme erhielten Bauherr<br />

und Fachhandwerker die Auszeichnung<br />

„Energiesparmeister im<br />

Bauhandwerk“. Für den Bauherrn Dr.<br />

Hans Günther Seifert-Vogt war dies<br />

ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Er will das Preisgeld als Basis für<br />

eine geplante Solaranlage nutzen, um<br />

noch mehr Energie einzusparen und<br />

den CO -Ausstoß zu reduzieren.<br />

2<br />

Sven-Erik Tornow, Köln ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Ursa<br />

Deutschland GmbH<br />

Halle 7<br />

Stand 207/306


Details im Griff Februar 2010<br />

Brandschutz<br />

Brandabschnitte reichen bis zur Dachhaut<br />

Brandfall<br />

Am 29. Oktober 2009 brannte in<br />

Berlin-Neukölln der Dachstuhl eines<br />

fünfgeschossigen Wohngebäudes<br />

lichterloh und löste einen Großeinsatz<br />

der Berliner Feuerwehr aus. Betroffen<br />

war eine unter dem Dachge-<br />

Brandwände verhindern eine schnelle und unkontrollierte<br />

Ausbreitung von Feuer und Rauch. Sie retten Bausubstanz<br />

und Menschenleben. Ihre Detaillierung muss deshalb stimmen.<br />

Auf einen Blick<br />

Brandfall Dachstuhl eines viergeschossigen Wohngebäudes in<br />

dichter Blockrandbebauung und fast eine Ausbreitung<br />

des Brands auf Nachbargebäude<br />

Generelle<br />

Brand-<br />

ausbreitungsursachen<br />

Maßnahmen<br />

gegen<br />

eine Brandausbreitung<br />

▸ Dachoberfläche ohne Brandwandüberstand<br />

▸ Fugen zwischen Brandwand und Dachhaut<br />

▸ Brennbare Bauteile über der Brandwand<br />

▸ Hohlräume im Dachaufbau<br />

▸ Massive Brandwände<br />

▸ Hochfeuerhemmende <strong>Holz</strong>wände<br />

▸ Hochfeuerhemmende Brandwände<br />

▸ Hochfeuerhemmende Trennwände<br />

schoss befindliche Wohnung. Sechs<br />

Staffeln mit etwa 45 Feuerwehrleuten<br />

bekämpften die Flammen und retteten<br />

drei Menschen. Die benachbarten<br />

Häuser evakuierten sie vorsorglich,<br />

da die Gefahr bestand, dass sich<br />

das Feuer trotz Brandwänden dahin<br />

BERLINER FEUERWEHR<br />

◂ originalaufnahme<br />

der Berliner<br />

Feuerwehr:<br />

Brand<br />

des Dachstuhls<br />

eines viergeschossigen<br />

Wohngebäudes<br />

ausbreitet. Das geschieht öfters, denn<br />

viele Anschlüsse von Brand- oder<br />

Trennwänden an das Dach sind mangelhaft<br />

ausgebildet.<br />

Besonders bei Gebäuden mit tragenden<br />

und raumabschließenden<br />

Bauteilen aus <strong>Holz</strong> ist viel Detail-<br />

wissen und Aufmerksamkeit erforderlich.<br />

Zusätzlich zu den Anforderungen<br />

der Bauordnungen nach nichtbrennbaren<br />

Stoffen im Bereich der<br />

Brandwände sind bei größeren Mehrfamilienhäusern<br />

die speziellen Erfordernisse<br />

der Kapselung von brennbaren<br />

Baustoffen zu beachten.<br />

Brandausbreitungsursachen<br />

Dach ohne Brandwandüberstand<br />

Brennbare Materialien wie z.B. Bitumenbahnen<br />

begünstigen die Ausbreitung<br />

eines Feuers auf der Dachfläche,<br />

besonders bei Flachdächern.<br />

Sind die Brandwände nicht über das<br />

Dach geführt – was baurechtlich bei<br />

Gebäuden der Gebäudeklassen 1 bis<br />

3 „Gebäude geringer Höhe“ zulässig<br />

ist –, kann sich ein Feuer ungehindert<br />

über verschiedene Brandabschnitte<br />

ausbreiten.<br />

Fugen zwischen Brandwand und<br />

Dachhaut<br />

Treppenraumwände und Brandwände<br />

bei Gebäuden der Gebäudeklassen<br />

1 bis 3 sind nach Bauordnung<br />

„mindestens bis unter die Dachhaut“<br />

zu führen. Aufgrund fehlerhafter<br />

Ausführung im Detail oder aufgrund<br />

von Bauteilausdehnungen können<br />

Fugen zwischen Wand und Dachhaut<br />

entstehen, durch die sich ein<br />

Feuer in den anderen Brandabschnitt<br />

ausbreiten kann.<br />

www.mikado-online.de 49


Brennbare Bauteile über der<br />

Brandwand<br />

Ein häufiger Fehler in der Detailausbildung<br />

ist das Verwenden brennbarer<br />

Baustoffe und deren Führen<br />

über die Brandwand hinweg. Bauteile<br />

wie Dachschalungen, Dämmungen<br />

oder Abdichtungen leiten das Feuer<br />

wie „Zündschnüre“ in den nächsten<br />

Brandabschnitt weiter.<br />

Hohlräume im Dachaufbau<br />

In Hohlräumen können sich explosive<br />

Gasgemische aus Kohlenmono-<br />

xiden, Kohlenwasserstoffen und Sauerstoff<br />

bilden, schlagartig entzünden<br />

und das Feuer explosionsartig in andere<br />

Brandabschnitte verbreiten.<br />

Maßnahmen<br />

gegen eine Brandausbreitung<br />

Massive Brandwände<br />

Die sicherste Methode der Brandabschnittstrennung<br />

ist das Führen massiver<br />

Brandwände bis mind. 30 cm<br />

oberhalb der Dachoberfläche. Alternativ<br />

lassen die Landesbauordnungen<br />

eine „beiderseits 0,50 m auskragende<br />

feuerbeständige Platte aus<br />

nichtbrennbaren Baustoffen“ zu. In<br />

beiden Fällen ist darauf zu achten,<br />

dass keine brennbaren Bauteile über<br />

die Brandwand hinwegführen.<br />

Hochfeuerhemmende <strong>Holz</strong>wände<br />

Bei Gebäuden der Gebäudeklassen 1<br />

bis 3 – meist ein- bis zweigeschossige<br />

Einfamilien- und Reihenhäuser –<br />

dürfen Brandwände nur bis unter<br />

die Dachhaut geführt werden. Alternativ<br />

sind für diese Gebäude auch<br />

hochfeuerhemmende (F60-B) Wände<br />

zulässig. Das kommt dem <strong>Holz</strong>bau<br />

zu Gute, da solche Wände entsprechend<br />

der „Muster-Richtlinie über<br />

brandschutztechnische Anforderungen<br />

an hochfeuerhemmende Bauteile<br />

in <strong>Holz</strong>bauweise“ (M-HFH<strong>Holz</strong>R) in<br />

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Die Langfassung dieses Artikels<br />

steht für mikado-Abonnenten<br />

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50<br />

Details im Griff Februar 2010<br />

mikado 2.2010<br />

Brandwand für Gebäude der Gebäudeklasse 4 (auch Treppenraumwand)<br />

Brandwand<br />

F60-B mB<br />

(REI-M 60)<br />

Gipskarton-Feuerschutzplatten<br />

(GKF, 2 x 18 mm)<br />

Spanplatte (19 mm) oder oSB (18 mm)<br />

Wärmedämmung (nicht brennbar,<br />

Schmelzpunkt ≥ 1 000 °C,<br />

Rohdichte ≥ 30 kg/m 2 )<br />

Trennwand für Gebäude der Gebäudeklasse 4 (z.B. Wohnungstrennwand)<br />

Trennwand<br />

F60-B<br />

(REI 60)<br />

ihren tragenden, aussteifenden und<br />

raumabschließenden Teilen aus <strong>Holz</strong><br />

oder <strong>Holz</strong>werkstoffen bestehen dürfen.<br />

Neben den Detailanforderungen,<br />

die sich aus dem Anschluss an die<br />

Dachhaut ergeben, sind hier die der<br />

Kapselung zu beachten.<br />

Hochfeuerhemmende Brandwände<br />

Bei Gebäuden der Gebäudeklasse 4 –<br />

meist Mehrfamilienhäuser mit bis zu<br />

vier oberirdischen Geschossen – sind<br />

grundsätzlich alle raumabschließenden<br />

Wände in hochfeuerhemmender<br />

Bauweise mit tragenden und aussteifenden<br />

Bauteilen in <strong>Holz</strong> zulässig.<br />

Das gilt auch für Brandwände. Besondere<br />

Bedeutung kommt dabei dem<br />

Anschluss an Decken und Dächer zu.<br />

Der ist immer ein Schwachpunkt und<br />

kann zu frühzeitigem Durchbrand<br />

führen. Bei Decken ist das durch<br />

Gipskarton-Feuerschutzplatten<br />

(GKF, 2 x 18 mm)<br />

Wärmedämmung (nicht brennbar,<br />

Schmelzpunkt ≥ 1 000 °C,<br />

Rohdichte ≥ 30 kg/m2 )<br />

den Einbau von Schotts zu verhindern.<br />

Die Brandwand ist bis unter die<br />

Dachhaut zu führen. Das ist ganz besonders<br />

wichtig für die Umfassungswände<br />

der Treppenräume.<br />

Hochfeuerhemmende Trennwände<br />

Neben den Brandwänden sind auch<br />

alle anderen baurechtlich erforderlichen<br />

Trennwände – wie z.B. zwischen<br />

zwei Wohnungen – im Dachgeschoss<br />

bis unter die Dachhaut zu führen.<br />

Die Anforderungen an Brandwände<br />

gelten hier sinngemäß: Brennbare<br />

Materialien dürfen nicht über die<br />

Trennwand geführt werden. Die Anforderungen<br />

an die Kapselung des<br />

<strong>Holz</strong>tragwerks sind zu beachten, bei<br />

Wohnungstrennwänden zusätzlich<br />

der Schallschutz.<br />

Reinhard Eberl-Pacan, Architekt und Planer<br />

für vorbeugenden Brandschutz, Berlin ▪


Ein Handwerker geht ein sog.<br />

„Vorleistungsrisiko“ ein: Er muss<br />

erhebliche Investitionen tätigen, bevor<br />

er seine erbrachten Leistungen<br />

gegenüber seinem Auftraggeber abrechnen<br />

kann. Während dieses Zeitraums<br />

besteht für den Auftragnehmer<br />

ein Liquiditätsproblem und ein<br />

Insolvenzrisiko. Handelt es sich beim<br />

Auftraggeber z. B. um eine GmbH,<br />

kann er sich nie sicher sein, ob der<br />

Auftraggeber bei Fälligkeit der Vergütung<br />

überhaupt noch existiert. Insolvenzen<br />

ereignen sich oft schlagartig<br />

und sind für Auftragnehmer nicht<br />

absehbar. Die Daten bei Wirtschaftsauskünften<br />

sind einige Monate alt<br />

und selten aussagekräftig.<br />

Zur Absicherung ihrer Vorleistungen<br />

haben Handwerker folgende<br />

Möglichkeiten:<br />

▸ Vorauszahlung<br />

▸ Eigentumsvorbehalt<br />

▸ Bauhandwerkersicherungshypothek<br />

▸ Bauhandwerkersicherheit nach<br />

§ 648a BGB<br />

Vorauszahlung<br />

Die Vorauszahlung ist sicher die für<br />

den Auftragnehmer günstigste Lösung,<br />

aber selten der Fall. Denn dabei<br />

geht der Auftraggeber in Vorleistung,<br />

ohne sicher sein zu können, dass der<br />

Auftragnehmer seine Bauleistung<br />

auch vertragsgerecht erbringt. Eine<br />

Kompromisslösung: Der Auftragnehmer<br />

erhält eine Vorauszahlung und<br />

stellt im Gegenzug eine Bürgschaft<br />

in gleicher Höhe. Erbringt er dann<br />

seine Bauleistungen nicht vertragsgemäß,<br />

kann der Auftraggeber den<br />

Bürgen in Anspruch nehmen. Der<br />

Bürge verlangt natürlich auch eine<br />

Management Ihr gutes Recht<br />

Vorleistungsrisiko<br />

Handwerker sollten Vergütung sichern<br />

Der Auftragnehmer muss nach Vertragsabschluss seine Materialien einkaufen<br />

und bezahlen, erhält jedoch seine Vergütung erst nach der fertigen Montage – wenn<br />

überhaupt. Deshalb sollte er sich gut absichern.<br />

Sicherheit, doch solange diese nicht<br />

bei 100 % liegt, hat der Auftragnehmer<br />

einen Vorteil.<br />

Eigentumsvorbehalt<br />

Beim Eigentumsvorbehalt vereinbaren<br />

die Parteien, dass die eingebauten<br />

Materialien bis zur Zahlung der<br />

Rechnung im Eigentum des Auftragnehmers<br />

verbleiben. Das ist häufig<br />

wertlos, da nach § 946 ff. BGB der<br />

Eigentümer des Grundstücks automatisch<br />

auch Eigentümer der darauf<br />

eingebauten Baumaterialien wird.<br />

Bauhandwerkersicherungshypothek<br />

Ist der Auftraggeber der Eigentümer<br />

des Grundstücks, kommt eine Bauhandwerkersicherungshypothek<br />

nach<br />

§ 648 BGB in Betracht. Dazu kann im<br />

Wege der einstweiligen Verfügung<br />

auch eine Vormerkung in das Grundbuch<br />

eingetragen werden. Allerdings<br />

kann das der Auftragnehmer nur verlangen,<br />

soweit seine Arbeiten mangelfrei<br />

sind, was in einem einstweiligen<br />

Verfügungsverfahren mangels<br />

Abnahme oft nicht beweisbar ist.<br />

Bauhandwerkersicherheit nach<br />

§ 648a BGB<br />

Mitte der 1990er-Jahre führte der Gesetzgeber<br />

die Regelung des § 648a<br />

BGB ein. Seither kann ein Auftrag-<br />

nehmer von einem Auftraggeber<br />

eine Sicherheit für künftige<br />

Werklohnansprüche verlangen. Voraussetzung<br />

ist dabei nur, dass ein<br />

Bauvertrag bereits zustande gekommen<br />

ist. Die Bauleistung muss nicht<br />

begonnen haben.<br />

Der Auftragnehmer muss schriftlich<br />

eine Frist zur Stellung der Sicher-<br />

heit setzen. Deren Höhe darf maxi-<br />

mal die des Vergütungsanspruchs<br />

„Nach § 648a BGB kann der Auftragnehmer<br />

vom Auftraggeber eine Sicherheit<br />

für seine künftigen Werklohnansprüche verlangen.“<br />

Autor<br />

betragen. Stellt sie der Auftraggeber<br />

nicht, darf der Auftragnehmer<br />

die Arbeiten abbrechen, den Bauvertrag<br />

kündigen und abrechnen. Er erhält<br />

die vereinbarte Vergütung und<br />

muss sich davon nur Füllaufträge<br />

und ersparte Aufwendungen – z.B.<br />

Lohn- und Materialkosten – abziehen<br />

lassen.<br />

Um einen Auftraggeber nicht<br />

übermäßig zu verärgern, empfiehlt<br />

es sich, nur eine Sicherheit in Höhe<br />

eines Drittels oder Viertels der künftigen<br />

Ansprüche zu verlangen. ▪<br />

Markus Fiedler ist Fachanwalt für<br />

Bau- und Architektenrecht und<br />

Partner der Berliner Kanzlei WRD.<br />

Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen<br />

in der rechtlichen Beratung der am<br />

Bau beteiligten Parteien und in der<br />

Gestaltung von Bauverträgen. www.wrd.de<br />

www.mikado-online.de 51


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Roto – die Ersten mit<br />

serienmäßig eingebautem<br />

Wärmedämmblock


56<br />

Management<br />

mikado 2.2010<br />

Das Internet ist<br />

fester<br />

Bestandteil des<br />

Miteinanders,<br />

der Beziehungspflege<br />

und<br />

des Geschäftslebens<br />

THoMAS PERKINS, ISToCKPHoTo.CoM


Management<br />

Internet<br />

Die stille Revolution<br />

Im Jahr 2010 über das Internet zu schreiben ist nicht wirklich originell. Doch es geht<br />

schlicht und einfach um eine Revolution, die wir – weil mittendrin – nicht wahrnehmen.<br />

Das Internet verändert grundlegend unsere Art, wie wir denken, leben und handeln.<br />

Für die Älteren unter uns (Jahrgang<br />

1970 und früher) ist das<br />

Internet eine zusätzliche Option, das<br />

Privat- und Berufsleben zu gestalten.<br />

Für die Jüngeren ist das Internet<br />

fester Bestandteil ihrer digital erweiterten<br />

Sozialität, des Miteinanders,<br />

der Beziehungspflege und des Geschäftslebens.<br />

Neue Kundengruppe:<br />

Generation Casting<br />

Die Älteren sind entsetzt über die öffentliche<br />

Preisgabe vieler privater Informationen<br />

in sozialen Netzen wie<br />

Xing, Facebook oder StudiVZ. Für die<br />

jüngere Generation – die Generation<br />

Casting – ist dieses Verhalten rational<br />

und nützlich. Es hilft ihnen, sich<br />

im Freundeskreis mit ihren Vorlieben<br />

und Vorzügen zu verorten und sich<br />

am Markt mit ihren Fähigkeiten und<br />

Stärken zu positionieren.<br />

Für junge Menschen ist das Internet<br />

eine Selbstverständlichkeit, dem<br />

eigenen Leben Ausdruck zu verleihen.<br />

Die digitalen Eingeborenen – digital<br />

Natives – leben in der Kohlenstoffwelt<br />

und in der digitalen Welt.<br />

Beide Welten werden als gleichgewichtig<br />

und sich wechselseitig ergänzend<br />

und befördernd wahrgenommen<br />

und gestaltet.<br />

Nicht online = nicht existent<br />

All das hat weitreichende Konsequenzen<br />

für den Betrieb. Für die gemütlichen<br />

Besserwisser-Offliner („So<br />

einen neumodischen Schmarrn brauchen<br />

wir nicht“) sind die sonnigen<br />

Tage gezählt. Die Offliner-Kunden<br />

werden täglich weniger, sie sterben<br />

einfach aus. Und mit ihnen die<br />

▸ Eine Internetpräsenz<br />

ist<br />

die Grundlage für<br />

erfolgreiche<br />

Kommunikation,<br />

denn: offliner-<br />

Kunden sterben<br />

bald aus<br />

Innere Zusammenhänge<br />

Relevante<br />

Angebote<br />

Weiterempfehlung<br />

Betriebe. Es gilt: Wer nicht online ist,<br />

der existiert nicht (mehr lange). Die<br />

Erwartungen, Ansprüche und Konsumhaltungen<br />

der kaufkraftstarken<br />

Milieus richten sich ebenso auf die<br />

perfekte Leistung wie deren perfekte<br />

Inszenierung. Eine Internetpräsenz<br />

ist die Grundlage für erfolgreiche<br />

Kommunikation. Hier stelle<br />

ich meine Leistungsfähigkeit dar –<br />

zu dem Zeitpunkt, an dem sich jemand<br />

dafür interessiert. Das kann<br />

nachts um 3 Uhr, sonntags vor dem<br />

Web 2.0<br />

Das soziale Web<br />

Mit Kunden & Partnern<br />

vernetzt<br />

Frühstück oder während einer Arbeitspause<br />

sein. Ein Erfolgsfaktor des<br />

Internet ist dessen „Immer-&-Überall-Verfügbarkeit“.<br />

Es passt perfekt<br />

zu unserer hoch flexiblen, mobilen<br />

Lebensweise.<br />

Das Internet ist Fluch und Segen<br />

zugleich. Fluch für diejenigen, die<br />

keinen Zugang zum Netz finden.<br />

Mit Zugang sind die Einstellung, die<br />

Haltung und das Selbstverständnis<br />

zum Netz gemeint. Denn das Internet<br />

gibt es nicht umsonst, es kostet<br />

Internet bedient Urbedürfnis der Kommunikation<br />

Einladung zur<br />

Interaktion<br />

Das Bedürfnis nach Kommunikation wohnt dem Menschen inne, die<br />

nachwachsende Generation nutzt dazu selbstverständlich auch das Internet.<br />

Flächendeckende Breitbandverbindungen macht es möglich, nahezu<br />

überall mit Höchstgeschwindigkeit zu surfen und große Datenmengen zu<br />

verarbeiten.<br />

www.mikado-online.de 57<br />

Internet


58<br />

Management<br />

Grundregeln für die Entwicklung einer Website<br />

einen fundamentalen Einstellungswandel<br />

für die Führung und Organisation<br />

eines Betriebs. Autoritäre<br />

Strukturen und geheimnisvolle Betriebsabläufe<br />

werden gnadenlos bestraft,<br />

ebenso wie eine altbackene<br />

Kommunikation nach außen.<br />

Lösungen anbieten<br />

Der Segen des Internets offenbart<br />

sich denen, die es mitgestalten. Es<br />

geht darum, den Menschen Lösungen<br />

zu bieten. Die Qualität der Lösungen<br />

The Long Tail<br />

Abverkaufsmenge<br />

Relevanz<br />

Web-Präsenz<br />

The Short Tail<br />

Der User<br />

Inhalte & Struktur<br />

ScreenDesign<br />

bestimmt das Maß der Wertschöpfung<br />

im Betrieb.<br />

Im Internet wird binnen Sekunden<br />

klar, ob ein Betrieb nur Marketingblasen<br />

absondert oder ob der Betrieb<br />

eine substanzielle Botschaft für<br />

die Kunden hat.<br />

Letztendlich hat nur dauerhaft Erfolg,<br />

wer Herr über seine Wertschöpfungskette<br />

ist.<br />

▸ Gehen Sie gezielt in die Nischen.<br />

Dort sind die anspruchsvollen<br />

Kunden mit den exklusiven Ansprüchen.<br />

Angebots-Spektrum<br />

Usability<br />

Der Erfolg: Der Welt geht es mit Ihrer Website besser als ohne sie.<br />

Ihr Erfolg: Sie haben mehr von den Kunden, die Sie wirklich wollen.<br />

The Long Tail<br />

mikado 2.2010<br />

Suchmaschinen<br />

ca. 80% des Traffic-Volumens<br />

Technologie<br />

◂ Die einzige<br />

Aufgabe einer<br />

Internetpräsenz ist<br />

es, zum Erfolg<br />

des Betriebs beizutragen.<br />

Der Erfolg bemisst<br />

sich an<br />

Bekanntheit,<br />

Image<br />

und Ertrag<br />

Die Long-Tail-<br />

◂<br />

Strategie<br />

setzt bewusst auf<br />

Menschen,<br />

die für Lösungen<br />

auf Maß<br />

gerne Geld in die<br />

Hand nehmen<br />

▸ Bieten Sie eine überragende Prozessqualität.<br />

Bieten Sie Perfektion<br />

und rasende Schnelligkeit<br />

(schnell ist nicht schnell genug).<br />

▸ Investieren Sie Zeit in das sog.<br />

„Empfehlungsmarketing“. Geben<br />

Sie Menschen die Möglichkeit,<br />

Sie öffentlich zu loben.<br />

Gezielte Präsenz bringt Erfolg<br />

Das Internet kann eine mächtige Erfolgsbeschleunigungsmaschine<br />

sein.<br />

Aus dem virtuosen Zusammenspiel<br />

der Faktoren Relevanz, Interaktion<br />

und Vernetzung entsteht der wertschöpfende<br />

Beitrag des Internets, z.B.<br />

die Website für den Betrieb.<br />

▸ In der Kombination aus relevanten<br />

(marktfähigen) Angeboten und der<br />

Vernetzung mit Kunden und Partnern<br />

entsteht die klassische Weiterempfehlung.<br />

▸ Laden Sie Kunden und Partner ein,<br />

Ihre Lösungen zu bewerten und an<br />

der Gestaltung des Betriebes mitzuwirken.<br />

Die Interaktion durch<br />

Kundenbefragungen, Ideenwettbewerbe<br />

und aktives Beschwerdemanagement<br />

verstärkt die Bindung<br />

an den Betrieb.<br />

▸ Verknüpfen Sie die Weiterempfehlung<br />

mit der Interaktion und lassen<br />

Sie alle an Ihrem Betrieb interessierten<br />

Menschen daran teilhaben.<br />

Durch die digitale Erweiterung Ihres<br />

Betriebes steigern Sie schlagartig<br />

die Möglichkeit, dass sich<br />

viele Menschen für Ihre Lösungen<br />

begeistern. Kurz: Sie erhöhen<br />

die Erfolgspotenzialenergie Ihres<br />

Betriebes.<br />

Die einzige Aufgabe einer Internetpräsenz<br />

ist es, zum Erfolg des<br />

Betriebes beizutragen. Der Erfolg<br />

bemisst sich an den drei Faktoren<br />

Bekanntheit, Image und Ertrag. Alles<br />

was Sie tun, tun Sie für Ihre (potenziellen)<br />

Kunden. Für die Besucher<br />

zählt nur der unmittelbar konkrete<br />

Nutzen. Hübscher Zierrat ist unnützer<br />

Ballast.<br />

▸ Kümmern Sie sich darum, dass das<br />

gefunden wird, was Sie wollen.<br />

▸ Bedienen Sie Suchmaschinen zielgerichtet<br />

und aktiv. Inhalte ohne<br />

Chance, gefunden zu werden, sind<br />

lebloser Informationsmüll.


Management<br />

Wirksamer Aufbau der Website<br />

Gestalten Sie die Wahrnehmung. Der<br />

Aufbau einer guten Website folgt der<br />

Logik des Internets. Die Reihenfolge<br />

der Gestaltung einer wirksamen Internetpräsenz<br />

sehen Sie im Kasten<br />

rechts oben.<br />

Deutlich überschätzt wird die Suchmaschinenoptimierung<br />

(SEO – Search<br />

Engine Optimising). Ohne Relevanz<br />

sind das nutzlose Taschenspielertricks<br />

für unbedarfte Netzbewohner.<br />

Die Relevanz der Inhalte entscheidet<br />

in doppelter Weise. Entweder steuert<br />

der Interessent die Website direkt<br />

an, weil er sie kennt, die Inhalte und<br />

Struktur schätzt. Oder der Interessent<br />

kommt über eine Suchmaschine auf<br />

die Website.<br />

Über Suchmaschinen erfolgen im<br />

Schnitt 80 % der Zugriffe auf die<br />

Website. Das heißt, neben den Inhalten<br />

und der Struktur entscheidet<br />

vor allem die Technologie, ob die<br />

Site gefunden wird. Der Unterschied<br />

entsteht im Wesentlichen durch die<br />

Programmierung der Website. Flash-<br />

Inhalte sind z.B. durch Suchmaschinen<br />

schwerer auszulesen als html-<br />

Inhalte.<br />

Nutzen Sie die modernen Lösungen<br />

für die schnelle Indizierbarkeit<br />

der Website. So haben die Besucher<br />

mehr von einem Besuch auf der Website<br />

und Sie haben mehr Kunden, die<br />

Sie wirklich wollen.<br />

Erfolg mit Lösungen auf Maß<br />

Der Wettbewerb der Lösungen, Ideen,<br />

Produkte und Dienstleistungen verschärft<br />

sich im Internet. Das Internet<br />

macht Nischen weltweit sichtbar und<br />

verfügbar. Insbesondere Dienstleister<br />

können zu geringen Kosten hoch spezialisierte<br />

Angebote entwickeln und<br />

im Internet vorhalten. Entscheidend<br />

ist dabei, Plattformen für Ideen und<br />

Möglichkeiten zu schaffen.<br />

Die Website ist das digitale Warenlager<br />

des Betriebs. Hier beweist der<br />

Unternehmer seine Kreativität und<br />

Lösungsorientierung. Es geht nicht<br />

darum, physische Produkte auf Lager<br />

zu nehmen – es geht darum, Interessenten<br />

für das Spektrum der Lösungen<br />

und Möglichkeiten zu begeistern.<br />

Die Reihenfolge der Gestaltung einer wirksamen Internetpräsenz<br />

1. Inhalte und<br />

Struktur<br />

Erst mit der Beauftragung beginnt die<br />

Konfektionierung auf Maß.<br />

Es kostet fast nichts, sich im Internet<br />

zu präsentieren. Damit erhöht der<br />

Betrieb die Chance dramatisch, eine<br />

Marktnische zu erobern. Dementsprechend<br />

hoch sind die Kosten der<br />

Nichterreichung potenzieller Kunden.<br />

Wer online nicht aktiv ist und für seine<br />

Leistungen nicht wirbt, riskiert,<br />

den höchsten Preis zu zahlen – den<br />

Preis des Nichtstuns. Die Opportunitätskosten<br />

gehen im Internet gegen<br />

Unendlich.<br />

Je konsum- und medienerfahrener<br />

Menschen werden, desto mehr Lust<br />

empfinden sie, immer weiter in spezielle<br />

Nischen vorzudringen. Das gilt<br />

für Musik und Weine ebenso wie für<br />

handwerkliche Dienstleistungen. Die<br />

alte Regel gilt nicht mehr: 20 % des<br />

Angebots generieren 80 % der Nachfragen<br />

– das war die Zeit der großen<br />

Massenmärkte.<br />

Das Internet macht Nischen weltweit<br />

sicht- und verfügbar, auf Anbieter-<br />

wie auf Nachfrageseite. 80 % der<br />

Nachfrage wandert in die Nischen,<br />

an das lange Ende des Angebots-<br />

Spektrums. Diesen Zusammenhang<br />

Der Autor<br />

Welche Inhalte und Struktur sind für die Nutzer<br />

relevant und einzigartig?<br />

2. Technologie Welche Technologie transportiert die Inhalte und<br />

Struktur adäquat?<br />

3. Screen-Design Welches Screen-Design unterstützt die Vermittlung<br />

der Inhalte?<br />

4. Usability Wie gestalten Sie das Screen-Design<br />

barrierefrei/userfreundlich?<br />

zwischen Internet-Ökonomie und<br />

Nachfrageverhalten erkannte 2004<br />

Chris Anderson mit dem „Long Tail“.<br />

Das Phänomen, entlang der eigenen<br />

Bedürfnisse und Wünsche immer<br />

weiter in die Nische zu wandern,<br />

findet sich vor allem bei ökonomisch<br />

attraktiven Zielgruppen.<br />

Es gilt also: Nichts zu unternehmen<br />

ist gleich doppelt teuer: Der Betrieb<br />

wird nicht gefunden, die Nachfrage<br />

versickert oder schlimmer: Sie<br />

wandert zum Wettbewerb.<br />

Internet belohnt Pioniergeist<br />

Wer frühzeitig eine Nische besetzt<br />

und sie attraktiv gestaltet, behält in<br />

der Regeln die Position 1 im Netz. Pioniergeist<br />

wird im Netz belohnt. Die<br />

Netzgemeinde schart sich gerne um<br />

attraktive Netzknoten.<br />

Viele Betriebe wandern erfolgreich<br />

in die Nische. Sie erweitern gezielt ihr<br />

Angebots-Spektrum und individualisieren<br />

ihre Lösungen.<br />

Die Long-Tail-Strategie setzt ganz<br />

bewusst auf Menschen, die für Lösungen<br />

auf Maß gerne Geld in die<br />

Hand nehmen. ▪<br />

Diplom-Betriebswirt (FH) Stefan Theßenvitz, Jahrgang<br />

1963, hat langjährige Erfahrungen in der <strong>Holz</strong>baubranche.<br />

Seit 1997 bietet er mit seinem Team von Theßenvitz<br />

Marketing unter anderem Marketing- und Kommunikationsberatung<br />

von Handwerksbetrieben an, hält Vorträge<br />

auf Symposien und Leitmessen des <strong>Holz</strong>baus und berät<br />

den Bayerischen Zimmererverband.<br />

www.thessenvitz-marketing.de<br />

www.mikado-online.de 59


60<br />

mikado 2.2010<br />

Management Büro kompakt<br />

Website<br />

Tipps für mehr Besucher<br />

Heute hat fast jeder Handwerksbetrieb eine Website. Doch nur wenige<br />

Handwerker-Websites erzielen Gewinn und bringen dem Betrieb regelmäßig<br />

neue Anfragen. Folgende Tipps sorgen für eine profitable Website.<br />

Herzlich Willkommen –<br />

gar nicht freundlich<br />

Manche Websites empfangen die Besucher<br />

mit einem fröhlichen „Herzlich<br />

Willkommen auf unserer Internetseite!“<br />

Ganz Hartgesottene treiben<br />

es noch weiter und ergänzen ein<br />

„Schauen Sie sich in Ruhe um“. All<br />

die, die ihre Website so beginnen, haben<br />

keinen Erfolg im Internet.<br />

Die ersten Worte einer Website<br />

sind die wichtigsten. Jede Website hat<br />

nur drei Sekunden, um einen Besucher<br />

zum Bleiben zu bewegen Der Besucher<br />

liest auf der Website zunächst<br />

vor allem die Überschrift. Die Überschrift<br />

sollte folgende Fragen beantworten:<br />

Wer? Was? Warum?<br />

▸ Wer ist das?<br />

▸ Was machen die?<br />

▸ Warum sollte ich die<br />

beauftragen?<br />

Bei der letzten Frage geht es vor<br />

allem um die Stärken, die ein Betrieb<br />

im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />

bietet.<br />

Auf Spielereien verzichten<br />

Selbst auf teuren Websites, die nicht<br />

selten fünfstellige Beträge kosten,<br />

sieht man oft „hübsche“ Spielereien.<br />

Ein aufwendiges Intro, kreischend<br />

laute Musik, hier und da blinkt etwas.<br />

Verzichten Sie auf Spielereien.<br />

Intros und vorgeschaltete Startseiten<br />

verscheuchen potenzielle Kunden<br />

und vernichten Geld.<br />

Auch im Internet zeigt sich, dass<br />

der Mensch ein Gewohnheitstier ist.<br />

Mittlerweile haben die meisten Internetuser<br />

sich bestimmte Dinge intuitiv<br />

angeeignet. So vermutet der klassische<br />

Nutzer die Navigation z.B. stets<br />

seitlich oder oben. Wenn die Navigation<br />

ganz kreativ nach unten gepackt<br />

wurde oder gar aufgeteilt ist,<br />

ist der Besucher vielleicht schon wieder<br />

weg, weil er keine Zeit und Lust<br />

hat, zu suchen.<br />

Kaum jemand ist bereit, auf einer<br />

fremden Website erst einmal fünf Minuten<br />

nach der gewünschten Information<br />

zu suchen.<br />

AHMAD HAMoUDAH, ISToCKPHoTo.CoM


Kontakt<strong>dat</strong>en möglichst<br />

prominent platzieren<br />

Bestimmt kennen Sie das auch: Sie<br />

sind auf der Website einer Firma und<br />

wollen nur eine Telefonnummer haben.<br />

Sie klicken auf Kontakt und erhalten<br />

ein mehr oder minder langes<br />

Formular. Also suchen Sie entnervt<br />

nach dem Impressum. Zum Glück<br />

muss die Nummer da von Gesetzes<br />

wegen stehen. Gute Kunden verzeihen<br />

solche Dinge vielleicht. Aber potenzielle<br />

neue Kunden gewiss nicht.<br />

Die gehen zum Wettbewerber, denn<br />

der hat die Nummer direkt auf der<br />

Startseite.<br />

Kleine Geschenke erhalten<br />

die Freundschaft<br />

Ein einfaches und effektives Mittel<br />

zur Steigerung der Conversion-Rate<br />

(der Umwandlung eines Besuchers in<br />

einen Anfragenden) ist das sog. „Anfrage-Geschenk“<br />

(Fachsprache: Opt-<br />

In-Geschenk): Schenken Sie jedem<br />

Interessenten etwas, wenn er jetzt<br />

sofort eine Anfrage stellt.<br />

Versetzen Sie sich in die Lage des<br />

Website-Besuchers: Er surft durch<br />

den Internetauftritt und findet dies<br />

und das. Vielleicht stellt er eine Anfrage,<br />

vielleicht guckt er sich erst<br />

noch woanders um – und vergisst<br />

Sie schnell wieder. Deshalb: Bieten<br />

Sie dem Besucher einen Anreiz, um<br />

jetzt sofort eine Anfrage bei Ihnen zu<br />

stellen. So können Sie Unentschlossene<br />

überzeugen und bleiben auf jeden<br />

Fall in Erinnerung.<br />

Die Bandbreite der möglichen Geschenke<br />

ist vielseitig. Hier ist Kreativität<br />

gefragt. Und weil man im Internet<br />

alles messen kann, versuchen<br />

Sie ruhig unterschiedliche Geschenke.<br />

Testen Sie, welches die meisten<br />

Anfragen bringt.<br />

500 % mehr Anfragen<br />

Ein Tischler erzielte mit einer Sonderaktion<br />

500 % mehr Anfragen.<br />

Dazu wurde zum Tag der offenen<br />

Tür eine Treppe verlost. In einem<br />

kurzen Aktionszeitraum konnten so<br />

wertvolle Adressen gewonnen werden,<br />

deren Aufträge die Kosten für<br />

Management Büro kompakt<br />

das Gewinnspiel locker wieder einspielten.<br />

Weitere Alternativen zum<br />

Gewinnspiel sind z.B. Ratgeber und<br />

Leitfäden.<br />

Suchmaschinen finden<br />

auch Besucher<br />

Die beste Website bringt nichts, wenn<br />

sie nicht stetig neue, interessierte Besucher<br />

hat. Erfolgreiche Websites setzen<br />

auf Suchmaschinenmarketing<br />

und lassen sich bei Google finden.<br />

Bei der SEO optimiert der Betreiber<br />

seine Website so, dass sie in der<br />

linken Google-Spalte auf Seite eins<br />

gefunden wird. Entscheidend hierfür<br />

sind gute Texte, die häufig die Suchwörter<br />

enthalten, und viele Links von<br />

anderen Websites.<br />

Leider ist das Thema sehr komplex<br />

(Google bewertet jede Website<br />

anhand von Dutzenden Parametern),<br />

daher empfiehlt es sich, einen Profi<br />

zu beauftragen.<br />

Google AdWords<br />

AdWords sind die Anzeigen in der<br />

rechten Google-Spalte. Hier kann<br />

sich jedes Unternehmen einkaufen.<br />

Der Clou: Der Inserent zahlt nur,<br />

wenn jemand auf die Anzeige klickt.<br />

Zudem ist die Schaltung regional eingrenzbar.<br />

Ein regionaler Dienstleister<br />

kann z.B. seine Stadt + 50 km Umkreis<br />

eingeben.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass Handwerker,<br />

die auf Suchmaschinenmarketing<br />

und auf eine stetige Verbesserung<br />

ihrer Website setzen, mehr<br />

Erfolg haben. ▪<br />

Der Autor<br />

Daniel Dirkes ist Inhaber der auf<br />

Handwerker spezialisierten Agentur<br />

Artland Marketing.<br />

Deutschlandweit berät er Handwerker<br />

zu Fragen des Marketings.<br />

Er veröffentlicht regelmäßig Fachartikel und bietet<br />

Workshops und Vorträge zum Handwerker-Marketing<br />

an.<br />

www.handwerk-artland-marketing.de<br />

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Aufschwung<br />

durch Effizienz<br />

Die Markt- und Wettbewerbsheraus-<br />

forderungen verlangen Leistungsstärke.<br />

Leitz bietet Partnerschaft, technologie-<br />

führendes Werkzeug-Know-how mit<br />

drei Bausteinen für Ihren Erfolg:<br />

Toolmanagement maßgeschneidert<br />

modular oder umfassend für mehr<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Innovative Werkzeugsysteme<br />

ressourcenschonend und qualitätssteigernd<br />

für bessere Produktion.<br />

Vorbildlichen Service<br />

absolut zuverlässig, immer in Kundennähe,<br />

überall auf der Welt.<br />

Sprechen Sie mit uns über Ihre<br />

Effi zienzsteigerung auf der<br />

Dach und <strong>Holz</strong>, Köln<br />

in Halle 8, Stand 8.122 und auf der<br />

<strong>Holz</strong>-Handwerk, Nürnberg<br />

in Halle 10, Stand 210.<br />

Leitz GmbH & Co. KG<br />

Leitzstraße 2<br />

73447 Oberkochen<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 (0) 7364/950-0<br />

Fax +49 (0) 7364/950-662<br />

leitz@leitz.org<br />

www.leitz.org<br />

www.mikado-online.de 61


62<br />

Architektur<br />

Die neue Mitte der österreichischen Gemeinde St. Gerold setzt neue Maßstäbe<br />

für öffentliches Bauen: der erste viergeschossige <strong>Holz</strong>bau Vorarlbergs,<br />

innen und außen mit Weißtanne aus dem gemeindeeigenen Wald bekleidet.<br />

mikado 2.2010


Architektur<br />

▸ Das<br />

viergeschossige<br />

Bauwerk<br />

verbindet die<br />

Dorfstraße<br />

mit dem tiefer<br />

liegenden<br />

Kinderspielplatz<br />

Am Haupt-<br />

◂<br />

eingang<br />

verbreitert sich<br />

die Straße<br />

zu einem Dorf-<br />

platz, der<br />

sich auch<br />

für Feste eignet<br />

Architektur<br />

ie Natur nutzen, ohne ihr<br />

zu schaden – so lautet die<br />

Philosophie des Biosphärenparks<br />

Großes Walsertal, der sich<br />

zum Ziel gesetzt hat, innerhalb von<br />

zehn Jahren energietechnisch autark<br />

zu werden. Es handelt sich um ein<br />

dünn besiedeltes, bäuerlich geprägtes<br />

Bergtal im österreichischen Vorarlberg.<br />

Auf einer Fläche von knapp<br />

200 km 2 leben hier rund 3500 Menschen<br />

in sechs Gemeinden.<br />

Auf einer Höhe von 920 m liegt<br />

St. Gerold. Seine 360 Bewohner pflegen<br />

eine konsequente Einstellung zu<br />

ökologischen Themen, was sich auch<br />

im neu erbauten Gemeindezentrum<br />

eindrucksvoll zeigt: Es ist das erste<br />

als Passivhaus zertifizierte öffentliche<br />

Gebäude in Vorarlberg – und natürlich:<br />

ein <strong>Holz</strong>bau.<br />

Darauf angesprochen, gibt sich<br />

der Architekt Andreas Cukrowicz<br />

bescheiden: „Es ist doch Standard in<br />

Vorarlberg, möglichst energieeffizient<br />

zu bauen. Und der Bürgermeister<br />

Bruno Summer wollte das selbstverständlich<br />

auch, schließlich liegt<br />

sein Ort im Großen Walsertal und<br />

hier nimmt man es mit dem ökologischen<br />

Anspruch des Biosphärenparks<br />

sehr genau.“<br />

Gemeindezentrum definiert die<br />

Ortsmitte neu<br />

Mit dem markanten Gebäude beabsichtigte<br />

das Bregenzer Büro „Cukrowicz<br />

Nachbaur Architekten“ dem<br />

Straßendorf, das keinen Ortskern<br />

aufweist, so etwas wie eine Mitte zu<br />

geben und damit seine Identität zu<br />

stärken. An der Straße und an einer<br />

Geländekante gelegen, verbindet das<br />

viergeschossige Gebäude zwei Ebenen:<br />

einen Vorplatz mit dem Eingang<br />

und einen zwei Geschosse tiefer<br />

gelegenen Spielplatz.<br />

Auf dem Vorplatz, einer Erweiterung<br />

des Straßenraums, ist jetzt endlich<br />

Platz für Dorffeste. Und im straßenseitigen<br />

Erdgeschoss befinden<br />

sich der kleine Dorfladen und ein<br />

Mehrzweckraum mit herrlicher Aussicht<br />

über das Tal. Im Obergeschoss<br />

ist die Ortsverwaltung mit dem Bürgermeister-Büro,<br />

dem Sitzungs-<br />

zimmer und dem Tourismusbüro untergebracht.<br />

Im 1. Untergeschoss gibt<br />

es Räume für verschiedene Kinder-<br />

spielgruppen und im 2. Unterge-<br />

schoss für den Kindergarten. Von<br />

dort ist der Spielplatz zugänglich, der<br />

sich deutlich unterhalb des Straßen-<br />

niveaus befindet.<br />

„Wir haben das Gebäude so positioniert,<br />

dass es die Fläche, auf der<br />

der Bus wenden konnte, mit dem<br />

zwei Geschosse unterhalb liegenden<br />

Spielplatz vertikal verbindet“, erläutert<br />

Cukrowicz das Entwurfskonzept.<br />

„Die Lage der Nutzungsbereiche entwickelt<br />

sich aus der Frequenz der Benutzer<br />

sowie aus der topografischen<br />

Zuordnung der Außenräume. Man<br />

erkennt an der Gebäudehöhe die<br />

Steilheit des Hanges.“<br />

63


64<br />

Architektur<br />

Weder zum Passivhausstandard<br />

noch zum Baustoff <strong>Holz</strong> gab es Diskussionen,<br />

wohl aber zur modernen<br />

Architektur und vor allem zum<br />

Flachdach. „Dafür haben wir im Bereich<br />

des Bregenzer Waldes typologisch<br />

geforscht und festgestellt, dass<br />

in den letzten 100 Jahren Sonderbauten,<br />

wie z.B. Gemeindeämter oder<br />

Pfarrhäuser, oft nicht mit Satteldächern,<br />

sondern mit flach geneigten<br />

Zeltdächern ausgestattet waren. Und<br />

ein derartiges Dach wird in seiner<br />

Erscheinung so wahrgenommen wie<br />

ein Flachdach“, begründete der Architekt<br />

seine Entscheidung und setzte<br />

sich durch.<br />

Intelligente Energietechnik<br />

minimiert Verbrauch<br />

Die Energiezufuhr für das Gebäude liefert<br />

eine Wärmepumpe mit Erdsonde.<br />

Cukrowicz weist darauf hin, dass eine<br />

eigens erstellte Untersuchung zeigte,<br />

dass dies gegenüber einer Hack-<br />

schnitzel-Anlage klare Vorteile bietet:<br />

bei den Energie- und Nebenkosten,<br />

den Investitionskosten sowie<br />

den Instandhaltungs- und Unterhaltskosten.<br />

Zusätzlich ist das Gebäude mit<br />

einer kontrollierten Be- und Entlüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

ausgestattet. Der Luftwechsel ist<br />

mit einer Wechselrate von 0,3 bis<br />

1,4 variabel regelbar – je nach Notwendigkeit,<br />

d.h. Art der Veranstaltung<br />

und Anzahl der Anwesenden.<br />

Die Luftqualität regelt in jedem Bereich<br />

ein eigener CO 2 -Fühler. Der<br />

Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung<br />

beträgt 87 %. Die Technik<br />

für Heizen und Lüften ist in die Architektur<br />

integriert. Sämtliche Rohre<br />

und Kabel sind PVC-frei.<br />

Der sommerliche Wärmeschutz<br />

wurde in einer eigenen Simulationsberechnung<br />

geprüft und dargestellt.<br />

Das Ergebnis: Ohne Kühlung<br />

gibt es Raumtemperaturen von maximal<br />

25,4 °C – in den Sommermonaten<br />

an durchschnittlich 13 Tagen,<br />

jedoch nur in den Bereichen Kindergarten<br />

und Kinderspielgruppe und<br />

während Zeitphasen, wo diese gar<br />

nicht in Betrieb sind. Vor zu starker<br />

Sonneneinstrahlung schützen außen<br />

liegende Lamellen, die ein Tageslichtsensor<br />

steuert.<br />

Durch die Einrichtung des Dorfladens<br />

war die Installation diverser<br />

Kühlgeräte notwendig. Deren Abwärme<br />

wird in das Hauptenergiesystem<br />

eingespeist. Eine Amortisationsberechnung<br />

zeigte, dass sich<br />

diese Investition in rund dreieinhalb<br />

Jahren amortisiert. Das Vorarlberger<br />

Energieinstitut begleitete das Bauprojekt<br />

und bewertete es als „energietechnisch<br />

optimal“.<br />

mikado 2.2010<br />

◂ Die lange<br />

Natursteinmauer<br />

der Dorfstraße<br />

schwingt<br />

elegant und bildet<br />

zur strengen<br />

Gebäudeform<br />

einen spannenden<br />

Kontrast<br />

▾ Auch im<br />

Gebäudeinneren<br />

dominiert<br />

das helle <strong>Holz</strong><br />

der Weißtanne<br />

an Wänden,<br />

Böden, Decken<br />

und Treppen<br />

<strong>Holz</strong> dominiert das Gebäude<br />

innen und außen<br />

Auffallend ist der angenehme Geruch<br />

beim Betreten des Gebäudes,<br />

der jedem Besucher sofort klarmacht,<br />

dass es hier um „<strong>Holz</strong> pur“ geht und<br />

keine Oberflächenbehandlung gab.<br />

Innen wie außen dominiert der helle<br />

Farbton der Weißtanne. Sowohl das<br />

<strong>Holz</strong> der Konstruktion als auch das<br />

der Wandbekleidung stammt überwiegend<br />

aus den gemeindeeigenen<br />

Wäldern.<br />

Die Verwendung lokaler Baustoffe<br />

reduziert nicht nur die graue Energie,<br />

sondern fördert auch die lokale Wirtschaft<br />

und stärkt die regionale Identität.<br />

Alle verwendeten Materialien<br />

wurden auf bedenkliche Schadstoffe<br />

geprüft. Es kamen ausschließlich gesundheits-<br />

und umweltfreundliche<br />

Baustoffe ohne Schadstoffe zum<br />

Einsatz – zur Dämmung <strong>Holz</strong>faserplatten<br />

und Schafwolle.<br />

Dank Vorfertigung stand der Rohbau<br />

in nur drei Tagen. Der Ausbau<br />

erforderte wegen der hohen Detailgenauigkeit<br />

mehr Zeit.<br />

Das Bauwerk stellt den ersten<br />

viergeschossigen <strong>Holz</strong>bau in Vorarlberg<br />

dar. Im Jahr 2009 gewann es<br />

beim Vorarlberger <strong>Holz</strong>baupreis jeweils<br />

den Hauptpreis in den beiden<br />

Kategorien „Öffentlicher Bau“ und<br />

„Passivhaus“.<br />

Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />

HANSPETER SCHIESS


Level +1<br />

Level 0<br />

Level –1<br />

Level –2<br />

Architektur Februar 2010<br />

WC<br />

Gemeindeverwaltung<br />

Mehrzweckraum<br />

WC<br />

Lager<br />

Kinderspielgruppe<br />

WC<br />

Kindergarten<br />

Gang<br />

Gang<br />

Dorfladen<br />

Sitzung<br />

Gang Archiv<br />

Technik<br />

Gang<br />

Haupteingang<br />

Schnitt<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Neubau eines<br />

Gemeindezentrums<br />

Bauherr:<br />

Gemeinde St. Gerold<br />

A-6722 St. Gerold<br />

www.st-gerold.at<br />

Architektur:<br />

Cukrowicz Nachbaur<br />

Architekten ZT GmbH<br />

A-6900 Bregenz<br />

www.cn-architekten.com<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Zimmerei Berchtel GmbH<br />

A-6822 Schnifis<br />

www.zimmerei-berchtel.at<br />

<strong>Holz</strong>bau Nigsch<br />

A-8723 Blons<br />

www.holzbau-nigsch.at<br />

Zimmerei Heiseler GmbH<br />

A-6731 Sonntag<br />

www.heiseler.at<br />

Bauzeit:<br />

April 2008 bis Januar 2009<br />

Kosten: 1,4 Mio. Euro<br />

Nutzfläche: 571 m2 Heizwärmebedarf:<br />

10,7 kWh/(m2a) – erstes<br />

zertifiziertes öffentliches<br />

Passivhaus in Vorarlberg<br />

U-Werte:<br />

Außenwände: 0,117 W/(m2K) Dach: 0,119 W/(m2K) Fenster: 0,751 W/(m2K) www.mikado-online.de 65<br />

Level +1<br />

Level 0<br />

Level –1<br />

Level –2


66<br />

Architektur Februar 2010<br />

Detail Südfassade<br />

mikado 2.2010<br />

Dachaufbau (von außen nach innen):<br />

5 mm Bitumen-Dachdichtungsbahn, 2-lagig, beschiefert<br />

27 mm Vollschalung<br />

500 mm Hinterlüftung, Aufbau mit Knaggen<br />

2 mm Notdach, vollflächig<br />

27 mm Vollschalung mit Gefälle<br />

180 bis 300 mm <strong>Holz</strong>lattung, dazwischen Zellulosefaserdämmung im Gefälle<br />

300 tragende <strong>Holz</strong>balkendecke, dazwischen Zellulosefaserdämmung<br />

27 mm Vollschalung (Fichte/Tanne)<br />

Dampfbremse<br />

110 mm Installationsebene<br />

30 mm Akustikdämmung, Schafwolle<br />

Rieselschutzvlies<br />

40 mm <strong>Holz</strong>lattung<br />

Wandaufbau (von außen nach innen):<br />

30 mm Sichtlattung, Weißtanne, sägerau<br />

30 mm Unterlagslattung, rautenförmig, schwarz<br />

30 mm Konterlattung für Hinterlüftung<br />

Windpapier<br />

25 mm Diagonalschalung<br />

125 mm <strong>Holz</strong>lattung, dazwischen Zellulosefaserdämmung<br />

25 mm Diagonalschalung<br />

200 mm <strong>Holz</strong>lattung, dazwischen Zellulosefaserdämmung<br />

25 mm Diagonalschalung<br />

Dampfbremse<br />

40 mm <strong>Holz</strong>lattung für Installationsebene<br />

20 mm <strong>Holz</strong>schalung, Weißtanne<br />

Lageplan


Produkte<br />

Flachdachdämmung<br />

Die „Durock 037“ ist laut Hersteller Rockwool die erste<br />

nicht brennbare Flachdachdämmplatte aus Steinwolle in<br />

der Wärmeleitfähigkeitsstufe 037. Sie bietet gegenüber<br />

herkömmlichen Produkten einen 8 % höheren Wärmeschutz<br />

bei gleicher Dämmdicke. Das bedeutet: Der Dachaufbau<br />

kann niedriger ausfallen. Lieferbar sind Dicken<br />

von 60 bis 160 mm. Alte Steinwolledämmungen, die die<br />

neue „Durock 037“ ersetzt, nimmt Rockwool an und recycelt<br />

sie. Durch ihre Zweischichtcharakteristik und eine<br />

hochverdichtete Oberlage mit lastverteilender Wirkung<br />

besitzt die neue Dämmplatte eine hohe Punktbelastbarkeit<br />

und damit eine gute Begehbarkeit während der Verlegung<br />

und auch bei späteren Wartungsarbeiten.<br />

DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG<br />

D-45966 Gladbeck ı Telefon 0 20 43/4 08-0 ı www.rockwool.de<br />

<strong>Holz</strong>faserplatten oder <strong>Holz</strong>wolleleichtbauplatten bis 150 mm<br />

Stärke lassen sich nun fachgerecht mit einer Breitrückenklammer<br />

der Serie „BS 29000 rostfrei“ befestigen. Die Klammern,<br />

die es in den Längen von 75 bis 180 mm gibt, haben<br />

einen Drahtdurchmesser von 2 mm und eine Rückenbreite<br />

von 27 mm. Mit ihnen lassen sich gute Plattendurchzugswerte<br />

erreichen. Im <strong>Holz</strong>rahmenbau macht das niedrige<br />

Randabstände möglich. Handwerker sparen Zeit<br />

und Kosten.<br />

ITW Befestigungs-<br />

systeme GmbH<br />

D-30966 Hemmingen<br />

Telefon 05 11/42 04-0<br />

www.haubold-paslode.de<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 403/502<br />

Steinwolle schrumpft sich stark<br />

Klammern<br />

180-mm-Geschosse<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 8<br />

Stand 325/438<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

für Neubau und Sanierung<br />

Ein ungedämmtes Dach über ausgebautem<br />

Wohnraum, die Abdichtung der Bauanschlussfuge,<br />

die Anbindung von Dampfbremsen an Ziegel<br />

und Beton, ein überputzbares Klebeband usw.<br />

Sie haben die Anforderung - wir haben die<br />

Zellulosedämmung und das Luftdichtheitssystem.<br />

WWW.ISOCELL.AT<br />

www.mikado-online.de 67


68<br />

Produkte<br />

Den Fortschritt<br />

erleben.<br />

Der mobile Schnelleinsatzkran<br />

22 HM von Liebherr.<br />

� Hydraulische Ein-Mann-Montage<br />

� In kürzester Zeit einsatzbereit<br />

� Enorm wendig dank lenkbarem<br />

Unterwagen<br />

� 40°-Super-Steilstellung<br />

� Mit bis zu 80 km/h<br />

verfahrbar<br />

Liebherr-Werk Biberach GmbH<br />

Postfach 1663<br />

D-88396 Biberach an der Riss<br />

Tel. (07351) 41-0, Fax (07351) 41-2225<br />

www.liebherr.com<br />

Wir stellen aus auf der<br />

DACH+HOLZ International<br />

in Köln vom 24.2. bis 27.2.2010<br />

Halle 7 Standnummer 7.431<br />

Die Firmengruppe<br />

„Regendichte Aufstockungen oder Dachstuhl-<br />

Erneuerungen gelingen Ihnen in einem Tag.”<br />

Das ist, aufgrund der enormen Witterungsunabhängigkeit,<br />

ein starkes Verkaufsargument<br />

gegenüber Ihren Kunden.<br />

Anlegen ganzflächiger Dächer,<br />

Decken und HORA-Wände<br />

direkt im Betrieb!<br />

Kurze Prod.-Zeiten.<br />

Geringe Prod.-Kosten.<br />

� Wartungsfreie Systemeinheit mit Schnellspannfixierungen<br />

� Präzise Paßgenauigkeit<br />

� Kinderleicht bedienbar<br />

Bauer Technik – eine Abteilung von Bauer <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

Beethovenstr. 46/1, 74582 Gerabronn<br />

Tel. 07952-9259024, Fax -9259025, www.bauer-holzbau.de<br />

Suchen Sie das<br />

Know How für<br />

bauphysikalisch<br />

perfekte<br />

Anschlüsse?<br />

mikado 2.2010<br />

Messe<br />

Köln<br />

tectofix 3000<br />

Bauaufmaß<br />

Vermessung der Zukunft<br />

Zusammen mit Leica,<br />

dem Hersteller optischer<br />

Geräte, beschreitet <strong>Holz</strong>bau-Softwarehersteller<br />

cadwork neue Wege beim<br />

Aufmaß und bei der Ab-<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 418<br />

steckung: Es ist jetzt mit einem Tachymeter und einem<br />

Laptop durchführbar. Beide Geräte sind per Bluetooth<br />

verbunden. So lässt sich jeder Messpunkt direkt ins 3D-<br />

Modell eintragen. Ein neues Tool verbindet die Punkte<br />

mit Linien. Es entsteht ein Drahtmodell zum Weiterkonstruieren.<br />

cadwork liefert den Leica-Tachymeter mit<br />

seiner Hardware, Software und Schulung.<br />

cadwork informatik Software GmbH<br />

D-31137 Hildesheim<br />

Telefon 0 51 21/9 19 99-0<br />

www.cadwork.de


Produkte<br />

Mit dem Softwareprogramm „Zirbel 4.8“ von Bachinger<br />

lassen sich Dächer, Gauben, Sprengwerke, Carports und<br />

Wintergärten einfach konstruieren. Alle Befehle können<br />

in der 3D-Software aus einem beliebigen Blickwinkel erfolgen.<br />

Für den <strong>Holz</strong>rahmenbau und Blockhausbau gibt<br />

es Zusatzmodule. Die Software bietet der Hersteller<br />

auch zum Mieten an.<br />

bachinger software<br />

D-94034 Passau<br />

Telefon 08 51/7 33 37<br />

www.bachinger-<br />

software.de<br />

Abbund-Software<br />

Klein, aber fein<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 417<br />

Fassadenbahn<br />

Faltenloses Schwarz<br />

Die „Ampatop F black“ wird straff gespannt und<br />

mit der schwarzen Seite nach außen auf der Unter-<br />

konstruktion verlegt. „Ampacoll UV“ verklebt<br />

die 15 cm breiten Überlappungen winddicht. Der<br />

s d -Wert beträgt 0,1 m, das Gewicht 200 g/m 2 . Die<br />

Fugen können bis zu 3 cm breit sein. Als Zeitraum<br />

für die Freibewitterung gibt der Hersteller drei Monate<br />

an, für die UV-Stabilität zehn Jahre.<br />

Ampack AG<br />

CH-9401 Rorschach<br />

Telefon +41/71/8 58 38 00<br />

www.ampack.ch<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 305<br />

3d-cad/cam für den holzsystembau<br />

auf der basis von autocad ® und autocad ® architecture<br />

Steigern Sie Ihre Produktivität mit hsbCAD 2010!<br />

Denn hsbCAD bietet Ihnen einen durchgängigen Datenfl uss<br />

von der Skizze bis zur Produktion. Das umfassende<br />

intelligente 3D-Gebäudemodell (BIM = Building Information<br />

Modeling) ermöglicht Ihnen nicht nur kürzere Planungs-<br />

zeiten, mit der konsequenten 3D-Dynamik erreichen Sie<br />

zugleich eine höhere Planungsqualität und Fehler ver-<br />

meidung. hsbCAD – die universelle Gesamtlösung für<br />

alle Bereiche des <strong>Holz</strong>baus und der Fertighausindustrie.<br />

Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.<br />

Sie fi nden uns auf der DACH+HOLZ in Köln, Halle 7, Stand 525/624!<br />

hsbCAD – eine marke der ITW Befestigungssysteme GmbH hohe buchleuthe 9a<br />

d-87600 kaufbeuren tel +49 (0)8341-90810-0 fax -20 info@hsbcad.de www.hsbCAD.de<br />

Besuchen Sie uns...<br />

auf der Build IT vom 16. bis 20. Februar 2010 in Berlin,<br />

auf der DACH+HOLZ vom 24. bis 27. Februar 2010 in Köln,<br />

auf der HOLZ-HANDWERK vom 24. bis 27. März 2010 in Nürnberg<br />

und auf den <strong>Holz</strong>brückenbautagen am 25. und 26. März 2010 in<br />

Bad Wörishofen!<br />

www.mikado-online.de 69


Das Solarunternehmen<br />

Systaic<br />

bietet mit dem<br />

„Energiedach“<br />

eine großflächige<br />

Lösung und<br />

gibt darauf 20<br />

Jahre Garantie.<br />

70<br />

Solardachsystem<br />

Liefert Strom und Wärme<br />

Die gebäudeintegrierten Module erzeugen Strom und<br />

Wärme. Bei günstigen Standortbedingungen lässt sich<br />

der gesamte Jahresbedarf an Elektrizität und Wärme<br />

decken. Vertikale Luftkanäle leiten die bei der Strom-<br />

produktion entstehende Heißluft in eine Wärmepumpe<br />

und verwerten sie dort. Ergänzend zu den Solarmodulen<br />

gibt es passende Dachfenster, Randabschlüsse,<br />

Regenrinnen und weiteres Zubehör.<br />

systaic AG ı D-40213 Düsseldorf<br />

Telefon 02 11/82 85 59-0 ı www.systaic.com<br />

S&S ARCHITEKTUR -<br />

+ HOLZBAU -<br />

SOFTWARE<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 303/402<br />

Freihändig<br />

Bauen Sie doch, was Sie wollen!<br />

ConCAD und der Rest der S&S -Software-<br />

Familie folgt willig Ihren Ideen,<br />

auch den eigenwilligsten.<br />

Besuchen Sie uns auf der DACH + HOLZ<br />

vom 24. bis 27. Februar 2010 in Köln<br />

Halle 7, Stand 7.327<br />

mikado 2.2010<br />

Produkte<br />

Mit der Software „Avantim“ können Zimmerer ihre<br />

Projekte einfach und effizient planen, koordinieren<br />

und überwachen. Auf Basis eines Kalenders<br />

erhält der Anwender eine umfassende Übersicht<br />

über Projekte, Termine und Ressourcen. In der zugehörigen<br />

Projektverwaltung liegen die jeweiligen<br />

Planungs<strong>dat</strong>en. Damit lassen sich Projektzeiten<br />

kalkulieren und Projektphasen verwalten. Parallel<br />

zeigt die Software die Ressourcen des Betriebs<br />

an: Mitarbeiter, Maschinen, Subunternehmer. Sie<br />

berücksichtigt Parameter wie unterschiedliche Arbeitszeitmodelle<br />

der Mitarbeiter oder Wartungstermine<br />

für Maschinen. Die Arbeitszeiten lassen<br />

sich sowohl händisch ins Programm einpflegen –<br />

oder wesentlich komfortabler digital mit einem<br />

Handy, Pocket-PC oder<br />

Timeboy.<br />

Sander & Doll AG<br />

D-42853 Remscheid<br />

Telefon 0 21 91/93 55-0<br />

www.sander-doll.com<br />

Projektmanagement-Software<br />

Arbeiten optimal planen<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 205/304<br />

S&S<br />

S&S Datentechnik<br />

für den <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

Bensberger Straße 252<br />

51469 Bergisch Gladbach<br />

Telefon 02202/96955-0<br />

Telefax 0 2202/96955-40<br />

www.abbund.com


Produkte<br />

Dachklammer<br />

Krone trotzt allen Stürmen<br />

Die Klammer Nr. 415b dient zur<br />

Windsogsicherung am First. Sie ist<br />

für die oberste Reihe der Kronendeckung<br />

vorgesehen und wird mit einer<br />

Schraube durch den Biber auf die<br />

oberste Traglatte fest verschraubt.<br />

Fr. Ossenberg-Schule + Söhne GmbH &<br />

Co. KG ı D-58762 Altena-Dahle<br />

Telefon 0 23 52/97 87-0<br />

www.fos.de<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 129/230<br />

Unterdeckbahn<br />

Zwei Schichten für 40 Tage<br />

Die neue Unterdeckbahn „Divoroll Maximum (S)“ von<br />

Braas ist als Behelfsdeckung bis zu sechs Wochen frei<br />

bewitterbar. Neu ist der Aufbau mit einem unterseitigen,<br />

hochreißfesten Nadelvlies und einer oberseitigen<br />

Polyurethan-Beschichtung. Die ist UV-beständig,<br />

wasserabweisend, belastbar und diffusionsoffen. Ein<br />

s d -Wert von 0,08 m unterstützt die Austrocknung<br />

der Dachkonstruktion. Das Produkt entspricht den<br />

Anforderungen der Klasse UDB-A und USB-A der<br />

„Produkt<strong>dat</strong>enblätter für Unterdeck- und Unterspannbahnen“<br />

des ZVDH.<br />

Monier GmbH ı D-61440 Oberursel<br />

Telefon 0 61 71/61-0 14<br />

www.braas.de<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 315/616<br />

Sägezentrum WBS<br />

Schnell<br />

Präzise<br />

Flexibel<br />

Egal ob für Nagelplattenbinder, <strong>Holz</strong>häuser oder<br />

für den Zuschnitt im Abbund, mit unserem<br />

WBS Sägezentrum wird Ihnen die Arbeit überall<br />

erleichtert.<br />

Die WBS wurde speziell für hohe Geschwindigkeit<br />

und für eine präzise Bauteilbearbeitung (sägen,<br />

markieren, beschriften) entwickelt.<br />

Als kostengünstige Zuschnittsäge mit integrierter,<br />

ausgeklügelter Software, entspricht sie den kundenspezifischen<br />

Anforderungen.<br />

Des Weiteren ist die WBS nachträglich erweiterbar<br />

z.B. automatischer Beschickung und kann somit<br />

den schnell sich ändernden Marktanforderungen<br />

angepasst werden.<br />

Bauen Sie im <strong>Holz</strong>hausbau auf<br />

individuelle Leistungen von Weinmann:<br />

- vielseitig - ausbaufähig - zuverläßig<br />

Über 50 000 Häuser pro Jahr werden<br />

mit Weinmann Maschinen gefertigt.<br />

Weinmann <strong>Holz</strong>bausystemtechnik GmbH<br />

D-72813 St. Johann<br />

Tel. + 49 (0) 71 22 / 82 94-0<br />

Fax + 49 (0) 71 22 / 82 94 66<br />

E-mail info@weinmann-partner.de<br />

www.weinmann-partner.de<br />

Alles was das Handwerk braucht<br />

www.mikado-online.de 71


achinger software<br />

Internet: www.zirbel.eu Email: info@zirbel.eu<br />

72<br />

Am Wimhof 20 94034 Passau Tel: +49 (0)851/73337 Fax: +49 (0)851/73388<br />

ZIRBEL 5.0<br />

Produkte<br />

Die Software<br />

für den<br />

Zimmermann<br />

- Dachstuhl<br />

- Rahmenbau<br />

- Blockbau<br />

- Maschinenansteuerung<br />

schnell -flexibel -leistungsstark<br />

Staunen Sie, wie<br />

einfach Abbund sein kann<br />

Jetzt noch<br />

günstige<br />

Mietpreise<br />

sichern!<br />

Besuchen Sie uns auf der Messe:<br />

Build IT -Berlin<br />

16.02. -20.02.2010<br />

Halle: 10.2 Stand: 154<br />

DACH +HOLZ -Köln<br />

24.02. -27.02.2010<br />

Halle: 7Stand: 7.417<br />

<strong>Holz</strong>-Handwerk -Nürnberg<br />

24.03. -27.03.2010<br />

Halle: 11.1 Stand: mikado 140 2.2010<br />

Nagler<br />

Mit Hochdruck 90 mm tief<br />

Zwei Gasdrucknagler erweitern die Produktpalette<br />

von Poppers Senco.<br />

Die Geräte eignen sich für Lattungs-,<br />

Schalungs- und<br />

Beplankungsarbeiten. Der<br />

GT90CH dient der Verarbeitung<br />

von D-Kopf-Nägeln,<br />

der GT90FRH der Verarbeitung<br />

von Vollkopf-Nägeln. Im<br />

Vergleich zu den Vorgängermodellen<br />

verbesserte sich die Leistung des<br />

Motors: Er zeichnet sich durch nun eine<br />

höhere Eintreibkraft und eine rückstandslose<br />

Verbrennung aus. Beide Werkzeuge funktionieren<br />

bei Temperaturen von -5 bis +50 °C und bieten<br />

eine werkzeuglose Schnellverstellung der Eintreibtiefe<br />

für eine große Bandbreite von Glattschaft- und<br />

Ringnägeln zwischen 50 und 90 mm.<br />

Poppers Senco Deutschland GmbH<br />

D-28199 Bremen<br />

Telefon 04 21/52 08 09-0<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

www.poppers-senco.de<br />

Halle 8<br />

Stand 134<br />

Systemgarantie<br />

10 Jahre ruhig schlafen<br />

Eine zehnjährige Systemgarantie bietet Würth für seine<br />

Luft- und Winddichtprodukte wie Unterdeck- und<br />

Unterspannbahnen, Dampfbremsen und -sperren an.<br />

Die Garantievereinbarungen können in Deutschland<br />

ansässige Fachbetriebe für in Deutschland realisierte<br />

Bauprojekte schließen. Sie beginnt mit dem Tag der<br />

Auslieferung und kommt neben den Materialkosten<br />

auch für die Demontage der schadhaften Produkte und<br />

für die Montage der Ersatzprodukte auf. Eventuelle<br />

Garantieleistungen hem-<br />

men oder unterbrechen die<br />

Garantiefrist nicht. Das<br />

Angebot gilt wahlweise für<br />

die Luftdichtheit oder die<br />

Winddichtheit oder beides<br />

kombiniert. Voraussetzung<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 8<br />

Stand 127/220<br />

ist, dass spezielle, nach dem 1. Juni 2009 erworbene<br />

Produkte aus dem Sortiment des Herstellers zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />

Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de


Produkte<br />

Die „Delta-Floraxx“ von Dörken ist eine<br />

Noppenbahn für die Dränage und<br />

Wasserhaltung bei extensiv begrünten<br />

Flachdächern. Mit ihrem<br />

hohen Ableitvermögen ersetzt sie<br />

die mineralische Sickerschicht und<br />

reduziert dadurch Gewicht und Aufbauhöhe.<br />

Ihre Dränagekapazität beträgt<br />

ca. 10 l/s · m, ihre Speicherkapazität bis zu<br />

7 l/m 2 . Damit überstehen auch extensiv begrünte Dächer<br />

längere Dürreperioden. Durch die spezielle Oktagon-Form<br />

der Noppen und die zusätzlichen Verstärkungsrippen erreicht<br />

das Produkt eine Druckfestigkeit von 200 kN/m 2 ,<br />

hält also auch hohen Auflasten sicher stand.<br />

Dörken GmbH & Co. KG<br />

D-58311 Herdecke<br />

Telefon 0 23 30/63-0<br />

www.doerken.de<br />

Dachbegrünung<br />

Noppen lassen Flachdach grün<br />

Die beiden neuen Akku- und Netz-Baustellenstrahler „DC<br />

019“ und „DC 020“ von Dewalt ersetzen das bisherige Sortiment.<br />

Die 38-Watt-Fluoreszenzröhren entsprechen 300-Watt-<br />

Halogenbirnen und sorgen für eine helle Ausleuchtung. Ihr<br />

Reflektor ist um 180° drehbar und lässt sich zum Arbeiten<br />

in die jeweils optimale Position schwenken und genau ausrichten.<br />

Die erzeugte Helligkeit beträgt 2700 Lux – ohne zu<br />

blenden oder zu erhitzen. Eine integrierte Doppelsteckdose<br />

kann als Stromverteiler für netzbetriebene Geräte<br />

bis 2200 W dienen.<br />

DEWALT Deutschland<br />

D-65502 Idstein/Taunus<br />

Telefon 0 61 26/21-1<br />

www.dewalt.de<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 309/512<br />

Baustrahler<br />

Helles Licht ins Dunkel<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 8<br />

Stand 213/312<br />

Die vielleicht<br />

beste Handkreissäge<br />

der Welt.<br />

Die neue P1 cc. Follow your instinct.<br />

Sind Sie bereit, gewohnte Kategorien in Frage zu<br />

stellen? Dann lernen Sie die neuen Möglichkeiten der<br />

Stichsäge P1 cc kennen. Ihre revolutionäre Sägeblatt-<br />

spannung und die geballte CUprex-Power verleihen ihr<br />

eine Präzision und Kraft, die Sie bisher nur von Hand-<br />

kreissägen kannten. Dies eröffnet Ihnen dank CUnex-<br />

Sägeblatt ein ganz neues Einsatzerlebnis. Doch auch<br />

in Sachen Komfort und Flexibilität setzt die P1 cc neue<br />

Maßstäbe. Da vergisst man leicht, welches Werkzeug<br />

man in der Hand hält. Besuchen Sie uns auf der<br />

Dach & <strong>Holz</strong> in Köln vom 24. - 27.2.2010 in Halle 8,<br />

Stand 105/204.<br />

DACH + HOLZ<br />

International<br />

www.mafell.de<br />

Messe für <strong>Holz</strong>bau und<br />

Ausbau, Dach und Wand<br />

www.mikado-online.de 73<br />

mafell - 01/10


74<br />

Produkte<br />

Akustikverkleidung<br />

Von der Akustikverkleidung „Ligno Light alpha“ aus natürlichem<br />

<strong>Holz</strong> gibt es nun eine leichte, schlanke und preisgünstige<br />

Ausführung: die „Ligno Light alpha-28“. Die neue Elementvariante<br />

ist 28 mm stark und wiegt 8,8 kg/m². Sie ist<br />

für die Nachrüstung und Sanierung von Schulen und Kindergärten,<br />

Veranstaltungs- und Sporthallen, Bürogebäuden<br />

und Wohnhäusern konzipiert. Die Oberfläche besteht aus<br />

astreiner Weißtanne. Hinter den 12 mm breiten Leisten mit<br />

4 mm breiten Fugen liegen <strong>Holz</strong>faserabsorber. Sie dämpfen<br />

effektiv den Schallpegel und verbessern die Akustik. Eine<br />

verstärkte Bürstung der Oberfläche sorgt für eine diffuse<br />

Streuung des reflektierten Schalls. Die Elemente lassen sich<br />

sowohl als vollflächige Verkleidung direkt auf einer Konstruktion<br />

befestigen oder als Akustiksegel an Seilen abhängen<br />

– auf Wunsch sogar mit flachen Leuchten.<br />

Lignotrend Produktions GmbH<br />

D-79809 Weilheim<br />

Telefon<br />

0 77 55/92 00-0<br />

www.lignotrend.com<br />

Gewaltig leise<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 604<br />

������������������������������������<br />

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Poppers Senco Deutschland GmbH � ������������������������������������ �������������������������������������������������������������������������������������������� mikado 2.2010<br />

Harrer hat seine Sherpa-Verbinder im Schwerlastbereich<br />

um Produkte für über 100 kN erweitert. Sie<br />

bestehen jeweils aus zwei Aluminiumteilen, die sich<br />

wie eine klassische Schwalbenschwanzverbindung<br />

zu einer kraftschlüssigen Verbindung zusammenfügen<br />

lassen. Die beiden Hälften lassen sich durch<br />

spezielle <strong>Holz</strong>schrauben an den zu verbindenden<br />

Trägern befestigen.<br />

Vinzenz Harrer GmbH ı A-8130 Frohnleiten<br />

Telefon<br />

+43/31 27/2 09 45<br />

www.sherpa-<br />

verbinder.com<br />

Verbinder<br />

Wenn rohe Kräfte ziehen<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 330


Produkte<br />

Mit den Kerndämmungen„Granublow“<br />

und „SLS<br />

20“ eröffnet die<br />

Einblastechnologie<br />

von Isocell völlig<br />

neue Anwendungsgebiete:<br />

Die beiden<br />

hydrophoben Materialien<br />

eignen sich ideal zur nachträglichen Dämmung von<br />

Altbauten und kommen hinter vorgehängten Fassaden zum<br />

Einsatz. Die mineralische „SLS 20“ aus Blähglas-Granulat<br />

ist nicht brennbar, bauaufsichtlich anerkannt und der einzige<br />

Einblasdämmstoff mit „Hochhaus-Zulassung“. Die feine<br />

Körnung führt zu einem hervorragenden Fließverhalten<br />

auch bei baulich schwierigen Gegebenheiten und passt sich<br />

verwinkelten Situationen lückenlos an – schnell und ohne<br />

Verschnitt.<br />

ISOCELL Vertriebs GmbH<br />

A-5202 Neumarkt<br />

am Wallersee<br />

Telefon +43/62 16/41 08-0<br />

www.isocell.at<br />

Um den Bewohnern Beeinträchtigungen<br />

ihres Wohlbefindens<br />

durch gesundheitsschädliche<br />

Emissionen oder<br />

auch nur feuchtmuffigen Geruch<br />

zu ersparen, bietet Inthermo<br />

ein besonderes Naturprodukt<br />

an, das nicht nur die<br />

Wärme dämmt, sondern auch<br />

die Raumluft reinigt: „Kairatin<br />

Pur“ ist ein veredeltes Vlies auf<br />

Schafwollbasis, speziell zur Innenraumsanierung entwickelt.<br />

Seine Vliesfasern binden Emissionen und spalten sie in unschädliche<br />

Substanzen auf. Eine nennenswerte Sättigung des<br />

Fasermaterials findet dabei nicht statt, sodass eine Funktionstüchtigkeit<br />

von mehreren Jahrzehnten anzunehmen ist. Die Variante<br />

„Kairatin Kompakt“ besitzt rückseitig eine<br />

Dampfbremse.<br />

INTHERMO<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

Telefon 0 61 54/71-16 69<br />

www.inthermo.de<br />

Wärmedämmung<br />

Auf zu neuen Winkeln<br />

Innendämmung<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 407<br />

Schafwolle macht sauber<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 404<br />

Make-up für die Fassade<br />

Vergrauungslasur - Zeitlos ...<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7, Stand Nr. 7.329<br />

www.pinus.de<br />

Natürlich <strong>Holz</strong> –<br />

natürlich alles aus einer Hand<br />

• Ingenieurholzbau<br />

Bauteile in vielfältigen Formen:<br />

Bögen, Binder, Träger, Säule, Stützen,<br />

Abbund über Abbundanlage<br />

Vormontage von Wänden<br />

• Brettschichtholz<br />

• Stangenware, Liste, gebogen<br />

• jegliche Sonderbauteile<br />

• DUO/TRIO und KVH<br />

für den zeitgemäßen <strong>Holz</strong>bau<br />

• BSP-Brettsperrholz<br />

moderne Wand- und Deckenelemente<br />

Mohr Ingenieurholzbau GmbH<br />

Niederkircher Straße 6<br />

D-54294 Trier<br />

Tel. + 49 (0) 6 51 / 82 61-0<br />

Fax + 49 (0) 6 51 / 82 61-261<br />

info@mih.de ∙ www.mih.de<br />

www.mikado-online.de 75


Produkt & Praxis<br />

Unterdeckbahn<br />

Trockenes Dach trotz Schmuddelwetter<br />

Unterdeckungen erhöhen die Regensicherheit eines Dachs. Wenn der Bauablauf<br />

wegen Schneefall oder Eis stockt, müssen sie sehr leistungsfähig sein. Sonst kann es zu<br />

Bauschäden und Gewährleistungsansprüchen kommen.<br />

76 mikado 2.2010<br />

Nach dem<br />

◂<br />

Ausrollen fixiert<br />

der Dachhandwerker<br />

die<br />

Unterdeckbahn<br />

mit einem<br />

Hammertacker<br />

an den Sparren<br />

Beim Dach eines Wohnhauses<br />

bei Worms entschieden sich die<br />

Dachhandwerker für ein Produktsystem<br />

von Klöber. Ein wichtiger<br />

Grund: Der Hersteller bestätigt die<br />

Eignung als Behelfsdeckung und gibt<br />

die Dauer der Freibewitterungszeit<br />

unter Zusicherung der Produkteigenschaften<br />

an. Die Verarbeiter wählten<br />

die Unterdeckbahn „Permo extreme“.<br />

Deren s -Wert liegt bei 0,08 m. Sie<br />

d<br />

ist also besonders diffusionsoffen<br />

und unterstützt damit die Austrocknung<br />

der Dachkonstruktion. Außerdem<br />

besitzt sie eine wasserabweisende<br />

Spezialbeschichtung und ist<br />

sehr robust.<br />

Acht Wochen Freibewitterung<br />

Wie so häufig gab es auch bei dieser<br />

Baustelle Verzögerungen durch<br />

Vorgewerke. Dass der Freibewitterungszeitraum<br />

der „Permo extreme“<br />

acht Wochen beträgt, bestätigte<br />

den Dachhandwerkern die Richtigkeit<br />

ihrer Entscheidung. Das Risiko<br />

von eindringendem Wasser, einer<br />

durchfeuchteten Wärmedämmung<br />

und späteren Reklamationen durch<br />

die Bauherren war damit trotz widriger<br />

Witterung gering.<br />

Die Handwerker rollten die mit einem<br />

Gewicht von 15 kg recht handlichen<br />

Rollen aus und brachten die<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Klöber GmbH & Co. KG<br />

Halle 6<br />

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Produkt & Praxis<br />

1,50 m breiten Bahnen auf der Dachkonstruktion<br />

in die richtige Position.<br />

Ein Hammertacker fixierte sie im<br />

oberen, überdeckten Bereich auf dem<br />

Sparren. Konterlattenstücke hielten<br />

die Bahn auf dem Sparren lagesicher<br />

und ermöglichten es, eine Aufstiegslatte<br />

für die Verlegung der nächsten<br />

Bahn zu fixieren.<br />

Bei den Überlappungen zogen die<br />

Handwerker den Schutzstreifen des<br />

Selbstkleberandes ab und drückten<br />

den Kleberand fest an. Das verhindert<br />

Feuchteeintrag zwischen Kleber und<br />

Unterdeckbahn. Die rutschhemmende<br />

Beschichtung gibt den Handwerkern<br />

zusätzliche Sicherheit. Überhaupt erweist<br />

sich die Bahn als sehr robust.<br />

Sie besitzt eine hohe Reißkraft und<br />

Nagelausreißfestigkeit.<br />

Dichtung schließt Nagellöcher<br />

Für den Perforationsschutz unter den<br />

Konterlatten hat Klöber eine neue<br />

Lösung: die selbstaufschäumende<br />

Nageldichtung „Permo seal“. Die<br />

◂ Die Nageldichtmasse<br />

wird<br />

einfach aus der<br />

Spritzflasche<br />

in einer dünnen<br />

Raupe<br />

aufgetragen<br />

▸ Nach dem<br />

Aufschäumen sind<br />

die Durchdringungsstellen<br />

geschützt<br />

◂ Bei Kaminen<br />

und ähnlichen<br />

Bauteilen kleben<br />

die Dachhandwerker<br />

separate<br />

Folienstreifen an<br />

Handwerker trugen einfach eine dünne<br />

Raupe an die Unterseite der Konterlatte<br />

auf, richteten diese auf den<br />

Sparren aus und nagelten sie fest. Das<br />

Dichtmaterial schäumt auf – auch bei<br />

feuchten Untergründen – und verhindert<br />

das Eindringen von Wasser<br />

in die Perforationsbereiche.<br />

Querstöße und überlappende Bereiche<br />

an den Gaubenkehlen überklebten<br />

die Handwerker mit dem transparenten<br />

Klebeband „Permo TR“,<br />

das Klöber als abgestimmtes Zubehör<br />

mitliefert. Die Transparenz erleichtert<br />

dabei die Sichtkontrolle.<br />

Besondere Sorgfalt erforderte der<br />

Kaminanschluss. Separate Folien-<br />

streifen führten die Handwerker<br />

50 mm und mehr über die spätere<br />

Bedachungsmaterialebene und verklebten<br />

sie mit dem pastösen Klebdichtstoff<br />

„Pasto“. Bis zur Endhaftung<br />

übernahmen Streifen des Klebebands<br />

„TR“ die Sicherung.<br />

Schnelle Verlegung, sichere Ausführung<br />

und hohe Funktionssicherheit<br />

sind Argumente, mit denen<br />

Neue Fachregeln für Unterdeckbahnen<br />

Produkt in Kürze<br />

Produkt:<br />

Unterdeckbahn<br />

„Permo extreme“<br />

Systemkomponenten:<br />

▸ Nageldichtung „Permo seal“<br />

▸ Klebdichtstoff „Pasto“<br />

▸ Klebeband „Permo TR“,<br />

60 mm breit, 25 m lang<br />

Technische Daten:<br />

▸ Klasse: UDB-A (ZVDH-<br />

Produkt<strong>dat</strong>enblatt, Tabelle 1)<br />

▸ 2-lagiger Materialverbund<br />

▸ Flächengewicht: 200 g/m²<br />

▸ SK-Version mit Klebestreifen<br />

▸ Freibewitterung bei Dachneigung<br />

≥ 16°: 8 Wochen<br />

▸ s -Wert: 0,08 m<br />

d<br />

▸ Hohe Reißkraft und Nagelausreißfestigkeit<br />

▸ Rutschhemmende<br />

Beschichtung<br />

Hersteller:<br />

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Das spricht sich herum und bringt<br />

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Seit Januar 2010 liegen die überarbeiteten<br />

„Produkt<strong>dat</strong>enblätter Unterdeckbahnen und<br />

Unterspannbahnen“ (PDB UDB und USB) mit<br />

Materialanforderungen vor. Konsequenterweise<br />

wurden auch die Anwendungsregeln<br />

im „<strong>Mer</strong>kblatt für Unterdächer, Unterdeckungen<br />

und Unterspannungen“ überarbeitet<br />

und ergänzt. Damit gibt es nun verlässliche Standards und verschärfte<br />

Anforderungsprofile für Dachbahnen.<br />

Hrsg.: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V.<br />

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79


<strong>Holz</strong>häuser<br />

Bürogebäude<br />

Transparenz in <strong>Holz</strong><br />

In einer von nüchternen Zweckbauten geprägten Umgebung entstand ein<br />

außergewöhnliches <strong>Holz</strong>bauwerk: ein Statement für Baukultur und handwerklichen<br />

Stolz. Bauherr ist ein niedersächsischer <strong>Holz</strong>bauunternehmer.<br />

80 mikado 2.2010


<strong>Holz</strong>häuser<br />

◂ Seine markante<br />

Form und<br />

die komplette<br />

Aufglasung<br />

der Südfassade<br />

machen<br />

das Bürogebäude<br />

zu einem<br />

„rechteckigen<br />

Trichter“<br />

mit betonter<br />

Ausrichtung nach<br />

Süden<br />

Vor der 15 m<br />

▾<br />

breiten<br />

Glasfassade ist<br />

eine <strong>Holz</strong>-<br />

empore eingezogen.<br />

Die<br />

Trennwände sind<br />

ebenfalls<br />

aus Glas und<br />

stören die<br />

Transparenz nicht<br />

<strong>Holz</strong>häuser<br />

Der Architekt des im Juli 2009<br />

fertiggestellten <strong>Holz</strong>bauwerks<br />

zitiert Ludwig Wittgenstein: „Nicht<br />

jede zweckmäßige Bewegung des<br />

menschlichen Körpers ist eine Geste.<br />

Sowenig, wie jedes zweckmäßige<br />

Gebäude Architektur ist.“ Damit<br />

legt er die Messlatte für das Gebäude:<br />

Es geht ihm um Baukultur. Er will<br />

„Licht ins Dunkel gewerblicher Gebiete“<br />

bringen.<br />

Der Anspruch wird mitgetragen<br />

vom Bauherrn, der die handwerkliche<br />

Seite der Baukultur vertritt. Als<br />

Besitzer eines <strong>Holz</strong>baubetriebs im<br />

niedersächsischen Lohne hatte er<br />

bereits einige preisgekrönte Bauten<br />

realisiert. Mit seinem Bürobau wollte<br />

er in einer Gegend, in der Häuser<br />

üblicherweise aus Stein errichtet sind,<br />

ein Zeichen für den modernen <strong>Holz</strong>bau<br />

setzen und die Leistungsfähigkeit<br />

seines Unternehmens demonstrieren:<br />

Er ist ja nicht „nur“ Zimmerer,<br />

sondern auch Fassadenbauer und ein<br />

Ingenieurholzbaubetrieb.<br />

Das Ziel übersetzte das Büro „Despang<br />

Architekten“ in ein richtungweisendes<br />

Gebäude, das im Ort für<br />

Diskussionen sorgte. „Postfossil carpenter<br />

cone“ nennt es der Architekt<br />

Martin Despang. Ein Bau mit einer<br />

optimierten und optisch ansprechenden<br />

Form, passiven Solargewinnen,<br />

Speichermasse und wenig fossiler<br />

Heizenergie.<br />

Unternehmen zeigt sich markant<br />

und transparent<br />

Wie das Architekturbüro mit drei<br />

Standorten in Deutschland und einem<br />

in den USA trägt auch der Bau<br />

„interkulturelle Züge“: Er ist ameri-<br />

kanisch in seiner Markanz und<br />

deutsch in seiner Energieeffizienz.<br />

Die Südostecke des Grundstücks erwies<br />

sich als ideal in Bezug auf das<br />

Sonnenlicht, aber auch auf die Erschließung.<br />

Ein Sockel hebt das eigentliche<br />

Bürogebäude leicht an. Es hat Ähnlichkeit<br />

mit einem Trichter und wendet<br />

sich nach Süden, zur Ortsmitte<br />

und zum großen Vorplatz. Betont<br />

wird diese Gerichtetheit durch die<br />

zweigeschossige Vollverglasung. Damit<br />

demonstriert das Unternehmen<br />

Transparenz: Nachbarn und Passanten<br />

können jederzeit die sechs Mitarbeiter<br />

und ihren Chef beim Arbeiten<br />

beobachten.<br />

Das Innere ist als ungeteiltes<br />

Volumen gestaltet und stellt hohe<br />

Anforderungen an eine arbeitsplatzgemäße<br />

Raumakustik. Wände und<br />

Decke tragen eine Weißtanneverkleidung,<br />

die scheinbar die Glasfassade<br />

durchstößt, nach außen umknickt<br />

und so den Rahmen bildet. „Das<br />

<strong>Holz</strong> krempelt sich nach draußen“,<br />

beschreibt Krogmann die Wirkung<br />

dieser Gestaltungsmaßnahme.<br />

Im Kontrast zur weit geöffneten<br />

Front ist der Rest des Gebäudes fast<br />

ganz geschlossen und mit dunklen<br />

Faserzementtafeln umhüllt. Die<br />

Längsseiten und das Dach laufen in<br />

Richtung der schmalen, eingeschossigen<br />

Eingangsseite im Norden aufeinander<br />

zu. Auf dieser Seite sind<br />

zwei Boxen eingestellt. Sie beherbergen<br />

Nebenräume wie die Toiletten<br />

und den Kopierraum und dienen<br />

gleichzeitig als Wärmepuffer.<br />

Innenraum brilliert mit Leichtigkeit<br />

und Eleganz<br />

Der Innenraum wirkt transparent und<br />

leicht. Wie selbstverständlich überspannt<br />

die Decke an der breitesten<br />

Stelle 15 Meter. Zu diesem Eindruck<br />

der Leichtigkeit trägt nicht zuletzt das<br />

verwendete <strong>Holz</strong> bei: Weißtanne ist<br />

www.mikado-online.de 81


oLAF BAUMANN, HANNoVER<br />

<strong>Holz</strong>häuser<br />

besonders hell und behält ihren Ton<br />

durch einen UV-Schutz über Jahre<br />

hinweg, ohne wesentlich nachzudunkeln.<br />

In der verwendeten „astreinen“<br />

Qualität ist die Oberfläche<br />

dezent strukturiert.<br />

Für die Decke kamen lamellierte<br />

Akustikelemente „Ligno Light alpha“<br />

aus dem Produktprogramm von Lignotrend<br />

zum Einsatz, für die Wandbekleidungen<br />

Sonderanfertigungen<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Neubau Bürogebäude<br />

Bauherr/<strong>Holz</strong>bauunternehmen:<br />

Krogmann Ing.-<strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

D-49393 Lohne-Kroge<br />

www.krogmann-holzbau.de<br />

Bauweise:<br />

Massivholz, bekleidet mit<br />

Faserzementplatten<br />

Bruttogeschossfläche: 294 m 2<br />

Bauzeit:<br />

August 2008 bis Juli 2009<br />

Planung:<br />

Despang Architekten<br />

D-30169 Hannover<br />

www.despangarchitekten.de<br />

Massivholzelemente:<br />

Lignotrend Produktions GmbH<br />

D-79809 Weilheim-Bannholz<br />

www.lignotrend.com<br />

82 mikado 2.2010<br />

des gleichen Herstellers. So war sichergestellt,<br />

dass das <strong>Holz</strong> der Decke<br />

und das <strong>Holz</strong> der Wände exakt zueinander<br />

passt.<br />

Abgesehen von den zwei Boxen<br />

am Eingang durchkreuzt nur eine<br />

Betontreppe das große Volumen des<br />

Innenraums. Sie verläuft frei durch<br />

den Raum zu einer hölzernen Empore<br />

vor der zweigeschossigen Glasfassade.<br />

Um die Transparenz zu erhalten,<br />

sind sowohl die Abtrennungen der<br />

Arbeitsplätze als auch das Treppengeländer<br />

aus Glas.<br />

„Es ist einfach ein schöneres Arbeiten<br />

in dem großen Raum“, stellt<br />

Krogmann zufrieden fest. „Niemand<br />

arbeitet im stillen Kämmerchen vor<br />

sich hin, auch nicht der Chef. Alle<br />

sind durch den ständigen Kontakt<br />

mit den Kollegen ins Geschehen einbezogen.“<br />

Akustikelemente sorgen für Ruhe<br />

und Konzentration<br />

Dennoch herrscht Ruhe, und die hat<br />

eine ganz besondere Qualität: Die<br />

Bekleidung der Decken mit lamellierten<br />

<strong>Holz</strong>elementen reduziert den<br />

Nachhall von üblichen Geräuschen<br />

im Großraumbüro effektiv. Telefonate<br />

und Gespräche der Kollegen, Papierrascheln<br />

beim Auseinanderfalten<br />

von Plänen oder Geräusche von<br />

Kaffeemaschine und Drucker werden<br />

Die in die Decke<br />

▴<br />

integrierten<br />

Akustikelemente<br />

reduzieren<br />

den Geräuschpegel<br />

trotz<br />

der Größe des<br />

Raums und<br />

der Glasflächen<br />

auf ein an-<br />

genehmes Maß<br />

nicht mehr reflektiert, sondern sind<br />

nur noch gedämpft wahrnehmbar.<br />

Konzentriertes Arbeiten fällt damit<br />

wesentlich leichter.<br />

Die Akustikelemente sind 62 mm<br />

stark, 62,5 cm breit, bis zu 8 m lang<br />

und auf eine OSB-Platte unter dem<br />

Dachtragwerk geschraubt. Eine integrierte<br />

Lage <strong>Holz</strong>faser-Absorber sorgt<br />

für einen Absorptionskoeffizienten<br />

von 0,75. Der Schallpegel wird in<br />

dem rund 600 m³ großen Volumen,<br />

wie in der DIN 18041 für Büros definiert,<br />

um bis zu 5 dB reduziert und<br />

somit ein über den Raum gemittelter<br />

Absorptionsgrad von fast 0,35 erreicht.<br />

Dementsprechend lassen sich<br />

Nachhallzeiten errechnen, die mit 0,5<br />

bis 0,7 s über die Norm hinausgehende<br />

Empfehlungen erreichen.<br />

Die Lamellen der Akustikelemente<br />

sind 12 mm breit, die Fugen 4 mm.<br />

Sie verleihen der Decke eine diskrete<br />

Längsorientierung und setzen sich<br />

vor der Glasscheibe in der Untersicht<br />

des Dachüberstands fort.<br />

Massivholz reguliert Luftfeuchtigkeit<br />

und Temperatur<br />

Das massive <strong>Holz</strong> im Innenraum<br />

hat weitere Vorteile für die Aufenthaltsqualität.<br />

Die Oberfläche, die<br />

nur gebürstet und mit UV-Schutz-<br />

lasur versehen ist, nimmt Luftfeuchtigkeit<br />

auf und gibt sie wieder ab.


<strong>Holz</strong>häuser<br />

Wärme absorbiert das <strong>Holz</strong> ebenfalls<br />

und gleicht so Temperaturschwankungen<br />

aus, die trotz des Dachüberstands<br />

durch die große, nach<br />

Süden gerichtete Glasfront auftreten<br />

können. Die Speichermasse der<br />

Stahlbetonplatte über dem Kellergeschoss<br />

verstärkt diese Wirkung.<br />

In der kalten Jahreszeit ist sie zudem<br />

mit einer integrierten Industrie-<br />

heizung thermisch aktivierbar.<br />

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vom 24. bis 27.2.2010<br />

auf der Dach und <strong>Holz</strong><br />

in Halle 6,<br />

Stand 6.511/614<br />

◂ Die 12 mm<br />

breiten Lamellen<br />

und 4 mm<br />

breiten Fugen der<br />

Deckenplatten<br />

betonen die<br />

Längsorientierung<br />

des Raums<br />

und setzen sich<br />

hinter der<br />

Glasscheibe fort<br />

Dem Bauherrn war es wichtig, unabhängig<br />

vom Gas zu werden. Deshalb<br />

wird die Heizwärme über eine<br />

Luft-Wärmepumpe gewonnen. Zusammen<br />

mit der doppelten Isolierverglasung<br />

und der 300 bis 320 mm<br />

starken Wärmedämmung ist das Gebäude<br />

auch für Minustemperaturen<br />

gut gerüstet.<br />

Einheitliche Außenhaut durch<br />

innovative Konstruktion<br />

Trotz des spektakulären Aussehens<br />

verlief die Realisierung reibungslos.<br />

Während der gesamten Bauabwicklung<br />

standen der Bauherr und der<br />

Architekt in engem Kontakt, um Detailfragen<br />

abzuklären.<br />

Das war auch bei der Außenhaut<br />

wichtig. Die besteht aus großformatigen<br />

anthrazitfarbenen Faserzementplatten.<br />

Üblicherweise werden<br />

sie nur an der Fassade eingesetzt.<br />

Hier jedoch umhüllen sie das gesamte<br />

Gebäude. Deshalb mussten die<br />

Architekten und Krogmann für den<br />

Dachbereich eine neue Lösung entwickeln:<br />

Auf den Sparren liegt eine<br />

abgedichtete OSB-Platte, die ein hinterlüftetes<br />

Trapezblech als wasser-<br />

führende Schicht trägt. Die Deckplatten<br />

konnten auf diese Weise<br />

wie an der Fassade mit offenen Fugen<br />

verlegt werden und bilden rund<br />

um das Gebäude eine glatte, durch-<br />

gehende Haut.<br />

Gestalterische Qualität wirbt für<br />

modernen <strong>Holz</strong>bau<br />

Wie erwartet, führte das Bauwerk<br />

zu Diskussionen im Ort. Krogmann<br />

hat sich ihnen immer wieder gestellt<br />

und die Vorteile des <strong>Holz</strong>baus betont:<br />

die warmen Oberflächen, die ausgezeichnete<br />

Akustik, die bemerkenswerte<br />

Form, die passiven Solargewinne<br />

und die anderen ökologischen<br />

Aspekte. Das beruhigte die Gemüter.<br />

Die anfängliche Skepsis ist in Begeisterung<br />

umgeschlagen. „Mittlerweile<br />

finden es die Nachbarn sogar richtig<br />

gut“, resümiert Krogmann zufrieden,<br />

„dass wir einen solch spektakulären<br />

Bau gewagt haben.“<br />

Dagmar Ruhnau, Filderstadt ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Lignotrend<br />

Produktions GmbH<br />

Halle 7<br />

Stand 604<br />

Aufdachmodulhalter<br />

für fü ffü S SSolar- l und d<br />

Photovoltaikanlagen<br />

- kein Flexen<br />

- keine Beschädigung des Daches<br />

- keine Gefahr durch Haarrisse<br />

- Zeitersparnis<br />

- keine Hebelwirkung<br />

- enorme Belastungswerte<br />

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Telefon: 09401 786-0 . Telefax: 09401 786-47<br />

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www.mikado-online.de 83


<strong>Holz</strong>häuser<br />

<strong>Holz</strong>-Glas-Verbund<br />

Ausgezeichnete Box<br />

Überraschung beim Niederösterreichischen <strong>Holz</strong>baupreis 2009: Ein Außenseiter<br />

gewinnt in der Kategorie „Einfamilienhaus“. Einen Teil der<br />

Gebäudeaussteifung übernehmen neu entwickelte <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente.<br />

84 mikado 2.2010<br />

▴ Das Haus der<br />

Familie<br />

Hasenauer im<br />

Wienerwald<br />

ist das erste Beispiel<br />

für<br />

den erfolgreichen<br />

zweigeschossigen<br />

Einsatz<br />

des <strong>Holz</strong>-Glas-<br />

Verbund-Elements<br />

HASENAUER


<strong>Holz</strong>häuser<br />

Das Haus der Familie Hasenauer<br />

in Eichgraben, in der Nähe von<br />

Wien, ist von der statischen Konzeption<br />

her eine Weltpremiere: Das<br />

<strong>Holz</strong>haus bezieht einen Teil der Gebäudeaussteifung<br />

über <strong>Holz</strong>-Glas-<br />

Verbundelemente (HGV) – entwickelt<br />

von der <strong>Holz</strong>forschung Austria<br />

(HFA). Dabei waren die Juroren nicht<br />

nur von dem hochqualitativen Massivholzbau<br />

aus CLT-Elementen und<br />

der Innovationskraft der HGV-Elemente<br />

beeindruckt, sondern auch von<br />

der Wohnqualität. „Ein überzeugendes<br />

<strong>Holz</strong>wohnhaus mit einem modernen<br />

Wohnkonzept“, erklärte die<br />

Jury.<br />

„Schattenbox“ überzeugt<br />

Beim Massivholzhaus „Schattenbox“<br />

kamen erstmals <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente<br />

in zweigeschossiger Ausführung<br />

zum Einsatz. Bauherr Christian<br />

Hasenauer ging alles andere als<br />

unbedarft an die Realisation seines<br />

Hauses: Als Inhaber der Firma Superreal<br />

arbeitet er an Designlösungen im<br />

Baubereich und war an den Einsatzmöglichkeiten<br />

der <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente<br />

sehr interessiert. Eine<br />

größtmögliche Wohn- und Arbeitsqualität<br />

war Ziel des Bauherrn, der<br />

seiner fünfköpfigen Familie mit der<br />

„Schattenbox“ ein Zuhause schaffen<br />

Vertikalschnitte durch das Einfamilienhaus<br />

wollte und Platz für sein Büro benötigte.<br />

Seine Vorgaben waren eine<br />

nachhaltige Wahl der Baumaterialien<br />

mit der Zielsetzung eines höchstmöglichen<br />

<strong>Holz</strong>einsatzes, kleine Außenflächen<br />

und eine hoch gedämmte<br />

Gebäudehülle.<br />

Auf einem 906 m 2 großen Hanggrundstück<br />

entstand ein 162 m 2 großes<br />

Haus in Massivholz-Trockenbauweise<br />

aus Brettsperrholz-Elementen.<br />

Für Bauherrn Hasenauer liegen darin<br />

einige Vorteile: „Dampfbremsen<br />

sind beim Einsatz der Elemente nicht<br />

notwendig – das ergibt einen diffusionsoffenen<br />

und folienfreien Wandaufbau.“<br />

Durch die Fugenfreiheit ergeben<br />

sich bessere Eigenschaften bei<br />

Luftdichtigkeit, Wärmedurchgang,<br />

Dampfdiffusion, Schall und Brand.<br />

Außerdem ist Massivholz ein klimaregulierender<br />

Luftfeuchtepuffer und<br />

sorgt für ein gesundes Raumklima.<br />

Durch die Trockenbauweise ergibt<br />

sich eine kurze Bauzeit. „Schließlich<br />

liefert Massivholz mit seiner optimalen<br />

CO 2 - bzw. Energie-Bilanz einen<br />

wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“,<br />

sagt er.<br />

Der <strong>Holz</strong>bauer lieferte die fertig<br />

abgebundenen Bauteile direkt an die<br />

Baustelle. Die kreuzweise angeordneten<br />

Längs- und Querlamellen der Elemente<br />

sorgen für hohe statische Belastbarkeit<br />

und Formstabilität.<br />

Haus scheint zu schweben<br />

In die vorgesetzte, hinterlüftete Fassade<br />

aus 8 m langen, sägerauen und<br />

schwarz lasierten Lärchenholzlatten<br />

wurden <strong>Holz</strong>-Alu-Fenster integriert,<br />

die zweigeschossige Ostfassade besteht<br />

aus einem Pfosten-Riegel-System,<br />

in dem HGV-Elemente als rahmenlose<br />

Fixverglasung (ausgestattet<br />

mit Dreischeiben-Verglasung) eine<br />

wichtige Rolle bei der Gebäudeaussteifung<br />

übernehmen. Dabei führten<br />

die Handwerker vier der 16 Elemente<br />

als öffenbare Türen (aus Gewichtsgründen<br />

mit Zweifach-Verglasung)<br />

aus. Im Obergeschoss führen sie zu<br />

einem kleinen Balkon und im Erdgeschoss<br />

aus den dortigen Schlafzimmern<br />

auf einen an der gesamten<br />

Breite der Ostfassade verlaufenden<br />

Balkon. Dort kragt das Gebäude 5 m<br />

aus.<br />

Die Situation unterstreicht den<br />

schwebenden Eindruck, den die<br />

Schattenbox vermittelt: Das Untergeschoss<br />

mit dem Büro beträgt ca.<br />

40 m 2 und ist nach Westen zurückversetzt.<br />

Die Wohnebene mit 81 m 2 im<br />

Obergeschoss wird über einen südseitig<br />

angelegten Steg erschlossen. Dort,<br />

vom Eingangsbereich aus, erreichen<br />

die Bewohner WC und Dusche, Küche<br />

und Essbereich, Wohnzimmer, Arbeitszimmer<br />

und das Treppenhaus.<br />

www.mikado-online.de 85<br />

HASENAUER


Steckbrief<br />

<strong>Holz</strong>häuser<br />

Die Wände und Decken sind in<br />

Sichtqualität des unbehandelten<br />

Brettsperrholzes ausgeführt. Im Innenraum<br />

wurde der durchgehende<br />

Betonestrich geschliffen und versiegelt.<br />

Die Bodenlösung unterstützt die<br />

Wärmespeicherung des Hauses und<br />

trägt zur Verbesserung des Raumklimas<br />

bei. Eine Dachterrasse soll<br />

an städtisches Wohnen wie in einem<br />

Loft erinnern. Der Terrassenbelag be-<br />

Bauherr:<br />

Mag. Christian Hasenauer<br />

A-Eichgraben<br />

Konzept und Design:<br />

Superreal<br />

A-1140 Wien ı www.superreal.at<br />

Architekt:<br />

Christoph Feldbacher<br />

A-1070 Wien ı www.sophtloft.at<br />

Wohnfläche: 162 m 2<br />

Energiekennzahl: 44 kWh/(m².a)<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

<strong>Holz</strong>werk Harold<br />

A-3451 Plankenberg<br />

www.holzwerk-harold.at<br />

CLT-Elemente:<br />

Stora Enso Timber<br />

A-9462 Bad St. Leonhard<br />

www.clt.info<br />

Entwicklung <strong>Holz</strong>-Glas-Verbund<br />

<strong>Holz</strong>forschung Austria<br />

A-1030 Wien<br />

www.holzforschung.at<br />

86 mikado 2.2010<br />

steht aus heimischer, unbehandelter<br />

Lärche.<br />

Für das Heizsystem und zur Warmwasserbereitung<br />

wählte die Baufamilie<br />

eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe<br />

im Außenbereich. Das Regenwasser<br />

wird gesammelt und zur weiteren<br />

Nutzung für die WC-Spülung und<br />

Gartenbewässerung genutzt. Die Ableitung<br />

des Brauchwassers und des<br />

nicht benötigten Regenwassers erfolgt<br />

durch ein Trennsystem.<br />

Forschungsarbeit ohne Grenzen<br />

Bis es jedoch zum Bau der Schattenbox<br />

kam, waren einige anspruchsvolle<br />

Vorarbeiten nötig. Über den Stand<br />

der Forschung in Sachen HGV berichtete<br />

am 27. und 28. Oktober 2009<br />

im Schweizer Weinfelden im Rahmen<br />

des 41. Fortbildungskurses der<br />

Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für <strong>Holz</strong>forschung (SAH) unter anderem<br />

Klaus Peter Schober, Leiter der<br />

Abteilung Bautechnik bei der HFA,<br />

verantwortlich für die Forschung an<br />

den <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelementen.<br />

Schober zeigte die neuen Möglichkeiten<br />

auf, die geklebte Glasfassaden<br />

bieten. Aus seinem Vortrag „Tragende<br />

<strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente“ einige<br />

gekürzte Passagen: „Geklebte<br />

Glasfassadenkonstruktionen werden<br />

bereits seit langer Zeit eingesetzt und<br />

entsprechen dem Stand der Technik.<br />

Bei diesen Lösungen übernimmt das<br />

Glas jedoch keine statisch tragende<br />

Funktion, sondern dient lediglich<br />

als äußere Hülle. Sollen verglaste<br />

▴ Die Dachterrasse<br />

erinnert<br />

an städtisches<br />

Wohnen<br />

wie in einem Loft<br />

▸ Der<br />

durchgehende<br />

Betonestrich<br />

im Innenraum<br />

ist<br />

geschliffen und<br />

versiegelt.<br />

Die Bodenlösung<br />

unterstützt<br />

die Wärmespeicherung<br />

des Hauses<br />

HASENAUER<br />

Fassaden noch eine Gebäudeaussteifung<br />

übernehmen, sind bis <strong>dat</strong>o aufwendige<br />

und teure Konstruktionen<br />

aus biegesteifen Rahmen erforderlich<br />

– oder sichtbare Lösungen mit<br />

optischer Beeinträchtigung, wie z.B.<br />

das Anbringen von Winddiagonalen.<br />

Zielsetzung des jüngsten Projektes<br />

der <strong>Holz</strong>forschung Austria war es, zu<br />

untersuchen, wie unter Verzicht auf<br />

diese Hilfskonstruktionen Glas eine<br />

tragende Funktion im Gebäude zugewiesen<br />

und die Scheibentragwirkung<br />

der Glasfassaden zur Gebäudeaussteifung<br />

genutzt werden kann.<br />

Der Trick mit der Koppelleiste<br />

Glas weist eine hohe Druckfestigkeit<br />

bei gleichzeitiger Sprödigkeit und geringer<br />

Zugfestigkeit auf. Im Vergleich<br />

zu Fichtenholz beträgt die Zugfestigkeit<br />

von Floatglas ca. 45 N/mm²<br />

(<strong>Holz</strong> 14 N/mm 2 ). Die Druckfestigkeit<br />

beträgt 700–900 N/mm 2 (<strong>Holz</strong> 21 N/<br />

mm 2 ). Die Glasscheiben müssen also<br />

auf eine Art und Weise mit dem Gebäude<br />

verbunden werden, die Spannungsspitzen<br />

vermeidet und eine<br />

gleichmäßige Krafteinleitung von<br />

der Gebäudetragstruktur in die Glasscheibe<br />

und umgekehrt gewährleistet.<br />

Vorausgegangene Forschungsprojekte<br />

zeigen, dass ein solch schonender<br />

Lasteintrag in die Glasscheibe<br />

mittels umlaufender Verklebung der<br />

Glasscheibe erreicht werden kann. So<br />

hatte die <strong>Holz</strong>forschung Austria in<br />

einem Vorgängerprojekt ein inzwischen<br />

patentiertes Tragsystem (HFA


Patent-Nr. 502470) entwickelt, bei<br />

dem eine umlaufende Koppelleiste<br />

auf alle vier Glasränder geklebt wird.<br />

Die Verklebung kann hoch qualitativ<br />

im Werk geschehen. Die Koppelleiste<br />

wird dann vor Ort in die Tragstruktur<br />

verschraubt. Das Scheibensystem ist<br />

damit austauschbar.“<br />

Schober wies darauf hin, dass<br />

insbesondere der elastische Klebeverbund<br />

bei <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelementen<br />

den Vorteil der schonenden,<br />

gleichmäßigen und linienförmigen<br />

Spannungseinleitung in die Glasscheibe<br />

und damit die Aktivierung<br />

der Eigenschaften des Glases biete.<br />

Als Klebstoffe kämen heute in erster<br />

Linie Silikone, Silane, Polyurethane<br />

oder Acrylate zum Einsatz. 260<br />

Kriechversuchen an der <strong>Holz</strong>forschung<br />

Austria habe die Leistungsfähigkeit<br />

der modernen Klebstoffsysteme<br />

nachgewiesen. Aufgrund der<br />

Versuche lasse sich ein hohes statisches<br />

Potenzial der Klebeverbindungen<br />

ableiten, die durch entsprechende<br />

Berechnungs- und Bemessungsmodelle<br />

zu erweitern sind. Zur Konstruktion<br />

der HGV-Elemente und<br />

INTHERMO hat ein<br />

WDV-System für<br />

jedes Haus!<br />

HASENAUER<br />

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übertragen die<br />

Horizontalkräfte<br />

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<strong>Holz</strong>häuser<br />

Aufbau und Wirkungsweise des <strong>Holz</strong>-Glas-Verbund-Elements<br />

deren Umsetzung führte er aus: „Im<br />

jüngsten Forschungsprojekt sollte ein<br />

praktisch anwendbares, statisch berechenbares,<br />

wirtschaftlich herstell-<br />

und montierbares, baurechtlich vertretbares<br />

Wandscheiben-Element aus<br />

<strong>Holz</strong> und Glas im statisch wirksamen<br />

Verbund durch Verklebung entwickelt<br />

werden. Die so gewonnenen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen<br />

es ermöglichen, der Wirtschaft<br />

ein Werkzeug für eine Serienproduktion<br />

von tragenden <strong>Holz</strong>-Glas-Fassaden<br />

zur Verfügung zu stellen sowie<br />

einzelne Prototypengebäude im Rahmen<br />

des Projektes zu errichten (…).“<br />

„Unter Berücksichtigung der<br />

durchgeführten Klebstoff- und HGV-<br />

Untersuchungen und der vorliegenden<br />

Erfahrungswerte empfehlen wir<br />

für tragende HGV-Fassadenelemente<br />

Silikonklebstoffe. Für das Glas selbst<br />

kann je nach baurechtlichen Vorgaben<br />

normales Floatglas, TVG oder<br />

VSG zum Einsatz kommen“, erklärte<br />

Schober.<br />

Die <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente<br />

der ersten Generation sind gerade<br />

auf ihrem Weg in die Baupraxis.<br />

<strong>Holz</strong>-Glas-Verbund in der Praxis<br />

Das zweistöckige Gebäude der Familie<br />

Hasenauer, das seit einem Jahr bewohnt<br />

ist, ist das erste Beispiel für den<br />

erfolgreichen zweigeschossigen Einsatz.<br />

Auf diese Höhe ist man bisher<br />

beschränkt. Zusätzlich sind die Innenwände<br />

zur Gewährleistung der Resttragfähigkeit<br />

gefordert. Auch habe<br />

man bisher nur auf größenbeschränkte<br />

Glaselemente und auf Silikon-<br />

Klebstoffe zurückgegriffen, da dort<br />

hohe Sicherheiten durch Erfahrungen<br />

vorherrschen. In der Forschung seien<br />

bereits die nächsten Generationen<br />

der HGV im Entstehen – mit robusteren<br />

Klebstoffen und der Kantenverklebung,<br />

die die Steifigkeit um den<br />

Faktor 5 erhöhen könnten.<br />

Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />

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HoLZFoRSCHUNG AUSTRIA


Fortbildung<br />

15. Internationales <strong>Holz</strong>bau-Forum (IHF)<br />

Schweden leuchtet auf<br />

Die 60 Vorträge im Garmischer Congress Centrum zeigten den 1300 Teilnehmern<br />

vor allem eines: Der deutsche <strong>Holz</strong>bau braucht ein koordiniertes Marketing und eine<br />

koordinierte Forschung, um konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

<strong>Holz</strong> steht für bestimmte Gefühle,<br />

und die gilt es bei den Kunden<br />

mit einer intelligenten Markenstrategie<br />

anzusprechen. Das war eine der<br />

Kernaussagen des Marketingberaters<br />

Stefan Theßenvitz beim „<strong>Holz</strong>hausbau-Forum“<br />

der Europäischen Vereinigung<br />

des <strong>Holz</strong>hausbaus (EVH). Für<br />

ihn ist ein grundlegendes Problem<br />

der Branche, dass sie eine sehr technisch<br />

geprägte Denk- und Sprechweise<br />

verinnerlicht hat und damit<br />

potenzielle Kunden mehr irritiert als<br />

überzeugt. Wie es auch anders gehen<br />

kann, demonstrierte Theßenvitz mit<br />

einem provokanten Zitat eines erfolgreichen<br />

Zimmerers, der die Gefühle<br />

seiner Kunden zum Schwingen<br />

bringt: „Ich verstehe mich eigentlich<br />

als Künstler und baue nur zufällig<br />

<strong>Holz</strong>häuser.“<br />

88 mikado 2.2010<br />

Lebensmittelunternehmer<br />

gibt Tipps<br />

Dass es sich für <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />

lohnen kann, über den Tellerrand<br />

zu blicken, zeigte der Vortrag<br />

eines Unternehmers der Lebensmittelbranche:<br />

Karl Schweisfurth, Inhaber<br />

der „Hermannsdorfer Landwerkstätten“<br />

in Glonn bei München. Aus<br />

einer Metzgerei-Dynastie stammend,<br />

die zum Marktführer in Europa aufgestiegen<br />

war, waren seinem Vater<br />

Zweifel am eigenen Tun gekommen.<br />

Er verkaufte Mitte der 1980er-Jahre<br />

sein Wurstimperium und kehrte<br />

zum qualitativ hochwertigen Handwerk<br />

zurück. Mit Erfolg, denn immer<br />

mehr Kunden wissen das zu schätzen<br />

und sind bereit, dafür auch mehr zu<br />

bezahlen.<br />

Schweden war<br />

▴<br />

Gastland<br />

und überraschte<br />

beim<br />

Abendessen<br />

mit einer<br />

landestypischen<br />

Santa-<br />

Lucia-Prozession<br />

Entscheidenden Anteil an seinem<br />

Erfolg hatte eine geistreiche Marketingstrategie.<br />

Mit „merk-würdigen“<br />

Namen wie „Warmfleisch-Metzgerei“,<br />

„Natursauerteig-Bäckerei“, „Naturtrüb-Brauerei“<br />

und „Schweinsbräu“<br />

unterscheidet er sich radikal<br />

von seinen Mitbewerbern. Er fällt<br />

auf, steht für etwas Einzigartiges und<br />

signalisierte das deutlich. Das gute<br />

Gefühl, das sich bei zentralen Botschaften<br />

wie „aus der Region für die<br />

Region“, „hohe handwerkliche Qualität“,<br />

„naturnahe und schonende Verarbeitung“<br />

und „lieber halb so viel<br />

und doppelt so gut“ einstellt, lässt<br />

Kunden gerne etwas tiefer in die Tasche<br />

greifen. Der Teufelskreis zum<br />

„Immer billiger“ ist durchbrochen.<br />

Der Anmutung von Begriffen<br />

kommt heute eine immer größere<br />

Bedeutung zu. Je komplexer unsere<br />

Welt, desto mehr fallen Entscheidung<br />

emotional. Das Vokabular der<br />

<strong>Holz</strong>baubranche ist da oft kontraproduktiv.<br />

„Passivhaus“ sei eine völlig<br />

ungeeignete Bezeichnung, um ein<br />

Haus zu verkaufen, bemerkte der<br />

Kybernetiker Otto Greiner und stellte<br />

dem männlichen Publikum die Frage,<br />

ob sie das Wort „Passivfrau“ erotisch<br />

fänden.<br />

Freiformflächen begeistern<br />

Poetische Formen gab es im Vortragsblock<br />

über organische Freiformflächen<br />

zu bewundern. <strong>Holz</strong>baupionier<br />

Hermann Blumer führte in das Thema<br />

mit einem geschichtlichen Abriss<br />

ein und wies auf die großen Möglichkeiten<br />

hin, die noch im Material<br />

<strong>Holz</strong> schlummern. Nach ihm zeigten<br />

beispielhafte Projekte die hohe Kunst<br />

des Ingenieurholzbaus: die „Toskana


Fortbildung<br />

Therme“ in Bad Orb, die Therme eines<br />

Fünf-Sterne-Hotels in Bad Ragaz,<br />

den Golfclub „Nine Bridges“ im südkoreanischen<br />

Yeoju und das Centre<br />

Pompidou in Metz.<br />

Wer am ersten Kongresstag die<br />

Vorträge über Nachhaltigkeit gehört<br />

hatte, war angesichts des enormen<br />

Herstellungsaufwands dieser Konstruktionen<br />

vielleicht etwas irritiert.<br />

Während dort die Vorteile von <strong>Holz</strong><br />

gegenüber anderen Baustoffen in<br />

den verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien<br />

mit umfangreichem Zahlenmaterial<br />

penibel belegt wurden,<br />

geht die Herstellung freigeformter<br />

Träger mit bis zu 70 % Verschnitt<br />

einher. Was wie ein großer Wider-<br />

spruch aussieht, ergibt marktstrategisch<br />

betrachtet durchaus einen<br />

Sinn: Um in der Breite an Akzeptanz<br />

zu gewinnen, braucht der <strong>Holz</strong>bau<br />

„Leuchttürme“. Die erst lassen seine<br />

Popularität wachsen und machen ihn<br />

zum „Trend-Baustoff“.<br />

Schweden sind groß im Kommen<br />

Gastland war dieses Jahr Schweden.<br />

Es besitzt riesige Waldflächen<br />

und eine große <strong>Holz</strong>bautradition. Die<br />

musste sich allerdings bis vor einigen<br />

Jahren auf den Einfamilienhausbau<br />

beschränken: Nach zerstörerischen<br />

Stadtbränden hatte die Regierung<br />

1888 die Errichtung von <strong>Holz</strong>gebäuden<br />

mit mehr als zwei Stockwerken<br />

verboten. Erst im Jahr 1994<br />

erlaubte sie es wieder, ohne dass sich<br />

▸ Besorgnis und<br />

Ratlosigkeit<br />

beherrschte die<br />

Podiumsdiskussion<br />

über die<br />

Zukunft des <strong>Holz</strong>absatzfonds<br />

◂ Karl Schweisfurth<br />

setzt<br />

als Lebensmittelunternehmer<br />

erfolgreich auf<br />

handwerkliche<br />

Qualität<br />

und geistreiches<br />

Marketing<br />

▸ Hermann<br />

Blumer<br />

entführte das<br />

Publikum<br />

in die phantastische<br />

Welt<br />

organischer<br />

Freiformflächen<br />

das in den Folgejahren auf das Baugeschehen<br />

nennenswert auswirkte:<br />

Nur 1 % betrug der Marktanteil im<br />

mehrgeschossigen Wohnungsbau im<br />

Jahr 2000.<br />

Das führte dazu, dass die Regierung<br />

in den Jahren 2005 bis 2008<br />

ein Förderprogramm durchführte. Sie<br />

sah es als ihre Pflicht, dem <strong>Holz</strong>bau<br />

eine neue Chance zu eröffnen, weil<br />

sie es war, die vor über 100 Jahren<br />

mit ihrem Verbot seinen Niedergang<br />

verursacht hatte. Ergebnis der<br />

„Nationalen Strategie für mehr <strong>Holz</strong><br />

im Bauwesen“: Im Jahr 2009 betrug<br />

der Marktanteil im mehrgeschossigen<br />

Wohnungsbau schon rund 15 % und<br />

der Anteil am gesamten Wohnungsbau<br />

stieg von 48 % auf 55 %.<br />

Die „Strategie“ bestand aus einer<br />

Aufklärungs- und Ausbildungskampagne<br />

sowie zahlreichen Forschungsaktivitäten.<br />

Ein Schwerpunkt liegt in<br />

der Entwicklung von Großelementen<br />

aus Brettsperrholz. So entstanden<br />

in wenigen Jahren zahlreiche<br />

Hochhäuser, Brücken, Sporthallen,<br />

Bürogebäude und Parkhäuser<br />

aus <strong>Holz</strong>. Das herausragende Projekt<br />

ist das achtgeschossige Wohnhaus<br />

„Limnologen“ in Vaxjö. Einige<br />

der 134 Appartements dienen wissenschaftlichen<br />

Messungen, um die<br />

Gebrauchstauglichkeit der konstruktiven<br />

Lösungen über einen längeren<br />

Zeitraum zu untersuchen.<br />

Schweden treibt seine <strong>Holz</strong>forschung<br />

und -förderung intensiv voran.<br />

Der Initiative „Wooden City<br />

2012“ haben sich vier Regionen mit<br />

20 Städten angeschlossen. Damit gewinnt<br />

das Land wertvolle Erfahrungen<br />

für einen internationalen Wettbewerb.<br />

Denn: <strong>Holz</strong>bau soll sich zum<br />

Exportschlager entwickeln.<br />

Deutschland braucht seinen<br />

<strong>Holz</strong>absatzfonds<br />

Der Markt wird also in Zukunft umkämpfter<br />

sein. Umso wichtiger, dass<br />

der deutsche <strong>Holz</strong>bau seinen qualitativen<br />

Vorsprung verteidigt. Dazu gehört<br />

auch eine koordinierte <strong>Holz</strong>forschung.<br />

Wie wichtig die ist, zeigte der<br />

Vortragsblock „Urbaner <strong>Holz</strong>bau –<br />

Forschung begleitet die Realisierung“<br />

mit in Österreich entwickelten<br />

Lösungen für den Brand- und<br />

Schallschutz bei Mehrgeschossern.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für <strong>Holz</strong>forschung<br />

(DGfH) musste dagegen<br />

Insolvenz anmelden – in Garmisch<br />

Thema zahlreicher Diskussionen.<br />

Die Bedeutung der Institutionen für<br />

die Zukunft des deutschen <strong>Holz</strong>baus<br />

dürfte jedem nachdringlich klar geworden<br />

sein. gh ▪<br />

Fotos der Veranstaltung<br />

stehen auf: www.mikado-online.de<br />

→ Bildergalerie<br />

www.mikado-online.de 89<br />

MIKADo


Bücher<br />

Michael Bablick<br />

<strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

oberflächenbehandlung<br />

und Schutz<br />

DVA Architektur, München<br />

März 2009 ı 168 Seiten<br />

200 Fotos ı 21 x 28 cm<br />

65 Euro<br />

ISBN 978-3-421-03671-1<br />

Der Autor vermittelt gut verständlich<br />

das Wissen für<br />

die Fortbildung zum Energieberater.<br />

Im Fokus steht vor allem<br />

der öffentlich-rechtliche Nachweis<br />

zur Ausstellung eines Energieausweises<br />

für Wohn- und<br />

Nichtwohngebäude. Ausführlich<br />

erläutert wird das mit der<br />

neuen Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009) eingeführ-<br />

Ingo Gabriel<br />

Praxis: <strong>Holz</strong>fassaden<br />

Material Planung Ausführung<br />

Ökobuch, Staufen bei Freiburg<br />

August 2009<br />

114 Seiten<br />

Zahlreiche Fotos<br />

21 x 21 cm ı 28 Euro<br />

ISBN 978-3-936896-44-2<br />

te Referenz-Rechenverfahren<br />

als auch dessen Alternative: das<br />

Monatsbilanzverfahren. Einbezogen<br />

sind dabei alle zur Gebäudeenergieberatungrelevanten<br />

Normen. 320 Abbildungen,<br />

250 Arbeitstabellen und 80 Rechenbeispiele<br />

geben dem Buch<br />

einen starken praktischen Bezug<br />

und machen es zu einem kompetenten<br />

Lehrbuch. ▪<br />

90 mikado 2.2010<br />

Was Zimmerer über die Behandlung<br />

von <strong>Holz</strong>oberflächen<br />

wissen müssen, ist hier<br />

übersichtlich zusammengetragen:<br />

Zusammensetzung des <strong>Holz</strong>es,<br />

einheimische und exotische<br />

<strong>Holz</strong>arten, <strong>Holz</strong>fehler, <strong>Holz</strong>gewinnung,<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe, <strong>Holz</strong>feuchtigkeit,<br />

Resistenzklassen,<br />

Maßhaltigkeit, Schädlinge und<br />

ihre Vermeidung und umweltgerechte<br />

Bekämpfung, Bleich-<br />

Karl-Heinz Wichtermann<br />

Praxis der<br />

Gebäude-Energieberatung<br />

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<strong>Holz</strong>fassaden stellen eine<br />

moderne, preisgünstige<br />

und nachhaltige Form des<br />

Wetterschutzes für ein Gebäude<br />

dar. Das Praxishandbuch<br />

zeigt ausgehend von der Bauphysik<br />

und geeigneten <strong>Holz</strong>arten<br />

die vielfältigen gestalterischen<br />

Möglichkeiten moderner<br />

<strong>Holz</strong>fassaden auf. Dabei geht es<br />

systematisch und detailliert auf<br />

mittel, Beizen, Beschichtungen,<br />

aber auch unternehmerische<br />

Themen wie Fragen der Abrechnung,<br />

des Vertragsrechts und<br />

der Gewährleistung. Die knapp<br />

und präzise geschriebenen Texte,<br />

die kompetent dargelegten<br />

Inhalte und der stets vorhandene<br />

Bezug auf die geltenden<br />

Richtlinien und Normen machen<br />

das Buch zu einem Fachlexikon<br />

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zahlreiche Ausführungsarten<br />

und vorbildliche Detaillösungen<br />

für Ecken-, Sockel-, Dach- und<br />

Fensteranschlüsse ein. Weitere<br />

Themen sind die Oberflächenbehandlung,<br />

die entwurflichen<br />

und konstruktiven Voraussetzungen<br />

für ein würdevolles<br />

Altern unbehandelter Hölzer<br />

sowie häufige Planungs- und<br />

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Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Berlin<br />

Auf IT gebaut<br />

Für viele Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten der<br />

Bauwirtschaft ist IT-Kompetenz ein Schlüsselfaktor. Die steht<br />

auch im Mittelpunkt des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe<br />

mit Zukunft“. Dessen feierliche Preisverleihung findet auf<br />

der Fachmesse „Build IT“ statt. Dabei berichten ehemalige Preisträger<br />

über ihre Erfahrungen beim Einsatz von Bau-IT und bei<br />

der Gründung und Entwicklung eines Unternehmens.<br />

Veranstaltungsort: Berlin<br />

Messetermin: 16. bis 20. Februar 2010 ı Infos: www.build-it.de<br />

Preisverleihung: 16. Februar 2010 ı Infos: www.aufitgebaut.de<br />

Bad Wörishofen<br />

Internationale <strong>Holz</strong>brückentage<br />

Brücken sind eine der wichtigsten<br />

Aufgaben im Ingenieurholzbau.<br />

Neben Neubauten prägen künftig<br />

vor allem Sanierungen das Baugeschehen.<br />

Die integrale Planung<br />

von Konstruktion und Unterhaltungsarbeiten<br />

wird dabei immer<br />

wichtiger. Nur wenn Gestaltung, <strong>Holz</strong>schutz und Unterhalt gut<br />

zusammenspielen, gibt es gute Ergebnisse. 20 Vorträge beleuchten<br />

diese Thematik, ergänzt durch eine Fachausstellung über<br />

neueste Entwicklungen.<br />

Veranstaltungsort: Bad Wörishofen<br />

Termin: 25. und 26. März 2010<br />

Teilnahmegebühr: 380 Euro<br />

Informationen: www.forum-holzbau.ch<br />

92 mikado 2.2010<br />

St. Gallen<br />

Kybernetisches Baumanagement<br />

Diesen berufsbegleitenden<br />

Studiengang konzipierte das<br />

renommierte „Malik Management<br />

Zentrum“ für Bauunternehmer,<br />

Bauleiter und Bau-<br />

träger. Die Teilnehmer erweitern<br />

in neun Wochenend-<br />

Modulen ihre fachliche Kompetenz<br />

um Management-<br />

methoden, die auf kybernetischen<br />

Prinzipien basieren. Sie<br />

lernen dabei sowohl strategisches<br />

Denken und Handeln als<br />

auch kreative und nützliche Arbeitstechniken.<br />

Veranstaltungsort: St. Gallen<br />

Termin: 14. April 2010 bis 26. Februar 2011<br />

Teilnahmegebühr: ca. 18 000 Euro<br />

Informationen: www.malik-mzsg.ch/baumanagement<br />

Hildesheim<br />

Informationstag <strong>Holz</strong>bau<br />

Um Stabwerke nach DIN 1052<br />

und um Nagelplattenkonstruktionen<br />

dreht sich diese bereits<br />

zum 22. Mal stattfindende<br />

Tagung, die das „Labor für<br />

<strong>Holz</strong>technik“ der Fachhochschule<br />

Hildesheim veranstaltet.<br />

Sieben Vorträge behan-<br />

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Wir präsentieren auf dem Messegelände in Köln!<br />

DIE INNOVATIVE SERIE VON GH<br />

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deln die technischen und<br />

die bauordnungsrechtlichen<br />

Aspekte.<br />

Veranstaltungsort: Hildesheim<br />

Termin: 17. Februar 2010<br />

Teilnahmegebühr: 75 Euro<br />

Informationen:<br />

kuprian@hawk-hhg.de<br />

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Kassel<br />

FLiB-Kongress<br />

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Seinen zweiten Kongress zu „Klebeverbindungen von Luftdichtheitsschichten<br />

am Bau“ führt der Fachverband Luftdichtheit im<br />

Bauwesen e.V. (FLiB) durch. Diesmal steht die Baupraxis im Mittelpunkt.<br />

Bausachverständige und Ausführende geben Erfahrungsberichte<br />

und erörtern juristische Fragen zur Dauerhaftigkeit<br />

von Verklebungen.<br />

Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 15. April 2010<br />

Teilnahmegebühr: 150 Euro (Mitglieder und Studenten 100 Euro)<br />

Informationen: www.kleben-am-bau.net<br />

Dresden / Berlin<br />

EFB-Preis-Formblätter ausfüllen<br />

Das richtige Ausfüllen der EFB-Preis-Formblätter hat stark an<br />

Bedeutung gewonnen. Immer genauer kontrollieren öffentliche<br />

Auftraggeber, ob sie korrekt ausgefüllt sind. Angebote, denen<br />

sie nicht beigelegt sind oder deren Eingaben nicht plausibel sind,<br />

kommen erst gar nicht in die Wertung. Das Seminar zeigt den<br />

Teilnehmern, wie sie künftig EFB-Preis-Formblätter schnell, einfach<br />

und korrekt ausfüllen können. Damit haben sie auch wasserdichte<br />

Grundlagen für ihre Nachträge.<br />

Veranstaltungsort: Dresden ı Termin: 5. März 2010<br />

Veranstaltungsort: Berlin ı Termin: 8. März 2010<br />

Teilnahmegebühr: 199 Euro<br />

Informationen: www.weka-akademie.de → Handwerk<br />

München<br />

Mit <strong>Holz</strong>elementen modernisieren<br />

Ein hoher Grad an Vorfertigung,<br />

schnelle Bauzeiten vor<br />

Ort und breite Gestaltungsmöglichkeiten<br />

sind die großen<br />

Vorteile des modernen <strong>Holz</strong>baus.<br />

Das Symposium stellt<br />

die Ergebnisse des transnationalen<br />

Forschungsprojekts<br />

„TES EnergyFaçade“ vor und<br />

zeigt Zimmerern und Planern anhand innovativer Praxisbeispiele<br />

die technischen und gestalterischen Möglichkeiten. Das<br />

Themenfeld erstreckt sich dabei vom digitalen Aufmaß über die<br />

automatisierte Vorfertigung bis zur Detaillierung einer multifunktionalen<br />

Gebäudehülle.<br />

Veranstaltungsort: München<br />

Termin: 27. April 2010<br />

Informationen: www.tesenergyfacade.com<br />

Leipzig<br />

<strong>Holz</strong>bauforum<br />

Die <strong>Holz</strong>bau-Regeln ändern<br />

sich: Seit Juli 2009 gilt für<br />

die Bemessung ausschließlich<br />

die neue DIN 1052-2008,<br />

die sich von der bisher geltenden<br />

Fassung erheblich unterscheidet.<br />

Weitere Normen<br />

wie die DIN 68800 für <strong>Holz</strong>schutz<br />

sind in Bewegung.<br />

Und Zulieferprodukte weisen<br />

nun Kennzeichnungen auf.<br />

Diese Änderungen haben<br />

Auswirkungen für Planer,<br />

Statiker, Zimmerer und <strong>Holz</strong>baubetriebe.<br />

Neue Softwareprogramme<br />

sind notwendig.<br />

Materialkennwerte und Zulässigkeiten<br />

mechanischer<br />

Verbindungen haben sich ge-<br />

ändert. Sechs <strong>Holz</strong>bauexperten<br />

erläutern, was in Zukunft<br />

alles neu und zu beachten ist.<br />

Den großen Jubiläumsvortrag<br />

hält der bekannte <strong>Holz</strong>bau-<br />

Ingenieur Prof. Julius Natterer<br />

aus Lausanne. „Einfach- und<br />

Hightechkonstruktionen<br />

aus <strong>Holz</strong> – eine Chance für<br />

energie- und nachhaltigkeitsbewusstes<br />

Bauen“, lautet sein<br />

Titel.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Leipzig<br />

Termin:<br />

16. April 2010<br />

Teilnahmegebühr:<br />

180 Euro<br />

Informationen:<br />

www.holzbauforum-online.de<br />

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Zimmermeisterdach Sanierung<br />

Sanierung<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Seit drei Jahren saniert der Geschäftsmann Andreas Strauß Stück für Stück ein<br />

Wirtschaftsgebäude aus den 1940er-Jahren. Sein erklärtes Ziel ist es, möglichst nah an<br />

den Standard eines Passivhauses heranzukommen. Jetzt ist das Dach an der Reihe.<br />

96 mikado 2.2010<br />

Die Dach-<br />

▴<br />

modernisierung<br />

soll die<br />

Energiekosten pro<br />

Jahr um 30<br />

Prozent senken


Hier in Baden-Baden erwartet<br />

man so einiges: gut situierte<br />

Kurgäste, Kasinobesucher, internationale<br />

Grand-Hotels.<br />

Ein Hauch von Indien und Orient<br />

hingegen gehört nicht unbedingt zu<br />

den Bildern, die man mit dem beschaulichen<br />

Kurort verbindet. Und<br />

doch befindet sich hier der Stammsitz<br />

eines der führenden Produzenten<br />

und Händler von orientalischen<br />

Tanzkostümen und Stoffen. Anfang<br />

2006 verlegte die Sakkara GmbH ihren<br />

Firmensitz in ein aus dem Jahr<br />

1938 stammendes und lange Jahre<br />

vom Militär genutztes Gebäude, in<br />

dessen Sanierung seither viel investiert<br />

wurde. „Unser Ziel ist es, so nah<br />

wie möglich an den Standard eines<br />

Passivhauses heranzukommen und<br />

so dauerhaft Energiekosten einzusparen“,<br />

fasst Geschäftsführer Andreas<br />

Strauß seine Motivation zusammen.<br />

Nach seiner Nutzung unter anderem<br />

als Offizierskasino diente das<br />

Gebäude im Westen von Baden-<br />

Baden zuletzt als Jugendzentrum.<br />

Ende 2005 entschied sich Sakkara-<br />

Geschäftsführer Andreas Strauß dafür,<br />

hier seine neue Unternehmenszentrale<br />

anzusiedeln. Seitdem finden<br />

sich in der Hubertusstraße 38 auf<br />

über 2000 m² Gesamtfläche ein rund<br />

300 m² großer Ausstellungs- und Verkaufsraum<br />

für die Sakkara-Produkte,<br />

ein Lager inklusive Versandabteilung<br />

sowie die gesamte Verwaltung des<br />

1986 gegründeten Unternehmens.<br />

Quasi mit dem Einzug begann Andreas<br />

Strauß, in die Gebäudesubstanz<br />

zu investieren. „Seit drei Jahren<br />

bringen wir die Energieeffizienz des<br />

Gebäudes schrittweise und bei laufendem<br />

Geschäftsbetrieb auf Vordermann.<br />

Wir haben schon viel erreicht,<br />

aber wie so oft im Leben findet man<br />

trotzdem immer noch Verbesserungsmöglichkeiten.“<br />

Hälfte des Weges ist geschafft<br />

Wobei das, was der Neu-Eigentümer<br />

vorfand, gar keine allzu schlechte<br />

Ausgangslage darstellte: Die historische<br />

Fassade verbirgt rund 50 cm dicke<br />

Außenwände, die – zumindest als<br />

Bauteil für sich genommen – schon<br />

Zimmermeisterdach Sanierung<br />

▸ Die in zwei<br />

Lagen verlegte<br />

Aufsparrendämmung<br />

erfüllt<br />

die Anforderungen<br />

des<br />

Bauherrn an<br />

den Schall- und<br />

Wärmeschutz<br />

Der Zuschnitt<br />

▸<br />

erfolgte vor ort.<br />

Verschnitt<br />

fiel dabei kaum<br />

an, da die<br />

Zimmerer auch<br />

Reststücke<br />

der Steinwolle zur<br />

Dämmung<br />

einsetzten. Die<br />

Fugen<br />

zwischen den<br />

Platten und<br />

Stücken verfilzen<br />

zu einer Fläche<br />

recht gute Energieeffizienzwerte<br />

aufweisen. Um die Energiekosten zu<br />

senken, veranlasste Andreas Strauß<br />

zunächst den Bau mehrerer Blockheizkraftwerke.<br />

„Damit produzieren<br />

wir den elektrischen Strom, den unsere<br />

EDV benötigt, und heizen mit<br />

der Abwärme. Allein mit ihrer Hilfe<br />

und durch die Ausstattung aller Heizkörper<br />

mit elektronischen Thermostaten<br />

konnten wir den Primärenergieverbrauch<br />

um 30 Prozent senken.<br />

Inzwischen haben wir nach Aussage<br />

unseres Energieberaters bereits 45<br />

Prozent des Weges hin zum Passivhaus<br />

geschafft. Natürlich ist uns bewusst,<br />

dass wir mit einem Gebäude<br />

dieser Größe und dieses Baujahrs<br />

diesen Standard wohl nicht ganz erreichen<br />

werden, aber nahe herankommen<br />

wollen wir schon.“<br />

Verlorene Wärme<br />

Der nächste Schritt auf dem Weg<br />

zu diesem Ziel sollte die Dämmung<br />

der bis dahin gänzlich ungedämmten<br />

1000 m² großen Dachfläche über<br />

der rund 550 m² großen Grundfläche<br />

des Gebäudes sein. Im ersten Obergeschoss<br />

des Gebäudes sind gegenwärtig<br />

sämtliche Büros der Sakkara-Verwaltung<br />

angesiedelt. „Für Büroräume<br />

ist es wichtig – anders als zum Beispiel<br />

im Lager oder in Verkaufsräumen<br />

–, die Raumtemperaturen auf<br />

www.mikado-online.de 97


konstant hohen 22 Grad zu halten.<br />

Das verursachte in der Vergangenheit<br />

infolge der nicht gedämmten obersten<br />

Geschossdecke und des nicht<br />

gedämmten Schrägdaches enorme<br />

Heizkosten.“ Die Anforderungen, die<br />

Andreas Strauß an die Konstruktion<br />

stellte, waren klar definiert: Das<br />

Tragwerk und die Sparren sollten offen<br />

sichtbar bleiben, aber der Schall-<br />

und natürlich der Wärmeschutz deutlich<br />

verbessert werden, damit unterm<br />

Dach neue Wohn- und Büroräume<br />

eingerichtet werden können.<br />

Steckbrief<br />

Bauherr:<br />

Sakkara GmbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) Andreas Strauß<br />

D-76532 Baden-Baden<br />

Architekt:<br />

AID, Müller,<br />

Meermann + Partner<br />

D-76530 Baden-Baden<br />

www.a-i-d.net<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

<strong>Holz</strong>bau Lorenz<br />

D-76532 Baden-Baden<br />

www.holzbau-lorenz.de<br />

Technische Beratung:<br />

Deutsche Rockwool Mineralwoll<br />

GmbH & Co. oHG<br />

D-45966 Gladbeck<br />

www.rockwwol.de<br />

Zimmermeisterdach Sanierung<br />

Innen oder außen<br />

98 mikado 2.2010<br />

Von der ursprünglichen Idee, das<br />

Dach von innen zu dämmen, kam<br />

man im Gespräch mit dem beteiligten<br />

Architekten und dem für die Dacharbeiten<br />

verantwortlichen Handwerksbetrieb<br />

schnell ab. „Die Dachgeometrie<br />

ist recht komplex und es<br />

gibt unzählige schwierig zu bewerkstelligende<br />

Anschlussecken. Von<br />

innen hätten wir das Dach mit einer<br />

Dampfsperre kaum vollständig<br />

dicht bekommen, was natürlich die<br />

Dämmwirkung gleich wieder geschmälert<br />

hätte“, erinnert sich Andreas<br />

Strauß.<br />

Die Idee, mit einer Aufsparrendämmung<br />

zu arbeiten, brachte Zimmerermeister<br />

Martin Lorenz in enger<br />

Abstimmung mit den Architekten ins<br />

Spiel. Als Basis für die neue Dachkonstruktion<br />

sollte eine Schalung aus<br />

Gipsfaserplatten dienen. Hierauf sollte<br />

dann vollflächig eine PE-Folie als<br />

Dampfsperre und eine Steinwolle-<br />

Dämmschicht verlegt werden. „Die<br />

Vorteile einer Aufsparrendämmung<br />

zeigen sich gerade bei verwinkelten<br />

und komplexen Dachgeometrien oder<br />

intensiv genutzten Installationsebenen<br />

zwischen den Sparren“, erläutert<br />

Martin Lorenz. „Mit der Schalung<br />

aus Gipsfaserplatten haben<br />

wir in Baden-Baden zunächst einmal<br />

zusätzliche Masse eingebracht,<br />

die den Schallschutz der gesamten<br />

Fugenversetzt<br />

◂<br />

verlegten<br />

die Handwerker<br />

die zwei<br />

Dämmplattenlagen<br />

auf<br />

einer Schalung<br />

aus Gips-<br />

faserplatten. Die<br />

220 mm<br />

Dämmung hält<br />

warm<br />

Dachkonstruktion verbessert hat.<br />

Durch die Verlegung einer Dampfsperre<br />

und einer modernen Steinwolle-Dämmung<br />

auf der Schalung<br />

entsteht zudem eine wirklich homogene<br />

Fläche ohne Luftdurchlässe oder<br />

Wärmebrücken.“<br />

Geringe Arbeitszeit soll<br />

Mehrkosten kompensieren<br />

Um fugenversetzt dämmen zu können<br />

und ein Optimum an Dämmleistung<br />

zu erzielen, entschied sich der<br />

Zimmerer für eine zweilagige Dämmung<br />

mit „Masterrock 035“ von<br />

Rockwool. So einfach wie effizient<br />

gestaltete sich die Verlegung: „Nachdem<br />

wir die Folie in den Überlappungsbereichen<br />

und an allen Außenwänden<br />

und Durchdringungen<br />

luftdicht angeschlossen hatten, ging<br />

es sofort an die Verlegung der Dämmung.<br />

Auf die erste, 100 mm dicke<br />

Dämmlage haben wir dann im<br />

Verband eine zweite, 120 mm dicke<br />

Lage verlegt. Unmittelbar darauf<br />

wurde die Unterspannbahn aufgezogen<br />

und die Dämmung mechanisch<br />

über 4/8-cm-Konterlatten und Doppelgewindeschrauben<br />

fixiert.“<br />

Rasch schritt die Dachmodernisierung<br />

voran: Mit einem Team von<br />

durchschnittlich vier Mitarbeitern<br />

benötigte Martin Lorenz knappe<br />

sechs Wochen für die Montage der<br />

Dämmung, den Einbau von knapp<br />

60 hoch wärmedämmenden Dachfenstern<br />

und die Dacheindeckung mit<br />

Biberschwanz-Ziegeln.<br />

Der Faktor Zeit spielte auch für<br />

die Entscheidung von Bauherr Andreas<br />

Strauß für die Aufsparrendämmung<br />

eine wichtige Rolle. „Betriebswirtschaftlich<br />

gesehen erwies<br />

sich diese Form der Sanierung für<br />

uns im doppelten Sinne als erste<br />

Wahl: Die Dämmung von innen hätte<br />

durch die vielen Detailanschlüsse<br />

viel mehr Zeit beansprucht. Die mit<br />

der Dämmung von außen eingesparte<br />

Arbeitszeit kompensierte deshalb<br />

ganz klar die höheren Materialkosten<br />

für eine hochwertige Aufsparrendämmung.<br />

Zum anderen haben<br />

wir mit der jetzt gewählten Konstruktion<br />

eine sehr sichere und unter<br />

energetischen Gesichtspunkten die


este Lösung gewählt. Was uns übrigens<br />

auch unser unabhängiger Energieberater<br />

bestätigt. Das fertig gedämmte<br />

Schrägdach wird unseren<br />

Primärenergieverbrauch noch einmal<br />

um voraussichtlich rund 30 Prozent<br />

reduzieren. Damit kommen wir auf<br />

Primärenergiekosten von geschätzten<br />

12 000 Euro pro Jahr, wovon<br />

30 Prozent auf die Erzeugung von<br />

elektrischer Energie entfällt. Bleiben<br />

8000 Euro für das Beheizen des<br />

Objekts oder umgerechnet 40 Euro<br />

pro m² und Jahr. Für ein Haus dieser<br />

Größenordnung und dieses Baujahrs<br />

ist das schon phänomenal. Gefühlt<br />

liegen wir damit nur noch eine<br />

Hand breit unter dem Passivhausstandard.“<br />

Mission erfüllt<br />

Also sämtliche Anforderungen erfüllt?<br />

„Auf alle Fälle“, findet Andreas<br />

Strauß. Mit der niedrigen Wärmeleitfähigkeit<br />

der Steinwolle-Platten<br />

von = 0,035 W/(mK) und einer<br />

Dämmdicke von zusammen 220 mm<br />

wurde in Baden-Baden ein optimaler<br />

Wärmeschutz geschaffen. Das Arbeiten<br />

und Wohnen in den darunterliegenden<br />

Räumen wird im Winter wie<br />

im Sommer bei sehr angenehmen<br />

Zimmermeisterdach Sanierung<br />

▸ Das Tragwerk<br />

und die Zwischensparren<br />

des historischen<br />

Dachstuhls<br />

sollen nach der<br />

Sanierung<br />

sichtbar bleiben<br />

Temperaturen möglich sein. „Durch<br />

die Dämmung und die Luftdichtheit<br />

der Konstruktion haben wir einen<br />

effektiven Schutz gegen direkten<br />

Schalldurchgang sowie eine sehr gute<br />

Schall-Längsdämmung erzielt“, ergänzt<br />

Andreas Strauß. „Gleichzeitig<br />

hat Steinwolle natürlich den elementaren<br />

Vorteil der Nichtbrennbarkeit.<br />

Und auch meine optischen Wünsche<br />

sind voll erfüllt: Nachdem das Unternehmen<br />

<strong>Holz</strong>bau Lorenz die Sparren<br />

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geschliffen und nachbearbeitet hat,<br />

bin ich wirklich froh, dass das Tragwerk<br />

weiterhin sichtbar bleibt.“<br />

Gerhard Kallweit, Gladbeck ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Rockwool<br />

Halle 7<br />

Stand 403/502<br />

www.mikado-online.de 99<br />

DEUTSCHE RoCKWooL MINERALWoLL GMBH & Co. oHG


Zimmermeisterdach Schloss Moritzburg<br />

Schloss Moritzburg<br />

Biber der besonderen Art<br />

Die barocke Schlossanlage Moritzburg in der Nähe von Dresden zieht<br />

jährlich Tausende von Besuchern an. Bei der Sanierung erhielt die fast 4000 m² große<br />

Dachfläche eine Deckung aus speziellen Biberschwanzziegeln.<br />

100 mikado 2.2010<br />

Westansicht des<br />

▴<br />

Schlosses<br />

Moritzburg mit<br />

den beiden<br />

bereits sanierten<br />

Nordtürmen


Schloss Moritzburg befindet sich<br />

heute im Besitz des Freistaates<br />

Sachsen. Die Sanierung des großen<br />

Anwesens und der dazugehörigen<br />

Anlagen war ein laufender Prozess.<br />

Das Architekturbüro Kunze-Zerjatke<br />

aus Dresden betreute die vielfältigen<br />

Baumaßnahmen, die in Verbindung<br />

mit der Fassadensanierung<br />

stehen. Dazu Dr.-Ing. Dietmar Kunze:<br />

„Die Dachsanierung begann Mitte<br />

der neunziger Jahre mit der Neueindeckung<br />

des im Nordosten liegenden<br />

Küchenturmes. Der 2008 abgeschlossene<br />

Bauabschnitt umfasste die<br />

Westfassade mit Kapelle und dem<br />

südwestlichen Turm, dem Jägerturm.<br />

Im nächsten Bauabschnitt werden die<br />

Süd-, Ost- und Nordseite saniert. Im<br />

Zuge dieser Arbeiten gilt es auch, das<br />

Dach des noch zu sanierenden Turms<br />

im Südosten, des sog. „Amtsturmes“,<br />

zu erneuern. 2011 soll die Dachsanierung<br />

abgeschlossen sein.“<br />

Ziegel nach Vorbild<br />

Die neu eingedeckten Biberschwanzziegel<br />

aus der Produktionslinie Manufaktur<br />

der Wienerberger Dachsparte<br />

Koramic folgen exakt dem historischen<br />

Vorbild. Dr. Kunze sagte: „Die<br />

Biberschwanzziegel entsprechen mit<br />

ihrem Segmentschnitt dem sächsischen<br />

Format. Statt der bei diesem<br />

Format üblichen drei Rippen verfügen<br />

die Ziegel auf der Moritzburg<br />

allerdings über vier Rippen und sind<br />

Zimmermeisterdach Schloss Moritzburg<br />

▸ Ein Mörtelschlag<br />

längs und<br />

quer und eine<br />

zusätzliche<br />

Verschraubung<br />

sorgen<br />

für eine denkmalgerechte<br />

und sturmsichere<br />

Dacheindeckung<br />

Der Zwiebel-<br />

◂<br />

turm im<br />

Detail: gedeckt<br />

mit kurzen<br />

und konvexen<br />

Bibern<br />

statt 36,5 cm nur 32 cm lang. Diese<br />

kürzere Bibervariante ist vor allem<br />

für die großen Zwiebeltürme<br />

sowie die stark geschweifte Dachform<br />

der Renaissancekapelle wichtig.<br />

Hier unterbinden die kürzeren<br />

Biber ein übermäßiges Schnabeln der<br />

Deckung.“<br />

Die Biber bieten einen besonderen<br />

Vorteil: Die Ziegel werden standardmäßig<br />

leicht konvex gefertigt und<br />

weisen einen Stich von etwa 2 mm<br />

auf. Die fast nicht wahrnehmbare<br />

Krümmung unterstützt die einfachere<br />

Verlegung der Biber auf glatten<br />

Flächen und erleichtert die Deckung<br />

großer Zwiebeltürme. Die leicht konvexen<br />

Biber lassen sich mit Quer-<br />

und Längsschlag leichter vermörteln<br />

und unterbinden ein Schnabeln der<br />

Deckung bei Dachunebenheiten. Die<br />

hinter der Spitze unmerklich hohl<br />

liegenden Biber unterbrechen die<br />

Bibergalerie: Biber nach Wunsch<br />

Kapillarität zwischen den Biberlagen,<br />

sorgen für ein glattes, flächiges<br />

Deckbild und erhöhen damit die Ästhetik<br />

der Dachfläche.<br />

Zuerst kommt der Zimmerer<br />

Vor der Verlegung der neuen Dachdeckung<br />

sanierten Zimmerer bei bei<br />

jedem Bauabschnitt zuerst die <strong>Holz</strong>dachstühle.<br />

Etwa die Hälfte der <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

des Jägerturmes war<br />

auszutauschen oder saniert.<br />

Um die Deckung möglichst rund<br />

erscheinen zu lassen, setzten die<br />

Dachhandwerker spezielle biegsame<br />

Schichtholzdachlatten ein. Die gesamte<br />

Dachdeckung erhält keinerlei<br />

Unterdeckung oder Unterspannbahn.<br />

Dr. Kunze erzählt: „Jeder Biber<br />

wird, wie in Sachsen üblich, mit einem<br />

Quer- und Längsschlag gesichert<br />

und insbesondere die Biber<br />

Speziell für den Dachziegelbedarf an historischen Dächern wurden die<br />

Biberziegel in der sog. Koramic-Bibergalerie entwickelt. Im Rahmen<br />

der Bibergalerie können in sechs Schritten alle nur möglichen Biber-<br />

Sonderformen sorgfältig nachgearbeitet werden. Der erste Schritt ist die<br />

Bibergröße (Länge x Breite), der zweite die Dicke, der dritte der Schnitt<br />

(z.B. Korbbogen-, Rund-, Spitz- oder Segmentschnitt), der vierte die<br />

oberflächenbeschaffenheit (Rillen, Wellen, Rippen, Handstrich, gekämmt<br />

oder gebürstet), der fünfte die Farben (Scherbenfarben, Engoben, Glasuren<br />

oder Kohlebrandeffekte) und der sechste schließlich Geometrien (konkav,<br />

konvex oder z.B. längs gewölbt).<br />

www.mikado-online.de 101


auf dem sturmgefährdeten Westturm<br />

zusätzlich mit Schrauben befestigt.“<br />

Mit einer solchen denkmalgerechten<br />

Vermörtelung erübrigt sich<br />

eine Unterspannbahn. Die keramische<br />

Dachdeckung kann ungehindert<br />

auch zum Dachraum hin lüften<br />

bzw. trocknen.<br />

Kleine Wölbung verspricht<br />

großen Nutzen<br />

Alle Biber des Koramic-Produktprogramms<br />

verfügen mittlerweile über<br />

eine minimale konvexe Wölbung.<br />

Diese Wölbung sorgt unter anderem<br />

für eine Dreipunkt-Lagerung. Zwei<br />

Nasen auf der Dachlatte sowie die<br />

Vorderkante des Bibers bilden dabei<br />

die drei Lagerpunkte. Die Ziegel liegen<br />

auf diese Weise sicher auf, ohne<br />

Vom Jagd- zum Lustschloss<br />

Schloss Moritzburg wurde von<br />

1542 bis 1546 von Herzog Moritz<br />

von Sachsen als Jagdhaus inmitten<br />

eines Teiches auf einem<br />

Granitfelsen errichtet. Kurfürst<br />

Friedrich August, bekannt unter<br />

dem Namen August der Starke,<br />

ließ das Schloss bis 1736 nach<br />

Plänen von oberlandbaumeister<br />

Matthäus Daniel Pöppelmann<br />

zu einem repräsentativen Jagd-<br />

und Lustschloss umbauen.<br />

Zimmermeisterdach Schloss Moritzburg<br />

Biberziegel im Vergleich<br />

102 mikado 2.2010<br />

Überzeichnete Darstellung des<br />

leicht konvexen Bibers im Vergleich<br />

zu einem geraden Biber:<br />

A: Auflage bei gerader Dachfläche.<br />

Der leicht konvexe Biber liegt<br />

an der Spitze auf. In der Fläche<br />

dahinter öffnet sich ein kleiner<br />

Lüftungsspalt<br />

B: Auflage bei unebener Dachfläche.<br />

Wo der gerade Biber schnabelt,<br />

kann der leicht konvexe Biber<br />

für eine geschlossene Deckung<br />

sorgen<br />

zu klappern. Das gelingt mit dem<br />

leicht konvexen Biber auch dann,<br />

wenn das zu sanierende Dach, wie<br />

so oft in der Praxis, uneben ist oder<br />

aufgrund einer tiefer liegenden Dachlatte<br />

durchhängt. Ein gerader Biber<br />

fängt unter diesen Voraussetzungen<br />

an zu schnabeln und hebt sich im<br />

schlimmsten Fall vorne an. Der leicht<br />

konvexe Biber hingegen kann dank<br />

seiner in der Länge nach außen gerichteten<br />

Wölbung die meisten Unebenheiten<br />

in der Dachkonstruktion<br />

überbrücken.<br />

Für den Betrachter ist die leicht<br />

konvexe Krümmung nicht unmittelbar<br />

erkennbar. Durch die leichte<br />

Krümmung erscheinen die Biber<br />

einer Dachfläche farblich einheitlicher<br />

und die Dachfläche insgesamt<br />

harmonischer. Unebenheiten in alten<br />

sanierten Dachflächen fallen weniger<br />

auf. Vielmehr wird unbewusst<br />

das gleichmäßige Deckbild wahrgenommen.<br />

Schief liegende Biber,<br />

sonst durch ungleichmäßige Farb-<br />

und Glanzwiedergabe in der Fläche<br />

erkennbar, werden durch die leichte<br />

Krümmung besser in die Dachfläche<br />

integriert.<br />

Sitzt, passt und hat Luft<br />

Ein weiterer Vorteil des leicht konvexen<br />

Bibers ist bauphysikalischer<br />

Natur: Während ein normaler glatter<br />

Biber in den meisten Fällen vollflächig<br />

auf den benachbarten Ziegel<br />

▴ Blick in eine<br />

teilweise<br />

abgedeckte<br />

Deckung:<br />

1: Kleiner Spalt<br />

zwischen<br />

den Bibern<br />

2: Wassersaum<br />

um die nur<br />

auf der Spitze<br />

aufliegenden<br />

Biber<br />

1.<br />

aufliegt, sorgt der leicht konvexe Biber<br />

für einen kleinen Luftspalt zwischen<br />

den Ziegeln. Dies bricht die<br />

zwischen den aufeinanderliegenden<br />

Bibern entstehende Kapillarität und<br />

führt zum besseren Abtrocknen der<br />

Dachdeckung. Dass dies keine bloße<br />

bauphysikalische Theorie ist, zeigt<br />

eine teilweise abgedeckte Dachfläche<br />

eines kürzlich eingedeckten (nicht<br />

vermörtelten) Daches. Die Auflagerung<br />

des leicht konvexen Bibers im<br />

vorderen Teil des Ziegels ist gut erkennbar.<br />

Die Schmutzansammlung<br />

zeigt eindeutig den Wassersaum um<br />

die Spitze. Dieser trocknet bedeutend<br />

schneller aus, was einen positiven<br />

Einfluss auf die Lebensdauer der<br />

Dachdeckung haben kann.<br />

Der leicht konvexe Biber unterliegt<br />

wie alle anderen Biber der DIN EN<br />

1304 und wird auf Biegetragfähigkeit<br />

geprüft. Laut Norm muss ein Biber<br />

eine mittige Last von 600 N aushalten.<br />

Der Koramic-Biber übertrifft<br />

die Vorgaben laut Hersteller deutlich.<br />

Eine 30-jährige Garantie ist Standard.<br />

Gerard Halama, Bremen ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Wienerberger/Koramic<br />

Halle 6<br />

Stand 321/526<br />

2.<br />

WIENERBERGER/KoRAMIC


Unternehmen<br />

Nach heftigen finanziellen Turbulenzen<br />

innerhalb der Geschäftsführung konnte<br />

sich der Landesbeirat <strong>Holz</strong> Sachsen<br />

auf seiner letzten Mitgliederversammlung<br />

Ende Dezember 2009 wieder auf<br />

solide Beine stellen. Der Landesbeirat<br />

<strong>Holz</strong> Sachsen warb in den vergangenen<br />

Jahren sehr aktiv im Bereich Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Präsentationen und<br />

Fachtagungen für die Verwendung des<br />

Baustoffes <strong>Holz</strong>. Mit viel Kraftanstrengung<br />

aktiver Mitglieder und der mühevollen<br />

Arbeit des Vorstandes ist es nun<br />

▴ ZMH-Geschäftsführer<br />

Wilhelm Bauer berichtet positiv vom<br />

zu Ende gehenden Geschäftsjahr<br />

Landesbeirat <strong>Holz</strong><br />

Sachsen sind neu aufgestellt<br />

gelungen, die Haushaltslage zu ordnen<br />

und die künftige Projektarbeit des Landesbeirats<br />

sicherzustellen. Im Zuge der<br />

Umorganisation gab es auch eine Neubesetzung<br />

des Vorstands: Vorsitzender<br />

ist Jürgen Richter (Sächsischer Sägerverband),<br />

Stellvertreter sind Prof. Ulrich<br />

Schwarz (Fachhochschule Eberswalde)<br />

und Andreas Losekamm (Losekamm,<br />

Unnerstall & Partner).<br />

Landesbeirat <strong>Holz</strong> Sachsen e.V.<br />

D-04129 Leipzig<br />

www.landesbeirat-holz-sachsen.de<br />

ZimmerMeisterHaus<br />

Kleiner, näher, interessanter<br />

Die Mitgliedsbetriebe der Vereinigung ZimmerMeisterHaus blicken<br />

trotz Wirtschaftskrise auf ein positives Geschäftsjahr zurück.<br />

Bei der Herbsttagung Anfang November 2009 in Frankfurt/Main<br />

konnte Geschäftsführer Wilhelm Bauer auf eine „in<br />

der Regel gute“ Beschäftigungslage hinweisen. Im Neubaubereich<br />

wirke es sich positiv aus, dass die Manufakturen der Vereinigung<br />

durch Kundennähe, Regionalität und Flexibiliät häufig<br />

besser auf den Markt reagieren könnten. Auch der Sanierungsbereich<br />

habe sich gut entwickelt. Ein Grund dafür<br />

seien die KfW-För-<br />

derungen.<br />

Vereinigung<br />

ZimmerMeisterHaus<br />

D-74523 Schwäbisch Hall<br />

www.zmh.com<br />

Studiengemeinschaft <strong>Holz</strong>leimbau e.V.<br />

BS-<strong>Holz</strong> 4.0<br />

Die Studiengemeinschaft <strong>Holz</strong>leimbau e.V. hat die<br />

vierte Auflage des BS-<strong>Holz</strong>-<strong>Mer</strong>kblattes herausgegeben<br />

- angepasst an die neue DIN 1052:2008 und in<br />

einigen Punkten präzisiert. Die Aktualisierung präzisiert<br />

die allgemein anerkannten Oberflächendefinitionen<br />

des BS-<strong>Holz</strong>-<strong>Mer</strong>kblattes bezüglich der Risstiefen<br />

und weist darauf hin, dass nach der europäischen<br />

Produktnorm DIN EN 14 080 hergestelltes und mit dem<br />

CE-Zeichen gekennzeichnetes BS-<strong>Holz</strong> in Deutschland<br />

derzeit noch nicht verwendet werden darf.<br />

Studiengemeinschaft <strong>Holz</strong>leimbau e.V.<br />

D-42369 Wuppertal ı www.brettschichtholz.de<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 415<br />

Ein neu herausgegebenes <strong>Mer</strong>kblatt<br />

▴<br />

enthält Regeln für die Herstellung<br />

und den Einbau von Brettschichtholz<br />

www.mikado-online.de 103


Unternehmen<br />

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mikado 2.2010<br />

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▴ Ein Einsatzgebiet der mit dem iF product design award 2010<br />

prämierten Schwertsäge „UniverS“ ist der Zuschnitt von Dämmmaterial<br />

Kompetenz Zentrum<br />

Lernen aus der Praxis<br />

Das Zimmerer Ausbildungs Zentrum und Kompetenz Zentrum<br />

<strong>Holz</strong>bau und Ausbau in Biberach hat im Projekt „Energiesparender<br />

<strong>Holz</strong>bau“ das „PRInzip Modell“, kurz „PRIMO“<br />

entwickelt. Der Modellwagen mit verschiedenen Materialien<br />

ermöglicht die Erstellung von individuellen Wand-, Decken-<br />

und Dachaufbauten. Die verwendeten Originalmaterialien<br />

tragen dazu bei, dass sich Auszubildende, Unternehmer und<br />

Bauherr schnell mit der Konstruktion identifizieren können.<br />

Thomas Rothfuß, Gesamtleiter des Kompetenz Zentrums,<br />

übergab einen solchen Modellwagen an die Karl-Arnold-<br />

Schule im Berufsschulzentrum in Biberach mit den Worten:<br />

„Zwischen unseren Einrichtungen gibt es keine Zäune.“<br />

Kompetenz Zentrum <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

D-88400 Biberach ı www.kompetenzzentrum-bc.de<br />

▴ Thomas Rothfuß, Gesamtleiter des Zimmerer Ausbildungs<br />

Zentrums und Kompetenz Zentrums, Gerhard Zinser, Leiter<br />

der Bauabteilung und Schulleiterin Renate Granacher-Buroh (v.l.n.r.)


Protool<br />

Unternehmen<br />

Die Schönste im Sägenland<br />

Protool erhielt für die Schwertsäge „UniverS“ den iF<br />

product design award 2010. Der Preis zeichnet Hersteller<br />

für das herausragende Design ihrer Produkte in<br />

den Kategorien Ergonomie, Verarbeitung, Sicherheit<br />

und Funktionalität aus. Neben den Akkubohrschraubern<br />

„QuaDrive“ ist die Schwertsäge bereits das zweite<br />

prämierte Elektrowerkzeug des Wendlinger<br />

Herstellers.<br />

TTS Tooltechnic<br />

Systems GmbH<br />

D-73240 Wendlingen<br />

www.protool.de<br />

Mehrere Studentengenerationen<br />

der Akademischen<br />

Fliegergruppe<br />

Darmstadt (Akaflieg)<br />

haben in den vergangenen<br />

zehn Jahren an<br />

der Entwicklung des<br />

Prototypen D-43 für<br />

ein Schulsegelflugzeug<br />

gearbeitet. Mit großen<br />

Erwartungen sehen die<br />

Studenten deshalb dem<br />

Jungfernflug im Frühjahr<br />

2010 entgegen. Die<br />

Besonderheit des Flugzeugs:<br />

Fluglehrer und<br />

-schüler können darin<br />

nebeneinander sitzen.<br />

Für den Prototyp haben die Studenten Faserverbundwerkstoffe,<br />

Industrieschaum (Divinycell), Aluminium, Flugzeugstahl und<br />

auch <strong>Holz</strong> verarbeitet. Mafell hat der Gruppe für die Konstruktion<br />

die Tauchsäge MT 55 cc, die Unterflur-Zugsäge Erika 85 Ec,<br />

die Oberfräse LO 50 E, den Triset-Exzenterschleifer<br />

UX 150 E, die Pendelhub-Stichsäge STA 65 E und<br />

den Akku-Bohrschrauber<br />

BS 12V zur Verfügung gestellt.<br />

MAFELL AG<br />

D-78720 Oberndorf a.N.<br />

www.mafell.de<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 8<br />

Stand 111/208<br />

Mafell<br />

Wenn Träume fliegen lernen<br />

▴ Matthias Krauss, Vorstandsvorsitzender von<br />

Mafell, hat als Luft- und<br />

Raumfahrtingenieur und begeisterter Flieger<br />

die Akaflieg Darmstadt beim Bau<br />

ihres Prototyps für ein Schulsegelflugzeug<br />

mit Maschinen unterstützt<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 8<br />

Stand 105/204<br />

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NEU<br />

<strong>Holz</strong>- und Kunststofftrennscheiben<br />

für Winkelschleifer<br />

Besuchen Sie unseren Vorführstand in der Halle 8<br />

auf der Dach + <strong>Holz</strong>, vom 24. – 27.02.2010 in Köln.<br />

Wir zeigen schwierige Trennarbeiten, welche mit<br />

Handkreissägen, Handkettensägen oder Stichsägen<br />

nicht möglich sind.<br />

Rabied Biedron Diamanttechnik GmbH<br />

Am Sonnenberg 23, 44879 Bochum<br />

Telefon: 0234 / 4 62 80 80, Fax: 0234 / 462 80 82<br />

E-Mail: info�rabied-biedron.de, www.rabied-biedron.de<br />

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www.mikado-online.de 105<br />

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106<br />

BESUCHEN SIE UNS IN KÖLN<br />

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DACH + HOLZ Int. KÖLN<br />

24. – 27. Februar 2010<br />

Halle 7 • Stand 7.428<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Unternehmen<br />

INNOVATION<br />

mikado 2.2010<br />

Einfamilienhäuser<br />

Mehrfamilien- und<br />

Reihenhäuser<br />

Mehrgeschossige<br />

Bauten<br />

Seniorenhäuser<br />

Bürogebäude<br />

Hallenbau<br />

Kommunalbau…<br />

������� van Kempen GmbH<br />

www.KLH.cc<br />

D - 86477 Adelsried • Streitheimer Strasse 22<br />

Tel +49 (8294) 802 407 • Fax +49 (8294) 802 408<br />

vkempen@t-online.de • www.aba-holz.de<br />

▴ Planung und Bau eines mit Solarenergie betriebenen Wohnhauses<br />

war die Aufgabe für den Solar Decathlon. Das Siegerprojekt<br />

der TU Darmstadt erzeugt 2,4-mal mehr Energie, als es verbraucht<br />

Würth<br />

Innovation made in Germany<br />

Moderne Architektur und energieautarke Gebäudekonzepte<br />

stehen im Mittelpunkt des Solar Decathlon, einem vom USamerikanischen<br />

Energieministerium weltweit ausgeschriebenen<br />

Hochschulwettbewerb. Bereits zum zweiten Mal ging<br />

der imageträchtige Preis an die Technische Universität Darmstadt.<br />

Würth unterstützte die Darmstädter Studenten<br />

mit fast 300 unterschiedlichen Produkten, von<br />

der Schraube bis zur Ar-<br />

beitskleidung.<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

D-74650 Künzelsau<br />

www.wuerth.de<br />

Zum dritten Mal in Folge erhielt Eternit den ADAM-Award, diesmal<br />

die Auszeichnung in Silber für seinen Messeauftritt auf der<br />

BAU 2009 in München. Die Jury würdigte den Entwurf der Berliner<br />

Architektin Astrid Bornheim als „Stringente Weiterentwicklung<br />

der vorherigen Messeauftritte des Unternehmens. Gelungen<br />

ist die Verbindung von neuen Produkten und den Klassikern von<br />

damals, die in der „Hall of Fame“ mitten im Stand ihren Platz<br />

fanden. Eine tolle Optik und eine hervorragende Haptik sorgen<br />

dafür, dass das Produkt im Zentrum der Aufmerksamkeit<br />

steht und der Stand zum Besuchermagneten<br />

wird.“<br />

Eternit Aktiengesellschaft<br />

D-69126 Heidelberg<br />

www.eternit.de<br />

Eternit<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 8<br />

Stand 127/220<br />

Ein starker Auftritt<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 215/312


Unternehmen<br />

Pavatex<br />

Wer zuerst kommt, dämmt zuerst<br />

Pavatex stellt seine neue Sanierungskampagne vor. Unter<br />

dem Motto „Heute sanieren für die Welt von morgen“<br />

ruft sie dazu auf, Altbauten nachhaltig zu dämmen,<br />

und zeigt praktische Lösungen für die effiziente Sanierung<br />

von Dach, Wand und Boden. Im Rahmen der Sanierungskampagne<br />

sucht das Unternehmen bis zum 31.<br />

Oktober 2010 die nachhaltigste Sanierung in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz. Mitmachen kann jeder,<br />

der sein Haus mit den Systemen des Herstellers saniert<br />

hat oder es im Rahmen des Aktionszeitraumes beabsichtigt.<br />

Auf alle an den Siegerobjekten beteiligten Personen<br />

warten Preise im Gesamtwert von rund 25 000 CHF<br />

(ca. 17 000 Euro).<br />

PAVATEX SA<br />

CH-1701 Fribourg<br />

www.pavatex.com<br />

Raico<br />

Neues Jahr, neuer Slogan<br />

„Wir zeigen Profil“ – so lautet der neue<br />

Slogan, mit dem Raico in das Jahr 2010<br />

startet. Der neue Slogan vereint die Produkte<br />

und Menschen bei dem Unterallgäuer<br />

Unternehmen. „Durch seine emotionale<br />

Aussage und das Wortspiel erfüllt<br />

der neue Slogan alle wichtigen Anfor-<br />

▴ „Heute sanieren für die Welt von<br />

morgen“ ist das Motto<br />

der Pavatex-Sanierungskampagne<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 602<br />

derungen“, erklärt Stefan Lackner, Leiter<br />

Marketing. „Der Slogan ist treffend,<br />

einprägsam, kurz, verständlich und markenbezogen.“<br />

Raico Bautechnik GmbH<br />

D-87772 Pfaffenhausen<br />

www.raico.de<br />

2 ▴ Auf 300 m illustrierte der Messestand auf der Bau 2009 die neue Universalität von Eternit für<br />

Dach, Fassade und Ausbau. Dafür gab es den ADAM-Award in Silber<br />

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www.mikado-online.de 107


108<br />

Unternehmen<br />

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liegende Stahlhülse<br />

– außen einen eingescho benen<br />

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mikado 2.2010<br />

▴ Die Gewinner des „Renovierungsmeisters 2009“ schütteten aus<br />

Erdhügeln mithilfe schweren Geräts das Wort „Velux“ auf<br />

Die Monier Gruppe konnte ihre Refinanzierung mit<br />

Unterstützung der neuen Eigentümer erfolgreich abschließen<br />

und verfügt damit laut eigenen Angaben<br />

über eine stabile und solide Bilanz. Eigentümer der<br />

Gruppe sind nun vornehmlich institutionelle Investoren<br />

und Banken. Nun plant das Unternehmen<br />

zusätzliche Wachstumsschritte zur Stärkung<br />

seiner strategischen<br />

Position.<br />

Monier GmbH<br />

D-61440 Oberursel<br />

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Sema<br />

Software bringt harte Münze<br />

Sema konnte das Jahr<br />

2009 nach eigenen Angaben<br />

sehr erfolgreich<br />

abschließen. Der Umsatz<br />

in der Firmengruppe<br />

habe die Umsatzmarke<br />

von 7 Mio.<br />

Euro deutlich überschritten. Die Firmengruppe konnte in allen<br />

Ländern ihren Marktanteil weiter steigern. Für das Jahr 2010<br />

ist mit der Auslieferung der umfangreichen Version V11.2 im<br />

Mai ein weiterer Höhepunkt vorgesehen.<br />

SEMA GmbH ı D-87499 Wildpoldsried ı www.sema-soft.de<br />

Monier<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 7<br />

Stand 424<br />

Finanzen geordnet<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 315/616


Unternehmen<br />

Velux<br />

Wellness für echte Kerle<br />

Ein Spaß- und Actionwochenende am Fleesensee in Mecklenburg-Vorpommern<br />

erlebten die Gewinner des „Renovierungsmeisters<br />

2009“, einer gemeinsamen Aktion von mikado und dem<br />

Dachfensterhersteller Velux, vom 13. bis 15. November 2009. Das<br />

Wochenende bot ein abwechslungsreiches Programm und die<br />

Teilnehmer wurden ebenso unterhalten wie verwöhnt. „Ein erlebnisreiches<br />

Wochenende mit viel Abenteuer und<br />

netten Leuten“, zieht Thorsten Schmekal, Tischlermeister<br />

aus Hamburg,<br />

ein positives Fazit des<br />

„Männerwochenendes“.<br />

VELUX Deutschland GmbH<br />

D-22502 Hamburg<br />

www.velux.com<br />

Inthermo<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

Halle 6<br />

Stand 103/202<br />

Energiekosten runter, Umsätze rauf<br />

Trotz Rezession konnte Inthermo das Geschäftsjahr 2009 mit<br />

einem deutlichen Umsatzzuwachs abschließen. Das Plus liege<br />

laut Geschäftsleitung „aller Voraussicht nach im deutlich<br />

zweistelligen Prozentbereich“<br />

und überträfe<br />

das Vorjahresergebnis<br />

unterm Strich um fast<br />

ein Drittel. Nachdem in<br />

den vergangenen Jahren<br />

der <strong>Holz</strong>bau, insbesondere<br />

der Neubau von<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />

den Löwenanteil<br />

der Geschäftstätigkeit<br />

▴ Wärmedämmverbundsysteme<br />

auf <strong>Holz</strong>faserbasis<br />

erfreuen sich enormer Nachfrage<br />

auf sich vereinte, verzeichnet<br />

der Bauzulieferer<br />

2009 auf dem Gebiet<br />

der Modernisierung und<br />

Sanierung von Bestands-<br />

gebäuden die größten Zugewinne. Auch das stark gewachsene<br />

öffentliche Interesse an natürlichen Dämmstoffen aus <strong>Holz</strong>fasern<br />

kommt dem Bauzulieferer aus Ober-Ramstadt<br />

entgegen.<br />

Inthermo<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />

www.inthermo.de<br />

Halle 7<br />

Stand 404<br />

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Eine Auswahl unserer Referenzen finden Sie hier: www.derix.de<br />

Die ganze Bandbreite des <strong>Holz</strong>leimbaus<br />

www.mikado-online.de 109


110<br />

<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />

mikado 2.2010


<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />

BRIGIDA GoNZALEZ<br />

▸ Der Sakralraum<br />

befindet<br />

sich im Turm. Die<br />

Neigung<br />

der Lamellen lässt<br />

ihn im<br />

Inneren geschlossen<br />

erscheinen<br />

◂ Die Flurkapelle<br />

besticht<br />

durch ihre wohltuende<br />

Schlichtheit. Ihre<br />

Konstruktion<br />

ist jedoch voller<br />

Raffinesse<br />

<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />

itten auf einem Feld in<br />

der Odenwälder Prärie, zwischen den<br />

Ortschaften Seckach, Großeicholzheim<br />

und Bödigheim, hämmerten<br />

und schraubten im Sommer 2009<br />

neun Architekturstudenten aus den<br />

USA. Es galt, innerhalb von acht Wochen<br />

mit den eigenen Händen eine<br />

Flurkapelle zu errichten, die sie zuvor<br />

selbst entworfen hatten.<br />

Frank Flury vom Illinois Institute<br />

of Technology (IIT) in Chicago ist<br />

ihr Professor. Der Architekt aus Lörrach<br />

lehrt dort seit zehn Jahren. Aufgrund<br />

seiner eigenen Erfahrungen<br />

als gelernter Zimmerer legt er großen<br />

Wert auf praktisches Tun, um<br />

Kopf und Hand zu verbinden. Seine<br />

Studenten haben vorher meist weder<br />

eine handwerkliche Berufsausbildung<br />

noch ein handwerkliches Praktikum<br />

absolviert.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem<br />

gesamten Bauprozess von der Skizze<br />

bis zur Schlüsselübergabe soll es den<br />

Studenten ermöglichen, das Bauen<br />

ganzheitlich zu begreifen. Für diesen<br />

Zweck ist Flury stets auf der Suche<br />

nach Projekten, die Studenten ausführen<br />

können. In der Vergangenheit<br />

waren das meist soziale Bauwerke<br />

aller Art.<br />

Vom Odenwald nach Chicago<br />

und wieder zurück<br />

„Schuld“ an diesem Projekt ist Pfarrer<br />

Dankwart Moser-Feesche, der sich<br />

schon lange sehnlichst eine Flurkapelle<br />

wünschte und auf einer Architekturausstellung<br />

von seinem Traum<br />

erzählte. Da die Wege des Herrn unergründlich<br />

sind, erfuhr der deutsche<br />

Professor in Amerika davon und<br />

nahm Kontakt in den Odenwald auf.<br />

Das Ergebnis: Flurys Studenten durften<br />

den Entwurf liefern und die Bauausführung<br />

übernehmen.<br />

„Die Flurkapelle soll ein konfessionsübergreifender<br />

Raum für Menschen<br />

werden, die auf der Suche nach<br />

Gott sind und einen stillen Ort suchen,<br />

aber auch für Wanderer, die<br />

sich ausruhen wollen“, formulierte<br />

der Professor die Entwurfsaufgabe<br />

für seine Studenten.<br />

Einen besonderen Platz für die<br />

Kapelle hatte der Pfarrer bereits auf<br />

einer Anhöhe gefunden. Bevor nun<br />

die Studenten in 7000 km Entfernung<br />

mit dem Entwerfen loslegten, machten<br />

sie sich über das Internet mit dem<br />

Grundstück und der landschaftlichen<br />

Umgebung vertraut. Daraus entwickelten<br />

sie dann ihre Ideen. Heraus<br />

kam ein Bauwerk von bestechender<br />

www.mikado-online.de 111<br />

BRIGIDA GoNZALEZ


112<br />

Steckbrief<br />

<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />

Bauprojekt:<br />

Flurkapelle<br />

D-74722 Buchen-Bödigheim<br />

www.flurkapelleboedigheim.com<br />

Bauweise: <strong>Holz</strong>skelettbau<br />

Bauzeit: Juni und Juli 2009<br />

Baukosten:<br />

9000 Euro + Materialspenden<br />

Nutzfläche: 36 m²<br />

Umbauter Raum: 140 m³<br />

Bauherr:<br />

Evangelische Kirchengemeinde<br />

D-74722 Buchen-Bödigheim<br />

Entwurf/Ausführung:<br />

9 Architekturstudenten<br />

Leitung: Prof. Frank Flury<br />

Illinois Institute of Technology<br />

College of Architecture<br />

Chicago, IL, 60616, USA<br />

www.iit.edu/arch<br />

Unterstützendes Architekturbüro:<br />

Ecker Architekten<br />

D-74722 Buchen<br />

www.ecker-architekten.de<br />

Unterstützender <strong>Holz</strong>baubetrieb:<br />

<strong>Holz</strong>bau Ühlein GmbH & Co. KG<br />

D-74743 Seckach<br />

www.holzbauuehlein.de<br />

Einfachheit und Klarheit. Über ein<br />

Podest kommen Besucher in den<br />

Vorraum, der als Brücke zwischen<br />

dem Profanen und dem Himmli-<br />

schen liegt. Umgeben von <strong>Holz</strong>, gibt<br />

es hier nur den Blick empor zum<br />

Himmel und zum 9 m hohen Turm,<br />

in dem sich der eigentliche Sakralraum<br />

befindet.<br />

Mit ihren Skizzen im Gepäck flogen<br />

die Entwerfer zusammen mit<br />

ihrem Professor auf eigene Kosten<br />

nach Deutschland, um ihre Idee zu<br />

realisieren. Das Büro „Ecker Architekten“<br />

aus Buchen unterstützte sie<br />

dabei vor Ort. Es sorgte für die Baugenehmigung<br />

und entwickelte mit<br />

den Studenten die Werk- und Detail-<br />

planung. Ziel war dabei, dass die Studenten<br />

das Baugefüge trotz ihrer fehlenden<br />

handwerklichen Ausbildung<br />

selbst errichten konnten.<br />

Das <strong>Holz</strong> und weiteres Baumaterial<br />

für das Vorhaben spendeten die<br />

Gemeinden und ihre Bewohner. Und<br />

zu guter Letzt lernten ortsansässige<br />

Handwerker die Studenten in handwerklichen<br />

Techniken an und halfen<br />

unentgeltlich mit.<br />

So unterstützte ein Zimmermann<br />

aus Seckach das Vorhaben, indem<br />

er das <strong>Holz</strong> nach den Plänen der<br />

mikado 2.2010<br />

▴ Von der Anhöhe<br />

strahlt die<br />

Flurkapelle auch<br />

nachts weit<br />

in die ländliche<br />

Umgebung<br />

Flurkapelle kostenlos zuschnitt und<br />

abband. Und ein Bauer stellte neben<br />

seiner Arbeitszeit auch seine Maschinen<br />

kostenfrei für den Erdaushub und<br />

die Schotterlieferung zur Verfügung.<br />

„Schließlich arbeiten auch die Studenten<br />

des IIT umsonst, opfern ihre<br />

Semesterferien und kommen extra<br />

von Amerika zu uns rüber“, antwortet<br />

er auf die Frage nach seiner Motivation.<br />

So entwickelte die Initiative eine<br />

starke Eigendynamik und zum<br />

Schluss wollten viele Bewohner der<br />

drei Gemeinden irgendwie mithelfen,<br />

und sei es nur mit einer Baustellenverpflegung.<br />

Raffinierte Konstruktion sorgt für<br />

Standfestigkeit<br />

Das Tragwerk der Kapelle besteht aus<br />

sechs Stützen mit Querschnittsabmessungen<br />

von 26 x 26 cm. Sie stehen<br />

wie die Punkte auf einem Würfel,<br />

der die Zahl 6 anzeigt. Ihr Abstand<br />

beträgt jeweils 3,30 m. Vier Stützen<br />

sind 9 m hoch und bilden den Turm.<br />

Die anderen beiden sind nur 3 m hoch<br />

und umschließen den Vorraum.<br />

Über diese drei Meter „Erdgeschosshöhe“<br />

wurden fachwerkähnliche<br />

Verstrebungen zwischen den<br />

BRIGIDA GoNZALEZ


Messestand<br />

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News / Fachartikel<br />

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Planer-Datenbank<br />

Projekte u.v.m<br />

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Erneuerbare Energien<br />

Altbausanierung<br />

Gebäudetechnik<br />

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114<br />

<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />

Stützen eingefügt und einseitig mit<br />

einer Diagonalschalung beplankt.<br />

Eine weitere Beplankung mit waagerecht<br />

angeordneten Lamellen auf beiden<br />

Seiten schließt dann die Wände<br />

als Sichtschalung optisch ab. Der dadurch<br />

entstandene raumhohe „Ring“<br />

mit Zwischenriegel wirkt wie ein in<br />

sich stabiler Rahmen und steift das<br />

Tragwerk aus. Er ist so stabil, dass er<br />

auch die Kräfte aus der Kragarmwirkung<br />

der 6 m überstehenden Turmstützen<br />

aufnehmen kann.<br />

Die rechnerische Verformung des<br />

Turmes aufgrund von Winddruck<br />

und Windsog beträgt bis zu 5 cm.<br />

Schwer vorstellbar, wenn man das<br />

Gebäude betrachtet, aber die Konstruktion<br />

des Turmes wurde trotz offener<br />

Lamellenwände rechnerisch als<br />

geschlossen betrachtet.<br />

Die im 30°-Winkel liegenden Ausfräsungen<br />

für die Lamellen in den<br />

auskragenden Stützenbereichen wurden<br />

nicht über die gesamte Stützenbreite<br />

hinweg ausgeführt. Ein Stück<br />

Restfläche sollte stehen bleiben, sodass<br />

die Lamellen durch die Neigungsrichtung<br />

von oben nach unten<br />

in die für sie vorgesehenen Nuten<br />

wie in eine Tasche hineingleiten und<br />

durch das Eigengewicht dort liegen<br />

bleiben. Für die rhombenförmigen<br />

Lamellen benötigte man daher keine<br />

Verbindungsmittel. In sorgfältiger<br />

Handarbeit wurden sie in die<br />

Tragstützen eingelassen.<br />

Der Bauprozess lässt sich an den<br />

über Eck sichtbaren Einkerbungen<br />

der Stützen ablesen. Diese „Narben“<br />

sind das einzig schmückende Element<br />

mit ornamentalem Charakter.<br />

Große Wirkung mit kleinen<br />

Elementen<br />

Der Turm wirkt von außen sehr<br />

transparent, weil die Lamellen in<br />

die Blickrichtung von unten geneigt<br />

sind. So kann der Betrachter<br />

von unten nach oben zwischen<br />

den Lamellen hindurchschauen –<br />

aber nur, solange er außerhalb des<br />

Gebäudes steht. Steht er im Innenraum,<br />

verhält es sich genau umgekehrt:<br />

Die Turmwände lassen keinen<br />

Blick nach außen zu. Als introver-<br />

tierter Raum der Stille und der An-<br />

dacht soll er geschlossen wirken.<br />

Die Lamellen stehen deshalb senkrecht<br />

zur Blickrichtung und „versperren“<br />

die Sicht. Von unten nach oben<br />

nehmen die Abstände der Lamellen<br />

zu. Durch die perspektivische Verzerrung<br />

erscheinen sie jedoch genau<br />

gleich. So ist die Höhe des Turmes nur<br />

schwer einschätzbar. Ziel dieser optischen<br />

Täuschung ist, im Inneren der<br />

Kapelle neben einer intimen Stimmung<br />

auch ein Gefühl von Grenzenlosigkeit<br />

entstehen zu lassen.<br />

Nachdem die Stützen montiert,<br />

die Fachwerke eingebaut, die Wände<br />

beplankt, die Lamellen eingeschoben,<br />

das Dach aufgebracht und viele<br />

andere kleine Dinge realisiert waren,<br />

stand die Flurkapelle tatsächlich<br />

nach acht Wochen in ihrer ganzen<br />

Pracht da. Sie ist nicht nur eine beeindruckende<br />

<strong>Holz</strong>konstruktion, sondern<br />

auch ein Bauwerk mit einer starken<br />

sakralen Atmosphäre.<br />

mikado 2.2010<br />

▾ Der Vorraum<br />

ist nach<br />

oben hin offen<br />

und lädt<br />

zum Ausruhen<br />

und zum<br />

Betreten<br />

der eigentlichen<br />

Kapelle ein<br />

Das nach allen Seiten offenen<br />

Podest stellt den ersten Übergangsbereich<br />

zwischen dem Weltlichen und<br />

dem Göttlichen dar. Von dort gelangen<br />

die Besucher in den zweiten:<br />

den Vorraum. Betreten sie dann den<br />

Sakralraum, sind sie völlig von der<br />

schützenden Wärme des <strong>Holz</strong>es umgeben.<br />

Der Blick steigt empor in den<br />

endlos wirkenden Turm.<br />

Von der Anhöhe aus sind auch<br />

die Kirchtürme der drei benachbarten<br />

Ortschaften zu sehen, sodass die<br />

ökumenische Flurkapelle die evangelischen<br />

und katholischen Kirchengemeinden<br />

symbolisch verbindet.<br />

Was will man mehr. So waren<br />

am Ende nicht nur die Studenten<br />

und Professor Flury glücklich,<br />

sondern auch die Gläubigen – vor<br />

allem Pfarrer Moser-Feesche.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Karlsruhe ▪<br />

BRIGIDA GoNZALEZ


MÜLLERBLAUSTEIN<br />

HoLZBAU JURA<br />

Impressum<br />

Vorschau mikado 3–4.2010 erscheint am 22. März 2010<br />

Außerdem<br />

Ihr gutes Recht: Wie Zimmereibetriebe Arbeitszeiten optimieren können.<br />

offizielles organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, offizielles organ der<br />

Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4<br />

86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Stephan Behrens ı Werner Pehland<br />

Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />

Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh)<br />

Guenther.Hartmann@weka.de<br />

Ingenieurholzbau<br />

Öko-Gewerbegebäude<br />

Das Büro- und Produktionsbauwerk<br />

ist das Aushängeschild eines<br />

Herstellers von Pelletsheizungen.<br />

Für die organische Formgebung<br />

der Hülle des Bürobereichs sorgen<br />

geschwungene <strong>Holz</strong>rahmenbauelemente,<br />

die sich zudem über<br />

die Höhe nach außen neigen. Der<br />

Architekt und die ausführende<br />

<strong>Holz</strong>baufirma meisterten die vielen<br />

diffizilen Detaillösungen passgenau.<br />

Thema des Monats<br />

Passivhäuser<br />

Die notwendige Heizenergie lässt sich überwiegend aus<br />

„passiven“ Quellen decken. Wer zusätzlich die Sonnen-<br />

strahlung „aktiv“ nutzt, erhält schnell einen Energieüberschuss.<br />

So hat sich der Passivhaus-Standard inzwischen zum<br />

Leitbild modernen Bauens entwickelt, nicht nur für Einfamilienhäuser,<br />

sondern auch für jede andere Bauaufgabe:<br />

Geschosswohnungsbau, Bürogebäude, Schulen. Und er<br />

lässt dabei große gestalterische Spielräume.<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />

RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />

RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />

Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Amelia Pérez-Moya<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18/2010<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

JIM TETRo / SoLARDECATHLoN.oRG<br />

<strong>Holz</strong>welten<br />

Solar Decathlon 2009<br />

Mit seinem „surPLUShome“ gewann<br />

das Team der TU Darmstadt<br />

Ende 2009 zum zweiten Mal in<br />

Folge den internationalen „Solar<br />

Decathlon“. <strong>Holz</strong>rahmenbauelemente<br />

mit Vakuumpaneelen<br />

sorgen für eine hervorragende<br />

Wärmedämmung, die ein ausgefeiltes<br />

gebäudetechnisches Konzept<br />

ergänzt. Die Fassade besteht<br />

aus Photovoltaik-Modulen, die als<br />

Schindeln angebracht sind.<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />

www.mikado-online.de 115


Qualitätsprodukte<br />

für<br />

Handel & Handwerk<br />

www.haas-holzindustrie.com<br />

Massivholzplatten für den Bau- und Konstruktionsbereich<br />

Bau- und Konstruktionsplatten HAASstatic Massivholzplatten mit<br />

bauaufsichtlicher Zulassung<br />

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Verleimte Balken für den Fachmann<br />

Konstruktionsvollholz DUO/TRIO-Balken BS-<strong>Holz</strong><br />

Besuchen Sie uns<br />

Messe Dach + <strong>Holz</strong> in Köln<br />

vom 24.-27. Februar 2010<br />

Halle 7, Stand 7.117/216<br />

BS-<strong>Holz</strong> Rundprofile BS-<strong>Holz</strong> Elemente BS-<strong>Holz</strong> Dielen<br />

Fensterbau Frontale in Nürnberg<br />

vom 24.-27. März 2010<br />

Halle 7, Stand 319<br />

HAAS <strong>Holz</strong>bautag in Falkenberg<br />

vom 19.-20. März 2010<br />

Wir sind immer für Sie da!<br />

Weitere Informationen unter www.haas-holzindustrie.com!<br />

HAAS <strong>Holz</strong>produkte GmbH · Industriestraße 8 · D-84326 Falkenberg Tel. 00 49 (0) 87 27/18-585 · Fax 18-554 · info@haas-holzindustrie.com


VERBAND AKTUELL<br />

Interview<br />

„Als Komplettdienstleister etablieren“<br />

Parallel zur Messe Dach+<strong>Holz</strong> vom 24. bis 27. Februar 2010 in Köln veranstaltet<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland den Deutschen <strong>Holz</strong>bautag. Was die Teilnehmer und<br />

Messebesucher in der Domstadt erwartet, wollte mikado von Ullrich Huth wissen.<br />

mikado: Herr Huth, was erwartet<br />

die Zimmerer in Köln?<br />

Ullrich Huth: Zum einen natürlich<br />

wieder eine attraktive<br />

Messe, ähnlich wie wir sie vor<br />

zwei Jahren in Stuttgart hatten.<br />

Auch im Zeitalter des Internets<br />

ist eine Messe wichtig, denn nur<br />

hier kann man Produkte anfassen<br />

und neue Maschinen ausprobieren,<br />

die Zulieferindustrie<br />

mit Fragen löchern und – nicht<br />

zu vergessen – die Produkte nur<br />

Schritte weiter mit dem Mitbewerber<br />

vergleichen.<br />

Aber vor allem können wir<br />

alle zusammen in Köln ein Zeichen<br />

für den <strong>Holz</strong>bau setzen,<br />

wenn unser Handwerk mit mindestens<br />

1000 Zimmerleuten in<br />

Kluft zum Zimmererklatsch auf<br />

dem Roncalliplatz am Kölner<br />

Dom zusammenkommt. Lassen<br />

Sie uns eindrucksvoll zeigen,<br />

wer den <strong>Holz</strong>bau in Deutschland<br />

macht: wir Zimmerer!<br />

Außerdem gibt es noch den<br />

Deutschen <strong>Holz</strong>bautag mit<br />

◂ Ullrich Huth, Vorsitzender von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland –<br />

Bund Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes, will auf<br />

der Dach+<strong>Holz</strong> für<br />

den <strong>Holz</strong>bau Zeichen setzen<br />

seinen Vorträgen zur Technik<br />

und Unternehmensführung.<br />

Parallel zur Messe läuft der Deutsche<br />

<strong>Holz</strong>bautag 2010. Welche<br />

Highlights bieten Sie Ihren Mitgliedern?<br />

‚<strong>Holz</strong>bau im verdichteten Raum’<br />

ist das Schwerpunktthema, da<br />

dem <strong>Holz</strong>bau hier immer mehr<br />

Bedeutung zukommt. Wir haben<br />

interessante Referenten eingeladen,<br />

die sich neben den städtebaulichen<br />

Aspekten auch mit<br />

der Nachhaltigkeit und der Bewertung<br />

des Potenzials für den<br />

<strong>Holz</strong>bau befassen. Besonderes<br />

Highlight des <strong>Holz</strong>bautages ist<br />

die Roto-Designo-Lounge als<br />

neuer und exklusiver Zimmerertreff<br />

für die Teilnehmer des<br />

<strong>Holz</strong>bautages, um den Kontakt<br />

untereinander zu fördern.<br />

Was erwarten Sie sich persönlich<br />

von der Messe?<br />

Ullrich Huth: Ich freue mich<br />

vor allem auf die Begegnungen<br />

mit unseren Mitgliedern,<br />

die wir herzlich einladen, uns<br />

auf unserem Messestand zu besuchen.<br />

Nur wenn wir wissen,<br />

wo der Schuh drückt, können<br />

wir unsere Arbeit entsprechend<br />

darauf einstellen. Das betrifft<br />

die technische Unterstützung<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

genauso wie die politische Interessenvertretung.<br />

Aber ich<br />

freue mich auch auf Nicht-Mitglieder<br />

und überzeuge sie gerne<br />

von den Vorzügen unserer Organisation!<br />

Auf der Messe werde ich das<br />

Gespräch mit unseren Leistungspartnern,<br />

unseren wichtigsten<br />

Zulieferern, suchen. Damit<br />

ich keinen vergesse, mache<br />

ich wieder bei der Messerallye<br />

mit. Aber natürlich außer Konkurrenz.<br />

Der mannshohe Timmy<br />

als Stehtisch und die anderen<br />

attraktiven Gewinne unserer<br />

Leistungspartner bleiben den<br />

„echten“ Messerallyeteilnehmern<br />

vorbehalten.<br />

Dach+<strong>Holz</strong> International – ist das<br />

nur was für größere Zimmereibetriebe?<br />

Ganz egal ob kleiner oder großer<br />

Betrieb: Wer seine Bauherren<br />

vernünftig beraten will,<br />

muss wissen, was sich auf dem<br />

Markt tut und was es Neues gibt.<br />

Außerdem könnte es sich die<br />

Messe gar nicht leisten, nur auf<br />

die großen <strong>Holz</strong>baubetriebe zu<br />

schielen. Über 85 Prozent unserer<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baubetriebe<br />

haben zwischen ein und<br />

zehn Mitarbeitern. Aber diese<br />

Betriebe beschäftigten 70 Prozent<br />

der Beschäftigten im <strong>Holz</strong>bau,<br />

also sind sie es, die den<br />

<strong>Holz</strong>bau in Deutschland machen.<br />

Für sie ist die Messe.<br />

Stichwort Unternehmer: Worauf<br />

sollten sich Ihre Mitgliedsbetriebe<br />

2010 einstellen?<br />

Die Nachfrage nach energetischenModernisierungsmaßnahmen<br />

wird hoffentlich so<br />

bleiben oder noch stärker werden.<br />

Hier gibt es für uns große<br />

Chancen, uns als Komplettdienstleister<br />

zu etablieren und<br />

andere Gewerke unter ‚unsere<br />

Fittiche zu nehmen’. Denn wir<br />

haben das Wissen, diese Koordinationsaufgaben<br />

bei der Sanierung<br />

zu übernehmen. Wir müssen<br />

es aber auch kundtun und<br />

anbieten.<br />

Köln ist eine lebendige Stadt.<br />

Welchen Tipp geben Sie Ihren<br />

Mitgliedern, um die Stadt von<br />

ihrer besten Seite zu erleben?<br />

Die Messe mit ihrem Rahmenprogramm<br />

ist eigentlich ein<br />

Rund-um-die-Uhr-Programm,<br />

sodass vermutlich kaum Zeit<br />

„1000 Zimmerer in Kluft am Kölner<br />

Dom – so können wir ein<br />

Zeichen für den <strong>Holz</strong>bau setzen.“<br />

für die Stadt Köln bleiben wird<br />

– außer natürlich für das eine<br />

oder andere Kölsch. Vielleicht<br />

fragen Sie mich nach der Messe<br />

noch mal!<br />

Herr Huth, das werden wir gerne<br />

tun, und vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

I


MICHAEL UTECH, ISToCKPHoTo.CoM<br />

II<br />

VERBAND AKTUELL<br />

Deutscher <strong>Holz</strong>bautag 2010<br />

<strong>Holz</strong>bau im verdichteten Raum<br />

Auch im Jahr eins nach der Umbenennung in <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister treffen sich die Mitgliedsbetriebe<br />

zum Deutschen <strong>Holz</strong>bautag. mikado wirft einen Blick auf das Programm.<br />

mikado 2.2010<br />

Mittwoch, 24. Februar 2010<br />

Congress Centrum Nord<br />

Einlass ab 9.30 Uhr<br />

Koelnmesse /<br />

CC Nord / EG<br />

10.00 – 11.00 Uhr<br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

11.00 – 15.00 Uhr<br />

Gelegenheit zum Messebesuch<br />

Rheinsaal 2 / CC Nord / 2. OG<br />

15.00 – 18.00 Uhr<br />

15. Deutscher Obermeistertag<br />

(Teilnahme nur mit gesonderter<br />

Einladung)<br />

Messeboulevard<br />

18.30 – 20.00 Uhr<br />

Internationales Willkommen<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister und<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerks<br />

Donnerstag,<br />

25. Februar 2010<br />

Kölner Dom / Roncalliplatz<br />

ab 9.45 Uhr<br />

Aktionsveranstaltung<br />

<strong>Holz</strong>bau für Deutschland<br />

Treffen auf der Domplatte vor<br />

dem Kölner Dom<br />

10.00 Uhr<br />

Gottesdienst im Kölner Dom<br />

◂ Am Freitag, dem 26. Februar 2010<br />

können die Besucher des<br />

Deutschen <strong>Holz</strong>bautags den Kölner<br />

Dom besichtigen


11.00 Uhr<br />

Zimmererklatsch auf dem<br />

Roncalliplatz am Kölner Dom<br />

Scheckübergabe an die<br />

Aktion Mensch und Übergabe<br />

von Spielhäusern aus <strong>Holz</strong> an<br />

Kindertagesstätten<br />

ca 11.30 Uhr<br />

Bus-Shuttle zur<br />

Messe DACH+HOLZ<br />

12.45 – 14.30 Uhr<br />

Stadtrundfahrt Köln<br />

Foyer / CC Nord / 2. OG<br />

14.30 – 15.00 Uhr<br />

Kaffee in der<br />

Roto Designo Lounge<br />

(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautages)<br />

Vortrag Technik<br />

Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />

15.00 – 15.45 Uhr<br />

Werksbericht:<br />

Aufstockung einer 1950er-<br />

Jahre-Siedlung mit <strong>Holz</strong>tafelelementen<br />

Joachim Seinecke, Archplan,<br />

Münster<br />

Im Zuge einer umfangreichen<br />

Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme<br />

der Fordsiedlung,<br />

einer Wohnsiedlung aus<br />

den 1950er-Jahren mit 300<br />

Wohnungen im Bestand, wurde<br />

eine Aufstockung mit 80<br />

neuen Wohnungen geplant<br />

und realisiert.<br />

Foyer / CC Nord / 2. OG<br />

15.45 – 16.15 Uhr<br />

Kaffee in der<br />

Roto Designo Lounge<br />

(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautages)<br />

Vortrag<br />

Unternehmens führung<br />

Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />

16.15 – 17.00 Uhr<br />

Erfolgsstrategien Für <strong>Holz</strong>bau-Unternehmer<br />

Gerald Köstner, entertrainment<br />

international, CH-Gonten<br />

Haben sie einen konkreten<br />

Plan für Ihren Erfolg?<br />

VERBAND AKTUELL<br />

Strategisches Management<br />

hilft Ihnen, sich auf ihre Ziele<br />

zu fokussieren, Abläufe<br />

im Unternehmen zu optimieren,<br />

um effizienter arbeiten<br />

zu können, Mitarbeiter zur<br />

Höchstleistung zu motivieren<br />

und Alleinstellung mit ihrem<br />

Unternehmen zu erreichen. Erfolg<br />

ist planbar – die richtige<br />

Strategie hilft Ihnen dabei.<br />

Foyer / CC Nord / 2. OG<br />

17.00 – 17.30 Uhr<br />

Kaffee in der Roto Designo<br />

Lounge<br />

(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautages)<br />

Vortrag Technik<br />

Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />

17.30 – 18.15 Uhr<br />

Brandschutz im<br />

mehrgeschossigen <strong>Holz</strong>bau<br />

Josef Mayr, Ing.-Büro für<br />

Brandschutz, Wolfratshausen<br />

Der Vortrag behandelt folgende<br />

Themen:<br />

▸ Bauaufsichtliche Anforderungen<br />

an <strong>Holz</strong>bauten der<br />

Gebäudeklassen 4 und 5<br />

▸ Nationale und europäische<br />

Klassifizierung von <strong>Holz</strong>bauteilen<br />

▸ Brandschutzkonzepte,<br />

Brandschutzpläne und Ausführungsbeispiele<br />

▸ Planung und Überprüfung<br />

des Brandschutzes mit Hilfe<br />

von Checklisten<br />

Freitag,<br />

26. Februar 2010<br />

Rheinsaal 1+2, CC Nord /<br />

2. OG<br />

9.00 – 13.00 Uhr<br />

FachVeranstaltung<br />

„Planen mit <strong>Holz</strong>“<br />

Himmelstürmender Wahnsinn<br />

oder ein Hinweis in Richtung<br />

Zukunft? In den letzten Jahren<br />

wurden in verschiedenen Ländern<br />

Europas Projekte mehrgeschossigen<br />

Bauens in <strong>Holz</strong>bauweise<br />

realisiert. Beteiligte<br />

Planer berichten von den Projekten<br />

und ihren Erfahrungen.<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Die Fachveranstaltung gliedert<br />

sich in zwei Blöcke: Einer<br />

richtet sich an Architekten, der<br />

andere an Ingenieure.<br />

(Achtung: Die Veranstaltung<br />

ist nicht Bestandteil des regulären<br />

Programms. Es ist eine<br />

gesonderte Buchung erforderlich.)<br />

12.45 – 14.30 Uhr<br />

Besichtigung des Kölner<br />

Doms<br />

Foyer / CC Nord / 2. OG<br />

14.30 – 15.00 Uhr<br />

Kaffee in der<br />

Roto Designo Lounge<br />

(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautages)<br />

Gewinnen Sie einen Ford Transit<br />

Vortrag<br />

Unternehmens führung<br />

Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />

15.00 – 15.45 Uhr<br />

Weltfinanzsystem am Limit –<br />

Einblicke in den heiligen Gral<br />

der Globalisierung<br />

Prof. Dr. Dr. F.-J. Radermacher,<br />

Universität Ulm<br />

Prof. Radermacher behandelt<br />

die Rolle des Geldes, der Architektur<br />

und die Funktion des<br />

Weltfinanzsystems, die Ursachen<br />

der Krise, das Versagen<br />

der Global Governance, die Risiken<br />

für die Zukunft und was<br />

jetzt getan werden muss.<br />

Kaffee in der<br />

Roto Designo Lounge<br />

Ein Zeichen für den <strong>Holz</strong>bau setzen und gleichzeitig einen Ford<br />

Transit Kastenwagen City Light gewinnen – das gibt’s nur in<br />

Köln! Alle Zimmerer, die sich am Donnerstag, 25. Februar 2010<br />

in Kluft auf der Kölner Domplatte zum Zimmererklatsch treffen,<br />

haben Superchancen, künftig einen Kölner in ihrem Fuhrpark<br />

zu haben. Und der bringt ordentlich was mit:<br />

▸ 2,2 l Duratorq-TDCi-Motor 63 kW/85 PS<br />

▸ Beifahrer-Doppelsitz<br />

▸ Fensterheber vorn, elektrisch<br />

▸ Seitenwandverkleidung, halbhoch<br />

▸ Trennwand zum Laderaum<br />

▸ Wärmeschutzverglasung, getönt<br />

▸ Antiblockier-Bremssystem (ABS)<br />

▸ Elektronische Bremskraftverteilung (EBD)<br />

▸ Elektronisches Sicherheits- und Stabilitätsprogramm (ESP)<br />

inkl. Berganfahrassistent<br />

Was Sie tun müssen? Alle Infos dazu bei www.bdz-holzbau.de<br />

III


Vortrag Technik<br />

Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />

16.15 – 17.00 Uhr<br />

Urbanes Bauen mit <strong>Holz</strong> –<br />

Mehrnutzen im verdichteten<br />

Bauen<br />

Ludger Dederich, Architekt,<br />

Bonn<br />

Angesichts weit verbreiteter<br />

Skepsis im Hinblick auf<br />

das verdichtete Bauen in der<br />

Ausprägung und der Tatsache,<br />

dass seit 2007 auf diesem<br />

Planeten mehr Menschen<br />

in urbanen als in ländlichen<br />

Strukturen leben, mag es vermessen,<br />

zumindest ambitioniert<br />

erscheinen, sich mit dem<br />

Mehrnutzen verdichteter Formen<br />

von Leben und Arbeiten<br />

zu beschäftigen. Es ist eine der<br />

wichtigsten Aufgaben dieser<br />

Tage, unsere großen wie kleinen<br />

Städte zukunftsfähig zu<br />

machen hinsichtlich soziologischer,<br />

politischer und städtebaulicher<br />

Aspekte und jenen<br />

der Nachhaltigkeit.<br />

Foyer / CC Nord / 2. OG<br />

17.00 – 17.30 Uhr<br />

Kaffee in der<br />

Roto Designo Lounge<br />

(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautages)<br />

Vortrag<br />

Unternehmensführung<br />

Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />

17.30 – 18.15 Uhr<br />

Stressfrei im Berufsalltag –<br />

wirkungsvolles Energie- und<br />

Emotionsmanagement<br />

Uschi Eichinger, Training &<br />

Beratung, Weinheim<br />

In einer Zeit, in der viele Menschen<br />

– oft unfreiwillig – zu<br />

viel Zeit haben und andere<br />

unter unverhältnismäßig<br />

hohem Druck stehen, lohnt<br />

es sich, etwas genauer anzuschauen,<br />

wie wir mit unseren<br />

eigenen Energien umgehen. Es<br />

geht um einen angemessenen<br />

Umgang mit der Energie und<br />

das Finden des richtigen Maßes.<br />

Der Weg zur persönlichen<br />

Anti-Stress-Strategie.<br />

IV<br />

VERBAND AKTUELL<br />

Wichtige Informationen<br />

Nutzen Sie die Messe<br />

DACH+HOLZ International<br />

2010 in Köln, um sich über<br />

neue Produkte und Verfahren<br />

zu informieren. Suchen Sie das<br />

persönliche Fachgespräch und<br />

den Austausch unter Kollegen<br />

und mit Zulieferern. Probieren<br />

Sie neue Produkte und Maschinen<br />

aus!<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch, 24.02.2010<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

Donnerstag, 25.02.2010<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

Freitag, 26.02.2010<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

Samstag, 27.02.2010<br />

9.00 – 16.00 Uhr<br />

Veranstalter<br />

Württemberg-Badische Bau<br />

GmbH, Hackländerstraße 43,<br />

D-70184 Stuttgart<br />

im Auftrag von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes e.V.<br />

Kronenstraße 55 –58<br />

D-10117 Berlin<br />

www.holzbau-deutschland.de<br />

info@holzbau-deutschland.de<br />

und <strong>Holz</strong>bau Baden-Württemberg<br />

Hackländerstraße 43,<br />

D-70184 Stuttgart<br />

www.holzbau-online.de<br />

info@holzbau-online.de<br />

Veranstaltungsort<br />

koelnmesse, Congress Centrum<br />

Nord Eingang Nord,<br />

Deutz-Mühlheimer-Straße 113,<br />

D-50679 Köln<br />

www.koelnmesse.de<br />

Parkmöglichkeiten<br />

koelnmesse, Parkhaus P21<br />

Tagungsbüro<br />

Zur Abholung der Messe-Eintrittskarten<br />

und Tagungsunterlagen<br />

sowie für weitere<br />

mikado 2.2010<br />

Informationen ist während des<br />

Deutschen <strong>Holz</strong>bautages 2010<br />

ein Tagungsbüro eingerichtet:<br />

koelnmesse, Eingang Nord,<br />

Counter 1 bis 4<br />

Anreise und Unterkunft<br />

Ankunft koelnmesse Eingang<br />

Nord. Das Messegelände der<br />

koelnmesse liegt direkt in der<br />

Innenstadt von Köln und bietet<br />

eine perfekte Infrastruktur<br />

der kurzen Wege. Ausführliche<br />

Informationen finden Sie auch<br />

im Internet unter<br />

www.koelnmesse.de<br />

Anreise per Auto<br />

Zehn Autobahnen münden in<br />

den Autobahnring um Köln.<br />

Kreuzungs- und ampelfrei<br />

führt er direkt zum Messegelände.<br />

Folgen Sie den grünen<br />

Hinweisschildern koelnmesse<br />

auf den Autobahnen und Bundesstraßen.<br />

Achten Sie auf das<br />

Parkleitsystem.<br />

Anreise per Bahn<br />

Die koelnmesse ist dank ihrer<br />

zentralen Lage von vielen<br />

Informationen zum Rahmenprogramm<br />

Städten im In- und Ausland<br />

mit der Deutschen Bahn zu erreichen.<br />

Informationen zum DB Nacht-<br />

Zug erhalten Sie in den DB-<br />

Reisezentren, Reisebüros mit<br />

DB-Lizenz oder unter<br />

www.dbnachtzug. de und unter<br />

der Servicetelefonnummer<br />

des DB NachtZug:<br />

Telefon 0 18 05/14 15 14<br />

Unterkunft<br />

Die Messestadt Köln bietet<br />

zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in Köln und<br />

Umgebung.<br />

Ein besonderer Service der<br />

Koelnmesse sind die über 72<br />

Koelnmesse-Partnerhotels:<br />

ausgewählte Hotels, die Sie<br />

ganz einfach über die Koelnmesse<br />

Service GmbH buchen<br />

können. Sie können auch im<br />

Internet reservieren und buchen:<br />

Koelnmesse Service GmbH –<br />

Hotel-Services<br />

Telefon 02 21/8 21-23 70<br />

Telefax 02 21/8 21-37 39<br />

hotel-services@koelnmesse.de<br />

www.hotelzimmerbuchung.<br />

com ▪<br />

Stadtrundfahrt Köln<br />

„Herzlich Willkommen in Köln“: Fahren Sie mit uns kreuz<br />

und quer durch die Stadt am Rhein und lernen Sie dabei<br />

die Geschichte dieser Metropole kennen. Wissenswertes und<br />

Wunderbares, Altertümliches und Aktuelles, Romantisches<br />

und Reizendes, die wunderschöne Innenstadt und vieles mehr.<br />

Lassen Sie sich davon überraschen, was Köln zu bieten hat!<br />

Donnerstag 25. Februar 2010<br />

12.45 Uhr Abfahrt koelnmesse Eingang Nord<br />

14.30 Uhr Ankunft koelnmesse Eingang Nord<br />

Besichtigung des Kölner Doms<br />

„Mehr losse d’r Dom in <strong>Kölle</strong>“ – tausendfach besungen, Millionen<br />

Mal besucht. Als das Wahrzeichen der ,kölschen‘ Metropole<br />

erfreut sich der Kölner Dom weltweiter Berühmtheit – mehr<br />

als sechs Millionen Besucher wurden im letzten Jahr gezählt.<br />

Und das mit gutem Grund, denn das von 1248 bis 1880 erbaute<br />

Meisterwerk gotischer Architektur muss man einfach gesehen<br />

haben.<br />

Freitag 26. Februar 2010<br />

12.45 Uhr Abfahrt koelnmesse Eingang Nord<br />

14.30 Uhr Ankunft koelnmesse Eingang Nord


VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />

Messerallye mit vielen wertvollen Preisen<br />

Während der Messe Dach+<strong>Holz</strong> International 2010 vom 24. bis 27. Februar in Köln<br />

veranstalten die Leistungspartner des Zimmererhandwerks wieder eine Messerallye,<br />

bei der die Teilnehmer viele wertvolle Preise gewinnen können.<br />

Die Teilnehmer der Messerallye<br />

2010 müssen sich ihre<br />

persönliche Rallyekarte an allen<br />

Ständen der Leistungspartner<br />

abstempeln lassen und anschließend<br />

auf dem Stand von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland abgeben.<br />

Als Belohnung bekommen alle<br />

Teilnehmer den beliebten „Timmy“<br />

als Schlüsselanhänger aus<br />

<strong>Holz</strong>. Alle Teilnehmer haben die<br />

Chance, bei der Hauptverlosung<br />

einen fast mannsgroßen Timmy<br />

als Stehtisch zu gewinnen. Darüber<br />

hinaus stiftet jeder Leistungspartner<br />

einen Sonderpreis<br />

im Wert von circa 500 Euro.<br />

Die werden jeweils zum Ende<br />

eines Messetages um 17.30 Uhr<br />

bzw. am letzten Messetag um 13<br />

Uhr auf dem Stand von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland verlost. Folgende<br />

Preise warten auf Gewinner:<br />

Erster Messetag, Mittwoch,<br />

24.02.2010:<br />

AGEPAN: Ein Gutschein über<br />

60 m² der Unterdeckplatte UDP<br />

32, die mit ihrer vierseitigen<br />

Nut- und Federverbindung ein<br />

hohes Maß an Winddichtheit<br />

bietet und Wärme und Schall<br />

dämmt.<br />

MAFELL AG: Eine Stichsäge<br />

P1cc. Die patentierte Sägeblattaufnahme<br />

CUmax und das<br />

konisch geformte Präzisionssägeblatt<br />

CUnex W1 ermöglichen<br />

lange, präzise und rechtwinklige<br />

Schnitte.<br />

Braas: Ein iPod Touch, 32 GB,<br />

sowie das passende JBL Soundsystem<br />

On Stage 400 mit einem<br />

perfekten Musikpaket für Spaß<br />

und Entspannung.<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Eternit AG: Ein Strandstuhl aus<br />

Faserzement als Beispiel für die<br />

Design-Klassiker von Eternit.<br />

Zweiter Messetag,<br />

Donnerstag, 25.02.2010:<br />

Fermacell GmbH: Eine Palette<br />

der Ausbauplatte Fermacell<br />

greenline, die mittels spezieller<br />

werkseitiger Beschichtung<br />

Schadstoffe und unangenehme<br />

Gerüche aus der Raumluft aufnehmen<br />

kann.<br />

ITW Befestigungssysteme<br />

GmbH: Das Impulsnagler-Modell<br />

IM90i für Streifennägel von<br />

50 bis 90 mm Länge, das ohne<br />

Schlauch und Kompressor funktioniert.<br />

Lignotrend Produktions GmbH:<br />

Ein Akustik-Deckensegel LIGNO<br />

Light alpha-28 für die raumakustische<br />

Aufwertung; darin<br />

integriert ist eine Trilux-Leuchte<br />

im Format 1,29 m x 1,44 m.<br />

Roto Dach- und Solartechnologie<br />

GmbH: Ein Dachfenster<br />

„Roto Designo R8 NE“ mit<br />

U w -Wert 0,84 W/(m²K), das für<br />

eine optimale Energieeffizienz<br />

sorgt.<br />

Dritter Messetag, Freitag,<br />

26.02.2010:<br />

CWS-boco Deutschland: Drei<br />

robuste Gorotex-Jacken, die einen<br />

optimalen Wetterschutz bei<br />

Arbeiten im Freien bieten.<br />

Onduline GmbH: Ein starkes<br />

Duo für das Dach mit sechs<br />

Rollen à 5 m HYPER FLEX<br />

Anschlussband und sieben<br />

Rollen à 5 m ULTRA First- und<br />

Gratrolle.<br />

PAVATEX GmbH: Eine Palette<br />

ökologisch hochwertige <strong>Holz</strong>faserdämmplatten<br />

PAVATEX-<br />

DIFFUTHERM für ein Wärmedämmverbundsystemen,<br />

das<br />

mehr leistet.<br />

SYSTAIC AG: Ein iPod touch<br />

mit 32 GB für 14 000 Songs plus<br />

Solarladegerät als Beispiel, wie<br />

designstark und hocheffizient<br />

Photovoltaik sein kann.<br />

Vierter Messetag, Samstag,<br />

27.02.2010:<br />

HAAS <strong>Holz</strong>industrie: Aus 10<br />

mach 11! Haas liefert bei der<br />

nächsten Warenbestellung mit<br />

einem Volumen von mindestens<br />

10 m³ zusätzlich einen m³ der<br />

bestellten Ware gratis.<br />

SAINT-GOBAIN ISOVER G+H<br />

AG: Zwei Paletten Mineralwolle-Dämmstoffe<br />

der Wärmeleitstufe<br />

032, die neue Möglichkeiten<br />

für eine Dämmung von<br />

innen zwischen den Sparren ermöglichen.<br />

VELUX Deutschland GmbH:<br />

Mithilfe des Solar-Nachrüst-<br />

Sets lassen sich auch manuelle<br />

Dachfenster (VELUX GGU, GGL,<br />

nicht für Schallschutz-Klasse 4<br />

und GGL FAVORIT ENERGY) automatisch<br />

steuern. ▪<br />

Ausführlichere Informationen<br />

zu den Leistungspartnern unter<br />

www.bdz-leistungspartner.de.<br />

V


VI<br />

VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Qualitätsverbund DachKomplett<br />

Frische Ideen für das neue Jahrzehnt<br />

Der Qualitätsverbund DachKomplett startet kraftvoll in das neue Jahrzehnt.<br />

Die Verbundmarke hat sich einer umfassenden kritischen Markt- und Positionsanalyse<br />

gestellt. Das Ergebnis sind weitreichende Konsequenzen für die Markenführung.<br />

Das Modernisierungsvolumen<br />

2010 umfasst über 36<br />

Mio. Wohneinheiten in Deutschland.<br />

Knapp 10 Mio. Menschen<br />

haben ein hohes Interesse an<br />

Wohnen und Einrichten, Bauen<br />

und Modernisieren. Mehr als<br />

15 Mio. Menschen haben eine<br />

ausgeprägte Qualitätsorientierung.<br />

Die qualitätsaffinen Nischenkäufer<br />

vereinen ca. 75 %<br />

der Kaufkraft in Deutschland<br />

auf sich. Das ist ein Riesenmarkt<br />

für das Handwerk – zumindest<br />

für die Betriebe, die die Spielregeln<br />

beherrschen.<br />

Themen mit Gewinn<br />

Die Gewinnerthemen am Bau<br />

für die kommenden 25 Jahre<br />

sind Nachhaltigkeit, Technologie,<br />

Modernisierung und<br />

Energieeffizienz. Das goldene<br />

Bau-Zeitalter beginnt jetzt. Die<br />

Verbundmarke DachKomplett<br />

erschließt für ihre Mitgliedsbetriebe<br />

die Zukunft.<br />

Über die Verbundidentität<br />

hinaus ist DachKomplett eine<br />

Endverbrauchermarke für den<br />

sinn- und qualitätsbewussten<br />

Privatkunden. DachKomplett<br />

begreift das Haus als System.<br />

Die Geschäftsfelder umfassen<br />

das Dach, die Fassade, die energetische<br />

Modernisierung und<br />

den Innenausbau. Der Mehrwert<br />

für die Mitgliedsbetriebe:<br />

▸ deutlich bekannter werden<br />

▸ die eigene Kreativität zur<br />

vollen Entfaltung bringen<br />

▸ Innovationsführer bleiben<br />

bzw. werden<br />

▸ das Image des Betriebes<br />

weiter verbessern<br />

▸ gewerkeübergreifende Lösungen<br />

schaffen<br />

▸ Qualität systematisch verbessern<br />

▸ Das Messekonzept von<br />

DachKomplett regt die Vorstellungskraft<br />

an und<br />

begünstigt den Gedankenaustausch<br />

mikado 2.2010<br />

◂ Auf der Dach+<strong>Holz</strong> präsentiert<br />

sich DachKomplett zum ersten<br />

Mal live der Öffentlichkeit, natürlich<br />

im neuen „Look & Feel“<br />

Leidenschaft<br />

für Spitzenleistung<br />

Die Verbundidentität der Marke<br />

DachKomplett entsteht durch<br />

Leidenschaft für Spitzenleistung,<br />

wegweisende Ästhetik,<br />

höchste Qualität der Produkte<br />

und Verfahren sowie anspruchsvolle<br />

Qualifikation der Betriebe.<br />

Die Markensäulen:<br />

▸ aktueller Internetauftritt für<br />

Kunden, Mitgliedsbetriebe,<br />

Marktpartner und Verbände<br />

▸ ansprechende Werbemittel<br />

für den Einsatz vor Ort<br />

▸ anspruchsvolle Modulschulungen<br />

für systematische<br />

Qualität und Innovationen<br />

▸ aufmerksamkeitsstarker<br />

Messestand für das Fachpublikum<br />

und Endverbraucher<br />

Der neue Messestand ist eine<br />

räumliche Adaption der zentralen<br />

Werbebotschaft (der sog.<br />

„Claim“) von DachKomplett.<br />

Ideen öffnen Räume<br />

Auf der Messe Dach+<strong>Holz</strong> in<br />

Köln präsentiert sich Dach-<br />

Komplett zum ersten Mal live<br />

der Öffentlichkeit, natürlich im<br />

neuen „Look & Feel“. Der neue<br />

Messestand vermittelt durch seine<br />

offene, perspektivisch anspruchsvolle<br />

Gestaltung und<br />

vielschichtigen Dimensionen<br />

die zentralen Markenwerte. Das<br />

Konzept regt die Vorstellungskraft<br />

an und begünstigt den kreativen<br />

Gedankenaustausch. ▪<br />

Dach + <strong>Holz</strong><br />

DachKomplett<br />

Halle 7<br />

Stand 409<br />

IDEE UND KoNZEPT: ACHIM MANNICH, WWW.HARTMANNISCH.DE


VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Verband High-Tech-Abbund<br />

DIN 1052 neu – Zukunft kann kommen<br />

Die neue DIN 1052 ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus.<br />

Wie Abbundbetriebe aus dem aktuellen Regelwerk Nutzen ziehen können, erfuhren<br />

unlängst die Mitglieder im Verband High-Tech-Abbund in einem Seminar.<br />

Sie ist inzwischen zwar nicht<br />

mehr wirklich „neu“, aber<br />

Fakt ist, dass noch immer viele<br />

<strong>Holz</strong>bau-Betriebe nach der alten<br />

DIN 1052 vorgehen.<br />

Deshalb hat der Verband<br />

High-Tech-Abbund kürzlich<br />

ein Seminar veranstaltet, das die<br />

wichtigsten Neuerungen praxisnah<br />

vorstellt.<br />

Die DIN 1052, das (nationale)<br />

Bemessungsverfahren für<br />

<strong>Holz</strong>bauwerke, dient vor allem<br />

Tragwerksplanern dazu, einfache<br />

wie komplexe Konstruktionen<br />

von <strong>Holz</strong>bauten zu entwerfen,<br />

zu berechnen und zu<br />

bemessen.<br />

Der allgemeine Tenor lautet,<br />

dass mit der neuen DIN 1052<br />

ein Regelwerk aufgestellt worden<br />

sei, mit dem der <strong>Holz</strong>bau<br />

auch bei Konstruktionen mithalten<br />

kann, die bislang dem<br />

Stahl- oder dem Betonbau vorbehalten<br />

waren. Insofern ist die<br />

neue Norm ein entscheidender<br />

Schritt in die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus.<br />

Allerdings ist die Norm auch<br />

wesentlich komplexer als die<br />

alte. Das mag der Hauptgrund<br />

für viele <strong>Holz</strong>bauer sein, die immer<br />

noch Bauteile und Konstruktionen<br />

nach der alten DIN<br />

1052 berechnen.<br />

Sicherheit im Fokus<br />

Der bundesweite Verband der<br />

Profi-Abbinder hat deshalb im<br />

November 2009 ein Seminar angeboten,<br />

bei dem ein Mit-Autor<br />

der neuen Norm in ausführlicher<br />

Weise die wesentlichen<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Änderungen vorstellte. Dipl.-<br />

Ing. (FH) Andreas Scheu vom<br />

Ingenieurbüro Colling, Augsburg,<br />

erläuterte nicht nur die<br />

Neuerungen, sondern ging<br />

auch auf die Gründe ein, warum<br />

dies vereinfacht oder jenes<br />

verschärft wurde. Großen<br />

Raum in seinen Erläuterungen<br />

nahm dabei das neue Sicherheitskonzept<br />

ein. Scheu machte<br />

klar, dass dieses neue Konzept<br />

nach dem Prinzip der Teilsicherheiten<br />

erstellt wurde.<br />

Um die Auswirkungen der<br />

neuen DIN in der betrieblichen<br />

Praxis aufzuzeigen, schilderte<br />

Dominic Nolte von der Firma<br />

Brüninghoff Hallenbau & Zimmerei<br />

(Heiden) verschiedene Situationen<br />

und Abläufe in dem<br />

Unternehmen.<br />

VERBAND HIGH-TECH-ABBUND<br />

◂ „Die Theorie ist jetzt klar!“ Das<br />

Seminar zur neuen<br />

DIN 1052 des Verbands der<br />

Profi-Abbinder war gut besucht<br />

Software für Europa<br />

Im Anschluss präsentierte der<br />

Vertriebsleiter des Software-<br />

Herstellers Dietrich’s AG, Matthias<br />

Schwarz, ein probates<br />

Hilfsmittel für die Berechnung<br />

und statische Bemessung von<br />

zimmerer- und holzbaugemäßen<br />

Eingaben. Der Vertriebsleiter<br />

erläuterte, dass die neue<br />

Software DC-Statik als gemeinsames<br />

Projekt von der Europäischen<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />

(EVH) und ihren Trägerverbänden<br />

initiiert und gefördert wurde.<br />

Deshalb biete dieses Statik-Programm<br />

auch konkrete<br />

Unterstützung bei Konstruktionen,<br />

die nach den internationalen<br />

Normen und Gesetzen DIN<br />

1052, EC 5, SIA 265 und NTC zu<br />

berechnen sind.<br />

Am Ende der Veranstaltung<br />

urteilten die 26 Teilnehmer, dass<br />

das Seminar eine große Hilfe<br />

darstellte, um die Änderungen<br />

der neuen DIN 1052 nicht nur<br />

aufzuzeigen, sondern sie auch<br />

in den betrieblichen Alltag mit<br />

einfließen zu lassen. Oder, wie<br />

es Werner Zultner von der Zimmerei<br />

Zultner aus Hückeswagen<br />

ausdrückte: „Die Theorie ist nun<br />

klar, jetzt kann ich sie auch in<br />

die Praxis umsetzen!“ ▪<br />

Mehr Infos unter<br />

www.lohn-abbund.de<br />

VII


VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />

Fachgruppe Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbe Rheinland-Pfalz<br />

Mach Deinen Markt<br />

Der Baugewerbeverband<br />

Rheinland-Pfalz verlieh<br />

zum dritten Mal den Sommerrock-<strong>Holz</strong>baupreis.<br />

Die Preisverleihung<br />

ist eng verknüpft<br />

mit dem Auslober des Preises,<br />

Adam Sommerrock aus Kaiserslautern.<br />

Die <strong>Holz</strong>baupreise wurden<br />

überreicht von Dipl.-Ing.<br />

Harald Neubauer, Fachgruppenleiter<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbe<br />

sowie Vizepräsident im<br />

Baugewerbeverband Rheinland-<br />

Pfalz.<br />

1. <strong>Holz</strong>baupreis<br />

Charlotte Klein und Kerstin<br />

Reinhard (TU Kaiserslautern).<br />

Betreuer: Prof. Johannes Modersohn.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Der japanische Garten Kaiserslautern<br />

ist der größte Garten<br />

seiner Art in Europa. Hier<br />

soll als weiterer Ausbau kultureller<br />

Aktivitäten ein Zentrum<br />

VIII<br />

Das „<strong>Holz</strong> und Ökologie“<br />

repräsentierende Haus der<br />

Nachhaltigkeit in Trippstadt/<br />

Johanniskreuz war Tagungsort<br />

für die Fachgruppenversammlung<br />

des Fachbereiches <strong>Holz</strong> im<br />

Baugewerbeverband Rheinland-<br />

Pfalz am 29. Oktober 2009. Den<br />

Auftakt der Referenten machte<br />

◂ Marketingexpertin Burga Warrings<br />

machte einleuchtend klar,<br />

wie <strong>Holz</strong>bauer ihre Leistungen<br />

erfolgreich verkaufen können<br />

Sommerrock-<strong>Holz</strong>baupreis 2009<br />

Studenten haben’s drauf<br />

für japanische Kampfsportarten,<br />

Meditation und ganzjährige<br />

Seminarveranstaltungen entstehen.<br />

Hauptaugenmerk liegt<br />

auf einem Trainingsraum, der<br />

mit einer Grundfläche von 10 m<br />

x 10 m stützenfrei sein soll.<br />

2. <strong>Holz</strong>baupreis<br />

Frank Hermann und Hans Seidel<br />

von der FH Kaiserslautern.<br />

Betreuer: Prof. Werner Bäuerle,<br />

Prof. Dr. Schanzenbach und<br />

Prof. Dr. Lechner.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Um- und Neubau des Fachbereichs<br />

Bauen und Gestalten –<br />

Studentisches Wohnen und Arbeiten<br />

im Campus. Es soll eine<br />

Optimierung der Nutzung, Atmosphäre<br />

und energetischen<br />

Werte erreicht werden. Gefordert<br />

wird ein Gebäude der Zukunft<br />

und Nachhaltigkeit mit<br />

dem Baustoff <strong>Holz</strong> und in Passivhausstandard.<br />

mikado 2.2010<br />

Marketingexpertin Burga Warrings,<br />

die sich dem Thema „Mach<br />

deinen Markt: Marketing im<br />

Handwerk“ widmete. Fokussiert<br />

auf einen einzigen Satz „Warum<br />

denn nicht?“ legte sie überzeugend<br />

dar, dass jeder engagierte<br />

Handwerksbetrieb seinen Markt<br />

und den dazu passenden Marktauftritt<br />

gestalten kann.<br />

Höhepunkt der Veranstaltung<br />

war ein Vortrag von Erwin<br />

Thoma, der seine patentierte<br />

Erfindung der holzverdübelten<br />

3. <strong>Holz</strong>baupreis<br />

Sebastian Stein (TU Kaiserslautern).<br />

Betreuer: Prof. Johannes<br />

Modersohn.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Entwurf der Förderschule Goergens<br />

in Ludwigshafen. Da das<br />

Schulgebäude PCB-belastet und<br />

eine Sanierung kostenintensiver<br />

Wände ohne Leim und Metall<br />

und den daran anknüpfenden<br />

Erfolg darstellte. Sein Credo lautete:<br />

„Wer über den Preis jammert,<br />

hat nichts anderes verdient.“<br />

Unter Moderation des Fachgruppenvorsitzenden<br />

Harald<br />

Neubauer schloss die Veranstaltung<br />

mit einem Kurzvortrag<br />

des Vorsitzenden von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland, Ullrich Huth,<br />

über aktuelle Entwicklungen im<br />

<strong>Holz</strong>bau auf Bundesebene. ▪<br />

als ein Neubau ist, beabsichtigt<br />

die Stadt einen Ersatzneubau zu<br />

errichten. Von besonderer Bedeutung<br />

ist die Gewährleistung<br />

einer hohen Wirtschaftlichkeit<br />

und Funktionalität, um den engen<br />

Kostenrahmen für die Erstellung<br />

des Gebäudes einzuhalten<br />

und einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb zu ermöglichen. ▪<br />

Sommerrock-<strong>Holz</strong>baupreis 2009: Die Sieger, der Namensgeber und<br />

▴<br />

Verbandsspitze auf einen Blick

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