Mer brenge dat Holz noh Kölle - Mikado
Mer brenge dat Holz noh Kölle - Mikado
Mer brenge dat Holz noh Kölle - Mikado
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2.2010<br />
Februar<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Berlin<br />
Mittel und Stege<br />
Gemeindezentrum<br />
Kern aus <strong>Holz</strong><br />
Fuhrpark<br />
Zimmerer unter<br />
Strom<br />
Organ von<br />
Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />
Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />
Dach + <strong>Holz</strong> International 2010<br />
<strong>Mer</strong> <strong>brenge</strong> <strong>dat</strong> <strong>Holz</strong> <strong>noh</strong> <strong>Kölle</strong>
Da oben<br />
ist dick nicht unbedingt besser.<br />
BauderPIR AZS. Die 50 mm-Zusatzdämmung<br />
für höchste Dämmleistung bei geringster Dicke.<br />
� Das ideale Auf-/Zwischensparren-Dämmsystem � Verbessert den<br />
Wärmeschutz, reduziert die Wärmebrücken � Leicht, handlich und ein-<br />
fach zu verlegen � Dämmung, <strong>Holz</strong>schalung und verklebte Unterdeckung<br />
in einem Arbeitsgang<br />
Weitere Informationen unter www.bauder.de
Editorial<br />
Auf nach Köln<br />
Die rheinländische Metropole Köln wird vom 24. bis 27. Februar zum wichtigsten Treffpunkt der<br />
<strong>Holz</strong>baubranche des Jahres 2010. Zum zweiten Mal öffnet die Messe Dach+<strong>Holz</strong> International<br />
ihre Pforten. Namhafte Aussteller und spannende Produkte versprechen einen interessanten<br />
Messebesuch. Doch damit nicht genug: Als Vorsitzender unserer Berufsorganisation versichere<br />
ich Ihnen, dass es noch weitere Gründe für eine Reise nach Köln gibt.<br />
Erstens: Für unsere Berufsorganisation ist die Messe der erste Auftritt mit unserem neuen Namen<br />
und neuen Gesicht. Machen Sie sich selbst ein Bild von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, besuchen Sie<br />
unseren Messestand und suchen Sie das Gespräch mit uns. Das Ehrenamt und die Mitarbeiter von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland und seinen Gemeinschaftseinrichtungen mit dem Institut, der Akademie, der<br />
Fördergesellschaft und den Leistungspartnern freuen sich auf Sie. Außerdem trainiert hier unsere<br />
Zimmerer-Nationalmannschaft und bereitet sich damit auf die Europameisterschaft 2010 vor.<br />
Zweitens: Parallel zur Messe findet der Deutsche <strong>Holz</strong>bautag 2010 mit vielen interessanten<br />
Vorträgen zur Technik und zur Unternehmensführung statt. Der <strong>Holz</strong>bau im verdichteten Raum ist<br />
in diesem Jahr der Schwerpunkt. Die Referenten werden sich mit städtebaulichen Aspekten und<br />
Nachhaltigkeit und mit der Bewertung des Potenzials für den <strong>Holz</strong>bau auseinandersetzen.<br />
Drittens: Anlässlich der Messe wollen wir in Köln am Donnerstag, dem 25. Februar 2010,<br />
ein Zeichen für den <strong>Holz</strong>bau setzen. Lassen Sie uns den Anteil des <strong>Holz</strong>baus um 100 Prozent<br />
steigern, also von 15 auf 30 Prozent. Dazu müssen wir den <strong>Holz</strong>bau noch stärker in das<br />
öffentliche Bewusstsein bringen. Wir wollen zeigen, wer den <strong>Holz</strong>bau in Deutschland macht –<br />
nämlich wir Zimmerer. Wenn mindestens 1000 Zimmerleute zusammen mit dem Vorstand<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland in Kluft zum Kölner Dom kommen, werden wir in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen. Nach einem kurzen Wortgottesdienst um 10 Uhr im ehrwürdigen Kölner Dom<br />
wird es auf dem Roncalliplatz unter anderem einen Zimmererklatsch geben. Machen Sie mit<br />
Ihrer Anwesenheit den Tag zu einem erfolgreichen Tag für den <strong>Holz</strong>bau. Es geht um uns, um<br />
die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus in Deutschland.<br />
Ullrich Huth,<br />
Vorsitzender<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland –<br />
Bund Deutscher<br />
Zimmermeister<br />
im Zentralverband des<br />
Deutschen Baugewerbes<br />
Sie sehen, es gibt viele Gründe, um nach Köln zu kommen. Auf! Wir freuen uns auf Sie!<br />
www.mikado-online.de 3
4<br />
mikado 2.2010 Inhalt<br />
Dach + <strong>Holz</strong> International lädt nach Köln<br />
Die internationale Dach- und <strong>Holz</strong>baubranche trifft sich<br />
wieder zu ihrer wichtigsten Fachmesse: Die „Dach+<strong>Holz</strong><br />
International“ findet dieses Jahr in Köln statt. Auch der<br />
Deutsche <strong>Holz</strong>bautag steigt im Rahmen der Messe.<br />
Als besonderes Highlight sorgt vor dem Dom ein spektakulärer<br />
Zimmererklatsch für Aufmerksamkeit.<br />
Seite 14<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
14 | Dach+<strong>Holz</strong> International<br />
Die „Dach+<strong>Holz</strong>“ ist das Highlight des Jahres 2010.<br />
Der Deutsche <strong>Holz</strong>bautag ergänzt das Programm.<br />
18 | Biohotel<br />
Beim neuen Bio-Vitalhotel sind die Baumaterialien<br />
konsequent ökologisch.<br />
22 | Expo 2010<br />
Das „Hamburg-Haus“ ist Chinas erstes Passivhaus.<br />
26 | Einfamilienhaus<br />
Ein schlichtes <strong>Holz</strong>haus mit Zinkfassade ist das<br />
neue Zuhause eines Försters in Österreich.<br />
30 | Wohngesundheit<br />
Eine neue Gipsfaser-Platte bindet Schadstoffe.<br />
34 | Centre Pompidou<br />
Das wohl spektakulärste <strong>Holz</strong>dach Frankreichs steht<br />
seit Kurzem in der lothringischen Hauptstadt Metz.<br />
Ingenieurholzbau<br />
38 | <strong>Holz</strong>stege<br />
Wo der Palast der Republik stand, findet der Besucher<br />
nun eine ausgedehnte <strong>Holz</strong>steganlage.<br />
mikado 2.2010<br />
FÖRDERGESELLSCHAFT HoLZBAU UND AUSBAU<br />
Verjüngungskur für Alten- und Pflegeheim<br />
Auch Alten- und Pflegeheime kommen in die Jahre. Die<br />
Sanierung solcher objekte gestaltet sich oft besonders<br />
umfangreich. Konstruktive, bauphysikalische sowie<br />
haustechnische und pflegerelevante Bauteile wollen dem<br />
Stand der Technik angepasst werden. Die Erweiterung<br />
mit repräsentativem Eingang ist ein <strong>Holz</strong>ständerbau.<br />
Seite 46<br />
Sanierung und Ausbau<br />
43 | Systemlösungen<br />
Innendämmung und Schallschutz sind häufig die<br />
größten Herausforderungen.<br />
46 | Überlingen<br />
Alten- und Pflegeheim birgt Überraschungen.<br />
Details im Griff<br />
49 | Brandschutz<br />
Bei Brand- und Trennwänden kommt es vor allem<br />
auf die Details an.<br />
Management<br />
52 | Fuhrpark<br />
Elektromobilität als Werbevehikel nutzen<br />
56 | Internet<br />
Das Internet verändert unsere Art, wie wir denken,<br />
leben und handeln, grundlegend.<br />
Architektur<br />
62 | Gemeindezentrum<br />
Die neue Mitte der österreichischen Gemeinde St.<br />
Gerold setzt neue Maßstäbe für öffentliches Bauen.<br />
URSA
Titel:<br />
Koelnmesse;<br />
<strong>Holz</strong>bau Hunold;<br />
Hanspeter<br />
Schiess;<br />
Volker Heckmann<br />
Bild Downloadkasten:<br />
Bart Claeys,<br />
iStockphoto.com<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
6<br />
mikado 2.2010 Inhalt<br />
Wer nicht online ist, existiert nicht<br />
Das Bedürfnis nach Kommunikation wohnt dem<br />
Menschen inne. Nicht nur die nachwachsende Generation<br />
nutzt dazu wie selbstverständlich das Internet. Das<br />
Internet ist integraler Bestandteil des Miteinanders, der<br />
Beziehungspflege und des Geschäftslebens. Clevere Betriebe<br />
nutzen das World Wide Web für mehr Erfolg.<br />
Seite 52<br />
Produkt und Praxis<br />
76 | Unterdeckbahn<br />
Unterdeckungen erhöhen die Regensicherheit.<br />
<strong>Holz</strong>häuser<br />
80 | Bürogebäude<br />
In einer von Zweckbauten geprägten Umgebung<br />
entstand ein außergewöhnlicher <strong>Holz</strong>bau.<br />
84 | <strong>Holz</strong>-Glas-Verbund<br />
Überraschung beim Niederösterreichischen <strong>Holz</strong>baupreises<br />
2009: Ein Außenseiter gewinnt in der<br />
Kategorie „Einfamilienhaus“.<br />
Fortbildung<br />
88 | 15. Internationales <strong>Holz</strong>bau-Forum (IHF)<br />
Der deutsche <strong>Holz</strong>bau braucht ein koordiniertes<br />
Marketing und eine koordinierte Forschung, um<br />
konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
Zimmermeisterdach<br />
96 | Sanierung<br />
Seit drei Jahren saniert ein Geschäftsmann ein<br />
Wirtschaftsgebäude. Erklärtes Ziel ist es, nah<br />
an den Passivhausstandard heranzukommen.<br />
mikado 2.2010<br />
THoMAS PERKINS, ISToCKPHoTo.CoM<br />
Vom Odenwald nach Chicago und wieder zurück<br />
Mitten auf einem Feld in der odenwälder Prärie hämmerten<br />
und schraubten im Sommer 2009 neun Architekturstudenten<br />
aus den USA. Es galt, innerhalb von<br />
acht Wochen eine Flurkapelle zu errichten, die sie zuvor<br />
entworfen hatten. Der besondere Reiz lag darin, sie mit<br />
eigenen Händen zu bauen.<br />
Seite 110<br />
100 | Schloss Moritzburg<br />
Die Schlossanlage Moritzburg bei Dresden zieht<br />
jährlich tausende Besucher an. Bei der Sanierung<br />
erhielt die fast 4000 m² große Dachfläche eine<br />
Deckung aus speziellen Biberschwanzziegeln.<br />
<strong>Holz</strong>welten<br />
110 | Kapelle<br />
Ein Architekturprofessor aus Chicago kommt mit<br />
neun seiner Studenten in den odenwald, um eine<br />
Flurkapelle zu bauen. Ein Projekt mit hoher Eigendynamik<br />
während der Bauphase und noch höherer<br />
Zufriedenheit nach der Fertigstellung.<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
8 | Kurz und bündig<br />
51 | Ihr gutes Recht<br />
60 | Büro kompakt<br />
67 | Produkte<br />
78 | Branchenführer<br />
90 | Verband aktuell<br />
90 | Bücher<br />
92 | Tipps und Termine<br />
103 | Unternehmen<br />
115 | Vorschau/Impressum<br />
BRIGIDA GoNZALEZ
MARK EVANS, ISToCKPHoTo.CoM<br />
mikado-Interview<br />
8<br />
kurz & bündig<br />
Die neuen KfW-Förderstandards bieten klare Orientierung<br />
Letztes Jahr traten im April neue KfW-Förderstandards und<br />
im Oktober die neue EnEV 2009 in Kraft. Das hat für einige Verwirrung<br />
gesorgt. mikado befragte deshalb Carsten Herbert,<br />
Mitinhaber des Darmstädter Ingenieurbüros „Energie & Haus“,<br />
nach der Logik und den Vorteilen der Neuregelungen.<br />
mikado: Herr Herbert, hat die<br />
neue EnEV 2009 das Berechnungsverfahren<br />
komplizierter<br />
gemacht?<br />
Carsten Herbert: Weder komplizierter<br />
noch aufwendiger. Mit<br />
dem neuen „Referenzgebäude-<br />
verfahren“ ändert sich die<br />
Grenzwertbestimmung. Das er-<br />
bäudeentwurf aussieht. Das ist<br />
bei der Planung eine gute orien-<br />
tierungshilfe.<br />
Die KfW hat im April 2009 ihre<br />
Förderstandards an die EnEV angepasst.<br />
War das nötig?<br />
Das hat den großen Vorteil, dass<br />
für die Förderung neben den<br />
ordnungsrechtlichen Berechnungsverfahren<br />
zur EnEV keine<br />
zusätzlichen Berechnungsverfahren<br />
notwendig sind. Über die<br />
neuen Bezeichnungen sind die<br />
primärenergetischen Standards<br />
klar beschrieben. Die Zahl hinter<br />
der neuen Bezeichnung „Effizienzhaus“<br />
drückt das relative<br />
Verhältnis zur gesetzlichen Min-<br />
mikado 2.2010<br />
destanforderung aus. Ein „KfW-<br />
Effizienzhaus 70“ benötigt also<br />
nicht mehr als 70 % des Primär-<br />
energiebedarfs eines EnEV-2009-<br />
Referenzgebäudes.<br />
Wieso gibt es dabei auch Werte,<br />
die über 100 liegen?<br />
Das betrifft Gebäudemodernisierungen.<br />
Das „KfW-Effizienzhaus<br />
130“ entspricht annähernd der<br />
Einstiegsförderung aus der Zeit<br />
vor der EnEV 2009. Das Gleiche<br />
gilt für das „KfW-Effizienzhaus<br />
85“ für Neubauten. Damit ist eine<br />
längere Übergangsfrist für Inves-<br />
„Die einzelnen Förderstandards sind nun viel enger gestaffelt.<br />
Damit steigt die Motivation für Bauherren, energetisch zu sanieren.“<br />
ledigt aber in der Regel eine<br />
entsprechende Software. Die<br />
tägliche Praxis bleibt unverändert.<br />
Im Prinzip ist es sogar einfacher,<br />
da man nun konkreter<br />
weiß, was zu tun ist. Bei einer<br />
Umsetzung der Referenzanforderung<br />
sind meistens die Anforderungen<br />
der EnEV 2009 bereits<br />
eingehalten, egal wie der Ge-<br />
toren gewahrt. Mittelfristig werden<br />
die beiden Förderstandards<br />
aber auslaufen.<br />
Wird die EnEV weiter verschärft,<br />
ist der Förderstandard als „Gebäudeeigenschaft“<br />
irreführend.<br />
Das sehe ich nicht so dramatisch.<br />
Gerade weil sich die KfW-Förderung<br />
nicht an fixen Kennwerten<br />
Steuerrecht<br />
orientiert, bleiben die neuen<br />
Bezeichnungen auch nach einer<br />
EnEV-Verschärfung sinnvoll. Sie<br />
dokumentieren zwar nicht einen<br />
allzeit gültigen Energieverbrauch,<br />
aber sie belohnen ein<br />
Engagement von Bauherren, das<br />
über die gesetzlichen Mindeststandards<br />
hinausgeht. Und ob<br />
es nach der geplanten Verschärfung<br />
der EnEV im Jahr 2012 weiterhin<br />
eine Förderung durch die<br />
KfW-Förderbank geben wird, das<br />
kann heute ohnehin noch niemand<br />
sagen.<br />
Welchen absoluten Verbrauchswerten<br />
entsprechen denn die aktuellen<br />
Förderstandards?<br />
Mit konkreten Angaben zu Energieverbrauchskennwerten<br />
kann<br />
man sich schnell aufs Glatteis<br />
begeben, da die immer abhängig<br />
vom jeweiligen Heizsystem<br />
sind. Berechnungen haben jedoch<br />
gezeigt, dass sich der Primärenergiebedarf<br />
der neuen<br />
Effizienzhaus-Standards 130, 115,<br />
100, 85, 70, 55 durchschnittlich<br />
jeweils um rund 10 kWh/(m²a)<br />
unterscheidet und zwischen 90<br />
und 40 kWh/(m²a) liegt.<br />
Fiskus regelt Firmenwagen neu<br />
Die private Nutzung des Firmenwagens ist im Steuerrecht<br />
ein ewiges Hin und Her. Neu seit Beginn des Jahres<br />
2010 ist, dass die Besteuerungsregelung für jedes Kraftfahrzeug<br />
gilt, das zum Betriebsvermögen eines Einzelunternehmens<br />
gehört und zu mindestens 50 % betrieblich genutzt<br />
wird. Gehören zum Betriebsvermögen mehrere Kraftfahrzeuge,<br />
ist der pauschale Nutzungswert für jedes anzusetzen,<br />
das der Unternehmer oder seine Angehörigen nutzen.<br />
Nur wenn der Unternehmer glaubhaft machen kann, dass<br />
er ein bestimmtes Kraftfahrzeug nicht privat nutzt – z.B.<br />
wenn er es seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellt und<br />
ein Fahrtenbuch führt –, muss er dafür keinen pauschalen<br />
Nutzungswert ansetzen.
▴ Carsten Herbert kann der EnEV<br />
2009 und den neuen<br />
Effizienzhaus-Standards der KfW<br />
viel Positives abgewinnen<br />
kurz & bündig<br />
Was hat ein Bauherr von den<br />
neuen Förderstandards?<br />
Die einzelnen Förderstandards<br />
sind nun viel enger gestaffelt.<br />
Damit steigt die Motivation für<br />
Bauherren, energetisch zu sanieren,<br />
denn schon kleine Verbesserungen<br />
können zu einer<br />
Honorierung durch die KfW in<br />
Form zinsgünstigerer Darlehen<br />
und höherer Tilgungszuschüsse<br />
führen. So finanzieren sich die<br />
Maßnahmen fast von selbst.<br />
Herr Herbert, herzlichen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
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der Bauwirtschaft, Zusatzversorgungskasse<br />
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Wachstumsbeschleunigungsgesetz<br />
Handwerker profitieren<br />
Das Jahr 2010 bringt Handwerkern einige Steuervorteile.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten<br />
bis 410 Euro lassen sich sofort abschreiben<br />
– bisher: 150 Euro. Bei der Erbschaftssteuer lassen<br />
sich 85 % sparen, wenn die Erben den Betrieb mindestens<br />
fünf Jahre weiterführen – bisher: sieben Jahre. In<br />
diesem Zeitraum dürfen sie den Betrieb nur begrenzt<br />
verkleinern und mindestens 400 % der Lohnsumme des<br />
Ausgangsjahres erreichen – bisher: 650 %. Betriebe mit<br />
bis zu 20 Mitarbeitern sind von der Lohnsummenregel<br />
ausgenommen – bisher: zehn Mitarbeiter. Die komplette<br />
Erbschaftssteuer kann sparen, wer den Betrieb sieben<br />
Jahre fortführt und dabei insgesamt 700 % der Lohnsumme<br />
erreicht – bisher: zehn Jahre und 1000 %. Außerdem<br />
sinken die Steuersätze für Geschwister, Neffen<br />
und Nichten. Sie betragen nur noch 15 bis 43 % in Abhängigkeit<br />
von der Erbschaftshöhe – bisher: 30 bis 50 %.<br />
Entlastung gibt es auch bei der Gewerbesteuer: Miet- und<br />
Pachtzinsen lassen sich stärker anrechnen.<br />
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Siehe auch „Sanierungs-Studie“ im neuen<br />
WISSEN 2010/11.<br />
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MESSE<br />
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Messe DACH+HOLZ in Köln<br />
24.-27. Februar 2010<br />
Halle 7, Stand 603
10<br />
kurz & bündig<br />
Österreich<br />
Bad gewinnt Bauherren-Oscar<br />
▴ Gewann 2009 einen Österreichischen<br />
Bauherrenpreis: das Weinlandbad Mistelbach<br />
Gleich zwei große Auszeichnungen<br />
erhielt<br />
das neue „Weinlandbad“<br />
in Mistelbach: den Niederösterreichischen<strong>Holz</strong>baupreis<br />
2009 in der Kategorie<br />
„Öffentlicher Bau“ und einen<br />
Österreichischen Bauherrenpreis<br />
2009. Die Konstruktion<br />
– geplant vom<br />
Büro „Runser/Prantl architekten“<br />
und ausgeführt<br />
von der <strong>Holz</strong>bau Maresch<br />
GmbH – besteht aus vor-<br />
gefertigten Brettsperrholzelementen für Wände und Decken. Die<br />
silbern schimmernde Oberfläche erzeugt eine durchgehende platingraue<br />
Lasur. Die Juroren überzeugte an dem Bauwerk die gesamte<br />
Gestaltung: vom Städtebau und der Eleganz des Baukörpers bis hin<br />
zu den durchdachten <strong>Holz</strong>baudetails.<br />
www.holzbaupreis-noe.at ı www.bauherrenpreis.at<br />
RUPERT STEINER<br />
mikado 2.2010<br />
olympische Winterspiele 2010<br />
Ein Sieger steht schon fest<br />
Das „Österreich-Haus“ sorgte in Kanada schon vor Beginn<br />
der Olympischen Winterspiele für Aufsehen. Da es in<br />
ganz Nordamerika bisher nur etwa 50 Passivhäuser gibt, gilt<br />
das in diesem Standard errichtete Gebäude als Vorzeigeobjekt.<br />
Ende November<br />
2009 präsentierte<br />
es die Austrian<br />
Passive House<br />
Group (APG)<br />
erstmals der Öffentlichkeit.<br />
Von<br />
der Planung bis<br />
zur Fertigstellung<br />
hatte es nur<br />
zwölf Monate gedauert.Sämt-<br />
2 ▴ Ein 250 m großes Passivhaus errichtete<br />
licheKompo- Österreich für die olympischen Winterspiele<br />
nenten stammen<br />
aus Österreich. Während der Olympischen Winterspiele<br />
dient das Gebäude als Treffpunkt für Politik, Wirtschaft<br />
und Sport und beherbergt das Sendestudio des ORF.<br />
www.oesterreichhaus.at<br />
IRA NICoLAI
kurz & bündig<br />
Wettbewerb<br />
Das Passivhaus-Institut in Darmstadt lobt erstmalig<br />
einen Architekturpreis aus. Gesucht und<br />
prämiert werden hochwertig gestaltete und Passivhaus-zertifizierte<br />
Bauprojekte. Ausschreibungsunterlagen,<br />
Preise und Juryzusammensetzung sind auf einer<br />
eigenen Website zu finden. Abgabeschluss ist der<br />
1. März 2010. www.passiv.de/archpreis<br />
Weich und<br />
nicht hautreizend<br />
Formaldehydfrei<br />
Weniger staubend<br />
Hochwärmedämmend<br />
Sehr gut<br />
schalldämmend<br />
Nicht brennbar<br />
EU-Pläne<br />
Die Gremien der Europäischen<br />
Union (EU) einigten<br />
sich darauf, dass ab 2021 alle<br />
Neubauten ebenso viel Energie<br />
erzeugen müssen wie sie verbrauchen.<br />
Die Unterhändler des<br />
EU-Parlaments, der EU-Kommission<br />
und des EU-Ministerrats in<br />
Brüssel hatten viele Monate da-<br />
Germany’s Top-Passivhaus Frage des Monats<br />
Nullenergiehaus ab 2021 Pflicht<br />
rum gerungen. Die Vorschriften<br />
gelten für öffentliche Gebäude<br />
bereits ab Ende 2018. Aufgrund<br />
der klimatischen Unterschiede in<br />
den EU-Staaten wird die Ausgestaltung<br />
der Richtlinie den Mitgliedstaaten<br />
überlassen. Der Gebäudesektor<br />
erzeugt heute 36 %<br />
der CO 2 -Emissionen in Europa.<br />
Die Zukunft des <strong>Holz</strong>absatzfonds (HAF) ist weiter<br />
ungewiss. Was braucht denn der deutsche <strong>Holz</strong>bau<br />
am dringendsten?<br />
A) Ein koordiniertes Marketing<br />
B) Eine koordinierte <strong>Holz</strong>forschung<br />
C) Einen Fonds für „Parteispenden“<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
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IMU-GRAFIK<br />
12<br />
kurz & bündig<br />
Stadionneubau<br />
<strong>Holz</strong> schafft Heimvorteil<br />
St. Pölten baut sich ein neues Fußballstadion. Die Besonderheit:<br />
Es erhält ein <strong>Holz</strong>dach – außen kreisrund wie<br />
der Ball, innen rechteckig ausgeschnitten wie das Spielfeld.<br />
Die Wahl des Baustoffs <strong>Holz</strong> war die logische Konsequenz<br />
des Ziels, das umweltfreundlichste Stadion Österreichs zu<br />
errichten. 8000 Sitzplätze, fünf VIP-Logen und ein Businessclub<br />
für 800 Gäste sollen unter dem Dach Platz finden<br />
und ebenfalls weitgehend aus <strong>Holz</strong> bestehen. Der Entwurf<br />
ist das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs, den im<br />
November 2009 das deutsche Büro „agn Niederberghaus<br />
& Partner“ gewann. Baubeginn ist Anfang 2011, Anpfiff<br />
des ersten Fussballspiels voraussichtlich Mitte 2012.<br />
www.sportlandnoe.at ı www.agn.de Das neue Stadion im niederösterreichischen St. Pölten erhält ein Dach aus <strong>Holz</strong><br />
▴<br />
Wirtschafts<strong>dat</strong>en<br />
Handwerk trotzt der Krise<br />
Das deutsche Handwerk ist etwas besser durch das Jahr<br />
2010 gekommen als die Wirtschaft insgesamt. Dennoch<br />
musste auch es deutliche Verluste hinnehmen. Die Umsatztätigkeit<br />
wies in den ersten drei Quartalen einen klaren<br />
Abwärtstrend auf,<br />
der erst zum Jahresende<br />
abflachte.<br />
Insgesamt dürfte<br />
das Handwerk<br />
2009 rund 491<br />
Mrd. Euro (inkl.<br />
MwSt.) erwirtschaftet<br />
haben –<br />
vier Prozent weniger<br />
als 2008.<br />
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mikado 2.2010<br />
Frankreich<br />
Energieeffizienz boomt<br />
Im Rahmen ihres 2008 verabschiedeten Umweltprogramms<br />
legt die französische Regierung einen Schwerpunkt<br />
auf die Verbesserung der Energieeffizienz von Wohnungen<br />
und öffentlichen Gebäuden. Beinahe die Hälfte<br />
der 440 Mrd. Euro Fördermittel geht in die Baubranche.<br />
Für den Zeitraum von 2009 bis 2012 steht ein erstes Paket<br />
von 800 000 Renovierungen an, das ab 2013 auf 400 000<br />
pro Jahr angehoben wird. Damit ist eine rasante Entwicklung<br />
dieses Marktes vorgezeichnet. Für deutsche Bauunternehmen<br />
eröffnen sich interessante Chancen. Viele sind bereits<br />
im Geschäft – oft aus grenznahen Gebieten und als<br />
Subunternehmer. Aber auch die öffentlichen Ausschreibungsverfahren<br />
stehen für deutsche Bauunternehmer offen.<br />
Informationen dazu bietet das Beratungsunternehmen<br />
„windConsultant“ an. www.windconsultant.de<br />
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AGN
TESENERGYFACADE<br />
kurz & bündig<br />
<strong>Holz</strong>forschung<br />
München ist spitze<br />
Auf dem Kongress der europäischen Forestbased Sector<br />
Technology Platform (FTP) am 9. und 10. November 2009<br />
in Stockholm wurde erstmals der „FTP Team-Up Award“ für<br />
herausragende Kooperationen zwischen Forschern und Unternehmen<br />
vergeben. Deutsche Preisträger sind Prof. Stefan<br />
Winter und Prof. Hermann Kaufmann von der TU München.<br />
Gemeinsam mit drei mittelständischen Unternehmen<br />
und Partnern aus Finnland und Norwegen entwickeln sie im<br />
Forschungsprojekt „TES EnergyFaçade“ ein Fassadensystem<br />
mit vorgefertigten <strong>Holz</strong>rahmenelementen zur energetischen<br />
Modernisierung von Bestandsgebäuden.<br />
www.tesenergyfacade.com ı www.forestplatform.de<br />
▴ Preisverleihung in Stockholm (v.l.n.r.): Magnus Hall (CEo Holmen<br />
Group), Prof. Dr. Stefan Winter (TU München), Frank Lattke (TU<br />
München), Andreas Kleinschmit von Lengefeld (Manager of Forest-<br />
Based Sector Technology Platform)<br />
Konjunkturpaket<br />
Licht in der Vergabepraxis<br />
Das Konjunkturpaket der Bundesregierung führte auch<br />
zu einer Beschleunigung der Vergabeverfahren für<br />
öffentliche Aufträge. Denn bis Ende des Jahres 2010 müssen<br />
die dafür vorgesehenen 20<br />
Mrd. Euro aufgebraucht<br />
sein. Wie die Ausschreibungen,<br />
Angebote und<br />
Vergaben momentan genau<br />
funktionieren, erläutert<br />
der Freistaat Bayern<br />
seinen Handwerkern auf<br />
einer dafür eigens eingerichtetenInformationsplattform<br />
im Internet:<br />
www.vergabeinfo.<br />
bayern.de<br />
P R E M I U M � Q U A L I T Ä T<br />
DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />
Familienrollen<br />
Informieren Sie sich auf der<br />
DACH + HOLZ in Köln<br />
vom 24.02. bis 27.02.2010<br />
Halle 6, Stand 309/512<br />
Ein starkes Quartett<br />
Die DELTA®-MAXX-Familie – eine innovative<br />
Unterdämmbahn, drei ausgezeichnete<br />
Unterdeckbahnen. Alle Bahnen senken den<br />
Energieverbrauch, sparen Geld und sind ein<br />
Beitrag zum Umweltschutz. Sie erhöhen die<br />
Wohnqualität unterm Dach und sind bewährt<br />
in Extremsituationen.<br />
Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke<br />
Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355<br />
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Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe<br />
www.mikado-online.de 13
Zum zweiten Mal findet sie nun<br />
statt, nach dem Debüt in Stuttgart<br />
März 2008 diesmal in Köln: die<br />
Fachmesse „Dach + <strong>Holz</strong> International“.<br />
Vier Tage lang, vom 24. bis<br />
zum 27. Februar 2010, finden Zimmerer<br />
und Dachdecker, aber auch<br />
Bauklempner, Ingenieure und Architekten<br />
in den Hallen 6 bis 9 und auf<br />
dem Freigelände des Kölner Messegeländes<br />
rund 450 Aussteller mit ihren<br />
neuen Produkten, Technologien<br />
und Dienstleistungen.<br />
Das Rahmenprogramm hat vor<br />
allem für Zimmerer einiges zu bieten:<br />
den Deutschen <strong>Holz</strong>bautag 2010<br />
mit dem Motto „<strong>Holz</strong>bau im verdichteten<br />
Raum“, ein öffentliches<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Dach + <strong>Holz</strong> International 2010<br />
Branchenleitmesse lädt nach Köln<br />
Die „Dach + <strong>Holz</strong>“ ist das Highlight des Jahres 2010. Sie findet vom 24. bis<br />
27. Februar statt. Der Deutsche <strong>Holz</strong>bautag ergänzt das Programm. Und<br />
vor dem Dom sorgt ein spektakulärer Zimmererklatsch für großes Aufsehen.<br />
14 mikado 2.2010<br />
Training der deutschen Zimmerer-<br />
Nationalmannschaft, die Messe-<br />
rallye der Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland und als öffentlichkeitswirksame<br />
Aktion einen riesigen<br />
Zimmererklatsch vor dem Kölner<br />
Dom, wahrscheinlich einer der größten<br />
aller Zeiten. Zahlreiche Veranstaltungen<br />
an den Messeständen der<br />
Hersteller sowie verschiedener Organisationen<br />
und Verbände ergänzen<br />
diese Highlights.<br />
„Für die <strong>Holz</strong>baubranche ist die<br />
Dach + <strong>Holz</strong> International der Branchentreffpunkt<br />
des Jahres 2010.<br />
Nirgendwo sonst kann man sich so<br />
komplett und umfassend über alle<br />
Produktneuheiten und Entwicklun-<br />
gen rund um die gesamte Gebäudehülle<br />
informieren und zugleich in<br />
einen intensiven Erfahrungsaustausch<br />
mit Kollegen und Zulieferern<br />
treten“, betont Ullrich Huth, Vorsitzender<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, die<br />
Bedeutung der Veranstaltung.<br />
Neu und schon etabliert<br />
Entstanden ist die „Dach + <strong>Holz</strong> International“<br />
vor zwei Jahren durch<br />
die Zusammenlegung der beiden<br />
Fachmessen „Dach + Wand“ und<br />
„<strong>Holz</strong>bau und Ausbau“. Gleich der<br />
Start 2008 in Stuttgart war ein großer<br />
Erfolg und übertraf die Erwartungen<br />
der Veranstalter deutlich: 550
Aussteller und 48 000 Besucher. Der<br />
am Messeende abgefragte Zufriedenheitsgrad<br />
betrug 90 % bei den Ausstellern<br />
und 89 % bei den Besuchern.<br />
Ein geglücktes Debüt also und gute<br />
Voraussetzung, die Veranstaltung zu<br />
einer festen Größe in der deutschen<br />
Messelandschaft zu etablieren.<br />
Turnusmäßig findet sie alle zwei<br />
Jahre statt, wobei sie zwischen Messe-<br />
plätzen im Süden und im Norden<br />
wechseln soll.<br />
Als Termin blieb dieses Jahr – auch<br />
durch den Austragungsort Köln – nur<br />
ein schmales Zeitfenster. Zum einen<br />
wollten die Veranstalter ihre Messe<br />
natürlich möglichst weit vor Beginn<br />
der Bausaison durchführen, um<br />
KoELNMESSE<br />
◂ Die Rheinmetropole<br />
Köln ist<br />
Gastgeber<br />
der diesjährigen<br />
Dach + <strong>Holz</strong><br />
und hat<br />
auch außerhalb<br />
des Messegeländes<br />
viele<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
zu<br />
bieten<br />
▸ Dieser Ausgabe<br />
liegt ein<br />
Messewegweiser<br />
für die<br />
Dach+<strong>Holz</strong> 2010<br />
bei. Sollte er<br />
bereits weg sein<br />
können Sie ihn<br />
direkt unter<br />
www.mikadoonline.de<br />
als<br />
PDF-Datei<br />
herunterladen<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
„Dach + <strong>Holz</strong> International“ in Kürze<br />
Termin:<br />
Mittwoch, 24. Februar bis Samstag, 27. Februar 2010<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mittwoch bis Freitag 9–18 Uhr, Samstag 9–16 Uhr<br />
Veranstaltungsort:<br />
koelnmesse ı Hallen 6–9 und Freigelände<br />
D-50679 Köln ı www.koelnmesse.de<br />
Internet:<br />
www.dach-holz.de<br />
Veranstalter:<br />
GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />
D-81829 München ı www.ghm.de<br />
Fachliche und ideelle Träger:<br />
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
D-50968 Köln ı www.dachdecker.de<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
D-10117 Berlin ı www.holzbau-deutschland.de<br />
<strong>Holz</strong>bau Baden-Württemberg<br />
D-70184 Stuttgart ı www.holzbau-online.de<br />
Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />
D-80804 München ı www.zimmerer-bayern.com<br />
www.mikado-online.de 15
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Deutscher <strong>Holz</strong>bautag 2010 – Programmhighlights<br />
Mittwoch, 24. Februar 2010:<br />
10:00–11:00 Uhr – Eröffnungsveranstaltung<br />
Congress Centrum Nord, EG, Konrad-Adenauer-Saal<br />
15:00–18:00 Uhr – 15. Deutscher obermeistertag<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 2<br />
18:30–20:00 Uhr – Internationales Willkommen<br />
Messeboulevard<br />
Donnerstag, 25. Februar 2010:<br />
9:45–11:30 Uhr – Wortgottesdienst/Zimmererklatsch<br />
Kölner Dom/Roncalliplatz<br />
15:00–15:45 Uhr – Vortrag „Aufstockung einer 50er-Jahre-Siedlung“<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />
16:15–17:00 Uhr – Vortrag „Erfolgsstrategien für <strong>Holz</strong>bau-Unternehmer“<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />
17:30–18:15 Uhr – Vortrag „Brandschutz im mehrgeschossigen <strong>Holz</strong>bau“<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />
Freitag, 26. Februar 2010:<br />
15:00–15:45 Uhr – Vortrag „Weltfinanzsystem am Limit“<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />
16:15–17:00 Uhr – Vortrag „Urbanes Bauen mit <strong>Holz</strong>“<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />
17:30–18:15 Uhr – Vortrag „Stressfrei im Berufsalltag“<br />
Congress Centrum Nord, 2. oG, Rheinsaal 1<br />
Weitere Informationen zum Deutschen <strong>Holz</strong>bautag 2010 stehen in dieser<br />
mikado-Ausgabe im Verbandsteil auf den Seiten I–IV und auf der<br />
Website von „<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister“:<br />
www.bdz-holzbau.de<br />
16 mikado 2.2010<br />
Halle 6<br />
Steildach<br />
Halle 7<br />
<strong>Holz</strong>, Dämmung<br />
Halle 8<br />
Befestigungen,<br />
Leitern, Gerüste,<br />
Maschinen,<br />
Werkstattbereich<br />
Halle 9<br />
Flachdach, Metall<br />
vielen Handwerkern den Besuch zu<br />
ermöglichen, zum anderen hat im<br />
Februar der Karneval die Domstadt<br />
vollkommen im Griff. Deshalb ist<br />
der Starttag nun genau eine Woche<br />
nach dem Aschermittwoch.<br />
Die Kombination der beiden Branchen<br />
war eine logische Konsequenz<br />
der immer engeren Zusammenarbeit<br />
von Zimmerern und Dach-<br />
deckern – beides Dachexperten mit<br />
unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten,<br />
aber auch immer größeren<br />
Überschneidungen. Zudem geht<br />
der Trend zu gewerkeübergreifenden<br />
Komplettlösungen.<br />
<strong>Holz</strong> und Spiele<br />
Passend zu den in der Folgewoche<br />
beginnenden Olympischen Spielen<br />
kommt auch auf dem Kölner Messegelände<br />
Wettkampfstimmung auf.<br />
Die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
trainiert auf dem Messestand von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland. Damit bereitet<br />
sich das Team auf die Zimmerer-<br />
Europameisterschaft vor. Im Rahmen<br />
der Messe bewältigen die fünf Zimmerer<br />
eine Aufgabe nach offiziellen<br />
Wettkampfregeln: 22 Stunden haben<br />
sie Zeit, einen Pavillon zu bauen.<br />
Der <strong>Holz</strong>bau ist vor allem in Halle<br />
7 präsent. Von der vollautomatischen<br />
Abbundmaschine bis zum Fertighaus<br />
reicht das Produktangebot, von passenden<br />
EDV-Lösungen bis zu innovativen<br />
Dämmstoffen.<br />
Die Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland führen auch diesmal<br />
wieder eine Messerallye durch:<br />
Die Teilnehmer müssen ihre persönliche<br />
Rallyekarte an allen Leistungspartner-Messeständen<br />
abstempeln<br />
lassen und abschließend am <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-Stand<br />
abgeben. Jeder<br />
erhält einen hölzernen „Timmy“<br />
als Schlüsselanhänger und nimmt an<br />
der Hauptverlosung teil. Der Hauptgewinn<br />
ist ebenfalls ein „Timmy“,<br />
allerdings mannsgroß als Stehtisch.<br />
Zudem stiftet jeder Leistungspartner<br />
einen Sonderpreis im Wert von rund<br />
500 Euro. Die werden am Ende jedes<br />
Messetags am <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-<br />
Stand verlost: Werkzeugmaschinen,<br />
iPods, Jacken und diverse Baumaterialen.
Das Leitthema des Deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautags, dessen Vortragsveranstaltungen<br />
im Congress Centrum<br />
Nord stattfinden, lautet „<strong>Holz</strong>bau<br />
im verdichteten Raum“. Die<br />
Referenten erläutern die Thematik<br />
von Brandschutzkonzepten für<br />
den mehrgeschossigen <strong>Holz</strong>bau bis<br />
zu städtebaulichen Aspekten. Neben<br />
bautechnischen Themen steht die Unternehmensführung<br />
und das strategische<br />
Management im Mittelpunkt. Und<br />
auch die gegenwärtige Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise und deren Ursachen<br />
sind ein Thema: „Weltfinanzsystem<br />
am Limit – Einblicke in den Heiligen<br />
Gral der Globalisierung“ lautet<br />
der Vortrag von Prof. Dr. Franz Josef<br />
Radermacher. gh ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
mikado – WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
Halle 7<br />
Stand 501<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland –<br />
Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Halle 7<br />
Stand 121<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Großer Zimmererklatsch vor dem Dom<br />
Am Donnerstag, dem 25. Februar<br />
2010, findet im Anschluss an den<br />
Wortgottesdienst im Kölner Dom ab<br />
11 Uhr ein großer medienwirksamer<br />
Zimmererklatsch auf dem Roncalliplatz<br />
statt – wohl einer der<br />
größten aller Zeiten. <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland ruft alle Zimmerer<br />
auf, in Kluft zu erscheinen und<br />
mitzumachen – und verlost als<br />
Dankeschön unter allen Teilnehmern<br />
einen Ford Transit<br />
Kastenwagen City Light!<br />
Treffpunkt ist um 9:45<br />
Uhr auf der Domplatte<br />
vor dem Kölner Dom.<br />
Am Infostand von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland gibt es<br />
genaue Instruktionen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bdz-holzbau.de/<br />
veranstaltungen.php<br />
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www.mikado-online.de 17<br />
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FÖRDERGESELLSCHAFT HoLZBAU UND AUSBAU
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Bio-Hotel<br />
Ökourlaub mit vier Sternen<br />
Mit dem Neubau eines Bio-Vitalhotels erfüllte sich eine Südtiroler Hotelierfamilie<br />
einen lang gehegten Wunsch. Alle Baumaterialien sind konsequent ökologisch. Und die<br />
Architektursprache ist konsequent modern.<br />
18 mikado 2.2010
◂ Sensibel fügt<br />
sich die<br />
mehrgeschossige<br />
Hotelanlage<br />
in das Grundstück<br />
am Fuß<br />
eines Südtiroler<br />
Berges ein<br />
Im Gebäude-<br />
▸<br />
inneren dominiert<br />
<strong>Holz</strong>. Ein<br />
offener Kamin<br />
sorgt in der<br />
kalten Jahreszeit<br />
für eine<br />
stimmungsvolle<br />
Atmosphäre<br />
Für Walter Theiner ist „Bio“ kein<br />
trendiges Geschäftsmodell, sondern<br />
eine Lebenseinstellung. Seit<br />
über 25 Jahren betreibt Theiner im<br />
<strong>Mer</strong>aner Etschtal die vom Vater übernommene<br />
Bio-Obstbaumplantage<br />
und bewirtschaftet damit einen erheblichen<br />
Teil des größten zusammenhängenden<br />
Obstanbaugebiets<br />
Europas. Die dazugehörigen Bio-<br />
Läden sind weit über Südtirol hinaus<br />
bekannt.<br />
Wie ein roter Faden zieht sich das<br />
ökologische Denken auch durch die<br />
Gestaltung und Bauweise seines neuen<br />
Bio-Vitalhotels. „Wir wollten, wie<br />
schon bei der Bewirtschaftung unserer<br />
Obstanlagen, mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und mit dem Hotel ein<br />
Vorzeigeprojekt schaffen“, erläutert<br />
Theiner seine Motivation. „Das bedeutete<br />
im Detail, dass jedes Bauelement,<br />
jeder Baustoff, jedes Produkt<br />
und auch jede Arbeitsweise<br />
genau unter die Lupe genommen<br />
und hinterfragt wurde.“ Entstanden<br />
ist ein Gebäude in moderner Massivholzbauweise,<br />
einladend und elegant,<br />
dem gehobenen Anspruch des Etschtals<br />
vollauf gerecht.<br />
Hoher Anspruch an Gesundheit,<br />
Stil und Komfort<br />
Geplant wurde das Projekt vom Büro<br />
„baukraft Architektur“ aus Brixen.<br />
Die im Bereich Hotelarchitektur<br />
und <strong>Holz</strong>bau erfahrenen Planer Dr.<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Dominik Rieder und Georg Rubner<br />
entwarfen eine an Weinberge und<br />
Pergolen erinnernde Gebäudeform.<br />
Behutsam an die umliegenden Berge<br />
angeschmiegt, sind die Tiefgarage<br />
und der 1000 m 2 große Spa-Bereich<br />
in das Gelände eingebettet.<br />
Im Erdgeschoss befinden sich Rezeption,<br />
Restaurant sowie Barbereich<br />
und zusätzliche Räumlichkeiten für<br />
Konferenzen und Kinderbetreuung.<br />
Die acht im Erdgeschoss angeordneten<br />
Familiensuiten verfügen über<br />
eine Terrasse mit direktem Zugang<br />
zum Garten. Darüber stufen sich vier<br />
Obergeschosse. Sie sind den Zimmer-<br />
einheiten vorbehalten. Jede verfügt<br />
über einen eigenen Balkon oder Terrasse<br />
mit Weinrebe.<br />
Da die Gesundheit im Hotelkonzept<br />
ein zentrales Thema ist, liegt der<br />
Fitnessraum im Dachgeschoss, dem<br />
Ort mit der schönsten Aussicht.<br />
Innenräume sind frei von Metall<br />
und Elektrosmog<br />
Die Inneneinrichtung der 57 Hotelzimmer<br />
ist mit gezinkten, metallfreien<br />
Verbindungen in einheimischem<br />
Lärchen- und Zirbenholz ausgeführt.<br />
Ein besonderes Augenmerk legten<br />
Bauherr und Architekten auch auf<br />
die Auswahl der Möbel und Dinge<br />
des täglichen Gebrauchs: metallfreie<br />
Betten, Naturmatratzen und Bettwäsche<br />
aus kontrollierter biologischer<br />
Baumwolle sind hier zu finden.<br />
www.mikado-online.de 19
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
theiner’s garten Bio Vitalhotel<br />
I-39010 Gargazon<br />
www.theinersgarten.it<br />
Bauweise:<br />
Massivholz mit Putzfassade<br />
Flachdach mit<br />
extensiver Begrünung<br />
Bauzeit:<br />
März 2008 bis März 2009<br />
Baukosten:<br />
11 Mio. Euro (ohne Grundstück)<br />
Bruttogeschossfläche:<br />
6547 m²<br />
Umbauter Raum:<br />
20 655 m³<br />
Planung/Bauleitung:<br />
baukraft Architektur GmbH<br />
I-39042 Brixen<br />
www.baukraft.it<br />
<strong>Holz</strong>bauunternehmen:<br />
Rubner objektbau GmbH<br />
I-39030 Kiens<br />
www.rubner.com<br />
Dämmstoffhersteller:<br />
Homatherm GmbH<br />
D-06536 Berga<br />
www.homatherm.com<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
20 mikado 2.2010<br />
Bei allen Zimmern kamen ausschließlich<br />
abgeschirmte Elektroleitungen<br />
zum Einsatz. Um frei von<br />
Elektrosmog zu sein, gibt es weder<br />
Fernsehgeräte noch Minibars. Die<br />
Heizung und Kühlung ist in Wänden<br />
und Böden integriert.<br />
<strong>Holz</strong>fasern dämmen nachhaltig<br />
und gesund<br />
Den Architekten gelang es, ihren<br />
hohen gestalterischen Anspruch mit<br />
den Wünschen des Bauherrn nach<br />
einem biologisch unbedenklichen<br />
Gebäude zu verknüpfen. Vom Dach<br />
bis zum Duschtuch realisierten sie ein<br />
stimmiges Gesamtkonzept. Als Partner<br />
holten sie dafür das Unternehmen<br />
„Rubner Objektbau“ aus Kiens,<br />
das seit über 80 Jahren im <strong>Holz</strong>bau<br />
tätig ist. Und nach nur einem Jahr<br />
Bauzeit war das über 6500 m 2 große<br />
Hotel fertig.<br />
Für den Wärmeschutz des in Massivholzbauweise<br />
errichteten Baukörpers<br />
empfahlen die Spezialisten eine<br />
natürliche <strong>Holz</strong>faserdämmung von<br />
Homatherm. Zum Einsatz kam sie<br />
sowohl bei der verputzten Fassade<br />
Der komplexe<br />
▴<br />
Baukörper<br />
ist in Massivholzbauweise<br />
errichtet und<br />
teilweise verputzt<br />
als auch beim Flachdach und im Gebäudeinneren<br />
bei den Zimmertrennwänden.<br />
Der Fassadenaufbau besteht aus<br />
einer 120 mm dicken <strong>Holz</strong>faserdämmmatte<br />
und einer 50 mm dicken Putzträgerplatte,<br />
die abschließend verputzt<br />
und weiß gestrichen wurde. Da das<br />
System große Dämmdicken zulässt,<br />
war der vom Bauherrn gewünschte<br />
Passivhausstandard problemlos zu<br />
erreichen. Die Montage war einfach:<br />
Auf die Massivholzelemente wurden<br />
Leisten aufgebracht, zwischen ihnen<br />
die Dämmmatten geklemmt und auf<br />
ihnen die Putzträgerplatten stoßversetzt<br />
geklammert. Die Außenwand<br />
ist diffusionsoffen, wodurch im Gebäudeinneren<br />
ein gesundes Raumklima<br />
entsteht.<br />
Beim begrünten Flachdach vermeidet<br />
eine luftdichte Dampfbremse<br />
auf der Massivholzdecke eine unkontrollierteWasserdampfkondensation.<br />
Darauf sorgt ein Dämmpaket<br />
aus 80 mm dicken <strong>Holz</strong>faserdämm-<br />
matten und 60 mm dicken begehbaren<br />
<strong>Holz</strong>faserdämmplatten für einen geringen<br />
Wärmeverlust. Eine abschließende<br />
zweilagige Dichtungsbahn
schützt den Dachaufbau gegen einen<br />
Eintritt von Wasser und gegen<br />
Verwurzelung.<br />
In den Gästezimmern trennen doppelte<br />
Massivholzelemente die Einheiten<br />
voneinander ab. Das allergikergerechte<br />
Material besteht zu 100<br />
Prozent aus einheimischem Lärchen-<br />
und Zirbenholz, ohne jede Metallverbindungen.<br />
Um dem Ruhebedürfnis<br />
der Gäste gerecht zu werden, dämmen<br />
zwischen den Wandelementen<br />
<strong>Holz</strong>fasermatten den Schall auf einen<br />
Wert von 55 dB.<br />
Wie alle verwendeten Produkte<br />
mussten sich auch die Dämmstoffe<br />
einer genauen Prüfung unterziehen,<br />
ob sie dem ganzheitlich-biologischen<br />
Gebäudekonzept genügen. Für die<br />
Produkte von Homatherm war das<br />
kein Problem, denn es gehört zur<br />
Unternehmensphilosophie, alle Produkte<br />
nach den Kriterien des gesunden<br />
und umweltverträglichen Bauens<br />
zu entwickeln und regelmäßig von<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
▾ Ein großzügiger<br />
Spa-Bereich<br />
mit Innen- und<br />
Außenpool<br />
lädt die Hotelgäste<br />
zum<br />
Entspannen ein<br />
unabhängigen Instituten daraufhin<br />
prüfen zu lassen. Für seine Dämmstoffe<br />
legt der Hersteller die Produktzusammensetzungen<br />
offen. Sie sind<br />
mit der R-Symbolik gekennzeichnet<br />
und natureplus-zertifiziert.<br />
Auch beim Thema Brandschutz<br />
überzeugten die <strong>Holz</strong>faserdämmstoffe:<br />
Im Falle eines Brandes schrumpfen<br />
oder schmelzen sie nicht und<br />
schützen auf diese Weise die Massivholzkonstruktionen<br />
vor den Flammen.<br />
Bis zu 60 Minuten halten sie so<br />
dem Feuer stand.<br />
Moderne Architektur besinnt sich<br />
auf ihre Ursprünge<br />
Im neuen Bio-Hotel „theiner’s garten“<br />
zeigt sich, dass in der heutigen<br />
Zeit eine ökologische Bauweise und<br />
eine niveauvolle Gestaltung in der<br />
Tradition moderner Architektur keine<br />
Widersprüche mehr sind. Durch<br />
leistungsfähige Materialien lassen<br />
sich die beiden Ziele problemlos<br />
miteinander kombinieren.<br />
Ökologische Gesichtspunkte stellen<br />
für die moderne Architektur eigentlich<br />
gar nichts Neues dar, sondern<br />
waren in ihren Anfängen selbstverständlich.<br />
Denn die Schaffung gesunder<br />
Wohnverhältnisse war den<br />
„Gründervätern“ modernen Bauens<br />
ein zentrales Anliegen. Die heutigen<br />
technischen Möglichkeiten von<br />
<strong>Holz</strong> erlauben die konsequente Umsetzung<br />
dieses Ziels – in der Konstruktion,<br />
im Innenausbau und auch<br />
in der Dämmung.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Martin Großekathöfer,<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Homatherm GmbH<br />
Halle 7<br />
Stand 106<br />
Berga ▪<br />
www.mikado-online.de 21<br />
BAUKRAFT ARCHITEKTUR, BRIxEN
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Expo 2010<br />
Ein Passivhaus im Reich der Mitte<br />
Das derzeit noch im Bau befindliche „Hamburg-Haus“ für die Weltausstellung 2010<br />
in Shanghai stellt das erste zertifizierte Passivhaus in China dar. Vor allem die<br />
Pfosten-Riegel-Fassaden in Brettschichtholz erwiesen sich als große Herausforderung.<br />
22 mikado 2.2010<br />
SPENGLER WIESCHoLEK
Unter dem Motto „Eine bessere<br />
Stadt, ein besseres Leben“ findet<br />
von Anfang Mai bis Ende Oktober<br />
in Shanghai die Weltausstellung<br />
Expo 2010 statt. Hamburg wird<br />
dort Deutschland vertreten und seine<br />
Konzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung<br />
präsentieren.<br />
Beworben hatte sich die Stadt an<br />
der Elbe mit einem energieeffizienten<br />
Bürogebäude in Passivhausbauweise.<br />
Vorbild dafür war ein bereits<br />
realisiertes Gebäude in seinem neuen<br />
Stadtteil HafenCity. Markant sind<br />
hier die weit in die Hafenbecken auskragenden<br />
Gebäudeteile – und das<br />
charakterisiert auch das Shanghai-<br />
Projekt.<br />
Geplant hat das sog. „Hamburg-<br />
Haus“ das Architekturbüro Dittert<br />
und Reumschüssel in Kooperation<br />
mit den Architekten des Referenzgebäudes<br />
Spengler und Wiescholek.<br />
Es ist das erste nach deutschem Standard<br />
geplante und vom Passivhaus-<br />
Institut Darmstadt zertifizierte Passivhaus<br />
in China.<br />
Hochwertige Dämmung der Gebäudehülle,<br />
Vermeidung von konstruktiven<br />
Wärmebrücken in Planung<br />
und Bauausführung sowie die luftdichte<br />
Ausführung aller Bauteilanschlüsse<br />
bilden die Grundlage dafür.<br />
Ein Generalunternehmer aus<br />
Shanghai hat es überwiegend mit<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
DITTERT & REUMSCHÜSSEL<br />
◂ Y-förmige<br />
Stahlstege verstärken<br />
wegen der hohen<br />
Windlasten<br />
die Eckpfosten<br />
der <strong>Holz</strong>-<br />
Glas-Fassade<br />
chinesischen Bauprodukten realisiert.<br />
Nur die Passivhaus-zertifizierten<br />
Glasfassaden mit Pfosten-Riegel-<br />
Konstruktion und Fenster stammen<br />
aus Deutschland. Ihren Einbau begleiteten<br />
die Hersteller.<br />
Passivhausstandard trotz großer<br />
Glasflächen<br />
Die Tragkonstruktion des Hamburg-<br />
Hauses ist in Stahl und Stahlbeton<br />
ausgeführt. Für die großzügigen<br />
Glasfassaden wählten die Architekten<br />
eine Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />
aus Brettschichtholz.<br />
Da bei Passivhäusern der Fenster-<br />
flächenanteil einen noch höheren<br />
Einfluss auf die Energiekennzahl des<br />
Gebäudes hat als das normalerweise<br />
der Fall ist, spielen die Art der Verglasung,<br />
die Übergänge und Anschlüsse<br />
an die Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />
und an die massiven Außenwände<br />
eine besonders große Rolle.<br />
Mit der Wahl einer Dreischeibenverglasung<br />
mit Argonfüllung, die<br />
einen U W -Wert von 0,70 W/(m²K) erreicht,<br />
und einem Montagesystem für<br />
die Glasscheiben auf den Pfosten-<br />
Riegel-Konstruktionen, das ebenfalls<br />
vom Passivhaus-Institut Darmstadt<br />
zertifiziert wurde, stand einer<br />
passivhaustauglichen Glasfassade<br />
nichts im Wege.<br />
Horizontalschnitt Fassadenecke<br />
Ricon 140/40 DAR 58<br />
2 Sperrbügel<br />
4 Senkschrauben (SK) 8x80<br />
16 SK 5x80<br />
2 Verbundmutter ø10/M8x58<br />
4 Innensechskant (ISK) M8x25<br />
16 Einschraubmuttern M5x14<br />
16 ISK M5x20<br />
www.mikado-online.de 23<br />
140<br />
25<br />
10<br />
60,8<br />
90°<br />
2 Ricon SK 5x80<br />
Ungewöhnliche Fassade braucht<br />
flexible Verbinder<br />
Pfosten-Riegel-Verbindungen haben<br />
bei <strong>Holz</strong>-Glas-Fassaden immer hohe<br />
Anforderungen zu erfüllen, denn die<br />
vor der <strong>Holz</strong>konstruktion liegenden<br />
Glaslasten erzeugen Torsionskräfte<br />
im Riegel, die entsprechend belastbare<br />
Profile sicher in die Konstruktion<br />
einleiten müssen.<br />
Zwar gehören zu dem für das<br />
Hamburg-Haus gewählten Montagesystem<br />
auch entsprechende Pfosten-<br />
Riegel-Verbinder, die die Anforderungen<br />
erfüllt hätten, doch konnten<br />
sie für diese Glasfassaden nicht verwendet<br />
werden. Der Grund: Die V-<br />
Stützen des Stahltragwerks durchziehen<br />
die transparenten Bereiche<br />
und liegen direkt hinter der Glas-<br />
fassade. Die Pfosten-Riegel-Konstruktionen<br />
sollten deshalb so angeordnet<br />
sein, dass die Pfosten die<br />
V-Stützen halbieren und ein geometrisches<br />
Muster entsteht.<br />
Montagetechnisch hatte das zur<br />
Folge, dass die Riegel nach dem Stellen<br />
der Pfosten nur noch von außen<br />
eingeschoben werden konnten,<br />
statt wie üblich von innen. Diese<br />
Montagevariante sieht das eingesetzte<br />
System jedoch so nicht vor.<br />
Eine Alternativlösung musste her.<br />
Mit diesem Problem wandte sich<br />
161<br />
150<br />
120<br />
268,8<br />
200<br />
KNAPP GMBH
SPENGLER WIESCHoLEK<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Hamburg-Haus auf der Expo 2010<br />
Shanghai, China<br />
www.hamburgshanghai.org<br />
Bauweise:<br />
Massivbauweise mit Pfosten-<br />
Riegel-Fassade aus BS-<strong>Holz</strong><br />
Energiestandard: Passivhaus<br />
Bauzeit: März 2009 bis Januar 2010<br />
Bauherr:<br />
Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Behörde für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt<br />
D-20354 Hamburg<br />
www.hamburg.de/bsu<br />
Expo Shanghai<br />
Urban Best Practice Area (UBPA)<br />
http://en.expo2010.cn<br />
Architektur:<br />
Arge Hamburg-Haus:<br />
Spengler Wiescholek Architekten<br />
Stadtplaner<br />
D-22765 Hamburg<br />
www.spengler-wiescholek.de<br />
Dittert & Reumschüssel<br />
Architekten<br />
D-20354 Hamburg<br />
www.dr-architekten.de<br />
Fassaden- und Fensterhersteller:<br />
Menck Fenster GmbH<br />
D-19073 Wittenförden<br />
www.menck-fenster.de<br />
Verbindungsmittelhersteller:<br />
Knapp GmbH<br />
D-85609 Aschheim<br />
www.knapp-verbinder.com<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
24 mikado 2.2010<br />
das Fensterbauunternehmen Menck,<br />
das den Abbund und die Montage<br />
der Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />
durchführte, an den Verbindungsmittelhersteller<br />
Knapp. Der konnte<br />
mit dem bauaufsichtlich zugelassenen<br />
Ricon-Verbinder eine passende<br />
Lösung anbieten und lieferte auch<br />
gleich konkrete Vorschläge in Form<br />
von Zeichnungen und statischen Berechnungen.<br />
Da der Ricon-Verbinder zahlreiche<br />
Anschlussmöglichkeiten erlaubte,<br />
war die Entscheidung schnell<br />
getroffen. So erforderte z.B. die vor-<br />
und zurückspringende Glasfassade<br />
viele Varianten und Sonderlösungen<br />
für die Pfosten und Riegel, die sich<br />
nun alle bewerkstelligen ließen.<br />
◂ Die Fassadenpfosten<br />
sind<br />
genau auf die<br />
diagonalen<br />
Stahlbetonstützen<br />
ausgerichtet.<br />
Die Montage erfolgte<br />
auf<br />
ortsüblichen<br />
Bambusgerüsten<br />
◂ Bei den<br />
Pfosten sind die<br />
Trägerplatten<br />
des Ricon-<br />
Verbinders<br />
in Ausfräsungen<br />
eingelassen<br />
▾ Bei den Riegeln<br />
sind die baugleichenGegenstücke<br />
nur<br />
aufgeschraubt<br />
Zum Einlegen der beiden Trägerplatten<br />
des Verbinders waren nur<br />
Ausfräsungen in den Pfosten und<br />
Bohrungen in den Riegeln notwendig.<br />
Selbstbohrende Vollgewindeschrauben<br />
befestigten sie. Schwalbenschwanzförmige<br />
Ausprägungen<br />
der Trägerplatten sorgen dafür, dass<br />
die Halteschrauben beim Einschieben<br />
der Riegel sicher in die endgültige<br />
Position gleiten. Dabei richten sie<br />
sich automatisch flächenbündig aus<br />
und erreichen einen Riegelanpressdruck<br />
über die gesamte Tiefe. So ließen<br />
sich bei der Montage die Riegel<br />
von außen nach innen einschieben<br />
und die hohen Lasten der Dreischeibenverglasung<br />
von den Riegeln sicher<br />
in die Pfosten übertragen.<br />
Fassadenprofile sind Hightech-<br />
Produkte aus <strong>Holz</strong><br />
Die Architekten wünschten überall<br />
die Verwendung des gleichen Querschnitts<br />
von 56 x 200 mm. Deshalb<br />
erhielten manche Pfosten dort, wo<br />
große Windkräfte wirken, Verstärkungen<br />
aus Stahl. Soweit es die Abmessungen<br />
der Schiffscontainer erlaubten,<br />
wurden die abgebundenen<br />
Pfosten und Riegel im Werk zu Rahmenelementen<br />
vormontiert. Auf der<br />
Baustelle mussten sie dann nur noch<br />
gekoppelt, verglast und mit umlaufenden<br />
Pressleisten sowie eingepassten<br />
Dichtbändern aus EPDM ver-<br />
sehen werden.<br />
KNAPP GMBH
SPENGLER WIESCHoLEK<br />
Dass die Fassade passivhaustauglich<br />
ist, liegt an den Dichtbändern<br />
und am Montagesystem. Es besitzt<br />
einen in den Profilen integrierten<br />
Dämmkern, den sog. „Isobloc“. Er<br />
fungiert als thermisches Trennmodul<br />
und verhindert Wärmebrücken.<br />
Die Glasfläche liegt in der Dämmebene<br />
der Gebäudehülle und ist nirgendwo<br />
unterbrochen.<br />
Große Distanz zwingt zu exaktem<br />
Arbeiten<br />
Für die Verschiffung mussten die<br />
Rahmenelemente vor allem atmungsaktiv<br />
verpackt sein. Eine farblose<br />
Grundierung sorgte dafür, dass sich<br />
die Fasern nicht aufstellten, als die<br />
Container auf ihrer Reise nach China<br />
vier Klimazonen passierten. Wichtig<br />
war, dass kein Bauteil flach auf dem<br />
Containerboden liegt, denn dort entsteht<br />
leicht Schwitzwasser. Deshalb<br />
standen sie aufrecht – nur gegen das<br />
Kippen gesichert.<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
▴ Im Übergangsbereich<br />
vom<br />
<strong>Holz</strong>rahmen<br />
zur Verglasung<br />
verhindert<br />
ein Dämmkern<br />
Wärmebrücken<br />
▾ Das Gelände<br />
der Expo in<br />
der chinesischen<br />
Metropole<br />
Shanghai öffnet<br />
am 1. Mai<br />
2010 seine Pforten<br />
RAICo-BAUTECHNIK GMBH<br />
Die Koordinierung der Planung<br />
und Ausführung über die halbe Erdkugel<br />
stellte eine große Herausforderung<br />
dar. Ein Aufmaß vor Ort war<br />
nicht möglich. So ließen sich die Toleranzen<br />
nur schwer einschätzen. Die<br />
Planung der Pfosten-Riegel-Fassade<br />
konnte daher nur auf der Basis von<br />
Zeichnungen erfolgen.<br />
Bauprojekt zeigt China den Weg<br />
Das Hamburg-Haus soll nach der<br />
Expo stehen bleiben und eine neue<br />
Nutzung finden. Seinen Hauptzweck<br />
hat es jedoch schon erfüllt: Es ist<br />
ein Vorbild für nachhaltiges Bauen.<br />
Entsprechende Gesetze sind inzwischen<br />
nämlich auch in China erlassen<br />
worden. Neubauten müssen hier<br />
künftig energieeffizient sein.<br />
Deshalb erfuhr das Passivhaus<br />
bereits während seiner Bauphase großes<br />
Interesse bei chinesischen Investoren<br />
und Fachleuten. Hier können<br />
sie energiesparendes Bauen im Detail<br />
kennenlernen.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Knapp GmbH<br />
Halle 8<br />
Stand 418<br />
Karlsruhe ▪<br />
www.mikado-online.de 25
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Einfamilienhaus<br />
Gelungene Kombination<br />
Ein schlichtes <strong>Holz</strong>haus ist das neue Zuhause eines Förster-Ehepaars im Mühlviertel<br />
in Österreich. Das Bauholz stammt vom Bauherrn selbst. Eine pfiffige Dachlösung und<br />
die Fassade aus Zink und Lärche machen das Niedrigenergiehaus zu etwas Besonderem.<br />
Jetzt oder nie, dachte sich DI Klaus<br />
Fessl, als er sich vom gesicherten<br />
Angestelltendasein zum Sprung<br />
in die Selbstständigkeit entschloss<br />
und zurück ins Mühlviertel nach Bad<br />
Leonfelden in Österreich ging. Hier<br />
hat er seine Kindheits- und Jugendfreunde,<br />
hier fühlt er sich emotional<br />
verstanden, hier hat er den Freiraum,<br />
den ein kreativer Geist wie er<br />
braucht. Ansehen erreichte er gleich<br />
mit einem seiner ersten Projekte als<br />
selbstständiger Planer. Das für eine<br />
Försterfamilie geplante Wohnhaus in<br />
26 mikado 2.2010<br />
Bad Leonfelden war ein Teil internationaler<br />
Architektur des Objektkalenders<br />
von Rheinzink.<br />
Modern und großzügig<br />
Die Bauherren, das Förster-Ehepaar<br />
Pilz, lebten bislang noch mitten in<br />
der Natur in einem altehrwürdigen<br />
Gebäude mit grandiosem Blick<br />
vom Mühlviertel ins Donautal. Gewohnt<br />
an ein offenes und weitläufiges<br />
Wohnen mit Ausblick, sollte<br />
auch das neue Wohnhaus inmitten<br />
Die beiden<br />
▴<br />
Baukörper stehen<br />
fast im rechten<br />
Winkel zu-<br />
einander.<br />
Die Achse, die zur<br />
Straße<br />
zeigt, hat das in<br />
der Gegend<br />
vorgeschriebene<br />
Satteldach<br />
eines Stadtsiedlungsgebietes diesen<br />
naturverbundenen Ansprüchen entsprechen,<br />
denn die gewohnte Weite<br />
und Großzügigkeit will die Familie<br />
natürlich auch in Zukunft nicht missen.<br />
Eine nicht ganz einfache Aufgabe<br />
für den Planer, da doch die Größe<br />
und Lage des zu bebauenden Grundstückes<br />
und die behördlichen Bebauungsvorschriften<br />
die Wunschvorstellungen<br />
begrenzen.<br />
Der anfängliche Plan, das vorhandene,<br />
geerbte Siedlungshaus an<br />
die Anforderungen der Familie mit
pflegebedürftigem Vater zu adaptieren,<br />
wurde verworfen, das alte<br />
Gebäude abgerissen und ein neues<br />
modernes Wohnhaus errichtet. Es<br />
ist gelungen, einen großzügigen modernen<br />
Lebensraum auf einem, wie<br />
dort üblich, kleinen Stadtsiedlungsgrundstück<br />
zu schaffen und auch<br />
die Bebauungsvorschriften und Baufluchtlinien<br />
einzuhalten. Für diese<br />
Stadtsiedlung ist ein Satteldach vorgeschrieben.<br />
Schön und individuell<br />
Eine pfiffige Dachlösung wurde gefunden,<br />
eine Form, die sich der Umgebung<br />
und der Bauordnung anpasst<br />
und trotzdem durch Schönheit und<br />
Individualität auffällt. Zwei Baukörper,<br />
die einander durchdringen,<br />
stehen im fast rechten Winkel zueinander.<br />
Die beiden sehr unterschiedlichen<br />
Baukörper bilden eine harmonische<br />
Einheit. Die Achse, die zur<br />
Straße zeigt, hat das vorgeschriebene<br />
Satteldach, der anschließende Kubus<br />
ein Flachdach. Für das Satteldach<br />
wählte der Planer das Treppendach<br />
„Quick Step“. Das Dachsystem passt<br />
farblich und strukturell perfekt zur<br />
Lärchenholzfassade und zur Steckfalzpaneel-Fassade<br />
des Kubus.<br />
Die Fassade nimmt die horizontale<br />
Struktur des Treppendaches auf, das<br />
Material ist für Dach und Fassade<br />
gleich und harmoniert vollkommen<br />
mit der honiggelben Lärchenholzfassade.<br />
Aufgrund der ästhetischen Kriterien<br />
– eine sehr plane, nicht wellige<br />
Oberfläche und die Fortführung<br />
der Linie des Daches – wählte Fessl<br />
das Fassadensystem der Steckfalzpaneele.<br />
Der Architekt hat bei Dach<br />
und Fassade auf ein Konzept gesetzt,<br />
das individuelle Strukturen zulässt.<br />
Dennoch verkürzt das durchdachte<br />
System von vorgefertigten Elementen<br />
die Bauzeiten und macht es dem<br />
Handwerker leichter, eine hochwertige<br />
und dauerhafte Verarbeitung zu<br />
gewährleisten. Passend zum Dach erhielt<br />
auch der Kamin systemgerecht<br />
eine Verkleidung mit Zink „vorbewittertpro<br />
blaugrau“.<br />
Der Bauablauf war mustergültig,<br />
sagen die Bauherren und Planer.<br />
Die ortsansässige Baufirma hat den<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
In der Fassade<br />
▸<br />
harmonieren<br />
geöltes Lärchenholz<br />
und<br />
vorbewittertes<br />
Zink<br />
Bauauftrag als Generalunternehmer<br />
abgewickelt. Kapl Bau, eine alteingesessene<br />
Firma in Bad Leonfelden,<br />
deckt im eigenen Haus die Baumeisterarbeiten,<br />
Zimmererarbeiten, Dachdecker-<br />
und Spenglerarbeiten ab.<br />
<strong>Holz</strong> und Zink in Kombination<br />
Lärchenholz und vorbewittertes<br />
Zink – zwei Naturmaterialien, die<br />
durch Ausdruck und Farbe harmonisch<br />
zusammenpassen. Das Lärchenholz<br />
wird eingeölt, sodass der schöne<br />
honiggoldene Farbton erhalten<br />
bleibt. Für einen Förster ist es natürlich<br />
selbstverständlich, dass er in einem<br />
<strong>Holz</strong>haus wohnen will, kennt er<br />
doch die Vorzüge des <strong>Holz</strong>es und das<br />
angenehme Wohnklima der <strong>Holz</strong>bauten.<br />
Das <strong>Holz</strong>, das die Zimmerei verbaute,<br />
kam direkt vom Bauherrn. Der<br />
Förster hatte die einzelnen Bäume<br />
persönlich ausgewählt, bei Vollmond<br />
geschlagen und drei bis fünf Jahre<br />
gelagert. Laut Bauherr ist der Faktor<br />
Zeit wesentlich für die Qualität des<br />
<strong>Holz</strong>es. Nur ein im Winter geschlagenes<br />
<strong>Holz</strong>, ein Mondholz, das Zeit<br />
hat zum natürlichen Trocknen, bei<br />
dem die technische Nachtrocknung<br />
Steckbrief<br />
Planer:<br />
DI Klaus Fessl<br />
A-4190 Bad Leonfelden<br />
Generalunternehmer und<br />
Zimmererarbeiten:<br />
Kapl Bau GmbH<br />
A-4190 Bad Leonfelden<br />
www.kaplbau.at<br />
Material für Dach und Fassade:<br />
Rheinzink –<br />
„vorbewittertpro blaugrau“:<br />
150 m2 Quickstep-Rheinzink-<br />
Treppendach<br />
200 m2 Rheinzink-Steckfalzpaneele<br />
Rheinzink GmbH & Co. KG<br />
D-45711 Datteln<br />
www.rheinzink.de<br />
www.mikado-online.de 27
RHEINZINK<br />
nur für die Restfeuchte eingesetzt<br />
wird, hat die erforderliche Qualität<br />
für die naturbelassene Verarbeitung.<br />
Aus 40 fm Lärchenholz und 120 fm<br />
Fichtenholz entstanden Wände, Decken,<br />
Fußböden und Fassaden.<br />
Bodenständig und innovativ<br />
Charakteristisch für den Planer Fessl<br />
ist seine Bodenständigkeit. Er plant<br />
innovativ und vereinigt neue Formensprache,<br />
Materialien und Technologien<br />
mit bodenständigem Anschluss<br />
an die örtlichen Traditionen.<br />
Und ebenso wie er aufgrund seiner<br />
Kenntnisse der heimischen Pilzwelt<br />
bekömmliche von unbekömmlichen<br />
und giftigen Pilzen unterscheiden<br />
kann, trennt Fessl die dem Menschen<br />
zuträglichen und nachhaltigen Baumaterialien<br />
bewusst von den modischen<br />
oder veralteten Werkstoffen.<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
28 mikado 2.2010<br />
In diesem Sinne fiel auch die Entscheidung,<br />
für das Dach und weite<br />
Teile der Fassade Rheinzink zu<br />
verwenden. Fessl sagte dazu: „Die<br />
Nachhaltigkeit dieses Materials, das<br />
langfristigen Werterhalt mit Ökologie,<br />
gestalterischer Vielseitigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit verbindet, macht<br />
die unterschiedlichen Zinkprodukte<br />
zu einem wichtigen Teil unserer<br />
heutigen Baukultur.“<br />
Mit seiner ausgewogenen Art,<br />
Fortschritt mit Traditionsbewusstsein<br />
zu vereinen, war Fessl der passende<br />
Planer für die Bauherren.<br />
Natürlich und schlicht<br />
Natürlichkeit und Schlichtheit zeichnen<br />
das Niedrigenergiehaus aus, das<br />
die Sonne durch große Glasfronten<br />
in das Innere holt. Im Dachgeschoss<br />
bringt ein Fensterband Licht in die<br />
◂ Die riesige<br />
blickdichte<br />
Sonnenterasse mit<br />
weitem<br />
Blick über das Tal<br />
nutzen die<br />
Bewohner als<br />
luftigen Rückzugsbereich<br />
gemütlichen Wochenendwohnungen<br />
der Kinder. Die riesige blickdichte<br />
Sonnenterasse mit weitem Blick<br />
über das Tal ist ein luftiger Rückzugsbereich<br />
für die Bewohner. Das<br />
Wohnhaus wurde für das nachberufliche<br />
Leben gebaut, für eine Lebensphase,<br />
in der sich die Bewohner zu<br />
Hause richtig ausbreiten wollen, wo<br />
großzügig Platz ist für Wellness und<br />
Hobby. Architektonisch plante Fessl<br />
auch den Komfort, der die Häuslichkeit<br />
langfristig dominieren soll. Die<br />
Hausfrau brachte dazu ihre Lebenserfahrungen<br />
und Wohnträume ein:<br />
Die Küche wird ergänzt durch einen<br />
Arbeitsraum und eine Speisekammer,<br />
vom Schlafzimmer geht es<br />
direkt zum Schrank- und zum Badezimmer,<br />
der große offene Wohnraum<br />
lässt durch eine Glasfront den<br />
Grünraum mit dem Wohnraum verschmelzen,<br />
über die Terrasse gibt es<br />
einen Zugang zum Garten. „Großzügigkeit<br />
und Komfort und gleichzeitig<br />
die Energiekosten im Griff zu haben,<br />
das ist besonders für unser Traumhaus<br />
des nachberuflichen Lebens sehr<br />
wichtig. Durch eine Beschränktheit<br />
des Budgets in der nachberuflichen<br />
Lebensphase müssen die Erhaltungskosten<br />
und die Energiekosten kalkulierbar<br />
sein. Der richtige Materialeinsatz<br />
für den Schutz des Hauses, für<br />
Dach und Fassade, aber auch kostengünstige<br />
Energielieferanten garantieren<br />
uns dies“, sagen die Bauherren.<br />
Beim Förster ist es <strong>Holz</strong>, daher ein<br />
Kachelofen, und für die Wand- und<br />
Fußbodenheizung eine Tiefenwärmepumpe.<br />
Diese Heiztechnik sorgt für<br />
ein behagliches Wohnklima, das genau<br />
auf die einzelnen Wohnbereiche<br />
abgestimmt ist. Die Hülle aus dem<br />
Ökowerkstoff Zink, ein optisch und<br />
praktisch zeitlos perfekter Gebäudeschutz,<br />
müssen die Bauherren weder<br />
warten noch pflegen.<br />
Helga Langer, Wien ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Rheinzink<br />
GmbH & Co. KG<br />
Halle 6<br />
Stand 313/520
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Bei steigenden Umweltbelastungen<br />
und einem Arbeitsalltag, der<br />
immer hektischer wird, gewinnen Gesundheit<br />
und Wohlbefinden an Bedeutung.<br />
Dabei rücken auch die eigenen<br />
vier Wände zunehmend in den<br />
Fokus: Die häusliche Umgebung soll<br />
optimale Lebensbedingungen schaffen<br />
und jenseits äußerer Negativfaktoren<br />
einen gesunden und behaglichen<br />
Wohlfühl-Mikrokosmos bieten.<br />
Einer ökologischen und gesundheitsorientierten<br />
Bauweise kommt dabei<br />
eine immer größere Bedeutung zu.<br />
Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund<br />
zunehmender Allergien nimmt<br />
die Nachfrage nach umwelt- und gesundheitsverträglichen<br />
Baustoffen<br />
kontinuierlich zu. Dahinter steckt<br />
die Absicht, Schadstoffe zu meiden<br />
und Emissionsbelastungen der Innenraumluft<br />
zu minimieren.<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Wohngesundheit<br />
Das Schaf in der Platte<br />
Eine Gipsfaser-Platte entfernt auf Schadstoffe und störende Gerüche aus der<br />
Raumluft und bindet sie dauerhaft. Verantwortlich für diese Wirkung ist die beidseitige<br />
Beschichtung mit einem speziellen Wirkstoff, der auch in der Schafwolle vorkommt.<br />
30 mikado 2.2010<br />
Keratin bindet Schadstoffe<br />
Besonders für gesundheitsbewusste<br />
Bauherren und Modernisierer hat<br />
Fermacell jetzt die aktive und gesunde<br />
Ausbauplatte „Greenline“ entwickelt.<br />
Über eine spezielle werkseitige<br />
Beschichtung reduziert und neutralisiert<br />
sie gesundheitsschädliche Stoffe<br />
oder unangenehme Gerüche, die<br />
in der Raumluft enthalten sind, und<br />
leistet damit einen aktiven Beitrag<br />
zur Wohngesundheit.<br />
Die Gipsfaser-Platten werden in<br />
einem umweltfreundlichen Verfahren<br />
ausschließlich auf der Basis von<br />
natürlichen Materialien (recyceltes<br />
Papier, Gips und Wasser) hergestellt,<br />
die unter hohem Druck zu stabilen<br />
und geruchsneutralen Bauplatten gepresst<br />
werden. Das Institut für Baubiologie<br />
mit dem IBR-Prüfsiegel und<br />
Die neue<br />
▴<br />
Gipsfaser-Platte<br />
„Greenline“<br />
nimmt Schadstoffe<br />
und Emissionen<br />
aus der Raumluft<br />
auf und bindet<br />
diese dauerhaft<br />
das Kölner eco-Institut bestätigten<br />
die Umweltverträglichkeit der von<br />
Natur aus emissionsarmen Gipsfaser-Platten.<br />
Zusätzlich zur Umweltverträglichkeit<br />
sollen die klimaregulierenden<br />
Eigenschaften von Gipsfaser-Platten<br />
positive Auswirkungen auf das<br />
Wohlbefinden des Menschen und seine<br />
Umgebung haben.<br />
Mit Greenline entwickelte Fermacell<br />
im Segment Gipsfaser-Platten<br />
die ökologischen Qualitäten seiner<br />
Produkte weiter. Die beidseitig<br />
mit einem Wirkstoff auf Keratinbasis<br />
beschichtete Platte nimmt in einem<br />
natürlichen Prozess Schadstoffe<br />
und Emissionen aus der Raumluft<br />
auf und bindet diese dauerhaft. Dabei<br />
geht es besonders um gängige<br />
Innenraum-Schadstoffe wie Formaldehyd<br />
(der Trivialname für die
giftige chemische Verbindung Methanal,<br />
dem einfachsten Aldehyd).<br />
Formaldehyd ist eine außerordentlich<br />
vielfältig einsetzbare Chemikalie,<br />
die in einer Fülle von Produkten<br />
des alltäglichen Gebrauchs enthalten<br />
ist, wie z.B. in Leimen und Klebern.<br />
Die Substanz kann besonders in<br />
hohen Konzentrationen schwere gesundheitliche<br />
Schäden hervorrufen.<br />
Aber auch andere Aldehyde und sogenannte<br />
„Ketone“ (Oxi<strong>dat</strong>ionsprodukte<br />
sekundärer Alkohole, die unter<br />
anderem in Lösemitteln, Riechstoffen,<br />
Lacken und Linoleum enthalten<br />
sind) können das Wohlbefinden stark<br />
beeinträchtigen.<br />
Die reinigende Kraft der<br />
Schafwolle<br />
Bereits seit Längerem sind auf dem<br />
deutschen Markt Produkte mit luftreinigendem<br />
Effekt für die Innenraumgestaltung<br />
erhältlich. Das Prinzip<br />
der verschiedenen Produkte ist<br />
unterschiedlich, die Wirksamkeit allerdings<br />
ist – je nach Wirkweise –<br />
häufig nicht kontinuierlich verfügbar.<br />
Produkte etwa, die nur in Kombination<br />
mit UV-Licht wirken, funktionieren<br />
nicht in der Dämmerung oder<br />
nachts und auch nicht in Innenräumen.<br />
„Und genau das ist der Unterschied<br />
zu Greenline“, erklärt Frank<br />
Bode, der als Produktmanager entscheidend<br />
an der Entwicklung beteiligt<br />
war: „Es ist gelungen, einen<br />
Wirkstoff zu entwickeln, der immer<br />
aktiv ist – und das dauerhaft.“<br />
Vorbild bei der Entwicklung, sagt<br />
Bode, sei die reinigende Kraft der<br />
Schafwolle gewesen: „Unsere Platten<br />
werden beidseitig mit einem Wirkstoff<br />
auf Keratin-Basis, einem wichtigen<br />
Bestandteil der Schafwolle,<br />
beschichtet. Aus langjährigen Erfahrungen<br />
mit Schafwoll-Produkten im<br />
Baubereich wissen wir von der positiven<br />
und lang anhaltenden Wirkung.<br />
Wir packen sozusagen das Schaf in<br />
die Platte.“<br />
Im Rahmen des Entwicklungsprozesses<br />
sei es gelungen, ein spezifisches<br />
Molekulargemisch auf Keratinbasis<br />
zu entwerfen, das in dieser<br />
Form in der Grundierung der Fermacell-Platten<br />
Anwendung findet<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Die beidseitige<br />
▸<br />
Beschichtung<br />
mit einem<br />
Wirkstoff auf<br />
Keratinbasis hat<br />
es besonders<br />
auf Innenraum-<br />
Schadstoffe<br />
wie Formaldehyd<br />
abgesehen<br />
und ideal darauf abgestimmt sei.<br />
Das Wirkprinzip ist sehr einfach: Im<br />
ersten Schritt lagern sich die Schadstoffmoleküle<br />
(Aldehyde und Ketone)<br />
an der Oberfläche lose an (Physisorption,<br />
reversibel), um dann – auch<br />
durch Oberbeläge hindurch – in tiefere<br />
Schichten einzudringen (Diffusion),<br />
wo sie dauerhaft chemisch<br />
gebunden werden (Chemisorption<br />
Einsatzspektrum und Kosten<br />
irreversibel), sodass sie anschließend<br />
nicht wieder an die Raumluft abgegeben<br />
werden können.<br />
Kaninchen im Brombeergebüsch<br />
Frank Bode erklärt das Wirkprinzip<br />
plakativ: „Eine Herde Kaninchen<br />
wird in ein Brombeergebüsch<br />
(Gipsfaser-Platte) mit umliegender<br />
Zum Einsatz kommt Fermacell Greenline beim Neubau von Häusern<br />
ebenso wie bei der Modernisierung und Renovierung von Wohnungen.<br />
Gerade in Büros geben nicht nur Möbel, Teppiche oder Baustoffe Schadstoffe<br />
an die Raumluft ab, sondern auch Computer, Drucker, Kopierer<br />
oder die Klimaanlage. Ein großflächiger Einsatz von Greenline bei<br />
Ausbau und Modernisierung kann hier zu einem gesunden Arbeitsklima<br />
beitragen, das krankheitsbedingte Ausfälle reduziert.<br />
Ähnliches gilt für öffentliche Gebäude. Speziell ältere Schulen und<br />
Kindergärten aus den 1960er- und 1970er-Jahren sind konstruktionsbedingt<br />
häufig mit Schadstoffen in der Raumluft kontaminiert. Eine<br />
Modernisierung mit Greenline kann das Lernklima aktiv verbessern und<br />
die Leistungen der Kinder und Schüler positiv beeinflussen. Ebenso in<br />
Krankenhäusern: Wenn die Genesung im Vordergrund steht, sollten<br />
schadstoffbedingte Negativeinflüsse aus der Raumluft möglichst eliminiert<br />
werden.<br />
Zu den Kosten: Wenn ein Handwerker für einen durchschnittlichen<br />
Dachausbau 120 m² Gipsfaser-Platten benötigt, kostet nach Herstellerangaben<br />
die Ausführung mit Greenline im Vergleich zur Ausführung<br />
mit herkömmlichen Fermacell-Produkten ca. 210 Euro mehr.<br />
www.mikado-online.de 31
Wiese (Raumluft) gejagt. Die Kaninchen<br />
bleiben im Gebüsch zwar an den<br />
Dornen hängen, können sich aber befreien<br />
und hoppeln nach einiger Zeit<br />
wieder aus dem Gebüsch heraus (Physisorption,<br />
reversibel). Wenn aber im<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Produktpalette und Verarbeitung<br />
32 mikado 2.2010<br />
Brombeergebüsch Fallen aufgestellt<br />
werden (Molekulargemisch auf Keratinbasis),<br />
werden die Kaninchen darin<br />
gefangen, sodass sie sich nicht mehr<br />
befreien können (Chemisorption irreversibel).<br />
Neue Kaninchen, die ins<br />
Mit zahlreichen Produkten und unterschiedlichen Systemlösungen für<br />
Boden, Wand und Decke bietet Fermacell mit Greenline eine breite<br />
Produktpalette an. Speziell für den Profibereich stehen Großformate<br />
(12,5 x 3000 x 1250 mm) für Decken- und Wandkonstruktionen zur Verfügung,<br />
die wie herkömmliche Gipsfaser-Platten als Bau-, Feuerschutz- und<br />
Feuchtraumplatte eingesetzt werden können und Stabilität, Brandschutz,<br />
Schall- und Wärmedämmung bieten.<br />
Für den Bodenbereich ist das Estrich-Element HF 30 mm verfügbar. Es<br />
besteht aus einer doppelten Lage von 2 x 10 mm Greenline sowie<br />
einer 10 mm dicken <strong>Holz</strong>faser-Kaschierung. Es eignet sich für den Einsatz<br />
in den Anwendungsbereichen 1, 2, 3 und ist mit einer zulässigen<br />
Punktlast von bis zu 3,0 kN belastbar. Im Laufe des Jahres 2010 ist außerdem<br />
das Estrich-Element 20 mm verfügbar.<br />
Für Selbermacher steht außer dem Estrich-Element die Ein-Mann-Platte<br />
zur Verfügung. Sie ist mit einem Format von 10 x 1500 x 1000 mm<br />
leicht zu transportieren, gut zu verarbeiten und kann besonders für Wände,<br />
Decken und den Dachgeschossausbau eingesetzt werden.<br />
Kennzeichnungsfreie Zubehörprodukte wie Estrich-Kleber und Fugenkleber<br />
runden das Programm ab.<br />
Die Verarbeitung erfolgt wie gewohnt: Die Platten können wie herkömmliche<br />
Gipsfaser-Platten ohne Spezialwerkzeuge durch Ritzen, Brechen,<br />
Sägen, Fräsen oder Bohren bearbeitet werden. Die Befestigung wird<br />
mittels Schrauben oder Klammern auf einer Unterkonstruktion aus <strong>Holz</strong><br />
oder Metall durchgeführt. Das Verfugen erfolgt durch Verkleben oder<br />
Verspachteln.<br />
Fermacell<br />
◂<br />
bietet Greenline in<br />
einer breiten<br />
Produktpalette<br />
und mit<br />
Systemlösungen<br />
für Boden,<br />
Wand und Decke<br />
an<br />
Gebüsch hoppeln, werden ebenfalls<br />
gefangen. Im Ergebnis sind weniger<br />
Kaninchen auf der Wiese (Raumluft)<br />
als vorher.“<br />
Tests bestätigen Wirkung<br />
Fermacell hat den Wirkmechanismus<br />
von Greenline im Rahmen von umfangreichen<br />
Testserien beim eco-Institut<br />
in Köln geprüft. Um festzustellen,<br />
ob sie die Schadstoffe tatsächlich<br />
binden, wurden dabei die Platten in<br />
einer Prüfkammer zunächst kontaminierter<br />
Raumluft ausgesetzt. Anschließend<br />
haben die Wissenschaftler<br />
die Schadstoff-Konzentration in definierten<br />
Abständen von einer Stunde,<br />
vier Stunden, 24 Stunden und 48<br />
Stunden gemessen. „Die Messergebnisse<br />
zeigten“, berichtet Frank Bode,<br />
„dass die Schadstoffkonzentration in<br />
der Luft sehr schnell sank. Wir wissen<br />
aus diesen Versuchsreihen, dass<br />
ein großer Teil der Schadstoffe bereits<br />
innerhalb der ersten vier Stunden<br />
gebunden wird.“<br />
Im nächsten Schritt galt es festzustellen,<br />
ob die Schadstoffe tatsächlich<br />
dauerhaft in der Platte gebunden<br />
waren. In der zweiten Versuchsserie<br />
wurden die Platten deshalb in der<br />
Prüfkammer großer Hitze und einem<br />
hohen Luftwechsel ausgesetzt. Bei<br />
Luft-Messungen in Abständen von<br />
vier Stunden, 28 Stunden und 56<br />
Stunden konnte dabei keine messbare<br />
Schadstofferhöhung in der Raumluft<br />
nachgewiesen werden. „Das bewies<br />
uns“, sagte Frank Bode, „dass<br />
die Schadstoffe dauerhaft in der Platte<br />
gebunden waren.“<br />
Ergänzt werden die Laborversuche<br />
durch die Begleitung mehrerer<br />
Modernisierungsvorhaben über einen<br />
langen Zeitraum hinweg. In regelmäßigen<br />
Abständen werden dabei Messungen<br />
der Raumluft vorgenommen.<br />
Erste Messergebnisse bestätigen die<br />
Wirksamkeit auch in der Praxis.<br />
Lang anhaltende Wirkung<br />
Eine im Labor simulierte lange Nutzungsdauer<br />
zeigte, dass die luftreinigende<br />
Wirkung von Greenline über<br />
einen Zeitraum von mehreren Jahren<br />
oder sogar Jahrzehnten hinweg
FERMACELL<br />
aktiv ist. Allerdings ist die Dauer der<br />
Wirkung von der Schadstoffkonzentration<br />
im Raum abhängig. „Bei stark<br />
kontaminierten Räumen“, erklärt<br />
Frank Bode, „ist die Wirkung über<br />
einen geringeren Zeitraum hinweg<br />
aktiv als bei gering oder normal belasteten<br />
Räumen.“<br />
Dabei steht die Wirkdauer in direktem<br />
Verhältnis zur verarbeiteten<br />
M a s s i v b a u e n m i t H o l z<br />
Ihr Lieferant für <strong>Holz</strong>bau - Produkte<br />
Eugen Decker<br />
<strong>Holz</strong>industrie KG<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Menge der Gipsfaser-Platte. „In diesem<br />
Fall gilt: mehr hilft mehr. Bei<br />
großen Räumen, in denen nur die<br />
Decke mit Fermacell Greenline ausgestattet<br />
ist, ist das Wirkpotenzial<br />
schneller erschöpft als bei zusätzlicher<br />
Ausstattung der Böden und<br />
Wände“, erklärt Bode. „In keinem Fall<br />
muss jedoch eine Komplett-Renovierung<br />
erfolgen, sobald die Platte<br />
ED - BSP<br />
Brettsperrholz<br />
Z-9.1-721<br />
großformatige<br />
Massivholzplatten<br />
aus kreuzweise<br />
verleimten Brettern<br />
ED - MHM<br />
Massiv-<strong>Holz</strong>-Mauer<br />
Z-9.1-602<br />
großformatige<br />
Massivholzplatten<br />
mit kreuzweise<br />
genageltem Aufbau,<br />
ohne Leim<br />
Duo/Trio - Balken<br />
Brettschichtholz<br />
Brettstapelelemente<br />
KVH®<br />
Isolam<br />
Hochwaldstraße 31<br />
D-54497 Morbach<br />
◂ Verarbeitet wird<br />
Greenline<br />
wie herkömmliche<br />
Gipsfaser-Platten.<br />
Die Befestigung<br />
erfolgt mittels<br />
Schrauben<br />
oder Klammern<br />
auf einer<br />
Unterkonstruktion<br />
Tel. +49(0)6533 / 730<br />
Fax +49(0)6533 / 73111<br />
nicht mehr aktiv ist. Es bleibt eine<br />
ganz normale Gipsfaser-Platte zurück,<br />
die nicht speziell entsorgt werden<br />
muss.“<br />
Wirkung unter Oberbelägen<br />
Die reinigende Kraft von Greenline ist<br />
auch unter Oberbelägen aktiv. Dabei<br />
begünstigen diffusionsoffene Oberbeläge<br />
wie Dispersionsfarben, Raufasertapeten<br />
oder eine Verspachtelung<br />
der Trockenbaukonstruktion mit<br />
anschließendem diffusionsoffenem<br />
Anstrich oder Rollputz eine schnelle<br />
Schadstoffaufnahme. Tests haben<br />
gezeigt, dass die Wirkung auch unter<br />
normalen Anstrichen – wenn auch<br />
verlangsamt – eintritt. „Je höher die<br />
Diffusionsoffenheit des Oberbelags<br />
ist, umso schneller die Wirkung“, sagt<br />
Bode. www.fermacell-greenline.de<br />
Heinrich Rohlfs, Duisburg ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Fermacell<br />
Halle 7<br />
Stand 303/402<br />
www.hochwald.com<br />
info@hochwald.com<br />
www.mikado-online.de 33
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
Centre Pompidou<br />
Ein Dach wie eine Achterbahn<br />
Das wohl spektakulärste <strong>Holz</strong>dach Frankreichs steht in der lothringischen<br />
Hauptstadt Metz. Es gehört zum Neubau des Centre Pompidou. <strong>Holz</strong>bau Amann<br />
schloss die komplizierte Montage im September 2009 erfolgreich ab.<br />
34 mikado 2.2010<br />
▴ Mit tollkühnen<br />
Formen<br />
schlingt sich das<br />
sechslagige<br />
Geflecht aus Brettschichtholz<br />
um die<br />
Stahlbetonquader<br />
der Ausstellungstrakte<br />
HoLZBAU AMANN
Der neue Kunstkomplex mit seinem<br />
gitterförmigen Geflecht<br />
aus Brettschichtholz macht einen<br />
futuristischen Eindruck. Die Stadtväter<br />
der lothringischen Hauptstadt<br />
Metz können stolz sein. Von oben betrachtet<br />
bildet das Centre Pompidou<br />
ein Sechseck mit einer Breite von<br />
90 m und spiegelt den Grundriss<br />
Frankreichs wider. Zu dem gigantischen<br />
<strong>Holz</strong>geflecht inspirieren ließ<br />
sich der Architekt Shigeru Ban durch<br />
geflochtene Hüte – eine in China verbreitete<br />
Kopfbedeckung.<br />
Die netzförmige Konstruktion aus<br />
Brettschichtholz (BS-<strong>Holz</strong>) bildet<br />
ein weitgehend sich selbst tragendes<br />
Dach mit einer Gesamtfläche von<br />
8000 m2 . Die aufwendige Montage<br />
und den Abbund aller Elemente führte<br />
die Südschwarzwälder <strong>Holz</strong>baufirma<br />
Amann aus, die bereits bei einigen<br />
Großobjekten entsprechende Erfahrung<br />
sammeln konnte – auch schon<br />
beim Expo-Dach in Hannover.<br />
Der Abbund startete bereits im Juni<br />
2008 mit Hilfe eines CNC-gesteuerten<br />
Roboters. Jeder der 1600 Einzelträger<br />
weist eine individuelle Geometrie<br />
auf und ist zudem in zwei Richtungen<br />
gekrümmt. Ihr Querschnitt<br />
beträgt einheitlich 44 x 14 cm, ihre<br />
Länge bis zu 14 m.<br />
Schwarzwälder meistern<br />
komplexe Aufgabe<br />
Was die Zimmerer auf der Baustelle<br />
vorfanden, waren die Stahlbeton-<br />
Rohbauten der drei Ausstellungsgalerien.<br />
Diese Quader liegen übereinander<br />
und sind um etwa 45 Grad<br />
gegeneinander verdreht.<br />
Um die komplexe Dachform realisieren<br />
zu können, waren Gerüsttürme<br />
zur Montageunterstützung nötig.<br />
„Diese Türme verteilten wir unter der<br />
gesamten Fläche des späteren Daches,<br />
brachten sie auf die errechnete<br />
Höhe und verbanden sie mit langen<br />
Unterzügen aus Brettschichtholz.<br />
Darauf legten wir später die erste der<br />
sechs Brettlagen auf“, erläutert Projektleiter<br />
Tobias Döbele die Vor-<br />
gehensweise.<br />
Die gesamte Konstruktion steht<br />
mit vier <strong>Holz</strong>füßen auf dem Boden<br />
und hängt an vier Stahlringen, die an<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
▸ Die erste der<br />
sechs Trägerlagen<br />
liegt auf<br />
Gerüsttürmen und<br />
bildet für<br />
die nächsten fünf<br />
Lagen eine<br />
exakte Grundlage<br />
▸ Abschnitt<br />
für Abschnitt und<br />
Lage für<br />
Lage ergänzen<br />
sich die<br />
einzelnen Brettschichtholzelemente<br />
zum komplexen<br />
Tragwerk<br />
den massiven Baukörpern der Galerien<br />
angebracht sind. Die Stahlringe<br />
bilden gleichzeitig die Öffnungen,<br />
durch die sich die Galerien aus der<br />
Dachhaut schieben.<br />
Erst hochpräzise Fertigung<br />
macht Montage möglich<br />
Während der Montagezeit waren von<br />
<strong>Holz</strong>bau Amann durchschnittlich<br />
zehn Mitarbeiter auf der Baustelle<br />
im Einsatz. Parallel dazu wurden bis<br />
Mitte Mai 2009 die letzten der insgesamt<br />
rund 1600 Träger abgebunden.<br />
Auf Grund der großen Höhen<br />
und steilen Dachabschnitte arbeiteten<br />
die Monteure ausschließlich mit<br />
Hubsteigern, die bis zu 40 m hoch<br />
reichen. Von ihnen waren sechs im<br />
ständigen Einsatz.<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Centre Pompidou Metz<br />
F-57000 Metz<br />
www.centrepompidou-metz.fr<br />
Architektur:<br />
Shigeru Ban Architects<br />
www.shigerubanarchitects.com<br />
Bauleitung:<br />
Terrell<br />
F-92100 Boulogne Billancourt<br />
http://terrellgroup.net<br />
Statik <strong>Holz</strong>bau:<br />
SJB.Kempter.Fitze AG<br />
CH-9100 Herisau<br />
www.sjb.ch<br />
<strong>Holz</strong>bauunternehmen:<br />
<strong>Holz</strong>bau Amann GmbH<br />
D-79809 Weilheim-Bannholz<br />
www.holzbau-amann.de<br />
www.mikado-online.de 35<br />
HoLZBAU AMANN<br />
HoLZBAU AMANN
„Entscheidend war die präzise<br />
Lage der unteren Träger. Um die zu<br />
gewährleisten, frästen wir die <strong>Holz</strong>unterzüge<br />
bereits im Werk an jenen<br />
Stellen ein, an denen die darüber<br />
liegenden Träger kreuzen“, erklärt<br />
Döbele einen der großen Knackpunkte<br />
Komplexe <strong>Holz</strong>knoten<br />
Thema des Monats Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
36 mikado 2.2010<br />
bei der Montage. „Lag dann die erste<br />
Schicht gemäß ihrer Raumkoordinaten<br />
aber einmal an ihrer richtigen<br />
Stelle, war die Montage der folgenden<br />
fünf Schichten definiert.“<br />
Eine weiße, lichtdurchlässigen<br />
Kunststoffmembran aus Glas- und<br />
Die sechs <strong>Holz</strong>lagen der Dachkonstruktion sind an ihren Überlagerungspunkten<br />
mit Gewindestangen verbunden. Entsprechende Bohrungen durch<br />
die Brettschichtholzträger verstärken sog. „Dollen“ aus Furnierschichtholz.<br />
Da sich an den Knoten nicht alle sechs <strong>Holz</strong>lagen treffen, sondern meist<br />
nur vier, kamen zusätzlich Schubverbinder aus Brettsperrholz zum Einsatz.<br />
Sie füllen die Stellen des sechslagigen Knotens aus, an dem gerade kein<br />
<strong>Holz</strong>träger aufläuft. Kreuzförmig eingebrachte Spax-Schrauben verbinden<br />
die Schubverbinder mit den durchlaufenden Brettschichtträgern, die eine<br />
Länge von 300 bzw. 400 mm aufweisen. Insgesamt befinden sich innerhalb<br />
der gesamten <strong>Holz</strong>konstruktion rund 15 000 Furnierholzdollen und rund<br />
8000 Schubverbinder.<br />
SHIGERU BAN ARCHITECTS<br />
◂ So soll das<br />
Centre Pompidou<br />
in Metz<br />
aussehen, wenn<br />
es im Mai<br />
2010 fertiggestellt<br />
ist und<br />
mit einem großen<br />
Fest eröffnet<br />
Teflon-Fasern überzieht die gesamte<br />
<strong>Holz</strong>struktur. Unter der kunstvoll<br />
geschwungenen Dachlandschaft liegen<br />
die drei großen Ausstellungs-<br />
galerien und die anderen Gebäudeteile.<br />
Große Aussichtsfenster bieten<br />
den Besuchern Panoramablicke auf<br />
die Stadt Metz, auf die Kathedrale<br />
und auf den Bahnhof.<br />
Metz will sich von der Pariser<br />
Zentrale unterscheiden<br />
Das Vorbild des Kunstkomplexes<br />
steht in der Hauptstadt Paris. Dort<br />
hatte der damalige Prädent George<br />
Pompidou in den 1970er-Jahren<br />
ein Ausstellungsgebäude errichten<br />
lassen, um einer breiten Öffentlichkeit<br />
die moderne Kunst zugänglich<br />
zu machen. 1977 eröffnete<br />
das an eine Ölraffinerie erinnernde<br />
Bauwerk und mit ihm das Musée<br />
national d’art moderne – heute mit<br />
rund 60 000 Werken das größte Museum<br />
seiner Art in Europa.<br />
Das Centre Pompidou in Metz soll<br />
nach Meinung von Bruno Racine,<br />
dem Präsidenten der Kunstinstitution,<br />
keine bloße Kopie der Pariser<br />
Mutter sein. Es soll deren 30-jährige<br />
Arbeit nun in die französische<br />
„Provinz“ tragen, fortsetzen und<br />
weiterentwickeln. Dazu braucht es<br />
ein Gebäude mit eigener Identität<br />
und hoher Strahlkraft. Dieser Wunsch<br />
ist nun vollauf erfüllt.<br />
Im Mittelpunkt der Ausstellungen<br />
stehen Werke des 20. und 21. Jahrhunderts,<br />
die in erster Linie aus dem<br />
riesigen Bestand des Musée national<br />
d’art stammen. Im Mai 2010 eröffnet<br />
das Museum. Der Besucher darf<br />
sich auf eine spektakuläre Verbindung<br />
zwischen Bildender Kunst und<br />
<strong>Holz</strong>bau-Kunst freuen, die ihresgleichen<br />
auf der Welt sucht.<br />
Dipl.-<strong>Holz</strong>w. Stephan Klein, Bonn ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Spax International<br />
GmbH & Co. KG<br />
Halle 8<br />
Stand 110
Idee: Studio Daniel Libeskind, New York; Lösung: RHEINZINK<br />
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Am Anfang steht immer die Idee. Doch nur, wenn Sie bei Ihren Planungen Ihren Ideen<br />
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RZ_4059-4C-D
Ingenieurholzbau<br />
<strong>Holz</strong>stege<br />
Verbindungen sind alles<br />
Wo vor nicht allzu langer Zeit der Palast der Republik stand, findet der Besucher<br />
nun eine ausgedehnte <strong>Holz</strong>steganlage auf grüner Wiese. Die Komplexität der scheinbar<br />
einfachen Stegkonstruktion forderte die Konstrukteure im Millimeterbereich heraus.<br />
38 mikado 2.2010<br />
▴ Das wesentliche<br />
Gestaltungsmittel<br />
des neu<br />
angelegten<br />
Schlossplatzareals<br />
sind die<br />
hölzernen Stege<br />
STEFAN MÜLLER
Ingenieurholzbau<br />
Schlossareal in Berlin-Mitte,<br />
auf dem früher der Palast der Republik<br />
stand, soll 2013 das wieder aufgebaute<br />
alte Stadtschloss stehen. Die<br />
Fläche sollte bis zum Baubeginn 2011<br />
jedoch nicht wie sonst üblich brachliegen<br />
und ringsum einen Bauzaun<br />
erhalten, sondern öffentlich genutzt<br />
werden können und Besucher zum<br />
Verweilen einladen.<br />
<strong>Holz</strong> schwebt über dem Grün<br />
Die auf der Grünfläche verteilten<br />
Stege aus unbehandeltem Lärchenholz<br />
scheinen über dem Rasen zu<br />
schweben. Die hölzernen Treppen<br />
und Rampen gestalten interessante<br />
Über- und Abgänge auf die zentralen<br />
Rasenflächen. Hier verflechten sich<br />
die Stege zu großzügigen Sonnendecks.<br />
Die Uferkante der Spree erhält<br />
eine hölzerne Promenade, die zum<br />
Wasser hin mit einer Brüstung gesichert<br />
ist. Andere Stege mit beidseitiger<br />
Brüstung umschließen „archäologische“<br />
Flächen, wo Reste des 1950<br />
gesprengten Hohenzollernschlosses<br />
ausgegraben wurden. Von den Laufstegen<br />
aus lassen sie sich ideal besichtigen.<br />
Auf besonders breit ausgeführten<br />
Brüstungen informieren Tafeln<br />
über die Geschichte des Ortes. Sie<br />
geben Auskunft über den Abriss des<br />
Palastes der Republik und die zukünftigen<br />
Planungen des Humboldt-<br />
Forums in Form des alten Berliner<br />
RELAIS LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Auf dem etwa 47 000 m² großen<br />
◂ Lageplan der<br />
Stege mit<br />
Ausgrabungsbereichen,<br />
Treppenanlage,<br />
Kunsthalle<br />
und zentralen<br />
Rasenflächen<br />
Stadtschlosses und beziehen damit<br />
den Besucher – wie sonst selten – in<br />
die Umnutzung mit ein.<br />
Ein Wettbewerb entschied über die<br />
Gestaltung der Freifläche, den das<br />
Berliner Büro Relais Landschaftsarchitekten<br />
im Herbst 2006 für sich entschied.<br />
Die Pläne sahen für den ersten<br />
Bauabschnitt eine befahrbare Schotterrasenfläche<br />
mit einer etwa 620 m<br />
langen <strong>Holz</strong>steg- und Treppenanlage<br />
vor, für den zweiten war eine grüne<br />
Wiese mit 1240 m langen <strong>Holz</strong>stegen<br />
geplant. Seit Oktober 2008 bzw. Juli<br />
2009 „in Betrieb“, haben die Berliner<br />
und Touristen das Schlossareal längst<br />
für sich entdeckt.<br />
Von Stein- zu <strong>Holz</strong>stufen<br />
Einige Stege führen über die ehemaligen<br />
Kellergeschosse des Palastes<br />
der Republik, die sich noch unter<br />
dem Rasen befinden. Nach dem Abriss<br />
hat man die Fundament-Wanne<br />
mit Sand verfüllt und vor der Neugestaltung<br />
des Platzes mit dem gleichen<br />
Material eine leichte Neigung<br />
Richtung Spree modelliert. Auf einer<br />
20 cm dicken Schicht versickerungsfähigen<br />
Bodens sorgt seitdem<br />
ein Rollrasen für die Begrünung. Die<br />
zur Spree ansteigenden Stützwände<br />
der Palastwanne rahmen die Rasenfläche<br />
ein, sodass ein „Abtauchen“<br />
aus der Stadt in einen grünen Freiraum<br />
möglich ist.<br />
Den Sockel eines ehemaligen Nationaldenkmals<br />
integrierten die Planer<br />
als herausgehobene Terrasse, die für<br />
kulturelle Aktivitäten zur Verfügung<br />
steht. Die an das Café der temporären<br />
Kunsthalle angrenzende, etwa 80 m<br />
lange Treppenanlage des Denkmalsockels<br />
erhielt eine „zweite Haut“. Sie<br />
wurde komplett mit einer <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
überbaut und damit als hölzerne<br />
Sitzstufenanlage ausgebildet.<br />
Konstruktion hat es in sich<br />
Die Tragkonstruktion der <strong>Holz</strong>stege<br />
besteht aus 2,46 m langen Querträgern<br />
(b/h = 14 x 12 cm) und dort, wo<br />
es Brüstungen gibt, aus brüstungshohen<br />
Pfosten, die über eingeschlitzte<br />
Stahlbleche und Stabdübel an sie<br />
angeschlossen sind. Im Abstand von<br />
1,50 m reihen sich die Querträger<br />
bzw. die U- und L-förmigen biegesteifen<br />
Rahmen und Halbrahmen (im<br />
Uferbereich) aneinander und bilden<br />
zwischen 18,30 m und 170 m lange<br />
Stege. Aufgeschraubte Längsträger<br />
(b/h = 10 x 8 cm) verbinden sie<br />
und tragen die 5 cm dicken, unterschiedlich<br />
breiten Lärchenholzbohlen<br />
als Gehbahnbelag. Verschalungen<br />
aus Lärchenholzbrettern bilden die<br />
geschlossenen Brüstungen aus. Das<br />
Ganze liegt auf kleinen Einzelfundamenten<br />
in Form von Pflastersteinen<br />
mit einer Lage Bautenschutzmatte<br />
oder ist über Stützenschuhe aufgeständert<br />
und in kleinen Köcherfundamenten<br />
verankert.<br />
Besonders knifflig waren die<br />
Stegkreuzungen und (recht-)winklig<br />
KG Co.<br />
▸ Die 2,50 m<br />
&<br />
breiten <strong>Holz</strong>stege<br />
GMBH<br />
umschließen<br />
„archäologische“<br />
HUNoLD<br />
Ausgrabungsbereiche<br />
HoLZBAU<br />
www.mikado-online.de 39
Steckbrief<br />
Ingenieurholzbau<br />
Bauvorhaben:<br />
<strong>Holz</strong>steganlage in zwei Bauabschnitten<br />
auf dem Schlossareal<br />
in Berlin<br />
Baujahr: 2009<br />
Bauzeit:<br />
1. Bauabschnitt:<br />
4/2008 bis 10/2008<br />
2. Bauabschnitt:<br />
3/2009 bis 7/2009<br />
Baukosten:<br />
1,4 Mio. Euro<br />
Bauherr:<br />
Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung<br />
D-10179 Berlin und<br />
DSK – Deutsche Stadt- und<br />
Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH<br />
D-10117 Berlin<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
relais Landschaftsarchitekten<br />
(in Zusammenarbeit mit<br />
monumentum3)<br />
D-10781 Berlin<br />
www.relaisLA.de<br />
Statik:<br />
ifb frohloff staffa kühl ecker<br />
D-12161 Berlin<br />
www.ifb-berlin.de<br />
<strong>Holz</strong>bauer:<br />
<strong>Holz</strong>bau Hunold GmbH & Co. KG<br />
D-37327 Leinefelde<br />
www.holzbau-hunold.de<br />
Verbindungsmittel:<br />
SFS intec GmbH<br />
D-61440 oberursel<br />
www.sfsintec.biz/de<br />
Materialverbrauch:<br />
570 m³ <strong>Holz</strong><br />
Schrauben: 1,5 t<br />
40 mikado 2.2010<br />
aufeinandertreffenden Stege – alle<br />
mit 2 % Längsgefälle. Die Anschlussstellen<br />
der zusammentreffenden,<br />
meist in zwei Richtungen geneigten<br />
Einzelstege mussten exakt zusammenpassen,<br />
was diese einfach aussehenden<br />
Stegkonstruktionen enorm<br />
kompliziert machte. Jeder Millimeter<br />
Abweichung hätte zu größten Passungsproblemen<br />
geführt. Das bedeutete<br />
eine große Herausforderung für<br />
die Arbeitsvorbereitung und Montage,<br />
die dadurch besonders zeit- und<br />
arbeitsintensiv wurde.<br />
Auch die Logistik musste hundertprozentig<br />
stimmen: „Dank präziser<br />
CAD-Planung konnten wir Hunderte<br />
von Bauteilen abbinden, die alle<br />
gleich aussahen, es aber nicht waren.<br />
Bei der Bauteilnummerierung<br />
und dem Eintrag in die Positionspläne<br />
durfte jedoch nichts schiefgehen,<br />
sonst hätte keiner mehr gewusst,<br />
wohin welches Bauteil gehört“, erzählt<br />
Bauleiter Andreas Drescher von<br />
<strong>Holz</strong>bau Hunold. Im Werk wurden<br />
die Querschnitte zu 6 m langen und<br />
2,3 m, 2,5 m oder 3 m breiten Steg-<br />
Elementen zusammengebaut und vor<br />
Ort an ihren planmäßigen Positionen<br />
aneinandergereiht.<br />
Da die Landschaftsarchitekten<br />
außerdem großen Wert auf das Erscheinungsbild<br />
der Gehbahnbeläge<br />
und Brüstungen legten, sollten dort<br />
möglichst viele unterschiedlich breite<br />
Bretter und Bohlen aufgebracht<br />
werden. Es sollte der Eindruck von<br />
Zufälligkeit entstehen. Auch diese<br />
Anforderung trug zu dem hohen Planungsaufwand<br />
und den umfangreichen<br />
Arbeitsvorbereitungen bei. Aber<br />
am Schluss stimmte alles.<br />
HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />
◂ Die Treppenanlage<br />
des Denkmalsockels<br />
wurde mit einer<br />
<strong>Holz</strong>konstruktion<br />
überbaut …<br />
▴ … und zu einer<br />
Sitzstufenanlage<br />
ausgebildet<br />
Darstellung<br />
▾<br />
einer Teil- und<br />
einer Doppelgewindeschraube<br />
Adäquate Verbindungsmittel<br />
Als Hauptverbindungsmittel wählte<br />
der Tragwerksplaner Schrauben<br />
und entschied sich für Doppelgewindeschrauben.<br />
Das hatte für die gute<br />
Begehbarkeit des Steges eine zentrale<br />
Bedeutung. Für Doppelgewindeschrauben<br />
sprachen die Art der Kraftübertragung,<br />
die im Vergleich zu<br />
Teilgewindeschrauben höhere Tragfähigkeit<br />
und die damit verbundene<br />
„Lagesicherung“ des Bohlenbelags.<br />
Teilgewindeschrauben können<br />
Druckkräfte nur in der unteren<br />
Schafthälfte aufnehmen. Die Kraftübertragung<br />
erfolgt über die Gewinde,<br />
die sich durch das Einschneiden<br />
ins <strong>Holz</strong> mit ihm verkeilen. In der<br />
oberen Hälfte kann sich der Bohlenbelag<br />
entlang des glatten Schaftes<br />
bewegen. Ist der Steg unbelastet, liegt<br />
der Schraubenkopf oberflächenbündig<br />
im Belag. Bei Belastung würden<br />
die Bohlenbretter nach unten nachgeben<br />
und die Schraubenköpfe sich<br />
nach oben herausdrücken und damit<br />
eine Stolperstelle bilden. Das musste<br />
bei den <strong>Holz</strong>stegen natürlich unbedingt<br />
vermieden werden.<br />
Mit Doppelgewindeschrauben, die<br />
in der oberen und unteren Schafthälfte<br />
ein Gewinde haben, können die<br />
Längsträger wie auch der Bohlenbelag<br />
gleichermaßen Druckkräfte<br />
HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />
SFS INTEC GMBH)
aufnehmen. Die Kraftübertragung<br />
erfolgt oben und unten zu gleichen<br />
Teilen und der Bohlenbelag bleibt<br />
auch unter Belastung in seiner Ausgangslage.<br />
Hinzu kommt, dass die<br />
Schraubenköpfe – anders als bei Teilgewindeschrauben<br />
– nicht an der<br />
Kraftübertragung beteiligt sind und<br />
ihre Ausformung nur zum Führen des<br />
Werkzeuges beim Eindrehen dient.<br />
Genau genommen könnte man sie<br />
auch abschneiden.<br />
Da der Durchmesser der Schraubenköpfe<br />
von Doppelgewindeschrauben<br />
nur geringfügig größer ist als<br />
der Außendurchmesser des Gewindes,<br />
verschwinden sie beim Eindrehen<br />
ohne Ausreißen des Lochrandes<br />
der Einschraubstelle passgenau und<br />
bündig in den Bohrlöchern der Bohlen.<br />
Es ergibt sich ein stolperfreier<br />
Gehbahnbelag, der es auch bei jeder<br />
Witterung und Belastung bleibt.<br />
Für die Brüstungen wählten die<br />
Planer vor allem WT-S-5x60-Schrauben<br />
aus Edelstahl und für die Stege<br />
WT-T-6,5x13-Schrauben mit einer<br />
Spezialbeschichtung gegen Korrosion.<br />
In der gesamten <strong>Holz</strong>steganlage<br />
sind an die 120 000 <strong>Holz</strong>verbindungsmittel<br />
enthalten.<br />
Luftumspülte Querschnitte<br />
Die Lärchenholzbohlen des Gehbahnbelags<br />
wurden wegen der freien Bewitterung<br />
in alle Richtungen auf Abstand<br />
verlegt. Einerseits können sie<br />
sich bei Feuchtigkeit zwängungsfrei<br />
„ausdehnen“, andererseits kann<br />
Regenwasser nach allen Seiten hin<br />
ablaufen und alle <strong>Holz</strong>querschnitte<br />
können immer wieder vollständig<br />
HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />
◂ <strong>Holz</strong>stege, zum<br />
Teil auf Pflastersteinen<br />
aufgelegt,<br />
zum Teil<br />
aufgeständert und<br />
in Fundamenten<br />
verankert<br />
Steg während<br />
▸<br />
der Montage.<br />
Die Brüstung trägt<br />
später Infotafeln<br />
▸ Querschnitt<br />
durch den Steg<br />
mit zwei<br />
Brüstungen<br />
bzw.<br />
einer Brüstung<br />
(Ufersteg)<br />
austrocknen. Zwar handelt es sich um<br />
ein temporär angelegtes Bauwerk,<br />
das möglicherweise nur zwei Jahre<br />
benutzt wird. Dennoch sind die Regeln<br />
des konstruktiven <strong>Holz</strong>schutzes<br />
einzuhalten. Sollte sich außerdem der<br />
Schnitt durch Steg mit zwei Brüstungen<br />
14 2,22<br />
14<br />
Schnitt durch Ufersteg<br />
14/12<br />
Stützschuh e = 6 m<br />
www.mikado-online.de 41<br />
10<br />
Lagesicherung durch<br />
aufgedübelte<br />
Eichenschwelle 12/8<br />
30<br />
2,30<br />
10<br />
Geländerbefestigung<br />
10/8 10/8 10/8 10/8 10/8<br />
Baubeginn des Humboldt-Forums,<br />
wie viele vermuten, um einige Jahre<br />
verschieben, wird die Steganlage<br />
vielleicht fünf oder sechs Jahre<br />
ihre Dienste leisten. Heute weiß<br />
noch niemand, was anschließend mit<br />
9 25 92<br />
HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG<br />
HoLZBAU HUNoLD GMBH & Co. KG
SFS INTEC GMBH)<br />
Ingenieurholzbau<br />
42 mikado 2.2010<br />
◂ Prinzip-Skizzen<br />
zur unterschiedlichenKraftübertragung<br />
und Wirkungsweise<br />
von<br />
Teil- und Doppelgewindeschrauben.<br />
oben:<br />
unbelasteter<br />
Zustand. Unten:<br />
belasteter Zustand<br />
Markant und wirtschaftlich.<br />
Der E 58 PLUS überzeugt durch harmonische Proportionen und die konsequente Umsetzung des<br />
klassischen E 58 Profils. Er verfügt über einen Verschiebebereich von rund 30 mm und eine Lattweite<br />
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30 mm<br />
Verschiebebereich<br />
Hohe Stabilität<br />
der Anlage geschieht. Sie könnte demontiert<br />
und an anderer Stelle wieder<br />
aufgebaut werden.<br />
Lieb gewonnenes Freizeitareal<br />
In dreimonatiger Produktions- und<br />
Montagezeit hat <strong>Holz</strong>bau Hunold<br />
570 m³ Lärchenholz in der Steganlage<br />
verbaut. Sie bedeckt eine Fläche von<br />
etwa 3000 m². Bei der Eröffnung der<br />
Anlage im Juli 2009 wünschte sich<br />
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher,<br />
dass der Platz ein belebter und beliebter<br />
Ort sein wird, an dem sich die<br />
Berliner wie Besucher gern aufhalten<br />
werden. Das ist vorerst gelungen.<br />
Wenn der Schlosswiederaufbau<br />
beginnt, sollen Kunsthalle, Rasen und<br />
<strong>Holz</strong>stege wieder verschwinden. Bis<br />
dahin kann es allerdings sein, dass<br />
die Berliner ihr neues Areal gar nicht<br />
mehr hergeben wollen.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
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Karlsruhe ▪<br />
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E58PLUS
Sanierung und Ausbau<br />
Systemlösungen<br />
Schmuckstück neu aufpoliert<br />
Bei der Sanierung eines über 500 Jahre alten Gebäudes in Landshut zählten<br />
die Innendämmung der denkmalgeschützten Fassade und Schallschutzmaßnahmen im<br />
Bereich der Zwischendecken zu den größten Herausforderungen.<br />
Mit seiner<br />
◂<br />
markanten<br />
Fassade bildet das<br />
1496 erbaute<br />
Haus ein ganz<br />
besonderes<br />
Schmuckstück in<br />
der Altstadt<br />
von Landshut<br />
Landshut zählt zu den wenigen<br />
deutschen Städten, deren mittelalterlicher<br />
Stadtkern zu einem großen<br />
Teil noch in seiner ursprünglichen<br />
Form erhalten ist. Eine der<br />
Prachtstraßen von Landshut ist die<br />
Neustadt genannte Hauptstraße im<br />
Zentrum der Stadt, die von vielen im<br />
Originalzustand befindlichen Handels-<br />
und Wohnhäusern aus dem Mittelalter<br />
gesäumt wird.<br />
Hinter der Hausnummer 527<br />
verbirgt sich ein ganz besonderes<br />
Schmuckstück: Das dreistöckige<br />
Wohn- und Geschäftshaus aus dem<br />
Jahr 1496 zählt mit seiner neugotischen<br />
Fassade zu den markantesten<br />
Objekten des Straßenzugs.<br />
Denkmalschutz als<br />
Herausforderung<br />
Auch Rudi Napholtz, der in Landshut<br />
ein Geschäft für Innengestaltung und<br />
Raumausstattung betreibt, erlag dem<br />
Charme des mittelalterlichen Kleinods.<br />
Er kaufte 2007 das Objekt und<br />
beschloss, es möglichst originalgetreu<br />
zu sanieren. „Trotz des desolaten<br />
Zustands des Bauwerks habe ich<br />
das Potenzial erkannt, das in dem<br />
Gebäude steckt“, erklärt der Bauherr,<br />
der schon einige ähnliche Objekte erfolgreich<br />
saniert hat.<br />
Aufgebaut ist der Baukörper aus<br />
zwei Teilen: dem rund 100 m² großen<br />
Altbau mit der zur Straße gerichteten<br />
Fassade und einem 65 m² großen<br />
Anbau im rückwärtigen Teil. Während<br />
dieser Teil wegen Einsturzgefahr<br />
komplett abgerissen und ersetzt werden<br />
musste, galt es, das denkmalgeschützte<br />
Haupthaus von Grund auf<br />
zu sanieren. Keine leichte Aufgabe,<br />
denn auch hier lagen die größten<br />
www.mikado-online.de 43
Sanierung und Ausbau<br />
Probleme in der Statik des Gebäudes.<br />
Grund dafür waren unsach gemäße<br />
Umbauarbeiten aus dem 19. Jahrhundert,<br />
in deren Verlauf beispielsweise<br />
der ehemals durchgehende<br />
Kamin im Erdgeschoss abgebrochen<br />
und der – inzwischen entfernte –<br />
Rest lediglich auf einen einzigen, um<br />
ein Vielfaches überlasteten Balken<br />
gesetzt wurde.<br />
Im Dachbereich waren die Fußpunkte<br />
des Dachstuhls infolge einer<br />
undichten Dacheindeckung verfault<br />
und mussten neu gefasst werden.<br />
Für einen sicheren Stand des Gebäudes<br />
sorgen heute zusätzlich sieben<br />
Tonnen Stahlträger, die im ganzen<br />
Haus als Verstärkung eingezogen<br />
wurden.<br />
Sanierung mit Naturprodukten<br />
Nach Lösung der statischen Probleme<br />
konnte der Bauherr mit der eigentlichen<br />
Sanierung des Gebäudes beginnen.<br />
Zu berücksichtigen waren<br />
dabei die Auflagen des Denkmalamtes.<br />
So durfte beispielsweise die<br />
Gebäudefassade nicht verändert werden,<br />
was eine raumseitige Dämmung<br />
der Außenwände erforderte.<br />
Außerdem galt es, das historische<br />
Gebälk etwa im Bereich der Zwischendecken<br />
und des Dachstuhls<br />
zu erhalten. Gleichzeitig sollte das<br />
Dank<br />
◂<br />
raumseitiger<br />
Dämmung<br />
in den Zwischendecken<br />
und der Unter-<br />
deckplatten<br />
erfüllt der Altbau<br />
heute den<br />
KfW-60-Energiestandard<br />
▸ Die <strong>Holz</strong>faserdämmung<br />
sorgt für eine<br />
optimale<br />
Dämmung und<br />
bietet<br />
ein angenehmes<br />
Wohnklima<br />
▾ Für Bauherr<br />
Rudi<br />
Napholtz und<br />
Lothar<br />
Zieglmeier von<br />
Pavatex<br />
waren die Systemlösungen<br />
die erste Wahl<br />
44 mikado 2.2010<br />
Gebäude den damals aktuellen förderungsfähigenKfW-60-Energiestandard<br />
erreichen. „Den Charme eines<br />
perfekt sanierten Altbaus mit den<br />
Vorzügen eines Neubaus zu kombinieren,<br />
das war das Ziel der Sanierung“,<br />
erläutert Napholtz. „Dabei<br />
wollten wir möglichst ökologische<br />
und nachhaltige Naturprodukte verwenden,<br />
die sich perfekt in die historische<br />
Bausubstanz einfügen.“<br />
Neben den wärmedämmtechnischen<br />
Anforderungen gehörten außerdem<br />
eine besonders gute Schalldämmung<br />
im Bereich der hölzernen<br />
Zwischendecken sowie wirkungsvoller<br />
Schutz vor sommerlicher Hitze zu<br />
den Sanierungszielen.<br />
Historisches Kleinod<br />
mit Neubau-Standard<br />
Speziell für derartige Anforderungen<br />
entwickelte Pavatex multifunktionale<br />
und ökologische Holfaserdämmstoffe.<br />
Die Systemlösungen haben<br />
sich mit ihren baubiologischen und<br />
bauphysikalischen Eigenschaften besonders<br />
bei der Altbausanierung bewährt.<br />
Deshalb kamen sie auch in<br />
Landshut zum Einsatz. „Ich habe<br />
mich im Vorfeld ausführlich über<br />
viele Dämmstoffe informiert und<br />
mich letztendlich für Pavatex entschieden“,<br />
erklärt Napholtz. „Denn<br />
die <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten bieten<br />
optimale Dämmwerte und können<br />
wirtschaftlich verarbeitet werden.<br />
Als ökologische <strong>Holz</strong>produkte<br />
passen sie sehr gut zur vorhandenen<br />
Substanz des Hauses.“<br />
Bei der Sanierung des Objektes<br />
zählten die raumseitige Wärmedämmung<br />
der denkmalgeschützten<br />
Fassade und der geforderte Schallschutz<br />
im Bereich der Zwischendecken<br />
zu den größten Herausforderungen.<br />
„Unsere System konnte die<br />
Anforderungen optimal erfüllen“, erklärt<br />
Lothar Zieglmeier, der als Pavatex-Regionalverkaufsleiter<br />
die Sanierung<br />
von Anfang an mit betreute.<br />
„Unsere <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />
bieten hier eine leistungsfähige
Sanierung und Ausbau<br />
Wärmedämmung, effektiven Schallschutz<br />
sowie sommerlichen Hitzeschutz<br />
und sie gleichen die bei einem<br />
Altbau immer gegebenen Bautoleranzen<br />
aus.“ Die sorptionsfähigen<br />
<strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten können<br />
zudem dank ihrer natürlichen Diffusionsoffenheit<br />
Feuchtigkeit aufnehmen<br />
und wieder abgeben. Das sorgt<br />
für ein angenehmes sowie ausgeglichenes<br />
Raumklima und schützt vor<br />
Feuchtigkeitsschäden.<br />
Lösungen für<br />
Dach, Wand und Boden<br />
Für die raumseitige Dämmung der<br />
Fassade verwendeten die Handwerker<br />
80 mm „Pavadentro“. Die speziell<br />
für die raumseitige Dämmung von<br />
Außenwänden entwickelte <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatte<br />
hat einen durchschnittlichen<br />
U-Wert von 0,35 W/<br />
(m²K). Im Dachbereich bieten 35 mm<br />
„Isolair L-Unterdeckplatten“ auf rund<br />
250 m² Schutz vor sommerlicher<br />
Überhitzung und verbessern die Wärme-<br />
und Schalldämmung des Hauses.<br />
Bei den Zwischendecken kommen<br />
40 mm „Pavatherm-Profil“ mit integrierten<br />
Fugenlatten zum Einsatz.<br />
Das höhenausgleichende System erlaubt<br />
auf insgesamt 300 m² einen Bodenaufbau<br />
mit guten Trittschall- und<br />
Wärmedämmwerten. Es ermöglicht<br />
einen praktisch schwimmend verlegten<br />
<strong>Holz</strong>dielenfußboden ohne Lagerhölzer,<br />
die störenden Trittschall<br />
besonders stark übertragen.<br />
Doppelter Klimaschutz<br />
Mit den ökologischen und nachhaltigen<br />
<strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten von<br />
Pavatex erfüllt das historische Gebäude<br />
zum einen den KfW-60-Energiestandard,<br />
zum anderen leistet<br />
Bauherr Rudi Napholtz damit auch<br />
einen wertvollen und messbaren<br />
Beitrag zum Klimaschutz – ganz im<br />
Sinne der Klimaschutzkampagne des<br />
Dämmstoffherstellers, der unter dem<br />
Motto „Werden Sie CO 2 -Champion“<br />
zur aktiven CO 2 -Einsparung durch<br />
◂◂ Bei der<br />
Sanierung galt es,<br />
das historische<br />
Gebälk zu<br />
erhalten<br />
◂ Im Geschäftsraum<br />
im<br />
Erdgeschoss gibt<br />
es Tabakwaren zu<br />
kaufen<br />
▸ Die renovierte<br />
denkmalgeschützte<br />
Fassade<br />
in der<br />
Innenstadt von<br />
Landshut<br />
kann sich wieder<br />
sehen lassen<br />
Ein eindrucks-<br />
◂<br />
voller<br />
Kronleuchter setzt<br />
den frisch<br />
renovierten Ver-<br />
kaufsraum<br />
ins rechte Licht<br />
Dämmen mit <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />
aufrief und die besten Klimaverbesserer<br />
mit attraktiven Preisen<br />
belohnte. Die hier verbauten <strong>Holz</strong>faserdämmstoffe<br />
verbessern die globale<br />
CO -Bilanz um umgerechnet über<br />
2<br />
15 000 kg CO . Das ist die Menge CO ,<br />
2 2<br />
die das <strong>Holz</strong> beim Wachstum der Atmosphäre<br />
und damit dem globalen<br />
Klimakreislauf langfristig entzogen<br />
hat. Dazu kommt natürlich noch die<br />
Dämmwirkung durch die Produkte,<br />
die den CO -Ausstoß des Gebäudes<br />
2<br />
dauerhaft reduzieren und Heizkosten<br />
einsparen. Pavatex-<strong>Holz</strong>faserdämmstoffe<br />
leisten einen wichtigen Beitrag<br />
zum Klimaschutz und schonen<br />
den Geldbeutel. Zusammen mit ihren<br />
bauphysikalischen Leistungsmerkmalen<br />
sorgen sie dafür, dass auch<br />
historische Objekte wie das vorliegende<br />
Bauwerk eine moderne, multifunktionale<br />
Gebäudehülle erhalten –<br />
und damit noch viele weitere Jahrzehnte<br />
oder -hunderte der Nachwelt<br />
erhalten bleiben.<br />
Dr. Anselm Koopmann, Augsburg ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Pavatex GmbH<br />
Halle 7<br />
Stand 602<br />
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PAVATEx
Sanierung und Ausbau<br />
Überlingen<br />
Verjüngungskur fürs Altenheim<br />
Auch Alten- und Pflegeheime kommen in die Jahre. Die Sanierung solcher objekte<br />
gestaltet sich oft sehr umfangreich. Konstruktive, bauphysikalische sowie haustechnische<br />
und pflegerelevante Bauteile wollen dem Stand der Technik angepasst werden.<br />
46 mikado 2.2010<br />
Das erste<br />
obergeschoss des<br />
Anbaus<br />
erstellte die<br />
Zimmerei in <strong>Holz</strong>-<br />
ständerbauweise
Sanierung und Ausbau<br />
Neben einer grundlegenden Sanierung<br />
erhielt das Vianney<br />
Hospital in Überlingen auch einen<br />
Erweiterungsbau. Dort sind der Eingang<br />
und die Erschließung des gesamten<br />
Gebäudes über ein neues<br />
Treppenhaus untergebracht. Zugleich<br />
finden sich in der Erweiterung weitere<br />
Zimmer für Bewohner.<br />
Die Vianney Gesellschaft verschreibt<br />
sich seit über 50 Jahren der<br />
Versorgung hilfsbedürftiger Menschen.<br />
Das Vianney Hospital verfolgt<br />
das Konzept von familienähnlich<br />
geführten Hausgemeinschaften.<br />
Betroffene, Angehörige und vor allem<br />
Fachleute fordern heute diesen<br />
Ansatz bei der Versorgung von hilfsbedürftigen<br />
Menschen. Die Hausgemeinschaften<br />
sind als Orte des Lebens<br />
konzipiert, wo die Menschen in<br />
überschaubaren Hausgemeinschaften<br />
miteinander wohnen.<br />
Moderne Standards<br />
Vor allem die gestiegenen Anforderungen<br />
an die Ausstattung als Pflegeeinrichtung<br />
machten eine Sanierung<br />
des „Hauses der Vorsehung“ notwendig.<br />
Wesentlicher Ansatzpunkt der<br />
Sanierungs- und Umbauplanungen<br />
des Architekten, Dipl.-Ing. Jürgen<br />
Staud aus dem schwäbischen Heiligenberg,<br />
war die Sicherheit durch<br />
erfahrene Rundum-Betreuung und<br />
-Pflege, verbunden mit der Tradition,<br />
Menschen in kleinen Bereichen<br />
Ansicht Nord<br />
Umbauten<br />
▸<br />
und<br />
Erweiterungen<br />
verbesserten<br />
den Energiebedarf<br />
des Gebäudes<br />
nachhaltig. Vorher<br />
lag der<br />
Verbrauch bei<br />
420 kWh<br />
pro m² und Jahr,<br />
jetzt liegt<br />
er bei 92 kWh<br />
Lebensraum zu geben. Dank einer<br />
engen Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Bauherrn und dem Architekten<br />
entstanden zwei räumliche Bereiche<br />
mit größtmöglicher Überschaubarkeit,<br />
die somit eine persönliche Betreuung<br />
und Pflege sichern.<br />
Erfassen des Bestands<br />
Ausgangspunkt für alle Planungen<br />
war der vorhandene, 1960/61 fertiggestellte<br />
Bau. Mangels Bestandsplänen<br />
orientierte sich Staud an<br />
den „100er“ Zeichnungen oder erstellte<br />
selbst Aufmaße vor Ort. Der<br />
Baukörper bestand aus 24er Ziegelmauerwerk,<br />
die Decken waren mit<br />
Bimshohlstegdielen mit geringer<br />
Überdeckung ausgebildet. Zur Aussteifung<br />
ordnete der Architekt neue<br />
Betondecken an. Die vorhandene Erschließung<br />
über den Mittelflur blieb<br />
erhalten, jedoch wurden die Zimmer<br />
erweitert und mit einem eigenen Bad<br />
ausgestattet. Darüber hinaus erneuerte<br />
man die gesamte Haustechnik.<br />
Ein wesentlicher Punkt war der Einbau<br />
eines neuen Aufzuges, der den<br />
aktuellen Vorschriften und Anforderungen<br />
entsprach. Der Architekt ordnete<br />
ihn so an, dass er sowohl innerhalb<br />
des Gebäudes als auch von<br />
außen an der Nordseite des Gebäudes<br />
begehbar ist.<br />
Dem in West-Ost-Achse dem Straßenverlauf<br />
folgenden Bestandsgebäude<br />
setzte Architekt Staud auf der<br />
www.mikado-online.de 47
URSA<br />
Sanierung und Ausbau<br />
Westseite einen Erweiterungsbau vor.<br />
Er dient als Eingang und zur Erschließung<br />
des gesamten Gebäudes über<br />
ein Treppenhaus. Zugleich finden<br />
sich in der Erweiterung zusätzliche<br />
Zimmer für Bewohner.<br />
Konstruktiv wurde der Erweiterungsbau<br />
bis zum Erdgeschoss konventionell<br />
mit Streifenfundamenten<br />
als Gründung und Mauerwerk erstellt.<br />
Das erste Obergeschoss erstellte<br />
die Zimmerei Gruber in <strong>Holz</strong>ständerbauweise.<br />
Das Unternehmen aus Frickingen<br />
war mit allen Zimmerer- und<br />
Dacharbeiten beauftragt. Während<br />
der Bestandsbau in einem Satteldach<br />
Ansicht West<br />
48 mikado 2.2010<br />
seinen oberen Abschluss findet, ordnete<br />
der Architekt auf dem Erweiterungsbau<br />
versetzte Pultdächer an, um<br />
das Dachgeschoss zusätzlich mit Tageslicht<br />
zu belichten.<br />
Energetisch optimiert<br />
Mit der Um- und Erweiterungsbaumaßnahme<br />
waren auch erhebliche<br />
Verbesserungen hinsichtlich<br />
des Wärmeschutzes verbunden. Die<br />
gesamte Fassade des vorhandenen<br />
Baukörpers erhielt ein WDV-System.<br />
Den neuen Erweiterungsbau und alle<br />
Dächer dämmten die Zimmerer mit<br />
◂ Der neue Anbau<br />
dient als<br />
Eingang und<br />
zur<br />
Erschließung<br />
des<br />
Gebäudes<br />
über<br />
ein Treppenhaus<br />
Glaswolle. Zum Einsatz kam dabei<br />
auch der URSA-Dämmfilz DF 40. Der<br />
Hersteller aus Leipzig bietet den unkaschierten<br />
Filz aus Glaswolle mit<br />
und ohne Hydrophobierung an. Er<br />
liefert den Dämmstoff in 1,2 m Breite<br />
in Dicken von 60 mm bis 240 mm.<br />
Der nichtbrennbare Dämmfilz – Baustoffklasse<br />
A2 nach DIN 4102-1 bzw.<br />
Brandverhalten A1 nach DIN EN<br />
13501-1 – hat einen Bemessungswert<br />
der Wärmeleitfähigkeit von ( )<br />
0,040 W/(m · K). Haupteinsatzgebiete<br />
der Glaswolle sind das zweischalige<br />
Dach, <strong>Holz</strong>balkendecken, nicht begehbare<br />
oberste Geschossdecken sowie<br />
die unterseitigen Innendämmungen<br />
von Dach oder Decke.<br />
Enge Zusammenarbeit<br />
Gemeinsam mit dem Architekten und<br />
Bauherrn arbeitete Zimmermann Markus<br />
Gruber an der umgesetzten energetischen<br />
Planung und Koordination<br />
und unterstützte den Bauherrn zudem<br />
mit einer umfassenden Energie- und<br />
Fördermittelberatung. Umbauten und<br />
Erweiterungen verbesserten den Energiebedarf<br />
des Gebäudes nachhaltig.<br />
So lag der Verbrauch vor der neunmonatigen<br />
Sanierung bei 420 kWh<br />
pro m² und Jahr. Mit den weitreichenden<br />
Wärmedämmmaßnahmen<br />
am Bestands- wie auch am Erweiterungsbau<br />
konnte trotz Erhöhung der<br />
Nutzfläche der Bedarf auf 92 kWh pro<br />
m² und Jahr gesenkt werden. Für die<br />
gesamte Maßnahme erhielten Bauherr<br />
und Fachhandwerker die Auszeichnung<br />
„Energiesparmeister im<br />
Bauhandwerk“. Für den Bauherrn Dr.<br />
Hans Günther Seifert-Vogt war dies<br />
ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Er will das Preisgeld als Basis für<br />
eine geplante Solaranlage nutzen, um<br />
noch mehr Energie einzusparen und<br />
den CO -Ausstoß zu reduzieren.<br />
2<br />
Sven-Erik Tornow, Köln ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Ursa<br />
Deutschland GmbH<br />
Halle 7<br />
Stand 207/306
Details im Griff Februar 2010<br />
Brandschutz<br />
Brandabschnitte reichen bis zur Dachhaut<br />
Brandfall<br />
Am 29. Oktober 2009 brannte in<br />
Berlin-Neukölln der Dachstuhl eines<br />
fünfgeschossigen Wohngebäudes<br />
lichterloh und löste einen Großeinsatz<br />
der Berliner Feuerwehr aus. Betroffen<br />
war eine unter dem Dachge-<br />
Brandwände verhindern eine schnelle und unkontrollierte<br />
Ausbreitung von Feuer und Rauch. Sie retten Bausubstanz<br />
und Menschenleben. Ihre Detaillierung muss deshalb stimmen.<br />
Auf einen Blick<br />
Brandfall Dachstuhl eines viergeschossigen Wohngebäudes in<br />
dichter Blockrandbebauung und fast eine Ausbreitung<br />
des Brands auf Nachbargebäude<br />
Generelle<br />
Brand-<br />
ausbreitungsursachen<br />
Maßnahmen<br />
gegen<br />
eine Brandausbreitung<br />
▸ Dachoberfläche ohne Brandwandüberstand<br />
▸ Fugen zwischen Brandwand und Dachhaut<br />
▸ Brennbare Bauteile über der Brandwand<br />
▸ Hohlräume im Dachaufbau<br />
▸ Massive Brandwände<br />
▸ Hochfeuerhemmende <strong>Holz</strong>wände<br />
▸ Hochfeuerhemmende Brandwände<br />
▸ Hochfeuerhemmende Trennwände<br />
schoss befindliche Wohnung. Sechs<br />
Staffeln mit etwa 45 Feuerwehrleuten<br />
bekämpften die Flammen und retteten<br />
drei Menschen. Die benachbarten<br />
Häuser evakuierten sie vorsorglich,<br />
da die Gefahr bestand, dass sich<br />
das Feuer trotz Brandwänden dahin<br />
BERLINER FEUERWEHR<br />
◂ originalaufnahme<br />
der Berliner<br />
Feuerwehr:<br />
Brand<br />
des Dachstuhls<br />
eines viergeschossigen<br />
Wohngebäudes<br />
ausbreitet. Das geschieht öfters, denn<br />
viele Anschlüsse von Brand- oder<br />
Trennwänden an das Dach sind mangelhaft<br />
ausgebildet.<br />
Besonders bei Gebäuden mit tragenden<br />
und raumabschließenden<br />
Bauteilen aus <strong>Holz</strong> ist viel Detail-<br />
wissen und Aufmerksamkeit erforderlich.<br />
Zusätzlich zu den Anforderungen<br />
der Bauordnungen nach nichtbrennbaren<br />
Stoffen im Bereich der<br />
Brandwände sind bei größeren Mehrfamilienhäusern<br />
die speziellen Erfordernisse<br />
der Kapselung von brennbaren<br />
Baustoffen zu beachten.<br />
Brandausbreitungsursachen<br />
Dach ohne Brandwandüberstand<br />
Brennbare Materialien wie z.B. Bitumenbahnen<br />
begünstigen die Ausbreitung<br />
eines Feuers auf der Dachfläche,<br />
besonders bei Flachdächern.<br />
Sind die Brandwände nicht über das<br />
Dach geführt – was baurechtlich bei<br />
Gebäuden der Gebäudeklassen 1 bis<br />
3 „Gebäude geringer Höhe“ zulässig<br />
ist –, kann sich ein Feuer ungehindert<br />
über verschiedene Brandabschnitte<br />
ausbreiten.<br />
Fugen zwischen Brandwand und<br />
Dachhaut<br />
Treppenraumwände und Brandwände<br />
bei Gebäuden der Gebäudeklassen<br />
1 bis 3 sind nach Bauordnung<br />
„mindestens bis unter die Dachhaut“<br />
zu führen. Aufgrund fehlerhafter<br />
Ausführung im Detail oder aufgrund<br />
von Bauteilausdehnungen können<br />
Fugen zwischen Wand und Dachhaut<br />
entstehen, durch die sich ein<br />
Feuer in den anderen Brandabschnitt<br />
ausbreiten kann.<br />
www.mikado-online.de 49
Brennbare Bauteile über der<br />
Brandwand<br />
Ein häufiger Fehler in der Detailausbildung<br />
ist das Verwenden brennbarer<br />
Baustoffe und deren Führen<br />
über die Brandwand hinweg. Bauteile<br />
wie Dachschalungen, Dämmungen<br />
oder Abdichtungen leiten das Feuer<br />
wie „Zündschnüre“ in den nächsten<br />
Brandabschnitt weiter.<br />
Hohlräume im Dachaufbau<br />
In Hohlräumen können sich explosive<br />
Gasgemische aus Kohlenmono-<br />
xiden, Kohlenwasserstoffen und Sauerstoff<br />
bilden, schlagartig entzünden<br />
und das Feuer explosionsartig in andere<br />
Brandabschnitte verbreiten.<br />
Maßnahmen<br />
gegen eine Brandausbreitung<br />
Massive Brandwände<br />
Die sicherste Methode der Brandabschnittstrennung<br />
ist das Führen massiver<br />
Brandwände bis mind. 30 cm<br />
oberhalb der Dachoberfläche. Alternativ<br />
lassen die Landesbauordnungen<br />
eine „beiderseits 0,50 m auskragende<br />
feuerbeständige Platte aus<br />
nichtbrennbaren Baustoffen“ zu. In<br />
beiden Fällen ist darauf zu achten,<br />
dass keine brennbaren Bauteile über<br />
die Brandwand hinwegführen.<br />
Hochfeuerhemmende <strong>Holz</strong>wände<br />
Bei Gebäuden der Gebäudeklassen 1<br />
bis 3 – meist ein- bis zweigeschossige<br />
Einfamilien- und Reihenhäuser –<br />
dürfen Brandwände nur bis unter<br />
die Dachhaut geführt werden. Alternativ<br />
sind für diese Gebäude auch<br />
hochfeuerhemmende (F60-B) Wände<br />
zulässig. Das kommt dem <strong>Holz</strong>bau<br />
zu Gute, da solche Wände entsprechend<br />
der „Muster-Richtlinie über<br />
brandschutztechnische Anforderungen<br />
an hochfeuerhemmende Bauteile<br />
in <strong>Holz</strong>bauweise“ (M-HFH<strong>Holz</strong>R) in<br />
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50<br />
Details im Griff Februar 2010<br />
mikado 2.2010<br />
Brandwand für Gebäude der Gebäudeklasse 4 (auch Treppenraumwand)<br />
Brandwand<br />
F60-B mB<br />
(REI-M 60)<br />
Gipskarton-Feuerschutzplatten<br />
(GKF, 2 x 18 mm)<br />
Spanplatte (19 mm) oder oSB (18 mm)<br />
Wärmedämmung (nicht brennbar,<br />
Schmelzpunkt ≥ 1 000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 2 )<br />
Trennwand für Gebäude der Gebäudeklasse 4 (z.B. Wohnungstrennwand)<br />
Trennwand<br />
F60-B<br />
(REI 60)<br />
ihren tragenden, aussteifenden und<br />
raumabschließenden Teilen aus <strong>Holz</strong><br />
oder <strong>Holz</strong>werkstoffen bestehen dürfen.<br />
Neben den Detailanforderungen,<br />
die sich aus dem Anschluss an die<br />
Dachhaut ergeben, sind hier die der<br />
Kapselung zu beachten.<br />
Hochfeuerhemmende Brandwände<br />
Bei Gebäuden der Gebäudeklasse 4 –<br />
meist Mehrfamilienhäuser mit bis zu<br />
vier oberirdischen Geschossen – sind<br />
grundsätzlich alle raumabschließenden<br />
Wände in hochfeuerhemmender<br />
Bauweise mit tragenden und aussteifenden<br />
Bauteilen in <strong>Holz</strong> zulässig.<br />
Das gilt auch für Brandwände. Besondere<br />
Bedeutung kommt dabei dem<br />
Anschluss an Decken und Dächer zu.<br />
Der ist immer ein Schwachpunkt und<br />
kann zu frühzeitigem Durchbrand<br />
führen. Bei Decken ist das durch<br />
Gipskarton-Feuerschutzplatten<br />
(GKF, 2 x 18 mm)<br />
Wärmedämmung (nicht brennbar,<br />
Schmelzpunkt ≥ 1 000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m2 )<br />
den Einbau von Schotts zu verhindern.<br />
Die Brandwand ist bis unter die<br />
Dachhaut zu führen. Das ist ganz besonders<br />
wichtig für die Umfassungswände<br />
der Treppenräume.<br />
Hochfeuerhemmende Trennwände<br />
Neben den Brandwänden sind auch<br />
alle anderen baurechtlich erforderlichen<br />
Trennwände – wie z.B. zwischen<br />
zwei Wohnungen – im Dachgeschoss<br />
bis unter die Dachhaut zu führen.<br />
Die Anforderungen an Brandwände<br />
gelten hier sinngemäß: Brennbare<br />
Materialien dürfen nicht über die<br />
Trennwand geführt werden. Die Anforderungen<br />
an die Kapselung des<br />
<strong>Holz</strong>tragwerks sind zu beachten, bei<br />
Wohnungstrennwänden zusätzlich<br />
der Schallschutz.<br />
Reinhard Eberl-Pacan, Architekt und Planer<br />
für vorbeugenden Brandschutz, Berlin ▪
Ein Handwerker geht ein sog.<br />
„Vorleistungsrisiko“ ein: Er muss<br />
erhebliche Investitionen tätigen, bevor<br />
er seine erbrachten Leistungen<br />
gegenüber seinem Auftraggeber abrechnen<br />
kann. Während dieses Zeitraums<br />
besteht für den Auftragnehmer<br />
ein Liquiditätsproblem und ein<br />
Insolvenzrisiko. Handelt es sich beim<br />
Auftraggeber z. B. um eine GmbH,<br />
kann er sich nie sicher sein, ob der<br />
Auftraggeber bei Fälligkeit der Vergütung<br />
überhaupt noch existiert. Insolvenzen<br />
ereignen sich oft schlagartig<br />
und sind für Auftragnehmer nicht<br />
absehbar. Die Daten bei Wirtschaftsauskünften<br />
sind einige Monate alt<br />
und selten aussagekräftig.<br />
Zur Absicherung ihrer Vorleistungen<br />
haben Handwerker folgende<br />
Möglichkeiten:<br />
▸ Vorauszahlung<br />
▸ Eigentumsvorbehalt<br />
▸ Bauhandwerkersicherungshypothek<br />
▸ Bauhandwerkersicherheit nach<br />
§ 648a BGB<br />
Vorauszahlung<br />
Die Vorauszahlung ist sicher die für<br />
den Auftragnehmer günstigste Lösung,<br />
aber selten der Fall. Denn dabei<br />
geht der Auftraggeber in Vorleistung,<br />
ohne sicher sein zu können, dass der<br />
Auftragnehmer seine Bauleistung<br />
auch vertragsgerecht erbringt. Eine<br />
Kompromisslösung: Der Auftragnehmer<br />
erhält eine Vorauszahlung und<br />
stellt im Gegenzug eine Bürgschaft<br />
in gleicher Höhe. Erbringt er dann<br />
seine Bauleistungen nicht vertragsgemäß,<br />
kann der Auftraggeber den<br />
Bürgen in Anspruch nehmen. Der<br />
Bürge verlangt natürlich auch eine<br />
Management Ihr gutes Recht<br />
Vorleistungsrisiko<br />
Handwerker sollten Vergütung sichern<br />
Der Auftragnehmer muss nach Vertragsabschluss seine Materialien einkaufen<br />
und bezahlen, erhält jedoch seine Vergütung erst nach der fertigen Montage – wenn<br />
überhaupt. Deshalb sollte er sich gut absichern.<br />
Sicherheit, doch solange diese nicht<br />
bei 100 % liegt, hat der Auftragnehmer<br />
einen Vorteil.<br />
Eigentumsvorbehalt<br />
Beim Eigentumsvorbehalt vereinbaren<br />
die Parteien, dass die eingebauten<br />
Materialien bis zur Zahlung der<br />
Rechnung im Eigentum des Auftragnehmers<br />
verbleiben. Das ist häufig<br />
wertlos, da nach § 946 ff. BGB der<br />
Eigentümer des Grundstücks automatisch<br />
auch Eigentümer der darauf<br />
eingebauten Baumaterialien wird.<br />
Bauhandwerkersicherungshypothek<br />
Ist der Auftraggeber der Eigentümer<br />
des Grundstücks, kommt eine Bauhandwerkersicherungshypothek<br />
nach<br />
§ 648 BGB in Betracht. Dazu kann im<br />
Wege der einstweiligen Verfügung<br />
auch eine Vormerkung in das Grundbuch<br />
eingetragen werden. Allerdings<br />
kann das der Auftragnehmer nur verlangen,<br />
soweit seine Arbeiten mangelfrei<br />
sind, was in einem einstweiligen<br />
Verfügungsverfahren mangels<br />
Abnahme oft nicht beweisbar ist.<br />
Bauhandwerkersicherheit nach<br />
§ 648a BGB<br />
Mitte der 1990er-Jahre führte der Gesetzgeber<br />
die Regelung des § 648a<br />
BGB ein. Seither kann ein Auftrag-<br />
nehmer von einem Auftraggeber<br />
eine Sicherheit für künftige<br />
Werklohnansprüche verlangen. Voraussetzung<br />
ist dabei nur, dass ein<br />
Bauvertrag bereits zustande gekommen<br />
ist. Die Bauleistung muss nicht<br />
begonnen haben.<br />
Der Auftragnehmer muss schriftlich<br />
eine Frist zur Stellung der Sicher-<br />
heit setzen. Deren Höhe darf maxi-<br />
mal die des Vergütungsanspruchs<br />
„Nach § 648a BGB kann der Auftragnehmer<br />
vom Auftraggeber eine Sicherheit<br />
für seine künftigen Werklohnansprüche verlangen.“<br />
Autor<br />
betragen. Stellt sie der Auftraggeber<br />
nicht, darf der Auftragnehmer<br />
die Arbeiten abbrechen, den Bauvertrag<br />
kündigen und abrechnen. Er erhält<br />
die vereinbarte Vergütung und<br />
muss sich davon nur Füllaufträge<br />
und ersparte Aufwendungen – z.B.<br />
Lohn- und Materialkosten – abziehen<br />
lassen.<br />
Um einen Auftraggeber nicht<br />
übermäßig zu verärgern, empfiehlt<br />
es sich, nur eine Sicherheit in Höhe<br />
eines Drittels oder Viertels der künftigen<br />
Ansprüche zu verlangen. ▪<br />
Markus Fiedler ist Fachanwalt für<br />
Bau- und Architektenrecht und<br />
Partner der Berliner Kanzlei WRD.<br />
Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen<br />
in der rechtlichen Beratung der am<br />
Bau beteiligten Parteien und in der<br />
Gestaltung von Bauverträgen. www.wrd.de<br />
www.mikado-online.de 51
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Roto – die Ersten mit<br />
serienmäßig eingebautem<br />
Wärmedämmblock
56<br />
Management<br />
mikado 2.2010<br />
Das Internet ist<br />
fester<br />
Bestandteil des<br />
Miteinanders,<br />
der Beziehungspflege<br />
und<br />
des Geschäftslebens<br />
THoMAS PERKINS, ISToCKPHoTo.CoM
Management<br />
Internet<br />
Die stille Revolution<br />
Im Jahr 2010 über das Internet zu schreiben ist nicht wirklich originell. Doch es geht<br />
schlicht und einfach um eine Revolution, die wir – weil mittendrin – nicht wahrnehmen.<br />
Das Internet verändert grundlegend unsere Art, wie wir denken, leben und handeln.<br />
Für die Älteren unter uns (Jahrgang<br />
1970 und früher) ist das<br />
Internet eine zusätzliche Option, das<br />
Privat- und Berufsleben zu gestalten.<br />
Für die Jüngeren ist das Internet<br />
fester Bestandteil ihrer digital erweiterten<br />
Sozialität, des Miteinanders,<br />
der Beziehungspflege und des Geschäftslebens.<br />
Neue Kundengruppe:<br />
Generation Casting<br />
Die Älteren sind entsetzt über die öffentliche<br />
Preisgabe vieler privater Informationen<br />
in sozialen Netzen wie<br />
Xing, Facebook oder StudiVZ. Für die<br />
jüngere Generation – die Generation<br />
Casting – ist dieses Verhalten rational<br />
und nützlich. Es hilft ihnen, sich<br />
im Freundeskreis mit ihren Vorlieben<br />
und Vorzügen zu verorten und sich<br />
am Markt mit ihren Fähigkeiten und<br />
Stärken zu positionieren.<br />
Für junge Menschen ist das Internet<br />
eine Selbstverständlichkeit, dem<br />
eigenen Leben Ausdruck zu verleihen.<br />
Die digitalen Eingeborenen – digital<br />
Natives – leben in der Kohlenstoffwelt<br />
und in der digitalen Welt.<br />
Beide Welten werden als gleichgewichtig<br />
und sich wechselseitig ergänzend<br />
und befördernd wahrgenommen<br />
und gestaltet.<br />
Nicht online = nicht existent<br />
All das hat weitreichende Konsequenzen<br />
für den Betrieb. Für die gemütlichen<br />
Besserwisser-Offliner („So<br />
einen neumodischen Schmarrn brauchen<br />
wir nicht“) sind die sonnigen<br />
Tage gezählt. Die Offliner-Kunden<br />
werden täglich weniger, sie sterben<br />
einfach aus. Und mit ihnen die<br />
▸ Eine Internetpräsenz<br />
ist<br />
die Grundlage für<br />
erfolgreiche<br />
Kommunikation,<br />
denn: offliner-<br />
Kunden sterben<br />
bald aus<br />
Innere Zusammenhänge<br />
Relevante<br />
Angebote<br />
Weiterempfehlung<br />
Betriebe. Es gilt: Wer nicht online ist,<br />
der existiert nicht (mehr lange). Die<br />
Erwartungen, Ansprüche und Konsumhaltungen<br />
der kaufkraftstarken<br />
Milieus richten sich ebenso auf die<br />
perfekte Leistung wie deren perfekte<br />
Inszenierung. Eine Internetpräsenz<br />
ist die Grundlage für erfolgreiche<br />
Kommunikation. Hier stelle<br />
ich meine Leistungsfähigkeit dar –<br />
zu dem Zeitpunkt, an dem sich jemand<br />
dafür interessiert. Das kann<br />
nachts um 3 Uhr, sonntags vor dem<br />
Web 2.0<br />
Das soziale Web<br />
Mit Kunden & Partnern<br />
vernetzt<br />
Frühstück oder während einer Arbeitspause<br />
sein. Ein Erfolgsfaktor des<br />
Internet ist dessen „Immer-&-Überall-Verfügbarkeit“.<br />
Es passt perfekt<br />
zu unserer hoch flexiblen, mobilen<br />
Lebensweise.<br />
Das Internet ist Fluch und Segen<br />
zugleich. Fluch für diejenigen, die<br />
keinen Zugang zum Netz finden.<br />
Mit Zugang sind die Einstellung, die<br />
Haltung und das Selbstverständnis<br />
zum Netz gemeint. Denn das Internet<br />
gibt es nicht umsonst, es kostet<br />
Internet bedient Urbedürfnis der Kommunikation<br />
Einladung zur<br />
Interaktion<br />
Das Bedürfnis nach Kommunikation wohnt dem Menschen inne, die<br />
nachwachsende Generation nutzt dazu selbstverständlich auch das Internet.<br />
Flächendeckende Breitbandverbindungen macht es möglich, nahezu<br />
überall mit Höchstgeschwindigkeit zu surfen und große Datenmengen zu<br />
verarbeiten.<br />
www.mikado-online.de 57<br />
Internet
58<br />
Management<br />
Grundregeln für die Entwicklung einer Website<br />
einen fundamentalen Einstellungswandel<br />
für die Führung und Organisation<br />
eines Betriebs. Autoritäre<br />
Strukturen und geheimnisvolle Betriebsabläufe<br />
werden gnadenlos bestraft,<br />
ebenso wie eine altbackene<br />
Kommunikation nach außen.<br />
Lösungen anbieten<br />
Der Segen des Internets offenbart<br />
sich denen, die es mitgestalten. Es<br />
geht darum, den Menschen Lösungen<br />
zu bieten. Die Qualität der Lösungen<br />
The Long Tail<br />
Abverkaufsmenge<br />
Relevanz<br />
Web-Präsenz<br />
The Short Tail<br />
Der User<br />
Inhalte & Struktur<br />
ScreenDesign<br />
bestimmt das Maß der Wertschöpfung<br />
im Betrieb.<br />
Im Internet wird binnen Sekunden<br />
klar, ob ein Betrieb nur Marketingblasen<br />
absondert oder ob der Betrieb<br />
eine substanzielle Botschaft für<br />
die Kunden hat.<br />
Letztendlich hat nur dauerhaft Erfolg,<br />
wer Herr über seine Wertschöpfungskette<br />
ist.<br />
▸ Gehen Sie gezielt in die Nischen.<br />
Dort sind die anspruchsvollen<br />
Kunden mit den exklusiven Ansprüchen.<br />
Angebots-Spektrum<br />
Usability<br />
Der Erfolg: Der Welt geht es mit Ihrer Website besser als ohne sie.<br />
Ihr Erfolg: Sie haben mehr von den Kunden, die Sie wirklich wollen.<br />
The Long Tail<br />
mikado 2.2010<br />
Suchmaschinen<br />
ca. 80% des Traffic-Volumens<br />
Technologie<br />
◂ Die einzige<br />
Aufgabe einer<br />
Internetpräsenz ist<br />
es, zum Erfolg<br />
des Betriebs beizutragen.<br />
Der Erfolg bemisst<br />
sich an<br />
Bekanntheit,<br />
Image<br />
und Ertrag<br />
Die Long-Tail-<br />
◂<br />
Strategie<br />
setzt bewusst auf<br />
Menschen,<br />
die für Lösungen<br />
auf Maß<br />
gerne Geld in die<br />
Hand nehmen<br />
▸ Bieten Sie eine überragende Prozessqualität.<br />
Bieten Sie Perfektion<br />
und rasende Schnelligkeit<br />
(schnell ist nicht schnell genug).<br />
▸ Investieren Sie Zeit in das sog.<br />
„Empfehlungsmarketing“. Geben<br />
Sie Menschen die Möglichkeit,<br />
Sie öffentlich zu loben.<br />
Gezielte Präsenz bringt Erfolg<br />
Das Internet kann eine mächtige Erfolgsbeschleunigungsmaschine<br />
sein.<br />
Aus dem virtuosen Zusammenspiel<br />
der Faktoren Relevanz, Interaktion<br />
und Vernetzung entsteht der wertschöpfende<br />
Beitrag des Internets, z.B.<br />
die Website für den Betrieb.<br />
▸ In der Kombination aus relevanten<br />
(marktfähigen) Angeboten und der<br />
Vernetzung mit Kunden und Partnern<br />
entsteht die klassische Weiterempfehlung.<br />
▸ Laden Sie Kunden und Partner ein,<br />
Ihre Lösungen zu bewerten und an<br />
der Gestaltung des Betriebes mitzuwirken.<br />
Die Interaktion durch<br />
Kundenbefragungen, Ideenwettbewerbe<br />
und aktives Beschwerdemanagement<br />
verstärkt die Bindung<br />
an den Betrieb.<br />
▸ Verknüpfen Sie die Weiterempfehlung<br />
mit der Interaktion und lassen<br />
Sie alle an Ihrem Betrieb interessierten<br />
Menschen daran teilhaben.<br />
Durch die digitale Erweiterung Ihres<br />
Betriebes steigern Sie schlagartig<br />
die Möglichkeit, dass sich<br />
viele Menschen für Ihre Lösungen<br />
begeistern. Kurz: Sie erhöhen<br />
die Erfolgspotenzialenergie Ihres<br />
Betriebes.<br />
Die einzige Aufgabe einer Internetpräsenz<br />
ist es, zum Erfolg des<br />
Betriebes beizutragen. Der Erfolg<br />
bemisst sich an den drei Faktoren<br />
Bekanntheit, Image und Ertrag. Alles<br />
was Sie tun, tun Sie für Ihre (potenziellen)<br />
Kunden. Für die Besucher<br />
zählt nur der unmittelbar konkrete<br />
Nutzen. Hübscher Zierrat ist unnützer<br />
Ballast.<br />
▸ Kümmern Sie sich darum, dass das<br />
gefunden wird, was Sie wollen.<br />
▸ Bedienen Sie Suchmaschinen zielgerichtet<br />
und aktiv. Inhalte ohne<br />
Chance, gefunden zu werden, sind<br />
lebloser Informationsmüll.
Management<br />
Wirksamer Aufbau der Website<br />
Gestalten Sie die Wahrnehmung. Der<br />
Aufbau einer guten Website folgt der<br />
Logik des Internets. Die Reihenfolge<br />
der Gestaltung einer wirksamen Internetpräsenz<br />
sehen Sie im Kasten<br />
rechts oben.<br />
Deutlich überschätzt wird die Suchmaschinenoptimierung<br />
(SEO – Search<br />
Engine Optimising). Ohne Relevanz<br />
sind das nutzlose Taschenspielertricks<br />
für unbedarfte Netzbewohner.<br />
Die Relevanz der Inhalte entscheidet<br />
in doppelter Weise. Entweder steuert<br />
der Interessent die Website direkt<br />
an, weil er sie kennt, die Inhalte und<br />
Struktur schätzt. Oder der Interessent<br />
kommt über eine Suchmaschine auf<br />
die Website.<br />
Über Suchmaschinen erfolgen im<br />
Schnitt 80 % der Zugriffe auf die<br />
Website. Das heißt, neben den Inhalten<br />
und der Struktur entscheidet<br />
vor allem die Technologie, ob die<br />
Site gefunden wird. Der Unterschied<br />
entsteht im Wesentlichen durch die<br />
Programmierung der Website. Flash-<br />
Inhalte sind z.B. durch Suchmaschinen<br />
schwerer auszulesen als html-<br />
Inhalte.<br />
Nutzen Sie die modernen Lösungen<br />
für die schnelle Indizierbarkeit<br />
der Website. So haben die Besucher<br />
mehr von einem Besuch auf der Website<br />
und Sie haben mehr Kunden, die<br />
Sie wirklich wollen.<br />
Erfolg mit Lösungen auf Maß<br />
Der Wettbewerb der Lösungen, Ideen,<br />
Produkte und Dienstleistungen verschärft<br />
sich im Internet. Das Internet<br />
macht Nischen weltweit sichtbar und<br />
verfügbar. Insbesondere Dienstleister<br />
können zu geringen Kosten hoch spezialisierte<br />
Angebote entwickeln und<br />
im Internet vorhalten. Entscheidend<br />
ist dabei, Plattformen für Ideen und<br />
Möglichkeiten zu schaffen.<br />
Die Website ist das digitale Warenlager<br />
des Betriebs. Hier beweist der<br />
Unternehmer seine Kreativität und<br />
Lösungsorientierung. Es geht nicht<br />
darum, physische Produkte auf Lager<br />
zu nehmen – es geht darum, Interessenten<br />
für das Spektrum der Lösungen<br />
und Möglichkeiten zu begeistern.<br />
Die Reihenfolge der Gestaltung einer wirksamen Internetpräsenz<br />
1. Inhalte und<br />
Struktur<br />
Erst mit der Beauftragung beginnt die<br />
Konfektionierung auf Maß.<br />
Es kostet fast nichts, sich im Internet<br />
zu präsentieren. Damit erhöht der<br />
Betrieb die Chance dramatisch, eine<br />
Marktnische zu erobern. Dementsprechend<br />
hoch sind die Kosten der<br />
Nichterreichung potenzieller Kunden.<br />
Wer online nicht aktiv ist und für seine<br />
Leistungen nicht wirbt, riskiert,<br />
den höchsten Preis zu zahlen – den<br />
Preis des Nichtstuns. Die Opportunitätskosten<br />
gehen im Internet gegen<br />
Unendlich.<br />
Je konsum- und medienerfahrener<br />
Menschen werden, desto mehr Lust<br />
empfinden sie, immer weiter in spezielle<br />
Nischen vorzudringen. Das gilt<br />
für Musik und Weine ebenso wie für<br />
handwerkliche Dienstleistungen. Die<br />
alte Regel gilt nicht mehr: 20 % des<br />
Angebots generieren 80 % der Nachfragen<br />
– das war die Zeit der großen<br />
Massenmärkte.<br />
Das Internet macht Nischen weltweit<br />
sicht- und verfügbar, auf Anbieter-<br />
wie auf Nachfrageseite. 80 % der<br />
Nachfrage wandert in die Nischen,<br />
an das lange Ende des Angebots-<br />
Spektrums. Diesen Zusammenhang<br />
Der Autor<br />
Welche Inhalte und Struktur sind für die Nutzer<br />
relevant und einzigartig?<br />
2. Technologie Welche Technologie transportiert die Inhalte und<br />
Struktur adäquat?<br />
3. Screen-Design Welches Screen-Design unterstützt die Vermittlung<br />
der Inhalte?<br />
4. Usability Wie gestalten Sie das Screen-Design<br />
barrierefrei/userfreundlich?<br />
zwischen Internet-Ökonomie und<br />
Nachfrageverhalten erkannte 2004<br />
Chris Anderson mit dem „Long Tail“.<br />
Das Phänomen, entlang der eigenen<br />
Bedürfnisse und Wünsche immer<br />
weiter in die Nische zu wandern,<br />
findet sich vor allem bei ökonomisch<br />
attraktiven Zielgruppen.<br />
Es gilt also: Nichts zu unternehmen<br />
ist gleich doppelt teuer: Der Betrieb<br />
wird nicht gefunden, die Nachfrage<br />
versickert oder schlimmer: Sie<br />
wandert zum Wettbewerb.<br />
Internet belohnt Pioniergeist<br />
Wer frühzeitig eine Nische besetzt<br />
und sie attraktiv gestaltet, behält in<br />
der Regeln die Position 1 im Netz. Pioniergeist<br />
wird im Netz belohnt. Die<br />
Netzgemeinde schart sich gerne um<br />
attraktive Netzknoten.<br />
Viele Betriebe wandern erfolgreich<br />
in die Nische. Sie erweitern gezielt ihr<br />
Angebots-Spektrum und individualisieren<br />
ihre Lösungen.<br />
Die Long-Tail-Strategie setzt ganz<br />
bewusst auf Menschen, die für Lösungen<br />
auf Maß gerne Geld in die<br />
Hand nehmen. ▪<br />
Diplom-Betriebswirt (FH) Stefan Theßenvitz, Jahrgang<br />
1963, hat langjährige Erfahrungen in der <strong>Holz</strong>baubranche.<br />
Seit 1997 bietet er mit seinem Team von Theßenvitz<br />
Marketing unter anderem Marketing- und Kommunikationsberatung<br />
von Handwerksbetrieben an, hält Vorträge<br />
auf Symposien und Leitmessen des <strong>Holz</strong>baus und berät<br />
den Bayerischen Zimmererverband.<br />
www.thessenvitz-marketing.de<br />
www.mikado-online.de 59
60<br />
mikado 2.2010<br />
Management Büro kompakt<br />
Website<br />
Tipps für mehr Besucher<br />
Heute hat fast jeder Handwerksbetrieb eine Website. Doch nur wenige<br />
Handwerker-Websites erzielen Gewinn und bringen dem Betrieb regelmäßig<br />
neue Anfragen. Folgende Tipps sorgen für eine profitable Website.<br />
Herzlich Willkommen –<br />
gar nicht freundlich<br />
Manche Websites empfangen die Besucher<br />
mit einem fröhlichen „Herzlich<br />
Willkommen auf unserer Internetseite!“<br />
Ganz Hartgesottene treiben<br />
es noch weiter und ergänzen ein<br />
„Schauen Sie sich in Ruhe um“. All<br />
die, die ihre Website so beginnen, haben<br />
keinen Erfolg im Internet.<br />
Die ersten Worte einer Website<br />
sind die wichtigsten. Jede Website hat<br />
nur drei Sekunden, um einen Besucher<br />
zum Bleiben zu bewegen Der Besucher<br />
liest auf der Website zunächst<br />
vor allem die Überschrift. Die Überschrift<br />
sollte folgende Fragen beantworten:<br />
Wer? Was? Warum?<br />
▸ Wer ist das?<br />
▸ Was machen die?<br />
▸ Warum sollte ich die<br />
beauftragen?<br />
Bei der letzten Frage geht es vor<br />
allem um die Stärken, die ein Betrieb<br />
im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />
bietet.<br />
Auf Spielereien verzichten<br />
Selbst auf teuren Websites, die nicht<br />
selten fünfstellige Beträge kosten,<br />
sieht man oft „hübsche“ Spielereien.<br />
Ein aufwendiges Intro, kreischend<br />
laute Musik, hier und da blinkt etwas.<br />
Verzichten Sie auf Spielereien.<br />
Intros und vorgeschaltete Startseiten<br />
verscheuchen potenzielle Kunden<br />
und vernichten Geld.<br />
Auch im Internet zeigt sich, dass<br />
der Mensch ein Gewohnheitstier ist.<br />
Mittlerweile haben die meisten Internetuser<br />
sich bestimmte Dinge intuitiv<br />
angeeignet. So vermutet der klassische<br />
Nutzer die Navigation z.B. stets<br />
seitlich oder oben. Wenn die Navigation<br />
ganz kreativ nach unten gepackt<br />
wurde oder gar aufgeteilt ist,<br />
ist der Besucher vielleicht schon wieder<br />
weg, weil er keine Zeit und Lust<br />
hat, zu suchen.<br />
Kaum jemand ist bereit, auf einer<br />
fremden Website erst einmal fünf Minuten<br />
nach der gewünschten Information<br />
zu suchen.<br />
AHMAD HAMoUDAH, ISToCKPHoTo.CoM
Kontakt<strong>dat</strong>en möglichst<br />
prominent platzieren<br />
Bestimmt kennen Sie das auch: Sie<br />
sind auf der Website einer Firma und<br />
wollen nur eine Telefonnummer haben.<br />
Sie klicken auf Kontakt und erhalten<br />
ein mehr oder minder langes<br />
Formular. Also suchen Sie entnervt<br />
nach dem Impressum. Zum Glück<br />
muss die Nummer da von Gesetzes<br />
wegen stehen. Gute Kunden verzeihen<br />
solche Dinge vielleicht. Aber potenzielle<br />
neue Kunden gewiss nicht.<br />
Die gehen zum Wettbewerber, denn<br />
der hat die Nummer direkt auf der<br />
Startseite.<br />
Kleine Geschenke erhalten<br />
die Freundschaft<br />
Ein einfaches und effektives Mittel<br />
zur Steigerung der Conversion-Rate<br />
(der Umwandlung eines Besuchers in<br />
einen Anfragenden) ist das sog. „Anfrage-Geschenk“<br />
(Fachsprache: Opt-<br />
In-Geschenk): Schenken Sie jedem<br />
Interessenten etwas, wenn er jetzt<br />
sofort eine Anfrage stellt.<br />
Versetzen Sie sich in die Lage des<br />
Website-Besuchers: Er surft durch<br />
den Internetauftritt und findet dies<br />
und das. Vielleicht stellt er eine Anfrage,<br />
vielleicht guckt er sich erst<br />
noch woanders um – und vergisst<br />
Sie schnell wieder. Deshalb: Bieten<br />
Sie dem Besucher einen Anreiz, um<br />
jetzt sofort eine Anfrage bei Ihnen zu<br />
stellen. So können Sie Unentschlossene<br />
überzeugen und bleiben auf jeden<br />
Fall in Erinnerung.<br />
Die Bandbreite der möglichen Geschenke<br />
ist vielseitig. Hier ist Kreativität<br />
gefragt. Und weil man im Internet<br />
alles messen kann, versuchen<br />
Sie ruhig unterschiedliche Geschenke.<br />
Testen Sie, welches die meisten<br />
Anfragen bringt.<br />
500 % mehr Anfragen<br />
Ein Tischler erzielte mit einer Sonderaktion<br />
500 % mehr Anfragen.<br />
Dazu wurde zum Tag der offenen<br />
Tür eine Treppe verlost. In einem<br />
kurzen Aktionszeitraum konnten so<br />
wertvolle Adressen gewonnen werden,<br />
deren Aufträge die Kosten für<br />
Management Büro kompakt<br />
das Gewinnspiel locker wieder einspielten.<br />
Weitere Alternativen zum<br />
Gewinnspiel sind z.B. Ratgeber und<br />
Leitfäden.<br />
Suchmaschinen finden<br />
auch Besucher<br />
Die beste Website bringt nichts, wenn<br />
sie nicht stetig neue, interessierte Besucher<br />
hat. Erfolgreiche Websites setzen<br />
auf Suchmaschinenmarketing<br />
und lassen sich bei Google finden.<br />
Bei der SEO optimiert der Betreiber<br />
seine Website so, dass sie in der<br />
linken Google-Spalte auf Seite eins<br />
gefunden wird. Entscheidend hierfür<br />
sind gute Texte, die häufig die Suchwörter<br />
enthalten, und viele Links von<br />
anderen Websites.<br />
Leider ist das Thema sehr komplex<br />
(Google bewertet jede Website<br />
anhand von Dutzenden Parametern),<br />
daher empfiehlt es sich, einen Profi<br />
zu beauftragen.<br />
Google AdWords<br />
AdWords sind die Anzeigen in der<br />
rechten Google-Spalte. Hier kann<br />
sich jedes Unternehmen einkaufen.<br />
Der Clou: Der Inserent zahlt nur,<br />
wenn jemand auf die Anzeige klickt.<br />
Zudem ist die Schaltung regional eingrenzbar.<br />
Ein regionaler Dienstleister<br />
kann z.B. seine Stadt + 50 km Umkreis<br />
eingeben.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass Handwerker,<br />
die auf Suchmaschinenmarketing<br />
und auf eine stetige Verbesserung<br />
ihrer Website setzen, mehr<br />
Erfolg haben. ▪<br />
Der Autor<br />
Daniel Dirkes ist Inhaber der auf<br />
Handwerker spezialisierten Agentur<br />
Artland Marketing.<br />
Deutschlandweit berät er Handwerker<br />
zu Fragen des Marketings.<br />
Er veröffentlicht regelmäßig Fachartikel und bietet<br />
Workshops und Vorträge zum Handwerker-Marketing<br />
an.<br />
www.handwerk-artland-marketing.de<br />
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Aufschwung<br />
durch Effizienz<br />
Die Markt- und Wettbewerbsheraus-<br />
forderungen verlangen Leistungsstärke.<br />
Leitz bietet Partnerschaft, technologie-<br />
führendes Werkzeug-Know-how mit<br />
drei Bausteinen für Ihren Erfolg:<br />
Toolmanagement maßgeschneidert<br />
modular oder umfassend für mehr<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Innovative Werkzeugsysteme<br />
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für bessere Produktion.<br />
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in Halle 8, Stand 8.122 und auf der<br />
<strong>Holz</strong>-Handwerk, Nürnberg<br />
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www.mikado-online.de 61
62<br />
Architektur<br />
Die neue Mitte der österreichischen Gemeinde St. Gerold setzt neue Maßstäbe<br />
für öffentliches Bauen: der erste viergeschossige <strong>Holz</strong>bau Vorarlbergs,<br />
innen und außen mit Weißtanne aus dem gemeindeeigenen Wald bekleidet.<br />
mikado 2.2010
Architektur<br />
▸ Das<br />
viergeschossige<br />
Bauwerk<br />
verbindet die<br />
Dorfstraße<br />
mit dem tiefer<br />
liegenden<br />
Kinderspielplatz<br />
Am Haupt-<br />
◂<br />
eingang<br />
verbreitert sich<br />
die Straße<br />
zu einem Dorf-<br />
platz, der<br />
sich auch<br />
für Feste eignet<br />
Architektur<br />
ie Natur nutzen, ohne ihr<br />
zu schaden – so lautet die<br />
Philosophie des Biosphärenparks<br />
Großes Walsertal, der sich<br />
zum Ziel gesetzt hat, innerhalb von<br />
zehn Jahren energietechnisch autark<br />
zu werden. Es handelt sich um ein<br />
dünn besiedeltes, bäuerlich geprägtes<br />
Bergtal im österreichischen Vorarlberg.<br />
Auf einer Fläche von knapp<br />
200 km 2 leben hier rund 3500 Menschen<br />
in sechs Gemeinden.<br />
Auf einer Höhe von 920 m liegt<br />
St. Gerold. Seine 360 Bewohner pflegen<br />
eine konsequente Einstellung zu<br />
ökologischen Themen, was sich auch<br />
im neu erbauten Gemeindezentrum<br />
eindrucksvoll zeigt: Es ist das erste<br />
als Passivhaus zertifizierte öffentliche<br />
Gebäude in Vorarlberg – und natürlich:<br />
ein <strong>Holz</strong>bau.<br />
Darauf angesprochen, gibt sich<br />
der Architekt Andreas Cukrowicz<br />
bescheiden: „Es ist doch Standard in<br />
Vorarlberg, möglichst energieeffizient<br />
zu bauen. Und der Bürgermeister<br />
Bruno Summer wollte das selbstverständlich<br />
auch, schließlich liegt<br />
sein Ort im Großen Walsertal und<br />
hier nimmt man es mit dem ökologischen<br />
Anspruch des Biosphärenparks<br />
sehr genau.“<br />
Gemeindezentrum definiert die<br />
Ortsmitte neu<br />
Mit dem markanten Gebäude beabsichtigte<br />
das Bregenzer Büro „Cukrowicz<br />
Nachbaur Architekten“ dem<br />
Straßendorf, das keinen Ortskern<br />
aufweist, so etwas wie eine Mitte zu<br />
geben und damit seine Identität zu<br />
stärken. An der Straße und an einer<br />
Geländekante gelegen, verbindet das<br />
viergeschossige Gebäude zwei Ebenen:<br />
einen Vorplatz mit dem Eingang<br />
und einen zwei Geschosse tiefer<br />
gelegenen Spielplatz.<br />
Auf dem Vorplatz, einer Erweiterung<br />
des Straßenraums, ist jetzt endlich<br />
Platz für Dorffeste. Und im straßenseitigen<br />
Erdgeschoss befinden<br />
sich der kleine Dorfladen und ein<br />
Mehrzweckraum mit herrlicher Aussicht<br />
über das Tal. Im Obergeschoss<br />
ist die Ortsverwaltung mit dem Bürgermeister-Büro,<br />
dem Sitzungs-<br />
zimmer und dem Tourismusbüro untergebracht.<br />
Im 1. Untergeschoss gibt<br />
es Räume für verschiedene Kinder-<br />
spielgruppen und im 2. Unterge-<br />
schoss für den Kindergarten. Von<br />
dort ist der Spielplatz zugänglich, der<br />
sich deutlich unterhalb des Straßen-<br />
niveaus befindet.<br />
„Wir haben das Gebäude so positioniert,<br />
dass es die Fläche, auf der<br />
der Bus wenden konnte, mit dem<br />
zwei Geschosse unterhalb liegenden<br />
Spielplatz vertikal verbindet“, erläutert<br />
Cukrowicz das Entwurfskonzept.<br />
„Die Lage der Nutzungsbereiche entwickelt<br />
sich aus der Frequenz der Benutzer<br />
sowie aus der topografischen<br />
Zuordnung der Außenräume. Man<br />
erkennt an der Gebäudehöhe die<br />
Steilheit des Hanges.“<br />
63
64<br />
Architektur<br />
Weder zum Passivhausstandard<br />
noch zum Baustoff <strong>Holz</strong> gab es Diskussionen,<br />
wohl aber zur modernen<br />
Architektur und vor allem zum<br />
Flachdach. „Dafür haben wir im Bereich<br />
des Bregenzer Waldes typologisch<br />
geforscht und festgestellt, dass<br />
in den letzten 100 Jahren Sonderbauten,<br />
wie z.B. Gemeindeämter oder<br />
Pfarrhäuser, oft nicht mit Satteldächern,<br />
sondern mit flach geneigten<br />
Zeltdächern ausgestattet waren. Und<br />
ein derartiges Dach wird in seiner<br />
Erscheinung so wahrgenommen wie<br />
ein Flachdach“, begründete der Architekt<br />
seine Entscheidung und setzte<br />
sich durch.<br />
Intelligente Energietechnik<br />
minimiert Verbrauch<br />
Die Energiezufuhr für das Gebäude liefert<br />
eine Wärmepumpe mit Erdsonde.<br />
Cukrowicz weist darauf hin, dass eine<br />
eigens erstellte Untersuchung zeigte,<br />
dass dies gegenüber einer Hack-<br />
schnitzel-Anlage klare Vorteile bietet:<br />
bei den Energie- und Nebenkosten,<br />
den Investitionskosten sowie<br />
den Instandhaltungs- und Unterhaltskosten.<br />
Zusätzlich ist das Gebäude mit<br />
einer kontrollierten Be- und Entlüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung<br />
ausgestattet. Der Luftwechsel ist<br />
mit einer Wechselrate von 0,3 bis<br />
1,4 variabel regelbar – je nach Notwendigkeit,<br />
d.h. Art der Veranstaltung<br />
und Anzahl der Anwesenden.<br />
Die Luftqualität regelt in jedem Bereich<br />
ein eigener CO 2 -Fühler. Der<br />
Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung<br />
beträgt 87 %. Die Technik<br />
für Heizen und Lüften ist in die Architektur<br />
integriert. Sämtliche Rohre<br />
und Kabel sind PVC-frei.<br />
Der sommerliche Wärmeschutz<br />
wurde in einer eigenen Simulationsberechnung<br />
geprüft und dargestellt.<br />
Das Ergebnis: Ohne Kühlung<br />
gibt es Raumtemperaturen von maximal<br />
25,4 °C – in den Sommermonaten<br />
an durchschnittlich 13 Tagen,<br />
jedoch nur in den Bereichen Kindergarten<br />
und Kinderspielgruppe und<br />
während Zeitphasen, wo diese gar<br />
nicht in Betrieb sind. Vor zu starker<br />
Sonneneinstrahlung schützen außen<br />
liegende Lamellen, die ein Tageslichtsensor<br />
steuert.<br />
Durch die Einrichtung des Dorfladens<br />
war die Installation diverser<br />
Kühlgeräte notwendig. Deren Abwärme<br />
wird in das Hauptenergiesystem<br />
eingespeist. Eine Amortisationsberechnung<br />
zeigte, dass sich<br />
diese Investition in rund dreieinhalb<br />
Jahren amortisiert. Das Vorarlberger<br />
Energieinstitut begleitete das Bauprojekt<br />
und bewertete es als „energietechnisch<br />
optimal“.<br />
mikado 2.2010<br />
◂ Die lange<br />
Natursteinmauer<br />
der Dorfstraße<br />
schwingt<br />
elegant und bildet<br />
zur strengen<br />
Gebäudeform<br />
einen spannenden<br />
Kontrast<br />
▾ Auch im<br />
Gebäudeinneren<br />
dominiert<br />
das helle <strong>Holz</strong><br />
der Weißtanne<br />
an Wänden,<br />
Böden, Decken<br />
und Treppen<br />
<strong>Holz</strong> dominiert das Gebäude<br />
innen und außen<br />
Auffallend ist der angenehme Geruch<br />
beim Betreten des Gebäudes,<br />
der jedem Besucher sofort klarmacht,<br />
dass es hier um „<strong>Holz</strong> pur“ geht und<br />
keine Oberflächenbehandlung gab.<br />
Innen wie außen dominiert der helle<br />
Farbton der Weißtanne. Sowohl das<br />
<strong>Holz</strong> der Konstruktion als auch das<br />
der Wandbekleidung stammt überwiegend<br />
aus den gemeindeeigenen<br />
Wäldern.<br />
Die Verwendung lokaler Baustoffe<br />
reduziert nicht nur die graue Energie,<br />
sondern fördert auch die lokale Wirtschaft<br />
und stärkt die regionale Identität.<br />
Alle verwendeten Materialien<br />
wurden auf bedenkliche Schadstoffe<br />
geprüft. Es kamen ausschließlich gesundheits-<br />
und umweltfreundliche<br />
Baustoffe ohne Schadstoffe zum<br />
Einsatz – zur Dämmung <strong>Holz</strong>faserplatten<br />
und Schafwolle.<br />
Dank Vorfertigung stand der Rohbau<br />
in nur drei Tagen. Der Ausbau<br />
erforderte wegen der hohen Detailgenauigkeit<br />
mehr Zeit.<br />
Das Bauwerk stellt den ersten<br />
viergeschossigen <strong>Holz</strong>bau in Vorarlberg<br />
dar. Im Jahr 2009 gewann es<br />
beim Vorarlberger <strong>Holz</strong>baupreis jeweils<br />
den Hauptpreis in den beiden<br />
Kategorien „Öffentlicher Bau“ und<br />
„Passivhaus“.<br />
Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />
HANSPETER SCHIESS
Level +1<br />
Level 0<br />
Level –1<br />
Level –2<br />
Architektur Februar 2010<br />
WC<br />
Gemeindeverwaltung<br />
Mehrzweckraum<br />
WC<br />
Lager<br />
Kinderspielgruppe<br />
WC<br />
Kindergarten<br />
Gang<br />
Gang<br />
Dorfladen<br />
Sitzung<br />
Gang Archiv<br />
Technik<br />
Gang<br />
Haupteingang<br />
Schnitt<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Neubau eines<br />
Gemeindezentrums<br />
Bauherr:<br />
Gemeinde St. Gerold<br />
A-6722 St. Gerold<br />
www.st-gerold.at<br />
Architektur:<br />
Cukrowicz Nachbaur<br />
Architekten ZT GmbH<br />
A-6900 Bregenz<br />
www.cn-architekten.com<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
Zimmerei Berchtel GmbH<br />
A-6822 Schnifis<br />
www.zimmerei-berchtel.at<br />
<strong>Holz</strong>bau Nigsch<br />
A-8723 Blons<br />
www.holzbau-nigsch.at<br />
Zimmerei Heiseler GmbH<br />
A-6731 Sonntag<br />
www.heiseler.at<br />
Bauzeit:<br />
April 2008 bis Januar 2009<br />
Kosten: 1,4 Mio. Euro<br />
Nutzfläche: 571 m2 Heizwärmebedarf:<br />
10,7 kWh/(m2a) – erstes<br />
zertifiziertes öffentliches<br />
Passivhaus in Vorarlberg<br />
U-Werte:<br />
Außenwände: 0,117 W/(m2K) Dach: 0,119 W/(m2K) Fenster: 0,751 W/(m2K) www.mikado-online.de 65<br />
Level +1<br />
Level 0<br />
Level –1<br />
Level –2
66<br />
Architektur Februar 2010<br />
Detail Südfassade<br />
mikado 2.2010<br />
Dachaufbau (von außen nach innen):<br />
5 mm Bitumen-Dachdichtungsbahn, 2-lagig, beschiefert<br />
27 mm Vollschalung<br />
500 mm Hinterlüftung, Aufbau mit Knaggen<br />
2 mm Notdach, vollflächig<br />
27 mm Vollschalung mit Gefälle<br />
180 bis 300 mm <strong>Holz</strong>lattung, dazwischen Zellulosefaserdämmung im Gefälle<br />
300 tragende <strong>Holz</strong>balkendecke, dazwischen Zellulosefaserdämmung<br />
27 mm Vollschalung (Fichte/Tanne)<br />
Dampfbremse<br />
110 mm Installationsebene<br />
30 mm Akustikdämmung, Schafwolle<br />
Rieselschutzvlies<br />
40 mm <strong>Holz</strong>lattung<br />
Wandaufbau (von außen nach innen):<br />
30 mm Sichtlattung, Weißtanne, sägerau<br />
30 mm Unterlagslattung, rautenförmig, schwarz<br />
30 mm Konterlattung für Hinterlüftung<br />
Windpapier<br />
25 mm Diagonalschalung<br />
125 mm <strong>Holz</strong>lattung, dazwischen Zellulosefaserdämmung<br />
25 mm Diagonalschalung<br />
200 mm <strong>Holz</strong>lattung, dazwischen Zellulosefaserdämmung<br />
25 mm Diagonalschalung<br />
Dampfbremse<br />
40 mm <strong>Holz</strong>lattung für Installationsebene<br />
20 mm <strong>Holz</strong>schalung, Weißtanne<br />
Lageplan
Produkte<br />
Flachdachdämmung<br />
Die „Durock 037“ ist laut Hersteller Rockwool die erste<br />
nicht brennbare Flachdachdämmplatte aus Steinwolle in<br />
der Wärmeleitfähigkeitsstufe 037. Sie bietet gegenüber<br />
herkömmlichen Produkten einen 8 % höheren Wärmeschutz<br />
bei gleicher Dämmdicke. Das bedeutet: Der Dachaufbau<br />
kann niedriger ausfallen. Lieferbar sind Dicken<br />
von 60 bis 160 mm. Alte Steinwolledämmungen, die die<br />
neue „Durock 037“ ersetzt, nimmt Rockwool an und recycelt<br />
sie. Durch ihre Zweischichtcharakteristik und eine<br />
hochverdichtete Oberlage mit lastverteilender Wirkung<br />
besitzt die neue Dämmplatte eine hohe Punktbelastbarkeit<br />
und damit eine gute Begehbarkeit während der Verlegung<br />
und auch bei späteren Wartungsarbeiten.<br />
DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG<br />
D-45966 Gladbeck ı Telefon 0 20 43/4 08-0 ı www.rockwool.de<br />
<strong>Holz</strong>faserplatten oder <strong>Holz</strong>wolleleichtbauplatten bis 150 mm<br />
Stärke lassen sich nun fachgerecht mit einer Breitrückenklammer<br />
der Serie „BS 29000 rostfrei“ befestigen. Die Klammern,<br />
die es in den Längen von 75 bis 180 mm gibt, haben<br />
einen Drahtdurchmesser von 2 mm und eine Rückenbreite<br />
von 27 mm. Mit ihnen lassen sich gute Plattendurchzugswerte<br />
erreichen. Im <strong>Holz</strong>rahmenbau macht das niedrige<br />
Randabstände möglich. Handwerker sparen Zeit<br />
und Kosten.<br />
ITW Befestigungs-<br />
systeme GmbH<br />
D-30966 Hemmingen<br />
Telefon 05 11/42 04-0<br />
www.haubold-paslode.de<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 403/502<br />
Steinwolle schrumpft sich stark<br />
Klammern<br />
180-mm-Geschosse<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 8<br />
Stand 325/438<br />
Maßgeschneiderte Lösungen<br />
für Neubau und Sanierung<br />
Ein ungedämmtes Dach über ausgebautem<br />
Wohnraum, die Abdichtung der Bauanschlussfuge,<br />
die Anbindung von Dampfbremsen an Ziegel<br />
und Beton, ein überputzbares Klebeband usw.<br />
Sie haben die Anforderung - wir haben die<br />
Zellulosedämmung und das Luftdichtheitssystem.<br />
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D-88396 Biberach an der Riss<br />
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in Köln vom 24.2. bis 27.2.2010<br />
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Erneuerungen gelingen Ihnen in einem Tag.”<br />
Das ist, aufgrund der enormen Witterungsunabhängigkeit,<br />
ein starkes Verkaufsargument<br />
gegenüber Ihren Kunden.<br />
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Decken und HORA-Wände<br />
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Bauer Technik – eine Abteilung von Bauer <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
Beethovenstr. 46/1, 74582 Gerabronn<br />
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Köln<br />
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Zusammen mit Leica,<br />
dem Hersteller optischer<br />
Geräte, beschreitet <strong>Holz</strong>bau-Softwarehersteller<br />
cadwork neue Wege beim<br />
Aufmaß und bei der Ab-<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 418<br />
steckung: Es ist jetzt mit einem Tachymeter und einem<br />
Laptop durchführbar. Beide Geräte sind per Bluetooth<br />
verbunden. So lässt sich jeder Messpunkt direkt ins 3D-<br />
Modell eintragen. Ein neues Tool verbindet die Punkte<br />
mit Linien. Es entsteht ein Drahtmodell zum Weiterkonstruieren.<br />
cadwork liefert den Leica-Tachymeter mit<br />
seiner Hardware, Software und Schulung.<br />
cadwork informatik Software GmbH<br />
D-31137 Hildesheim<br />
Telefon 0 51 21/9 19 99-0<br />
www.cadwork.de
Produkte<br />
Mit dem Softwareprogramm „Zirbel 4.8“ von Bachinger<br />
lassen sich Dächer, Gauben, Sprengwerke, Carports und<br />
Wintergärten einfach konstruieren. Alle Befehle können<br />
in der 3D-Software aus einem beliebigen Blickwinkel erfolgen.<br />
Für den <strong>Holz</strong>rahmenbau und Blockhausbau gibt<br />
es Zusatzmodule. Die Software bietet der Hersteller<br />
auch zum Mieten an.<br />
bachinger software<br />
D-94034 Passau<br />
Telefon 08 51/7 33 37<br />
www.bachinger-<br />
software.de<br />
Abbund-Software<br />
Klein, aber fein<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 417<br />
Fassadenbahn<br />
Faltenloses Schwarz<br />
Die „Ampatop F black“ wird straff gespannt und<br />
mit der schwarzen Seite nach außen auf der Unter-<br />
konstruktion verlegt. „Ampacoll UV“ verklebt<br />
die 15 cm breiten Überlappungen winddicht. Der<br />
s d -Wert beträgt 0,1 m, das Gewicht 200 g/m 2 . Die<br />
Fugen können bis zu 3 cm breit sein. Als Zeitraum<br />
für die Freibewitterung gibt der Hersteller drei Monate<br />
an, für die UV-Stabilität zehn Jahre.<br />
Ampack AG<br />
CH-9401 Rorschach<br />
Telefon +41/71/8 58 38 00<br />
www.ampack.ch<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 305<br />
3d-cad/cam für den holzsystembau<br />
auf der basis von autocad ® und autocad ® architecture<br />
Steigern Sie Ihre Produktivität mit hsbCAD 2010!<br />
Denn hsbCAD bietet Ihnen einen durchgängigen Datenfl uss<br />
von der Skizze bis zur Produktion. Das umfassende<br />
intelligente 3D-Gebäudemodell (BIM = Building Information<br />
Modeling) ermöglicht Ihnen nicht nur kürzere Planungs-<br />
zeiten, mit der konsequenten 3D-Dynamik erreichen Sie<br />
zugleich eine höhere Planungsqualität und Fehler ver-<br />
meidung. hsbCAD – die universelle Gesamtlösung für<br />
alle Bereiche des <strong>Holz</strong>baus und der Fertighausindustrie.<br />
Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.<br />
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Besuchen Sie uns...<br />
auf der Build IT vom 16. bis 20. Februar 2010 in Berlin,<br />
auf der DACH+HOLZ vom 24. bis 27. Februar 2010 in Köln,<br />
auf der HOLZ-HANDWERK vom 24. bis 27. März 2010 in Nürnberg<br />
und auf den <strong>Holz</strong>brückenbautagen am 25. und 26. März 2010 in<br />
Bad Wörishofen!<br />
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Liefert Strom und Wärme<br />
Die gebäudeintegrierten Module erzeugen Strom und<br />
Wärme. Bei günstigen Standortbedingungen lässt sich<br />
der gesamte Jahresbedarf an Elektrizität und Wärme<br />
decken. Vertikale Luftkanäle leiten die bei der Strom-<br />
produktion entstehende Heißluft in eine Wärmepumpe<br />
und verwerten sie dort. Ergänzend zu den Solarmodulen<br />
gibt es passende Dachfenster, Randabschlüsse,<br />
Regenrinnen und weiteres Zubehör.<br />
systaic AG ı D-40213 Düsseldorf<br />
Telefon 02 11/82 85 59-0 ı www.systaic.com<br />
S&S ARCHITEKTUR -<br />
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SOFTWARE<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
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auch den eigenwilligsten.<br />
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vom 24. bis 27. Februar 2010 in Köln<br />
Halle 7, Stand 7.327<br />
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Produkte<br />
Mit der Software „Avantim“ können Zimmerer ihre<br />
Projekte einfach und effizient planen, koordinieren<br />
und überwachen. Auf Basis eines Kalenders<br />
erhält der Anwender eine umfassende Übersicht<br />
über Projekte, Termine und Ressourcen. In der zugehörigen<br />
Projektverwaltung liegen die jeweiligen<br />
Planungs<strong>dat</strong>en. Damit lassen sich Projektzeiten<br />
kalkulieren und Projektphasen verwalten. Parallel<br />
zeigt die Software die Ressourcen des Betriebs<br />
an: Mitarbeiter, Maschinen, Subunternehmer. Sie<br />
berücksichtigt Parameter wie unterschiedliche Arbeitszeitmodelle<br />
der Mitarbeiter oder Wartungstermine<br />
für Maschinen. Die Arbeitszeiten lassen<br />
sich sowohl händisch ins Programm einpflegen –<br />
oder wesentlich komfortabler digital mit einem<br />
Handy, Pocket-PC oder<br />
Timeboy.<br />
Sander & Doll AG<br />
D-42853 Remscheid<br />
Telefon 0 21 91/93 55-0<br />
www.sander-doll.com<br />
Projektmanagement-Software<br />
Arbeiten optimal planen<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 205/304<br />
S&S<br />
S&S Datentechnik<br />
für den <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
Bensberger Straße 252<br />
51469 Bergisch Gladbach<br />
Telefon 02202/96955-0<br />
Telefax 0 2202/96955-40<br />
www.abbund.com
Produkte<br />
Dachklammer<br />
Krone trotzt allen Stürmen<br />
Die Klammer Nr. 415b dient zur<br />
Windsogsicherung am First. Sie ist<br />
für die oberste Reihe der Kronendeckung<br />
vorgesehen und wird mit einer<br />
Schraube durch den Biber auf die<br />
oberste Traglatte fest verschraubt.<br />
Fr. Ossenberg-Schule + Söhne GmbH &<br />
Co. KG ı D-58762 Altena-Dahle<br />
Telefon 0 23 52/97 87-0<br />
www.fos.de<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 6<br />
Stand 129/230<br />
Unterdeckbahn<br />
Zwei Schichten für 40 Tage<br />
Die neue Unterdeckbahn „Divoroll Maximum (S)“ von<br />
Braas ist als Behelfsdeckung bis zu sechs Wochen frei<br />
bewitterbar. Neu ist der Aufbau mit einem unterseitigen,<br />
hochreißfesten Nadelvlies und einer oberseitigen<br />
Polyurethan-Beschichtung. Die ist UV-beständig,<br />
wasserabweisend, belastbar und diffusionsoffen. Ein<br />
s d -Wert von 0,08 m unterstützt die Austrocknung<br />
der Dachkonstruktion. Das Produkt entspricht den<br />
Anforderungen der Klasse UDB-A und USB-A der<br />
„Produkt<strong>dat</strong>enblätter für Unterdeck- und Unterspannbahnen“<br />
des ZVDH.<br />
Monier GmbH ı D-61440 Oberursel<br />
Telefon 0 61 71/61-0 14<br />
www.braas.de<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 6<br />
Stand 315/616<br />
Sägezentrum WBS<br />
Schnell<br />
Präzise<br />
Flexibel<br />
Egal ob für Nagelplattenbinder, <strong>Holz</strong>häuser oder<br />
für den Zuschnitt im Abbund, mit unserem<br />
WBS Sägezentrum wird Ihnen die Arbeit überall<br />
erleichtert.<br />
Die WBS wurde speziell für hohe Geschwindigkeit<br />
und für eine präzise Bauteilbearbeitung (sägen,<br />
markieren, beschriften) entwickelt.<br />
Als kostengünstige Zuschnittsäge mit integrierter,<br />
ausgeklügelter Software, entspricht sie den kundenspezifischen<br />
Anforderungen.<br />
Des Weiteren ist die WBS nachträglich erweiterbar<br />
z.B. automatischer Beschickung und kann somit<br />
den schnell sich ändernden Marktanforderungen<br />
angepasst werden.<br />
Bauen Sie im <strong>Holz</strong>hausbau auf<br />
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Über 50 000 Häuser pro Jahr werden<br />
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Weinmann <strong>Holz</strong>bausystemtechnik GmbH<br />
D-72813 St. Johann<br />
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Fax + 49 (0) 71 22 / 82 94 66<br />
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Die Software<br />
für den<br />
Zimmermann<br />
- Dachstuhl<br />
- Rahmenbau<br />
- Blockbau<br />
- Maschinenansteuerung<br />
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Besuchen Sie uns auf der Messe:<br />
Build IT -Berlin<br />
16.02. -20.02.2010<br />
Halle: 10.2 Stand: 154<br />
DACH +HOLZ -Köln<br />
24.02. -27.02.2010<br />
Halle: 7Stand: 7.417<br />
<strong>Holz</strong>-Handwerk -Nürnberg<br />
24.03. -27.03.2010<br />
Halle: 11.1 Stand: mikado 140 2.2010<br />
Nagler<br />
Mit Hochdruck 90 mm tief<br />
Zwei Gasdrucknagler erweitern die Produktpalette<br />
von Poppers Senco.<br />
Die Geräte eignen sich für Lattungs-,<br />
Schalungs- und<br />
Beplankungsarbeiten. Der<br />
GT90CH dient der Verarbeitung<br />
von D-Kopf-Nägeln,<br />
der GT90FRH der Verarbeitung<br />
von Vollkopf-Nägeln. Im<br />
Vergleich zu den Vorgängermodellen<br />
verbesserte sich die Leistung des<br />
Motors: Er zeichnet sich durch nun eine<br />
höhere Eintreibkraft und eine rückstandslose<br />
Verbrennung aus. Beide Werkzeuge funktionieren<br />
bei Temperaturen von -5 bis +50 °C und bieten<br />
eine werkzeuglose Schnellverstellung der Eintreibtiefe<br />
für eine große Bandbreite von Glattschaft- und<br />
Ringnägeln zwischen 50 und 90 mm.<br />
Poppers Senco Deutschland GmbH<br />
D-28199 Bremen<br />
Telefon 04 21/52 08 09-0<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
www.poppers-senco.de<br />
Halle 8<br />
Stand 134<br />
Systemgarantie<br />
10 Jahre ruhig schlafen<br />
Eine zehnjährige Systemgarantie bietet Würth für seine<br />
Luft- und Winddichtprodukte wie Unterdeck- und<br />
Unterspannbahnen, Dampfbremsen und -sperren an.<br />
Die Garantievereinbarungen können in Deutschland<br />
ansässige Fachbetriebe für in Deutschland realisierte<br />
Bauprojekte schließen. Sie beginnt mit dem Tag der<br />
Auslieferung und kommt neben den Materialkosten<br />
auch für die Demontage der schadhaften Produkte und<br />
für die Montage der Ersatzprodukte auf. Eventuelle<br />
Garantieleistungen hem-<br />
men oder unterbrechen die<br />
Garantiefrist nicht. Das<br />
Angebot gilt wahlweise für<br />
die Luftdichtheit oder die<br />
Winddichtheit oder beides<br />
kombiniert. Voraussetzung<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 8<br />
Stand 127/220<br />
ist, dass spezielle, nach dem 1. Juni 2009 erworbene<br />
Produkte aus dem Sortiment des Herstellers zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />
Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de
Produkte<br />
Die „Delta-Floraxx“ von Dörken ist eine<br />
Noppenbahn für die Dränage und<br />
Wasserhaltung bei extensiv begrünten<br />
Flachdächern. Mit ihrem<br />
hohen Ableitvermögen ersetzt sie<br />
die mineralische Sickerschicht und<br />
reduziert dadurch Gewicht und Aufbauhöhe.<br />
Ihre Dränagekapazität beträgt<br />
ca. 10 l/s · m, ihre Speicherkapazität bis zu<br />
7 l/m 2 . Damit überstehen auch extensiv begrünte Dächer<br />
längere Dürreperioden. Durch die spezielle Oktagon-Form<br />
der Noppen und die zusätzlichen Verstärkungsrippen erreicht<br />
das Produkt eine Druckfestigkeit von 200 kN/m 2 ,<br />
hält also auch hohen Auflasten sicher stand.<br />
Dörken GmbH & Co. KG<br />
D-58311 Herdecke<br />
Telefon 0 23 30/63-0<br />
www.doerken.de<br />
Dachbegrünung<br />
Noppen lassen Flachdach grün<br />
Die beiden neuen Akku- und Netz-Baustellenstrahler „DC<br />
019“ und „DC 020“ von Dewalt ersetzen das bisherige Sortiment.<br />
Die 38-Watt-Fluoreszenzröhren entsprechen 300-Watt-<br />
Halogenbirnen und sorgen für eine helle Ausleuchtung. Ihr<br />
Reflektor ist um 180° drehbar und lässt sich zum Arbeiten<br />
in die jeweils optimale Position schwenken und genau ausrichten.<br />
Die erzeugte Helligkeit beträgt 2700 Lux – ohne zu<br />
blenden oder zu erhitzen. Eine integrierte Doppelsteckdose<br />
kann als Stromverteiler für netzbetriebene Geräte<br />
bis 2200 W dienen.<br />
DEWALT Deutschland<br />
D-65502 Idstein/Taunus<br />
Telefon 0 61 26/21-1<br />
www.dewalt.de<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 6<br />
Stand 309/512<br />
Baustrahler<br />
Helles Licht ins Dunkel<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 8<br />
Stand 213/312<br />
Die vielleicht<br />
beste Handkreissäge<br />
der Welt.<br />
Die neue P1 cc. Follow your instinct.<br />
Sind Sie bereit, gewohnte Kategorien in Frage zu<br />
stellen? Dann lernen Sie die neuen Möglichkeiten der<br />
Stichsäge P1 cc kennen. Ihre revolutionäre Sägeblatt-<br />
spannung und die geballte CUprex-Power verleihen ihr<br />
eine Präzision und Kraft, die Sie bisher nur von Hand-<br />
kreissägen kannten. Dies eröffnet Ihnen dank CUnex-<br />
Sägeblatt ein ganz neues Einsatzerlebnis. Doch auch<br />
in Sachen Komfort und Flexibilität setzt die P1 cc neue<br />
Maßstäbe. Da vergisst man leicht, welches Werkzeug<br />
man in der Hand hält. Besuchen Sie uns auf der<br />
Dach & <strong>Holz</strong> in Köln vom 24. - 27.2.2010 in Halle 8,<br />
Stand 105/204.<br />
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Ausbau, Dach und Wand<br />
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Produkte<br />
Akustikverkleidung<br />
Von der Akustikverkleidung „Ligno Light alpha“ aus natürlichem<br />
<strong>Holz</strong> gibt es nun eine leichte, schlanke und preisgünstige<br />
Ausführung: die „Ligno Light alpha-28“. Die neue Elementvariante<br />
ist 28 mm stark und wiegt 8,8 kg/m². Sie ist<br />
für die Nachrüstung und Sanierung von Schulen und Kindergärten,<br />
Veranstaltungs- und Sporthallen, Bürogebäuden<br />
und Wohnhäusern konzipiert. Die Oberfläche besteht aus<br />
astreiner Weißtanne. Hinter den 12 mm breiten Leisten mit<br />
4 mm breiten Fugen liegen <strong>Holz</strong>faserabsorber. Sie dämpfen<br />
effektiv den Schallpegel und verbessern die Akustik. Eine<br />
verstärkte Bürstung der Oberfläche sorgt für eine diffuse<br />
Streuung des reflektierten Schalls. Die Elemente lassen sich<br />
sowohl als vollflächige Verkleidung direkt auf einer Konstruktion<br />
befestigen oder als Akustiksegel an Seilen abhängen<br />
– auf Wunsch sogar mit flachen Leuchten.<br />
Lignotrend Produktions GmbH<br />
D-79809 Weilheim<br />
Telefon<br />
0 77 55/92 00-0<br />
www.lignotrend.com<br />
Gewaltig leise<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 604<br />
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Poppers Senco Deutschland GmbH � ������������������������������������ �������������������������������������������������������������������������������������������� mikado 2.2010<br />
Harrer hat seine Sherpa-Verbinder im Schwerlastbereich<br />
um Produkte für über 100 kN erweitert. Sie<br />
bestehen jeweils aus zwei Aluminiumteilen, die sich<br />
wie eine klassische Schwalbenschwanzverbindung<br />
zu einer kraftschlüssigen Verbindung zusammenfügen<br />
lassen. Die beiden Hälften lassen sich durch<br />
spezielle <strong>Holz</strong>schrauben an den zu verbindenden<br />
Trägern befestigen.<br />
Vinzenz Harrer GmbH ı A-8130 Frohnleiten<br />
Telefon<br />
+43/31 27/2 09 45<br />
www.sherpa-<br />
verbinder.com<br />
Verbinder<br />
Wenn rohe Kräfte ziehen<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 330
Produkte<br />
Mit den Kerndämmungen„Granublow“<br />
und „SLS<br />
20“ eröffnet die<br />
Einblastechnologie<br />
von Isocell völlig<br />
neue Anwendungsgebiete:<br />
Die beiden<br />
hydrophoben Materialien<br />
eignen sich ideal zur nachträglichen Dämmung von<br />
Altbauten und kommen hinter vorgehängten Fassaden zum<br />
Einsatz. Die mineralische „SLS 20“ aus Blähglas-Granulat<br />
ist nicht brennbar, bauaufsichtlich anerkannt und der einzige<br />
Einblasdämmstoff mit „Hochhaus-Zulassung“. Die feine<br />
Körnung führt zu einem hervorragenden Fließverhalten<br />
auch bei baulich schwierigen Gegebenheiten und passt sich<br />
verwinkelten Situationen lückenlos an – schnell und ohne<br />
Verschnitt.<br />
ISOCELL Vertriebs GmbH<br />
A-5202 Neumarkt<br />
am Wallersee<br />
Telefon +43/62 16/41 08-0<br />
www.isocell.at<br />
Um den Bewohnern Beeinträchtigungen<br />
ihres Wohlbefindens<br />
durch gesundheitsschädliche<br />
Emissionen oder<br />
auch nur feuchtmuffigen Geruch<br />
zu ersparen, bietet Inthermo<br />
ein besonderes Naturprodukt<br />
an, das nicht nur die<br />
Wärme dämmt, sondern auch<br />
die Raumluft reinigt: „Kairatin<br />
Pur“ ist ein veredeltes Vlies auf<br />
Schafwollbasis, speziell zur Innenraumsanierung entwickelt.<br />
Seine Vliesfasern binden Emissionen und spalten sie in unschädliche<br />
Substanzen auf. Eine nennenswerte Sättigung des<br />
Fasermaterials findet dabei nicht statt, sodass eine Funktionstüchtigkeit<br />
von mehreren Jahrzehnten anzunehmen ist. Die Variante<br />
„Kairatin Kompakt“ besitzt rückseitig eine<br />
Dampfbremse.<br />
INTHERMO<br />
D-64372 Ober-Ramstadt<br />
Telefon 0 61 54/71-16 69<br />
www.inthermo.de<br />
Wärmedämmung<br />
Auf zu neuen Winkeln<br />
Innendämmung<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 407<br />
Schafwolle macht sauber<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 404<br />
Make-up für die Fassade<br />
Vergrauungslasur - Zeitlos ...<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7, Stand Nr. 7.329<br />
www.pinus.de<br />
Natürlich <strong>Holz</strong> –<br />
natürlich alles aus einer Hand<br />
• Ingenieurholzbau<br />
Bauteile in vielfältigen Formen:<br />
Bögen, Binder, Träger, Säule, Stützen,<br />
Abbund über Abbundanlage<br />
Vormontage von Wänden<br />
• Brettschichtholz<br />
• Stangenware, Liste, gebogen<br />
• jegliche Sonderbauteile<br />
• DUO/TRIO und KVH<br />
für den zeitgemäßen <strong>Holz</strong>bau<br />
• BSP-Brettsperrholz<br />
moderne Wand- und Deckenelemente<br />
Mohr Ingenieurholzbau GmbH<br />
Niederkircher Straße 6<br />
D-54294 Trier<br />
Tel. + 49 (0) 6 51 / 82 61-0<br />
Fax + 49 (0) 6 51 / 82 61-261<br />
info@mih.de ∙ www.mih.de<br />
www.mikado-online.de 75
Produkt & Praxis<br />
Unterdeckbahn<br />
Trockenes Dach trotz Schmuddelwetter<br />
Unterdeckungen erhöhen die Regensicherheit eines Dachs. Wenn der Bauablauf<br />
wegen Schneefall oder Eis stockt, müssen sie sehr leistungsfähig sein. Sonst kann es zu<br />
Bauschäden und Gewährleistungsansprüchen kommen.<br />
76 mikado 2.2010<br />
Nach dem<br />
◂<br />
Ausrollen fixiert<br />
der Dachhandwerker<br />
die<br />
Unterdeckbahn<br />
mit einem<br />
Hammertacker<br />
an den Sparren<br />
Beim Dach eines Wohnhauses<br />
bei Worms entschieden sich die<br />
Dachhandwerker für ein Produktsystem<br />
von Klöber. Ein wichtiger<br />
Grund: Der Hersteller bestätigt die<br />
Eignung als Behelfsdeckung und gibt<br />
die Dauer der Freibewitterungszeit<br />
unter Zusicherung der Produkteigenschaften<br />
an. Die Verarbeiter wählten<br />
die Unterdeckbahn „Permo extreme“.<br />
Deren s -Wert liegt bei 0,08 m. Sie<br />
d<br />
ist also besonders diffusionsoffen<br />
und unterstützt damit die Austrocknung<br />
der Dachkonstruktion. Außerdem<br />
besitzt sie eine wasserabweisende<br />
Spezialbeschichtung und ist<br />
sehr robust.<br />
Acht Wochen Freibewitterung<br />
Wie so häufig gab es auch bei dieser<br />
Baustelle Verzögerungen durch<br />
Vorgewerke. Dass der Freibewitterungszeitraum<br />
der „Permo extreme“<br />
acht Wochen beträgt, bestätigte<br />
den Dachhandwerkern die Richtigkeit<br />
ihrer Entscheidung. Das Risiko<br />
von eindringendem Wasser, einer<br />
durchfeuchteten Wärmedämmung<br />
und späteren Reklamationen durch<br />
die Bauherren war damit trotz widriger<br />
Witterung gering.<br />
Die Handwerker rollten die mit einem<br />
Gewicht von 15 kg recht handlichen<br />
Rollen aus und brachten die<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Klöber GmbH & Co. KG<br />
Halle 6<br />
Stand 305/506
Produkt & Praxis<br />
1,50 m breiten Bahnen auf der Dachkonstruktion<br />
in die richtige Position.<br />
Ein Hammertacker fixierte sie im<br />
oberen, überdeckten Bereich auf dem<br />
Sparren. Konterlattenstücke hielten<br />
die Bahn auf dem Sparren lagesicher<br />
und ermöglichten es, eine Aufstiegslatte<br />
für die Verlegung der nächsten<br />
Bahn zu fixieren.<br />
Bei den Überlappungen zogen die<br />
Handwerker den Schutzstreifen des<br />
Selbstkleberandes ab und drückten<br />
den Kleberand fest an. Das verhindert<br />
Feuchteeintrag zwischen Kleber und<br />
Unterdeckbahn. Die rutschhemmende<br />
Beschichtung gibt den Handwerkern<br />
zusätzliche Sicherheit. Überhaupt erweist<br />
sich die Bahn als sehr robust.<br />
Sie besitzt eine hohe Reißkraft und<br />
Nagelausreißfestigkeit.<br />
Dichtung schließt Nagellöcher<br />
Für den Perforationsschutz unter den<br />
Konterlatten hat Klöber eine neue<br />
Lösung: die selbstaufschäumende<br />
Nageldichtung „Permo seal“. Die<br />
◂ Die Nageldichtmasse<br />
wird<br />
einfach aus der<br />
Spritzflasche<br />
in einer dünnen<br />
Raupe<br />
aufgetragen<br />
▸ Nach dem<br />
Aufschäumen sind<br />
die Durchdringungsstellen<br />
geschützt<br />
◂ Bei Kaminen<br />
und ähnlichen<br />
Bauteilen kleben<br />
die Dachhandwerker<br />
separate<br />
Folienstreifen an<br />
Handwerker trugen einfach eine dünne<br />
Raupe an die Unterseite der Konterlatte<br />
auf, richteten diese auf den<br />
Sparren aus und nagelten sie fest. Das<br />
Dichtmaterial schäumt auf – auch bei<br />
feuchten Untergründen – und verhindert<br />
das Eindringen von Wasser<br />
in die Perforationsbereiche.<br />
Querstöße und überlappende Bereiche<br />
an den Gaubenkehlen überklebten<br />
die Handwerker mit dem transparenten<br />
Klebeband „Permo TR“,<br />
das Klöber als abgestimmtes Zubehör<br />
mitliefert. Die Transparenz erleichtert<br />
dabei die Sichtkontrolle.<br />
Besondere Sorgfalt erforderte der<br />
Kaminanschluss. Separate Folien-<br />
streifen führten die Handwerker<br />
50 mm und mehr über die spätere<br />
Bedachungsmaterialebene und verklebten<br />
sie mit dem pastösen Klebdichtstoff<br />
„Pasto“. Bis zur Endhaftung<br />
übernahmen Streifen des Klebebands<br />
„TR“ die Sicherung.<br />
Schnelle Verlegung, sichere Ausführung<br />
und hohe Funktionssicherheit<br />
sind Argumente, mit denen<br />
Neue Fachregeln für Unterdeckbahnen<br />
Produkt in Kürze<br />
Produkt:<br />
Unterdeckbahn<br />
„Permo extreme“<br />
Systemkomponenten:<br />
▸ Nageldichtung „Permo seal“<br />
▸ Klebdichtstoff „Pasto“<br />
▸ Klebeband „Permo TR“,<br />
60 mm breit, 25 m lang<br />
Technische Daten:<br />
▸ Klasse: UDB-A (ZVDH-<br />
Produkt<strong>dat</strong>enblatt, Tabelle 1)<br />
▸ 2-lagiger Materialverbund<br />
▸ Flächengewicht: 200 g/m²<br />
▸ SK-Version mit Klebestreifen<br />
▸ Freibewitterung bei Dachneigung<br />
≥ 16°: 8 Wochen<br />
▸ s -Wert: 0,08 m<br />
d<br />
▸ Hohe Reißkraft und Nagelausreißfestigkeit<br />
▸ Rutschhemmende<br />
Beschichtung<br />
Hersteller:<br />
Klöber GmbH Co. KG<br />
D-58256 Ennepetal<br />
Telefon 0 23 33/98 77-0<br />
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können. Nachgewiesene Materialkennwerte<br />
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bieten die Chance, Bauherren mit<br />
Fachkompetenz und Verantwortungsbewusstsein<br />
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Das spricht sich herum und bringt<br />
neue Aufträge. ▪<br />
Seit Januar 2010 liegen die überarbeiteten<br />
„Produkt<strong>dat</strong>enblätter Unterdeckbahnen und<br />
Unterspannbahnen“ (PDB UDB und USB) mit<br />
Materialanforderungen vor. Konsequenterweise<br />
wurden auch die Anwendungsregeln<br />
im „<strong>Mer</strong>kblatt für Unterdächer, Unterdeckungen<br />
und Unterspannungen“ überarbeitet<br />
und ergänzt. Damit gibt es nun verlässliche Standards und verschärfte<br />
Anforderungsprofile für Dachbahnen.<br />
Hrsg.: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V.<br />
D-50968 Köln ı Telefon 02 21/39 80 38-0 ı www.dachdecker.de<br />
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Stolz. Bauherr ist ein niedersächsischer <strong>Holz</strong>bauunternehmer.<br />
80 mikado 2.2010
<strong>Holz</strong>häuser<br />
◂ Seine markante<br />
Form und<br />
die komplette<br />
Aufglasung<br />
der Südfassade<br />
machen<br />
das Bürogebäude<br />
zu einem<br />
„rechteckigen<br />
Trichter“<br />
mit betonter<br />
Ausrichtung nach<br />
Süden<br />
Vor der 15 m<br />
▾<br />
breiten<br />
Glasfassade ist<br />
eine <strong>Holz</strong>-<br />
empore eingezogen.<br />
Die<br />
Trennwände sind<br />
ebenfalls<br />
aus Glas und<br />
stören die<br />
Transparenz nicht<br />
<strong>Holz</strong>häuser<br />
Der Architekt des im Juli 2009<br />
fertiggestellten <strong>Holz</strong>bauwerks<br />
zitiert Ludwig Wittgenstein: „Nicht<br />
jede zweckmäßige Bewegung des<br />
menschlichen Körpers ist eine Geste.<br />
Sowenig, wie jedes zweckmäßige<br />
Gebäude Architektur ist.“ Damit<br />
legt er die Messlatte für das Gebäude:<br />
Es geht ihm um Baukultur. Er will<br />
„Licht ins Dunkel gewerblicher Gebiete“<br />
bringen.<br />
Der Anspruch wird mitgetragen<br />
vom Bauherrn, der die handwerkliche<br />
Seite der Baukultur vertritt. Als<br />
Besitzer eines <strong>Holz</strong>baubetriebs im<br />
niedersächsischen Lohne hatte er<br />
bereits einige preisgekrönte Bauten<br />
realisiert. Mit seinem Bürobau wollte<br />
er in einer Gegend, in der Häuser<br />
üblicherweise aus Stein errichtet sind,<br />
ein Zeichen für den modernen <strong>Holz</strong>bau<br />
setzen und die Leistungsfähigkeit<br />
seines Unternehmens demonstrieren:<br />
Er ist ja nicht „nur“ Zimmerer,<br />
sondern auch Fassadenbauer und ein<br />
Ingenieurholzbaubetrieb.<br />
Das Ziel übersetzte das Büro „Despang<br />
Architekten“ in ein richtungweisendes<br />
Gebäude, das im Ort für<br />
Diskussionen sorgte. „Postfossil carpenter<br />
cone“ nennt es der Architekt<br />
Martin Despang. Ein Bau mit einer<br />
optimierten und optisch ansprechenden<br />
Form, passiven Solargewinnen,<br />
Speichermasse und wenig fossiler<br />
Heizenergie.<br />
Unternehmen zeigt sich markant<br />
und transparent<br />
Wie das Architekturbüro mit drei<br />
Standorten in Deutschland und einem<br />
in den USA trägt auch der Bau<br />
„interkulturelle Züge“: Er ist ameri-<br />
kanisch in seiner Markanz und<br />
deutsch in seiner Energieeffizienz.<br />
Die Südostecke des Grundstücks erwies<br />
sich als ideal in Bezug auf das<br />
Sonnenlicht, aber auch auf die Erschließung.<br />
Ein Sockel hebt das eigentliche<br />
Bürogebäude leicht an. Es hat Ähnlichkeit<br />
mit einem Trichter und wendet<br />
sich nach Süden, zur Ortsmitte<br />
und zum großen Vorplatz. Betont<br />
wird diese Gerichtetheit durch die<br />
zweigeschossige Vollverglasung. Damit<br />
demonstriert das Unternehmen<br />
Transparenz: Nachbarn und Passanten<br />
können jederzeit die sechs Mitarbeiter<br />
und ihren Chef beim Arbeiten<br />
beobachten.<br />
Das Innere ist als ungeteiltes<br />
Volumen gestaltet und stellt hohe<br />
Anforderungen an eine arbeitsplatzgemäße<br />
Raumakustik. Wände und<br />
Decke tragen eine Weißtanneverkleidung,<br />
die scheinbar die Glasfassade<br />
durchstößt, nach außen umknickt<br />
und so den Rahmen bildet. „Das<br />
<strong>Holz</strong> krempelt sich nach draußen“,<br />
beschreibt Krogmann die Wirkung<br />
dieser Gestaltungsmaßnahme.<br />
Im Kontrast zur weit geöffneten<br />
Front ist der Rest des Gebäudes fast<br />
ganz geschlossen und mit dunklen<br />
Faserzementtafeln umhüllt. Die<br />
Längsseiten und das Dach laufen in<br />
Richtung der schmalen, eingeschossigen<br />
Eingangsseite im Norden aufeinander<br />
zu. Auf dieser Seite sind<br />
zwei Boxen eingestellt. Sie beherbergen<br />
Nebenräume wie die Toiletten<br />
und den Kopierraum und dienen<br />
gleichzeitig als Wärmepuffer.<br />
Innenraum brilliert mit Leichtigkeit<br />
und Eleganz<br />
Der Innenraum wirkt transparent und<br />
leicht. Wie selbstverständlich überspannt<br />
die Decke an der breitesten<br />
Stelle 15 Meter. Zu diesem Eindruck<br />
der Leichtigkeit trägt nicht zuletzt das<br />
verwendete <strong>Holz</strong> bei: Weißtanne ist<br />
www.mikado-online.de 81
oLAF BAUMANN, HANNoVER<br />
<strong>Holz</strong>häuser<br />
besonders hell und behält ihren Ton<br />
durch einen UV-Schutz über Jahre<br />
hinweg, ohne wesentlich nachzudunkeln.<br />
In der verwendeten „astreinen“<br />
Qualität ist die Oberfläche<br />
dezent strukturiert.<br />
Für die Decke kamen lamellierte<br />
Akustikelemente „Ligno Light alpha“<br />
aus dem Produktprogramm von Lignotrend<br />
zum Einsatz, für die Wandbekleidungen<br />
Sonderanfertigungen<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Neubau Bürogebäude<br />
Bauherr/<strong>Holz</strong>bauunternehmen:<br />
Krogmann Ing.-<strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
D-49393 Lohne-Kroge<br />
www.krogmann-holzbau.de<br />
Bauweise:<br />
Massivholz, bekleidet mit<br />
Faserzementplatten<br />
Bruttogeschossfläche: 294 m 2<br />
Bauzeit:<br />
August 2008 bis Juli 2009<br />
Planung:<br />
Despang Architekten<br />
D-30169 Hannover<br />
www.despangarchitekten.de<br />
Massivholzelemente:<br />
Lignotrend Produktions GmbH<br />
D-79809 Weilheim-Bannholz<br />
www.lignotrend.com<br />
82 mikado 2.2010<br />
des gleichen Herstellers. So war sichergestellt,<br />
dass das <strong>Holz</strong> der Decke<br />
und das <strong>Holz</strong> der Wände exakt zueinander<br />
passt.<br />
Abgesehen von den zwei Boxen<br />
am Eingang durchkreuzt nur eine<br />
Betontreppe das große Volumen des<br />
Innenraums. Sie verläuft frei durch<br />
den Raum zu einer hölzernen Empore<br />
vor der zweigeschossigen Glasfassade.<br />
Um die Transparenz zu erhalten,<br />
sind sowohl die Abtrennungen der<br />
Arbeitsplätze als auch das Treppengeländer<br />
aus Glas.<br />
„Es ist einfach ein schöneres Arbeiten<br />
in dem großen Raum“, stellt<br />
Krogmann zufrieden fest. „Niemand<br />
arbeitet im stillen Kämmerchen vor<br />
sich hin, auch nicht der Chef. Alle<br />
sind durch den ständigen Kontakt<br />
mit den Kollegen ins Geschehen einbezogen.“<br />
Akustikelemente sorgen für Ruhe<br />
und Konzentration<br />
Dennoch herrscht Ruhe, und die hat<br />
eine ganz besondere Qualität: Die<br />
Bekleidung der Decken mit lamellierten<br />
<strong>Holz</strong>elementen reduziert den<br />
Nachhall von üblichen Geräuschen<br />
im Großraumbüro effektiv. Telefonate<br />
und Gespräche der Kollegen, Papierrascheln<br />
beim Auseinanderfalten<br />
von Plänen oder Geräusche von<br />
Kaffeemaschine und Drucker werden<br />
Die in die Decke<br />
▴<br />
integrierten<br />
Akustikelemente<br />
reduzieren<br />
den Geräuschpegel<br />
trotz<br />
der Größe des<br />
Raums und<br />
der Glasflächen<br />
auf ein an-<br />
genehmes Maß<br />
nicht mehr reflektiert, sondern sind<br />
nur noch gedämpft wahrnehmbar.<br />
Konzentriertes Arbeiten fällt damit<br />
wesentlich leichter.<br />
Die Akustikelemente sind 62 mm<br />
stark, 62,5 cm breit, bis zu 8 m lang<br />
und auf eine OSB-Platte unter dem<br />
Dachtragwerk geschraubt. Eine integrierte<br />
Lage <strong>Holz</strong>faser-Absorber sorgt<br />
für einen Absorptionskoeffizienten<br />
von 0,75. Der Schallpegel wird in<br />
dem rund 600 m³ großen Volumen,<br />
wie in der DIN 18041 für Büros definiert,<br />
um bis zu 5 dB reduziert und<br />
somit ein über den Raum gemittelter<br />
Absorptionsgrad von fast 0,35 erreicht.<br />
Dementsprechend lassen sich<br />
Nachhallzeiten errechnen, die mit 0,5<br />
bis 0,7 s über die Norm hinausgehende<br />
Empfehlungen erreichen.<br />
Die Lamellen der Akustikelemente<br />
sind 12 mm breit, die Fugen 4 mm.<br />
Sie verleihen der Decke eine diskrete<br />
Längsorientierung und setzen sich<br />
vor der Glasscheibe in der Untersicht<br />
des Dachüberstands fort.<br />
Massivholz reguliert Luftfeuchtigkeit<br />
und Temperatur<br />
Das massive <strong>Holz</strong> im Innenraum<br />
hat weitere Vorteile für die Aufenthaltsqualität.<br />
Die Oberfläche, die<br />
nur gebürstet und mit UV-Schutz-<br />
lasur versehen ist, nimmt Luftfeuchtigkeit<br />
auf und gibt sie wieder ab.
<strong>Holz</strong>häuser<br />
Wärme absorbiert das <strong>Holz</strong> ebenfalls<br />
und gleicht so Temperaturschwankungen<br />
aus, die trotz des Dachüberstands<br />
durch die große, nach<br />
Süden gerichtete Glasfront auftreten<br />
können. Die Speichermasse der<br />
Stahlbetonplatte über dem Kellergeschoss<br />
verstärkt diese Wirkung.<br />
In der kalten Jahreszeit ist sie zudem<br />
mit einer integrierten Industrie-<br />
heizung thermisch aktivierbar.<br />
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vom 24. bis 27.2.2010<br />
auf der Dach und <strong>Holz</strong><br />
in Halle 6,<br />
Stand 6.511/614<br />
◂ Die 12 mm<br />
breiten Lamellen<br />
und 4 mm<br />
breiten Fugen der<br />
Deckenplatten<br />
betonen die<br />
Längsorientierung<br />
des Raums<br />
und setzen sich<br />
hinter der<br />
Glasscheibe fort<br />
Dem Bauherrn war es wichtig, unabhängig<br />
vom Gas zu werden. Deshalb<br />
wird die Heizwärme über eine<br />
Luft-Wärmepumpe gewonnen. Zusammen<br />
mit der doppelten Isolierverglasung<br />
und der 300 bis 320 mm<br />
starken Wärmedämmung ist das Gebäude<br />
auch für Minustemperaturen<br />
gut gerüstet.<br />
Einheitliche Außenhaut durch<br />
innovative Konstruktion<br />
Trotz des spektakulären Aussehens<br />
verlief die Realisierung reibungslos.<br />
Während der gesamten Bauabwicklung<br />
standen der Bauherr und der<br />
Architekt in engem Kontakt, um Detailfragen<br />
abzuklären.<br />
Das war auch bei der Außenhaut<br />
wichtig. Die besteht aus großformatigen<br />
anthrazitfarbenen Faserzementplatten.<br />
Üblicherweise werden<br />
sie nur an der Fassade eingesetzt.<br />
Hier jedoch umhüllen sie das gesamte<br />
Gebäude. Deshalb mussten die<br />
Architekten und Krogmann für den<br />
Dachbereich eine neue Lösung entwickeln:<br />
Auf den Sparren liegt eine<br />
abgedichtete OSB-Platte, die ein hinterlüftetes<br />
Trapezblech als wasser-<br />
führende Schicht trägt. Die Deckplatten<br />
konnten auf diese Weise<br />
wie an der Fassade mit offenen Fugen<br />
verlegt werden und bilden rund<br />
um das Gebäude eine glatte, durch-<br />
gehende Haut.<br />
Gestalterische Qualität wirbt für<br />
modernen <strong>Holz</strong>bau<br />
Wie erwartet, führte das Bauwerk<br />
zu Diskussionen im Ort. Krogmann<br />
hat sich ihnen immer wieder gestellt<br />
und die Vorteile des <strong>Holz</strong>baus betont:<br />
die warmen Oberflächen, die ausgezeichnete<br />
Akustik, die bemerkenswerte<br />
Form, die passiven Solargewinne<br />
und die anderen ökologischen<br />
Aspekte. Das beruhigte die Gemüter.<br />
Die anfängliche Skepsis ist in Begeisterung<br />
umgeschlagen. „Mittlerweile<br />
finden es die Nachbarn sogar richtig<br />
gut“, resümiert Krogmann zufrieden,<br />
„dass wir einen solch spektakulären<br />
Bau gewagt haben.“<br />
Dagmar Ruhnau, Filderstadt ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
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<strong>Holz</strong>häuser<br />
<strong>Holz</strong>-Glas-Verbund<br />
Ausgezeichnete Box<br />
Überraschung beim Niederösterreichischen <strong>Holz</strong>baupreis 2009: Ein Außenseiter<br />
gewinnt in der Kategorie „Einfamilienhaus“. Einen Teil der<br />
Gebäudeaussteifung übernehmen neu entwickelte <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente.<br />
84 mikado 2.2010<br />
▴ Das Haus der<br />
Familie<br />
Hasenauer im<br />
Wienerwald<br />
ist das erste Beispiel<br />
für<br />
den erfolgreichen<br />
zweigeschossigen<br />
Einsatz<br />
des <strong>Holz</strong>-Glas-<br />
Verbund-Elements<br />
HASENAUER
<strong>Holz</strong>häuser<br />
Das Haus der Familie Hasenauer<br />
in Eichgraben, in der Nähe von<br />
Wien, ist von der statischen Konzeption<br />
her eine Weltpremiere: Das<br />
<strong>Holz</strong>haus bezieht einen Teil der Gebäudeaussteifung<br />
über <strong>Holz</strong>-Glas-<br />
Verbundelemente (HGV) – entwickelt<br />
von der <strong>Holz</strong>forschung Austria<br />
(HFA). Dabei waren die Juroren nicht<br />
nur von dem hochqualitativen Massivholzbau<br />
aus CLT-Elementen und<br />
der Innovationskraft der HGV-Elemente<br />
beeindruckt, sondern auch von<br />
der Wohnqualität. „Ein überzeugendes<br />
<strong>Holz</strong>wohnhaus mit einem modernen<br />
Wohnkonzept“, erklärte die<br />
Jury.<br />
„Schattenbox“ überzeugt<br />
Beim Massivholzhaus „Schattenbox“<br />
kamen erstmals <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente<br />
in zweigeschossiger Ausführung<br />
zum Einsatz. Bauherr Christian<br />
Hasenauer ging alles andere als<br />
unbedarft an die Realisation seines<br />
Hauses: Als Inhaber der Firma Superreal<br />
arbeitet er an Designlösungen im<br />
Baubereich und war an den Einsatzmöglichkeiten<br />
der <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente<br />
sehr interessiert. Eine<br />
größtmögliche Wohn- und Arbeitsqualität<br />
war Ziel des Bauherrn, der<br />
seiner fünfköpfigen Familie mit der<br />
„Schattenbox“ ein Zuhause schaffen<br />
Vertikalschnitte durch das Einfamilienhaus<br />
wollte und Platz für sein Büro benötigte.<br />
Seine Vorgaben waren eine<br />
nachhaltige Wahl der Baumaterialien<br />
mit der Zielsetzung eines höchstmöglichen<br />
<strong>Holz</strong>einsatzes, kleine Außenflächen<br />
und eine hoch gedämmte<br />
Gebäudehülle.<br />
Auf einem 906 m 2 großen Hanggrundstück<br />
entstand ein 162 m 2 großes<br />
Haus in Massivholz-Trockenbauweise<br />
aus Brettsperrholz-Elementen.<br />
Für Bauherrn Hasenauer liegen darin<br />
einige Vorteile: „Dampfbremsen<br />
sind beim Einsatz der Elemente nicht<br />
notwendig – das ergibt einen diffusionsoffenen<br />
und folienfreien Wandaufbau.“<br />
Durch die Fugenfreiheit ergeben<br />
sich bessere Eigenschaften bei<br />
Luftdichtigkeit, Wärmedurchgang,<br />
Dampfdiffusion, Schall und Brand.<br />
Außerdem ist Massivholz ein klimaregulierender<br />
Luftfeuchtepuffer und<br />
sorgt für ein gesundes Raumklima.<br />
Durch die Trockenbauweise ergibt<br />
sich eine kurze Bauzeit. „Schließlich<br />
liefert Massivholz mit seiner optimalen<br />
CO 2 - bzw. Energie-Bilanz einen<br />
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“,<br />
sagt er.<br />
Der <strong>Holz</strong>bauer lieferte die fertig<br />
abgebundenen Bauteile direkt an die<br />
Baustelle. Die kreuzweise angeordneten<br />
Längs- und Querlamellen der Elemente<br />
sorgen für hohe statische Belastbarkeit<br />
und Formstabilität.<br />
Haus scheint zu schweben<br />
In die vorgesetzte, hinterlüftete Fassade<br />
aus 8 m langen, sägerauen und<br />
schwarz lasierten Lärchenholzlatten<br />
wurden <strong>Holz</strong>-Alu-Fenster integriert,<br />
die zweigeschossige Ostfassade besteht<br />
aus einem Pfosten-Riegel-System,<br />
in dem HGV-Elemente als rahmenlose<br />
Fixverglasung (ausgestattet<br />
mit Dreischeiben-Verglasung) eine<br />
wichtige Rolle bei der Gebäudeaussteifung<br />
übernehmen. Dabei führten<br />
die Handwerker vier der 16 Elemente<br />
als öffenbare Türen (aus Gewichtsgründen<br />
mit Zweifach-Verglasung)<br />
aus. Im Obergeschoss führen sie zu<br />
einem kleinen Balkon und im Erdgeschoss<br />
aus den dortigen Schlafzimmern<br />
auf einen an der gesamten<br />
Breite der Ostfassade verlaufenden<br />
Balkon. Dort kragt das Gebäude 5 m<br />
aus.<br />
Die Situation unterstreicht den<br />
schwebenden Eindruck, den die<br />
Schattenbox vermittelt: Das Untergeschoss<br />
mit dem Büro beträgt ca.<br />
40 m 2 und ist nach Westen zurückversetzt.<br />
Die Wohnebene mit 81 m 2 im<br />
Obergeschoss wird über einen südseitig<br />
angelegten Steg erschlossen. Dort,<br />
vom Eingangsbereich aus, erreichen<br />
die Bewohner WC und Dusche, Küche<br />
und Essbereich, Wohnzimmer, Arbeitszimmer<br />
und das Treppenhaus.<br />
www.mikado-online.de 85<br />
HASENAUER
Steckbrief<br />
<strong>Holz</strong>häuser<br />
Die Wände und Decken sind in<br />
Sichtqualität des unbehandelten<br />
Brettsperrholzes ausgeführt. Im Innenraum<br />
wurde der durchgehende<br />
Betonestrich geschliffen und versiegelt.<br />
Die Bodenlösung unterstützt die<br />
Wärmespeicherung des Hauses und<br />
trägt zur Verbesserung des Raumklimas<br />
bei. Eine Dachterrasse soll<br />
an städtisches Wohnen wie in einem<br />
Loft erinnern. Der Terrassenbelag be-<br />
Bauherr:<br />
Mag. Christian Hasenauer<br />
A-Eichgraben<br />
Konzept und Design:<br />
Superreal<br />
A-1140 Wien ı www.superreal.at<br />
Architekt:<br />
Christoph Feldbacher<br />
A-1070 Wien ı www.sophtloft.at<br />
Wohnfläche: 162 m 2<br />
Energiekennzahl: 44 kWh/(m².a)<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
<strong>Holz</strong>werk Harold<br />
A-3451 Plankenberg<br />
www.holzwerk-harold.at<br />
CLT-Elemente:<br />
Stora Enso Timber<br />
A-9462 Bad St. Leonhard<br />
www.clt.info<br />
Entwicklung <strong>Holz</strong>-Glas-Verbund<br />
<strong>Holz</strong>forschung Austria<br />
A-1030 Wien<br />
www.holzforschung.at<br />
86 mikado 2.2010<br />
steht aus heimischer, unbehandelter<br />
Lärche.<br />
Für das Heizsystem und zur Warmwasserbereitung<br />
wählte die Baufamilie<br />
eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe<br />
im Außenbereich. Das Regenwasser<br />
wird gesammelt und zur weiteren<br />
Nutzung für die WC-Spülung und<br />
Gartenbewässerung genutzt. Die Ableitung<br />
des Brauchwassers und des<br />
nicht benötigten Regenwassers erfolgt<br />
durch ein Trennsystem.<br />
Forschungsarbeit ohne Grenzen<br />
Bis es jedoch zum Bau der Schattenbox<br />
kam, waren einige anspruchsvolle<br />
Vorarbeiten nötig. Über den Stand<br />
der Forschung in Sachen HGV berichtete<br />
am 27. und 28. Oktober 2009<br />
im Schweizer Weinfelden im Rahmen<br />
des 41. Fortbildungskurses der<br />
Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft<br />
für <strong>Holz</strong>forschung (SAH) unter anderem<br />
Klaus Peter Schober, Leiter der<br />
Abteilung Bautechnik bei der HFA,<br />
verantwortlich für die Forschung an<br />
den <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelementen.<br />
Schober zeigte die neuen Möglichkeiten<br />
auf, die geklebte Glasfassaden<br />
bieten. Aus seinem Vortrag „Tragende<br />
<strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente“ einige<br />
gekürzte Passagen: „Geklebte<br />
Glasfassadenkonstruktionen werden<br />
bereits seit langer Zeit eingesetzt und<br />
entsprechen dem Stand der Technik.<br />
Bei diesen Lösungen übernimmt das<br />
Glas jedoch keine statisch tragende<br />
Funktion, sondern dient lediglich<br />
als äußere Hülle. Sollen verglaste<br />
▴ Die Dachterrasse<br />
erinnert<br />
an städtisches<br />
Wohnen<br />
wie in einem Loft<br />
▸ Der<br />
durchgehende<br />
Betonestrich<br />
im Innenraum<br />
ist<br />
geschliffen und<br />
versiegelt.<br />
Die Bodenlösung<br />
unterstützt<br />
die Wärmespeicherung<br />
des Hauses<br />
HASENAUER<br />
Fassaden noch eine Gebäudeaussteifung<br />
übernehmen, sind bis <strong>dat</strong>o aufwendige<br />
und teure Konstruktionen<br />
aus biegesteifen Rahmen erforderlich<br />
– oder sichtbare Lösungen mit<br />
optischer Beeinträchtigung, wie z.B.<br />
das Anbringen von Winddiagonalen.<br />
Zielsetzung des jüngsten Projektes<br />
der <strong>Holz</strong>forschung Austria war es, zu<br />
untersuchen, wie unter Verzicht auf<br />
diese Hilfskonstruktionen Glas eine<br />
tragende Funktion im Gebäude zugewiesen<br />
und die Scheibentragwirkung<br />
der Glasfassaden zur Gebäudeaussteifung<br />
genutzt werden kann.<br />
Der Trick mit der Koppelleiste<br />
Glas weist eine hohe Druckfestigkeit<br />
bei gleichzeitiger Sprödigkeit und geringer<br />
Zugfestigkeit auf. Im Vergleich<br />
zu Fichtenholz beträgt die Zugfestigkeit<br />
von Floatglas ca. 45 N/mm²<br />
(<strong>Holz</strong> 14 N/mm 2 ). Die Druckfestigkeit<br />
beträgt 700–900 N/mm 2 (<strong>Holz</strong> 21 N/<br />
mm 2 ). Die Glasscheiben müssen also<br />
auf eine Art und Weise mit dem Gebäude<br />
verbunden werden, die Spannungsspitzen<br />
vermeidet und eine<br />
gleichmäßige Krafteinleitung von<br />
der Gebäudetragstruktur in die Glasscheibe<br />
und umgekehrt gewährleistet.<br />
Vorausgegangene Forschungsprojekte<br />
zeigen, dass ein solch schonender<br />
Lasteintrag in die Glasscheibe<br />
mittels umlaufender Verklebung der<br />
Glasscheibe erreicht werden kann. So<br />
hatte die <strong>Holz</strong>forschung Austria in<br />
einem Vorgängerprojekt ein inzwischen<br />
patentiertes Tragsystem (HFA
Patent-Nr. 502470) entwickelt, bei<br />
dem eine umlaufende Koppelleiste<br />
auf alle vier Glasränder geklebt wird.<br />
Die Verklebung kann hoch qualitativ<br />
im Werk geschehen. Die Koppelleiste<br />
wird dann vor Ort in die Tragstruktur<br />
verschraubt. Das Scheibensystem ist<br />
damit austauschbar.“<br />
Schober wies darauf hin, dass<br />
insbesondere der elastische Klebeverbund<br />
bei <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelementen<br />
den Vorteil der schonenden,<br />
gleichmäßigen und linienförmigen<br />
Spannungseinleitung in die Glasscheibe<br />
und damit die Aktivierung<br />
der Eigenschaften des Glases biete.<br />
Als Klebstoffe kämen heute in erster<br />
Linie Silikone, Silane, Polyurethane<br />
oder Acrylate zum Einsatz. 260<br />
Kriechversuchen an der <strong>Holz</strong>forschung<br />
Austria habe die Leistungsfähigkeit<br />
der modernen Klebstoffsysteme<br />
nachgewiesen. Aufgrund der<br />
Versuche lasse sich ein hohes statisches<br />
Potenzial der Klebeverbindungen<br />
ableiten, die durch entsprechende<br />
Berechnungs- und Bemessungsmodelle<br />
zu erweitern sind. Zur Konstruktion<br />
der HGV-Elemente und<br />
INTHERMO hat ein<br />
WDV-System für<br />
jedes Haus!<br />
HASENAUER<br />
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<strong>Holz</strong>häuser<br />
Aufbau und Wirkungsweise des <strong>Holz</strong>-Glas-Verbund-Elements<br />
deren Umsetzung führte er aus: „Im<br />
jüngsten Forschungsprojekt sollte ein<br />
praktisch anwendbares, statisch berechenbares,<br />
wirtschaftlich herstell-<br />
und montierbares, baurechtlich vertretbares<br />
Wandscheiben-Element aus<br />
<strong>Holz</strong> und Glas im statisch wirksamen<br />
Verbund durch Verklebung entwickelt<br />
werden. Die so gewonnenen<br />
wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen<br />
es ermöglichen, der Wirtschaft<br />
ein Werkzeug für eine Serienproduktion<br />
von tragenden <strong>Holz</strong>-Glas-Fassaden<br />
zur Verfügung zu stellen sowie<br />
einzelne Prototypengebäude im Rahmen<br />
des Projektes zu errichten (…).“<br />
„Unter Berücksichtigung der<br />
durchgeführten Klebstoff- und HGV-<br />
Untersuchungen und der vorliegenden<br />
Erfahrungswerte empfehlen wir<br />
für tragende HGV-Fassadenelemente<br />
Silikonklebstoffe. Für das Glas selbst<br />
kann je nach baurechtlichen Vorgaben<br />
normales Floatglas, TVG oder<br />
VSG zum Einsatz kommen“, erklärte<br />
Schober.<br />
Die <strong>Holz</strong>-Glas-Verbundelemente<br />
der ersten Generation sind gerade<br />
auf ihrem Weg in die Baupraxis.<br />
<strong>Holz</strong>-Glas-Verbund in der Praxis<br />
Das zweistöckige Gebäude der Familie<br />
Hasenauer, das seit einem Jahr bewohnt<br />
ist, ist das erste Beispiel für den<br />
erfolgreichen zweigeschossigen Einsatz.<br />
Auf diese Höhe ist man bisher<br />
beschränkt. Zusätzlich sind die Innenwände<br />
zur Gewährleistung der Resttragfähigkeit<br />
gefordert. Auch habe<br />
man bisher nur auf größenbeschränkte<br />
Glaselemente und auf Silikon-<br />
Klebstoffe zurückgegriffen, da dort<br />
hohe Sicherheiten durch Erfahrungen<br />
vorherrschen. In der Forschung seien<br />
bereits die nächsten Generationen<br />
der HGV im Entstehen – mit robusteren<br />
Klebstoffen und der Kantenverklebung,<br />
die die Steifigkeit um den<br />
Faktor 5 erhöhen könnten.<br />
Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />
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HoLZFoRSCHUNG AUSTRIA
Fortbildung<br />
15. Internationales <strong>Holz</strong>bau-Forum (IHF)<br />
Schweden leuchtet auf<br />
Die 60 Vorträge im Garmischer Congress Centrum zeigten den 1300 Teilnehmern<br />
vor allem eines: Der deutsche <strong>Holz</strong>bau braucht ein koordiniertes Marketing und eine<br />
koordinierte Forschung, um konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
<strong>Holz</strong> steht für bestimmte Gefühle,<br />
und die gilt es bei den Kunden<br />
mit einer intelligenten Markenstrategie<br />
anzusprechen. Das war eine der<br />
Kernaussagen des Marketingberaters<br />
Stefan Theßenvitz beim „<strong>Holz</strong>hausbau-Forum“<br />
der Europäischen Vereinigung<br />
des <strong>Holz</strong>hausbaus (EVH). Für<br />
ihn ist ein grundlegendes Problem<br />
der Branche, dass sie eine sehr technisch<br />
geprägte Denk- und Sprechweise<br />
verinnerlicht hat und damit<br />
potenzielle Kunden mehr irritiert als<br />
überzeugt. Wie es auch anders gehen<br />
kann, demonstrierte Theßenvitz mit<br />
einem provokanten Zitat eines erfolgreichen<br />
Zimmerers, der die Gefühle<br />
seiner Kunden zum Schwingen<br />
bringt: „Ich verstehe mich eigentlich<br />
als Künstler und baue nur zufällig<br />
<strong>Holz</strong>häuser.“<br />
88 mikado 2.2010<br />
Lebensmittelunternehmer<br />
gibt Tipps<br />
Dass es sich für <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />
lohnen kann, über den Tellerrand<br />
zu blicken, zeigte der Vortrag<br />
eines Unternehmers der Lebensmittelbranche:<br />
Karl Schweisfurth, Inhaber<br />
der „Hermannsdorfer Landwerkstätten“<br />
in Glonn bei München. Aus<br />
einer Metzgerei-Dynastie stammend,<br />
die zum Marktführer in Europa aufgestiegen<br />
war, waren seinem Vater<br />
Zweifel am eigenen Tun gekommen.<br />
Er verkaufte Mitte der 1980er-Jahre<br />
sein Wurstimperium und kehrte<br />
zum qualitativ hochwertigen Handwerk<br />
zurück. Mit Erfolg, denn immer<br />
mehr Kunden wissen das zu schätzen<br />
und sind bereit, dafür auch mehr zu<br />
bezahlen.<br />
Schweden war<br />
▴<br />
Gastland<br />
und überraschte<br />
beim<br />
Abendessen<br />
mit einer<br />
landestypischen<br />
Santa-<br />
Lucia-Prozession<br />
Entscheidenden Anteil an seinem<br />
Erfolg hatte eine geistreiche Marketingstrategie.<br />
Mit „merk-würdigen“<br />
Namen wie „Warmfleisch-Metzgerei“,<br />
„Natursauerteig-Bäckerei“, „Naturtrüb-Brauerei“<br />
und „Schweinsbräu“<br />
unterscheidet er sich radikal<br />
von seinen Mitbewerbern. Er fällt<br />
auf, steht für etwas Einzigartiges und<br />
signalisierte das deutlich. Das gute<br />
Gefühl, das sich bei zentralen Botschaften<br />
wie „aus der Region für die<br />
Region“, „hohe handwerkliche Qualität“,<br />
„naturnahe und schonende Verarbeitung“<br />
und „lieber halb so viel<br />
und doppelt so gut“ einstellt, lässt<br />
Kunden gerne etwas tiefer in die Tasche<br />
greifen. Der Teufelskreis zum<br />
„Immer billiger“ ist durchbrochen.<br />
Der Anmutung von Begriffen<br />
kommt heute eine immer größere<br />
Bedeutung zu. Je komplexer unsere<br />
Welt, desto mehr fallen Entscheidung<br />
emotional. Das Vokabular der<br />
<strong>Holz</strong>baubranche ist da oft kontraproduktiv.<br />
„Passivhaus“ sei eine völlig<br />
ungeeignete Bezeichnung, um ein<br />
Haus zu verkaufen, bemerkte der<br />
Kybernetiker Otto Greiner und stellte<br />
dem männlichen Publikum die Frage,<br />
ob sie das Wort „Passivfrau“ erotisch<br />
fänden.<br />
Freiformflächen begeistern<br />
Poetische Formen gab es im Vortragsblock<br />
über organische Freiformflächen<br />
zu bewundern. <strong>Holz</strong>baupionier<br />
Hermann Blumer führte in das Thema<br />
mit einem geschichtlichen Abriss<br />
ein und wies auf die großen Möglichkeiten<br />
hin, die noch im Material<br />
<strong>Holz</strong> schlummern. Nach ihm zeigten<br />
beispielhafte Projekte die hohe Kunst<br />
des Ingenieurholzbaus: die „Toskana
Fortbildung<br />
Therme“ in Bad Orb, die Therme eines<br />
Fünf-Sterne-Hotels in Bad Ragaz,<br />
den Golfclub „Nine Bridges“ im südkoreanischen<br />
Yeoju und das Centre<br />
Pompidou in Metz.<br />
Wer am ersten Kongresstag die<br />
Vorträge über Nachhaltigkeit gehört<br />
hatte, war angesichts des enormen<br />
Herstellungsaufwands dieser Konstruktionen<br />
vielleicht etwas irritiert.<br />
Während dort die Vorteile von <strong>Holz</strong><br />
gegenüber anderen Baustoffen in<br />
den verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien<br />
mit umfangreichem Zahlenmaterial<br />
penibel belegt wurden,<br />
geht die Herstellung freigeformter<br />
Träger mit bis zu 70 % Verschnitt<br />
einher. Was wie ein großer Wider-<br />
spruch aussieht, ergibt marktstrategisch<br />
betrachtet durchaus einen<br />
Sinn: Um in der Breite an Akzeptanz<br />
zu gewinnen, braucht der <strong>Holz</strong>bau<br />
„Leuchttürme“. Die erst lassen seine<br />
Popularität wachsen und machen ihn<br />
zum „Trend-Baustoff“.<br />
Schweden sind groß im Kommen<br />
Gastland war dieses Jahr Schweden.<br />
Es besitzt riesige Waldflächen<br />
und eine große <strong>Holz</strong>bautradition. Die<br />
musste sich allerdings bis vor einigen<br />
Jahren auf den Einfamilienhausbau<br />
beschränken: Nach zerstörerischen<br />
Stadtbränden hatte die Regierung<br />
1888 die Errichtung von <strong>Holz</strong>gebäuden<br />
mit mehr als zwei Stockwerken<br />
verboten. Erst im Jahr 1994<br />
erlaubte sie es wieder, ohne dass sich<br />
▸ Besorgnis und<br />
Ratlosigkeit<br />
beherrschte die<br />
Podiumsdiskussion<br />
über die<br />
Zukunft des <strong>Holz</strong>absatzfonds<br />
◂ Karl Schweisfurth<br />
setzt<br />
als Lebensmittelunternehmer<br />
erfolgreich auf<br />
handwerkliche<br />
Qualität<br />
und geistreiches<br />
Marketing<br />
▸ Hermann<br />
Blumer<br />
entführte das<br />
Publikum<br />
in die phantastische<br />
Welt<br />
organischer<br />
Freiformflächen<br />
das in den Folgejahren auf das Baugeschehen<br />
nennenswert auswirkte:<br />
Nur 1 % betrug der Marktanteil im<br />
mehrgeschossigen Wohnungsbau im<br />
Jahr 2000.<br />
Das führte dazu, dass die Regierung<br />
in den Jahren 2005 bis 2008<br />
ein Förderprogramm durchführte. Sie<br />
sah es als ihre Pflicht, dem <strong>Holz</strong>bau<br />
eine neue Chance zu eröffnen, weil<br />
sie es war, die vor über 100 Jahren<br />
mit ihrem Verbot seinen Niedergang<br />
verursacht hatte. Ergebnis der<br />
„Nationalen Strategie für mehr <strong>Holz</strong><br />
im Bauwesen“: Im Jahr 2009 betrug<br />
der Marktanteil im mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbau schon rund 15 % und<br />
der Anteil am gesamten Wohnungsbau<br />
stieg von 48 % auf 55 %.<br />
Die „Strategie“ bestand aus einer<br />
Aufklärungs- und Ausbildungskampagne<br />
sowie zahlreichen Forschungsaktivitäten.<br />
Ein Schwerpunkt liegt in<br />
der Entwicklung von Großelementen<br />
aus Brettsperrholz. So entstanden<br />
in wenigen Jahren zahlreiche<br />
Hochhäuser, Brücken, Sporthallen,<br />
Bürogebäude und Parkhäuser<br />
aus <strong>Holz</strong>. Das herausragende Projekt<br />
ist das achtgeschossige Wohnhaus<br />
„Limnologen“ in Vaxjö. Einige<br />
der 134 Appartements dienen wissenschaftlichen<br />
Messungen, um die<br />
Gebrauchstauglichkeit der konstruktiven<br />
Lösungen über einen längeren<br />
Zeitraum zu untersuchen.<br />
Schweden treibt seine <strong>Holz</strong>forschung<br />
und -förderung intensiv voran.<br />
Der Initiative „Wooden City<br />
2012“ haben sich vier Regionen mit<br />
20 Städten angeschlossen. Damit gewinnt<br />
das Land wertvolle Erfahrungen<br />
für einen internationalen Wettbewerb.<br />
Denn: <strong>Holz</strong>bau soll sich zum<br />
Exportschlager entwickeln.<br />
Deutschland braucht seinen<br />
<strong>Holz</strong>absatzfonds<br />
Der Markt wird also in Zukunft umkämpfter<br />
sein. Umso wichtiger, dass<br />
der deutsche <strong>Holz</strong>bau seinen qualitativen<br />
Vorsprung verteidigt. Dazu gehört<br />
auch eine koordinierte <strong>Holz</strong>forschung.<br />
Wie wichtig die ist, zeigte der<br />
Vortragsblock „Urbaner <strong>Holz</strong>bau –<br />
Forschung begleitet die Realisierung“<br />
mit in Österreich entwickelten<br />
Lösungen für den Brand- und<br />
Schallschutz bei Mehrgeschossern.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für <strong>Holz</strong>forschung<br />
(DGfH) musste dagegen<br />
Insolvenz anmelden – in Garmisch<br />
Thema zahlreicher Diskussionen.<br />
Die Bedeutung der Institutionen für<br />
die Zukunft des deutschen <strong>Holz</strong>baus<br />
dürfte jedem nachdringlich klar geworden<br />
sein. gh ▪<br />
Fotos der Veranstaltung<br />
stehen auf: www.mikado-online.de<br />
→ Bildergalerie<br />
www.mikado-online.de 89<br />
MIKADo
Bücher<br />
Michael Bablick<br />
<strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
oberflächenbehandlung<br />
und Schutz<br />
DVA Architektur, München<br />
März 2009 ı 168 Seiten<br />
200 Fotos ı 21 x 28 cm<br />
65 Euro<br />
ISBN 978-3-421-03671-1<br />
Der Autor vermittelt gut verständlich<br />
das Wissen für<br />
die Fortbildung zum Energieberater.<br />
Im Fokus steht vor allem<br />
der öffentlich-rechtliche Nachweis<br />
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für Wohn- und<br />
Nichtwohngebäude. Ausführlich<br />
erläutert wird das mit der<br />
neuen Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009) eingeführ-<br />
Ingo Gabriel<br />
Praxis: <strong>Holz</strong>fassaden<br />
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Lehrbuch. ▪<br />
90 mikado 2.2010<br />
Was Zimmerer über die Behandlung<br />
von <strong>Holz</strong>oberflächen<br />
wissen müssen, ist hier<br />
übersichtlich zusammengetragen:<br />
Zusammensetzung des <strong>Holz</strong>es,<br />
einheimische und exotische<br />
<strong>Holz</strong>arten, <strong>Holz</strong>fehler, <strong>Holz</strong>gewinnung,<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe, <strong>Holz</strong>feuchtigkeit,<br />
Resistenzklassen,<br />
Maßhaltigkeit, Schädlinge und<br />
ihre Vermeidung und umweltgerechte<br />
Bekämpfung, Bleich-<br />
Karl-Heinz Wichtermann<br />
Praxis der<br />
Gebäude-Energieberatung<br />
EnEV 2009<br />
Springer, Berlin<br />
Mai 2009 ı 592 Seiten<br />
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15 x 21 cm ı 49 Euro<br />
ISBN 978-3-87082-101-2<br />
<strong>Holz</strong>fassaden stellen eine<br />
moderne, preisgünstige<br />
und nachhaltige Form des<br />
Wetterschutzes für ein Gebäude<br />
dar. Das Praxishandbuch<br />
zeigt ausgehend von der Bauphysik<br />
und geeigneten <strong>Holz</strong>arten<br />
die vielfältigen gestalterischen<br />
Möglichkeiten moderner<br />
<strong>Holz</strong>fassaden auf. Dabei geht es<br />
systematisch und detailliert auf<br />
mittel, Beizen, Beschichtungen,<br />
aber auch unternehmerische<br />
Themen wie Fragen der Abrechnung,<br />
des Vertragsrechts und<br />
der Gewährleistung. Die knapp<br />
und präzise geschriebenen Texte,<br />
die kompetent dargelegten<br />
Inhalte und der stets vorhandene<br />
Bezug auf die geltenden<br />
Richtlinien und Normen machen<br />
das Buch zu einem Fachlexikon<br />
für alle <strong>Holz</strong>bauer. ▪<br />
zahlreiche Ausführungsarten<br />
und vorbildliche Detaillösungen<br />
für Ecken-, Sockel-, Dach- und<br />
Fensteranschlüsse ein. Weitere<br />
Themen sind die Oberflächenbehandlung,<br />
die entwurflichen<br />
und konstruktiven Voraussetzungen<br />
für ein würdevolles<br />
Altern unbehandelter Hölzer<br />
sowie häufige Planungs- und<br />
Ausführungsfehler. ▪<br />
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Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Berlin<br />
Auf IT gebaut<br />
Für viele Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten der<br />
Bauwirtschaft ist IT-Kompetenz ein Schlüsselfaktor. Die steht<br />
auch im Mittelpunkt des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe<br />
mit Zukunft“. Dessen feierliche Preisverleihung findet auf<br />
der Fachmesse „Build IT“ statt. Dabei berichten ehemalige Preisträger<br />
über ihre Erfahrungen beim Einsatz von Bau-IT und bei<br />
der Gründung und Entwicklung eines Unternehmens.<br />
Veranstaltungsort: Berlin<br />
Messetermin: 16. bis 20. Februar 2010 ı Infos: www.build-it.de<br />
Preisverleihung: 16. Februar 2010 ı Infos: www.aufitgebaut.de<br />
Bad Wörishofen<br />
Internationale <strong>Holz</strong>brückentage<br />
Brücken sind eine der wichtigsten<br />
Aufgaben im Ingenieurholzbau.<br />
Neben Neubauten prägen künftig<br />
vor allem Sanierungen das Baugeschehen.<br />
Die integrale Planung<br />
von Konstruktion und Unterhaltungsarbeiten<br />
wird dabei immer<br />
wichtiger. Nur wenn Gestaltung, <strong>Holz</strong>schutz und Unterhalt gut<br />
zusammenspielen, gibt es gute Ergebnisse. 20 Vorträge beleuchten<br />
diese Thematik, ergänzt durch eine Fachausstellung über<br />
neueste Entwicklungen.<br />
Veranstaltungsort: Bad Wörishofen<br />
Termin: 25. und 26. März 2010<br />
Teilnahmegebühr: 380 Euro<br />
Informationen: www.forum-holzbau.ch<br />
92 mikado 2.2010<br />
St. Gallen<br />
Kybernetisches Baumanagement<br />
Diesen berufsbegleitenden<br />
Studiengang konzipierte das<br />
renommierte „Malik Management<br />
Zentrum“ für Bauunternehmer,<br />
Bauleiter und Bau-<br />
träger. Die Teilnehmer erweitern<br />
in neun Wochenend-<br />
Modulen ihre fachliche Kompetenz<br />
um Management-<br />
methoden, die auf kybernetischen<br />
Prinzipien basieren. Sie<br />
lernen dabei sowohl strategisches<br />
Denken und Handeln als<br />
auch kreative und nützliche Arbeitstechniken.<br />
Veranstaltungsort: St. Gallen<br />
Termin: 14. April 2010 bis 26. Februar 2011<br />
Teilnahmegebühr: ca. 18 000 Euro<br />
Informationen: www.malik-mzsg.ch/baumanagement<br />
Hildesheim<br />
Informationstag <strong>Holz</strong>bau<br />
Um Stabwerke nach DIN 1052<br />
und um Nagelplattenkonstruktionen<br />
dreht sich diese bereits<br />
zum 22. Mal stattfindende<br />
Tagung, die das „Labor für<br />
<strong>Holz</strong>technik“ der Fachhochschule<br />
Hildesheim veranstaltet.<br />
Sieben Vorträge behan-<br />
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Wir präsentieren auf dem Messegelände in Köln!<br />
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deln die technischen und<br />
die bauordnungsrechtlichen<br />
Aspekte.<br />
Veranstaltungsort: Hildesheim<br />
Termin: 17. Februar 2010<br />
Teilnahmegebühr: 75 Euro<br />
Informationen:<br />
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Kassel<br />
FLiB-Kongress<br />
Fortbildung<br />
Seinen zweiten Kongress zu „Klebeverbindungen von Luftdichtheitsschichten<br />
am Bau“ führt der Fachverband Luftdichtheit im<br />
Bauwesen e.V. (FLiB) durch. Diesmal steht die Baupraxis im Mittelpunkt.<br />
Bausachverständige und Ausführende geben Erfahrungsberichte<br />
und erörtern juristische Fragen zur Dauerhaftigkeit<br />
von Verklebungen.<br />
Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 15. April 2010<br />
Teilnahmegebühr: 150 Euro (Mitglieder und Studenten 100 Euro)<br />
Informationen: www.kleben-am-bau.net<br />
Dresden / Berlin<br />
EFB-Preis-Formblätter ausfüllen<br />
Das richtige Ausfüllen der EFB-Preis-Formblätter hat stark an<br />
Bedeutung gewonnen. Immer genauer kontrollieren öffentliche<br />
Auftraggeber, ob sie korrekt ausgefüllt sind. Angebote, denen<br />
sie nicht beigelegt sind oder deren Eingaben nicht plausibel sind,<br />
kommen erst gar nicht in die Wertung. Das Seminar zeigt den<br />
Teilnehmern, wie sie künftig EFB-Preis-Formblätter schnell, einfach<br />
und korrekt ausfüllen können. Damit haben sie auch wasserdichte<br />
Grundlagen für ihre Nachträge.<br />
Veranstaltungsort: Dresden ı Termin: 5. März 2010<br />
Veranstaltungsort: Berlin ı Termin: 8. März 2010<br />
Teilnahmegebühr: 199 Euro<br />
Informationen: www.weka-akademie.de → Handwerk<br />
München<br />
Mit <strong>Holz</strong>elementen modernisieren<br />
Ein hoher Grad an Vorfertigung,<br />
schnelle Bauzeiten vor<br />
Ort und breite Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sind die großen<br />
Vorteile des modernen <strong>Holz</strong>baus.<br />
Das Symposium stellt<br />
die Ergebnisse des transnationalen<br />
Forschungsprojekts<br />
„TES EnergyFaçade“ vor und<br />
zeigt Zimmerern und Planern anhand innovativer Praxisbeispiele<br />
die technischen und gestalterischen Möglichkeiten. Das<br />
Themenfeld erstreckt sich dabei vom digitalen Aufmaß über die<br />
automatisierte Vorfertigung bis zur Detaillierung einer multifunktionalen<br />
Gebäudehülle.<br />
Veranstaltungsort: München<br />
Termin: 27. April 2010<br />
Informationen: www.tesenergyfacade.com<br />
Leipzig<br />
<strong>Holz</strong>bauforum<br />
Die <strong>Holz</strong>bau-Regeln ändern<br />
sich: Seit Juli 2009 gilt für<br />
die Bemessung ausschließlich<br />
die neue DIN 1052-2008,<br />
die sich von der bisher geltenden<br />
Fassung erheblich unterscheidet.<br />
Weitere Normen<br />
wie die DIN 68800 für <strong>Holz</strong>schutz<br />
sind in Bewegung.<br />
Und Zulieferprodukte weisen<br />
nun Kennzeichnungen auf.<br />
Diese Änderungen haben<br />
Auswirkungen für Planer,<br />
Statiker, Zimmerer und <strong>Holz</strong>baubetriebe.<br />
Neue Softwareprogramme<br />
sind notwendig.<br />
Materialkennwerte und Zulässigkeiten<br />
mechanischer<br />
Verbindungen haben sich ge-<br />
ändert. Sechs <strong>Holz</strong>bauexperten<br />
erläutern, was in Zukunft<br />
alles neu und zu beachten ist.<br />
Den großen Jubiläumsvortrag<br />
hält der bekannte <strong>Holz</strong>bau-<br />
Ingenieur Prof. Julius Natterer<br />
aus Lausanne. „Einfach- und<br />
Hightechkonstruktionen<br />
aus <strong>Holz</strong> – eine Chance für<br />
energie- und nachhaltigkeitsbewusstes<br />
Bauen“, lautet sein<br />
Titel.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Leipzig<br />
Termin:<br />
16. April 2010<br />
Teilnahmegebühr:<br />
180 Euro<br />
Informationen:<br />
www.holzbauforum-online.de<br />
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Zimmermeisterdach Sanierung<br />
Sanierung<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Seit drei Jahren saniert der Geschäftsmann Andreas Strauß Stück für Stück ein<br />
Wirtschaftsgebäude aus den 1940er-Jahren. Sein erklärtes Ziel ist es, möglichst nah an<br />
den Standard eines Passivhauses heranzukommen. Jetzt ist das Dach an der Reihe.<br />
96 mikado 2.2010<br />
Die Dach-<br />
▴<br />
modernisierung<br />
soll die<br />
Energiekosten pro<br />
Jahr um 30<br />
Prozent senken
Hier in Baden-Baden erwartet<br />
man so einiges: gut situierte<br />
Kurgäste, Kasinobesucher, internationale<br />
Grand-Hotels.<br />
Ein Hauch von Indien und Orient<br />
hingegen gehört nicht unbedingt zu<br />
den Bildern, die man mit dem beschaulichen<br />
Kurort verbindet. Und<br />
doch befindet sich hier der Stammsitz<br />
eines der führenden Produzenten<br />
und Händler von orientalischen<br />
Tanzkostümen und Stoffen. Anfang<br />
2006 verlegte die Sakkara GmbH ihren<br />
Firmensitz in ein aus dem Jahr<br />
1938 stammendes und lange Jahre<br />
vom Militär genutztes Gebäude, in<br />
dessen Sanierung seither viel investiert<br />
wurde. „Unser Ziel ist es, so nah<br />
wie möglich an den Standard eines<br />
Passivhauses heranzukommen und<br />
so dauerhaft Energiekosten einzusparen“,<br />
fasst Geschäftsführer Andreas<br />
Strauß seine Motivation zusammen.<br />
Nach seiner Nutzung unter anderem<br />
als Offizierskasino diente das<br />
Gebäude im Westen von Baden-<br />
Baden zuletzt als Jugendzentrum.<br />
Ende 2005 entschied sich Sakkara-<br />
Geschäftsführer Andreas Strauß dafür,<br />
hier seine neue Unternehmenszentrale<br />
anzusiedeln. Seitdem finden<br />
sich in der Hubertusstraße 38 auf<br />
über 2000 m² Gesamtfläche ein rund<br />
300 m² großer Ausstellungs- und Verkaufsraum<br />
für die Sakkara-Produkte,<br />
ein Lager inklusive Versandabteilung<br />
sowie die gesamte Verwaltung des<br />
1986 gegründeten Unternehmens.<br />
Quasi mit dem Einzug begann Andreas<br />
Strauß, in die Gebäudesubstanz<br />
zu investieren. „Seit drei Jahren<br />
bringen wir die Energieeffizienz des<br />
Gebäudes schrittweise und bei laufendem<br />
Geschäftsbetrieb auf Vordermann.<br />
Wir haben schon viel erreicht,<br />
aber wie so oft im Leben findet man<br />
trotzdem immer noch Verbesserungsmöglichkeiten.“<br />
Hälfte des Weges ist geschafft<br />
Wobei das, was der Neu-Eigentümer<br />
vorfand, gar keine allzu schlechte<br />
Ausgangslage darstellte: Die historische<br />
Fassade verbirgt rund 50 cm dicke<br />
Außenwände, die – zumindest als<br />
Bauteil für sich genommen – schon<br />
Zimmermeisterdach Sanierung<br />
▸ Die in zwei<br />
Lagen verlegte<br />
Aufsparrendämmung<br />
erfüllt<br />
die Anforderungen<br />
des<br />
Bauherrn an<br />
den Schall- und<br />
Wärmeschutz<br />
Der Zuschnitt<br />
▸<br />
erfolgte vor ort.<br />
Verschnitt<br />
fiel dabei kaum<br />
an, da die<br />
Zimmerer auch<br />
Reststücke<br />
der Steinwolle zur<br />
Dämmung<br />
einsetzten. Die<br />
Fugen<br />
zwischen den<br />
Platten und<br />
Stücken verfilzen<br />
zu einer Fläche<br />
recht gute Energieeffizienzwerte<br />
aufweisen. Um die Energiekosten zu<br />
senken, veranlasste Andreas Strauß<br />
zunächst den Bau mehrerer Blockheizkraftwerke.<br />
„Damit produzieren<br />
wir den elektrischen Strom, den unsere<br />
EDV benötigt, und heizen mit<br />
der Abwärme. Allein mit ihrer Hilfe<br />
und durch die Ausstattung aller Heizkörper<br />
mit elektronischen Thermostaten<br />
konnten wir den Primärenergieverbrauch<br />
um 30 Prozent senken.<br />
Inzwischen haben wir nach Aussage<br />
unseres Energieberaters bereits 45<br />
Prozent des Weges hin zum Passivhaus<br />
geschafft. Natürlich ist uns bewusst,<br />
dass wir mit einem Gebäude<br />
dieser Größe und dieses Baujahrs<br />
diesen Standard wohl nicht ganz erreichen<br />
werden, aber nahe herankommen<br />
wollen wir schon.“<br />
Verlorene Wärme<br />
Der nächste Schritt auf dem Weg<br />
zu diesem Ziel sollte die Dämmung<br />
der bis dahin gänzlich ungedämmten<br />
1000 m² großen Dachfläche über<br />
der rund 550 m² großen Grundfläche<br />
des Gebäudes sein. Im ersten Obergeschoss<br />
des Gebäudes sind gegenwärtig<br />
sämtliche Büros der Sakkara-Verwaltung<br />
angesiedelt. „Für Büroräume<br />
ist es wichtig – anders als zum Beispiel<br />
im Lager oder in Verkaufsräumen<br />
–, die Raumtemperaturen auf<br />
www.mikado-online.de 97
konstant hohen 22 Grad zu halten.<br />
Das verursachte in der Vergangenheit<br />
infolge der nicht gedämmten obersten<br />
Geschossdecke und des nicht<br />
gedämmten Schrägdaches enorme<br />
Heizkosten.“ Die Anforderungen, die<br />
Andreas Strauß an die Konstruktion<br />
stellte, waren klar definiert: Das<br />
Tragwerk und die Sparren sollten offen<br />
sichtbar bleiben, aber der Schall-<br />
und natürlich der Wärmeschutz deutlich<br />
verbessert werden, damit unterm<br />
Dach neue Wohn- und Büroräume<br />
eingerichtet werden können.<br />
Steckbrief<br />
Bauherr:<br />
Sakkara GmbH<br />
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Strauß<br />
D-76532 Baden-Baden<br />
Architekt:<br />
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Meermann + Partner<br />
D-76530 Baden-Baden<br />
www.a-i-d.net<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
<strong>Holz</strong>bau Lorenz<br />
D-76532 Baden-Baden<br />
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Technische Beratung:<br />
Deutsche Rockwool Mineralwoll<br />
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D-45966 Gladbeck<br />
www.rockwwol.de<br />
Zimmermeisterdach Sanierung<br />
Innen oder außen<br />
98 mikado 2.2010<br />
Von der ursprünglichen Idee, das<br />
Dach von innen zu dämmen, kam<br />
man im Gespräch mit dem beteiligten<br />
Architekten und dem für die Dacharbeiten<br />
verantwortlichen Handwerksbetrieb<br />
schnell ab. „Die Dachgeometrie<br />
ist recht komplex und es<br />
gibt unzählige schwierig zu bewerkstelligende<br />
Anschlussecken. Von<br />
innen hätten wir das Dach mit einer<br />
Dampfsperre kaum vollständig<br />
dicht bekommen, was natürlich die<br />
Dämmwirkung gleich wieder geschmälert<br />
hätte“, erinnert sich Andreas<br />
Strauß.<br />
Die Idee, mit einer Aufsparrendämmung<br />
zu arbeiten, brachte Zimmerermeister<br />
Martin Lorenz in enger<br />
Abstimmung mit den Architekten ins<br />
Spiel. Als Basis für die neue Dachkonstruktion<br />
sollte eine Schalung aus<br />
Gipsfaserplatten dienen. Hierauf sollte<br />
dann vollflächig eine PE-Folie als<br />
Dampfsperre und eine Steinwolle-<br />
Dämmschicht verlegt werden. „Die<br />
Vorteile einer Aufsparrendämmung<br />
zeigen sich gerade bei verwinkelten<br />
und komplexen Dachgeometrien oder<br />
intensiv genutzten Installationsebenen<br />
zwischen den Sparren“, erläutert<br />
Martin Lorenz. „Mit der Schalung<br />
aus Gipsfaserplatten haben<br />
wir in Baden-Baden zunächst einmal<br />
zusätzliche Masse eingebracht,<br />
die den Schallschutz der gesamten<br />
Fugenversetzt<br />
◂<br />
verlegten<br />
die Handwerker<br />
die zwei<br />
Dämmplattenlagen<br />
auf<br />
einer Schalung<br />
aus Gips-<br />
faserplatten. Die<br />
220 mm<br />
Dämmung hält<br />
warm<br />
Dachkonstruktion verbessert hat.<br />
Durch die Verlegung einer Dampfsperre<br />
und einer modernen Steinwolle-Dämmung<br />
auf der Schalung<br />
entsteht zudem eine wirklich homogene<br />
Fläche ohne Luftdurchlässe oder<br />
Wärmebrücken.“<br />
Geringe Arbeitszeit soll<br />
Mehrkosten kompensieren<br />
Um fugenversetzt dämmen zu können<br />
und ein Optimum an Dämmleistung<br />
zu erzielen, entschied sich der<br />
Zimmerer für eine zweilagige Dämmung<br />
mit „Masterrock 035“ von<br />
Rockwool. So einfach wie effizient<br />
gestaltete sich die Verlegung: „Nachdem<br />
wir die Folie in den Überlappungsbereichen<br />
und an allen Außenwänden<br />
und Durchdringungen<br />
luftdicht angeschlossen hatten, ging<br />
es sofort an die Verlegung der Dämmung.<br />
Auf die erste, 100 mm dicke<br />
Dämmlage haben wir dann im<br />
Verband eine zweite, 120 mm dicke<br />
Lage verlegt. Unmittelbar darauf<br />
wurde die Unterspannbahn aufgezogen<br />
und die Dämmung mechanisch<br />
über 4/8-cm-Konterlatten und Doppelgewindeschrauben<br />
fixiert.“<br />
Rasch schritt die Dachmodernisierung<br />
voran: Mit einem Team von<br />
durchschnittlich vier Mitarbeitern<br />
benötigte Martin Lorenz knappe<br />
sechs Wochen für die Montage der<br />
Dämmung, den Einbau von knapp<br />
60 hoch wärmedämmenden Dachfenstern<br />
und die Dacheindeckung mit<br />
Biberschwanz-Ziegeln.<br />
Der Faktor Zeit spielte auch für<br />
die Entscheidung von Bauherr Andreas<br />
Strauß für die Aufsparrendämmung<br />
eine wichtige Rolle. „Betriebswirtschaftlich<br />
gesehen erwies<br />
sich diese Form der Sanierung für<br />
uns im doppelten Sinne als erste<br />
Wahl: Die Dämmung von innen hätte<br />
durch die vielen Detailanschlüsse<br />
viel mehr Zeit beansprucht. Die mit<br />
der Dämmung von außen eingesparte<br />
Arbeitszeit kompensierte deshalb<br />
ganz klar die höheren Materialkosten<br />
für eine hochwertige Aufsparrendämmung.<br />
Zum anderen haben<br />
wir mit der jetzt gewählten Konstruktion<br />
eine sehr sichere und unter<br />
energetischen Gesichtspunkten die
este Lösung gewählt. Was uns übrigens<br />
auch unser unabhängiger Energieberater<br />
bestätigt. Das fertig gedämmte<br />
Schrägdach wird unseren<br />
Primärenergieverbrauch noch einmal<br />
um voraussichtlich rund 30 Prozent<br />
reduzieren. Damit kommen wir auf<br />
Primärenergiekosten von geschätzten<br />
12 000 Euro pro Jahr, wovon<br />
30 Prozent auf die Erzeugung von<br />
elektrischer Energie entfällt. Bleiben<br />
8000 Euro für das Beheizen des<br />
Objekts oder umgerechnet 40 Euro<br />
pro m² und Jahr. Für ein Haus dieser<br />
Größenordnung und dieses Baujahrs<br />
ist das schon phänomenal. Gefühlt<br />
liegen wir damit nur noch eine<br />
Hand breit unter dem Passivhausstandard.“<br />
Mission erfüllt<br />
Also sämtliche Anforderungen erfüllt?<br />
„Auf alle Fälle“, findet Andreas<br />
Strauß. Mit der niedrigen Wärmeleitfähigkeit<br />
der Steinwolle-Platten<br />
von = 0,035 W/(mK) und einer<br />
Dämmdicke von zusammen 220 mm<br />
wurde in Baden-Baden ein optimaler<br />
Wärmeschutz geschaffen. Das Arbeiten<br />
und Wohnen in den darunterliegenden<br />
Räumen wird im Winter wie<br />
im Sommer bei sehr angenehmen<br />
Zimmermeisterdach Sanierung<br />
▸ Das Tragwerk<br />
und die Zwischensparren<br />
des historischen<br />
Dachstuhls<br />
sollen nach der<br />
Sanierung<br />
sichtbar bleiben<br />
Temperaturen möglich sein. „Durch<br />
die Dämmung und die Luftdichtheit<br />
der Konstruktion haben wir einen<br />
effektiven Schutz gegen direkten<br />
Schalldurchgang sowie eine sehr gute<br />
Schall-Längsdämmung erzielt“, ergänzt<br />
Andreas Strauß. „Gleichzeitig<br />
hat Steinwolle natürlich den elementaren<br />
Vorteil der Nichtbrennbarkeit.<br />
Und auch meine optischen Wünsche<br />
sind voll erfüllt: Nachdem das Unternehmen<br />
<strong>Holz</strong>bau Lorenz die Sparren<br />
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geschliffen und nachbearbeitet hat,<br />
bin ich wirklich froh, dass das Tragwerk<br />
weiterhin sichtbar bleibt.“<br />
Gerhard Kallweit, Gladbeck ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Rockwool<br />
Halle 7<br />
Stand 403/502<br />
www.mikado-online.de 99<br />
DEUTSCHE RoCKWooL MINERALWoLL GMBH & Co. oHG
Zimmermeisterdach Schloss Moritzburg<br />
Schloss Moritzburg<br />
Biber der besonderen Art<br />
Die barocke Schlossanlage Moritzburg in der Nähe von Dresden zieht<br />
jährlich Tausende von Besuchern an. Bei der Sanierung erhielt die fast 4000 m² große<br />
Dachfläche eine Deckung aus speziellen Biberschwanzziegeln.<br />
100 mikado 2.2010<br />
Westansicht des<br />
▴<br />
Schlosses<br />
Moritzburg mit<br />
den beiden<br />
bereits sanierten<br />
Nordtürmen
Schloss Moritzburg befindet sich<br />
heute im Besitz des Freistaates<br />
Sachsen. Die Sanierung des großen<br />
Anwesens und der dazugehörigen<br />
Anlagen war ein laufender Prozess.<br />
Das Architekturbüro Kunze-Zerjatke<br />
aus Dresden betreute die vielfältigen<br />
Baumaßnahmen, die in Verbindung<br />
mit der Fassadensanierung<br />
stehen. Dazu Dr.-Ing. Dietmar Kunze:<br />
„Die Dachsanierung begann Mitte<br />
der neunziger Jahre mit der Neueindeckung<br />
des im Nordosten liegenden<br />
Küchenturmes. Der 2008 abgeschlossene<br />
Bauabschnitt umfasste die<br />
Westfassade mit Kapelle und dem<br />
südwestlichen Turm, dem Jägerturm.<br />
Im nächsten Bauabschnitt werden die<br />
Süd-, Ost- und Nordseite saniert. Im<br />
Zuge dieser Arbeiten gilt es auch, das<br />
Dach des noch zu sanierenden Turms<br />
im Südosten, des sog. „Amtsturmes“,<br />
zu erneuern. 2011 soll die Dachsanierung<br />
abgeschlossen sein.“<br />
Ziegel nach Vorbild<br />
Die neu eingedeckten Biberschwanzziegel<br />
aus der Produktionslinie Manufaktur<br />
der Wienerberger Dachsparte<br />
Koramic folgen exakt dem historischen<br />
Vorbild. Dr. Kunze sagte: „Die<br />
Biberschwanzziegel entsprechen mit<br />
ihrem Segmentschnitt dem sächsischen<br />
Format. Statt der bei diesem<br />
Format üblichen drei Rippen verfügen<br />
die Ziegel auf der Moritzburg<br />
allerdings über vier Rippen und sind<br />
Zimmermeisterdach Schloss Moritzburg<br />
▸ Ein Mörtelschlag<br />
längs und<br />
quer und eine<br />
zusätzliche<br />
Verschraubung<br />
sorgen<br />
für eine denkmalgerechte<br />
und sturmsichere<br />
Dacheindeckung<br />
Der Zwiebel-<br />
◂<br />
turm im<br />
Detail: gedeckt<br />
mit kurzen<br />
und konvexen<br />
Bibern<br />
statt 36,5 cm nur 32 cm lang. Diese<br />
kürzere Bibervariante ist vor allem<br />
für die großen Zwiebeltürme<br />
sowie die stark geschweifte Dachform<br />
der Renaissancekapelle wichtig.<br />
Hier unterbinden die kürzeren<br />
Biber ein übermäßiges Schnabeln der<br />
Deckung.“<br />
Die Biber bieten einen besonderen<br />
Vorteil: Die Ziegel werden standardmäßig<br />
leicht konvex gefertigt und<br />
weisen einen Stich von etwa 2 mm<br />
auf. Die fast nicht wahrnehmbare<br />
Krümmung unterstützt die einfachere<br />
Verlegung der Biber auf glatten<br />
Flächen und erleichtert die Deckung<br />
großer Zwiebeltürme. Die leicht konvexen<br />
Biber lassen sich mit Quer-<br />
und Längsschlag leichter vermörteln<br />
und unterbinden ein Schnabeln der<br />
Deckung bei Dachunebenheiten. Die<br />
hinter der Spitze unmerklich hohl<br />
liegenden Biber unterbrechen die<br />
Bibergalerie: Biber nach Wunsch<br />
Kapillarität zwischen den Biberlagen,<br />
sorgen für ein glattes, flächiges<br />
Deckbild und erhöhen damit die Ästhetik<br />
der Dachfläche.<br />
Zuerst kommt der Zimmerer<br />
Vor der Verlegung der neuen Dachdeckung<br />
sanierten Zimmerer bei bei<br />
jedem Bauabschnitt zuerst die <strong>Holz</strong>dachstühle.<br />
Etwa die Hälfte der <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
des Jägerturmes war<br />
auszutauschen oder saniert.<br />
Um die Deckung möglichst rund<br />
erscheinen zu lassen, setzten die<br />
Dachhandwerker spezielle biegsame<br />
Schichtholzdachlatten ein. Die gesamte<br />
Dachdeckung erhält keinerlei<br />
Unterdeckung oder Unterspannbahn.<br />
Dr. Kunze erzählt: „Jeder Biber<br />
wird, wie in Sachsen üblich, mit einem<br />
Quer- und Längsschlag gesichert<br />
und insbesondere die Biber<br />
Speziell für den Dachziegelbedarf an historischen Dächern wurden die<br />
Biberziegel in der sog. Koramic-Bibergalerie entwickelt. Im Rahmen<br />
der Bibergalerie können in sechs Schritten alle nur möglichen Biber-<br />
Sonderformen sorgfältig nachgearbeitet werden. Der erste Schritt ist die<br />
Bibergröße (Länge x Breite), der zweite die Dicke, der dritte der Schnitt<br />
(z.B. Korbbogen-, Rund-, Spitz- oder Segmentschnitt), der vierte die<br />
oberflächenbeschaffenheit (Rillen, Wellen, Rippen, Handstrich, gekämmt<br />
oder gebürstet), der fünfte die Farben (Scherbenfarben, Engoben, Glasuren<br />
oder Kohlebrandeffekte) und der sechste schließlich Geometrien (konkav,<br />
konvex oder z.B. längs gewölbt).<br />
www.mikado-online.de 101
auf dem sturmgefährdeten Westturm<br />
zusätzlich mit Schrauben befestigt.“<br />
Mit einer solchen denkmalgerechten<br />
Vermörtelung erübrigt sich<br />
eine Unterspannbahn. Die keramische<br />
Dachdeckung kann ungehindert<br />
auch zum Dachraum hin lüften<br />
bzw. trocknen.<br />
Kleine Wölbung verspricht<br />
großen Nutzen<br />
Alle Biber des Koramic-Produktprogramms<br />
verfügen mittlerweile über<br />
eine minimale konvexe Wölbung.<br />
Diese Wölbung sorgt unter anderem<br />
für eine Dreipunkt-Lagerung. Zwei<br />
Nasen auf der Dachlatte sowie die<br />
Vorderkante des Bibers bilden dabei<br />
die drei Lagerpunkte. Die Ziegel liegen<br />
auf diese Weise sicher auf, ohne<br />
Vom Jagd- zum Lustschloss<br />
Schloss Moritzburg wurde von<br />
1542 bis 1546 von Herzog Moritz<br />
von Sachsen als Jagdhaus inmitten<br />
eines Teiches auf einem<br />
Granitfelsen errichtet. Kurfürst<br />
Friedrich August, bekannt unter<br />
dem Namen August der Starke,<br />
ließ das Schloss bis 1736 nach<br />
Plänen von oberlandbaumeister<br />
Matthäus Daniel Pöppelmann<br />
zu einem repräsentativen Jagd-<br />
und Lustschloss umbauen.<br />
Zimmermeisterdach Schloss Moritzburg<br />
Biberziegel im Vergleich<br />
102 mikado 2.2010<br />
Überzeichnete Darstellung des<br />
leicht konvexen Bibers im Vergleich<br />
zu einem geraden Biber:<br />
A: Auflage bei gerader Dachfläche.<br />
Der leicht konvexe Biber liegt<br />
an der Spitze auf. In der Fläche<br />
dahinter öffnet sich ein kleiner<br />
Lüftungsspalt<br />
B: Auflage bei unebener Dachfläche.<br />
Wo der gerade Biber schnabelt,<br />
kann der leicht konvexe Biber<br />
für eine geschlossene Deckung<br />
sorgen<br />
zu klappern. Das gelingt mit dem<br />
leicht konvexen Biber auch dann,<br />
wenn das zu sanierende Dach, wie<br />
so oft in der Praxis, uneben ist oder<br />
aufgrund einer tiefer liegenden Dachlatte<br />
durchhängt. Ein gerader Biber<br />
fängt unter diesen Voraussetzungen<br />
an zu schnabeln und hebt sich im<br />
schlimmsten Fall vorne an. Der leicht<br />
konvexe Biber hingegen kann dank<br />
seiner in der Länge nach außen gerichteten<br />
Wölbung die meisten Unebenheiten<br />
in der Dachkonstruktion<br />
überbrücken.<br />
Für den Betrachter ist die leicht<br />
konvexe Krümmung nicht unmittelbar<br />
erkennbar. Durch die leichte<br />
Krümmung erscheinen die Biber<br />
einer Dachfläche farblich einheitlicher<br />
und die Dachfläche insgesamt<br />
harmonischer. Unebenheiten in alten<br />
sanierten Dachflächen fallen weniger<br />
auf. Vielmehr wird unbewusst<br />
das gleichmäßige Deckbild wahrgenommen.<br />
Schief liegende Biber,<br />
sonst durch ungleichmäßige Farb-<br />
und Glanzwiedergabe in der Fläche<br />
erkennbar, werden durch die leichte<br />
Krümmung besser in die Dachfläche<br />
integriert.<br />
Sitzt, passt und hat Luft<br />
Ein weiterer Vorteil des leicht konvexen<br />
Bibers ist bauphysikalischer<br />
Natur: Während ein normaler glatter<br />
Biber in den meisten Fällen vollflächig<br />
auf den benachbarten Ziegel<br />
▴ Blick in eine<br />
teilweise<br />
abgedeckte<br />
Deckung:<br />
1: Kleiner Spalt<br />
zwischen<br />
den Bibern<br />
2: Wassersaum<br />
um die nur<br />
auf der Spitze<br />
aufliegenden<br />
Biber<br />
1.<br />
aufliegt, sorgt der leicht konvexe Biber<br />
für einen kleinen Luftspalt zwischen<br />
den Ziegeln. Dies bricht die<br />
zwischen den aufeinanderliegenden<br />
Bibern entstehende Kapillarität und<br />
führt zum besseren Abtrocknen der<br />
Dachdeckung. Dass dies keine bloße<br />
bauphysikalische Theorie ist, zeigt<br />
eine teilweise abgedeckte Dachfläche<br />
eines kürzlich eingedeckten (nicht<br />
vermörtelten) Daches. Die Auflagerung<br />
des leicht konvexen Bibers im<br />
vorderen Teil des Ziegels ist gut erkennbar.<br />
Die Schmutzansammlung<br />
zeigt eindeutig den Wassersaum um<br />
die Spitze. Dieser trocknet bedeutend<br />
schneller aus, was einen positiven<br />
Einfluss auf die Lebensdauer der<br />
Dachdeckung haben kann.<br />
Der leicht konvexe Biber unterliegt<br />
wie alle anderen Biber der DIN EN<br />
1304 und wird auf Biegetragfähigkeit<br />
geprüft. Laut Norm muss ein Biber<br />
eine mittige Last von 600 N aushalten.<br />
Der Koramic-Biber übertrifft<br />
die Vorgaben laut Hersteller deutlich.<br />
Eine 30-jährige Garantie ist Standard.<br />
Gerard Halama, Bremen ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Wienerberger/Koramic<br />
Halle 6<br />
Stand 321/526<br />
2.<br />
WIENERBERGER/KoRAMIC
Unternehmen<br />
Nach heftigen finanziellen Turbulenzen<br />
innerhalb der Geschäftsführung konnte<br />
sich der Landesbeirat <strong>Holz</strong> Sachsen<br />
auf seiner letzten Mitgliederversammlung<br />
Ende Dezember 2009 wieder auf<br />
solide Beine stellen. Der Landesbeirat<br />
<strong>Holz</strong> Sachsen warb in den vergangenen<br />
Jahren sehr aktiv im Bereich Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Präsentationen und<br />
Fachtagungen für die Verwendung des<br />
Baustoffes <strong>Holz</strong>. Mit viel Kraftanstrengung<br />
aktiver Mitglieder und der mühevollen<br />
Arbeit des Vorstandes ist es nun<br />
▴ ZMH-Geschäftsführer<br />
Wilhelm Bauer berichtet positiv vom<br />
zu Ende gehenden Geschäftsjahr<br />
Landesbeirat <strong>Holz</strong><br />
Sachsen sind neu aufgestellt<br />
gelungen, die Haushaltslage zu ordnen<br />
und die künftige Projektarbeit des Landesbeirats<br />
sicherzustellen. Im Zuge der<br />
Umorganisation gab es auch eine Neubesetzung<br />
des Vorstands: Vorsitzender<br />
ist Jürgen Richter (Sächsischer Sägerverband),<br />
Stellvertreter sind Prof. Ulrich<br />
Schwarz (Fachhochschule Eberswalde)<br />
und Andreas Losekamm (Losekamm,<br />
Unnerstall & Partner).<br />
Landesbeirat <strong>Holz</strong> Sachsen e.V.<br />
D-04129 Leipzig<br />
www.landesbeirat-holz-sachsen.de<br />
ZimmerMeisterHaus<br />
Kleiner, näher, interessanter<br />
Die Mitgliedsbetriebe der Vereinigung ZimmerMeisterHaus blicken<br />
trotz Wirtschaftskrise auf ein positives Geschäftsjahr zurück.<br />
Bei der Herbsttagung Anfang November 2009 in Frankfurt/Main<br />
konnte Geschäftsführer Wilhelm Bauer auf eine „in<br />
der Regel gute“ Beschäftigungslage hinweisen. Im Neubaubereich<br />
wirke es sich positiv aus, dass die Manufakturen der Vereinigung<br />
durch Kundennähe, Regionalität und Flexibiliät häufig<br />
besser auf den Markt reagieren könnten. Auch der Sanierungsbereich<br />
habe sich gut entwickelt. Ein Grund dafür<br />
seien die KfW-För-<br />
derungen.<br />
Vereinigung<br />
ZimmerMeisterHaus<br />
D-74523 Schwäbisch Hall<br />
www.zmh.com<br />
Studiengemeinschaft <strong>Holz</strong>leimbau e.V.<br />
BS-<strong>Holz</strong> 4.0<br />
Die Studiengemeinschaft <strong>Holz</strong>leimbau e.V. hat die<br />
vierte Auflage des BS-<strong>Holz</strong>-<strong>Mer</strong>kblattes herausgegeben<br />
- angepasst an die neue DIN 1052:2008 und in<br />
einigen Punkten präzisiert. Die Aktualisierung präzisiert<br />
die allgemein anerkannten Oberflächendefinitionen<br />
des BS-<strong>Holz</strong>-<strong>Mer</strong>kblattes bezüglich der Risstiefen<br />
und weist darauf hin, dass nach der europäischen<br />
Produktnorm DIN EN 14 080 hergestelltes und mit dem<br />
CE-Zeichen gekennzeichnetes BS-<strong>Holz</strong> in Deutschland<br />
derzeit noch nicht verwendet werden darf.<br />
Studiengemeinschaft <strong>Holz</strong>leimbau e.V.<br />
D-42369 Wuppertal ı www.brettschichtholz.de<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 415<br />
Ein neu herausgegebenes <strong>Mer</strong>kblatt<br />
▴<br />
enthält Regeln für die Herstellung<br />
und den Einbau von Brettschichtholz<br />
www.mikado-online.de 103
Unternehmen<br />
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mikado 2.2010<br />
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▴ Ein Einsatzgebiet der mit dem iF product design award 2010<br />
prämierten Schwertsäge „UniverS“ ist der Zuschnitt von Dämmmaterial<br />
Kompetenz Zentrum<br />
Lernen aus der Praxis<br />
Das Zimmerer Ausbildungs Zentrum und Kompetenz Zentrum<br />
<strong>Holz</strong>bau und Ausbau in Biberach hat im Projekt „Energiesparender<br />
<strong>Holz</strong>bau“ das „PRInzip Modell“, kurz „PRIMO“<br />
entwickelt. Der Modellwagen mit verschiedenen Materialien<br />
ermöglicht die Erstellung von individuellen Wand-, Decken-<br />
und Dachaufbauten. Die verwendeten Originalmaterialien<br />
tragen dazu bei, dass sich Auszubildende, Unternehmer und<br />
Bauherr schnell mit der Konstruktion identifizieren können.<br />
Thomas Rothfuß, Gesamtleiter des Kompetenz Zentrums,<br />
übergab einen solchen Modellwagen an die Karl-Arnold-<br />
Schule im Berufsschulzentrum in Biberach mit den Worten:<br />
„Zwischen unseren Einrichtungen gibt es keine Zäune.“<br />
Kompetenz Zentrum <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />
D-88400 Biberach ı www.kompetenzzentrum-bc.de<br />
▴ Thomas Rothfuß, Gesamtleiter des Zimmerer Ausbildungs<br />
Zentrums und Kompetenz Zentrums, Gerhard Zinser, Leiter<br />
der Bauabteilung und Schulleiterin Renate Granacher-Buroh (v.l.n.r.)
Protool<br />
Unternehmen<br />
Die Schönste im Sägenland<br />
Protool erhielt für die Schwertsäge „UniverS“ den iF<br />
product design award 2010. Der Preis zeichnet Hersteller<br />
für das herausragende Design ihrer Produkte in<br />
den Kategorien Ergonomie, Verarbeitung, Sicherheit<br />
und Funktionalität aus. Neben den Akkubohrschraubern<br />
„QuaDrive“ ist die Schwertsäge bereits das zweite<br />
prämierte Elektrowerkzeug des Wendlinger<br />
Herstellers.<br />
TTS Tooltechnic<br />
Systems GmbH<br />
D-73240 Wendlingen<br />
www.protool.de<br />
Mehrere Studentengenerationen<br />
der Akademischen<br />
Fliegergruppe<br />
Darmstadt (Akaflieg)<br />
haben in den vergangenen<br />
zehn Jahren an<br />
der Entwicklung des<br />
Prototypen D-43 für<br />
ein Schulsegelflugzeug<br />
gearbeitet. Mit großen<br />
Erwartungen sehen die<br />
Studenten deshalb dem<br />
Jungfernflug im Frühjahr<br />
2010 entgegen. Die<br />
Besonderheit des Flugzeugs:<br />
Fluglehrer und<br />
-schüler können darin<br />
nebeneinander sitzen.<br />
Für den Prototyp haben die Studenten Faserverbundwerkstoffe,<br />
Industrieschaum (Divinycell), Aluminium, Flugzeugstahl und<br />
auch <strong>Holz</strong> verarbeitet. Mafell hat der Gruppe für die Konstruktion<br />
die Tauchsäge MT 55 cc, die Unterflur-Zugsäge Erika 85 Ec,<br />
die Oberfräse LO 50 E, den Triset-Exzenterschleifer<br />
UX 150 E, die Pendelhub-Stichsäge STA 65 E und<br />
den Akku-Bohrschrauber<br />
BS 12V zur Verfügung gestellt.<br />
MAFELL AG<br />
D-78720 Oberndorf a.N.<br />
www.mafell.de<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 8<br />
Stand 111/208<br />
Mafell<br />
Wenn Träume fliegen lernen<br />
▴ Matthias Krauss, Vorstandsvorsitzender von<br />
Mafell, hat als Luft- und<br />
Raumfahrtingenieur und begeisterter Flieger<br />
die Akaflieg Darmstadt beim Bau<br />
ihres Prototyps für ein Schulsegelflugzeug<br />
mit Maschinen unterstützt<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 8<br />
Stand 105/204<br />
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Wir zeigen schwierige Trennarbeiten, welche mit<br />
Handkreissägen, Handkettensägen oder Stichsägen<br />
nicht möglich sind.<br />
Rabied Biedron Diamanttechnik GmbH<br />
Am Sonnenberg 23, 44879 Bochum<br />
Telefon: 0234 / 4 62 80 80, Fax: 0234 / 462 80 82<br />
E-Mail: info�rabied-biedron.de, www.rabied-biedron.de<br />
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Einfamilienhäuser<br />
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D - 86477 Adelsried • Streitheimer Strasse 22<br />
Tel +49 (8294) 802 407 • Fax +49 (8294) 802 408<br />
vkempen@t-online.de • www.aba-holz.de<br />
▴ Planung und Bau eines mit Solarenergie betriebenen Wohnhauses<br />
war die Aufgabe für den Solar Decathlon. Das Siegerprojekt<br />
der TU Darmstadt erzeugt 2,4-mal mehr Energie, als es verbraucht<br />
Würth<br />
Innovation made in Germany<br />
Moderne Architektur und energieautarke Gebäudekonzepte<br />
stehen im Mittelpunkt des Solar Decathlon, einem vom USamerikanischen<br />
Energieministerium weltweit ausgeschriebenen<br />
Hochschulwettbewerb. Bereits zum zweiten Mal ging<br />
der imageträchtige Preis an die Technische Universität Darmstadt.<br />
Würth unterstützte die Darmstädter Studenten<br />
mit fast 300 unterschiedlichen Produkten, von<br />
der Schraube bis zur Ar-<br />
beitskleidung.<br />
Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
D-74650 Künzelsau<br />
www.wuerth.de<br />
Zum dritten Mal in Folge erhielt Eternit den ADAM-Award, diesmal<br />
die Auszeichnung in Silber für seinen Messeauftritt auf der<br />
BAU 2009 in München. Die Jury würdigte den Entwurf der Berliner<br />
Architektin Astrid Bornheim als „Stringente Weiterentwicklung<br />
der vorherigen Messeauftritte des Unternehmens. Gelungen<br />
ist die Verbindung von neuen Produkten und den Klassikern von<br />
damals, die in der „Hall of Fame“ mitten im Stand ihren Platz<br />
fanden. Eine tolle Optik und eine hervorragende Haptik sorgen<br />
dafür, dass das Produkt im Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
steht und der Stand zum Besuchermagneten<br />
wird.“<br />
Eternit Aktiengesellschaft<br />
D-69126 Heidelberg<br />
www.eternit.de<br />
Eternit<br />
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Halle 8<br />
Stand 127/220<br />
Ein starker Auftritt<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 6<br />
Stand 215/312
Unternehmen<br />
Pavatex<br />
Wer zuerst kommt, dämmt zuerst<br />
Pavatex stellt seine neue Sanierungskampagne vor. Unter<br />
dem Motto „Heute sanieren für die Welt von morgen“<br />
ruft sie dazu auf, Altbauten nachhaltig zu dämmen,<br />
und zeigt praktische Lösungen für die effiziente Sanierung<br />
von Dach, Wand und Boden. Im Rahmen der Sanierungskampagne<br />
sucht das Unternehmen bis zum 31.<br />
Oktober 2010 die nachhaltigste Sanierung in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz. Mitmachen kann jeder,<br />
der sein Haus mit den Systemen des Herstellers saniert<br />
hat oder es im Rahmen des Aktionszeitraumes beabsichtigt.<br />
Auf alle an den Siegerobjekten beteiligten Personen<br />
warten Preise im Gesamtwert von rund 25 000 CHF<br />
(ca. 17 000 Euro).<br />
PAVATEX SA<br />
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Raico<br />
Neues Jahr, neuer Slogan<br />
„Wir zeigen Profil“ – so lautet der neue<br />
Slogan, mit dem Raico in das Jahr 2010<br />
startet. Der neue Slogan vereint die Produkte<br />
und Menschen bei dem Unterallgäuer<br />
Unternehmen. „Durch seine emotionale<br />
Aussage und das Wortspiel erfüllt<br />
der neue Slogan alle wichtigen Anfor-<br />
▴ „Heute sanieren für die Welt von<br />
morgen“ ist das Motto<br />
der Pavatex-Sanierungskampagne<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
Stand 602<br />
derungen“, erklärt Stefan Lackner, Leiter<br />
Marketing. „Der Slogan ist treffend,<br />
einprägsam, kurz, verständlich und markenbezogen.“<br />
Raico Bautechnik GmbH<br />
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2 ▴ Auf 300 m illustrierte der Messestand auf der Bau 2009 die neue Universalität von Eternit für<br />
Dach, Fassade und Ausbau. Dafür gab es den ADAM-Award in Silber<br />
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mikado 2.2010<br />
▴ Die Gewinner des „Renovierungsmeisters 2009“ schütteten aus<br />
Erdhügeln mithilfe schweren Geräts das Wort „Velux“ auf<br />
Die Monier Gruppe konnte ihre Refinanzierung mit<br />
Unterstützung der neuen Eigentümer erfolgreich abschließen<br />
und verfügt damit laut eigenen Angaben<br />
über eine stabile und solide Bilanz. Eigentümer der<br />
Gruppe sind nun vornehmlich institutionelle Investoren<br />
und Banken. Nun plant das Unternehmen<br />
zusätzliche Wachstumsschritte zur Stärkung<br />
seiner strategischen<br />
Position.<br />
Monier GmbH<br />
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Sema konnte das Jahr<br />
2009 nach eigenen Angaben<br />
sehr erfolgreich<br />
abschließen. Der Umsatz<br />
in der Firmengruppe<br />
habe die Umsatzmarke<br />
von 7 Mio.<br />
Euro deutlich überschritten. Die Firmengruppe konnte in allen<br />
Ländern ihren Marktanteil weiter steigern. Für das Jahr 2010<br />
ist mit der Auslieferung der umfangreichen Version V11.2 im<br />
Mai ein weiterer Höhepunkt vorgesehen.<br />
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Monier<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 7<br />
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Finanzen geordnet<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 6<br />
Stand 315/616
Unternehmen<br />
Velux<br />
Wellness für echte Kerle<br />
Ein Spaß- und Actionwochenende am Fleesensee in Mecklenburg-Vorpommern<br />
erlebten die Gewinner des „Renovierungsmeisters<br />
2009“, einer gemeinsamen Aktion von mikado und dem<br />
Dachfensterhersteller Velux, vom 13. bis 15. November 2009. Das<br />
Wochenende bot ein abwechslungsreiches Programm und die<br />
Teilnehmer wurden ebenso unterhalten wie verwöhnt. „Ein erlebnisreiches<br />
Wochenende mit viel Abenteuer und<br />
netten Leuten“, zieht Thorsten Schmekal, Tischlermeister<br />
aus Hamburg,<br />
ein positives Fazit des<br />
„Männerwochenendes“.<br />
VELUX Deutschland GmbH<br />
D-22502 Hamburg<br />
www.velux.com<br />
Inthermo<br />
Dach + <strong>Holz</strong> 2010<br />
Halle 6<br />
Stand 103/202<br />
Energiekosten runter, Umsätze rauf<br />
Trotz Rezession konnte Inthermo das Geschäftsjahr 2009 mit<br />
einem deutlichen Umsatzzuwachs abschließen. Das Plus liege<br />
laut Geschäftsleitung „aller Voraussicht nach im deutlich<br />
zweistelligen Prozentbereich“<br />
und überträfe<br />
das Vorjahresergebnis<br />
unterm Strich um fast<br />
ein Drittel. Nachdem in<br />
den vergangenen Jahren<br />
der <strong>Holz</strong>bau, insbesondere<br />
der Neubau von<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />
den Löwenanteil<br />
der Geschäftstätigkeit<br />
▴ Wärmedämmverbundsysteme<br />
auf <strong>Holz</strong>faserbasis<br />
erfreuen sich enormer Nachfrage<br />
auf sich vereinte, verzeichnet<br />
der Bauzulieferer<br />
2009 auf dem Gebiet<br />
der Modernisierung und<br />
Sanierung von Bestands-<br />
gebäuden die größten Zugewinne. Auch das stark gewachsene<br />
öffentliche Interesse an natürlichen Dämmstoffen aus <strong>Holz</strong>fasern<br />
kommt dem Bauzulieferer aus Ober-Ramstadt<br />
entgegen.<br />
Inthermo<br />
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110<br />
<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />
mikado 2.2010
<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />
BRIGIDA GoNZALEZ<br />
▸ Der Sakralraum<br />
befindet<br />
sich im Turm. Die<br />
Neigung<br />
der Lamellen lässt<br />
ihn im<br />
Inneren geschlossen<br />
erscheinen<br />
◂ Die Flurkapelle<br />
besticht<br />
durch ihre wohltuende<br />
Schlichtheit. Ihre<br />
Konstruktion<br />
ist jedoch voller<br />
Raffinesse<br />
<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />
itten auf einem Feld in<br />
der Odenwälder Prärie, zwischen den<br />
Ortschaften Seckach, Großeicholzheim<br />
und Bödigheim, hämmerten<br />
und schraubten im Sommer 2009<br />
neun Architekturstudenten aus den<br />
USA. Es galt, innerhalb von acht Wochen<br />
mit den eigenen Händen eine<br />
Flurkapelle zu errichten, die sie zuvor<br />
selbst entworfen hatten.<br />
Frank Flury vom Illinois Institute<br />
of Technology (IIT) in Chicago ist<br />
ihr Professor. Der Architekt aus Lörrach<br />
lehrt dort seit zehn Jahren. Aufgrund<br />
seiner eigenen Erfahrungen<br />
als gelernter Zimmerer legt er großen<br />
Wert auf praktisches Tun, um<br />
Kopf und Hand zu verbinden. Seine<br />
Studenten haben vorher meist weder<br />
eine handwerkliche Berufsausbildung<br />
noch ein handwerkliches Praktikum<br />
absolviert.<br />
Die Auseinandersetzung mit dem<br />
gesamten Bauprozess von der Skizze<br />
bis zur Schlüsselübergabe soll es den<br />
Studenten ermöglichen, das Bauen<br />
ganzheitlich zu begreifen. Für diesen<br />
Zweck ist Flury stets auf der Suche<br />
nach Projekten, die Studenten ausführen<br />
können. In der Vergangenheit<br />
waren das meist soziale Bauwerke<br />
aller Art.<br />
Vom Odenwald nach Chicago<br />
und wieder zurück<br />
„Schuld“ an diesem Projekt ist Pfarrer<br />
Dankwart Moser-Feesche, der sich<br />
schon lange sehnlichst eine Flurkapelle<br />
wünschte und auf einer Architekturausstellung<br />
von seinem Traum<br />
erzählte. Da die Wege des Herrn unergründlich<br />
sind, erfuhr der deutsche<br />
Professor in Amerika davon und<br />
nahm Kontakt in den Odenwald auf.<br />
Das Ergebnis: Flurys Studenten durften<br />
den Entwurf liefern und die Bauausführung<br />
übernehmen.<br />
„Die Flurkapelle soll ein konfessionsübergreifender<br />
Raum für Menschen<br />
werden, die auf der Suche nach<br />
Gott sind und einen stillen Ort suchen,<br />
aber auch für Wanderer, die<br />
sich ausruhen wollen“, formulierte<br />
der Professor die Entwurfsaufgabe<br />
für seine Studenten.<br />
Einen besonderen Platz für die<br />
Kapelle hatte der Pfarrer bereits auf<br />
einer Anhöhe gefunden. Bevor nun<br />
die Studenten in 7000 km Entfernung<br />
mit dem Entwerfen loslegten, machten<br />
sie sich über das Internet mit dem<br />
Grundstück und der landschaftlichen<br />
Umgebung vertraut. Daraus entwickelten<br />
sie dann ihre Ideen. Heraus<br />
kam ein Bauwerk von bestechender<br />
www.mikado-online.de 111<br />
BRIGIDA GoNZALEZ
112<br />
Steckbrief<br />
<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />
Bauprojekt:<br />
Flurkapelle<br />
D-74722 Buchen-Bödigheim<br />
www.flurkapelleboedigheim.com<br />
Bauweise: <strong>Holz</strong>skelettbau<br />
Bauzeit: Juni und Juli 2009<br />
Baukosten:<br />
9000 Euro + Materialspenden<br />
Nutzfläche: 36 m²<br />
Umbauter Raum: 140 m³<br />
Bauherr:<br />
Evangelische Kirchengemeinde<br />
D-74722 Buchen-Bödigheim<br />
Entwurf/Ausführung:<br />
9 Architekturstudenten<br />
Leitung: Prof. Frank Flury<br />
Illinois Institute of Technology<br />
College of Architecture<br />
Chicago, IL, 60616, USA<br />
www.iit.edu/arch<br />
Unterstützendes Architekturbüro:<br />
Ecker Architekten<br />
D-74722 Buchen<br />
www.ecker-architekten.de<br />
Unterstützender <strong>Holz</strong>baubetrieb:<br />
<strong>Holz</strong>bau Ühlein GmbH & Co. KG<br />
D-74743 Seckach<br />
www.holzbauuehlein.de<br />
Einfachheit und Klarheit. Über ein<br />
Podest kommen Besucher in den<br />
Vorraum, der als Brücke zwischen<br />
dem Profanen und dem Himmli-<br />
schen liegt. Umgeben von <strong>Holz</strong>, gibt<br />
es hier nur den Blick empor zum<br />
Himmel und zum 9 m hohen Turm,<br />
in dem sich der eigentliche Sakralraum<br />
befindet.<br />
Mit ihren Skizzen im Gepäck flogen<br />
die Entwerfer zusammen mit<br />
ihrem Professor auf eigene Kosten<br />
nach Deutschland, um ihre Idee zu<br />
realisieren. Das Büro „Ecker Architekten“<br />
aus Buchen unterstützte sie<br />
dabei vor Ort. Es sorgte für die Baugenehmigung<br />
und entwickelte mit<br />
den Studenten die Werk- und Detail-<br />
planung. Ziel war dabei, dass die Studenten<br />
das Baugefüge trotz ihrer fehlenden<br />
handwerklichen Ausbildung<br />
selbst errichten konnten.<br />
Das <strong>Holz</strong> und weiteres Baumaterial<br />
für das Vorhaben spendeten die<br />
Gemeinden und ihre Bewohner. Und<br />
zu guter Letzt lernten ortsansässige<br />
Handwerker die Studenten in handwerklichen<br />
Techniken an und halfen<br />
unentgeltlich mit.<br />
So unterstützte ein Zimmermann<br />
aus Seckach das Vorhaben, indem<br />
er das <strong>Holz</strong> nach den Plänen der<br />
mikado 2.2010<br />
▴ Von der Anhöhe<br />
strahlt die<br />
Flurkapelle auch<br />
nachts weit<br />
in die ländliche<br />
Umgebung<br />
Flurkapelle kostenlos zuschnitt und<br />
abband. Und ein Bauer stellte neben<br />
seiner Arbeitszeit auch seine Maschinen<br />
kostenfrei für den Erdaushub und<br />
die Schotterlieferung zur Verfügung.<br />
„Schließlich arbeiten auch die Studenten<br />
des IIT umsonst, opfern ihre<br />
Semesterferien und kommen extra<br />
von Amerika zu uns rüber“, antwortet<br />
er auf die Frage nach seiner Motivation.<br />
So entwickelte die Initiative eine<br />
starke Eigendynamik und zum<br />
Schluss wollten viele Bewohner der<br />
drei Gemeinden irgendwie mithelfen,<br />
und sei es nur mit einer Baustellenverpflegung.<br />
Raffinierte Konstruktion sorgt für<br />
Standfestigkeit<br />
Das Tragwerk der Kapelle besteht aus<br />
sechs Stützen mit Querschnittsabmessungen<br />
von 26 x 26 cm. Sie stehen<br />
wie die Punkte auf einem Würfel,<br />
der die Zahl 6 anzeigt. Ihr Abstand<br />
beträgt jeweils 3,30 m. Vier Stützen<br />
sind 9 m hoch und bilden den Turm.<br />
Die anderen beiden sind nur 3 m hoch<br />
und umschließen den Vorraum.<br />
Über diese drei Meter „Erdgeschosshöhe“<br />
wurden fachwerkähnliche<br />
Verstrebungen zwischen den<br />
BRIGIDA GoNZALEZ
Messestand<br />
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114<br />
<strong>Holz</strong>welten Kapelle<br />
Stützen eingefügt und einseitig mit<br />
einer Diagonalschalung beplankt.<br />
Eine weitere Beplankung mit waagerecht<br />
angeordneten Lamellen auf beiden<br />
Seiten schließt dann die Wände<br />
als Sichtschalung optisch ab. Der dadurch<br />
entstandene raumhohe „Ring“<br />
mit Zwischenriegel wirkt wie ein in<br />
sich stabiler Rahmen und steift das<br />
Tragwerk aus. Er ist so stabil, dass er<br />
auch die Kräfte aus der Kragarmwirkung<br />
der 6 m überstehenden Turmstützen<br />
aufnehmen kann.<br />
Die rechnerische Verformung des<br />
Turmes aufgrund von Winddruck<br />
und Windsog beträgt bis zu 5 cm.<br />
Schwer vorstellbar, wenn man das<br />
Gebäude betrachtet, aber die Konstruktion<br />
des Turmes wurde trotz offener<br />
Lamellenwände rechnerisch als<br />
geschlossen betrachtet.<br />
Die im 30°-Winkel liegenden Ausfräsungen<br />
für die Lamellen in den<br />
auskragenden Stützenbereichen wurden<br />
nicht über die gesamte Stützenbreite<br />
hinweg ausgeführt. Ein Stück<br />
Restfläche sollte stehen bleiben, sodass<br />
die Lamellen durch die Neigungsrichtung<br />
von oben nach unten<br />
in die für sie vorgesehenen Nuten<br />
wie in eine Tasche hineingleiten und<br />
durch das Eigengewicht dort liegen<br />
bleiben. Für die rhombenförmigen<br />
Lamellen benötigte man daher keine<br />
Verbindungsmittel. In sorgfältiger<br />
Handarbeit wurden sie in die<br />
Tragstützen eingelassen.<br />
Der Bauprozess lässt sich an den<br />
über Eck sichtbaren Einkerbungen<br />
der Stützen ablesen. Diese „Narben“<br />
sind das einzig schmückende Element<br />
mit ornamentalem Charakter.<br />
Große Wirkung mit kleinen<br />
Elementen<br />
Der Turm wirkt von außen sehr<br />
transparent, weil die Lamellen in<br />
die Blickrichtung von unten geneigt<br />
sind. So kann der Betrachter<br />
von unten nach oben zwischen<br />
den Lamellen hindurchschauen –<br />
aber nur, solange er außerhalb des<br />
Gebäudes steht. Steht er im Innenraum,<br />
verhält es sich genau umgekehrt:<br />
Die Turmwände lassen keinen<br />
Blick nach außen zu. Als introver-<br />
tierter Raum der Stille und der An-<br />
dacht soll er geschlossen wirken.<br />
Die Lamellen stehen deshalb senkrecht<br />
zur Blickrichtung und „versperren“<br />
die Sicht. Von unten nach oben<br />
nehmen die Abstände der Lamellen<br />
zu. Durch die perspektivische Verzerrung<br />
erscheinen sie jedoch genau<br />
gleich. So ist die Höhe des Turmes nur<br />
schwer einschätzbar. Ziel dieser optischen<br />
Täuschung ist, im Inneren der<br />
Kapelle neben einer intimen Stimmung<br />
auch ein Gefühl von Grenzenlosigkeit<br />
entstehen zu lassen.<br />
Nachdem die Stützen montiert,<br />
die Fachwerke eingebaut, die Wände<br />
beplankt, die Lamellen eingeschoben,<br />
das Dach aufgebracht und viele<br />
andere kleine Dinge realisiert waren,<br />
stand die Flurkapelle tatsächlich<br />
nach acht Wochen in ihrer ganzen<br />
Pracht da. Sie ist nicht nur eine beeindruckende<br />
<strong>Holz</strong>konstruktion, sondern<br />
auch ein Bauwerk mit einer starken<br />
sakralen Atmosphäre.<br />
mikado 2.2010<br />
▾ Der Vorraum<br />
ist nach<br />
oben hin offen<br />
und lädt<br />
zum Ausruhen<br />
und zum<br />
Betreten<br />
der eigentlichen<br />
Kapelle ein<br />
Das nach allen Seiten offenen<br />
Podest stellt den ersten Übergangsbereich<br />
zwischen dem Weltlichen und<br />
dem Göttlichen dar. Von dort gelangen<br />
die Besucher in den zweiten:<br />
den Vorraum. Betreten sie dann den<br />
Sakralraum, sind sie völlig von der<br />
schützenden Wärme des <strong>Holz</strong>es umgeben.<br />
Der Blick steigt empor in den<br />
endlos wirkenden Turm.<br />
Von der Anhöhe aus sind auch<br />
die Kirchtürme der drei benachbarten<br />
Ortschaften zu sehen, sodass die<br />
ökumenische Flurkapelle die evangelischen<br />
und katholischen Kirchengemeinden<br />
symbolisch verbindet.<br />
Was will man mehr. So waren<br />
am Ende nicht nur die Studenten<br />
und Professor Flury glücklich,<br />
sondern auch die Gläubigen – vor<br />
allem Pfarrer Moser-Feesche.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Karlsruhe ▪<br />
BRIGIDA GoNZALEZ
MÜLLERBLAUSTEIN<br />
HoLZBAU JURA<br />
Impressum<br />
Vorschau mikado 3–4.2010 erscheint am 22. März 2010<br />
Außerdem<br />
Ihr gutes Recht: Wie Zimmereibetriebe Arbeitszeiten optimieren können.<br />
offizielles organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, offizielles organ der<br />
Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4<br />
86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Stephan Behrens ı Werner Pehland<br />
Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />
Claudia.Vielweib@weka.de<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh)<br />
Guenther.Hartmann@weka.de<br />
Ingenieurholzbau<br />
Öko-Gewerbegebäude<br />
Das Büro- und Produktionsbauwerk<br />
ist das Aushängeschild eines<br />
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Für die organische Formgebung<br />
der Hülle des Bürobereichs sorgen<br />
geschwungene <strong>Holz</strong>rahmenbauelemente,<br />
die sich zudem über<br />
die Höhe nach außen neigen. Der<br />
Architekt und die ausführende<br />
<strong>Holz</strong>baufirma meisterten die vielen<br />
diffizilen Detaillösungen passgenau.<br />
Thema des Monats<br />
Passivhäuser<br />
Die notwendige Heizenergie lässt sich überwiegend aus<br />
„passiven“ Quellen decken. Wer zusätzlich die Sonnen-<br />
strahlung „aktiv“ nutzt, erhält schnell einen Energieüberschuss.<br />
So hat sich der Passivhaus-Standard inzwischen zum<br />
Leitbild modernen Bauens entwickelt, nicht nur für Einfamilienhäuser,<br />
sondern auch für jede andere Bauaufgabe:<br />
Geschosswohnungsbau, Bürogebäude, Schulen. Und er<br />
lässt dabei große gestalterische Spielräume.<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />
RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />
RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />
Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
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Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />
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Amelia Pérez-Moya<br />
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Verlagsrepräsentantin:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18/2010<br />
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Mit seinem „surPLUShome“ gewann<br />
das Team der TU Darmstadt<br />
Ende 2009 zum zweiten Mal in<br />
Folge den internationalen „Solar<br />
Decathlon“. <strong>Holz</strong>rahmenbauelemente<br />
mit Vakuumpaneelen<br />
sorgen für eine hervorragende<br />
Wärmedämmung, die ein ausgefeiltes<br />
gebäudetechnisches Konzept<br />
ergänzt. Die Fassade besteht<br />
aus Photovoltaik-Modulen, die als<br />
Schindeln angebracht sind.<br />
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />
Lithografie:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />
Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />
ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />
Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
www.mikado-online.de 115
Qualitätsprodukte<br />
für<br />
Handel & Handwerk<br />
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Bau- und Konstruktionsplatten HAASstatic Massivholzplatten mit<br />
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Besuchen Sie uns<br />
Messe Dach + <strong>Holz</strong> in Köln<br />
vom 24.-27. Februar 2010<br />
Halle 7, Stand 7.117/216<br />
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Fensterbau Frontale in Nürnberg<br />
vom 24.-27. März 2010<br />
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HAAS <strong>Holz</strong>bautag in Falkenberg<br />
vom 19.-20. März 2010<br />
Wir sind immer für Sie da!<br />
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HAAS <strong>Holz</strong>produkte GmbH · Industriestraße 8 · D-84326 Falkenberg Tel. 00 49 (0) 87 27/18-585 · Fax 18-554 · info@haas-holzindustrie.com
VERBAND AKTUELL<br />
Interview<br />
„Als Komplettdienstleister etablieren“<br />
Parallel zur Messe Dach+<strong>Holz</strong> vom 24. bis 27. Februar 2010 in Köln veranstaltet<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland den Deutschen <strong>Holz</strong>bautag. Was die Teilnehmer und<br />
Messebesucher in der Domstadt erwartet, wollte mikado von Ullrich Huth wissen.<br />
mikado: Herr Huth, was erwartet<br />
die Zimmerer in Köln?<br />
Ullrich Huth: Zum einen natürlich<br />
wieder eine attraktive<br />
Messe, ähnlich wie wir sie vor<br />
zwei Jahren in Stuttgart hatten.<br />
Auch im Zeitalter des Internets<br />
ist eine Messe wichtig, denn nur<br />
hier kann man Produkte anfassen<br />
und neue Maschinen ausprobieren,<br />
die Zulieferindustrie<br />
mit Fragen löchern und – nicht<br />
zu vergessen – die Produkte nur<br />
Schritte weiter mit dem Mitbewerber<br />
vergleichen.<br />
Aber vor allem können wir<br />
alle zusammen in Köln ein Zeichen<br />
für den <strong>Holz</strong>bau setzen,<br />
wenn unser Handwerk mit mindestens<br />
1000 Zimmerleuten in<br />
Kluft zum Zimmererklatsch auf<br />
dem Roncalliplatz am Kölner<br />
Dom zusammenkommt. Lassen<br />
Sie uns eindrucksvoll zeigen,<br />
wer den <strong>Holz</strong>bau in Deutschland<br />
macht: wir Zimmerer!<br />
Außerdem gibt es noch den<br />
Deutschen <strong>Holz</strong>bautag mit<br />
◂ Ullrich Huth, Vorsitzender von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland –<br />
Bund Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des<br />
Deutschen Baugewerbes, will auf<br />
der Dach+<strong>Holz</strong> für<br />
den <strong>Holz</strong>bau Zeichen setzen<br />
seinen Vorträgen zur Technik<br />
und Unternehmensführung.<br />
Parallel zur Messe läuft der Deutsche<br />
<strong>Holz</strong>bautag 2010. Welche<br />
Highlights bieten Sie Ihren Mitgliedern?<br />
‚<strong>Holz</strong>bau im verdichteten Raum’<br />
ist das Schwerpunktthema, da<br />
dem <strong>Holz</strong>bau hier immer mehr<br />
Bedeutung zukommt. Wir haben<br />
interessante Referenten eingeladen,<br />
die sich neben den städtebaulichen<br />
Aspekten auch mit<br />
der Nachhaltigkeit und der Bewertung<br />
des Potenzials für den<br />
<strong>Holz</strong>bau befassen. Besonderes<br />
Highlight des <strong>Holz</strong>bautages ist<br />
die Roto-Designo-Lounge als<br />
neuer und exklusiver Zimmerertreff<br />
für die Teilnehmer des<br />
<strong>Holz</strong>bautages, um den Kontakt<br />
untereinander zu fördern.<br />
Was erwarten Sie sich persönlich<br />
von der Messe?<br />
Ullrich Huth: Ich freue mich<br />
vor allem auf die Begegnungen<br />
mit unseren Mitgliedern,<br />
die wir herzlich einladen, uns<br />
auf unserem Messestand zu besuchen.<br />
Nur wenn wir wissen,<br />
wo der Schuh drückt, können<br />
wir unsere Arbeit entsprechend<br />
darauf einstellen. Das betrifft<br />
die technische Unterstützung<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
genauso wie die politische Interessenvertretung.<br />
Aber ich<br />
freue mich auch auf Nicht-Mitglieder<br />
und überzeuge sie gerne<br />
von den Vorzügen unserer Organisation!<br />
Auf der Messe werde ich das<br />
Gespräch mit unseren Leistungspartnern,<br />
unseren wichtigsten<br />
Zulieferern, suchen. Damit<br />
ich keinen vergesse, mache<br />
ich wieder bei der Messerallye<br />
mit. Aber natürlich außer Konkurrenz.<br />
Der mannshohe Timmy<br />
als Stehtisch und die anderen<br />
attraktiven Gewinne unserer<br />
Leistungspartner bleiben den<br />
„echten“ Messerallyeteilnehmern<br />
vorbehalten.<br />
Dach+<strong>Holz</strong> International – ist das<br />
nur was für größere Zimmereibetriebe?<br />
Ganz egal ob kleiner oder großer<br />
Betrieb: Wer seine Bauherren<br />
vernünftig beraten will,<br />
muss wissen, was sich auf dem<br />
Markt tut und was es Neues gibt.<br />
Außerdem könnte es sich die<br />
Messe gar nicht leisten, nur auf<br />
die großen <strong>Holz</strong>baubetriebe zu<br />
schielen. Über 85 Prozent unserer<br />
Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baubetriebe<br />
haben zwischen ein und<br />
zehn Mitarbeitern. Aber diese<br />
Betriebe beschäftigten 70 Prozent<br />
der Beschäftigten im <strong>Holz</strong>bau,<br />
also sind sie es, die den<br />
<strong>Holz</strong>bau in Deutschland machen.<br />
Für sie ist die Messe.<br />
Stichwort Unternehmer: Worauf<br />
sollten sich Ihre Mitgliedsbetriebe<br />
2010 einstellen?<br />
Die Nachfrage nach energetischenModernisierungsmaßnahmen<br />
wird hoffentlich so<br />
bleiben oder noch stärker werden.<br />
Hier gibt es für uns große<br />
Chancen, uns als Komplettdienstleister<br />
zu etablieren und<br />
andere Gewerke unter ‚unsere<br />
Fittiche zu nehmen’. Denn wir<br />
haben das Wissen, diese Koordinationsaufgaben<br />
bei der Sanierung<br />
zu übernehmen. Wir müssen<br />
es aber auch kundtun und<br />
anbieten.<br />
Köln ist eine lebendige Stadt.<br />
Welchen Tipp geben Sie Ihren<br />
Mitgliedern, um die Stadt von<br />
ihrer besten Seite zu erleben?<br />
Die Messe mit ihrem Rahmenprogramm<br />
ist eigentlich ein<br />
Rund-um-die-Uhr-Programm,<br />
sodass vermutlich kaum Zeit<br />
„1000 Zimmerer in Kluft am Kölner<br />
Dom – so können wir ein<br />
Zeichen für den <strong>Holz</strong>bau setzen.“<br />
für die Stadt Köln bleiben wird<br />
– außer natürlich für das eine<br />
oder andere Kölsch. Vielleicht<br />
fragen Sie mich nach der Messe<br />
noch mal!<br />
Herr Huth, das werden wir gerne<br />
tun, und vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
I
MICHAEL UTECH, ISToCKPHoTo.CoM<br />
II<br />
VERBAND AKTUELL<br />
Deutscher <strong>Holz</strong>bautag 2010<br />
<strong>Holz</strong>bau im verdichteten Raum<br />
Auch im Jahr eins nach der Umbenennung in <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister treffen sich die Mitgliedsbetriebe<br />
zum Deutschen <strong>Holz</strong>bautag. mikado wirft einen Blick auf das Programm.<br />
mikado 2.2010<br />
Mittwoch, 24. Februar 2010<br />
Congress Centrum Nord<br />
Einlass ab 9.30 Uhr<br />
Koelnmesse /<br />
CC Nord / EG<br />
10.00 – 11.00 Uhr<br />
Eröffnungsveranstaltung<br />
11.00 – 15.00 Uhr<br />
Gelegenheit zum Messebesuch<br />
Rheinsaal 2 / CC Nord / 2. OG<br />
15.00 – 18.00 Uhr<br />
15. Deutscher Obermeistertag<br />
(Teilnahme nur mit gesonderter<br />
Einladung)<br />
Messeboulevard<br />
18.30 – 20.00 Uhr<br />
Internationales Willkommen<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister und<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Dachdeckerhandwerks<br />
Donnerstag,<br />
25. Februar 2010<br />
Kölner Dom / Roncalliplatz<br />
ab 9.45 Uhr<br />
Aktionsveranstaltung<br />
<strong>Holz</strong>bau für Deutschland<br />
Treffen auf der Domplatte vor<br />
dem Kölner Dom<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst im Kölner Dom<br />
◂ Am Freitag, dem 26. Februar 2010<br />
können die Besucher des<br />
Deutschen <strong>Holz</strong>bautags den Kölner<br />
Dom besichtigen
11.00 Uhr<br />
Zimmererklatsch auf dem<br />
Roncalliplatz am Kölner Dom<br />
Scheckübergabe an die<br />
Aktion Mensch und Übergabe<br />
von Spielhäusern aus <strong>Holz</strong> an<br />
Kindertagesstätten<br />
ca 11.30 Uhr<br />
Bus-Shuttle zur<br />
Messe DACH+HOLZ<br />
12.45 – 14.30 Uhr<br />
Stadtrundfahrt Köln<br />
Foyer / CC Nord / 2. OG<br />
14.30 – 15.00 Uhr<br />
Kaffee in der<br />
Roto Designo Lounge<br />
(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautages)<br />
Vortrag Technik<br />
Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />
15.00 – 15.45 Uhr<br />
Werksbericht:<br />
Aufstockung einer 1950er-<br />
Jahre-Siedlung mit <strong>Holz</strong>tafelelementen<br />
Joachim Seinecke, Archplan,<br />
Münster<br />
Im Zuge einer umfangreichen<br />
Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme<br />
der Fordsiedlung,<br />
einer Wohnsiedlung aus<br />
den 1950er-Jahren mit 300<br />
Wohnungen im Bestand, wurde<br />
eine Aufstockung mit 80<br />
neuen Wohnungen geplant<br />
und realisiert.<br />
Foyer / CC Nord / 2. OG<br />
15.45 – 16.15 Uhr<br />
Kaffee in der<br />
Roto Designo Lounge<br />
(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautages)<br />
Vortrag<br />
Unternehmens führung<br />
Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />
16.15 – 17.00 Uhr<br />
Erfolgsstrategien Für <strong>Holz</strong>bau-Unternehmer<br />
Gerald Köstner, entertrainment<br />
international, CH-Gonten<br />
Haben sie einen konkreten<br />
Plan für Ihren Erfolg?<br />
VERBAND AKTUELL<br />
Strategisches Management<br />
hilft Ihnen, sich auf ihre Ziele<br />
zu fokussieren, Abläufe<br />
im Unternehmen zu optimieren,<br />
um effizienter arbeiten<br />
zu können, Mitarbeiter zur<br />
Höchstleistung zu motivieren<br />
und Alleinstellung mit ihrem<br />
Unternehmen zu erreichen. Erfolg<br />
ist planbar – die richtige<br />
Strategie hilft Ihnen dabei.<br />
Foyer / CC Nord / 2. OG<br />
17.00 – 17.30 Uhr<br />
Kaffee in der Roto Designo<br />
Lounge<br />
(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautages)<br />
Vortrag Technik<br />
Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />
17.30 – 18.15 Uhr<br />
Brandschutz im<br />
mehrgeschossigen <strong>Holz</strong>bau<br />
Josef Mayr, Ing.-Büro für<br />
Brandschutz, Wolfratshausen<br />
Der Vortrag behandelt folgende<br />
Themen:<br />
▸ Bauaufsichtliche Anforderungen<br />
an <strong>Holz</strong>bauten der<br />
Gebäudeklassen 4 und 5<br />
▸ Nationale und europäische<br />
Klassifizierung von <strong>Holz</strong>bauteilen<br />
▸ Brandschutzkonzepte,<br />
Brandschutzpläne und Ausführungsbeispiele<br />
▸ Planung und Überprüfung<br />
des Brandschutzes mit Hilfe<br />
von Checklisten<br />
Freitag,<br />
26. Februar 2010<br />
Rheinsaal 1+2, CC Nord /<br />
2. OG<br />
9.00 – 13.00 Uhr<br />
FachVeranstaltung<br />
„Planen mit <strong>Holz</strong>“<br />
Himmelstürmender Wahnsinn<br />
oder ein Hinweis in Richtung<br />
Zukunft? In den letzten Jahren<br />
wurden in verschiedenen Ländern<br />
Europas Projekte mehrgeschossigen<br />
Bauens in <strong>Holz</strong>bauweise<br />
realisiert. Beteiligte<br />
Planer berichten von den Projekten<br />
und ihren Erfahrungen.<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Die Fachveranstaltung gliedert<br />
sich in zwei Blöcke: Einer<br />
richtet sich an Architekten, der<br />
andere an Ingenieure.<br />
(Achtung: Die Veranstaltung<br />
ist nicht Bestandteil des regulären<br />
Programms. Es ist eine<br />
gesonderte Buchung erforderlich.)<br />
12.45 – 14.30 Uhr<br />
Besichtigung des Kölner<br />
Doms<br />
Foyer / CC Nord / 2. OG<br />
14.30 – 15.00 Uhr<br />
Kaffee in der<br />
Roto Designo Lounge<br />
(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautages)<br />
Gewinnen Sie einen Ford Transit<br />
Vortrag<br />
Unternehmens führung<br />
Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />
15.00 – 15.45 Uhr<br />
Weltfinanzsystem am Limit –<br />
Einblicke in den heiligen Gral<br />
der Globalisierung<br />
Prof. Dr. Dr. F.-J. Radermacher,<br />
Universität Ulm<br />
Prof. Radermacher behandelt<br />
die Rolle des Geldes, der Architektur<br />
und die Funktion des<br />
Weltfinanzsystems, die Ursachen<br />
der Krise, das Versagen<br />
der Global Governance, die Risiken<br />
für die Zukunft und was<br />
jetzt getan werden muss.<br />
Kaffee in der<br />
Roto Designo Lounge<br />
Ein Zeichen für den <strong>Holz</strong>bau setzen und gleichzeitig einen Ford<br />
Transit Kastenwagen City Light gewinnen – das gibt’s nur in<br />
Köln! Alle Zimmerer, die sich am Donnerstag, 25. Februar 2010<br />
in Kluft auf der Kölner Domplatte zum Zimmererklatsch treffen,<br />
haben Superchancen, künftig einen Kölner in ihrem Fuhrpark<br />
zu haben. Und der bringt ordentlich was mit:<br />
▸ 2,2 l Duratorq-TDCi-Motor 63 kW/85 PS<br />
▸ Beifahrer-Doppelsitz<br />
▸ Fensterheber vorn, elektrisch<br />
▸ Seitenwandverkleidung, halbhoch<br />
▸ Trennwand zum Laderaum<br />
▸ Wärmeschutzverglasung, getönt<br />
▸ Antiblockier-Bremssystem (ABS)<br />
▸ Elektronische Bremskraftverteilung (EBD)<br />
▸ Elektronisches Sicherheits- und Stabilitätsprogramm (ESP)<br />
inkl. Berganfahrassistent<br />
Was Sie tun müssen? Alle Infos dazu bei www.bdz-holzbau.de<br />
III
Vortrag Technik<br />
Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />
16.15 – 17.00 Uhr<br />
Urbanes Bauen mit <strong>Holz</strong> –<br />
Mehrnutzen im verdichteten<br />
Bauen<br />
Ludger Dederich, Architekt,<br />
Bonn<br />
Angesichts weit verbreiteter<br />
Skepsis im Hinblick auf<br />
das verdichtete Bauen in der<br />
Ausprägung und der Tatsache,<br />
dass seit 2007 auf diesem<br />
Planeten mehr Menschen<br />
in urbanen als in ländlichen<br />
Strukturen leben, mag es vermessen,<br />
zumindest ambitioniert<br />
erscheinen, sich mit dem<br />
Mehrnutzen verdichteter Formen<br />
von Leben und Arbeiten<br />
zu beschäftigen. Es ist eine der<br />
wichtigsten Aufgaben dieser<br />
Tage, unsere großen wie kleinen<br />
Städte zukunftsfähig zu<br />
machen hinsichtlich soziologischer,<br />
politischer und städtebaulicher<br />
Aspekte und jenen<br />
der Nachhaltigkeit.<br />
Foyer / CC Nord / 2. OG<br />
17.00 – 17.30 Uhr<br />
Kaffee in der<br />
Roto Designo Lounge<br />
(Nur für Teilnehmer des deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautages)<br />
Vortrag<br />
Unternehmensführung<br />
Rheinsaal 1, CC Nord / 2. OG<br />
17.30 – 18.15 Uhr<br />
Stressfrei im Berufsalltag –<br />
wirkungsvolles Energie- und<br />
Emotionsmanagement<br />
Uschi Eichinger, Training &<br />
Beratung, Weinheim<br />
In einer Zeit, in der viele Menschen<br />
– oft unfreiwillig – zu<br />
viel Zeit haben und andere<br />
unter unverhältnismäßig<br />
hohem Druck stehen, lohnt<br />
es sich, etwas genauer anzuschauen,<br />
wie wir mit unseren<br />
eigenen Energien umgehen. Es<br />
geht um einen angemessenen<br />
Umgang mit der Energie und<br />
das Finden des richtigen Maßes.<br />
Der Weg zur persönlichen<br />
Anti-Stress-Strategie.<br />
IV<br />
VERBAND AKTUELL<br />
Wichtige Informationen<br />
Nutzen Sie die Messe<br />
DACH+HOLZ International<br />
2010 in Köln, um sich über<br />
neue Produkte und Verfahren<br />
zu informieren. Suchen Sie das<br />
persönliche Fachgespräch und<br />
den Austausch unter Kollegen<br />
und mit Zulieferern. Probieren<br />
Sie neue Produkte und Maschinen<br />
aus!<br />
Öffnungszeiten<br />
Mittwoch, 24.02.2010<br />
9.00 – 18.00 Uhr<br />
Donnerstag, 25.02.2010<br />
9.00 – 18.00 Uhr<br />
Freitag, 26.02.2010<br />
9.00 – 18.00 Uhr<br />
Samstag, 27.02.2010<br />
9.00 – 16.00 Uhr<br />
Veranstalter<br />
Württemberg-Badische Bau<br />
GmbH, Hackländerstraße 43,<br />
D-70184 Stuttgart<br />
im Auftrag von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes e.V.<br />
Kronenstraße 55 –58<br />
D-10117 Berlin<br />
www.holzbau-deutschland.de<br />
info@holzbau-deutschland.de<br />
und <strong>Holz</strong>bau Baden-Württemberg<br />
Hackländerstraße 43,<br />
D-70184 Stuttgart<br />
www.holzbau-online.de<br />
info@holzbau-online.de<br />
Veranstaltungsort<br />
koelnmesse, Congress Centrum<br />
Nord Eingang Nord,<br />
Deutz-Mühlheimer-Straße 113,<br />
D-50679 Köln<br />
www.koelnmesse.de<br />
Parkmöglichkeiten<br />
koelnmesse, Parkhaus P21<br />
Tagungsbüro<br />
Zur Abholung der Messe-Eintrittskarten<br />
und Tagungsunterlagen<br />
sowie für weitere<br />
mikado 2.2010<br />
Informationen ist während des<br />
Deutschen <strong>Holz</strong>bautages 2010<br />
ein Tagungsbüro eingerichtet:<br />
koelnmesse, Eingang Nord,<br />
Counter 1 bis 4<br />
Anreise und Unterkunft<br />
Ankunft koelnmesse Eingang<br />
Nord. Das Messegelände der<br />
koelnmesse liegt direkt in der<br />
Innenstadt von Köln und bietet<br />
eine perfekte Infrastruktur<br />
der kurzen Wege. Ausführliche<br />
Informationen finden Sie auch<br />
im Internet unter<br />
www.koelnmesse.de<br />
Anreise per Auto<br />
Zehn Autobahnen münden in<br />
den Autobahnring um Köln.<br />
Kreuzungs- und ampelfrei<br />
führt er direkt zum Messegelände.<br />
Folgen Sie den grünen<br />
Hinweisschildern koelnmesse<br />
auf den Autobahnen und Bundesstraßen.<br />
Achten Sie auf das<br />
Parkleitsystem.<br />
Anreise per Bahn<br />
Die koelnmesse ist dank ihrer<br />
zentralen Lage von vielen<br />
Informationen zum Rahmenprogramm<br />
Städten im In- und Ausland<br />
mit der Deutschen Bahn zu erreichen.<br />
Informationen zum DB Nacht-<br />
Zug erhalten Sie in den DB-<br />
Reisezentren, Reisebüros mit<br />
DB-Lizenz oder unter<br />
www.dbnachtzug. de und unter<br />
der Servicetelefonnummer<br />
des DB NachtZug:<br />
Telefon 0 18 05/14 15 14<br />
Unterkunft<br />
Die Messestadt Köln bietet<br />
zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten<br />
in Köln und<br />
Umgebung.<br />
Ein besonderer Service der<br />
Koelnmesse sind die über 72<br />
Koelnmesse-Partnerhotels:<br />
ausgewählte Hotels, die Sie<br />
ganz einfach über die Koelnmesse<br />
Service GmbH buchen<br />
können. Sie können auch im<br />
Internet reservieren und buchen:<br />
Koelnmesse Service GmbH –<br />
Hotel-Services<br />
Telefon 02 21/8 21-23 70<br />
Telefax 02 21/8 21-37 39<br />
hotel-services@koelnmesse.de<br />
www.hotelzimmerbuchung.<br />
com ▪<br />
Stadtrundfahrt Köln<br />
„Herzlich Willkommen in Köln“: Fahren Sie mit uns kreuz<br />
und quer durch die Stadt am Rhein und lernen Sie dabei<br />
die Geschichte dieser Metropole kennen. Wissenswertes und<br />
Wunderbares, Altertümliches und Aktuelles, Romantisches<br />
und Reizendes, die wunderschöne Innenstadt und vieles mehr.<br />
Lassen Sie sich davon überraschen, was Köln zu bieten hat!<br />
Donnerstag 25. Februar 2010<br />
12.45 Uhr Abfahrt koelnmesse Eingang Nord<br />
14.30 Uhr Ankunft koelnmesse Eingang Nord<br />
Besichtigung des Kölner Doms<br />
„Mehr losse d’r Dom in <strong>Kölle</strong>“ – tausendfach besungen, Millionen<br />
Mal besucht. Als das Wahrzeichen der ,kölschen‘ Metropole<br />
erfreut sich der Kölner Dom weltweiter Berühmtheit – mehr<br />
als sechs Millionen Besucher wurden im letzten Jahr gezählt.<br />
Und das mit gutem Grund, denn das von 1248 bis 1880 erbaute<br />
Meisterwerk gotischer Architektur muss man einfach gesehen<br />
haben.<br />
Freitag 26. Februar 2010<br />
12.45 Uhr Abfahrt koelnmesse Eingang Nord<br />
14.30 Uhr Ankunft koelnmesse Eingang Nord
VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />
Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />
Messerallye mit vielen wertvollen Preisen<br />
Während der Messe Dach+<strong>Holz</strong> International 2010 vom 24. bis 27. Februar in Köln<br />
veranstalten die Leistungspartner des Zimmererhandwerks wieder eine Messerallye,<br />
bei der die Teilnehmer viele wertvolle Preise gewinnen können.<br />
Die Teilnehmer der Messerallye<br />
2010 müssen sich ihre<br />
persönliche Rallyekarte an allen<br />
Ständen der Leistungspartner<br />
abstempeln lassen und anschließend<br />
auf dem Stand von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland abgeben.<br />
Als Belohnung bekommen alle<br />
Teilnehmer den beliebten „Timmy“<br />
als Schlüsselanhänger aus<br />
<strong>Holz</strong>. Alle Teilnehmer haben die<br />
Chance, bei der Hauptverlosung<br />
einen fast mannsgroßen Timmy<br />
als Stehtisch zu gewinnen. Darüber<br />
hinaus stiftet jeder Leistungspartner<br />
einen Sonderpreis<br />
im Wert von circa 500 Euro.<br />
Die werden jeweils zum Ende<br />
eines Messetages um 17.30 Uhr<br />
bzw. am letzten Messetag um 13<br />
Uhr auf dem Stand von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland verlost. Folgende<br />
Preise warten auf Gewinner:<br />
Erster Messetag, Mittwoch,<br />
24.02.2010:<br />
AGEPAN: Ein Gutschein über<br />
60 m² der Unterdeckplatte UDP<br />
32, die mit ihrer vierseitigen<br />
Nut- und Federverbindung ein<br />
hohes Maß an Winddichtheit<br />
bietet und Wärme und Schall<br />
dämmt.<br />
MAFELL AG: Eine Stichsäge<br />
P1cc. Die patentierte Sägeblattaufnahme<br />
CUmax und das<br />
konisch geformte Präzisionssägeblatt<br />
CUnex W1 ermöglichen<br />
lange, präzise und rechtwinklige<br />
Schnitte.<br />
Braas: Ein iPod Touch, 32 GB,<br />
sowie das passende JBL Soundsystem<br />
On Stage 400 mit einem<br />
perfekten Musikpaket für Spaß<br />
und Entspannung.<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Eternit AG: Ein Strandstuhl aus<br />
Faserzement als Beispiel für die<br />
Design-Klassiker von Eternit.<br />
Zweiter Messetag,<br />
Donnerstag, 25.02.2010:<br />
Fermacell GmbH: Eine Palette<br />
der Ausbauplatte Fermacell<br />
greenline, die mittels spezieller<br />
werkseitiger Beschichtung<br />
Schadstoffe und unangenehme<br />
Gerüche aus der Raumluft aufnehmen<br />
kann.<br />
ITW Befestigungssysteme<br />
GmbH: Das Impulsnagler-Modell<br />
IM90i für Streifennägel von<br />
50 bis 90 mm Länge, das ohne<br />
Schlauch und Kompressor funktioniert.<br />
Lignotrend Produktions GmbH:<br />
Ein Akustik-Deckensegel LIGNO<br />
Light alpha-28 für die raumakustische<br />
Aufwertung; darin<br />
integriert ist eine Trilux-Leuchte<br />
im Format 1,29 m x 1,44 m.<br />
Roto Dach- und Solartechnologie<br />
GmbH: Ein Dachfenster<br />
„Roto Designo R8 NE“ mit<br />
U w -Wert 0,84 W/(m²K), das für<br />
eine optimale Energieeffizienz<br />
sorgt.<br />
Dritter Messetag, Freitag,<br />
26.02.2010:<br />
CWS-boco Deutschland: Drei<br />
robuste Gorotex-Jacken, die einen<br />
optimalen Wetterschutz bei<br />
Arbeiten im Freien bieten.<br />
Onduline GmbH: Ein starkes<br />
Duo für das Dach mit sechs<br />
Rollen à 5 m HYPER FLEX<br />
Anschlussband und sieben<br />
Rollen à 5 m ULTRA First- und<br />
Gratrolle.<br />
PAVATEX GmbH: Eine Palette<br />
ökologisch hochwertige <strong>Holz</strong>faserdämmplatten<br />
PAVATEX-<br />
DIFFUTHERM für ein Wärmedämmverbundsystemen,<br />
das<br />
mehr leistet.<br />
SYSTAIC AG: Ein iPod touch<br />
mit 32 GB für 14 000 Songs plus<br />
Solarladegerät als Beispiel, wie<br />
designstark und hocheffizient<br />
Photovoltaik sein kann.<br />
Vierter Messetag, Samstag,<br />
27.02.2010:<br />
HAAS <strong>Holz</strong>industrie: Aus 10<br />
mach 11! Haas liefert bei der<br />
nächsten Warenbestellung mit<br />
einem Volumen von mindestens<br />
10 m³ zusätzlich einen m³ der<br />
bestellten Ware gratis.<br />
SAINT-GOBAIN ISOVER G+H<br />
AG: Zwei Paletten Mineralwolle-Dämmstoffe<br />
der Wärmeleitstufe<br />
032, die neue Möglichkeiten<br />
für eine Dämmung von<br />
innen zwischen den Sparren ermöglichen.<br />
VELUX Deutschland GmbH:<br />
Mithilfe des Solar-Nachrüst-<br />
Sets lassen sich auch manuelle<br />
Dachfenster (VELUX GGU, GGL,<br />
nicht für Schallschutz-Klasse 4<br />
und GGL FAVORIT ENERGY) automatisch<br />
steuern. ▪<br />
Ausführlichere Informationen<br />
zu den Leistungspartnern unter<br />
www.bdz-leistungspartner.de.<br />
V
VI<br />
VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />
Qualitätsverbund DachKomplett<br />
Frische Ideen für das neue Jahrzehnt<br />
Der Qualitätsverbund DachKomplett startet kraftvoll in das neue Jahrzehnt.<br />
Die Verbundmarke hat sich einer umfassenden kritischen Markt- und Positionsanalyse<br />
gestellt. Das Ergebnis sind weitreichende Konsequenzen für die Markenführung.<br />
Das Modernisierungsvolumen<br />
2010 umfasst über 36<br />
Mio. Wohneinheiten in Deutschland.<br />
Knapp 10 Mio. Menschen<br />
haben ein hohes Interesse an<br />
Wohnen und Einrichten, Bauen<br />
und Modernisieren. Mehr als<br />
15 Mio. Menschen haben eine<br />
ausgeprägte Qualitätsorientierung.<br />
Die qualitätsaffinen Nischenkäufer<br />
vereinen ca. 75 %<br />
der Kaufkraft in Deutschland<br />
auf sich. Das ist ein Riesenmarkt<br />
für das Handwerk – zumindest<br />
für die Betriebe, die die Spielregeln<br />
beherrschen.<br />
Themen mit Gewinn<br />
Die Gewinnerthemen am Bau<br />
für die kommenden 25 Jahre<br />
sind Nachhaltigkeit, Technologie,<br />
Modernisierung und<br />
Energieeffizienz. Das goldene<br />
Bau-Zeitalter beginnt jetzt. Die<br />
Verbundmarke DachKomplett<br />
erschließt für ihre Mitgliedsbetriebe<br />
die Zukunft.<br />
Über die Verbundidentität<br />
hinaus ist DachKomplett eine<br />
Endverbrauchermarke für den<br />
sinn- und qualitätsbewussten<br />
Privatkunden. DachKomplett<br />
begreift das Haus als System.<br />
Die Geschäftsfelder umfassen<br />
das Dach, die Fassade, die energetische<br />
Modernisierung und<br />
den Innenausbau. Der Mehrwert<br />
für die Mitgliedsbetriebe:<br />
▸ deutlich bekannter werden<br />
▸ die eigene Kreativität zur<br />
vollen Entfaltung bringen<br />
▸ Innovationsführer bleiben<br />
bzw. werden<br />
▸ das Image des Betriebes<br />
weiter verbessern<br />
▸ gewerkeübergreifende Lösungen<br />
schaffen<br />
▸ Qualität systematisch verbessern<br />
▸ Das Messekonzept von<br />
DachKomplett regt die Vorstellungskraft<br />
an und<br />
begünstigt den Gedankenaustausch<br />
mikado 2.2010<br />
◂ Auf der Dach+<strong>Holz</strong> präsentiert<br />
sich DachKomplett zum ersten<br />
Mal live der Öffentlichkeit, natürlich<br />
im neuen „Look & Feel“<br />
Leidenschaft<br />
für Spitzenleistung<br />
Die Verbundidentität der Marke<br />
DachKomplett entsteht durch<br />
Leidenschaft für Spitzenleistung,<br />
wegweisende Ästhetik,<br />
höchste Qualität der Produkte<br />
und Verfahren sowie anspruchsvolle<br />
Qualifikation der Betriebe.<br />
Die Markensäulen:<br />
▸ aktueller Internetauftritt für<br />
Kunden, Mitgliedsbetriebe,<br />
Marktpartner und Verbände<br />
▸ ansprechende Werbemittel<br />
für den Einsatz vor Ort<br />
▸ anspruchsvolle Modulschulungen<br />
für systematische<br />
Qualität und Innovationen<br />
▸ aufmerksamkeitsstarker<br />
Messestand für das Fachpublikum<br />
und Endverbraucher<br />
Der neue Messestand ist eine<br />
räumliche Adaption der zentralen<br />
Werbebotschaft (der sog.<br />
„Claim“) von DachKomplett.<br />
Ideen öffnen Räume<br />
Auf der Messe Dach+<strong>Holz</strong> in<br />
Köln präsentiert sich Dach-<br />
Komplett zum ersten Mal live<br />
der Öffentlichkeit, natürlich im<br />
neuen „Look & Feel“. Der neue<br />
Messestand vermittelt durch seine<br />
offene, perspektivisch anspruchsvolle<br />
Gestaltung und<br />
vielschichtigen Dimensionen<br />
die zentralen Markenwerte. Das<br />
Konzept regt die Vorstellungskraft<br />
an und begünstigt den kreativen<br />
Gedankenaustausch. ▪<br />
Dach + <strong>Holz</strong><br />
DachKomplett<br />
Halle 7<br />
Stand 409<br />
IDEE UND KoNZEPT: ACHIM MANNICH, WWW.HARTMANNISCH.DE
VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN<br />
Verband High-Tech-Abbund<br />
DIN 1052 neu – Zukunft kann kommen<br />
Die neue DIN 1052 ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus.<br />
Wie Abbundbetriebe aus dem aktuellen Regelwerk Nutzen ziehen können, erfuhren<br />
unlängst die Mitglieder im Verband High-Tech-Abbund in einem Seminar.<br />
Sie ist inzwischen zwar nicht<br />
mehr wirklich „neu“, aber<br />
Fakt ist, dass noch immer viele<br />
<strong>Holz</strong>bau-Betriebe nach der alten<br />
DIN 1052 vorgehen.<br />
Deshalb hat der Verband<br />
High-Tech-Abbund kürzlich<br />
ein Seminar veranstaltet, das die<br />
wichtigsten Neuerungen praxisnah<br />
vorstellt.<br />
Die DIN 1052, das (nationale)<br />
Bemessungsverfahren für<br />
<strong>Holz</strong>bauwerke, dient vor allem<br />
Tragwerksplanern dazu, einfache<br />
wie komplexe Konstruktionen<br />
von <strong>Holz</strong>bauten zu entwerfen,<br />
zu berechnen und zu<br />
bemessen.<br />
Der allgemeine Tenor lautet,<br />
dass mit der neuen DIN 1052<br />
ein Regelwerk aufgestellt worden<br />
sei, mit dem der <strong>Holz</strong>bau<br />
auch bei Konstruktionen mithalten<br />
kann, die bislang dem<br />
Stahl- oder dem Betonbau vorbehalten<br />
waren. Insofern ist die<br />
neue Norm ein entscheidender<br />
Schritt in die Zukunft des <strong>Holz</strong>baus.<br />
Allerdings ist die Norm auch<br />
wesentlich komplexer als die<br />
alte. Das mag der Hauptgrund<br />
für viele <strong>Holz</strong>bauer sein, die immer<br />
noch Bauteile und Konstruktionen<br />
nach der alten DIN<br />
1052 berechnen.<br />
Sicherheit im Fokus<br />
Der bundesweite Verband der<br />
Profi-Abbinder hat deshalb im<br />
November 2009 ein Seminar angeboten,<br />
bei dem ein Mit-Autor<br />
der neuen Norm in ausführlicher<br />
Weise die wesentlichen<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Änderungen vorstellte. Dipl.-<br />
Ing. (FH) Andreas Scheu vom<br />
Ingenieurbüro Colling, Augsburg,<br />
erläuterte nicht nur die<br />
Neuerungen, sondern ging<br />
auch auf die Gründe ein, warum<br />
dies vereinfacht oder jenes<br />
verschärft wurde. Großen<br />
Raum in seinen Erläuterungen<br />
nahm dabei das neue Sicherheitskonzept<br />
ein. Scheu machte<br />
klar, dass dieses neue Konzept<br />
nach dem Prinzip der Teilsicherheiten<br />
erstellt wurde.<br />
Um die Auswirkungen der<br />
neuen DIN in der betrieblichen<br />
Praxis aufzuzeigen, schilderte<br />
Dominic Nolte von der Firma<br />
Brüninghoff Hallenbau & Zimmerei<br />
(Heiden) verschiedene Situationen<br />
und Abläufe in dem<br />
Unternehmen.<br />
VERBAND HIGH-TECH-ABBUND<br />
◂ „Die Theorie ist jetzt klar!“ Das<br />
Seminar zur neuen<br />
DIN 1052 des Verbands der<br />
Profi-Abbinder war gut besucht<br />
Software für Europa<br />
Im Anschluss präsentierte der<br />
Vertriebsleiter des Software-<br />
Herstellers Dietrich’s AG, Matthias<br />
Schwarz, ein probates<br />
Hilfsmittel für die Berechnung<br />
und statische Bemessung von<br />
zimmerer- und holzbaugemäßen<br />
Eingaben. Der Vertriebsleiter<br />
erläuterte, dass die neue<br />
Software DC-Statik als gemeinsames<br />
Projekt von der Europäischen<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />
(EVH) und ihren Trägerverbänden<br />
initiiert und gefördert wurde.<br />
Deshalb biete dieses Statik-Programm<br />
auch konkrete<br />
Unterstützung bei Konstruktionen,<br />
die nach den internationalen<br />
Normen und Gesetzen DIN<br />
1052, EC 5, SIA 265 und NTC zu<br />
berechnen sind.<br />
Am Ende der Veranstaltung<br />
urteilten die 26 Teilnehmer, dass<br />
das Seminar eine große Hilfe<br />
darstellte, um die Änderungen<br />
der neuen DIN 1052 nicht nur<br />
aufzuzeigen, sondern sie auch<br />
in den betrieblichen Alltag mit<br />
einfließen zu lassen. Oder, wie<br />
es Werner Zultner von der Zimmerei<br />
Zultner aus Hückeswagen<br />
ausdrückte: „Die Theorie ist nun<br />
klar, jetzt kann ich sie auch in<br />
die Praxis umsetzen!“ ▪<br />
Mehr Infos unter<br />
www.lohn-abbund.de<br />
VII
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN<br />
Fachgruppe Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbe Rheinland-Pfalz<br />
Mach Deinen Markt<br />
Der Baugewerbeverband<br />
Rheinland-Pfalz verlieh<br />
zum dritten Mal den Sommerrock-<strong>Holz</strong>baupreis.<br />
Die Preisverleihung<br />
ist eng verknüpft<br />
mit dem Auslober des Preises,<br />
Adam Sommerrock aus Kaiserslautern.<br />
Die <strong>Holz</strong>baupreise wurden<br />
überreicht von Dipl.-Ing.<br />
Harald Neubauer, Fachgruppenleiter<br />
Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbe<br />
sowie Vizepräsident im<br />
Baugewerbeverband Rheinland-<br />
Pfalz.<br />
1. <strong>Holz</strong>baupreis<br />
Charlotte Klein und Kerstin<br />
Reinhard (TU Kaiserslautern).<br />
Betreuer: Prof. Johannes Modersohn.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Der japanische Garten Kaiserslautern<br />
ist der größte Garten<br />
seiner Art in Europa. Hier<br />
soll als weiterer Ausbau kultureller<br />
Aktivitäten ein Zentrum<br />
VIII<br />
Das „<strong>Holz</strong> und Ökologie“<br />
repräsentierende Haus der<br />
Nachhaltigkeit in Trippstadt/<br />
Johanniskreuz war Tagungsort<br />
für die Fachgruppenversammlung<br />
des Fachbereiches <strong>Holz</strong> im<br />
Baugewerbeverband Rheinland-<br />
Pfalz am 29. Oktober 2009. Den<br />
Auftakt der Referenten machte<br />
◂ Marketingexpertin Burga Warrings<br />
machte einleuchtend klar,<br />
wie <strong>Holz</strong>bauer ihre Leistungen<br />
erfolgreich verkaufen können<br />
Sommerrock-<strong>Holz</strong>baupreis 2009<br />
Studenten haben’s drauf<br />
für japanische Kampfsportarten,<br />
Meditation und ganzjährige<br />
Seminarveranstaltungen entstehen.<br />
Hauptaugenmerk liegt<br />
auf einem Trainingsraum, der<br />
mit einer Grundfläche von 10 m<br />
x 10 m stützenfrei sein soll.<br />
2. <strong>Holz</strong>baupreis<br />
Frank Hermann und Hans Seidel<br />
von der FH Kaiserslautern.<br />
Betreuer: Prof. Werner Bäuerle,<br />
Prof. Dr. Schanzenbach und<br />
Prof. Dr. Lechner.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Um- und Neubau des Fachbereichs<br />
Bauen und Gestalten –<br />
Studentisches Wohnen und Arbeiten<br />
im Campus. Es soll eine<br />
Optimierung der Nutzung, Atmosphäre<br />
und energetischen<br />
Werte erreicht werden. Gefordert<br />
wird ein Gebäude der Zukunft<br />
und Nachhaltigkeit mit<br />
dem Baustoff <strong>Holz</strong> und in Passivhausstandard.<br />
mikado 2.2010<br />
Marketingexpertin Burga Warrings,<br />
die sich dem Thema „Mach<br />
deinen Markt: Marketing im<br />
Handwerk“ widmete. Fokussiert<br />
auf einen einzigen Satz „Warum<br />
denn nicht?“ legte sie überzeugend<br />
dar, dass jeder engagierte<br />
Handwerksbetrieb seinen Markt<br />
und den dazu passenden Marktauftritt<br />
gestalten kann.<br />
Höhepunkt der Veranstaltung<br />
war ein Vortrag von Erwin<br />
Thoma, der seine patentierte<br />
Erfindung der holzverdübelten<br />
3. <strong>Holz</strong>baupreis<br />
Sebastian Stein (TU Kaiserslautern).<br />
Betreuer: Prof. Johannes<br />
Modersohn.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Entwurf der Förderschule Goergens<br />
in Ludwigshafen. Da das<br />
Schulgebäude PCB-belastet und<br />
eine Sanierung kostenintensiver<br />
Wände ohne Leim und Metall<br />
und den daran anknüpfenden<br />
Erfolg darstellte. Sein Credo lautete:<br />
„Wer über den Preis jammert,<br />
hat nichts anderes verdient.“<br />
Unter Moderation des Fachgruppenvorsitzenden<br />
Harald<br />
Neubauer schloss die Veranstaltung<br />
mit einem Kurzvortrag<br />
des Vorsitzenden von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland, Ullrich Huth,<br />
über aktuelle Entwicklungen im<br />
<strong>Holz</strong>bau auf Bundesebene. ▪<br />
als ein Neubau ist, beabsichtigt<br />
die Stadt einen Ersatzneubau zu<br />
errichten. Von besonderer Bedeutung<br />
ist die Gewährleistung<br />
einer hohen Wirtschaftlichkeit<br />
und Funktionalität, um den engen<br />
Kostenrahmen für die Erstellung<br />
des Gebäudes einzuhalten<br />
und einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb zu ermöglichen. ▪<br />
Sommerrock-<strong>Holz</strong>baupreis 2009: Die Sieger, der Namensgeber und<br />
▴<br />
Verbandsspitze auf einen Blick