Entwicklung und Komponenten variabler ... - bei Gruppe Corso
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<strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Komponenten</strong><br />
<strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
Inhalt / Themen<br />
1. Einleitung<br />
2. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ziele<br />
Eine Übersicht von Reto Keller<br />
Keller Personal Innovation AG<br />
(Mitglied Beraternetzwerk <strong>Gruppe</strong> <strong>Corso</strong>)<br />
3. Gesamtübersicht <strong>und</strong> Gehaltsaufbau<br />
4. Gehaltsfindung <strong>und</strong> Gehaltsentwicklung<br />
5. Spontanprämien<br />
6. Zulagen<br />
7. Spesenpauschalen<br />
8. Ausgestaltung <strong>variabler</strong> Gehaltsanteile (Bonus, Malus)<br />
9. Führen mit Zielen – generelle Überlegungen<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller) / 29.09.04 Seite: 1
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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1. Einleitung<br />
Die Ar<strong>bei</strong>tswelt steht inmitten einer umfassenden Umgestaltung der Personalsysteme.<br />
Viele Unternehmen jeder Grösse regeln etwa Ar<strong>bei</strong>tszeit <strong>und</strong> Entlöhnung neu.<br />
Kaum eine Branche bleibt davon unberührt.<br />
Variable Gehalts- <strong>und</strong> Bonussysteme, Leistungslohn <strong>und</strong> Flexibilisierung der Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />
gehören seit Jahren zu den Zauberworten in der Wirtschaft. Zauberworte mutieren<br />
leicht in Reizworte. Das muss nicht sein. Viele erfreuliche Rückmeldungen von<br />
K<strong>und</strong>en, die ihre Personalsysteme umgestellt haben, belegen dies.<br />
Die Wandlung von der fixen zur variablen Entlöhnung liegt voll im Trend. Im Zentrum<br />
steht der Einbezug der persönlichen Leistung, des Erfolgs oder Misserfolgs im Team<br />
sowie der Geschäftsgang. Die zielabhängige Entlöhnung war früher fast ausschliesslich<br />
im Management oder im Vertrieb anzutreffen - heute werden immer grössere<br />
Unternehmensteile bis hin zur gesamten Belegschaft in solche leistungsfördernde Anreizsysteme<br />
einbezogen. Damit wird den hohen Anforderungen des Wettbewerbs<br />
Rechnung getragen. Sie bedeuten auch eine Abkehr von traditionellen Automatismen:<br />
Neu werden diejenigen Leistungen der Mitar<strong>bei</strong>tenden gefördert, auf die ein<br />
konkurrenzfähiges Unternehmen wirklich angewiesen ist. Dass dieser Trend starke<br />
Auswirkungen auf die Ar<strong>bei</strong>tnehmer mit sich bringt, ist selbstsprechend. Wir beobachten<br />
dies nicht unkritisch, denn nicht alle Menschen sprechen auf monetäre Anreize<br />
gleich an. Zudem können Unsicherheiten ausgelöst werden, denen nur mit offener<br />
Information zu begegnen ist. Gelingt es nicht, die Mitar<strong>bei</strong>ter von der Notwendigkeit<br />
<strong>und</strong> den Vorzügen eines neuen Systems zu überzeugen, so kann ein Schaden mit<br />
Langzeitwirkung entstehen. Die Erfahrung zeigt, dass eine gute Konzipierung wichtig<br />
ist - ein nachhaltiger Erfolg ist aber nur möglich, wenn auch die Einführungsphase<br />
professionell begleitet wird. Der seriösen <strong>und</strong> zielgerichteten Erar<strong>bei</strong>tung, Einführung<br />
<strong>und</strong> Anwendung fällt ein grosses Gewicht zu. Moderne Gehaltssysteme sind keine<br />
Ressourcenfresser sondern pflegeleicht, flexibel einsetzbar <strong>und</strong> einfach anwendbar.<br />
Sie berücksichtigen auch die Personalpolitik <strong>und</strong> Kultur der Organisation sorgsam.<br />
Dadurch wird eine Vertrauensbasis geschaffen, welche die Eigenmotivation der Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />
fördert. Hysterisch wirkende „Über-Nacht-Ankündigungen mit Schokkeffekt“<br />
relativieren das beste Konzept.<br />
Variable Gehaltssysteme erfordern eine Änderung von Denkart <strong>und</strong> Handlungsweise<br />
aller Beteiligten. Dies mit dem Ziel von erhöhter Eigenmotivation, gesteigerter Ar<strong>bei</strong>tsfreude,<br />
verbesserter Reaktionsfähigkeit <strong>und</strong> erhöhter Produktivität. Die Erfahrung<br />
zeigt, dass dies vor allem <strong>bei</strong> einer guten Abstimmung des Gehaltssystems mit<br />
den übrigen Personalsystemen möglich ist. Sehr oft stehen deshalb mehrere Themen<br />
gleichzeitig auf der betrieblichen Pendenzenliste.<br />
Praxisgerechte Lösungen sind dann erfolgreich, wenn der dezentrale Gestaltungsspielraum<br />
gestärkt wird. Unterschiedliche, pragmatische Lösungen werden die Folge<br />
sein. Klare Rahmenregelungen sorgen aber dafür, dass sich aus den Unterschieden<br />
keine Willkür entwickelt. So mutieren Zauberworte nicht in Reizworte, sondern entfalten<br />
ihre gewünschte positive Wirkung.<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 2
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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2. Gr<strong>und</strong>gedanken <strong>und</strong> Ziele zum Gehaltssystem<br />
Ausgangspunkt einer modernen Gehaltspolitik ist meist das Bestreben, die Gehälter<br />
der Mitar<strong>bei</strong>tenden nach den an sie gestellten Anforderungen <strong>und</strong> nach ihren Leistungen<br />
zu differenzieren. Man will eine faire, marktgerechte sowie leistungsabhängige<br />
Entlöhnung sicherstellen, unter Wahrung der innerbetrieblichen Lohngerechtigkeit.<br />
Wir sind uns bewusst, dass die Gehaltsfindung <strong>und</strong> Lohnentscheidungen überhaupt<br />
trotz aller Systematik letztlich auf Ermessensentscheiden beruhen. Es werden dynamische<br />
Dinge eingeschätzt, nämlich Funktionen <strong>und</strong> Leistungen von Menschen in ihrer<br />
Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Das nachfolgend skizzierte System zur Gehaltsfindung dient dazu, die Festlegung der<br />
Gehälter aufgr<strong>und</strong> von funktions- <strong>und</strong> personenbezogenen Einstufungen zu vereinfachen<br />
<strong>und</strong> zu objektivieren. Weiter sollen damit interne Gehaltsvergleiche einfach <strong>und</strong><br />
transparent vorgenommen werden können. Es soll sich da<strong>bei</strong> aber nicht um eine fixe<br />
Gehaltsordnung handeln, welche den Mitar<strong>bei</strong>tenden einen der Höhe nach vorbestimmten<br />
Gehaltsanspruch verleiht. Das Gehaltssystem will nicht mehr - aber auch<br />
nicht weniger - sein als ein Instrument zur Umsetzung der Gehaltspolitik. Es ermöglicht<br />
Lohnentscheide im innerbetrieblichen Vergleich auf eine möglichst objektive Basis<br />
zu stellen <strong>und</strong> vernünftig zu begründen.<br />
Bei der Gestaltung des Gehaltsaufbaus sollen die Bedürfnisse der Mitar<strong>bei</strong>tenden,<br />
des Unternehmens als Ar<strong>bei</strong>tgeber sowie auch die bestehende Kultur gleichermassen<br />
berücksichtigt werden. Es macht Sinn, eine Möglichkeit zur spontanen Anerkennung<br />
ausserordentlicher Leistungen zu schaffen. Oftmals wird ein <strong>variabler</strong> Gehaltsaufbau<br />
angestrebt, dies insbesondere in Kaderfunktionen oder auch im Vertrieb. Variable<br />
Gehaltssysteme dienen zur Unterstützung der Führung durch Zielsetzungen;<br />
wir beleuchten in Abschnitt 4 vor allem die <strong>Entwicklung</strong> des variablen Systems.<br />
Weiter wird die Mitar<strong>bei</strong>terbeurteilung im Rahmen des Performance Management direkt<br />
mit der Gehaltsentwicklung in Verbindung gebracht. Damit wird der individuellen<br />
Leistung <strong>und</strong> der <strong>Entwicklung</strong> der Persönlichkeit das notwendige Gewicht <strong>bei</strong> der Gehaltsentwicklung<br />
verliehen. So verstehen wir das Gehaltssystem als Teil eines gesamten<br />
Personalführungssystems. Die <strong>Entwicklung</strong> der Mitar<strong>bei</strong>tenden – wozu die<br />
Gehaltsentwicklung als ein sichtbares Element gehört – ist eine Führungsaufgabe.<br />
Ziele einer nachhaltigen Gehaltspolitik können in etwa sein<br />
� die Gehälter leistungsorientiert zu differenzieren<br />
� die einzelnen Elemente der Entlöhnung stufengerecht auszugestalten<br />
� eine hohe innerbetriebliche Lohngerechtigkeit zu erzielen<br />
� am Ar<strong>bei</strong>tsmarkt attraktiv <strong>und</strong> flexibel zu sein<br />
� einen Anreiz für gute, stufengerechte Zielformulierungen <strong>und</strong><br />
professionelle Mitar<strong>bei</strong>terbeurteilungsgespräche zu schaffen<br />
� Top-Leistungen rasch <strong>und</strong> spontan anerkennen zu können<br />
� eine einfache, flexible Handhabung in der Gehaltsfindung zu gewährleisten<br />
� das gemeinsame Streben nach guten Geschäftsergebnissen zu fördern<br />
� einen positiven, unternehmerischen Teamgeist zu entwickeln<br />
� die Mitar<strong>bei</strong>tenden angemessen am Geschäftsgang partizipieren zu lassen<br />
� variable Anteile auf verständlichen, fordernden, relevanten, beeinflussbaren,<br />
messbaren bzw. beobachtbaren Messgrössen aufzubauen<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 3
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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3. Gesamtübersicht <strong>und</strong> Gehaltsaufbau<br />
Das Einkommen eines Mitar<strong>bei</strong>ters setzt sich in der Regel zusammen aus einem<br />
marktorientierten Gr<strong>und</strong>gehalt (zahlbar in 12 oder 13 Teilen), welches einzelvertraglich<br />
festgelegt wird sowie je nach Mitar<strong>bei</strong>terkategorie unterschiedlichen zusätzlichen<br />
Gehaltselementen.<br />
Wird ein variables Gehaltssystem angewandt, so wird anstelle des fixen Jahresgehaltes<br />
in der Regel ein jährliches Zieleinkommen festgelegt, das in einen fixen <strong>und</strong> einen<br />
variablen Anteil aufgeteilt wird.<br />
Beispiel Gehaltsaufbau:<br />
Bonus<br />
Festes<br />
Jahresgehalt<br />
zahlbar in 13 Teilen<br />
Fixe Entlöhnung,<br />
ev. mit Bonus on top<br />
Kausale Zulagen<br />
Spontanprämien<br />
Pauschalspesen<br />
100%<br />
80 - 95%<br />
Der Zielbonus kann vermehrt<br />
werden<br />
Variabler Gehaltsanteil<br />
(Zielbonus)<br />
z.B. 5 - 20% vom Zieleink.<br />
Fixes<br />
Gr<strong>und</strong>gehalt<br />
80 – 95%<br />
Variable Entlöhnung<br />
(Bonus/Malus)<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 4<br />
Z<br />
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<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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4. Gehaltsfindung <strong>und</strong> Gehaltsentwicklung<br />
Gehaltsfindung durch Einstufung <strong>und</strong> Gehaltsvergleiche<br />
Hauptkriterium für die Bestimmung des Gr<strong>und</strong>gehaltes ist die Funktion/Rolle, die ein<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter inne hat. Ein einfaches System von funktions- <strong>und</strong> personenbezogenen<br />
Einstufungen bildet die Basis für die Umsetzung einer marktgerechten Gehaltspolitik<br />
ohne Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit.<br />
� Aufgr<strong>und</strong> der Organisationsstruktur werden Fachbereiche <strong>und</strong> innerhalb dieser<br />
verschiedene Funktionsstufen festgelegt. Direkt damit verknüpft sind je nach<br />
Unternehmen etwa 10 bis 12 Gehaltsstufen. Es ist auch denkbar nur einen, gemeinsamen<br />
Pfad (ohne verschiedene Fachbereiche) anzuwenden.<br />
� Für jede Funktionsstufe besteht eine Definition, welche die fachlichen, persönlichen<br />
<strong>und</strong> zeitlichen Kriterien umschreiben gemäss denen die Einstufung erfolgt.<br />
Die Definitionen sind aufbauend formuliert d.h. die Anforderungen der jeweiligen<br />
Stufe gelten immer ergänzend zu den Anforderungen der Vorstufen.<br />
� Alle Mitar<strong>bei</strong>tenden werden nun aufgr<strong>und</strong> ihrer fachlichen Tätigkeit, unabhängig<br />
der organisatorischen Eingliederung, einem Fachbereich <strong>und</strong> einer Funktionsstufe<br />
zugeordnet.<br />
� Es ist ein stufenweiser (jedoch nicht automatisierter) Aufstieg möglich, sofern die<br />
Kriterien der nächsthöheren Stufe erfüllt sind. Es sind auch Rückstufungen möglich.<br />
Die Überprüfung <strong>und</strong> Aktualisierung der Einstufungen ist notwendig; sie regt<br />
gleichzeitig zu Gedanken in Bezug auf die individuelle Personalentwicklung an.<br />
Zur Illustration ein System mit Fachbereichen, Funktionen <strong>und</strong> Funktionsstufen:<br />
Gehalts-<br />
stufe<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
08<br />
06<br />
04<br />
02<br />
Gehaltsfindung mit mit Fachbereich, Funktionsp fad <strong>und</strong> Pfadstufe<br />
Fachbereich 1 Fachbereich 2 Fachbereich 3 Fachbereich 4<br />
Pfad<br />
A<br />
Pfad<br />
B<br />
Pfad<br />
A<br />
Pfad<br />
A<br />
Pfad<br />
B<br />
Pfad<br />
A<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 5
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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Gehaltsstufen, Mittelwerte <strong>und</strong> Abweichgruppe<br />
Zur leistungsmässigen Differenzierung der Gehälter ist der Gehaltsrahmen in den 10<br />
bis 12 Gehaltsstufen bewusst weit gespannt <strong>und</strong> die Gehaltsstufen sind in ihrer Höhe<br />
stark überlappend. Ausgehend von einem festgelegten oder dynamischen Mittelwert<br />
ergibt sich für jede Gehaltsstufe eine Bandbreite, in welcher sich das Jahresgehalt<br />
bzw. das Zieleinkommen der Mitar<strong>bei</strong>tenden zu bewegen hat. Maximum <strong>und</strong> Minimum<br />
liegen da<strong>bei</strong> bis 50% auseinander. Mit dieser Spanne wird verhindert, dass aufgr<strong>und</strong><br />
des effektiven Gehaltes höhere oder tiefere Einstufungen vorgenommen werden<br />
müssen, die nicht gerechtfertigt wären. Mitar<strong>bei</strong>tende, deren Gehälter über oder<br />
unter der Bandbreite ihrer Gehaltsstufe liegen, werden trotzdem in der zutreffenden<br />
Gehaltsstufe belassen.<br />
Die Anpassung der Mittelwerte <strong>und</strong> der Bandbreiten erfolgt jeweils auf Beginn eines<br />
neuen Jahres. Der erstmalig festgelegte Mittelwert orientiert sich in der Regel an den<br />
vor Einführung des Systems bezahlten Gehältern.<br />
Die Mittelwerte <strong>und</strong> Bandbreiten zeigen zudem den Progressionsverlauf von der tiefsten<br />
bis zur höchsten Gehaltsstufe.<br />
Zur Positionierung der Gehälter innerhalb der einzelnen Gehaltsstufen dienen fünf<br />
Bereiche von je 10%, Abweichgruppen genannt. Diese Abweichgruppen zeigen die<br />
Lage des Gehaltes innerhalb der Gehaltsstufe <strong>und</strong> finden insbesondere <strong>bei</strong> der jährlichen<br />
Gehaltsüberprüfung Verwendung.<br />
Die fünf Abweichgruppen innerhalb einer Gehaltsstufe:<br />
Fr.<br />
Mittelwert Fr. X.—<br />
Abweichgruppen<br />
5 (+15% bis +25%)<br />
4 (+5% bis +15%)<br />
3 (+/- 5%)<br />
2 (-5% bis –15%)<br />
1 (-15% bis –25%)<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 6
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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Mittelwerte <strong>und</strong> Bandbreiten am Beispiel einer Stadtverwaltung:<br />
250000<br />
225000<br />
200000<br />
175000<br />
150000<br />
125000<br />
100000<br />
75000<br />
50000<br />
25000<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Mittelwert 50000 53000 57000 62000 70000 80000 92000 108000 125000 155000<br />
Minimum 40900 40900 42750 46500 52500 60000 69000 81000 93750 116250<br />
Maximum 62500 66250 71250 77500 87500 100000 115000 135000 156250 194000<br />
Leistungsabhängige Gehaltsanpassungen / Anwendung Richtwerttabelle<br />
Die individuellen Leistungen der Mitar<strong>bei</strong>tenden werden jährlich im Rahmen der Mitar<strong>bei</strong>terbeurteilung<br />
gemessen <strong>und</strong> besprochen. Diese Beurteilung - verb<strong>und</strong>en mit<br />
der Abweichgruppe (Lage des Gehaltes in der Gehaltsstufe) - gibt ein aufschlussreiches<br />
Bild <strong>und</strong> dient als Basis für die individuelle Gehaltsentwicklung.<br />
Die ordentlichen Anpassungen des Jahresgehalts bzw. des Zieleinkommens erfolgen<br />
auf den Beginn eines neuen Jahres. Dazu kommt jeweils eine Richtwerttabelle zur<br />
Anwendung. Ihr ist ein prozentualer Anpassungsvorschlag zu entnehmen, der von der<br />
Abweichgruppe einerseits <strong>und</strong> der Leistungsbeurteilung andererseits abhängig ist. In<br />
Jahren wo die Gesamtlohnsumme nicht erhöht werden kann oder gar reduziert werden<br />
muss, können in der Richtwerttabelle auch negative Gehaltsentwicklungen vorgeschlagen<br />
werden.<br />
Das Unternehmen legt – u.U. in Verhandlung mit den Mitar<strong>bei</strong>tervertretungen - die<br />
Veränderung der Gesamtlohnsumme für das Folgejahr fest. Da<strong>bei</strong> berücksichtigt er<br />
verschiedene Faktoren wie z.B. die Ar<strong>bei</strong>tsmarktlage, die Teuerung oder auch den<br />
Finanzhaushalt. Gestützt darauf ist die Ausgestaltung der Richtwerttabelle meist Sache<br />
der Personal- oder Geschäftsleitung. Die Richtwerttabelle hängt sowohl von der<br />
vorgegebenen Veränderung der Gesamtlohnsumme wie auch von der Gehaltspolitik<br />
<strong>und</strong> der durchschnittlichen Leistungsbeurteilung ab.<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 7
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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Bei der Richtwerttabelle handelt es sich um ein Hilfsmittel, das nicht als verbindlich zu<br />
verstehen ist <strong>und</strong> auch keine direkten Ansprüche ableiten lässt. Die Feinabstimmung<br />
erfolgt durch die Führungskräfte nach Rücksprache mit der Personalleitung. Allerdings<br />
ist zu beachten, dass Lohnentscheide, welche stark von der Richtwerttabelle<br />
abweichen, erklärungsbedürftig sind. So kann eine maximal mögliche Abweichung<br />
von der Richtwerttabelle festgelegt werden. Die Richtwerttabelle ist den Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />
in der Regel bekannt.<br />
Beispiel einer Richtwerttabelle <strong>bei</strong> einer Erhöhung der Gesamtlohnsumme um 3%:<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter-<br />
Beurteilung<br />
5. Spontanprämien<br />
Abweichgruppe innerhalb Gehaltsstufe<br />
1 2 3 4 5<br />
A 8 6 5 4 3<br />
B 6 5 4 3 2<br />
C 5 4 3 2 1<br />
D 2 1.5 1 0.5 0<br />
E 0 0 0 0 0<br />
Spontanprämien sind Anerkennung <strong>und</strong> spontaner Dank für ausserordentliche Top-<br />
Leistungen von einzelnen Mitar<strong>bei</strong>tern oder ganzen Teams. Spitzenleistungen sollen<br />
damit ausserhalb von Gehalt <strong>und</strong> Bonus angemessen belohnt werden. Prämien fördern<br />
die Kommunikation zwischen Führungskräften <strong>und</strong> den Mitar<strong>bei</strong>tenden <strong>und</strong> machen<br />
Leistung <strong>und</strong> Erfolg sichtbar. Die Führungskräfte haben damit ein Instrument in<br />
den Händen, um überdurchschnittliche Leistungen gezielt, spontan <strong>und</strong> rasch anzuerkennen.<br />
Damit wird der Dank des Ar<strong>bei</strong>tgebers zusätzlich materiell in Ausdruck gebracht.<br />
Prämien können Dankbarkeit <strong>und</strong> Wertschätzung zeigen, ersetzen aber niemals<br />
das persönliche Lob <strong>und</strong> sind kein Ersatz für aufrichtige <strong>und</strong> ehrliche Anerkennung.<br />
Spontanprämien sind eine freiwillige Leistung des Ar<strong>bei</strong>tgebers; ein Anspruch<br />
darauf besteht nicht. Es ist sinnvoll, eine kurzgefasste Spontanprämien-Regelung<br />
sowie erläuternde Hinweise für die Führungskräfte zu formulieren. Dies im Sinne von<br />
Spielregeln <strong>und</strong> zur Klärung der Kompetenzen.<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 8
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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6. Zulagen<br />
In der Gehaltsgestaltung sollen Automatismen jeglicher Art soweit als möglich vermieden<br />
werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden Zulagen für wiederkehrende Ereignisse<br />
oder solche, deren Gr<strong>und</strong> in der Natur der Tätigkeit liegen, in das Gehalt eingebaut.<br />
Entschädigungen für fallweise Inkonvenienzen wie Schichtar<strong>bei</strong>t, Nachtar<strong>bei</strong>t, Pikett,<br />
Sondereinsätze usw. werden kausal behandelt <strong>und</strong> zusätzlich zum Gehalt gewährt.<br />
Dies gilt auch für gesetzliche Zulagen wie z.B. die Kinderzulage. Nach Wegfallen der<br />
massgebenden Situationen entfallen auch die entsprechenden Entschädigungen<br />
ohne Besitzstandswahrung.<br />
7. Spesenpauschalen<br />
Mitgliedern des Kaders, Verkäufern <strong>und</strong> auch weiteren Personengruppen erwachsen<br />
im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit vermehrt Auslagen für Repräsentation sowie<br />
für die Pflege von Geschäftsbeziehungen. Aus Gründen einer rationellen Abwicklung<br />
wird ihnen daher ein jährlicher Pauschalspesenbetrag ausgerichtet, der<br />
auch als Ersatz für Kleinspesen gilt. Die Höhe der Pauschalspesen wird am besten in<br />
einem Spesenreglement einheitlich festgelegt. Da<strong>bei</strong> sind die von den Steuerbehörden<br />
gesetzten Auflagen <strong>und</strong> Maximalbeträge zu beachten. Wir gehen davon aus,<br />
dass Spesenpauschalen ein Teil des Total Compensation darstellt.<br />
8. Ausgestaltung <strong>variabler</strong> Gehaltsanteile (Bonus, Malus)<br />
Der <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> Ausgestaltung <strong>variabler</strong> Gehaltsanteile wie Bonus <strong>und</strong> Prämien<br />
ist besondere Bedeutung zuzumessen. Es gilt da<strong>bei</strong> insbesondere folgende Themen<br />
zu klären:<br />
� Eingrenzung des Personenkreises<br />
� Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Zielsetzung<br />
� Gehaltsaufbau wie Bonus oder Bonus/Malus, Maximalbonus<br />
� Kriterien für die Bonusberechnung<br />
� Prozess für die Zielvereinbarung, -änderung <strong>und</strong> -beurteilung<br />
� Zahlungsmodus, Versicherungen<br />
� Abrechnungsperiode<br />
� Regelung <strong>bei</strong> Eintritt, Austritt, Versetzungen, Absenzen<br />
Je nach Unternehmen wird die variable Entlöhnung für einzelne Personengruppen,<br />
wie z.B. bestimmte Kaderstufen oder Verkaufspersonal angewandt. Es gibt aber auch<br />
Unternehmen, die ganze Bereiche bis hin zur ganzen Belegschaft in solche Systeme<br />
einbinden. Voraussetzung ist, dass sinnvolle, messbare Ziele vereinbart werden können.<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 9
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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Beim Gehaltsaufbau in der variablen Entlöhnung wird anstelle des fixen Jahresgehaltes<br />
ein jährliches Zieleinkommen einzelvertraglich festgelegt. Dieses Zieleinkommen<br />
wird in einen fixen Anteil (Fixum) <strong>und</strong> einen variablen Anteil (Zielbonus) aufgeteilt.<br />
Der Zielbonus ist je nach Kaderkategorie unterschiedlich hoch. Oftmals können<br />
die Beteiligten in Ihrer Kategorie zwischen verschiedenen Höhen des Zielbonus<br />
wählen. Damit verändert sich aber auch der Maximalbonus.<br />
Der Zielbonus ist ein variables Gehaltselement, welches direkt an die Erreichung zuvor<br />
vereinbarter Ziele geb<strong>und</strong>en ist. Da<strong>bei</strong> werden 3 bis 5 individuelle <strong>und</strong> 1 bis 3<br />
gemeinsame Ziele mit unterschiedlicher Gewichtung vereinbart. Je nach Erreichungsgrad<br />
dieser zuvor vereinbarten Ziele besteht ein Anspruch auf die Ausrichtung<br />
des Bonus.<br />
Abrechnungsperiode<br />
Auch gilt es zu klären, in welcher Periode ein <strong>variabler</strong> Anteil vergütet wird. Es ist<br />
wünschenswert, wenn Erfolge <strong>und</strong> Misserfolge möglichst rasch ihre Auswirkung haben.<br />
Damit die Anreizwirkung optimal ist, sollte Abrechnung <strong>und</strong> Auszahlung möglichst<br />
kurzfristig erfolgen. Monatliche oder allenfalls quartalsweise Abrechnungen sind<br />
anzustreben. In der Praxis erfolgt die Vergütung aber meist einmal jährlich nach Vorliegen<br />
der Ergebnisse. Dies aus Gründen einer vereinfachten Handhabung. Ist der<br />
Zeitpunkt der Leistungsbeurteilung <strong>und</strong> -vergütung aber zu weit von der Leistungserbringung<br />
weg, so sinkt die Anreizwirkung.<br />
Bei Systemen mit einem Malusrisiko stellt sich oft die Frage des Geldflusses unter<br />
dem Jahr. So ist es für viele Mitar<strong>bei</strong>tende unmöglich, mit z.B. 90% des Zieleinkommens<br />
unter dem Jahr auszukommen. Abhilfe schafft hier, indem das Fixum (z.B.<br />
90%) nicht in 13 sondern in 12 Teilen vergütet wird. Der variable Anteil (im Beispiel<br />
10%) entspricht dann einer flexiblen Jahreszahlung, vergleichbar mit einem 13. Monatsgehalt.<br />
Kriterien für die Berechnung <strong>variabler</strong> Gehaltsanteile (Bonusberechnung)<br />
Die Wahl der Kriterien ist meist das „Pièce de résistance“ in Ausgestaltung eines variablen<br />
Gehaltssystems. Die Kriterien sollen in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den einzelnen<br />
Bereichen bestimmt werden, müssen sie doch die spezifischen Verhältnisse der Bereiche<br />
berücksichtigen. An die Kennziffern eines variablen Gehaltssystems müssen<br />
eine Reihe von Anforderungen gestellt werden.<br />
Die Anzahl der Kriterien muss klein gehalten werden. Wenn immer möglich sollte ein<br />
variables Gehaltssystem mit 3 - 4 Kriterien auskommen. Erfahrungen zeigen, dass<br />
zu viele Kriterien die Anwendbarkeit <strong>und</strong> Verständlichkeit des Systems meist negativ<br />
beeinflusst. Zudem verlieren die einzelnen Kriterien an Gewicht.<br />
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<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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Da die Bedeutung einmal festgelegter Kriterien ändern kann, sollten die Kriterien jährlich<br />
festgelegt bzw. angepasst werden.<br />
Damit Anreizwirkung entstehen kann, müssen die Kriterien durch die Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />
beeinflussbar <strong>und</strong> nachvollziehbar sein. Nicht beeinflussbare Kriterien (wie z.B. konjunkturbedingte<br />
Einnahmenseinbussen) erzeugen keine direkte Anreizwirkung. Allerdings<br />
können sie in einem bestimmten Umfang dennoch berücksichtigt werden, etwa<br />
wenn der Gemeinschaftsgedanke betont werden will. Im Zentrum des VGS sollen<br />
somit weitgehend Kennziffern stehen, mit deren Beeinflussung der Mitar<strong>bei</strong>tende die<br />
Höhe seines variablen Einkommensbestandteils (individuell oder im Team) unmittelbar<br />
bestimmen kann. Ergänzend können Kriterien, die er nur indirekt beeinflussen<br />
kann (z.B. das Ergebnis seines Bereiches) mitberücksichtigt werden.<br />
Wo objektive Kennziffern vorhanden sind oder ermittelt werden können, sollten diese<br />
für die Bestimmung des variablen Anteils berücksichtigt werden. Das Fehlen von objektiven<br />
”hard-facts” macht aber ein VGS nicht unmöglich. An die Stelle objektiv<br />
messbarer Grössen können subjektive Einschätzungen treten. So können die Mitar<strong>bei</strong>terbeurteilung<br />
oder der Grad an Zielerreichung in einer Zielvereinbarung als mögliche<br />
Kennziffern eines VGS herangezogen werden. Oftmals gelten die Mitar<strong>bei</strong>terbeurteilung<br />
<strong>und</strong> das operative Unternehmensergebnis als gesetzte Kriterien.<br />
Werden mehrere Kriterien für die Bestimmung der Höhe des variablen Anteils herangezogen,<br />
so muss deren jeweilige Bedeutung gewichtet werden. Am einfachsten erfolgt<br />
dies durch Angabe eines %-Anteils mit dem sie das Gesamtergebnis beeinflussen.<br />
Auch die Gewichtung der Kriterien kann aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen jährlich neu<br />
bestimmt <strong>und</strong> veränderten Verhältnissen angepasst werden.<br />
Die Berechnung des variablen Gehaltsanteils muss für den einzelnen Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />
transparent <strong>und</strong> nachvollziehbar sein.<br />
Für jedes der ausgewählten Kriterien werden Sollwerte definiert (bzw. der Zielerfüllungsgrad<br />
<strong>bei</strong> subjektiven Kriterien) <strong>und</strong> Abweichtabellen erstellt. Aus der Abweichtabelle<br />
kann die mit dem Zielerreichungsgrad verb<strong>und</strong>ene Höhe des variablen<br />
Gehaltsanteils abgelesen werden.<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 11
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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Mögliche Prämissen für ein variables Gehaltssystem (Beispiel):<br />
Variabler Anteil<br />
(Zielbonus)<br />
Kader Geschäftsleitung, wählbar zwischen<br />
20% vom Zieleinkommen als Malus<br />
30% vom Zieleinkommen als Malus<br />
Übriges Kader, wählbar zwischen<br />
10% vom Zieleinkommen als Malus<br />
20% vom Zieleinkommen als Malus<br />
Verkäufer Wählbar zwischen:<br />
20% vom Zieleinkommen als Malus<br />
30% vom Zieleinkommen als Malus<br />
Weitere Mitar<strong>bei</strong>ter Wählbar zwischen<br />
5% vom Zieleinkommen als Malus<br />
10% vom Zieleinkommen als Malus<br />
Maximalbonus Die Bonuschance sollte höher sein als das Malusrisiko.<br />
Oftmals kann der Zielbonus z.B. verdreifacht werden.<br />
Kriterien<br />
Das Gesamtgehalt beträgt:<br />
Bei Zielbonus 5%: 95% – 110% des Zieleinkommens<br />
Bei Zielbonus 10%: 90% – 120% des Zieleinkommens<br />
Bei Zielbonus 20%: 80% – 140% des Zieleinkommens<br />
Bei Zielbonus 30%: 70% – 160% des Zieleinkommens<br />
Kader 40% Individuelle Ziele inkl. MB<br />
60% Gemeinsame Ziele<br />
Verkäufer 70% Individuelle Ziele inkl. MB<br />
30% Gemeinsame Ziele<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter 60% Individuelle Ziele inkl. MB<br />
40% Gemeinsame Ziele<br />
Gr<strong>und</strong>satz:<br />
Die Mitar<strong>bei</strong>terbeurteilung ist ein gesetztes individuelles Ziel<br />
Das Unternehmensergebnis ist ein gesetztes gemeinsames Ziel<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 12
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
_________________________________________________________________________________<br />
<strong>Entwicklung</strong> variable Gehaltskomponente Vorgehensweise; eine Übersicht<br />
GL / Projektgruppe mittleres Management Mitar<strong>bei</strong>ter/innen<br />
Zielsetzung<br />
� unternehmerische Ziele<br />
� Geltungsbereiche Firma;<br />
Produktion; Overhead etc.)<br />
� Bonus oder Bonus-Malus<br />
� Höhe des variablen<br />
Anteils<br />
� Referenzpunkt (Indivi -<br />
duum Team; Abteilung;<br />
Firma)<br />
� unidirektiv / interaktiv<br />
Evaluation<br />
Zielkongruenz<br />
Detailkonzept<br />
Reglement<br />
Gehaltsbuchhaltung<br />
Kenngrössen<br />
� Produktion/Produktivität<br />
� Qualität<br />
� Polyvalenz<br />
� K<strong>und</strong>en-Feedback<br />
� Projekt- <strong>und</strong><br />
Prozessorientiert<br />
� Referenzpunkt (Indivi -<br />
duum; Team; Abteilung;<br />
Firma)<br />
� Abrechnungsperiode<br />
Gr<strong>und</strong>konzept<br />
Schnittstellen<br />
Qualifikation; Ar<strong>bei</strong>tszeit;<br />
Ar<strong>bei</strong>tsorganisation<br />
Akzeptanz<br />
� Richtigkeit der Kenn -<br />
grössen<br />
� Beeinflussbarkeit<br />
� Berechenbarkeit<br />
� externe Störgrösse n<br />
� Transparenz<br />
� Referenzpunkt (Indivi -<br />
duum)<br />
� Anreizwirkung (Team;<br />
Abteilung; Firma)<br />
� Motivationspotential<br />
Implementierung<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 13
<strong>Entwicklung</strong> <strong>variabler</strong> Gehaltssysteme<br />
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9. Führen mit Zielen – generelle Überlegungen<br />
Führungskräfte sind herausgefordert, sich mit den erwarteten Leistungen ihrer Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />
auseinander zu setzen. Zielvereinbarungen dienen dazu, diese Erwartungshaltungen<br />
zu konkretisieren.<br />
Ohne Ziele gibt es<br />
� keine gezielte Information<br />
� keine effiziente Planung<br />
� keine gesteuerte Realisierung<br />
� keine zielgerichtete Entscheidung<br />
� keine Abweichungskontrolle<br />
� keine Korrekturmöglichkeit<br />
Mögliche Zielbereiche sind:<br />
� Umfang <strong>und</strong> Ausmass der Ar<strong>bei</strong>t (Quantität)<br />
� Güte der Ar<strong>bei</strong>t (Qualität)<br />
� Aufwand an materiellen Mitteln<br />
� Aufwand an personellen Mitteln<br />
� Bildungs- <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong>sziele<br />
� Konzeptionelle Ziele<br />
� Art der Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
� Terminziele<br />
Ziele müssen<br />
� messbar / beobachtbar<br />
� bedeutsam <strong>und</strong> relevant<br />
� beeinflussbar<br />
� verständlich<br />
� fordernd <strong>und</strong> doch erreichbar<br />
� möglichst attraktiv <strong>und</strong> interessant<br />
sein.<br />
Durch die Zielvereinbarung wird klar, was als Leistung beurteilt wird.<br />
Keller Personal Innovation AG<br />
Gez. Reto Keller<br />
(Mitglied Beraternetzwerk <strong>Gruppe</strong> <strong>Corso</strong>)<br />
© Keller Personal Innovation AG, Meilen (Reto Keller)/ 29.09.04 Seite: 14