DAS WAR DER SOMMER! - Olympiastützpunkt Bayern

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Fotorechte: Heli Herdt
INTERVIEW: SKI -CROSS
„Inzwischen ist
es ein Sport mit
absolutem Spaßfaktor.“
„Aber man muss
eben von den
Alpinen kommen,
um überhaupt
Ski-Cross fahren
zu können.“
Die besten Herren sind zum Beispiel Anfang/Mitte 30.
MW: Wir haben Chancen uns bei den Herren zu qualifi
zieren, und dann ist es ein neuer Wettkampf. Da kann
man auch mal vorne reinfahren. Bei den Damen sind
wir noch stärker. Wenn es gut geht, könnten 2 Jungs
und 3 Mädels von uns nach Vancouver fahren. Am besten
wären natürlich 4 Mädels und 4 Jungs.
Alex: Du warst 2007 schon WM-Dritte. War das eine Sensation
oder kann man Ähnliches wieder von Dir erwarten?
AG: Bei der WM damals war ich eher Außenseiter, aber
ich wusste, ich kann da vorne reinfahren. Sollte ich in
Vancouver dabei sein, ist auch dort alles drin. Zu verlieren
gibt es da sowieso nichts.
Du glaubst also, dass Du es nach Vancouver schaffst?
AG: Ich hätte letztes Jahr dreimal die Qualifi kationsnorm
erfüllt. Da müsste ich mich jetzt schon selbst
mental durcheinander bringen, damit es schief geht.
Aber ich gehe es locker und trotzdem mit der nötigen
Konzentration an und hoffe, dass ich gesund bleibe.
MW: Wenn mein Knie hält, Ja, da bin ich fest überzeugt.
Welche Ziele habt ihr euch für die Monate nach Vancouver
gesetzt?
MW: Danach ist Weltcupfi nale und es fi nden weitere Weltcups
statt. Es ist nach Vancouver also noch nicht vorbei.
AG: Ich versuche bei Olympia meine Bestform zu bringen,
was danach kommt ist eher eine Zugabe. Trotzdem
werde ich auch bei den im März stattfi ndenden
Weltcups versuchen erfolgreich zu sein, um am Weltcupfi
nale teilnehmen zu können und im Gesamtweltcup
ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Ist der Trainingsaufbau in der vorolympischen Saison
jetzt anders als sonst?
MW: Bei mir ist es durch meinen Kreuzbandriss natürlich
anders, aber ansonsten ist es wie letztes Jahr.
AG: Genau wie letztes Jahr. Eben an die Situation Vancouver
angepasst. Die Umfänge und die Intensität
wurden noch mal erhöht. Grundsätzliches wird aber
sicher nicht verändert.
Ihr trainiert hier in München im Sommer auf dem so
genannten Startgate. Profi tiert ihr davon?
MW: Im Rahmen unserer Möglichkeiten kommt das am
nächsten ans reale Skifahren ran. Alle anderen Möglichkeiten
sind vom Bewegungsablauf viel weiter entfernt.
AG: Also was das Simulationstraining für den Start betrifft,
ist das fast 1:1 zum realen Rennen. Und das ist
eben das Mitentscheidende für das Rennen.
Ein paar Worte zu euren Trainern.
AG: Die Trainer sind alle sehr engagiert, auch die C-
Kader Trainer. Alex Böhme macht das nun schon, seit
es Ski-Cross überhaupt in Nationalmannschaftsform
gibt. Er kennt sich einfach am besten aus.
MW: Die Trainer sind genau richtig. Wir haben ja eigentlich
nur einen Trainer. Der Alex Böhme rackert von
früh bis spät und hängt sich rein, er ist sicher der
ideale Mann für diese Position.
Wie sieht es denn bei euch berufl ich aus?
AG: Ich bin im Mai mit meinem Studium der Kommunikationswissenschaften
fertig geworden und bin noch
bis mindestens September 2010 in der Sportfördergruppe
der Bundeswehr Sonthofen. Ich schaue erst
mal, was sich nach meiner sportlichen Karriere ergibt,
Sportjournalismus wäre z.B. eine Idee.
MW: Ich bin bei der Bundespolizei und habe vor auch
nach dem Karriereende dort zu bleiben. München böte
sich als Dienststellenort sowieso an.
Ist München 2018 für euch noch ein Thema?
AG: Eigentlich für fast alle von uns, da wir eine recht
junge Truppe sind. Bei mir ist das anders, mit Mitte 30
möchte ich eigentlich nicht mehr Ski-Cross fahren.
OSP 04/09
Aber es wäre trotzdem schön, wenn die Spiele nach
München kämen, vielleicht könnte ich in anderer
Funktion mitwirken, z.B. als Kommentatorin.
MW: Mit 34 bin ich dann doch noch nicht zu alt, da im
Ski Cross die Erfahrung eine große Rolle spielt. Das
könnte noch passen.
Was ist für euch das Faszinierende an Olympischen
Spielen?
MW: Früher habe ich den Gedanken: „Dabei sein ist
alles“ immer belächelt, aber je näher die Spiele kommen,
betrachte ich das als Tatsache, unabhängig vom
Erfolg. Einfach sagen zu können: Ich war bei Olympischen
Spielen dabei. Natürlich möchte man dann
bei solchen Veranstaltungen auch noch eine besondere
Leistung abliefern.
AG: Das sehe ich ebenso. Das wünscht sich jeder
Sportler das ganze Leben lang. Die Spiele fi nden eben
nur alle 4 Jahre statt. Da ist ein Erfolg etwas Besonderes,
auch wenn vielleicht ein Gesamtweltcupsieg
insgesamt bedeutender ist. Diese olympische Familie,
das ist etwas Besonderes. Der Einmarsch der Nationen
ebenso. Da kriegt man Gänsehaut, wenn man nur
dran denkt, da selbst mitzulaufen.
Gibt es etwas Persönliches, was ihr noch loswerden wollt?
AG: Für uns ist es momentan noch sehr schwer, Sponsoren
zu gewinnen. Deswegen bin ich für jegliche Unterstützung,
wie z.B. durch die Bundeswehr, Sporthilfe
und besonders den Olympiastützpunkt sehr dankbar.
Ohne den OSP wäre das gar nicht zu machen. Hier wird
eben alles organisiert, was man braucht.
MW: Das Umfeld ist wichtig. Die Familie, die fi nanzielle
Unterstützung durch die Bundespolizei, meinen
Kopfsponsor „GK Software“ und die Sporthilfe. Das
Menschliche hier am OSP, für mich natürlich vor allem
im Bereich Physiotherapie, da wir ja keinen eigenen
Verbandsphysiotherapeuten haben. Es gibt hier schon
sehr viel Unterstützung, ohne diese wäre ich nicht da,
wo ich jetzt stehe. Danke an alle, die mich nach meiner
Verletzung auf dem Weg zurück in jeglicher Hin-
OSP 04/09
sicht begleitet und unterstützt haben.
Habt ihr persönliche Wünsche?
Beide: Gesundheit.
Dann wünschen wir euch viel Erfolg und hoffentlich
eine Teilnahme an den Olympischen Spielen und
bleibt oder werdet gesund.
Fotorechte: Heli Herdt
Fotorechte: Heli Herdt
„Das wünscht sich
jeder Sportler das
ganze Leben
lang.“
Flugwoche in Grasgehren
Mathias (Hias) Wölfl beim
Abflug
„So langsam entdecken
sogar die
Alpinen unser
Training als Trainingsvariante.“
INTERVIEW: SKI - CROSS