Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Der Begriff des „Set“ fasst die emotionale Stimmung, den
Intellekt, den Charakter und den psychischen Zustand eines
Ritualteilnehmers zusammen. „Set“ ist daher bereits im
Rahmen des inneren Rituals optimiert worden. Der Begriff
des „Setting“ kennzeichnet Umgebung, Lichtverhältnisse,
den Raum als Solchen, Musik, Einrichtung und die am Ritual
sonst noch teilnehmenden Menschen - also kurz das ganze
Drum und Dran. Sehr großer Stellenwert kommt dabei der
Symbolik zu. Die Symbolik ist der Träger einer an höhere
Mächte zu übermittelnden Botschaft und überschneidet sich
idealerweise mit Traumsymbolen (denn weder Traum noch
Ritual finden in der „normalen“ Welt statt). Nach C. G. Jung
ist der Traum ein Ausdruck unseres Unter- und
Überbewusstseins und das Ritual versucht, auf diese beiden
Ebenen einzuwirken. Symbolik - das sind die o. e. Feder, das
sind Teile von Tieren (Krähenfüsse, Felle etc.), das war das
gesamte Outfit und Auftreten einer Hagediesse.
Den nächsten Schritt bildet ein formeller Beginn - das
Zeichnen eines (ggf. als magisch betrachteten) Symbols o. ä.
Beliebt ist dazu der Einsatz von in früheren Zeiten seltenen
und daher wertvollen Substanzen wie bspw. Salz.
Räucherungen und Tränke (beide häufig psychoaktiv)
folgen. Dann ruft der Priester, Medizinmann oder Schamane
(hier also die Hagia) höhere Mächte (Götter) an. Musik,
Tanz und Ekstase - je nach Zweck und Jahreszeit von
schwermütig bis fröhlich oder ausschweifend - untermalen
diese Beschwörung. Mit Hilfe von rituellen Formeln
(„Zaubersprüchen“) werden den höheren Mächten die
Wünsche der Ritualteilnehmer nahe gebracht. Ggf. folgen
noch Opferungen verschiedener Art (Gegenstände,
Pflanzen, Tiere, vor Urzeiten auch Menschen und letztere