Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

dass wir jedoch da sind, belegt folglich bereits, dass eine
Zukunftsvorhersage nicht möglich ist.
Das Einzige, was man tun kann, ist das Prognostizieren
gegenwärtiger Trends auf die nähere Zukunft bzw. das
Erahnen von Wahrscheinlichkeiten - mit entsprechend
großer Irrtumsgefahr. Das hat „Seher“ und „Orakel-
Gläubige“ jedoch niemals interessiert und so hatten und
haben Wahrsager Hochkonjunktur. Letztere bedienten (und
bedienen) sich im Rahmen der Zukunftsdeutung
verschiedener Mittel. In Bezug auf den keltogermanischen
Glaubensraum sind hier insbesondere die Runen, das Pendel
und das Handlesen zu nennen. Das heute verbreitete Tarot
gab es zur damaligen Zeit noch nicht - es entstammt
wahrscheinlich dem islamischen Glaubenraum und wurde
erstmals in Europa im Jahre 1377 erwähnt. Es ist jedoch
möglicherweise auf das ursprünglichere Runenwerfen zurück
zu führen und eine Weiterentwicklung davon, da es
gleichfalls um das Verhältnis abgebildeter Symbole
zueinander geht. Tarot spielt hinsichtlich der Weissagungen
durch die Hagazussa daher (zumindest anfangs) keine Rolle.
Runenähnliche Zeichen jedoch kann man bereits einer
frühsteinzeitlichen Entstehung zuordnen, auch wurden sie
später bei Ausgrabungen z. B. auf Schwertern, Schmuck und
Tongefäßen gefunden. Ihre Verwendung durch die Hagia
dürfte daher als gesichert gelten. Runenzeichen entstammten
einer magisch-bildlichen Tradition und hatten verschiedene
Bedeutungen. Mit diesen Zeichen versah man Stäbe, Steine
oder Tongebilde. Wurden die Runen geworfen, dann
ermittelte die Hagia aus den sichtbar daliegenden Runen,
ihren Bedeutungen und ihren Beziehungen zueinander die
Zukunft. Auch heutiges Tarot funktioniert sehr ähnlich, so