Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Als Beispiel sei die Art von Beltane genannt, die bis ins
Mittelalter hinein gepflegt und von unterschiedlichen Stellen
beschrieben worden ist. Danach war Beltane ein Fest,
welches dazu diente, die Götter um eine gute Ernte im
nächsten Sommer zu bitten. Traditionell gelangten hierbei
Solanazeen-Drogen zur Anwendung. Einige dieser Rezepte
sind überliefert, u. a. von Hieronymus Cardanus: 4 Teile
Lolium temulentum (Taumellolch; Wirkstoffe Neurotoxine -
Wirkungsverstärker -), 4 Teile Hyoscyamus niger
(Bilsenkraut; Wirkstoffe Tropanalkaloide - Halluzinogen -), 4
Teile Conium maculatum (gefleckter Schierling; Wirkstoff
Coniin - verstärkt die Sensibilität der Haut -); 4 Teile
Papaver rhoeas (Klatschmohn; Wirkstoffe: organische
Cyanide - wirkt mild beruhigend -), 4 Teile Lactuca virosa
(Giftlattich; Wirkstoff Lactucin - fördert die Hautresorption
und ist euphorisierend -), 4 Teile Portulaca (Burzelkraut;
Wirkstoff unbekannt - reizlinderndes Gewürz -), 4 Teile
Atropa belladonna (Tollkirsche; Wirkstoffe Tropanalkaloide
- erotisierendes Halluzinogen -) werden miteinander
vermengt. Zu 31,1 g (= 1 Unze) dieser öligen Schmiere wird
die gleiche Menge an Opium (Halluzinogen und
Schmerzmittel, Wirkstoff Morphin) beigemengt - dies
verdünnt gleichzeitig auch die hochdosierten
Tropanalkaloide. Die Menge von 1,3 g (= 1 Skrupel) dieser
Salbe, aufgestrichen auf die Haut, garantiert eine zweitägige,
halluzinogene Reise. Typische Applikationsorte waren der
Solar plexus, die Innenseiten der Schenkel, der Halsansatz,
die Arm- und Kniekehlen, die Schläfen, das Genital, die
Stirn sowie die Handflächen und die Fußsohlen.
Die überlieferten Schilderungen besagen, dass man die
Salben sehr dünn aufstrich, schätzungsweise eine viertel bis
halbe Stunde einwirken ließ und dann abwusch (sofern das