Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

esser bekannt unter dem Begriff „Mormonentee“. Der
Fliegenpilz gilt heute gemeinhin als giftig. Tatsächlich jedoch
ist das nur eine Frage der Dosierung und auf das Gewicht
bezogen ist er deutlich ungiftiger als die allerorten zu
Gewürzzwecken in den Küchen eingesetzte Muskatnuss: 4
bis 10 mittelgroße Pilze sind giftig bis tödlich. Zum
Vergleich: Zwei (Kinder) bis zehn (Erwachsene)
Muskatnüsse töten auch. Schwächer dosiert dient der Pilz als
Aphrodisiakum, als leistungssteigerndes Mittel gegen
Erschöpfung und als Halluzinogen.
Bei der Verwendung als Halluzinogen neigt der Konsument
mitunter zu Tobsuchtsanfällen, durch die Berserker-Kräfte
erreicht werden können, auch wird u. U.
schmerzunempfindlicher. In einer Schlacht, 2 bis 3 Stunden
nach der Einnahme, wütete der Betreffende dann
wahrscheinlich auch wie ein Berserker. Dieser Gebrauch des
Fliegenpilzes ist den sibirischen Schamanen schon seit
Jahrtausenden bekannt und reicht bis in die Steinzeit zurück
- wie konnte er dann den Hagias unbekannt sein?
Meerträubel oder Ephedrakraut kommt in zahlreichen
Unterarten überall in den gemäßigten Zonen vor. Seine
Gesamtalkaloide setzen sich typischerweise aus 75 %
Ephedrin und dem Rest an Nebenalkaloiden in Form von
Ephedrinderivaten zusammen. Abhängig von der Dosis
kann die Wirkung sehr lang sein - der Betreffende ist
aufgepeitscht, zu Höchstleistungen fähig, verspürt keinen
Hunger und benötigt während der Wirkungsdauer keinen
Schlaf. Auch das war im Kampf ebenso von Vorteil wie bei
mehrtägigen Festivitäten. Meerträubel wurde als Stimulanz
bereits von den Neandertalern benutzt und ist noch heute
als Appetitzügler eine beliebte Komponente in