Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

ab ca. 14 mg, dabei hautgängig) oder/ und mit Eisenhut-
Extrakt (Hauptwirkstoff Aconitin, für Erwachsene tödlich
ab ca. 35 mg), doch auch die Eibe (Taxus baccata) wurde
verwendet.
Mit einer solchen Mischung strich man die Pfeilspitzen ein.
Auch zur Jagd waren derartige Giftpfeile äußerst wertvoll.
Wer - wenn nicht die Hagia, zumal in erster Line sie diese
Pflanzen für Flugsalben bei Festivitäten ohnehin einsetzte -
sollte die Gifte geliefert haben? Das Wissen der Hagia
konnte damit schlachtenentscheidend sein und auch der
Jagderfolg (und damit Versorgung und Wohlergehen des
Stammes) hing von ihrem Können ab! Und wer außer der
Hagia hätte um die Hautgängigkeit der Gifte und damit um
die bei der Herstellung anzuwendenden Schutzmaßnahmen
wissen können? Man kann die Bereitstellung von Pfeilgiften
durchaus als Ursache dafür werten, dass bei den Kelten die
Frauen die Männer in den Schlachten begleiten durften und
auch das im Vergleich zu anderen Völkern höhere Ansehen
der Frauen erklärt sich auf diese Weise.
Bereitstellung von leistungssteigernden Mitteln
(„Dopingmitteln“) für Schlachten und für Feste:
Doping ist keine Erfindung des modernen
Hochleistungssports. Schon in vorchristlicher Zeit war der
Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln weltweit
verbreitet - auch in Europa. Ausgrabungen zeigten, dass die
Neandertaler bereits vor 60000 Jahren Pflanzen mit
entsprechender Wirkungscharakteristik als Grabbeigaben
ihren Toten mit auf den letzten Weg gaben. Typisch
europäische „Doping“-Mittel früherer Zeiten waren bspw.
der Fliegenpilz und die Meerträubel-Arten, heute vielleicht