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Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

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treffen und Saatgut für die nächste Saison musste separiert<br />

werden. Gegen Schädlinge in Form von Ratten und Mäusen<br />

halfen Katzen - di<strong>es</strong>e waren daher später im Mittelalter als<br />

„<strong>Hexen</strong>tiere“ verschrien (stammt von daher vielleicht das<br />

Bild der „alten Hexe mit der Katze auf der Schulter“?).<br />

Wurzeln waren zu reinigen, in Scheiben zu schneiden,<br />

aufzufädeln und zum Trocknen aufzuhängen.<br />

Aber beileibe <strong>nicht</strong> alle Pflanzen vertragen eine<br />

Konservierung durch Trocknung. Nicht oder nur schwer<br />

konservierbare Pflanzen wie bspw. der als Dopingmittel<br />

verbreitet eing<strong>es</strong>etzte Fliegenpilz mussten eingelegt werden<br />

oder aber ihre Wirkstoffe bedurften unmittelbar der<br />

Extraktion. Die einfachste Art der Extraktion ist das<br />

Kochen in Wasser (d. h. die Herstellung ein<strong>es</strong> Te<strong>es</strong> im<br />

weit<strong>es</strong>ten Sinne), wobei häufig eine mehr oder weniger<br />

verdünnte Lösung entsteht. Di<strong>es</strong>e musste - um wirksam und<br />

um handhabbar zu sein – ggf. durch Einkochen<br />

aufkonzentriert werden.<br />

Nun sind natürlich längst <strong>nicht</strong> alle Wirkstoffe auch<br />

wasserlöslich. An di<strong>es</strong>er Stelle kommt der Alkohol als<br />

Extraktionsmittel ins Spiel. Schon den alten Germanen war<br />

die alkoholische Gärung, das Brauen von Met, bekannt. Met<br />

ist ein Hefe-basierender Honigwein. Weinhefe stirbt bei<br />

einem Alkoholgehalt von 16 Vol.-% ab. Im genannten<br />

Zeitraum dürfte der Hagia daher zumind<strong>es</strong>t 16%iger<br />

Alkohol als Extraktionsmittel zur Verfügung g<strong>es</strong>tanden<br />

haben, möglichweise auch höher konzentrierter Alkohol. Es<br />

ist nämlich ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man zur<br />

Alkohold<strong>es</strong>tillation eine entsprechende und aufwendige<br />

Apparatur benötigt. Ein beliebiger Kochtopf mit Deckel und<br />

seitlich wegführendem Deckelauslaß am höchsten Punkt tun

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