Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Verstoß gegen diese Anbaupflicht wurde mit empfindlichen
Geldstrafen geahndet.
1618-1648 n. Chr.:
Der Dreissigjährige Krieg verwandelte ganz Europa in ein
einziges Schlachtfeld voller Greueltaten: Mitteleuropa
verwüstet, die Bevölkerungsanzahl mindestens halbiert,
Deutschland nur noch ein geographischer Begriff ohne
politischen Inhalt. Mit dem westfälischen Frieden wurde den
überlebenden Fürsten das Recht auf Selbständigkeit
zugesprochen - Deutschland zerfiel in Hunderte von Kleinund
Kleinststaaten. Der Wiederaufbau verschlang einen
ungeheuren Geldbedarf, welcher die einzelnen Staatsführer
dazu trieb, die Bevölkerung gnadenlos und gewaltsam
auszubeuten und die Führer überdies zwang, sich
untereinander zu arrangieren. Der Prunk eines Hofes galt als
Statussymbol. Die Bevölkerung war ohne medizinische
Versorgung, denn die Hagias gab es nicht mehr. Die
schmerzvolle Trennung von Staat und Kirche begann damit.
um 1650 n. Chr.:
Durch den Krieg und durch die Hexenverfolgungen wurde
nicht nur die Bevölkerung entscheidend dezimiert, sondern
es waren darüber hinaus auch einige der bisher allerorten
verbreiteten Pflanzen recht selten geworden (z. B. Eisenhut).
Man versuchte, sie durch neu eingeführte Pflanzen aus der
„Neuen Welt“ zu ersetzen, so bspw. den Bilsen durch den
Stechapfel bzw. durch die Engelstrompete. Da der
Stechapfel jedoch weitaus mehr Scopolamin als der Bilsen
enthält, konnten tödliche Vergiftungen aufgrund solcher
Experimente nicht ausbleiben und gaben der Mär von den
„bösen Hexen“ neuen Auftrieb.