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Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

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Wie groß ein Wissensversprung von zweitausend Jahren<br />

gew<strong>es</strong>en sein muss, mag man vielleicht erahnen, wenn man<br />

sich einmal überlegt, welche naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Kenntnisse wir vor zweitausend Jahren hatten<br />

und welche wir heute haben! Hinzu kommt noch, dass<br />

Wissen auch Macht ist. Aber Macht in jeder Form außerhalb<br />

der herrschenden Obrigkeit war kein<strong>es</strong>falls tolerierbar! Hat<br />

sich daran bis heute vielleicht irgendetwas verändert?<br />

1445 n. Chr.:<br />

Erfindung d<strong>es</strong> Buchdrucks durch Johann<strong>es</strong> Gutenberg.<br />

Damit war <strong>es</strong> erstmals möglich, die Vorschriften d<strong>es</strong><br />

Kirchenstaat<strong>es</strong> in vergleichsweise großer Menge zu<br />

vervielfältigen und somit auch so breit zu streuen, dass sie<br />

den letzten Winkel d<strong>es</strong> betreffenden Reich<strong>es</strong> erreichten. Die<br />

G<strong>es</strong>etze gegen „<strong>Hexen</strong>“ wurden damit überall verfügbar.<br />

1456 n. Chr.:<br />

Johann<strong>es</strong> Hartlieb, Leibarzt der Wittelsbacher Herzöge und<br />

überzeugter Christ, fasste das bis dato öffentlich bekannte<br />

„<strong>Hexen</strong>wissen“ als verwerfliche Magie in dem Werk „Das<br />

puch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey“<br />

zusammen. Fortan wussten die Inquisitoren, worauf sie<br />

b<strong>es</strong>onders zu achten hatten.<br />

1484 n. Chr.:<br />

Allgemeine, uneing<strong>es</strong>chränkte Anwendung der Folter in den<br />

<strong>Hexen</strong>proz<strong>es</strong>sen auf Zustimmung von Papst Innozenz VIII,<br />

f<strong>es</strong>tg<strong>es</strong>chrieben in der Bulle „Summis d<strong>es</strong>iderant<strong>es</strong><br />

affectibus“: kirchlich sanktionierter, ausgelebter Sadismus<br />

der Inquisitoren.

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